[0001] Es sind, wie nachfolgend ausgeführt wird, Kombinationen bekannt, bei denen eine mechanische
Verriegelung, die durch mechanische Mittel betätigt wird, mit einer mechanischen Verriegelung,
die durch elektromagnetische Mittel betätigt wird, zusammenwirken. Dabei ist es üblich,
mit den mechanischen Mitteln eine Schliessung am Ort zu öffnen, beispielsweise mittels
Türknauf, Türfalle, aber auch Schlüssel, etc. und mit den elektromagnetischen Mitteln
dieselbe Schliessung aus entfernter Lage zu betätigen.
[0002] Die Unabhängigkeit der Lage des Betätigungsortes zur Manipulation elektromagnetischer
Mittel erlaubt beispielsweise eine zentrale Überwachung zum Teil fernabgelegener Schliessungen,
wobei diese Überwachung beispielsweise zeitabhängig vollautomatisch, durch Eingriff
einer Bedienungsperson, auch durch die Auflage von Zustandsvorgaben, usf. durchgeführt
werden kann.
[0003] In der Regel handelt es sich um ein zusätzliches, d.h. zu den mechanischen Mitteln
zusätzliches Schließmittel, das in konjunktiver oder disjunktiver Weise verwendet
wird. Diese UND- sowie ODER-Möglichkeiten erweitern die Anwendung von Schliessungen,
insbesondere in organisatorischer Weise. Dies zeigt beispielsweise die darauf anzuwendende
Wahrheitstabelle am Beispiel einer Tür:
[0004] Die beiden alternativen Möglichkeiten, Schlüssel oder Zentrale, erweitern die Organisationsmöglichkeit.
Die konjunktive Möglichkeit, Schlüssel und Zentrale erhöht die Sicherheit.
[0005] Die Vorteile solch kombinierter Schliessungen sind beispielsweise in der DE-OS-2
325 566 beschrieben und angewendet. Die mechanischen Mittel zur Betätigung der Schliessung,
es handelt sich um eine Türschliessung, sind an der Tür angeordnete Drehknaufe zum
Schieben eines Riegels. Die elektromagnetischen Mittel betätigen einen zusätzlichen
Riegel, der je nach Stellung den Hauptriegel blockiert oder freigibt. Ferner ist zur
Betätigung oder Auslösung des elektromagnetisch betätigten Zusatzriegels ein Sicherheitszylinder
zugeordnet und diesem wiederum eine Abfragevorrichtung. Der elektromagnetische Teil
ist im Türrahmen untergebracht, ebenso der die Elektromagnetik auslösende Sicherheitszylinder.
Der Sicherheitszylinder betätigt ausschließlich die elektromagnetische Verriegelung,
dies mit Hilfe eines speziell gearbeiteten Zackenbart-Schlüssels, welcher im Schlüsselrücken
die Information für das Lesegerät angeordnet enthält. Die elektromagnetische Auslösung
kann auch disjunktiv erfolgen, also in einer Schlüssel-ODER-Zentrale Form.
[0006] Durch die Zeitschrift "Baubeschlag Magazin", Nummer 10/80 (Oktober 1980) ist eine
weitere Lösung für die kombinierte Schliessung bekannt. Wiederum blockiert ein mit
elektromagnetischen Mitteln betätigbarer Zusatzriegel den Hauptriegel. Die zusätzliche
mechanische Verriegelung, die über einen Sicherheitszylinder mittels Schlüssel manipuliert
wird, ist zusammen mit den elektromagnetischen Mitteln im Tür-Schloßkasten, also nicht
getrennt in Tür und Zarge, untergebracht. Der Schloßriegel wird nicht im vorderen
Riegelteil, sondern im hinteren Riegelteil blockiert.
