[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum faser-und flächenegalen
Färben von natürlichen und synthetischen Polyamidfasermaterialien mit sulfogruppenhaltigen
1:1-Metallkomplexfarbstoffen oder mit Farbstoffmischungen, enthaltend sulfogruppenhaltige
1:1-Metallkomplexfarbstoffe und metallfreie sulfonsäuregruppenhaltige Farbstoffe aus
wässriger Flotte in Gegenwart von 10 bis 45 Gewichtsprozent eines Alkali-und/oder
Ammoniumfluorosilikats, bezogen auf die eingesetzte Gewichtsmenge des 1:1-Metallkomplexfarbstoffes
in Gegenwart eines Hilfsmittels, wobei bei einem faserschonenden pH-Wert von 3 bis
5 gefärbt wird, das Färbebad praktisch vollständig ausgezogen wird, die Färbung gut
durchgefärbt ist und gute Gesamtechtheiten, insbesondere gute Nassechtheiten und gute
Lichtechtheit zeigt, sowie das nach dem neuen Verfahren gefärbte Material und Mittel
zur Ausführung des Verfahrens.
[0002] Nachteil der bisher üblichen Färbeverfahren für natürliche oder synthetische Polyamidmaterialien
mit 1:1-Metallkomplexfarbstoffen oder Mischungen von 1:1-Metallkomplexfarbstoffen
mit metallfreien Säurefarbstoffen ist, dass diese Farbstoffe oder Mischungen bei einem
pH-Wert von ca. 1,9 bis 2,8 gefärbt werden müssen, um egale Färbungen zu erhalten.
Dem pH-Wert des Färbebades kommt beim Färben von natürlichen und synthetischen Polyamidmaterialien,
insbesondere beim Färben von Wolle, neben der Färbedauer eine entscheidende Bedeutung
zu, da natürliche und synthetische Polyamidmaterialien, insbesondere die Wolle, sowohl
im stark sauren wie im alkalischen pH-Bereich stark angegriffen werden.
[0003] Ueberraschenderweise wurde nun ein neues Verfahren gefunden, das die genannten Nachteile
nicht aufweist und welches erlaubt, auf einfache Art und Weise natürliche oder synthetische
textile Polyamidfasermaterialien im faserschonenden pH-Bereich von 3 bis 5, insbesondere
3,5 bis 4,5, vorzugsweise 3,7 bis 4,2, zu färben.
[0004] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Färben von Fasermaterial
aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden aus wässriger Flotte mit Farbstoffen
in Gegenwart von Alkali-oder Ammoniumsalzen und in Gegenwart von Hilfsmitteln, welches
dadurch gekennzeichnet ist, dass man diese Fasermaterialien mit mindestens einem sulfogruppenhaltigen
1:1-Metallkomplexfarbstoff oder mit einer Mischung enthaltend mindestens einen sulfogruppenhaltigen
1:1-Metallkomplexfarbstoff und mindestens einen sulfogruppenhaltigen metallfreien
Farbstoff in Gegenwart von 10 bis 45 Gewichtsprozent eines Alkali- und/oder Ammoniumfluorosilikats,
bezogen auf die eingesetzte Gewichtsmenge des 1:1-Metallkomplexfarbstoffs, in Gegenwart
eines Hilfsmittels bei einem pH-Wert von 3 bis 5 färbt.
[0005] Die verwendbaren sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoffe sind vorzugsweise
Monoazo- oder Disazofarbstoffe, die als Metallion ein Chromion enthalten. Ebenfalls
können 1:1-Metallkomplexazomethinfarbstoffe verwendet werden, die vorzugsweise ein
Chromion enthalten.
[0006] Die verwendbaren sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoffe sind vorzugsweise sauer
bis stark sauer ziehende Säurefarbstoffe aus der Reihe der Monoazo- oder Polyazo-,
Anthrachinon-, Triphenylmethanoder Xanthen-Farbstoffe, welche die für Säurefarbstoffe
üblichen Substituenten enthalten können. Die sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoffe
können durch faserreaktive Reste substituiert sein.
[0007] Die Mengen, in denen die definierten Farbstoffe oder Farbstoffmischungen in den Färbebädern
verwendet werden, können je nach der gewünschten Farbtiefe in weiten Grenzen schwanken,
im allgemeinen haben sich Mengen von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Färbegut, eines oder mehrerer Farbstoffe als vorteilhaft erwiesen.
[0008] Das Färben von natürlichen oder synthetischen Polya midfasermaterialien
mit 1:1-Metallkomplexfarbstoffen oder deren Mischung mit metallfreien Farbstoffen
in Gegenwart von Alkalisulfat oder -chlorid, wie z.B. Natriumsulfat und Natriumchlorid,
und gegebenenfalls einem Hilfsmittel ist seit langem bekannt. Ueberraschenderweise
ermöglicht die Verwendung von Alkali- und/oder Ammoniumfluorosilikat bereits in einer
Menge von 10 bis 45 Gewichtsprozent, bezogen auf die eingesetzte Gewichtsmenge des
1:1-Metallkomplexfarbstoffes, in Gegenwart eines Hilfsmittels, das Färben dieser Fasermaterialien
im faserschonenden pH-Bereich, wobei gut und egal durchgefärbte Färbungen erhalten
werden.
[0009] Als Alkali- oder Ammoniumfluorosilikate werden in dem erfindungsgemässen Verfahren
Alkali- oder Ammoniumsalze der Hexafluorokieselsäure oder deren Mischungen verwendet.
Vorzugsweise wird Na₂SiF₆ oder (NH₄)₂SiF₆ oder eine Mischung aus Na₂SiF₆ und (NH₄)₂SiF₆
verwendet.
[0010] Bevorzugte Ausführungsarten des erfindungsgemässen Verfahrens sind dadurch gekennzeichnet,
dass man
a) die Fasermaterialien mit einer Mischung enthaltend mindestens einen sulfogruppenhaltigen
1:1-Metallkomplexfarbstoff und mindestens einen sulfogruppenhaltigen metallfreien
Farbstoff in Gegenwart von 10 bis 45 Gewichtsprozent eines Alkali- oder Ammoniumfluorosilikats
bezogen auf die eingesetzte Menge des 1:1-Metallkomplexfarbstoffs und in Gegenwart
eines Hilfsmittels bei einem pH-Wert von 3 bis 5 färbt;
b) in Gegenwart von Natrium- oder insbesondere Ammoniumfluorosilikat färbt;
c) in Gegenwart einer Mischung aus Na₂SiF₆ und (NH₄)₂SiF₆ färbt, wobei das Verhältnis
Na₂SiF₆:(NH₄)₂SiF₆ 20:80 bis 80:20 ist.
[0011] Die Menge, in der das Alkali- und/oder Ammoniumfluorosilikat in den Färbebädern verwendet
wird, beträgt 10 bis 45 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 45 Gewichtsprozent, insbesondere
20 bis 35 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gewichtsmenge des 1:1-Metallkomplexfarbstoffs.
[0012] Die Bezeichnung "Gewichtsmenge des 1:1-Metallkomplexfarbstoffes" bezieht sich auf
den Rohfarbstoff, d.h. auf die Gewichtsmenge eines nach üblichen Methoden (z.B. Aussalzen)
isolierten Farbstoffes, der ca. 20 bis 40 Gewichtsprozent Salz enthält.
