[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für einen Leistungsschalter mit einer
Feder, die durch einen auf einer Welle sitzenden Kurbelzapfen durch ein umlaufend
antreibbares exentrisches Glied, ein Übertragungsglied und ein auf der Welle sitzendes
Richtgesperre spannbar ist.
[0002] Antriebsvorrichtungen dieser Art sind in vielen unterschiedlichen Ausführungen im
Gebrauch, um mit Hilfe eines verhältnismäßig kleinen Motors oder von Hand eine verhältnismäßig
starke Feder zu spannen, deren Energieinhalt ausreicht, um den Leistungsschalter einzuschalten
und wieder auszuschalten. Dabei kann die Antriebsvorrichtung als Sprungantrieb wirken,
d. h. nach dem Einschalten des Motors wird die Feder soweit gespannt, daß die benötigte
Energie zur Verfügung steht, die Zwangsläufig anschließend auf den Schaltmechanismus
freigegeben wird, oder die Antriebsvorrichtung kann als Speicherantrieb wirken, bei
dem die gespeicherte Energie der Feder auf beliebige Weise zu einem gewünschten Zeitpunkt
zum Einschalten freigegeben werden kann. Solche Antriebsvorrichtungen werden in prinzipiell
sehr ähnlicher Bauform sowohl für Niederspannungs-Leistungsschalter als auch für Mittelspannungs-Leistungsschalter
hergestellt. Ein Beispiel für eine Antriebsvorrichtung der eingangs genannten Art
ist bei einem Niederspannungs-Leistungsschalter der US-A-3 301 984 zu entnehmen. Das
Übertragungsglied ist hierbei eine durch einen exzentrischen Kurbelzapen angetriebene
Stange, die auf den um die Welle bewegbaren Träger einer Treibklinke wirkt, die in
die Verzahnung eines Klinkenrades eingreift und dieses infolge der hin- und hergehenden
Bewegung der Stange Schrittweise weiterdreht. Eine gleichfalls mit der Verzahnung
zusammenwirkende Sperrklinke verhindert dabei ein Zurückdrehen des Klinkenrades unter
dem Einfluß der zu spannenden Feder. Wegen der hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit
und die Haltbarkeit von Antriebsvorrichtungen der hier betrachteten Art ist ein beträchtlicher
Aufwand an die Genauigkeit der zusammenwirkenden Teile und ihre Beständigkeit gegen
Verformung und Abnutzung nicht zu umgehen. Insbesondere bedarf es einer sorgfältigen
Abstimmung des Hubes des Übertragungsgliedes auf die Teilung des Klinkenrades. Ist
nähmlich der Hub des Übertragungsgliedes zu klein, so wird das Klinkenrad nicht weitergeschaltet,
während ein unwirtschaftlicher Leerhub auftritt, wenn der Hub des Übertragungsgliedes
im Vergleich zur Teilung des Klinkenrades zu groß ist. In diesem Fall werden außerdem
die Verzahnung des Klinkenrades und die Treibklinke mit ihrem Lager übermäßig beansprucht.
Ein weiteres Problem bildet das Übertragungsglied, welches einerseits einer gewünschten
Plazierung bestimmter Komponenten eines Leistungsschalters innerhalb des meist recht
komplexen Gesamtaufbaus im Wege sein kann und andereseits mit einer unvermeidlichen
Längentoleranz behaftet ist.
[0003] In der mechanischen Technik ist es bekannt, daß sich eine hin-und hergehende Bewegung
unter Verwendung eines biegsamen Zugmittels und eines Richtgesperres in eine schrittweise
gleichsinnige Drehbewegung umformen läßt (FR-A- 756 886). Als Zugmittel dienen dabei
Ketten, die über Kettenräder geführt sind, die einen als Richtgesperre dienenden Klemmrollenfreilauf
enthalten. Durch eine Feder werden die Ketten straff gehalten und die Kettenräder
mit einer Rückstellkraft beaufschlagt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung eines solchen biegsamen
Zugmittels das Toleranzproblem und die Eigenschaft einer gewissen Sperrigkeit bei
Antriebsvorrichtungen der eingangs genannten Art grundsätzlich zu beheben.
[0005] Gemäß der Erfindung geschieht dies dadurch, daß als Übertragungsglied ein biegsames,
mit dem Richtgesperre verbundenes Zugmittel dient und daß zwischen dem exzentrischen
Glied und dem Richtgesperre ein weiteres, auf der Welle eines Handhebels sitzendes
und von dem Zugmittel wenigstens teilweise umschlungenes exzentrisches Glied angeordnet
ist.