[0007] Das Blockieren eines beispielsweise zwischen Tür und Türrahmen wirkenden Riegels,
entweder durch eine Vorrichtung im Türrahmen oder eine Vorrichtung in der Tür, erfordert
jeweils eine spezielle Ausgestaltung der Schliessung. Um beispielsweise in bestehenden
Schliessungen jeglicher Art, insbesondere aber Türen, nachträglich eine elektromagnetische
Zusatzschliessung vorzusehen, erfordert eingreifende Änderungen im mechanischen Teil
des Schlosses, ja sogar vorzugsweise der Austausch eines bestehenden Schlosses gegen
ein solches, das für die elektromagnetische Zusatzverriegelung vorgesehen, bzw. mit
einer solchen herstellungsmässig schon versehen ist.
[0008] Dies zieht naturgemäss hohe Kosten nach sich, da ansonst intakte Schließmechanismen
in ihrer Gesamtheit und oft mit zusätzlichem Änderungsaufwand an der bestehenden Tür
bzw. Türrahmen ausgetauscht werden müssen. Die zusätzliche mögliche Sicherheit wird
oft gerade deswegen nicht genützt, insbesondere dann, wenn eine grössere Anzahl Schliessungen
umfunktioniert werden müssen.
[0009] Durch die den Oberbegriff bildenden US-A-2 475 220 oder die FR-A-2 428 130 sind weitere
solche Kombinationen bekannt, bei denen eine mechanische Verriegelung, die durch mechanische
Mittel betätigt, mit einer mechanischen Verriegelung, die durch elektromagnetische
Mittel betätigt wird, zusammenwirken. Die Ausgestaltung der elektromagnetisch betätigbaren
Verriegelung kann bspw. in einfacher Weise mit einem als Zuganker eines Solenoids
ausgebildeten, radial einlaufenden Sperrstift zwischen Schloßrotor und Schloßstator
erfolgen, wie es die US-A-2 475 220 zeigt, oder, wie dies in der FR-A-2 428 130 gezeigt
wird, durch eine achsial auf dem Rotor verschiebbare Sperrscheibe, welche durch den
Hub des Zugankers eines Solenoids in eine Statornut eingeschoben und wieder ausgehoben
wird, ausgebildet sein.
[0010] Beide Anordnungen, radial oder achsial, zeigen lediglich einen Verriegelungsmechanismus,
der bei Betätigung der elektromagnetischen Mittel ein Sperrelement zwischen Rotor
und Stator einschiebt und so die Drehung solange blockiert, bis das Sperrelement,
bspw. durch erneute Betätigung wieder ausgehoben wird. Irgendwelche Zusatzbedingungen,
welche die Sicherheit erhöhen könnten, sind nicht vorgesehen.
[0011] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine möglichst selbständige Einheit mit mechanischer
und elektromagnetischer Verriegelung zu schaffen, die im gleichen Schließsystem bei
den heute üblichen normierten Dimensionen einfach ausgetauscht werden kann. Dieser
Austausch soll möglich sein, ohne die technische Umgebung des Schlosses zu verändern.
[0012] Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, die genannte selbständige Einheit so zu schaffen,
dass sie auf einer der beiden durch die Schliessung getrennten Seiten (Türseiten)
oder gleichzeitig auf beiden durch die Schliessung getrennten Seiten (Türseiten) oder
mit verschiedener Wirkung auf je einer der durch die Schliessung getrennten Seiten
(Türseite) wirksam ist.
[0013] Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, die genannte selbstandige Einheit so zu schaffen,
dass zur mechanischen Variationsmöglichkeit, also den mechanischen Permutationen auch
elektromagnetisch steuerbare Variationen bzw. Permutationen zugeordnet werden können,
um die Individualität einer möglichst grossen Anzahl Einzelschliessungen zu erhalten.
[0014] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnent Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0015] Die Erfindung wird nun mit Hilfe der nachfolgend aufgeführten Zeichnungen eingehend
erläutert: Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Schloßzylinders mit mechanisch betätigbaren Zuhaltungen
und mit einer elektromagnetisch betätigbaren und dem Schloßzylinder zusammenwirkenden
Zuhaltung gemäss Erfindung.
