[0001] Die Erfindung betrifft einen Koffer od. dgl. Gepäckbehälter mit Traggriff, insbesondere
einen Flugkoffer aus zwei aneinandergelenkten -- vor allem aus Leichtmetall oder entsprechend
leichtem Werkstoff hergestellten -- Kofferschalen, deren eine an einer Bodenwand mit
Rollkörpern versehen ist.
[0002] Ein solcher Koffer ist beispielsweise der FR-OS 20 85 513 zu entnehmen; er ist zur
Transporterleichterung an einer Kante mit Rollen oder Rädern ausgestattet, zusätzlich
mit einem gegebenenfalls ausziehbaren Stiel, oder Bügel, dank dessen der Koffer in
der Art eines Handwagens bewegt zu werden vermag.
[0003] Der Nachteil derartiger konventioneller Koffer besteht für den Reisenden vor allem
auf langen Reisen darin, daß insbesondere Anzüge gefaltet werden müssen, Hemden und
dgl. werden gestapelt in eine der Halbschalen gelegt.
[0004] Da aufgrund der bisher verwendeten Kofferformen Anzüge nur gefaltet untergebracht
werden können und infolgedessen fast stets außer Fasson geraten, wurde ein Ersatz
durch sogenannte Kleidersäcke geschaffen, in denen die Anzüge wie in einem Schrank
hängend untergebracht werden. Jedoch haben sich auch derartige Kleidersäcke wegen
ihrer flexiblen Wandungsteile nicht als Schutz gegen ein Verknittern od. dgl. der
Kleidungsstücke erwiesen.
[0005] Jeder Geschäftsmann nimmt auf Reisen ein Aktenkoffer mit. Kleidersack und Aktenkoffer
gehören somit inzwischen zum üblichen Kabinengepäck von Fluggästen, die zudem im Gepäckraum
noch einen Koffer und häufig einen klappbaren Transportwagen mitführen. Hieraus erhellt
bereits die Umständlichkeit der Gepäckbeförderung zum einen durch den Reisenden selbst
sowie zum anderen durch das Transportunternehmen, beispielsweise die Fluggesellschaft.
Für letztere entstehen durch die zunehmende Fülle von Gepäckstücken, die manchmal
nur kurzfristig in einem Frachtcontainer verstaut werden müssen, erhebliche Probleme.
[0006] Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, den Koffer
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß seine Handhabung erleichtert
und seine Betriebssicherheit erhöht wird. Zudem soll ein wohlgeordneter Transport
der Reiseutensilien möglich und der Einsatzbereich des Koffers erweitert werden.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß von einer Kofferschale in Abstand zu deren
der Bodenwand gegenüberliegenden Firstwand und zu dieser parallel ein Wandprofil
abragt und von diesem ab die Seitenwände bis zur Bodenwand um die Breite des Wandprofils
erweitert sind, wobei letzeres mit den Seitenwänden und dem Boden durch eine Außenwand
zu einem am Koffer stufenartig angesetzten Kofferraum ergänzt ist sowie Anschlußelemente
zum lösbaren Festlegen eines den Koffer zu einem Quader ergänzenden Aktenkoffers od.
dgl. auf, so daß der Flugkoffer erst mit dem Aktenkoffer zusammen die bislang übliche
Form eines kofferartigen Gepäckstückes anbietet. Diese Einheit aus stufenförmigen
Koffer, insbesondere zur Aufnahme von Kleidungsstücken od. dgl. Aktenkoffer, kann
nach dem Zusammenlegen beider Kofferteile leicht transportiert werden.
[0008] Um die Handhabung dieser Einheit zu verbessern, sind die Rollkörper erfindungsgemäß
von einer Laufrolle gebildet, die ihrerseits als Traggriff ausgebildet ist. Dies ermöglicht
insebesondere bei gestapelten Einheiten einen schnellen Zugriff. Dazu ist nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung die Laufrolle in ihrer Längsmitte mit einem verminderten
Querschnitt versehen, der den Traggriff bildet. Für diese Ausbildung des Rollkörpers
von Koffern wird selbständig Schutz begehrt.