[0006] Bei einer Antriebsvorrichtung der vorliegenden Art hat die Anwendung eines biegsamen
Zugmittels als Übertragungsglied den überraschenden Vorteil, daß die Übertragungsglieder
nicht mehr als maßgenaue fertige Bauteile, gegebenenfalls mit einer Einstellvorrichtung
für ihre wirksame Länge, hergestellt werden müssen, sondern daß durch die Wahl einer
passenden Länge des Zugmittels nach dem Zusammenbau der übrigen Teile eine praktisch
toleranzfreie Abstimmung vorgenommen werden kann. Die Eigenschaft der Biegsamkeit
erlaubt es auch im Gegensatz zu massiven Stangenformigen Übertragungsgliedern, die
Krafteinleitungen durch einen Motor und einen Handhebel in einen einfach oder mehrfach
abgeknickten Weg einzubeziehen und hierdurch zu einer freizügigeren Gestaltung in
der Anordnung der Komponenten von Schaltgeräten zu gelangen.
[0007] Das Zugmittel kann beispielsweise so eingesetzt werden, daß ein Abschnitt geeigneter
Länge mit seinem einen Ende an dem Exzenter und mit seinem anderen Ende an dem treibenden
Teil des Richtgesperres befestigt wird. Demgegenüber ist es jedoch nach einer Weiterbildung
der Erfindung vorteilhaft, das Zugmittel eines der vorgesehenen exzentrischen Glieder
als Widerlager wenigstens teilweise umschlingend anzuordnen und beide Enden des Zugmittels
an dem treibenden Teil des Richtgesperres zu befestigen. Auf diese Weise entfällt
eine der Befestigungsstellen, und durch die Umschlingung des Exzenters wird eine besonders
günstige Krafteinleitung sowohl in den Exzenter als auch in das Zugmittel erreicht.
Je nach der gewählten Führung des Zugmittels liegen dann wenigstens an dem treibenden
Teil des Richtgesperres beide Enden des Zugmittels übereinander oder nebeneinander.
[0008] In der Antriebsvorrichtung kann eine zusätzliche Umlenkeinrichtung für das Zugmittel
vorgesehen sein. Die Umlenkeinrichtung, welche die Gestalt einer einfachen Rolle haben
kann, erlaubt es, das Zugmittel innerhalb des Leistungsschalters in solcher Weise
zu führen, daß der Raumbedarf möglichst gering wird bzw. daß andere Komponenten umgangen
werden.
[0009] Die Umlenkeinrichtung kann zur Beaufschlagung des Zugmittels mit einer Antriebskraft
verschiebbar angeordnet sein. Hierdurch steht ohne zusätzliches Übertragungsglied
eine weitere Möglichkeit zum Spannen der Speicherfeder zur Verfügung.
[0010] Die Verluste durch Reibung lassen sich bei einer Antriebsvorrichtung nach der Erfindung
auf einfache Weise dadurch besonders gering halten, daß die exzentrisch angeordneten
Glieder und gegebenenfalls die Umlenkeinrichtung als Auflager für das Zugmittel mit
dem Außenring eines Wälzlagers versehen sind. Hierfür eignen sich beispielsweise die
bekannten Nadelkäfige, deren Dicke nur gering ist, so daß die Abmessungen der damit
zu versehenden Teile nur geringfügig vergrößert werden.
[0011] Wie bereits erwähnt, gibt es Zugmittel in unterschiedlichen Ausführungsformen. Für
die Zwecke einer Antriebsvorrichtung der vorliegenden Art eignet sich jedoch insbesondere
ein bandförmiges Stahlblech, da dieses Material bei hoher Zugfestigkeit eine recht
geringe Biegesteifigkeit aufweist und keine aufwendigen Elemente für eine seitliche
Führung erfordert. In Verbindung hiermit ist eine den treibenden Teil des Richtgesperres
im Sinne einer Spannung des Zugmittels beaufschlagende Rückstellkraft vorgesehen.
Dadurch wird das bandförmige Stahlblech gestrafft. Zwar muß diese Feder zusätzlich
von der Kraftquelle, d. h. von einem Motor oder durch eine Bedienungsperson überwunden
werden, doch zeigt sich in der Praxis, daß der Aufwand für diese das Zugmittel spannende
Feder im Vergleich zu dem Kraftbedarf der gesamten Einrichtung außerordentlich klein
und somit zu vernachlässigen ist.
[0012] Es wurde schon darauf hingewiesen, daß als Richtgesperre bei Antriebsvorrichtungen
für Leistungsschalter Klinkenräder in Verbindung mit Treibklinken und Sperrklinken
eingesetzt werden. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch besonders vorteilhaft, als
Richtgesperre einen Klemmrollenfreilauf bzw. einen Klemmkörperfreilauf vorzusehen.