Fig. 2 Den elektromagnetisch betätigbaren Riegel in längsgeschnittener Darstellung
Fig. 3 Den Schloßzylinder gemäß Fig. 1 in längsgeschnittener Darstellung und den Eingriff
in den Sperring
Fig. 4a Den Sperring aus der in Fig. 3 dargestellten Betrachtungsrichtung Z
Fig. 4b Die im Sperring angebrachte Sperrkurve als Abwicklung des Sperringes dargestellt
Fig. 5 Räumliche Darstellung eines Schloßzylinders mit Schlüssel gemäß Erfindung.
[0016] Fig. 1 zeigt nun die die Verriegelungsteile tragende Seite eines Schloßzylinders
10, das ist, auf die räumliche Darstellung von Fig. 5 bezogen, der in den Schloßmechanismus
hineinragende, also hintere Teil des Schloßzylinders.
[0017] Die den Schloßzylinder begrenzende Zylinderhülse 7 weist einen, den normierten Dimensionen
entsprechenden Aussenumfang auf. Auf diese Weise läßt sich ein Schloßzylinder gemäß
der vorliegenden Erfindung in ein herkömmlich ausgestattetes Schloß einsetzen; entweder
bei einem Austausch, wenn beispielsweise eine bestehende Schliessung zusätzlich verriegelbar
sein soll oder beim Erstellen neuer Schliessungen, bei denen die elektromagnetische
Zusatzverriegelung vorgesehen ist. Es können also die üblichen überall verbreiteten
Schloßsysteme ohne Modifizierung verwendet werden.
[0018] Innerhalb der Zylinderhülse 7 ist der Stator 5 angeordnet, dieser weist radiale Bohrungen
für die mit dem Schlüssel zu betätigenden mechanischen Zuhaltungen auf. Diese mechanischen
Zuhaltungen sind lediglich durch die Zuhaltungsebenen 4 angegeben, wobei die zur Schlüsselhauptebene
bspw. 45° geneigten Zuhaltungsebenen mit 4a und 4a', die mit 90° geneigten mit 4b
und 4b' bezeichnet sind, und ferner ist noch die mit der Schlüsselhauptebene zusammenfallende
Zuhaltungsebene 4c' angegeben. Im weiteren ist der Rotor 3 mit dem Schlüsselkanalende
1 und einem Sperrteil 28 sichtbar. Dieses Sperrteil 28 kommt mit einem ebenfalls dargestellten,
am Rotor 3 angebrachten Sperring 37 beispielsweise dann in Eingriff, wenn der Anker
21 durch die magnetische Wirkung in eine von zwei vorgesehenen Positionen oder Lagen
bebracht wird. Der Anker 21 ist Bestandteil des gesamten elektromagnetischen Riegels
20, der in einer im Stator 5 axial verlaufenden Nut 6 untergebracht ist. Die Nut zur
Aufnahme des Magnetriegels ist von der Zylinderhülse 7 abgedeckt und gleichzeitig
angepreßt, so daß der Magnetriegel 20 gegen Verdrehen und Verschieben weitgehend gesichert
ist. Die Lage des Magnetriegels in der Statornut kann durch verschiedene Vorkehrungen
gesichert werden, von denen beispielsweise die in Fig. 5 am Magnetriegel 20 dargestellte
Teilflansch 44, bzw. die Trägerplatte 41 für die elektrischen Zuleitungen 45 zur Betätigung
der Magnetwicklung des Riegels oder aber beide Elemente zusammen als zweckmässig genannt
seien. Eine feste Verbindung 38 zwischen dem Rotor 3 und dem Sperring 37 bewirkt,
dass eine hier nur angedeutete Kulisse 40 mit beispielsweise einer abgerundeten Sperrkante
48 zusammen mit dem Rotor 3 durch die Schlüsseldrehung am Sperrteil 28 in einmal definierter
Lage vorbeibewegt werden kann.
