(19)
(11) EP 0 184 767 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.04.1988  Patentblatt  1988/17

(21) Anmeldenummer: 85115387.4

(22) Anmeldetag:  04.12.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B30B 5/06

(54)

Doppelbandpresse für eine kontinuierlich vorlaufende Werkstoffbahn

Double-belt press for a continuously advancing web of material

Presse à double ruban pour un gâteau de matière avançant en continu


(84) Benannte Vertragsstaaten:
GB IT

(30) Priorität: 14.12.1984 DE 3445636

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.06.1986  Patentblatt  1986/25

(73) Patentinhaber: Held, Kurt
D-78647 Trossingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Held, Kurt
    D-78647 Trossingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 1 700 136
DE-A- 3 126 969
DE-A- 2 421 296
DE-C- 565 642
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Doppelbandpresse für eine kontinuierlich vorlaufende Werkstoffbahn mit einem starren Pressengestell, mit an Lager-Drücken des Pressengestells drehbar gelagerten Umlenktrommeln, mit einem oberen und einem unteren, über die Umlenktrommeln geführten, endlosen Preßband, mit Druckkammern, die nach oben und unten von Druckplatten und von den Innenseiten der Preßbänder, nach den Seiten hingegen durch eine Gleitflächendichtung begrenzt sind, welche ihrerseits einen der Druckplatte zugewandten Körper besitzt, der in am Rand der Druckplatten umlaufenden Nuten senkrecht zu den Innenseiten der Preßbänder verschieblich angeordnet und mit einer Kraft gegen die Innenseite des jeweiligen Preßbandes gedrückt ist, und mit einem fluiden Druckmittel in den Druckkammern zur Erzeugung eines Preßdrucks auf die Preßbänder.

    [0002] Doppelbandpressen dieser Art sind aus der DE-A1-2421 296 bekannt und dienen der Herstellung endloser, bahnförmiger Werkstoffe, beispielsweise Schichtwerkstoffe, Spanplatten, Faserplatten, Elektrolaminate und dergleichen.

    [0003] Die in der DE-A1-2 421 296 gezeigten, zur Aufnahme eines fluiden Druckmittels bestimmten Druckkammern, die nach oben und unten von den Druck-Platten begrenzt werden, werden zu den Seiten von einer Gleitflächendichtung abgedichtet. Diese Gleitflächendichtungen sind als einteilige, rechteckige Dichtungsleisten ausgebildet, deren Körper mit dem der Druckplatte zugewandten Teil in am Rand der Druckplatte umlaufenden Nuten angeordnet ist. Für die Gleitflächendichtungen dieser Pressen werden als Dichtwerkstoffe Elastomere oder Kunststoffe verwendet, die bis zu etwa 200°C beständig sind.

    [0004] Es ist ferner bekannt (DE-PS-2 722 197), Elastomere, duroplastische oder thermoplastische Gleitdichtwerkstoffe in U-förmige Halteleisten zu fassen, die aus Metall von hoher Zugfestigkeit bestehen. An den Schenkeln der Halteleisten sind in bestimmten Abständen Stützwinkel befestigt, die sich auf Querlager in der Druckplatte abstützen. Durch diese Anordnung werden Reibungskräfte von der Gleitflächendichtung über die Halteleiste und die Stützwinkel in die Druckplatte eingeleitet. Schließlich ist es (aus der DE-PS-2 953 078) bekannt, zwei Gleitflächendichtungen in gegenseitigem Abstand nebeneinander anzuordnen und den zwischen ihnen liegenden Raum zum Aufsammeln von ausgeflossenem Druckmittel zu benutzen. Auch bei diesen Dichtungsanordnungen werden die Reibungskräfte über Stützwinkel und Halteleisten in die Druckplatte eingeleitet.