Derartige Freiläufe sind als Maschinenelemente allgemein bekannt, vergleiche beispielsweise
einen Katalog der Firma Stieber Präzision GmbH, Seiten 5, 6, 14 und 15. Da solche
Freilaufkupplungen im Gegensatz zu Klinkengesperren nicht an einen bestimmten Drehwinkel
gebunden sind, hat man es in der Hand, lediglich durch eine unterschiedliche Exzentrizität
der das Zugmittel antreibenden Exzenter größere oder kleinere Schaltschritte des Richtgesperres
zu erzielen. Das Richtgesperre selbst bedarf dabei keiner Änderung. In diesem Zusammenhang
empfiehlt es sich, als Sperre gegen eine Rückwärtsdrehung der Welle einen gleichen
Klemmrollenfreilauf bzw. Klemmkörperfreilauf zu benutzen.
[0013] Im Zusammenhang mit dem Klemmrollen- bzw. Klemmkörperfreilauf können die Klemmrollen
bzw. die Klemmkörper durch wenigstens ein Stellglied in Abhängigkeit von der Endstellung
der Welle in eine unwirksame Stellung bewegbar sein. Klemmrollenfreiläufe mit entkuppelbaren
Klemmrollen sind an sich bekannt (DE-Katalog "Freiläufe", Fa. Stieber Präzision GmbH,
Seite 75).
[0014] Zweckmäßig läßt sich hierzu die geringe Winkeldrehung ausnutzen, welche die Welle
nach dem Überschreiten des Totpunktes ihres mit der zu spannenden Feder verbundenen
Kurbelzapfens bis zur Sperrung durch einen lösbaren Anschlag zurücklegt.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0016] Die Figur 1 zeigt eine Antriebsvorrichtung nach der Erfindung in einem Längsschnitt
und teilweise in Ansicht, wobei die Schnittebenen von zwei Schnitten sowie die Richtung
der Ansicht einer Einzelheit eingetragen sind.
[0017] Die Figur 2 ist ein Schnitt der Antriebsvorrichtung gemäß der Figur 1 in der Ebene
11 - 11.
[0018] Die Figur 3 ist ein Schnitt durch die Antriebsvorrichtung gemäß der Figur 1 in der
Ebene 111 - 111.
[0019] In der Figur 4 ist eine Einzeiheit der Antriebsvorrichtung gemäß der Figur 1 entsprechend
dem Pfeil IV dargestellt.
[0020] In der Figur 1 sind zwei im Abstand parallel zueinander angeordnete und abgebrochen
gezeigte Wände 1 und 2 gezeigt, die Bestandteil eines Niederspannungs-Leistungsschalters
sind. In Lageröffnungen dieser Wände ist eine Welle 3 gelagert, auf der eine Kurvenscheibe
4 (vgl. Figur 2) drehschlüssig befestigt ist. In bekannter Weise dient die Kurvenscheibe
4 dazu, im Zusammenwirken mit einer an ihrem Umfang aufliegenden Rolle 5 in der Figur
2 schematisch dargestellte Kontakthebel 6 in die Einschaltstellung zu bewegen. Dies
geschieht mit Hilfe eines am besten der Figur 2 zu entnehmenden Hebelwerkes, das Kniehebel
7 und 8, eine Stützschwinge 10, einen Zwischenhebel 11 und eine auf einer Schaltwelle
12 sitzende Kurbelschwinge 13 bzw. mehrere Kurbelschwingen umfaßt. Die Rolle 5 ist
an dem unteren, um ein ortsfestes Lager 14 drehbaren Kniehebel 7 angebracht. Sie könnte
beispielsweise auch auf dem Kniegelenkbolzen 15 angebracht sein, der die Kniehebel
7 und 8 gelenkig miteinander verbindet. An dem Verbindungsgelenk 21 des oberen Kniehebels
8 und des Zwischenhebels 11 greift die Stützschwinge 10 an, deren anderes Ende an
einem Klinkenhebel 16 gelenkig angebracht ist. Der Klinkenhebel 16 stützt sich seinerseits
an einer Auslösewelle 17 ab.