[0019] Die Detail-Ausführung des Magnetriegels ist in Fig. 2 dargestellt. Man erkennt ein,
vorzugsweise der Nutform angepaßtes, doch in einfachster Ausführung zylindrisches
Gehäuse 25, das dieelektrischen und mechanischen Riegelteile umschließt. Der die Magnetspule
23 tragende Spulenkörper 24 ist in das Riegelgehäuse eingeschoben und befestigt. Der
durch den Innenteil der Spule 23 laufende Weicheisenanker 21 trägt in ungefähr einem
Drittel seiner Länge eine Sicherungsscheibe 27 befestigt, die so groß bemessen ist,
dass sie gegen den am Gehäuseende angeordneten Anschlag 29 als longitudinale Bewegungsbegrenzung
wirkt. Eine zwischen Spulenkörper 24 und Sicherungsscheibe 27 wirkende Druckschraubenfeder
26 bringt den Anker 21 in eine definierte Position gegenüber dem Gehäuse 25 und damit
auch gegenüber dem Rotor 3 des Schloßzylinders.
[0020] Das durch die erregte Wicklung erzeugte Magnetfeld zieht den Anker 21 gegen die Kraft
der Druckschraubenfeder 26 bis zum Ankeranschlag 22, wobei gleichzeitig für das an
der Verlängerung des aktiven Ankerteils freibeweglich angeordnete hantelförmige Sperrteil
28 ein Spielraum 21' in Längsrichtung freigegeben wird. Diese Vor- und Rückbewegungsmöglichkeit
des Sperrteils 28 wird benützt, um mittels Eingriff des Sperrteils in den mit dem
Rotor 3 fest verbundenen Sperring 37 den Rotor in seiner Drehbewegung zu hemmen oder
freizugeben.
[0021] Das hier beispielsweise hantelförmig angegebene Sperrteil 28 greift mit einem Scheibenende
in eine nachfolgend dargestellte Sperringnute mit zu Gleitkulissen ausgearbeiteten
Nutenwänden ein, wobei durch Drehung des Sperrings das ganze Sperrteil entlang seiner
Rotations- bzw. Längsachse hin und her verschoben werden kann. Als Gleitsitz 47 dient
das (andere) Scheibenende 28" und die Innenseite des hier zylinderförmig dargestellten
Gehäuses 25. Als Verbindungsteil 28' dient der "Hantelgriff". Diese Einschnürung ist
so bemessen, daß ein Teil der Kulisse des Sperringes zwischen der einen, den Gleitsitz
mitbildenden Scheibe 28" und der anderen mit der Kulisse in Eingriff stehenden Scheibe
des hin- und herbewegten Sperrteils 28 den nötigen Platz findet.
[0022] Das Zusammenwirken des Schloßzylinders 10 mit dem Magnetriegel 20 bzw. das Zusammenwirken
des Magnetriegels 20 mit dem Rotor 3 ist in Fig. 3 zu sehen. Der in Fig. 2 gezeigte
Magnetriegel 20 ist in der im Stator 5 eingearbeiteten Nut 6 befestigt. Der vordere
Teil des dargestellten Schloßzylinders ist mit einer Eingangsflansch 31 für den Schlüsselkanal
1 versehen. Diese Seite ist für den Schlüssel von aussen zugänglich. Die entgegengesetzte,
sich also im Schlossinnern befindliche Seite trägt die elektrisch betätigbare Versperrung
mit dem Sperring 37, der Kulisse 40 und dem Kulissenspiel 42 und dem Sperrteil 28.
Das Ganze bildet zusammen auch das Rotorende 39 mit der Verbindung 38 zwischen Rotor
und Sperring. Andeutungsweise sieht man noch einige der Zuhaltungen 4, die in Fig.
1 mit deren Zuhaltungsebenen eingezeichnet sind. Der Sperrteil 28 ragt bei dieser
Darstellung in die Kulisse 40, und der Rotor 3 läßt sich nach Aufsperren der mechanischen
Zuhaltungen mittels dem zum Schloßzylinder gehörenden Schlüssel wegen der Kulissensperrung
noch nicht um seine Achse drehen; dies trotz einem Betätigungsversuch mit dem richtigen,
also dem Sicherheitszylinder zugeordneten Schlüssel.