[0013] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendbaren Hilfsmittel sind an sich bekannt
und werden nach bekannten Methoden hergestellt. Vorzugsweise handelt es sich um Egalisierhilfsmittel
oder Mischungen verschiedener Egalisierhilfsmittel; dabei kommen anionaktive Mittel,
kationaktive Mittel, nichtionogene Mittel und amphotere Mittel oder deren Mischungen
in Betracht.
[0014] Als anionaktive Mittel seien beispielsweise genannt: substituierte Naphthalinsulfonsäuren,
Schwefelsäurehalbester von Aethoxylierungsprodukten, Salze von längerkettigen Alkansulfonsäuren,
Salze von Alkylarylsulfonsäuren, insbesondere Dodecylbenzolsulfonsäuren, Fettsäureamidsulfonsäuren,
Schwefelsäurehalbester von Fettamin-polyglykoläthern. Als kationaktive Mittel seien
beispielsweise genannt: Polyglykoläther der Fettamine, Polyglykoläther der Fettsäureamidamine,
quaternäre Ammoniumver bindungen. Als nichtionogene Mittel seien beispielsweise genannt:
Polyglykoläther von Fettalkoholen, von Alkylphenolen, von Harzsäuren, von Fettsäurealkylolamiden.
Als amphotere Mittel seien beispielsweise genannt: Reaktionsprodukte von äthoxylierten
Fettaminen und Hydroxyäthansulfonsäuren, Reaktionsprodukte aus Phenol und Styrol,
Polyäthylenglykoldifettsäureester.
[0015] Vorzugsweise verwendet man Egalisierhilfsmittel enthaltend Verbindungen der Formel
worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, M Wasserstoff,
Alkalimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, oder der Formel
worin Rʹ unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Al kylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei
die Summe von p und q 2 bis 50 ist, oder der Formel
worin Rʺ unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Summe von x und y 80 bis 140 ist, eine Mischung enthaltend Verbindungen
der Formel (1) und (2) oder eine Mischung enthaltend Verbindungen der Formeln (1),
(2) und (3) oder eine Mischung enthaltend Verbindungen der Formeln (1a), (2) und (3).
[0016] Insbesondere verwendet man Egalisier-Hilfsmittelgemische enthaltend 5 bis 70 Gewichtsteile
der Verbindung der Formel (1) oder (1a), 15 bis 60 Gewichtsteile der Verbindung der
Formel (2) und 5 bis 60 Gewichtsteile der Verbindungen der Formel (3), bezogen auf
100 Gewichtsteile des Egalisier-Hilfsmittelgemisches, wobei in den Formeln (1), (1a),
(2) und (3) R, Rʹ und Rʺ unabhängig voneinander einen Alkyl- oder Alkenylrest mit
16 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeuten.
[0017] Mit Vorteil verwendet man eine Verbindung der Formel (2), worin sich A und Q von
den Quaternisierungsmitteln Chloracetamid, Aethylenchlorhydrin, Aethylenbromhydrin,
Epichlorhydrin, Epibromhydrin oder vorzugsweise Diemthylsulfat ableiten.
[0018] In dem erfindungsgemässen Verfahren verwendet man insbesondere ein Egalisierhilfsmittelgemisch,
welches ausser Verbindungen der Formeln (1) oder (1a), (2) und (3), wobei die Summe
von p und q in Formel (2) vorzugsweise 20 bis 50 ist, noch ein Addukt von 60 bis 100
Molen Aethylenoxid an ein Mol C₁₅-C₂₀-Alkenylalkohol enthält.
[0019] Ebenfalls bevorzugt ist die Verwendung eines Egalisierhilfsmittelgemisches, welches
die Verbindungen der Formeln (1) und (2) oder (1a) und (2) enthält, worin die Summe
der Symbole p und q in Formel (2) 4 bis 10 ist.
[0020] Bevorzugt ist ferner die Verwendung eines Egalisierhilfsmittelgemisches aus Verbindungen
der Formel (2), worin die Summe der Symbole p und q in Formel (2) 30 bis 40 ist und
Rʹ ein Alkylrest mit 15 bis 22 Kohlenstoffatomen ist.
[0021] Ganz besonders bevorzugt verwendet man in den erfindungsgemässen Verfahren ein Egalisierhilfsmittelgemisch,
enthaltend die Verbindung der Formel (1a), worin R ein C₁₆-C₁₈-Alkylrest und m + n
= 7 oder 8 ist, die Verbindung der Formel (2), worin Rʹ ein C₂₀-C₂₂-Alkylrest, A und
Q sich von dem Quaternisierungsmittel Dimethylsulfat ableiten, und p + q = 7 bis 8
ist, die Verbindung der Formel (2), worin Rʹ ein C₂₀-C₂₂-Alkylrest, A und Q sich von
dem Quaternisierungsmittel Dimethylsulfat ableiten, und p + q = 34 ist, und die Verbindung
der Formel (3), worin Rʺ ein C₂₀-C₂₂-Alkylrest und x + y = 106 ist. Das ganz besonders
bevorzugte Egalisierhilfsmittelgemisch kann ausser Wasser z.B. noch ein Addukt von
60 bis 100 Molen Aethylenoxid an ein Mol C₁₅-C₂₀-Alkenylalkohol, vorzugsweis 80 Mol
Aethylenoxid an ein Mol Oleylakohol, enthalten.
[0022] Insbesondere enthält das ganz besonders bevorzugte Egalisierhilfsmittelgemisch 20
bis 40 Gewichtsteile der Verbindung der Formel (1a), 20 bis 40 Gewichtsteile der Verbindung
der Formel (2), worin p + q = 7 oder 8 ist, 10 bis 25 Gewichtsteile der Verbindung
der Formel (2), worin p + q = 34 ist, 3 bis 9 Gewichtsteile der Verbindung der Formel
(3) und gegebenenfalls bis zu 8 Gewichtsteilen des Adduktes von Aethylenoxid an einen
Alkenylalkohol bezogen auf 100 Teile des wasserfreien Egalisierhilfsmittelgemisches.
[0023] Die Menge, in der das Egalisierhilfsmittel oder das Egalisierhilfsmittelgemisch in
den Färbebädern verwendet wird, kann in weiten Grenzen schwanken, im allgemeinen hat
sich eine Menge von 0,3 bis 3 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 2 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Fasermaterial, an Egalisierhilfsmittel oder Egalisierhilfsmittelgemisch
als vorteilhaft erwiesen.
[0024] Als weitere Hilfsmittel können die Färbebäder Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Sulfaminsäure
oder Phosphorsäure, organische Säuren, zweckmässig niedere, aliphatische Carbonsäuren,
wie Ameisen- , Essig-oder Maleinsäure, enthalten.
Die Säuren dienen vor allem der Einstellung des pH-Wertes des erfindungsgemäss verwendeten
Flotten. Vorzugsweise erfolgt die Einstellung des pH-Wertes von 3 bis 5 mit einer
organischen Säure, insbesondere Ameisensäure oder Essigsäure.