[0021] Wird die Kurvenscheibe 4 ausgehend von der dargestellten Stellung in Richtung des
Pfeiles 20 gedreht, so werden die Kniehebel 7 und 8 gestreckt, wobei gleichzeitig
über das Gelenk 21 der Zwischenhebel 11 verschoben und durch diesen über das Gelenk
22 die Kurbelschwinge 13 im Uhrzeigersinn gedreht werden. Das Gelenk 21 wird dabei
durch die Stützschwinge 10 auf einem Kreisbogen um das an dem Klinkenhebel 16 befindliche
Gelenk 23 geführt. Wird ausgehend von der Einschaltstellung die Auslösewelle 17 im
Uhrzeigersinn soweit gedreht, daß der Klinkenhebel 16 seinen Halt verliert, so wird
der Klinkenhebel 16 unter dem Einfluß der auf dem Gelenk 21 lastenden Kraft, die über
die Stützschwinge 10 auf den Klinkenhebel 16 übertragen wird, im Uhrzeigersinn um
das ortsfeste Lager 24 geschwenkt. Dies führt zur Öffnung der Kontakthebel 6 durch
Drehung der Schaltwelle 12 entgegen dem Uhrzeigersinn.
[0022] Im folgenden wird zunächst weiter die Figur 1 betrachtet. Diese zeigt, daß die Welle
3 nicht unmittelbar mit ihrer Oberfläche in Lageröffnungen der Wände 1 und 2 gelagert
ist, sondern unter Einfügung buchsenartiger Teile, die zu zwei Klemmrollenfreiläufen
18 und 19 gehören. An dem linken Ende der Welle 3 ist mittels einer Schraube 30 das
muffenartig auf der Welle sitzende Innenteil 31 eines Klemmrollenfreilaufes 18 befestigt,
dessen äußere Stirnseite einen exzentrisch angeordneten Mitnehmerbolzen 32 fur die
zu spannende Feder 33 trägt. Diese ist in der Figur 4, die eine Ansicht des Klemmrollenfreilaufes
18 gemäß der Figur 1 in Richtung des Pfeiles IV zeigt, abgebrochen dargestellt. Das
Innenteil 31 ist mit zwei axial nebeneinanderliegenden konzentrisch zur Längsachse
der Welle 3 verlaufenden Absätzen unterschiedlichen Durchmessers versehen. Die hierdurch
gebildeten Umfangsflächen 34 und 35 werden von dem Außenteil 36 des Freilaufes 18
übergriffen, der mit der Wand 1 fest verbunden ist. Zur drehbaren Lagerung der Welle
3 ist zwischen der Umfangsfläche 35 des Innenteiles 31 und einer Innenfläche 37 des
Außenteiles 36 ein Nadelkäfig 40 angeordnet, wodurch ein Wälzlager gebildet ist. Zwischen
dem inneren Umfang 41 des Außenteiles 36 und der Umfangsfläche 34 des Innenteiles
31 befinden sich in Ausnehmungen 38 (Figur 1) mit einer für Klemmrollenfreiläufe typischen
Form mehrere Klemmrollen 42, die in bekannter Weise nur eine einsinnige Drehung der
Welle 3 gestatten.
[0023] Dem in der Figur 1 rechts gelegenen Ende der Welle 3 ist ein weiterer Klemmrollenfreilauf
19 zugeordnet, der ähnliche Teile wie der Klemmrollenfreilauf 18, jedoch zusätzliche
Funktionen aufweist. Insbesondere wird in den Klemmrollenfreilauf 19 eine Antriebskraft
eingeleitet, und es ist eine Einrichtung vorgesehen, um die Kupplung zwischen dem
Außen- und dem Innenteil des Klemmrollenfreilaufes 19 willkürlich aufzuheben. Hierzu
weist der Klemmrollenfreilauf 19 wiederum ein Innenteil 45 auf, das, abgesehen von
etwas anderen Abmessungen, prinzipiell dem Innenteil 31 entspricht und das gleichfalls
mittels einer Schraube 46 mit der Welle 3 verbunden ist. Zur Lagerung des Innenteiles
45 in der Seitenwand 2 dienen eine in die Seitenwand 2 eingepaßte Buchse 47 und ein
Nadelkäfig 50. Ferner sind den Klemmrollen 42 entspechende Klemmrollen 51 vorhanden,
die jeweils durch eine Druckfeder 57 Figur 3 in den sich verengenden Teil von Ausnehmungen
58 Figur 3 gedrückt werden, die sich an dem inneren Umfang 53 des Außenteiles 52 befinden.
Abweichend ausgeführt ist dagegen das Außenteil 52 des Freilaufes 19 wegen der zusätzlichen
Funktionen. Am inneren Umfang 53 des Außenteiles 52 sind zunächst in bekannter Weise
Ausnehmungen 58 für die Klemmerollen 51 vorgesehen, deren radiale Höhe unterschiedlich
hoch ist in der Weise, daß die Klemmrollen bei der Drehung der Anordnung in der einen
Richtung zwischen dem inneren Umfang 53 des Außenteiles 52 und der Umfangsfläche 54
des Innenteiles 45 festgeklemmt werden und bei der Drehung in umgekehrter Richtung
keine Kupplung zustande kommt.