[0023] Durch die Wirkung der stromdurchflossenen Spule 23 wird der Anker 21 gegen den Rotor
3 in axialer Richtung zurückgezogen, und der Sperrteil 28 ist um diesen Spielraum
frei bewegbar und lässt sich durch die sich drehende Kulisse hin- und herbewegen.
Der Rotor ist nun nicht mehr verriegelt. In dieser Anordnung blockiert die stromlose
Ruhestellung den Rotor 3, das heißt, zum Freigeben der Verriegelung muß der Magnetriegel
energetisiert werden. Diese Wirkung lässt sich natürlich bei Vertauschen der Kulissenflanken
entsprechend umkehren, so daß stromlos der Schloßzylinder nur mit dem Schlüssel und
ohne Fremdbetätigung aufschließbar sind. Die aufzubringende Erregungsleistung kann
herabgesetzt werden, indem in einem definierten Ruhe- oder Neutralzustand der Anker
21 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ankeranschlag 22 gehalten wird, um den von der
Durchflutung zu überwindenden Luftspalt möglichst klein zu halten. Dies geschieht
durch eine spezielle Ausbildung der Kulisse 40, wie sie beispielsweise in Figur 4b
am Ort 0° ± gezeigt ist. Damit wird es möglich, den Schloßzylinder mit verhältnismässig
niedrigem Strom und trotzdem genügend grosser Haltekraft zu entriegeln. Dies ist in
den angegebenen Ausführungen in Kleinsignaltechnik ein wesentlicher Aspekt.
[0024] Die Figuren 4a und 4b zeigen im Detail die Verriegelung mit dem Sperring 37 und dem
Sperrteil 28. Dabei ist in Fig. 4a nochmals in schematischer Darstellung gezeigt,
wie der Sperrteil 28, der Sperring 37 und der Magnetanker 21 prinzipiell zusammenwirken.
Der Sperring 37 ist rotatorisch bewegbar und fest mit dem Zylinderrotor 3 verbunden
und durch diesen im Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigersinn angetrieben. In engem Kontakt
zur Kulisse 40 des Sperrings 37, einer Art (Kulissen-)Nut, ist der Sperrteil 28 angeordnet;
er bewegt sich durch den Sperring 37 bzw. dessen Kulisse 40 angetrieben in Rotationsachsenrichtung
des Sperringes hin und her. In seiner freien Bewegbarkeit wird der Sperrteil 28 lediglich
durch die Position des Magnetankers 21 beeinträchtigt. Mit anderen Worten, wird durch
eine elektrische Erregung zum Beispiel durch einen Spannungspuls der Anker 21 vom
Sperrteil 28 weggezogen, so kann der Sperrteil innerhalb des dadurch freigewordenen
Spielraums translatorisch sich frei bewegen. Im Ruhezustand wird der Sperrteil 28
im gezeigten Beispiel durch die Kraft der Schraubendruckfeder 26 an einen Wandteil
der Kulisse 40 angedrückt. Mit einer EIN/AUS-Funktion lassen sich also verschiedene
Zustände herstellen.
[0025] Eine Abwicklung der Kulisse 40 des Sperrings 37 im Zusammenhang mit dem Sperrteil
28 ist in einer beispielsweisen Ausführung in Fig. 4b dargestellt. In einer definierten
Neutral- oder Ruheposition bei 0° ist der Sperrteil 28 angeordnet. Eine Drehung in
Richtung + 180° bewirkt beispielsweise ein Schliessen des Schlosses und eine Drehung
in Richtung - 180° ein Öffnen des Schlosses. Die Ausbildung der Kulisse in diesem
Beispiel ermöglicht beim Öffnen wie beim Schliessen den gleichen Kontrollvorgang,
was bei der symmetrischen Auslegung auch gleich einsehbar ist. Ist nun der Magnet
20 stromlos, so wird der Sperrteil 28 durch die Kraft der Feder 26 gegen die in der
Zeichnung auf der rechten Seite liegende Kulissenwand angedrückt. Ein Drehen des Sperringes
37 in jede der beiden Richtungen würde nach ca. 60° eine Blockierung an einer der
Sperrkanten 48
R bewirken. Eine 1/6-Drehung reicht jedoch für einen Schließ- oder Öffnungsvorgang
nicht aus. Bei ständig erregtem Magnet würden die auf der linken Seite der Kulisse
liegenden Sperrkanten 48
L dasselbe bewirken. Es braucht zur Freigabe einer funktionell wirksamen Drehung eine
bestimmte Erregungsimpulslänge, die ganz allein von der Kulissenausbildung abhängig
ist. In diesem Sinne können erweiterte Schikanen beispielsweise zwei oder mehr speziell
definierte Impulse erforderlich machen, die eine Öffnung des Schlosses zulassen.