[0025] Vorzugsweise färbt man bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,5 insbesondere 3,7 bis 4,2.
[0026] Ferner kann die Färbeflotte von Alkali- oder Ammoniumfluorosilikaten verschiedene
Salze, insbesondere Ammonium- oder Alkalisalze wie z.B. Ammoniumsulfat oder vorzugsweise
Natriumsulfat als Hilfsmittel enthalten. Vorzugsweise werden 1 bis 10 Gewichtsprozent
Ammonium-oder Alkalisalze, bezogen auf das Fasermaterial, verwendet.
[0027] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendbaren 1:1-Metallkomplexfarbstoffe
sind vorzugsweise solche, welche mindestens einen 1:1-Chromkomplexazo- oder-azomethin-farbstoff
mit 1 bis 3 Sulfonsäuregruppen, insbesondere 1 bis 2 Sulfonsäuregruppen, und im Fall
von Farbstoffmischungen ausserdem mindestens einen metallfreien Farbstoff mit 1 bis
2 Sulfonsäuregruppen enthalten.
[0028] Insbesondere werden in dem erfindungsgemässen Verfahren als metallfreie sulfogruppenhaltige
Farbstoffe solche mit gutem Migriervermögen verwendet. Das Migriervermögen dieser
Farbstoffe soll dem Migriervermögen der 1:1-Chromkomplexazo- oder -azomethinfarbstoffe
entsprechen.
[0029] Das Migriervermögen wird auf Wolle bestimmt, indem eine in 1/1 Richttyptiefe gefärbte
Probe zusammen mit einer gewichtsgleichen ungefärbten Probe in einem Blindbad behandelt
wird.
[0030] Die Behandlungsbedingungen zur Bestimmung des Migriervermögens entsprechen bezüglich
Flottenverhältnis, pH und Behandlungsdauer den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen.
Die Bewertung erfolgt durch spektrophotometrische Bestimmung der Farbstoffmenge auf
der ursprünglich ungefärbten Wolle in Prozent der ursprünglich gefärbten Wolle.
[0031] Als gutes Migriervermögen, gefärbt bei pH 4 bis 5 und als Stärkedifferenz gemessen,
hat sich ein Bereich von 25 bis 50 % als vorteilhaft erwiesen.
[0032] Geeignete metallfreie sulfogruppenhaltige Farbstoffe sind beispielsweise C.I. Acid
Blue 1, 7, 13, 23, 40, 40:1, 43, 45, 47, 72, 147, 258 und 277; C.I. Acid Red 1, 5,
37, 42, 52, 57 und 361; C.I. Acid Yellow 10, 17, 25, 27, 99 und 219; C.I. Acid Orange
1, 3 und 156; C.I. Acid Green 3, 9 und 16; C.I. Acid Violet 9 und 36; C.I. Acid Brown
10, 11 und 248.
[0033] In dem erfindungsgemässen Verfahren können gegebenenfalls auch Mischungen mehrerer
definitionsgemässer Farbstoffe oder Farbstoffmischungen verwendet werden.
[0034] Bevorzugt ist eine Mischung definitionsgemässer Farbstoffe oder Farbstoffmischungen,
welche
a) mindestens zwei 1:1-Chromkomplexazo- oder -azomethinfarbstoffe und gegebenenfalls
mindestens einen sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoff enthält; und
b) mindestens drei 1:1-Chromkomplexazo- oder -azomethinfarbstoffe und gegebenenfalls
mindestens einen sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoff enthält; oder
c) zum Trichromiefärben mindestens drei 1:1-Chromkomplexazo- oder -azomethinfarbstoffe
aus gelb- bzw. orange-, rot- und blaufärbenden Farbstoffen und gegebenenfalls mindestens
einen sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoff aus gelb- bzw. orange- und/oder
rot- und/oder blaufärbenden Farbstoffen enthält.
[0035] Unter Trichromie ist dabei die Farbmischung passend gewählter gelb-bzw. orange-,
rot- und blaufärbender Farbstoffe zu verstehen, mit denen jede gewünschte Nuance des
sichtbaren Farbspektrums durch geeignete Wahl der Mengenverhältnisse der Farbstoffe
eingestellt werden kann.
[0036] Inbesondere werden in dem erfindungsgemässen Verfahren als 1:1-Chromkomplexazo- oder
-azomethinfarbstoffe solche der Formel
verwendet, worin -(CO)
0-1-O- und (O oder NR₁) in Nachbarstellung zur Azobrücke an D und K gebunden sind, D
der Rest einer Diazokomponente der Benzol- o der Naphthalinreihe, K der Rest einer
Kupplungskomponente der Benzol-, Naphthalin- oder heterocyclischen Reihe oder der
Acetessigsäurearylidreihe, R₁ Wasserstoff, oder ein gegebenenfalls substituierter
Alkyl- oder Phenylrest, M ein Kation und An ein Anion ist, und Y das Stickstoffatom
oder die CH-Gruppe bedeutet.
[0037] Bevorzugt werden in dem erfindungsgemässen Verfahren sulfogruppenhaltige 1:1-Chromkomplexazo-
oder -azomethinfarbstoffe der Formel (4) verwendet, worin D ein gegebenenfalls durch
Halogen, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Nitro oder Sulfamoyl substituierter Benzol- oder
Naphthalinrest, K ein gegebenenfalls durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₄-Alkanoylamino,
Sulfamoyl oder Hydroxy substituierter Phenyl-, Naphthyl-, 1-Phenyl-3-methylpyrazolen-(5)-,
Acetoacetamid-, insbesondere Acetacetoanilid- oder Chinolinrest, R₁ Wasserstoff und
M ein Alkalikation ist.
[0038] Vorzugsweise bedeutet Y in Formel (4) das Stickstoffatom.
[0039] Insbesondere werden in dem erfindungsgemässen Verfahren als sulfonsäuregruppenhaltige
metallfreie Farbstoffe solche der weiter oben genannten Farbstoffreihen verwendet,
die z.B. substituiert sein können durch Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl und Butyl, Alkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Methoxy, Aethoxy, Propoxy, Isopropoxy und Butoxy, Acylaminogruppen mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen, wie Acetylamino und Propionylamino, Benzoylamino, Amino, Alkylamino
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Phenylamino, Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Alkoxyrest, Nitro, Acetyl, Cyano, Trifluormethyl, Halogen, wie Fluor, Chlor und
Brom, Sulfamoyl, Carbamoyl, Ureido, Hydroxy, Carboxy und Sulfomethyl.
[0040] Ferner können die sulfonsäuregruppenhaltigen metallfreien Farbstoffe durch einen
oder mehrere faserreaktive Reste substituiert sein. Als faserreaktive Reste kommen
beispielsweise die in der DE-OS 29 13 102 genannten Reste in Betracht.
[0041] In dem erfindungsgemässen Verfahren werden vorzugsweise Mischungen von sulfogruppenhaltigen
1:1-Metallkomplexfarbstoffen und sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoffen im
Gewichtsverhältnis von 40:60 bis 95:5 verwendet.
[0042] Die im erfindungsgemässen Verfahren verwendeten sulfogruppenhaltigen Farbstoffe liegen
entweder in Form ihrer freien Sulfonsäure oder vorzugsweise als deren Salze vor.