    [0005] Allen diesen bekannten Dichtungsanordnungen ist gemeinsam, daß die eigentiche Dichtung aus einem verhältnismäßig leicht verformbaren Material, insbesondere einem Elastomer besteht. Da die im Betrieb der Doppelbandpresse an der Dichtung auftretenden Reibungskräfte die für das Dichtungsmaterial maximal zuläßigen Zug- bzw. Schubspannungen weit überschreiten, würde die Dichtung sofort zerstört werden, wenn nicht durch die Anordnung von Halteleisten und Stützwinkeln die Reibungskräfte in die Druckplatte eingeleitet würden. Die bekannte Konstruktion ist jedoch konstruktiv und fertigungstechnisch aufwendig. Außerdem liegen die in der Doppelbandpresse herrschenden Druck- und Temperaturbedingungen im oberen Grenzbereich der Werte, die mit einem elastomeren Dichtungswerkstoff verträglich sind. Bereits geringfügige Änderungen dieser Betriebsbedingungen können daher zu einer Zerstörung der Dichtung führen.

    [0006] Weiterhin von Nachteil ist die schlecht Wärmeleitfähigkeit der bisher in Doppelbandpressen eingesetzten, organischen Gleitdichtwerkstoffe. Hierdurch kann die durch den Kontakt der Dichtung mit der Preßbandoberfläche entstehende Reibungswärme nicht in die Druckplatte abfließen, sondern sie gelangt über das Preßband in das Preßgut. Dies führt zu lokalen, linienhaften Überhitzungen des Preßbandes, die schließlich auf der Preßgutoberfläche einen unerwünschten, sichtbaren Streifen hinterlassen, welcher seinerseits anschließend durch Besäumen des Randes entfernt werden muß. Hierdurch entstehen wiederum erhebliche Materialverluste.

    [0007] Zum Einsatz bei Generatoren für Gasturbinenmaschinen aus Keramikmaterial ist aus der DE-A1-1 700 136 ein Dichtelement bekannt geworden, das eine Basis aus Stahl besitzt, auf deren Oberfläche eine Zwischenschicht aus Nickel-Aluminium oder Nickel-Chrom aufgebracht ist. Auf dieser Zwischenschicht befindet sich eine Oberflächenschicht aus Nikeloxyd, Calciumfluorid und Calciumoxyd. Dieses Dichtelement besitzt aufgrund der verwendeteten Werkstoffe zwar eine gute Festigkeit, so daß Zug- und Schubspannungen aufgenommen werden können, sowie eine gute Wärmeleitfähigkeit. Andererseits besitzen diese Werkstoffe jedoch keinen niedrigen Reibungskoeffizienten bei Kontakt mit den Metallen, aus denen die Preßbänder bestehen. Weiter zeigen die Materialien für das Dichtelement eine geringe Verschleißfestigkeit und damit einen großen Abrieb bei gleitendem Kontakt mit dem Preßband. Ein solches Dichtelement ist daher zum Einsatz als Gleitflächendichtung in einer Doppelbandpresse nicht geeignet.

    [0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, die zum Einsatz in einer gattungsgemäßen Doppelbandpresse geeigneten Gleitflächendichtungen so zu verbessern, daß sie bezüglich Druck und Temperatur widerstandsfähiger sind, leichter gefertigt werden können und eine bessere Ableitung von Reibungswärme gewährleisten.

    [0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Körper der Gleitflächendichtung aus Metall besteht, mit dem Körper eine der Innenseite des Preßbandes zugewandte Trockengleitschicht verbunden ist, welche die Innenseite des Preßbandes schleifend berührt und zwischen dem Körper und der Trockengleitschicht eine Trägerschicht angeordnet ist, wobei die Trägerschicht aus einem Stahl band mit einer porös aufgesinterten Zinnbronze besteht, deren Poren mit einer die Trockengleitschicht bildenden Mischung aus Polytetrafluoräthylen und Blei ausgefüllt sind oder wobei die Trägerschicht aus einem Stahl band besteht, auf das eine die Trockengleitschicht bildende, pulvermetallurgisch gewonnene Kupferlegierung als Metallmatrix aufgebracht und in die Poren dieser Matrix Graphit eingebettet ist.

    [0010] Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Doppelbandpresse;

    Fig. 2 eine Teilschnittansicht einer Druckplatte mit einer ersten Ausführungsform einer

    Gleitflächendichtung im Bereich A in Figur 1;

    Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer Gleitflächendichtung und

    Fig. 4 zwei an einer Druckplatte nebeneinander angeordnete Gleitflächendichtungen.