[0026] Wird in einer weiteren Ausgestaltung der Kulissennut beispielsweise eine weitere,
in Fig. 4b gestrichelt gezeichnete, Steuerkurve 51' vorgesehen, kann der Sperrteil
28 zwangsgeführt, also ohne Hilfe einer Federkraft, in die Sperrstellung bewegt werden.
Erst ein Erregungsimpuls von bestimmter Zeitdauer und zur bestimmten Zeit gibt das
Weiterdrehen des Rotors frei.
[0027] Wird in dem angegebenen Beispiel beispielsweise versucht, das Schloß durch Drehen
des Schlüssels, und zwar mittels des mechanisch richtigen Schlussels, in Richtung
- 180° zu öffnen, so muss bis über eine Drehung von ca. 60° der Magnet erregt sein.
Bevor oder während ein Drehwinkel von ca. 100° erreicht ist, muß der Magnet wieder
stromlos werden, um ein Blockieren an der Sperrkante 48
L zu verhindern. Man kann die Phase R von 0° - 60° als Lesephase und die Phase D von
60° -100° als Entscheidungsphase ansehen. In der Phase R würde bei eventuellem Defekt
des Magneten eine funktionelle Drehung von vornherein verhindert, da eine Entscheidung
bei defektem Magneten ja nicht mehr möglich ist.
[0028] Ein Schlüssel zu einem derartigen Schloßzylinder müßte für diesen nicht nur mechanisch
via Zuhaltungsbolzen, sondern auch elektrisch erkennbar sein. Durch Einbringen von
speziell ferromagnetischen oder magnetisierten Teilen in eigens dafür vorgesehenen
Bohrungen im Schlüssel ist dieser in der Lage, einen eigenen Code zu "senden". Eine
Lesevorrichtung, also ein Empfänger liest und erkennt diesen Code und wertet ihn entsprechend
aus. Die dafür aufzuwendende Elektronik läßt sich beispielsweise in der Türe oder
in der Zarge unterbringen.
[0029] Mit dieser Einrichtung werden die Schließmöglichkeiten beträchtlich erhöht. Bei wirksamen
Abschlüssen, also massiven Türen oder bei Sicherheitstüren steigt die Sicherheit im
selben Masse an. Diese Einrichtung ist speziell geeignet, gegen "weiche" Einbruchsmethoden
eine grössere Sicherheit zu bieten.
[0030] Die gesamte Anordnung von Magnetriegel 20, Schloßzylinder 10, Rotorende 39 und dem
entsprechenden Schlüssel ist in räumlicher Darstellung in Fig. 5 gezeigt. In dieser
Darstellung ist von einer Schliessung nur der eine Schloßzylinder 10 eines Schlosses
zu sehen. Soll beispielsweise das Schloß von beiden Seiten einer Tür zum Beispiel
geoffnet werden können, so muß ein weiterer, dem dargestellten Schloßzylinder 10 entgegengesetzt
zugekehrter Schloßzylinder angeordnet werden. Beide sind in der Lage, das gemeinsame
Schloß zu betätigen und beide weisen einem entsprechenden Schlüssel zugeordnete mechanische
Zuhaltungen auf.
[0031] Die Weiterführung der mechanischen Wirkung vom um seine Längsachsen sich drehenden
Rotor 3 geschieht über den Eingriff eines nicht dargestellten Schloßbetätigers in
die am Rotorende sich befindliche Hebelnut 50. Zweckmässigerweise ist diese Hebelnut
einfach die Verlängerung des Schlüsselkanals 1 im Rotor 3 über das Rotorende 39 hinaus.