[0043] Als Salze kommen beispielsweise die Alkali- , Erdalkali- oder Ammoniumsalze oder
die Salze eines organischen Amins in Betracht. Als Beipielse seien die Natrium-, Lithium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze oder das Salz des Triäthanolamins genannt.
[0044] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoffe
und die sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoffe sind an sich bekannt und werden
nach bekannten Methoden erhalten.
[0045] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten Farbstoffmischungen können durch
Mischung der Einzelfarbstoffe hergestellt werden. Dieser Mischprozess erfolgt beispielsweise
in geeigneten Mühlen, z.B. Kugel- oder Stiftmühlen, sowie in Knetern oder Mixern.
[0046] Ferner können die Farbstoffmischungen durch Zerstäubungstrocknen der wässrigen Farbstoffmischungen
hergestellt werden.
[0047] Die Färbebäder können neben dem Farbstoff und den genannten Hilfsmitteln noch weitere
übliche Zusätze wie z.B. Wollschutz-, Netz- und Entschäumungsmittel enthalten.
[0048] Das Flottenverhältnis kann innerhalb eines weiten Bereichs gewählt werden, von 1:6
bis 1:80, vorzugsweise 1:10 bis 1:30.
[0049] Das Färben erfolgt aus wässriger Flotte nach dem Ausziehverfahren z.B. bei Temperaturen
zwischen 80 und 105°C bzw. 110°C bei Verwendung eines Formaldehyd-abspaltenden Wollschutzmittels,
vorzugsweise zwischen 98 und 103°C.
[0050] Die Färbedauer beträgt in der Regel 30 bis 120 Minuten.
[0051] Besondere Vorrichtungen sind beim erfindungsgemässen Verfahren nicht erforderlich.
E s können die üblichen Färbeapparate und -maschinen, beispielsweise für
Flocke, Kammzug, Stranggarn, Wickelkörper, Stückware und Teppiche verwendet werden.
[0052] Das Egalisierhilfsmittel und das Alkali- oder Ammoniumfluorosilikat wird zweckmässigerweise
der wässrigen Farbstoff-Flotte zugemischt und gleichzeitig mit der Farbstoffmischung
appliziert. Man kann auch so vorgehen, dass man das Färbegut zuerst mit dem Egalisierhilfsmittel
handelt und im gleichen Bad nach Zugabe der Farbstoffmischung und des Alkali- oder
Ammoniumfluorosilikats färbt. Vorzugsweise geht man mit dem Fasermaterial in eine
Flotte ein, die Säure und Hilfsmittel enthält und eine Temperatur von 30 bis 70°C
aufweist. Anschliessend wird die Farbstoffmischung und das Alkali-oder Ammoniumfluorosilikat
zugegeben und die Temperatur des Färbebades mit einer Aufheizrate von 0,75 bis 3°C
pro Minute, gegebenenfalls mit einem Temperaturstop während des Aufheizens, gesteigert,
um im angegebenen Temperaturbereich von 80°C bis 105°C vorzugsweise 30 bis 120 Minuten
zu färben. Am Schluss wird das Bad abgekühlt und das gefärbte Material wie üblich
gespült und getrocknet.
[0053] Eine besonders bevorzugte Verfahrensweise ist dadurch gekennzeichnet, dass man mit
dem Fasermaterial in eine Flotte eingeht, die Säure und ein Alkali- und/oder Ammoniumhexafluorsilikat-haltiges
Egalisierhilfsmittel sowie Na₂SO₄ enthält und eine Temperatur von 30 bis 70°C aufweist.
Anschliessend werden die Farbstoffe oder Farbstoffmischungen, welche Alkali-und/oder
Ammoniumhexafluorsilikat enthalten, zugegeben, und die Temperatur des Färbebades mit
einer Aufheizrate von 0,75 bis 3°C pro Minute, gegebenenfalls mit einem Temperaturstop
während des Aufheizens, gesteigert, um in dem angegebenen Temperaturbereich von 80°C
bis 105°C zu färben. Anschliessend wird das Bad abgekühlt und das gefärbte Material
wie üblich gespült und getrocknet.
[0054] Als textiles Fasermaterial aus natürlichen Polyamiden, das erfindungsgemäss gefärbt
werden kann, sind vor allem Wolle, aber auch Mischungen aus Wolle/Polyamid, Wolle/Polyester,
Wolle/Cellulose oder Wolle/Polyacrylnitril sowie Seide zu erwähnen. Das Fasermaterial
kann dabei in den verschiedensten Aufmachungsformen vorliegen, wie z.B. als loses
Material, Kammzug, Garn und Stückware oder als Teppich.
[0055] Als Fasermaterial aus synthetischen Polyamiden, das erfindungsgemäss gefärbt werden
kann, kommt solches aus allen bekannten, dafür geeigneten synthetischen Polyamiden
in Betracht. Das Fasermaterial kann dabei in den verschiedensten Aufmachungsformen
vorliegen, wie z.B. als loses Material, Kammzug, Garn und Stückware oder als Teppich.
[0056] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass man natürliche oder synthetische Polyamidfasermaterialien, insbesondere
Wolle, mit mindestens einer Farbstoffmischung gemäss obiger Definition in Gegenwart
von Ammoniumfluorosilikat oder Natriumfluorosilikat, vorzugsweise in der 15 bis 45%igen
Gewichtsmenge, bezogen auf die Gewichtsmenge an eingesetztem 1:1-Chromkomplexfarbstoff,
und in Gegenwart eines Egalisierhilfsmittels, enthaltend Verbindungen der Formel (1)
und (2) oder (1), (2) und (3) oder (1a), (2) und (3), und in Gegenwart von Natriumsulfat
bei einem pH von 3,7 bis 4,2 färbt.
[0057] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten sulfogruppenhaltigen, metallfreien
Farbstoffe können eine oder mehrere faserreaktive Gruppen enthalten. Vorzugsweise
werden in dem erfindungsgemässen Verfahren solche Farbstoffmischungen aus den erfindungsgemäss
definierten 1:1-Metallkomplexfarbstoffen und den sulfogruppenhaltigen metallfreien
Farbstoffen verwendet, worin die verwendeten metallfreien Farbstoffe entweder alle
Reaktivfarbstoffe sind, oder alle von faserreaktiven Gruppen frei sind; ganz besonders
bevorzugt werden von faserreaktiven Gruppen freie sulfogruppenhaltige, metallfreie
Farbstoffe verwendet.
[0058] Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfah
rens ist dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäss verwendeten Farbstoffmischungen
aus solchen erfindungsgemäss definierten metallhaltigen und metallfreien Farbstoffen
bestehen, die Färbungen gleicher Nuancen ergeben, d.h. beispielsweise die Verwendung
einer Mischung aus mindestens einem blaufärbenden sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoff
und mindestens einem blaufärbenden, sulfogruppenhaltigen, metallfreien Farbstoff.
[0059] Das erfindungsgemässe Verfahren weist gegenüber den bekannten Verfahren für Fasermaterial
aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden neben den bereits genannten noch folgende
Vorteile auf. Das unter den genannten Färbebedingungen gefärbte Material zeichnet
sich durch bessere Gesamtechtheiten, insbesondere bessere Nassechtheiten aus. Ein
weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Farbstoffe praktisch vollständig
aufgenommen werden.