[0024] Hinsichtlich der weiteren Merkmale des soeben beschreibenen Klemmrollenfreilaufes
19 wird zusätzlich auf die Figur 3 verwiesen, die einen Schnitt der Anordnung gemäß
der Figur 1 entlang der Ebene 111 - 111 darstellt. Wie man erkennt, ist das Außenteil
52 des Freilaufes 19 zur Vergrößerung des wirksamen Hebelarmes mit einem Ansatz 55
versehen, der sich über einen Teil des Umfanges des Außenteiles 52 erstreckt und eine
konzentrisch verlaufende Auflagefläche für ein biegsames Stahlband 56 bildet, welches
als Zugmittel vorgesehen ist.
[0025] Vor einer weiteren Erläuterung des am rechten Ende der Welle 3 des in Figur 1 befindlichen
Klemmrollenfreilaufes 19 wird zunächst die Anordnung dieses Zugmittels 56 anhand der
Figur 3 betrachtet. Das Zugmittel 56 umschlingt mit einem Winkel von etwas mehr als
180° den Außenring 60 eines Wälzlagers, dessen Innenring durch einen Exzenter 61 gebildet
wird. Dieser ist auf der Welle 62 eines Handhebels 63 befestigt. Die Welle 62 ist
in dem teilweise schematisch gezeigten Gehäuse 68 des Niederspannungs-Leistungsschalters
gelagert. Die beiden Enden 64 und 65 umschlingen ferner gemeinsam einen weiteren Exzenter
66, der auf einer Welle 67 befestigt ist. Die Welle 67 kann die Welle eines Motors
70 oder eines dem Motor 70 nachgeschalteten Zwischengetriebes sein. Zwischen das Zugmittel
56 und den Exzenter 66 ist wiederum der Außenring 71 eines Wälzlagers eingefügt. In
dem Raum zwischen dem Exzenter 66 und der Welle 3 ist eine Umlenkeinrichtung für das
Zugmittel 56 angeordnet, die aus einem ortsfesten Bolzen 72 und einem weiteren Wälzlager-Außenring
73 besteht. Die beiden Enden 64 und 65 des Zugmittels 56 liegen übereinander auf dem
Ansatzstück 55 des Außenteiles 52 auf und sind mittels eines geschlitzten Klemmstiftes
74 fest mit dem Außenteil 52 verbunden. Ein den Klemmstift 74 aufnehmender Ansatz
75 des Außenteiles 52 enthält zugleich eine Öffnung 76 zum Einhängen einer Zugfeder
80, für deren anderes Ende ein fest mit dem Gehäuse 68 verbundener Stift 81 als Widerlager
vorgesehen ist. Die Zugfeder ist zweckmäßig so bemessen, daß das Zugmittel 56 straff
gespannt ist und somit tangential zu den Wälzringen 60, 71 und 73 sowie zu dem Ansatz
55 verläuft.
[0026] Wird nun beispielsweise der Exzenter 66 mittels der Welle 67 in Umlauf versetzt,
so wird das Zugmittel 56 periodisch um das Maß der Exzentrizität des Exzenters 66
bewegt. Diese Bewegung äußert sich im Zusammenwirken mit der Feder 80 in einer abwechselnd
im Uhrzeigersinn und entgegen dem Uhrzeigersinn verlaufenden Schwenkung des Außenteiles
52. Hierbei wirkt das Zugmittel 56 wegen der konzentrischen Gestalt des Ansatzes 55
mit gleichbleibendem Hebelarm. Die Schwenkung des Außenteiles 52 im Uhrzeigersinn
bewirkt mittels der Klemmrollen 51 eine Drehung der Welle 3 gleichfalls im Uhrzeigersinn.
[0027] Hierdurch wird die Feder 33 (Figur 4) entsprechend gespannt. Die jeweils erreichte
Spannstellung wird durch den am linken Ende der Welle 3 befindlichen und bereits beschriebenen
Klemmrollenfreilauf 18 aufrechterhalten. Infolgedessen kann bei der anschließenden
Schwenkung des Außenteiles 52 entgegen dem Uhrzeigersinn die Welle 3 ihre Stellung
beibehalten. Bei diesen Leerhub gleiten die Klemmrollen 51 auf der Außenfläche 54
des Innenteiles 45.