    [0012] Bei der in Figur 1 schematisch dargestellten Doppelbandpresse, die beispielsweise der kontinuierlichen Herstellung von Laminaten dient, sind vier Umlenktrommeln 1,2,3 und 4 in Lagerbrücken 5, 6 beidseits drehbar gelagert. Um jeweils zwei dieser Trommeln ist ein endloses Preßband 7 bzw. 8 herumgeführt, welches gewöhnlich aus hochzugfestem Stahl band besteht. Die Umlaufrichtung ist in den Umlenktrommeln 1 und 4 durch Pfeile angegeben. Zwischen den einander benachbarten Außenseiten der Preßbänder 7, 8 ist eine Reaktionszone 9 ausgebildet, in welcher eine in Figur 1 von rechts nach links vorlaufende Werkstoffbahn 10 kontinuierlich behandelt wird. Die Werkstoffbahn 10 kann beispielsweise aus mit Kunstharz getränkten Schichtstoffen, FaserBindemittel-Gemischen oder dergleichen bestehen, welche unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme und Druck verdichtet werden sollen. Auch eine Verdichtung ohne Wärmeeinwirkung oder bei Unterkühlung ist möglich.

    [0013] Der auf die Werkstoffbahn 10 ausgeübte Druck wird über Druckplatten 11, 12 hydraulisch auf die benachbarten Innenseiten der Preßbänder 7, 8 aufgebracht und von dort auf die Werkstoffbahn 10 übertragen. Die von der Werkstoffbahn ausgeübten Reaktionskräfte werden über die Druckplatten 11, 12 und über mit diesen verbundene Stützträger in das (nur schematisch angedeutete) Pressengestell übertragen.

    [0014] Die an der Einlaufseite angeordneten Umlenktrommeln 1,4 sind beheizt und erwärmen die Preßbänder 7, 8. Die aufgenommene Wärmemenge wird von den Bändern in die Reaktionszone 9 transportiert und dort an die Werkstoffbahn 10 abgegeben, wo sie beispielsweise zum Aushärten von Kunstharz dient, mit dem die Werkstoffbahn getränkt ist.

    [0015] Zur Erzeugung der auf die Werkstoffbahn 10 wirkenden Preßkraft wird ein unter Druck setzbares, fluides Druckmedium In den Raum zwischen den Druckplatten 11, 12 und den betreffenden Innenseiten des benachbarten Preßbandtrums 7 bzw. 8 eingebracht. Zu den Seiten hin Ist dieser Raum, der die sogenannte Druckkammer bildet, durch Gleitflächendichtungen begrenzt. Als Druckmedium kann ein synthetisches Öl verwendet werden, welches den in der Doppelbandpresse herrschenden Betriebsbedingungen von Temperatur und Druck standhält. Statt eines flüssigen Druckmittels kann auch ein Gas, beispielsweise Druckluft, eingesetzt werden.

    [0016] In Figur 2 ist der Randbereich der Druckkammer entsprechend dem Bereich A in Figur 1 mit der die Kammer in Vorlaufrichtung der Werkstoffbahn 10 begrenzenden Dichtungsanordnung dargestellt. An dem zur Vorlaufrichtung der Werkstoffbahn (Pfeil B in Fig. 1) parallelen Rand der Druckplatte 11 ist eine randparallel verlaufende Nut 15 ausgebildet, In welcher senkrecht zu der der Druckplatte 11 zugewandten Innenseite des Preßbandes 7 verschieblich eine Gleitflächendichtung angeordnet ist, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 16 versehen ist. Der in der Druckkammer 17 zwischen Druckplatte 11, Preßband 7 und Gleitflächendichtung 16 herrschende Druck hält die Gleitflächendichtung 16 gleitverschieblich in Anlage an der in Figur 2 links gelegenen Innenwand der Nut 15. In den Nutgrund mündet eine Bohrung 18, durch die ein Druckmittel auf einen elastischen O-Ring 19 einwirken kann, der auf der Gleitflächendichtung 16 aufliegt. Durch den entstehenden Druck wird der 0-Ring 19 gegen die Dichtung 16 und diese wiederum gegen das Preßband 7 gepreßt, wodurch die Druckkammer 17 gegen die (in Fig. 2 links liegende) Atmosphärenseite der Anordnung abgegrenzt wird. Das Anpressen der Dichtung 16 gegen das Preßband 7 kann auch mit anderen Mitteln, beispielsweise mit Hilfe einer Feder, erfolgen.