[0060] Vorzugsweise wird das erfindungsgemässe Verfahren zum Färben von Wolle verwendet.
[0061] Nach beendetem Färben sind die Färbebäder nahezu vollständig ausgezogen.
[0062] Gegenüber dem aus der EP-A-0 163 608 bekannten Verfahren kommt das erfindungsgemässe
Verfahren überraschenderweise mit einer deutlich geringeren Menge an Alkali- oder
Ammoniumhexafluorsilikat aus.
[0063] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Mittel zur Ausführung des erfindungsgemässen
Verfahrens. Das Mittel ist eine feste Mischung enthaltend mindestens einen sulfogruppenhaltigen
1:1-Metallkomplexfarbstoff, insbesondere einen 1:1-Chromkomplexfarbstoff, und gegebenenfalls
mindestens einen sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoff und 10 bis 45 Gewichtsprozent
eines Alkali- oder Ammoniumfluorosilikats bezogen auf die 1:1-Metallkomplexgewichtsmenge.
[0064] Die erfindungsgemässe Mischung wird hergestellt, indem man mindestens einen sulfogruppenhaltigen
1:1-Chromkomplexfarbstoff und gegebenenfalls mindestens einen sulfogruppenhaltigen
metallfreien Farbstoff mit 10 bis 45 Gewichtsprozent (bezogen auf das Gewicht des
1:1-Metallkomplexfarbstoffs) Alkali- und/oder Ammoniumfluorosilikat mischt. Der Mischprozess
erfolgt beispielsweise in geeigneten Mühlen, z.B. Kugel- oder Stiftmühlen, sowie in
Knetern oder Mixern.
[0065] Bevorzugt sind Mischungen, welche ausser der definitionsgemässen Farbstoffmischung
Natrium- oder Ammoniumfluorosilikat enthalten.
[0066] Die festen Mischungen können zum Färben von natürlichen oder synthetischen textilen
Polyamidfasermaterialien verwendet werden. Für die festen Mischungen gelten die gleichen
Bevorzugungen wie sie für das Verfahren angegeben sind.
[0067] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein weiteres Mittel zur Ausführung des erfindungsgemässen
Verfahrens. Das Mittel ist eine Mischung enthaltend ein Egalisierhilfsmittel aus einer
oder mehreren Verbindungen der Formel (1), (1a), (2) oder (3), insbesondere ein Egalisiermittelgemisch
aus Verbindungen der Formeln (1a), (2) und (3), sowie 5 bis 25 Gewichtsprozent Alkali-
und/oder Ammoniumhexafluorosilikat, vorzugsweise (NH₄)₂SiF₆, bezogen auf die Gewichtsmenge
der Verbindungen der Formeln (1), (1a), (2) und/oder (3).
[0068] Die erfindungsgemässe Mischung wird hergestellt, indem man mindestens eine Verbindung
der Formeln (1), (1a), (2) oder (3) mit 5 bis 25 Gewichtsprozent Alkali- und/oder
Ammoniumhexafluorosilikat mischt. Der Mischprozess erfolgt beispielsweise in geeigneten
Mixern.
[0069] Die Mischung kann zusammen mit der Farbstoffmischung enthaltend Alkali- und/oder
Ammoniumhexafluorsilikat zum Färben von natürlichen oder synthetischen Polyamidfasermaterialien
verwendet werden. Für die Mischung gelten die gleichen Bevorzugungen, wie sie für
das Verfahren gegeben sind.
[0070] Die nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind
die Teile Gewichsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in
Celsiusgraden angegeben. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist
dieselbe wie diejenige zwischen Gramm und Kubikzen
timeter. Die angegebenen Farbstoffmengen beziehen sich auf Rohfarbstoff.
[0071] Beispiel 1: 800 Teile Wollkammgarn werden in einem Färbebad, welches auf 20 000 Teile Wasser
von 50°, 64 Teile Natriumsulfat, 0,55 Teile (NH₄)₂SiF₆, 20 Teile 85%ige Ameisensäure
und 12 Teile eines Egalisierhilfsmittels, bestehend aus 24 Teilen der anionischen
Verbindung der Formel
R₂ = C₁₆-C₁₈-Kohlenwasserstoffrest; m + n = 7;
24 Teilen der quaternären Verbindung der Formel
R₃ = C₂₀-C₂₂-Kohlenwasserstoffrest;
5 Teilen Ammoniumchlorid
3 Teilen Oxalsäure und
44 Teilen Wasser, bezogen auf 100 Teile Egalisierhilfsmittel, während 15 Minuten bei
50° vorbehandelt. Nach Zugabe einer Lösung von
1,1 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,5 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,23 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,23 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,64 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,97 Teilen des Farbstoffes der Formel
und 0,4 Teilen des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 50° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 0,8°/Minute auf 98° erwärmt. Der pH beträgt zu Anfang des Färbens
3,8. Nach 90 Minuten bei 98° wird auf 50° abgekühlt und die Färbeflotte abgelassen.
Das braun gefärbte Wollgarn wird je 10 Minuten erst bei 50°, dann bei Raumtemperatur
gespült und wie üblich getrocknet. Die erhaltene mittelbraune Färbung ist ausgezeichnet
faseregal und weist gute Echtheiten auf.
[0072] Beispiel 2: 100 Teile Wollgewebe werden in einem Färbebad, welches auf 2000 Teile Wasser von
40° 8 Teile Natriumsulfat, 1,2 Teile des in Beispiel 1 angegebenen Egalisierhilfsmittels
und 2,3 Teile 85%ige Ameisensäure enthält, während 15 Minuten bei 40° vorbehandelt.
Der pH-Wert beträgt 3,7.
[0073] Nach Zugabe einer Lösung von 0,18 Teilen Na₂SiF₆ und 0,21 Teilen des Farbstoffes
der Formel
0,26 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,11 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,11 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,13 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,11 Teilen des Farbstoffes der Formel
und 0,12 Teilen des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 40° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 1° per Minute auf 70° erwärmt. Nach 20 Minuten Färbezeit bei 70° wird
die Färbeflotte auf 100° erwärmt. Nach 90 Minuten Färbezeit bei 100° wird auf 60°
abgekühlt und die Färbeflotte abgelassen. Das braungefärbte Wollgewebe wird je 5 Minuten
erst bei 50°, dann bei Raumtemperatur gespült und wie üblich getrocknet. Die erhaltene
Färbung ist ausgezeichnet faseregal und weist gute Echtheiten auf.
[0074] Beispiel 3: 100 Teile Wollgewebe werden in einem Färbebad, welches auf 1000 Teile Wasser von
40°, 8 Teile Natriumsulfat, 1,5 Teile des in Beispiel 1 angegebenen Egalisierhilfsmittels
und 2 Teile 85%ige Ameisensäure enthält, während 10 Minuten bei 40° vorbehandelt.