[0028] Bei dem vorstehend beschriebenen Vorgang stützt sich das Zugmittel 56 an dem Exzenter
61 des Handhebels 63 ab. In gleicher Weise kann nun mittels des Exzenters 61 über
den Handhebel 63 eine schrittweise Spannung der Feder 33 (Figur 4) bewirkt werden,
wobei der Exzenter 66 als Widerlager und der darauf befindliche Wälzring 71 als Umlenkrolle
wirkt. Die größtmögliche Spannung der Feder 33 ist erreicht, wenn sich der exzentrische
Bolzen 32 in der Totpunktstellung befindet. Werden keine besonderen Vorkehrungen getroffen,
so überschreitet der Bolzen 32 seine Totpunktstellung, und die Feder 33 entspannt
sich unter entsprechender Drehung der Kurvenscheibe 4 zum Einschalten des Leistungsschalters.
In dieser Ausführung stellt die Antriebsvorrichtung einen Sprungantrieb dar. Soll
die Antriebsvorrichtung jedoch als Speicherantrieb wirken, so ist es erforderlich,
den gespannten Zustand der Feder 33 bis zu einem gewünschten Zeitpunkt aufrechtzuerhalten.
Hierzu ist es üblich, einen lösbaren Anschlag vorzusehen, gegen den sich der Bolzen
32 legt, wenn er seine Totpunktstellung um ein geringes Maß überschritten hat. Von
der Darstellung und Beschreibung der zu einer solchen Einrichtung gehörenden Teile
kann im vorliegenden Zusammenhang abgesehen werden, da es sich um allgemein bekannte
Merkmale handelt. Es werden jedoch im folgenden die Teile einer Einrichtung beschrieben,
die dazu dient, die weitere Übertragung der Antriebskraft auf die Welle 3 zu verhindern,
nachdem diese die Endstellung beim Spannen der Feder 33 erreicht hat. Hierzu sind
beidseitig des Außenteiles 52 Käfigscheiben 83 angeordnet, die an ihrem inneren Umfang
mit die Klemmrollen 51 übergreifenden Ausnehmungen 84 versehen sind. Durch eine Drehung
der Käfigscheiben 83 relativ zu dem Außenteil 52 können somit alle Klemmrollen 51
gleichzeitig aus ihrer Arbeitsteilung herausgedrückt werden, in der sie einen Kraftschluß
zwischen dem Außenteil 52 und dem Innenteil 45 herstellen. Dies geschieht nach dem
Überschreiten der Totpunktstellung des Bolzens 32 dadurch, daß ein an dem Innenteil
45 angebrachter Nocken 85 gegen eine Nase 86 eines zweiarmigen Ausrückhebels 87 läuft,
der auf einem Stift 90 schwenkbar gelagert und durch eine Zugfeder 91 im Normalzustand
an einen Anschlag 92 angelegt ist. Der längere, der Nase 86 abgewandte Schenkel 88
des Ausrückhebels 87 ist an seiner Innenflanke bogenförmig gestaltet, um ein leichtgängiges
Zusammenwirken mit einer Rolle 93 zu erreichen, die auf dem Kniegelenkbolzen 94 von
Kniehebeln 95 und 96 sitzt. Der Kniehebel 95 ist gelenkig mit dem Außenteil 52 verbunden,
während der Kniehebel 96 an den Käfigscheiben 83 angreift. In der Normalstellung des
Ausrückhebels 87 sind die Kniehebel 95 und 96 eingeknickt, wobei die Klemmrollen in
den Ausnehmungen 84 frei beweglich sind und ihre Funktion infolgedessen nicht beeinflußt
ist.
[0029] Läuft nun der Nocken 85 gegen die Nase 86 des Ausrückhebels 87, so wird dieser um
seinen Lagerstift 90 im Uhrzeigersinn geschwenkt, wobei der Schenkel 88 des Ausrückhebles
87 die Rolle 93 beaufschlagt und die Kniehebel 95 und 96 in ihre Strecklage bringt.
Dies ist mit einer Drehung der Käfigscheiben 83 um einen zur Mitnahme der Klemmrollen
51 ausreichenden Winkel verbunden, wodurch ein Kraftfluß von dem Außenteil 52 zu dem
Innenteil 45 unterbrochen wird. Damit ist das Zugmittel 56 von der antreibenden Kraft,
gleichgültig ob diese von dem Motor 70 oder dem Handhebel 63 eingeleitet worden ist,
entkoppelt. Wie man erkennt, ist der längere Schenkel 88 des Ausrückhebels 87 mit
einer Abkröpfung 89 versehen, damit der Schenkel 88 seitlich von dem Zugmittel 56
vorbeiführen und mit der bezüglich des Zugmittels mittig liegenden Rolle 93 zusammenwirken
kann.