    [0017] Die Nut 15 verläuft rings um die Druckplatte 11 parallel zu deren Rändern. Die Gleitflächendichtung 16 ist als ein in sich geschlossenes, unterhalb dem O-Ring liegendes Rahmengebilde ausgestattet.

    [0018] Die in der Nut 15 in Längsrichtung, das heißt Vorlaufrichtung B feststehende Gleitflächendichtung 16 berührt die Innenseite des Preßbandes 7, welches sich mit Vorschubgeschwindigkeit unter der Dichtung bewegt. Durch die Relativbewegung zwischen Preßband 7 und Gleitflächendichtung 16 entsteht eine Reibungskraft, die proportional zum Anpreßdruck und zum Gleitreibungskoeffizienten ist. Diese Reibungskraft muß vom Werkstoff der Dichtung 16 aufgenommen werden können, ohne daß dabei die Dichtung unzuläßig deformiert wird, weil sie andernfalls ihre Dichtfunktion nicht ausüben könnte.

    [0019] Figur 2 zeigt den Aufbau einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gleitflächendichtung. Ein Körper 21 der Dichtung 16 besteht aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere einer hochzugfesten Stahlsorte. Der Querschnitt des Körpers 21 ist im wesentlichen rechteckig mit einem angeformten Fuß 22. Über diesem Fuß 22 ist eine als Gleitkappe 23 ausgebildete Gleitfläche angeordnet und mit dem Fuß fest verbunden. Die Gleitkappe 23 besteht aus einem Verbundwerkstoff, der seinerseits eine Trockengleitschicht 24 und eine Trägerschicht 25 umfaßt.

    [0020] Besonders vorteilhaft für die Herstellung der Gleitkappe ist ein Verbundmaterial, dessen Trägerschicht 25 aus einem galvanisch verkupferten Stahlband besteht. Auf das Band ist Zinnbronze porös aufgesintert, deren Poren in einem Walz- und Aussinterprozeß mit einer Mischung aus Polytetrafluoräthylen und Blei ausgefüllt werden, so daß sich eine zusammenhängende Deckschicht aus Polytetrafluoräthylen und Blei ergibt. Diese aufgebrachte Deckschicht wirkt aufgrund der reibungsvermindernden Eigenschaften des Polytetrafluoräthylen/Blei-Gemisches als Trockengleitschicht 24, wobei das Sintergerüst der Zinnbronzeschicht als Armierung für diese Gleitschicht dient.

    [0021] Ein weiterhin geeignetes Material für die Gleitkappe 23 ist ein Verbundwerkstoff, der aus einem Stahl rücken besteht, auf den eine pulvermetallurgisch gewonnene Kupferlegierung als Metallmatrix aufgebracht ist. In die Poren dieser Metallmatrix wird Graphit eingebettet, der als Trockenschmierstoff dient.

    [0022] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform der Gleitflächendichtung 16 ist am Obergang vom Körper 21 zum Fuß 22 an beiden Rändern eine Einbuchtung 26 vorgesehen. Die Gleitkappe 23 ist mit der Trägerschicht 25 so an den Fuß 22 angelegt, daß die Trockengleitschicht 24 der Innenfläche des Preßbandes 7 zugewandt ist und die Enden der Gleitkappe bis zu den Einbuchtungen 26 hochgezogen sind. Dort ist die Gleitkappe, zum Beispiel durch plastische Verformung, fest am Fuß 22 verankert. Zur Unterstützungdieser Verankerung können an den Einbuchtungen 26 zusätzliche Hinterschneidungen angebracht werden.