Der pH-Wert beträgt 3,8. Nach Zugabe einer Lösung enthaltend 0,49 Teile des Farbstoffes
der Formel
0,13 Teile des Farbstoffes der Formel
und 0,12 Teile (NH₄)₂SiF₆ wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 40° gehalten und
anschliessend mit einer Aufheizrate von 0,8° pro Minute auf 100° erwärmit. Nach
90 Minuten Färbezeit bei 100° wird auf 60° abgekühlt und die Färbeflotte abgelassen.
Das blaugefärbte Wollgewebe wird wie üblich gespült und getrocknet. Die erhaltene
mittelblaue Färbung ist ausgezeichnet faseregal und weist gute Echtheitseigenschaften
auf.
[0075] Beispiel 4: 100 Teile Wollgewebe werden in einem Färbebad, welches auf 1500 Teile Wasser von
40°, 8 Teile Natriumsulfat, 1,5 Teile des Egalisierhilfsmittels der nachstehenden
Zusammensetzung:
14,6 Teile der anionischen Verbindung der Formel
R₂ = Kohlenwasserstoffrest des Talgfettamins, m + n =
;
21 Teile der quaternären Verbindung der Formel
R₃ = C₂₀-C₂₂-Kohlenwasserstoffrest;
7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit 80 Mol Aethylenoxid; und
7 Teile der Verbindung der Formel
sowie 49,7 Teile Wasser, bezogen auf 100 Teile des Egalisierhilfsmittelgemisches;
und 2,6 Teile 85%ige Ameisensäure enthält, während 15 Minuten bei 40° vorbehandelt.
Der pH-Wert beträgt 3,8. Nach Zugabe einer Lösung enthaltend 0,30 Teile Na₂ SiF₆,
0,72 Teile des Farbstoffes der Formel
und 0,55 Teile des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 40° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 0,8° pro Minute auf 100° erwärmt. Nach 90 Minuten Färbezeit bei 100°
wird auf 50° abgekühlt und die Färbeflotte abgelassen. Das rotgefärbte Wollgewebe
wird wie üblich gespült und getrocknet. Die erhaltene tiefrote Färbung ist ausgezeichnet
faseregal und weist gute Echtheitseigenschaften auf.
[0076] Beispiel 5: 100 Teile Wollgewebe werden in einem Färbebad, welches auf 2000 Teile Wasser von
40° 8 Teile Natriumsulfat, 1,2 Teile des in Beispiel 1 angegebenen Egalisierhilfsmittels
und 2,3 Teile 85%ige Ameisensäure enthält, während 15 Minuten bei 40° vorbehandelt.
Der pH-Wert beträgt 3.7. Anschliessend gibt man zu der Färbeflotte 0,43 Teile einer
festen Mischung bestehend aus
0,09 Teilen (NH₄)₂SiF₆,
0,13 Teilen des Farbstoffes der Formel
und 0,21 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,45 Teile einer festen Mischung bestehend aus
0,08 Teilen (NH₄)₂SiF₆,
0,26 Teilen des Farbstoffes
und 0,11 Teile des Farbstoffes der Formel
und 0,38 Teile einer festen Mischung bestehend aus
0,04 Teilen Na₂SiF₆,
0,11 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,11 Teilen des Farbstoffes der Formel
und 0,12 Teilen des Farbstoffes der Formel
Dann wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 40° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 1° pro Minute auf 70° erwärmt. Nach 20 Minuten Färbezeit bei 70° wird
die Färbeflotte auf 100° erwärmt. Nach 90 Minuten Färbezeit bei 100° wird auf 60°
abgekühlt und die Färbeflotte abgelassen. Das braungefärbte Woll gewebe wird je 5
Minuten erst bei 50°, dann bei Raumtemperatur gespült und wie üblich getrocknet. Die
erhaltene Färbung ist ausgezeichnet faseregal und weist gute Echtheiten auf.
[0077] Beispiel 6: 800 Teile Wollkammgarn werden in einem Färbebad, welches auf 20 000 Teile enthärtetes
(deionisiertes) Wasser von 50° 40 Teile Essigsäure (80%ig), 20 Teile kristallines
Natriumacetat und 12 Teile eines Egalisierhilfsmittels, bestehend aus
14,6 Teilen der anionischen Verbindung der Formel
R₂ = Kohlenwasserstoffrest des Talgfettamins, m + n = 8;
21 Teilen der quaternären Verbindung der Formel
R₃ = C₂₀-C₂₂-Kohlenwasserstoffrest;
7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleyla lkohol mit 80
Mol Aethylenoxid; und
7 Teile der Verbindung der Formel
sowie 49,7 Teile Wasser, bezogen auf 100 Teile des Egalisierhilfsmittelgemisches,
enthält, während 15 Minuten bei 50° vorbehandelt. Nach Zugabe einer 50° warmen Lösung
von 2,11 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
2,22 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,82 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 1,05 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 1,28 Teilen Na₂SiF₆ in 1000 Teilen Wasser wird die Färbeflotte noch 10 Minuten
bei 50° gehalten und anschliessend mit einer Aufheizrate von 1°/Minute auf 98° erwärmt.
Der pH-Wert beträgt am Anfang des Färbens 4. Nach 90 Minuten Färbezeit bei 98° wird
auf 50° abkühlen gelassen, das braun gefärbte Wollgarn je 10 Minuten erst bei 50°
und dann bei Raumtemperatur gespült und wie üblich getrocknet. Der pH-Wert gegen Ende
des Färbens beträgt 4,2. Die erhaltene mittelbraune Färbung ist ausgezeichnet faseregal;
das gefärbte Kammgarn zeigt einen vollen, weichen Griff. Die Endflotte ist praktisch
ungefärbt.
[0078] Eine mit den gleichen Farbstoffen nach dem obigen Verfahren, aber ohne Zusatz von
Na₂SiF₆ durchgeführte Garnfärbung ist stark faserunegal und ganz bedeutend schwächer.
Die Endflotte ist noch deutlich gefärbt.
[0079] Beispiel 7: 800 Teile Wollkammgarn werden in einem Färbebad, welches auf 20 000 Teile Wasser
von 50°, 64 Teile Natriumsulfat, 0,82 Teile (NH₄)₂SiF₆, 20 Teile 85%ige Ameisensäure
und 12 Teile eines Egalisierhilfsmittel, bestehend aus 24 Teilen der anionischen Verbindung
der Formel
R₂ = C₁₆-C₁₈-Kohlenwasserstoffrest; m + n = 7;
24 Teilen der quaternären Verbindung der Formel
R₃ = C₂₀-C₂₂-Kohlenwasserstoffrest;
5 Teilen Ammoniumchlorid
3 Teilen Oxalsäure und
44 Teilen Wasser, bezogen auf 100 Teile Egalisierhilfsmittel, während 15 Minuten bei
50° vorbehandelt. Nach Zugabe einer Lösung von
2,15 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,98 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,45 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 0,46 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 50° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 0,8°/Minute auf 98° erwärmt. Der pH beträgt zu Anfang des Färbens
3,8. Nach 90 Minuten Färbezeit bei 98° wird auf 50° abgekühlt und die Färbeflotte
abgelassen. Das braungefärbte Wollgarn wird je 10 Minuten erst bei 50°, dann bei Raumtemperatur
gespült und wie üblich getrocknet. Die erhaltene mittelbraune Färbung ist ausgezeichnet
faseregal und weist gute Echtheiten auf.