[0030] Die Vorteile, die sich durch die Anwendung eines Zugmittels bei Antriebsvorrichtungen
für Leistungsschalter erzielen lassen, sind aus der Figur 3 zu ersehen. Insbesondere
besteht eine weitgehende Freizügigkeit in der räumlichen Zuordnung der miteinander
zu verbindenen Konponenten. Geht man beispielsweise von einer vorgegebener Lage der
Welle 3 innerhalb des Gehäuses 68 aus, so würde es keinerlei Schwierigkeiten bereiten,
die Lage der Wellen 62 und 67 und auch der Umlenkeinrichtung (Teile 72, 73) erheblich
zu verändern. An diese Bedingungen läßt sich das Zugmittel 56 einfach durch Entnahme
einer entsprechender Länge aus einem Vorrat toleranzfrei anpassen. Würde man dabei
anstelle des in dem beschriebenen Beispiel eingesetzten bandförmigen Zugmittels ein
seilförmiges Zugmittel vorsehen, so wäre es auch möglich, Wellen miteinander zu verbinden,
die abweichend von dem Beispiel winklig zueinander stehen.
[0031] Es wurde bereits erwähnt, daß sich ein Zugmittel im Prinzip auch zum Betrieb eines
Richtgesperres eignet, daß mit Treib- und Sperrklinken arbeitet. Hierbei wird bereits
der Vorteil gewonnen, daß die bei Schubstangen oder Treibstangen auftretenden Längentoleranzen
entfallen. Man könnte auch daran denken, eine Schubstange mit einem Klemmrollenfreilauf
zu kombinieren. Hierdurch würde sich ein größerer Bereich von Schrittwinkeln der anzutreibenen
Welle erreichen lassen, da eine Abhängigkeit von einer bestimmten Winkelteilung wie
bei Klinkenrädern nicht besteht. Die vorstehend beschriebene Kombination des biegsamen
Zugmittels mit einem Klemmrollenfreilauf weist jedoch die besondere Eigenschaft auf,
daß jeglicher toter Gang vermieden wird und somit die Hubbewegung der Exzenter 61
und 66 vollständig in eine Schwenkung des Außenteiles 52 umgesetzt wird. Ferner unterbleiben
schlagartige Beanspruchungen aller zusammenwirkenden Teile, was sich in einem ruhigeren
Gang der Antriebsvorrichtung und einer gesteigerten Lebensdauer bemerkbar macht.
1. Antriebsvorrichtung für einen Leistungsschalter mit einer Feder (33), die durch
einen auf einer Welle (3) sitzenden Kurbelzapfen (32) durch ein umlaufend antreibbares
exzentrisches Glied (Exzenter 66), über ein Übertragungsglied und ein auf der Welle
(3) sitzendes Richtgesperre (19) spannbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsglied
ein biegsames, mit dem Richtgesperre (19) verbundenes Zugmittel (56) dient und daß
zwischen dem exzentrischen Glied (Exzenter 66) und dem Richtgesperre (19) ein weiteres,
auf der Welle (62) eines Handhebels (63) sitzendes und von dem Zugmittel (56) wenigstens
teilweise umschlungenes exzentrisches Glied (Exzenter 61) angeordnet ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel
(56) eines der exzentrischen Glieder (Exzenter 61, 66) als Widerlager wenigstens teilweise
umschlingend angeordnet ist und beide Enden (64, 65) des Zugmittels (56) an dem treibenden
Teil (52) des Richtgesperres (19) befestigt sind.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche
Umlenkeinrichtung (72, 73) für das Zugmittel (56) gesehen ist.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung
(72, 73) zur Beaufschlagung des Zugmittels (56) mit einer Antriebskraft verschiebbar
angeordnet ist.
5. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die exzentrischen Glieder (Exzenter (61, 66) und gegebenenfalls die Umlenkeinrichtung
(72, 73) als Auflager für das Zugmittel (56) mit dem Außenring (71, 60, 73) eines
Wälzlagers versehen sind.
6. Antriebsvorricntung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zugmittel
ein bandförmiges Stahlblech (56) dient und daß eine den treibenden Teil (56) des Richtgesperres
im Sinne einer Spannung des Zugmittels (56) beaufschlagende Rückstellkraft (Feder
80) vorgesehen ist.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Richtgesperre
ein Klemmrollenfreilauf (19) bzw. Klemmkörperfreilauf dient und daß die Klemmrollen
(51) bzw. Klemmkörper durch wenigstens ein Stellglied (83, 87) in Abhängigkeit von
der Endstellung der Welle (3) in eine unwirksame Stellung bewegbar sind.