    [0023] Eine abgewandelte Ausführungsform einer Gleitflächendichtung 20 ist in Figur 3 dargestellt. Die Gleitflächendichtung 20 umfaßt ebenfalls einen Körper 21 aus Metall, beispielsweise einer hochzugfesten Stahlsorte. Der Körper 21 besitzt einen rechteckigen Querschnitt, wobei an der dem Preßband 7 zugewandten Seite eine Gleitkappe 27 so aufgebracht ist, daß ihre die Trockengleitschicht 24 tragende Trägerschicht 25 am Körper 21 flach anliegt. Die Trägerschicht 25 ist an ihren beiden Rändern mit dem Körper 21 verschweißt, beispielsweise durch YAG-LaserSchweißung. Die Verschweißung kann auch durch eine Hartverlötung ersetzt werden.

    [0024] Die im Betrieb der Doppelbandpresse an der Gleitflächendichtung 16 oder 20 auftretenden Reibungskräfte werden vom Körper 21 aufgenommen. Da dieser aus Metall besteht, welches einen um Größenordnungen höheren Elastizitätsmodul als ein elastomerer, duroplastischer oder thermoplastischer Stoff besitzt, tritt praktisch keinerlei Verformung durch die Reibungskräfte ein. Die Dichtungsfunktion wird damit wie gewünscht aufrechterhalten. Da sowohl der Körper 21 als auch dessen von der Gleitkappe 23 bzw. 27 gebildete Armierung in der Trockengleitschicht 24 eine metallische Wärmeleitfähigkeit besitzt, wird die durch die Reibung der Dichtung auf der Bandoberfläche entstehende Wärme in die Druckplatte 11 abgeführt, mit welcher die Gleitflächendichtung aufgrund des Überdrucks in der Druckkammer 17 dichten, metallischen Kontakt besitzt (Fig. 2). Es kommt damit in der Werkstoffbahn 10 nicht zu partiellen Überhitzungen, die zu einer Überhärtung führen könnten.

    [0025] Durch Rauhigkeiten in den Oberflächen der Preßbänder 7, 8 und der Trockengleitschicht 24 ist es nicht auszuschließen, daß geringe Mengen an fluidem Druckmittel aus der Druckkammer 17 austreten. Um diese Leckagen aufzufangen, können bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung zwei Gleitflächendichtungen 16 (oder 20) nebeneinander und im gegenseitigen Abstand angeordnet werden, wie dies Figur 4 zeigt. Bei dieser Ausführungsform wird die Druckkammer 30 nach oben von der Druckplatte 11, nach unten vom Preßband 7 und zur Seite hin von der Gleitflächendichtung 16 begrenzt. Atmosphärenseitig (in Fig. 4 links) ist eine weitere Dichtung 16a in einer Nut 34 in der Druckplatte 11 parallel zur Dichtung 16 verlaufend angeordnet, so daß zwischen beiden Dichtungen ein Raum 35 entsteht, in welchem sich ausgelaufenes Druckmittel aufsammelt. Dieses ausgelaufene Druckmittel kann durch eine Bohrung 36 in der Druckplatte 11 abgeführt werden. Zur Unterstützung der Absaugwirkung kann die Bohrung 36 zusätzlich an eine Unterdruckquelle angeschlossen werden.


    Ansprüche

    1. Doppelbandpresse für eine kontinuierlich vorlaufende Werkstoffbahn mit einem starren Pressengestell, mit an Lagerbrücken (5, 6) des Pressengestells drehbar gelagerten Umlenktrommeln (1, 2, 3, 4), mit einem oberen und einem unteren, über die Umlenktrommeln geführten, endlosen Preßband (7, 8), mit Druckkammern (17), die nach oben und unten von Druckplatten (11, 12) und den Innenseiten der Preßbänder, nach den Seiten hingegen durch eine Gleitflächendichtung (16) begrenzt sind, welche ihrerseits einen der Druckplatte zugewandten Körper besitzt, der in am Rand der Druckplatten umlaufenden Nuten (15) senkrecht zu den Innenseiten der Preßbänder verschieblich angeordnet und mit einer Kraft gegen die Innenseite des jeweiligen Preßbandes gedrückt ist, und mit einem fluiden Druckmittel in den Druckkammern (17) zur Erzeugung eines Preßdrucks auf die Preßbänder (7, 8), dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (21) der Gleitflächendichtung (16, 20) aus Metall besteht, mit dem Körper (21) eine der Innenseite des Preßbandes (7, 8) zugewandte Trockengleitschicht (24) verbunden ist, welche die Innenseite des Preßbandes (7, 8) schleifend berührt und zwischen dem Körper (21) und der Trockengleitschicht (24) eine Trägerschicht (25) angeordnet ist wobei die Trägerschicht (25) aus einem Stahlband mit einer porös aufgesinterten Zinnbronze besteht, deren Poren mit einer die Trockengleitschicht (24) bildenden Mischung aus Polytetrafluoräthylen und Blei ausgefüllt sind.
     