[0009] Als besonders wesentlich hat sich erwiesen, die beiden Teile der Einheit, nämlich
den Flugkoffer einerseits und den Aktenkoffer anderseits, in aneinandergefügtem Zustand
miteinander sicher zu verriegeln. Dies erfolgt erfindungsgemäß am Handgriff des Aktenkoffers,
dem -- bevorzugt spiegelbildlich zur Trennungsebene zwischen den Teilen der Einheit
-- ein Handgriff des Koffers zugeordnet ist; beide Handgriffe werden miteinander durch
ein Schwenkelement verbunden - vorteilhafterweise durch eine überfallartige Klappe.
[0010] Die Klappe kann selbst eine Verriegelung zwischen den Handgriffen erzeugen oder deckt
eine gegebenenfalls auch zusätzlich angeordnete Schlosseinheit zwischen den beiden
Teilen der Koffereinheit ab, so daß diese Schlosseinrichtung dem Zugriff von außen
stets entzogen bleibt, wenn die Klappe in Verriegelungsstellung ist.
[0011] Als günstig hat sich auch erwiesen, an der von der Stufung des Flugkoffers gebildeten
Stufenkante einen Traggriff anzulenken, welcher i.w. eine Gleichgewichtslage beim
Tragen ermöglicht. Dieser Traggriff ist an dem Aktenkoffer anlegbar und damit kein
Hindernis beim Stapeln von Koffern.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Fig. 1: eine Seitenansicht eines Flugkoffers mit angeschlossenem Aktenkoffer;
Fig. 2: die Rückenansicht des Flugkoffers;
Fig. 3: einen Teil, der gegenüber Fig. 1, 2 vergrößerten Frontansicht;
Fig. 4: eine Schrägsicht auf ein vergrößertes Detail.
[0013] Ein Flugkoffer 10 beispielsweise einer Höhe h von 600 mm und einer Breite b von 420
mm besteht aus zwei entlang einer Scharnierachse A aneinandergelenkten harten Kofferschalen
11, 12 unterschiedlicher Ausgestaltung.
[0014] Die eine Kofferschale 11 weist an einer Frontwand 14 zwei Seitenwände 16, einen Firststreifen
17 sowie einen Bodenstreifen 18 auf. An den von letzterem, der Frontwand 14 und den
Seitenwänden 16 gebildeten Kofferecken 20 lagern in angeformten Streifen 9 die Enden
einer Achse 22 oder entsprechende Achsstsifte, welche stirnseitig in die Walze oder
Laufrolle 21 eingesetzt sind.
[0015] Letztere ist etwa in der Form einer Hantel gestaltet; in Längsmitte der Walze 21
ist durch Reduzierung des Durchmessers ein Handgriff 8 ausgebildet, dessen Länge f
etwa einem Drittel der Kofferbreite b entspricht. Dieser Handgriff 8 kann insbesondere
beim Stapeln des Koffers 10 auf einer nicht dargestellten Palette nützlich eingesetzt
werden.
[0016] Auch die Frontwand 24 der anderen Kofferschale 12 ist von Seitenwänden 26, einer
Firstwand 27 sowie einer mit Kufenleisten 19 versehenen Bodenwand 28 umgeben. Die
Höhe n der Firstwand 27 und der anschließenden Teile der Seitenwände 26 beträgt wenig
mehr als 100 mm. An den in geöffneter Stellung des Koffers 10 benachbarten Seitenwänden
16, 26 beider Kofferschalen 11, 12 sind in der Scharnierachse A Scharniere 13 angebracht,
an den jeweils anderen Seitenwänden 16, 26 nicht erkennbare Schloßteile.
[0017] In einem Abstand i von 420 mm von der Firstwand 27 und zu ihr parallel ragt von der
Frontwand 24 nach außen ein Wandprofil 30 ab. Um dessen Breite a von etwa 120 mm sind
die Seitenwände 26 am Wandprofil 30 stufenartig erweitert und reichen in dieser Breite
q (a + n) bis zum Boden 28 gleicher Höhe q. Letztere ist mit den Seitenwänden 26 und
dem Wandprofil 30 durch eine Außenwand 31 zu einem gesonderten Kofferraum 33 ergänzt.