[0080] Beispiel 8: 800 Teile Wollkammgarn werden in einem Färbebad, welches auf 20 000 Teile Wasser
von 50° 64 Teile Natriumsulfat, 1,1 Teile Na₂SiF₆, 32 Teile Essigsäure (80%ig) und
12 Teile des in Beispiel 7 verwendeten Egalisierhilfsmittels enthält, während 15 Minuten
bei 50° vorbehandelt. Nach Zugabe einer Lösung von 1,88 Teilen des 1:1-Chromkomplexes
des Farbstoffes der Formel
1,74 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,82 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 1,05 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 50° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 1°/Minute auf 70° erwär
mt, noch 20 Minuten bei 70° gehalten und anschliessend mit 1°/Minute auf 85° erwärmt.
Der pH-Wert beträgt am Anfang des Färbens 4. Nach 120 Minuten Färbezeit bei 85° wird
auf 50° abgekühlt und die Färbeflotte abgelassen. Das braungefärbte Wollgarn wird
je 10 Minuten bei 50°, dann bei Raumtemperatur gespült und wie üblich getrocknet.
Die erhaltene volle Braunfärbung ist ausgezeichnet faseregal und weist gute Echtheiten
auf. Eine mit den gleichen Farbstoffen nach obigem Verfahren, aber ohne Zusatz von
Na₂SiF₆ durchgeführte Garnfärbung ist stark faserunegal und ganz bedeutend schwächer.
[0081] Beispiel 9: 800 Teile Wollkammgarn werden in einem Färbebad, welches auf 20 000 Teile Wasser
von 50° 64 Teile Natriumsulfat, 1,55 Teile Na₂SiF₆, 20 Teile Ameisensäure (85%ig)
und 12 Teile des Egalisierhilfsmittels enthaltend
R₃ = C₁₇-C₂₁-Kohlenwasserstoffrest;
30 Teile N,Nʹ-Dimethyloläthylenharnstoff
0,7 Teile des Adduktes von 5 Mol Aethylenoxid an 1 Mol 2-Aethyl-n-hexanol
2 Teile eines sulfatierten Fettaminpolyglykoläthers und
59,3 Teile Wasser bezogen auf 100 Teile Egalisierhilfsmittel,
während 15 Minuten bei 50° vorbehandelt. Nach Zugabe einer Lösung von
2,7 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,43 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,45 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 1,8 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 50° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 1°/Minute auf 70° erwärmt, noch 20 Minuten bei 70° gehalten und anschliessend
mit 1°/Minute auf 98° erwärmt. Der pH-Wert beträgt am Anfang des Färbens 3,7. Nach
90 Minuten Färbezeit bei 98° wird auf 60° abgekühlt und die Färbeflotte abgelassen.
Das marineblau gefärbte Wollgarn wird zweimal 10 Minuten bei 50°, dann 5 Minuten bei
Raumtemperatur gespült und wie üblich getrocknet. Die erhaltene Marinefärbung ist
ausgezeichnet faseregal und weist gute Echtheiten auf.
[0082] Beispiel 10: 100 Teile Polyamid-6,6-Texturtrikot werden in einem Färbebad, welches auf 4000 Teile
Wasser von 40° 0,1 Teil Na₂SiF₆, 4-Teile Ammonacetat und soviel Essigsäure enthält,
dass der pH-Wert von 4 eingestellt ist, während 10 Minuten vorbehandelt. Nach Zugabe
einer Lösung von
0,22 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,11 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 0,06 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte innerhalb von 45 Minuten auf 98° erwärmt. Nach 90 Minuten Färbezeit
bei 98° wird auf 60° abgekühlt. Der braungefärbte Trikot wird wie üblich gespült und
getrocknet. Die erhaltene mittelbraune Färbung ist etwas reiner und voller als eine
unter gleichen Bedingungen, ohne Na₂SiF₆, durchgeführte Färbung.
[0083] Beispiel 11: 100 Teile Wollgewebe werden in einem Färbebad, welches auf 1500 Teile Wasser von
40° 8 Teile Natriumsulfat, 1,5 Teile des in Beispiel 1 angegebenen Egalisierhilfsmittels
und 2,6 Teile 85%ige Ameisensäure enthält, während 10 Minuten bei 40° vorbehandelt.
Der pH-Wert beträgt 3,7. Nach Zugabe einer Lösung von 0,17 Teilen (NH₄)₂SiF₆ und 0,09
Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes
0,076 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
und 0,4 Teilen des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
wird die Färbeflotte noch 10 Minuten bei 40° gehalten und anschliessend mit einer
Aufheizrate von 0,8°/Minute auf 70° erwärmt. Nach 10 Minuten Färbe zeit bei
70° wird die Färbeflotte auf 100° erwärmt. Nach 90 Minuten bei 100° wird auf 60° abgekühlt
und die Färbeflotte abgelassen. Das graugefärbte Wollgewebe wird je 5 Minuten erst
bei 50°, dann bei Raumtemperatur gespült und wie üblich getrocknet.
[0084] Die erhaltene Färbung ist ausgezeichnet faseregal und weist gute Echtheiten auf.
[0085] Gleiches koloristisches Resultat wird erhalten, wenn man anstelle von (NH₄)₂SiF₆
Na₂SiF₆ verwendet oder wenn die Farbstoffe einzeln mit Na₂SiF₆ oder (NH₄)₂SiF₆ als
Pulver gemischt werden, z.B.
0,09 Teile des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
mit 0,018 Teilen (NH₄)₂SiF₆;
0,076 Teile des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
mit 0,037 Teilen (NH₄)₂SiF₆;
0,4 Teile des 1:1-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel
mit 0,11 Teilen (NH₄)₂SiF₆.
[0086] Beispiel 12: 800 Teile Wollkammgarn werden in einem Färbebad, welches auf 14 400 Teile enthärtetes
(deionisiertes) Wasser von 50° 28 Teile Ameisensäure (85%ig), 64 Teile Natriumsulfat
und 12 Teile eines Egalisierhilfsmittels, bestehend aus
10 Teilen der anionischen Verbindung der Formel
R₂ = Kohlenwasserstoffrest des Talgfettamins, m + n = 7;
10 Teilen der quaternären Verbindung der Formel
R₃ = C₂₀-C₂₂-Kohlenwasserstoffrest;
2 Teilen des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit 80 Mol Aethylenoxid;
2 Teilen der Verbindung der Formel
5 Teilen der quaternären Verbindung der Formel; und
5 Teilen (NH₄)₂SiF₆
sowie 66 Teilen Wasser, bezogen auf 100 Teile des Egalisierhilfsmittelgemisches, enthält,
während 15 Minuten bei 50° vorbehandelt. Nach Zugabe einer 50° warmen Lösung enthaltend
1,72 Teile der Mischung aus
0,96 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,45 Teilen des Farbstoffes der Formel
und 0,31 Teilen (NH₄)₂SiF₆;
1,88 Teile der Mischung aus
1,2 Teilen des Farbstoffes der Formel
0,3 Teilen des Farbstoffes der Formel
und 0,38 Teilen (NH₄)₂SiF₆; und
1,91 Teilen einer Mischung aus
1,5 Teilen des Farbstoffes der Formel
und 0,41 Teilen (NH₄)₂SiF₆ in 1000 Teilen Wasser wird die Färbeflotte noch 10 Minuten
bei 50° gehalten und anschliessend mit einer Aufheizrate von 1°/Minute auf 98° erwärmt.