    2. Doppelbandpresse für eine kontinuierlich vorlaufende Werkstoffbahn mit einem starren Pressengestell, mit an Lagerbrücken (5, 6) des Pressengestells drehbar gelagerten Umlenktrommeln (1, 2, 3, 4), mit einem oberen und einem unteren, über die Umlenktrommeln geführten, endlose Preßband (7, 8), mit Druckkammern (17), die nach oben und unten von Druckplatten (11, 12) und den Innenseiten der Preßbänder, nach den Seiten hingegen durch eine Gleitflächendichtung (16) begrenzt sind, welche ihrerseits einen der Druckplatte zugewandten Körper (21) besitzt, der in am Rand der Druckplatten umlaufenden Nuten (15) senkrecht zu den Innenseiten der Preßbänder verschieblich angeordnet und mit einer Kraft gegen die Innenseite des jeweiligen Preßbandes gedrückt ist, und mit einem fluiden Druckmittel in den Druckkammern (17) zur Erzeugung eines Preßdrucks auf die Preßbänder (7, 8), dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (21) der Gleitflächendichtung (16, 20) aus Metall besteht, mit dem Körper (21) eine der Innenseite des Preßbandes (7, 8) zugewandte Trockengleitschicht (24) verbunden ist, welche die Innenseite des Preßbandes (7, 8) schleifend berührt und zwischen dem Körper (21) und der Trockengleitschicht (24) eine Trägerschicht (25) angeordnet ist, wobei die Träger-Schicht (25) aus einem Stahlband besteht, auf das eine die Trockengleit-Schicht (24) bildende, pulyermetallurgisch gewonnene Kupferlegierung als Metallmatrix aufgebracht und in die Poren dieser Matrix Graphit eingebettet ist.
     
    3. Doppelbandpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (21) der Gleitflächendichtung (16, 20) aus Stahl besteht.
     
    4. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (21) der Gleitflächendichtung (16, 20) einen rechteckigen Querschnitt besitzt.
     
    5. Doppelbandpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (21) der Gleitflächendichtung (16, 20) einen angeformten Fuß (22) und am Übergang vom Körper zum Fuß Einbuchtungen (26) aufweist, und daß am Fuß (22) eine die Trockengleitschicht (24) enthaltende Gleitkappe (23) ausgebildet ist, wobei die Ränder der Gleitkappe bis zu den Einbuchtungen (26) hochgezogen sind und durch Verformung fest mit dem Fuß verankert sind.
     
    6. Doppelbandpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockengleit-und Trägerschicht (24, bzw. 25) einen rechteckigen Querschnitt haben und die Trägerschicht (25) mit den Rändern des Körpers (21) verschweißt oder verlötet ist.
     
    7. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß neben und im Abstand von einer ersten Gleitflächendichtung (16) eine zweite Gleitflächendichtung (16a) atmosphärenseitig angeordnet ist, und der zwischen beiden Dichtungen liegende Raum (35) eine etwaige Leckage von Druckmittel aus der Druckkammer (30) aufnimmt, welches durch eine Bohrung (36) absaugbar ist.
     
    8. Doppelbandpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (36) an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist.
     