1. Drive mechanism for a circuit breaker with a spring (33), which may be tensioned
by a stud (32) seated on a shaft (3), by means of a rotatably operable eccentric element
(cam 66), via a transmission element and a directional locking mechanism (19) seated
on the shaft (3), characterised in that a flexible tension means (56), connected to
the directional locking mechanism (19), serves as the transmission element, and that
disposed between the eccentric element (cam 66) and the directional locking mechanism
(19) is a further eccentric element (cam 61) seated on the shaft (62) of a hand lever
(63) and around which is wound at least partially the tension means (56).
2. Drive mechanism according to claim 1, characterised in that the tension means (56)
is arranged to wind at least partially round one of the eccentric elements (cams 61,
66) which provides an abutment surface and both ends (64, 65) of the tension means
(56) are attached to the driving part (52) of the directional locking mechanism (19).
3. Drive mechanism according to claim 1 or 2, characterised in that a deflection device
(72, 73) is additionally provided for the tension means (56).
4. Drive mechanism according to claim 3, characterised in that the deflection device
(72, 73) is arranged so as to be displaceable to subject the tension means (56) to
a driving force.
5. Drive mechanism according to one of the preceding claims, characterised in that
the eccentric elements (cams 61, 66) and, if applicable, the deflection device (72,
73) are provided with the outer ring (71, 60, 73) of a roller bearing which ring acts
as support for the tension means (56).
6. Drive mechanism according to claim 1, characterised in that a ribbon-form steel
sheet (56) serves as the tension means and that there is provided a restoring force
(spring 80) acting on the driving part (56) of the directional locking mechanism for
the purpose of tensioning the tension means (56).
7. Drive mechanism according to claim 1, characterised in that a clamp roller free-wheel
(19) or clamp body free-wheel serves as the directional locking mechanism and that
the clamp rollers (51) or clamp bodies are movable into an inoperative position by
at least one adjustment element (83, 87) in dependence on the final position of the
shaft (3).
1. Dispositif de commande ou d'entraînement pour un disjoncteur, comportant un ressort
(33), qui peut être armé par un bouton de manivelle (32) situé sur un arbre (3), au
moyen d'un élément excentré (excentrique 66) susceptible d'être entraîné en rotation,
par l'intermédiaire d'un organe de transmission et d'un couplage ou dispositif de
verrouillage unidirectionnel (19) situé sur l'arbre (3), caractérisé en ce qu'un moyen
de traction (56) flexible, lié au dispositif de verrouillage unidirectionnel, sert
d'organe de transmission, et que, entre l'élément excentré (excentrique 66) et le
dispositif de verrouillage unidirectionnel (19) , est disposé un second élément excentré
(excentrique 61), situé sur l'arbre (62) d'un levier à main (63), et au moins partiellement
entouré par le moyen de traction (56).
2. Dispositif de commande selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on dispose
le moyen de traction (56) en l'entourant au moins partiellement autour de l'un des
éléments excentrés (excentrique 61, 66) servant de contre-appui, et que les deux extrémités
(64, 65) du moyen de traction (56) sont fixées sur la partie motrice (52) du dispositif
de verrouillage unidirectionnel (19).
3. Dispositif de commande selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'il comporte
un dispositif de renvoi supplémentaire (72, 73) du moyen de traction (56).
4. Dispositif de commande selon la revendication 3, caractérisé en ce que pour pouvoir
charger le moyen de traction (56) avec une force d'entraînement, le dispositif de
renvoi (72, 73) est agencé de façon à être déplaçable.
5. Dispositif de commande selon l'une des revendications précédentes, caractérisé
en ce que les éléments excentrés (excentrique 61, 66) et, le cas échéant, le dispositif
de renvoi (72. 73). sont pourvus, en tant que support pour le moyen de traction (56),
de la bague extérieure (71, 60, 73) d'un palier à roulement.
6. Dispositif de commande selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une tôle
d'acier (56), en forme de bande, sert de moyen de traction, et en ce qu'il est prévu
une force de rappel (ressort 80) qui charge la partie motrice (56) du dispositif de
verrouillage unidirectionnel, dans le sens d'une tension exercée sur le moyen de traction
(56).
7. Dispositif de commande selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une roue
libre à galets de serrage (19) ou une roue libre à corps de serrage, sert de dispositif
de verrouillage unidirectionnel, et que les galets de serrage (51), ou les corps de
serrage peuvent être déplaçables, par au moins un organe de réglage (83, 87), et en
fonction de la position finale de l'arbre (3), vers une position inactive.