[0018] In die beschriebene Abstufung ist ein Aktenkoffer 50 eingefügt und in nicht näher
dargestellter Weise lösbar festzulegen.
[0019] Dieser Aktenkoffer 50 ist mit einer in gezeigter Einsatzstellung gegen die Frontwand
24 geneigten Teilungslinie 48 zweier Kofferteile 58, 59 so ausgestaltet, daß die Teilungslinie
48 an der Kofferkopfwand 47 in deren Querschnittsmitte endet. Dort befindet sich ein
Handgriff 70 in einer Mulde 71. Spiegelbildlich zu diesem Handgriff 70 -- mit der
Frontwand 24 als Spiegelfläche -- ist auch im Koffer 10 ein Handgriff 42
a zu erkennen. Beide Handgriffe 42
a, 70 sind durch eine überfallartige Klappe 72 (Fig. 4) zu verbinden, die an einem
Scharniergelenk 73 einends festliegt und bei geschlossenen und aneinandergefügten
Koffern 10, 50 über diese beiden Handgriffe zu legen ist. Hierdurch sind diese beiden
Koffer 10, 50 zusätzlich miteinander verbunden. Gleichzeitig wird ein die beiden Koffer
42
a, 10 und/oder die Handgriffe 42
a, 70 verriegelndes und aus Gründen der Uebersichtlichkeit hier nicht dargestelltes
Schloßelement abgedeckt.
[0020] An der Außenkante 74 von Wandprofil 30 und Außenwand 31 des Koffers 10 ist bei 75
ein Traggriff angelenkt, der in der dargestellten Position an die Deckelwand 80 des
Aktenkoffers 50 angeklappt ist und somit diese teilweise übergreift.
1. Koffer od.dgl. Gepäckbehälter mit Traggriff, insbesondere Flugkoffer aus zwei aneinandergelenkten
Kofferschalen, deren eine an einer Bodenwand mit Rollkörpern versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Räder von einer Laufrolle (21) gebildet sind, die als Traggriff (8) ausgebildet
ist.
2. Koffer od.dgl. Gepäckstück mit Traggriff, insbesondere Flugkoffer aus zwei aneinandergelenkten
Kofferschalen, deren eine an einer Bodenwand mit Rollkörpern versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß von einer Kofferschale (12) in Abstand (i) zu deren der Bodenwand
(28) gegenüberliegenden Firstwand (27) und zu dieser parallel ein Wandprofil (30)
abragt und von diesem ab die Seitenwände (26) bis zur Bodenwand des Koffers (10) um
die Breite (a) des Wandprofils (30) erweitert sind, wobei letzteres mit den Seitenwänden
und dem Boden durch eine Außenwand (31) zu einem an den Koffer stufenartig angesetzten
Kofferraum (33) ergänzt ist sowie Anschlußelemente (41) zum lösbaren Festlegen eines
den Koffer (10) zu einem Quader ergänzenden Aktenkoffers (50) od.dgl. aufweist.
3. Koffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrolle (21) in
ihrer Längsmitte einen verminderten Querschnitt besitzt, in dessen Bereich der Traggriff
(8) gebildet ist.
4. Koffer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Handgriff (70) des
Aktenkoffers (50) am Koffer (10) ein Handgriff (42a) zugeordnet ist und beide Handgriffe in Schließstellung miteinander verbunden sind.
5. Koffer Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbinden der Handgriffe (70,
42a) in einem von ihnen eine überfallartige Klappe (72) angelenkt ist, die in Schließstellung
den anderen Handgriff übergreift.
6. Koffer nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (72) eine
Verriegelungseinrichtung übergreift, welche Aktenkoffer (50) und Koffer (10) und/oder
beide Handgriffe (70, 42a) miteinander verbindet.
7. Koffer nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe
(70, 42a) spiegelbildlich zueinander beidseits der Trennebene zwischen einer Frontwand (24)
des Koffers (10) und dem Aktenkoffer (50) angeordnet sind.
8. Koffer nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
am Koffer (10) im Bereich der Trennebene zwischen dessen Wandprofil (30) und dem Aktenkoffer
(50) ein Traggriff (75) angelenkt und an den Aktenkoffer heranklappbar angeordnet
ist.