[0032] Die am einen Ende des Magnetriegels 20 angeordnete Trägerplatte 41 für die elektrischen
Zuleitungen 45 ist ausserhalb der Zylinderhülse 7 diese nur wenig in ihrem Radius
überragend angebracht. Sie kann, wie schon erwähnt, zur Sicherung der Position des
Magnetriegels 20 im Stator 5 mitverwendet werden. Noch zweckmässiger ist eine auf
das Rotorende 39 eingepaßte Anlage der Teilflansch 44 oder einer im Stator 5 verlaufenden
axialen Nut 6 angepaßte Gehäuseform des Magnetriegelgehäuses 25.
[0033] Es besteht nun die Möglichkeit, nur eine der beiden Türseiten mit einem Schloßzylinder
gemäß der vorliegenden Erfindung auszurüsten, mit dem Effekt, daß beispielsweise eine
eintrittsberechtigte Person über die Magnetriegelbetätigung, die von einer Zentrale
aus erfolgen kann, eingelassen wird und jederzeit wieder durch dieselbe Tür von innen
nach aussen gelangen kann. Oder umgekehrt, die schlüsselbesitzende Person kann sich
jederzeit Eintritt verschaffen, muß jedoch, um wieder hinauszukommen, sich den Magnetriegel
betätigen lassen. Prinzipiell ist also folgende Beziehung herstellbar:
[0034] Dies zeigt nebenbei einen Vorteil der Erfindung: eine bestehende Schliessung kann
gemäß Tabelle durch einfaches Austauschen des einen oder anderen bzw. beider Schloßzylinder
entsprechend konditioniert und damit bezüglich Kontrolle und Sicherheit aufgewertet
werden. Die entsprechenden Leitungen können problemlos über Durchgänge in der Türangel
von der Türe in die Zarge übergeführt werden. Derartige Maßnahmen sind mehrere bekannt.
1. Schloßzylinder mit zugeordnetem elektromagnetischem Verriegelungsmittel, bestehend
aus
einem dem Schloßzylinderstator (5) zugeordneten, elektrisch betätigbaren Riegel (20)
mit Solenoid (23) und Anker (21)
und einem zwischen dem Schloßzylinderrotor (3) und dem Schloßzylinderstator (5) wirkenden
Sperrmechanismus (37, 28),
bestehend aus einem mit dem Rotor (3) fest verbundenen ersten Sperrteil (37) und einem
mit diesem zusammenwirkenden zweiten Sperrteil (28).
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Sperrteil (37) als Sperr-Ring ausgestaltet ist und eine Gleitkulisse (40)
mit einer Steuerkurve (51) und in dieser mindestens eine Sperrkante (48) aufweist
und
der zweite Sperrteil (28) mit dieser Gleitkulisse (40) im Eingriff steht,
wobei dieser zweite Sperrteil, in Abhängigkeit von der Lage des Ankers (21), über
den Schloßzylinderrotor (3) um ein vorgegebenes Kulissenspiel (42) der Kulisse (40)
zwangsgeführt durch die Steuerkurve (51) hin und her bewegbar ist.
2. Schloßzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrteil (28)
zum elektrisch betätigbaren Riegel (20) so angeordnet ist, dass der Anker (21) bei
aktiviertem oder nichtaktiviertem Riegel (20) die zwangsführbare hin und her Bewegbarkeit
des zweiten Sperrteils (28) hindert, um eine Blockierwirkung auszulösen.
3. Schloßzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Sperring
(37) verlaufenden Kulisse (40) Sperrkanten (48) derart zugeordnet sind, daß mindestens
eine Sperrkante (48L) bei aktiviertem elektrisch betätigbarem Riegel (20) und mindestens eine andere Sperrkante
(48R) bei nichtaktiviertem elektrisch betätigbarem Riegel (20) wirksam ist.
