(19)
(11) EP 0 264 009 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.04.1988  Patentblatt  1988/16

(21) Anmeldenummer: 87114093.5

(22) Anmeldetag:  25.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB NL SE

(30) Priorität: 15.10.1986 DE 3635151

(71) Anmelder: Windmöller & Hölscher
D-49525 Lengerich (DE)

(72) Erfinder:
  • Mattiebe, Günter
    D-4800 Bielefeld 12 (DE)

(74) Vertreter: Gossel, Hans K., Dipl.-Ing. et al
Lorenz-Seidler-Gossel Widenmayerstrasse 23
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung von Stapeln aus Beuteln aus thermoplastischem Kunststoff und nach diesem Verfahren hergestellter stapelfähiger Beutel


    (57) Ein Verfahren dient zur Herstellung von Stapeln aus Beuteln aus thermoplastischem Kunststoff, die von einer schlauchförmigen oder halbschlauchförmigen Folienbahn oder einer Folienbahn mit auf das mittlere Bahnteil umgeschlagenen Seitenteilen durch Querschweißtrennähte und/oder Schweißnähte und Trennschnitte abgeschweißt und/oder abgetrennt und gestapelt werden. An die noch in der Bahn zusammenhängenden, die späteren Beutel bildenden Bahnabschnitte werden lappenartige Folienabschnitte begrenzende Abreißperforationslinien angebracht, die mit Stapellöcheren versehen und/oder in den Stapeln miteinander verblockt werden. Damit einerseits während der Herstellung die Ausgangsbahn durch Abreißperforationslinien nicht in einer Weise geschwächt wird, daß durch das Herstellungsverfahren bedingte Zugspannungen in der Bahn nicht mehr sicher übertragen werden können, und andererseits eine Ausbildung der Steglängen der Abreißperforationslinien gestattet wird, die einen zerstörungs­freien Abriß der Beutel von den späteren Beutelstapeln ermöglicht, werden die Abreißperforationslinien (5) mit unterschiedlich langen Stegen (9) gestanzt, wobei die Steglängen dem Kraftverlauf beim Abreißen der Beutel entlang der Abreiß­ perforationslinie (5) in der Weise angepaßt sind, daß ein Abriß entlang der Abreißperforationslinie (5) gewährleistet ist (einzige Figur).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Stapeln aus Beuteln aus thermoplastischem Kunststoff, die von einer schlauchförmigen oder halbschlauchförmigen Folienbahn oder einer Folienbahn mit auf das mittlere Bahnteil umgeschlagenen Seiten­teilen durch Querschweißtrennähte und/oder Schweißnähte und Trennschnitte abgeschweißt und/oder abgetrennt und gestapelt werden, wobei an die noch in der Bahn zusammenhängenden, die späteren Beutel bildenden Bahnabschnitte lappenartige Folien­abschnitte begrenzende Abreißperforationslinien angebracht werden, die mit Stapellöchern versehen und/oder in den Stapeln miteinander verblockt werden.

    [0002] Beispielsweise aus der DE-GMS 74 29 628 und der DE-PS 34 20 620 sind Beutelblocks bekannt, bei denen die Beutel zu dem Block durch Folienteile verbunden sind, die mit den einzelnen Beuteln über Abreißperforationslinien in Verbindung stehen.

    [0003] In sogenannten Abreißblöcken zusammengefaßte gestapelte Beutel werden üblicherweise nach einem Verfahren der eingangs angege­benen Art hergestellt. Die Bahn, von der die einzelnen Beutel abgeschweißt und/oder abgetrennt werden, muß während der Her­stellung der Beutel Zugspannungen aufnehmen können, so daß sie durch Ausstanzungen oder Perforationslinien nicht in einer Weise geschwächt werden darf, daß die Beutelherstellung unmöglich wird oder Störungen bei der Beutelherstellung auftreten können. Um die Ausgangsbahn bei der Herstellung der Beutel nicht durch die späteren Abreißperforationslinien übermäßig zu schwächen, werden diese üblicherweise mit Steglängen ausgeführt, die die auftreten­den Zugspannungen sicher zu übertragen vermögen, andererseits aber einem späteren Abreißen der Beutel von dem Beutelblock Keinen so großen Widerstand entgegensetzen, daß es zu unerwünsch­ten Einrissen der Beutelwandungen kommen kann.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art vorzuschlangen, das einerseits während der Her­stellung die Ausgangsbahn durch Abreißperforationslinien nicht in einer Weise schwächt, daß durch das Herstellungsverfahren bedingt Zuspannungen in der Bahn nicht mehr sicher übertragen werden können, und andererseits eine Ausbildung der Steglängen der Abreißperforationslinien gestattet, die einen zerstörungs­freien Abriß der Beutel von den späteren Beutelstapeln ermög­licht.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Abreißperforationslinien mit unterschiedlich langen Stegen gestanzt werden, wobei die Steglängen dem Kraftverlauf beim Abreißen der Beutel entlang der Abreißperforationslinie in der Weise angepaßt sind, daß ein Abriß entlang der Abreißperfora­tionslinien gewährleistet ist.