Der pH-Wert beträgt am Anfang des Färbens 3,5. Nach 90 Minuten Färbezeit bei 98° wird
auf 50° abkühlen gelassen, das hellbraun gefärbte Wollgarn je 10 Minuten erst bei
50° und dann bei Raumtemperatur gespült und wie üblich getrocknet. Der pH-Wert gegen
Ende des Färbens beträgt 3,8. Die erhaltene beige Färbung ist ausgezeichnet faseregal;
das gefärbte Kammgarn zeigt einen vollen, weichen Griff. Die Endflotte ist ungefärbt.
[0087] Eine mit den gleichen Farbstoffen nach dem obigen Verfahren, aber ohne Zusatz von
(NH₄)₂SiF₆ durchgeführte Garnfärbung ist stark faserunegal und ganz bedeutend schwächer.
Die Endflotte ist noch deutlich gefärbt.
1. Verfahren zum Färben von Fasermaterial aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden
aus wässriger Flotte mit Farbstoffen in Gegenwart von Alkali-oder Ammoniumsalzen und
in Gegenwart von Hilfsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass man diese Fasermaterialien
mit mindestens einem sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoff oder mit einer
Mischung enthaltend mindestens einen sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoff
und mindestens einen sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbs
toff in Gegenwart von 10 bis 45 Gewichtsprozent eines Alkali- und/oder Ammoniumfluorosilikats,
bezogen auf die eingesetzte Gewichtsmenge des 1:1-Metallkomplexfarbstoffs, in Gegenwart
eines Hilfsmittels bei einem pH-Wert von 3 bis 5 färbt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einer Mischung
enthaltend mindestens einen sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoff und mindestens
einen sulfogruppenhaltigen metallfreien Farbstoff in Gegenwart von 10 bis 45 Gewichtsprozent
eines Alkali- oder Ammoniumfluorosilikats, bezogen auf das eingesetzte Gewicht des
1:1-Metallkomplexfarbstoffs, in Gegenwart eines Hilfsmittels bei einem pH-Wert von
3 bis 5 färbt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart von
Natrium- oder insbesondere Ammoniumfluorosilikat färbt.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart einer
Mischung aus Na₂SiF₆ und (NH₄)₂SiF₆ färbt.
5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man 15 bis 45 Gewichtsprozent
eines Alkali- oder Ammoniumfluorosilikats verwendet.
6. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man 20 bis 35 Gewichtsprozent
eines Alkali- oder Ammoniumfluorosilikats verwendet.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Einstellung des
pH-Wertes von 3 bis 5 eine organische Säure, vorzugsweise Ameisen- oder Essigsäure,
und gegebenenfalls zusätzlich ein von Ammonium- oder Alkalifluorosilikat verschiedenes
Ammonium-oder Alkalisalz, insbesondere Alkalisulfat, vorzugsweise Natriumsulfat, verwendet.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man
bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,5, insbesondere 3,7 bis 4,2 färbt.
9. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart eines
Egalisierhilfsmittels oder einer Mischung von Egalisierhilfsmitteln färbt.
10. Verfahren gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man 0,3 bis 3 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Fasermaterial, des Egalisierhilfsmittels
oder der Egalisierhilfsmittelmischung verwendet.
11. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffmischungen
verwendet, welche mindestens einen 1:1-Chromkomplexazo- oder -azomethin-farbstoff
mit 1 bis 3 Sulfsonsäuregruppen, vorzugsweise 1 bis 2 Sulfonsäuregruppen, und mindestens
einen metallfreien Farbstoff mit 1 bis 2 Sulfonsäuregruppen enthalten.
12. Verfahren gemäss Anspruch 11 zum Trichromie-Färben, dadurch gekennzeichnet, dass
man eine Mischung von mindestens drei 1:1-Chromkomplexazo- oder -azomethin-farbstoffen
aus gelb- bzw. orange-, rot- und blaufärbenden Farbstoffen und mindestens einem metallfreien
Farbstoff aus gelb- bzw. orange- und/oder rot- und/oder blaufärbenden Farbstoffen
verwendet.
13. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass man
als 1:1-Chromkomplexazo- oder -azomethin-farbstoffe solche der Formel
verwendet, worin -(CO)
0-1-O- und (O oder NR₁) in Nachbarstellung zur Azobrücke an D bzw. K gebunden sind, D
ein gegebenenfalls durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Nitro oder Sulfamoyl
substituierter Benzol- oder Naphthalinrest, K ein gegebenenfalls durch Halogen, C₁-C₄-Alkyl,
C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₄-Alkanoylamino, Sulfamoyl oder Hydroxy substituierter Phenyl-,
Naphthyl-, 1-Phenyl-3-methylpyrazolon-(5)-, Acetoacetamid- oder Chinolinrest und R₁
Wasserstoff, M ein Alkalikation und An ein Anion ist, und Y das Stickstoffatom oder
die CH-Gruppe bedeutet.
14. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Mischungen oder
sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexazofarbstoffen und sulfogruppenhaltigen metallfreien
Farbstoffen im Gewichtsverhältnis von 40:60 bis 95:5 verwende
t.
15. Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man als metallfreie
sulfogruppenhaltige Farbstoffe solche der Monoazo-, Polyazo-, Anthrachinon-, Xanthen-
oder Triphenylmethanreihe verwendet.
16. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Fasermaterial
synthetische Polyamidmaterialien, Seide oder insbesondere Wolle verwendet.
17. Verfahren gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass man als Fasermaterial
Wolle verwendet.
18. Mischung enthaltend mindestens einen sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoff,
insbesondere einen 1:1-Chromkomplexfarbstoff, mindestens einen metallfreien sulfogruppenhaltigen
Farbstoff und 10 bis 45 Gewichtsprozent eines Alkali- oder Ammoniumfluorosilikats
bezogen auf das Gewicht des 1:1-Metallkomplexfarbstoffs.
19. Mischung enthaltend mindestens einen sulfogruppenhaltigen 1:1-Metallkomplexfarbstoff,
insbesondere eine 1:1-Chromkomplexfarbstoff, und 10 bis 45 Gewichtsprozent eines Alkali-
oder Ammoniumfluorosilikats bezogen auf das Gewicht des 1:1-Metallkomplexfarbstoffs.
20. Mischung enthaltend eine Verbindung der Formel
worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, M Wasserstoff,
Alkalimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, oder der
worin Rʹ unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Alkylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die
Summe von p und q 2 bis 50 ist, oder der Formel
worin Rʺ unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Sume von x und y 80 bis 140 ist, eine Mischung enthaltend Verbindungen
der Formel (1) und (2) oder eine Mischung enthaltend Verbindungen der Formeln (1),
(2) und (3) oder (1a), (2) und (3) sowie 5 bis 25 Gewichtsprozent (NH₄)₂SiF₆ bezogen
auf das Gewicht der Verbindungen der Formeln (1), (1a), (2) oder (3) oder deren Mischung.