4. Schloßzylinder nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kulissennut
(40) mindestens ein Teilabschnitt den Sperrteil (28) in einer Lage hält, dass der
mit dem Sperrteil (28) in Wirkverbindung stehende Anker (21) in unmittelbare Nachbarschaft
zum Ankeranschlag (22) gebracht ist.
1. Lock cylinder with associated electromagnetic locking means comprising an electrically
operable bolt (20) with solenoid (23) and armature (21) associated with the lock cylinder
stator (5) and a retaining mechanism (37, 28) acting between the lock cylinder rotor
(3) and the lock cylinder stator (5), comprising a first retaining part (37) fixed
to the rotor (3) and a second retaining part (28) cooperating with retaining part
(37), characterized in that the first retaining part (37) is constructed as a retaining
ring and has a sliding block (40) with a cam (51) and in the same at least one retaining
edge (48) and the second retaining part (28) engages with said sliding block (40),
said second retaining part, as a function of the position of armature (21), forcibly
guided by the cam (51), is reciprocated via the lock cylinder rotor (3) by a given
sliding block clearance (42) of sliding block (40).
2. Lock cylinder according to claim 1, characterized in that the retaining part (28)
is so arranged with respect to the electrically operable bolt (20) that, with the
latter activated or unactivated, armature (21) prevents the forcible reciprocatability
of the second retaining part (28) in order to initiate a blocking action.
3. Lock cylinder according to claims 1 or 2, characterized in that with the sliding
block (40) in the retaining ring (37) are associated retaining edges (48) in such
a way that at least one retaining edge (48L) acts in the case of an activated, electrically operable bolt (20) and at least one
other retaining edge (48R) acts in the case of an unactivated, electrically operable bolt (20).
4. Lock cylinder according to claims 1 or 3, characterized in that in the sliding
block groove (40) at least one portion holds the retaining part (28) in a position
such that the armature (21) in operative connection with the retaining part (28) is
brought into the immediate vicinity of the armature stop (22).
1. Cylindre de serrure à moyens de verrouillage électromagnétiques comprenant:
- un verrou (20) à commande électrique avec un solénoïde (23) et un induit (21) associés
au stator du cylindre de serrure (5),
- et un mécanisme de verrouillage (37, 28) agissant entre le rotor du cylindre de
serrure (3) et Je stator du cylindre de serrure (5),
composé d'une première partie de verrouillage (37) solidaire du rotor (3) et d'une
seconde partie de verrouillage (28) coopérant avec la précédente,
cylindre de serrure caractérisé en ce que:
- la première partie de verrouillage (37) est en forme de bague de verrouillage et
comporte une coulisse (40) avec une courbre de commande (51) et au moins une arête
de verrouillage (48),
- la seconde partie de verrouillage (28) est en prise avec la coulisse (40),
- la seconde partie de verrouillage est mobile alternativement en étant guidée par
la courbe de commande (51) en fonction de la position de l'induit (21) par le rotor
du cylindre de serrure (3) grâce à un jeu de coulisses (42) prédéterminé dans la coulisse
(40).
2. Cylindre de serrure selon la revendication 1, caractérisé en ce que la partie de
verrouillage (28) est disposée par rapport au verrou (20) actionne électriquement
de façon que l'induit (21) interdise la mobilité alternative guidée de force de la
seconde partie de verrouillage (28) lorsque le verrou (20) est en position activé
et/ou non activée pour déclencher l'effet de blocage.
3. Cylindre de serrure selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la coulisse
(40) de la bague de verrouillage (37) comporte des arêtes de verrouillage (48) de
façon qu'au moins une arête de verrouillage (48L) lorsque le verrou (20) à commande électrique est mis en oeuvre et au moins une arête
de verrouillage (48R) lorsque le verrou a commande électrique (20) n'est pas activé, soient mises en oeuvre.
4. Cylindre de serrure selon la revendication 1 ou 3, caractérisé en ce que dans la
rainure (40) de la coulisse au moins un segment partiel de la partie de verrouillage
(28) reste dans une position de façon que l'induit (21) coopérant avec la partie de
verrouillage (28) soit mis dans le voisinage immédiat de la butée d'induit (22).