    [0006] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also die Steglängen der Abreißperforationslinien in der Weise gewählt und optimiert, daß während der Herstellung in der Bahn die herstellungsbeding­ten Zugspannungen sicher übertragen werden können und daß auf der anderen Seite ein zerstörungsfreier Abriß der Beutel von den späteren Beutelblocks entlang der Abreißperofrationslinien mög­lich ist. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind die Steg­längen der Abreißperforationslinien also dem Reißverhalten der Folie anzupassen. Dies bedeutet, daß die Steglängen der Abreiß­perforationslinien entsprechend dem Kraftverlauf in der Bahn bei der Herstellung auszubilden und darüberhinaus auch dem Kraftver­lauf bei dem Abriß der Folien von dem Beutelblock anzupassen sind.

    [0007] Begrenzen die Abreißperforationslinien beispielsweise einen ein Griffloch ausfüllenden Folienlappen, über den die Beutel zu einem Beutelstapel zusammengefaßt sind, ist der Kraftverlauf entlang den Abreißperforationslinien auch von der Kurvenform der Abreißperforationslinien abhängig, die ebenfalls zu berück­sichtigen ist.

    [0008] Durch die erfindungsgemäß vorgeschlangenen unterschiedlichen Steglängen der Abreißperforationslinien läßt sich ein optimaler Kompromiß zwischen der Zugfestigkeit der Bahnen während der Her­stellung der Beutel und dem Abreißverhalten der Beutel von den Stapeln erzielen. Die jeweilige Anordnung der unterschiedlichen Steglängen muß der Fachmann entsprechend dem jeweiligen Herstel­lungsverfahren und der jeweiligen Beutelform wählen. Gegebenen­falls sind die besten Steglängen empirisch zu ermitteln.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in deren einziger Figur ein Beutelstapel darge­stellt ist.

    [0010] Der oberste Beutel 1 des Beutelstapels 2 ist in von diesem in leicht abgehobener Lage dargestellt, um diesen näher beschreiben zu können. Der Beutel 1 besteht aus einem von einer Schlauchfo­lienbahn abgetrennten Abschnitt, der mit einer Bodenschweißnaht 3 versehen ist, so daß der Abschnitt bodenseitig geschlossen ist. Im Bereich des Öffnungsrandes 4 ist der Beutel 1 mit einer durch eine umlaufende Perforationslinie 5 begrenzten Griffloch­ausstanzung 6 versehen. Diese Grifflochausstanzung 6 weist zwei durchgestanzte Löcher 7, 8 auf, die der Befestigung des Beutel­stapels 2 an Aufhängestiften dienen.

    [0011] Die umlaufende Perforationslinie 5 weist unterschiedlich lange Stege 9 auf, die dem Reißverhalten der Folie sowie entsprechend den unterschiedlichen Grifflochformen dem Kraftverlauf beim Abreißen angepaßt sind.

    [0012] Die umlaufende Abreißperforationslinie 5 kann den Griffloch­lappen 6 nur in einer Folienwandung begrenzen, während der ent­sprechende deckungsgleiche Grifflochlappen der anderen Folien­wandung vollständig ausgestanzt ist.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung von Stapeln aus Beuteln aus thermoplastischem Kunststoff, die von einer schlauför­migen oder halbschlauchförmigen Folienbahn oder einer Folienbahn mit auf das mittlere Bahnteil umgeschlangenen Seitenteilen durch Querschweißtrennähte und/oder Schweiß­nähte und Trennschnitte abgeschweißt und/oder abgetrennt und gestapelt werden, wobei an die noch in der Bahn zusam­menhängenden, die späteren Beutel bildenden Bahnabschnitte lappenartige Folienabschnitte begrenzende Abreißperfora­tionslinien angebracht werden, die mit Stapellöcheren verse­hen und/oder in den Stapeln miteinander vorblockt werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abreißperforationslinien mit unterschiedlich langen Stegen gestanzt werden, wobei die Steglängen dem Kraftverlauf beim Abreißen der Beutel entlang der Abreiß­perforationslinie in der Weise angepaßt sind, daß ein Ab­riß entlang der Abreißperforationslinie gewährleistet ist.
     
    2. Verfharen nach Anspurch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege der Abreißperforationslinien so lang ausgebildet werden, daß ein Abriß entlang der Abreißperforationslinien gerade noch gewährleistet ist.
     
    3. Beutel, bestehend aus einem mit mindestens einer Boden­schweißnaht versehenen Schlauchabschnitt aus thermoplasti­schem Kunststoff, mit mindestens einem der Stapelung die­nenden durch eine Abreißperforationslinie begrenzten lappenförmigen Folienteil,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Länge der Stege der Abreißperforationslinie unter­schiedlich lang ausgebildet und dem Kraftverlauf beim Abreißen der Beutel entlang der Abreißperforationslinie in der Weise angepaßt sind, daß ein Abriß entlang der Abreißperforationslinie gewährleistet ist.
     




    Zeichnung