    Revendications

    1. Presse à double ruban pour un gâteau de matière avançant en continu, comprenant un bâti de presse rigide, des cylindres de renvoi (1, 2, 3, 4) orientables sur des traverses (5, 6) du bâti de presse et une bande supérieure et une bande inférieure (7, 8) de pressage, les deux sans fin et défilant sur les cylindres de renvoi, comprenant ensuite des chambres hydrauliques (17) délimitées vers le haut et vers le bas par des plaques d'appui (11, 12) et les faces intérieures des bandes de pressage, latéralement délimitées cependant par un joint à glissement (16) avec l'élément (21) orienté vers la plaque d'appui, disposé dans des rainures (15) sur le bord des plaques d'appui de façon à pouvoir se déplacer perpendiculairement aux faces intérieures des bandes de pressage et soumis à une force d'appui contre la face intérieure de la bande correspondante de pressage, comprenant enfin un agent fluide dans les chambres hydrauliques (17) pour exercer la force de pressage sur les bandes de pressage (7, 6), caractérisée en ce que ledit élément (21) du joint à glissement (16. 20) est métallique, que ledit élément (21) est relié à une couche de glissement à sec (24) orientée vers la face intérieure de la bande de pressage (7, 8) et glissant, en contact direct, sur ladite face intérieure de la bande de pressage (7, 8), et qu'entre ledit élément (21) et ladite couche de glissement à sec (24) est disposée une couche porteuse (25) sous forme d'une bande en acier recouverte d'un bronze ordinaire poreux et fritté dont les bords sont remplis d'un mélange de polytétraflouréthylène et de plomb et qui forme ladite couche de glissement à sec (24).
     
    2. Presse à double ruban pour un gâteau de matière avançant en continu, comprenant un bâti de presse rigide, des cylindres de renvoi (1, 2, 3, 4) orientables sur des traverses (5, 6) du bâti de presse et une bande supérieure et une bande inférieure (7, 8) de pressage, les deux sans fin et défilant sur les cylindres de renvoi, comprenant ensuite des chambres hydrauliques (17) délimitées vers le haut et vers le bas par des plaques d'appui (11, 12) et les faces intérieures des bandes de pressage, latéralement délimitées cependant par un joint à glissement (16) avec l'élément (21) orienté vers la plaque d'appui, disposé dans des rainures (15) sur le bord des plaques d'appui de façon à pouvoir se déplacer perpendiculairement aux faces intérieures des bandes de pressage et soumis à une force d'appui contre la face intérieure de la bande correspondante de pressage, comprenant enfin un agent fluide dans les chambres hydrauliques (17) pour exercer la force de pressage sur les bandes de pressage (7, 6), caractérisée en ce que ledit élément (21) du joint à glissement (16, 20) est métallique, que ledit élément (21) est relié à une couche de glissement à sec (24) orientée vers la face intérieure de la bande de pressage (7, 8) et glissant, en contact direct, sur ladite face intérieure de la bande de pressage (7, 8), et qu'entre ledit élément (21) et ladite couche de glissement à sec (24) est disposée une couche porteuse (25) sous forme d'une bande en acier recouverte d'une matrice métallique sous forme d'un alliage de cuivre produit par métallurgie des poudres, dont les pores sont remplis de graphique et qui forment ladite couche de glissement à sec (24).
     
    3. Presse à double ruban suivant les revendications 1 ou 2, caractérisée en ce que ledit élément (21) du joint à glissement (16, 20) est en acier.
     
    4. Presse à double ruban suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que ledit élément (21) du joint à glissement (16, 20) présente une section rectangulaire.
     
    5. Presse à double ruban suivant la revendication 4, caractérisée en ce que ledit élément (21) du joint à glissement (16, 20) présente un détail formant un pied (22) avec des encoches (26) entre le pied et ledit élément et que le pied (22) est recouvert d'un capuchon de glissement (23) comprenant ladite couche de glissement à sec (24) et dont les bords remontent jusqu'aux encoches (26) et sont solidement fixés sur ledit pied par fermage mécanique.
     
    6. Presse à double ruban suivant la revendication 4, caractérisée en ce que les couches de glissement à sec et porteuse (24, 25) ont une section rectangulaire et que la couche porteuse (25) est rendue solidaire des bords dudit élément (21) par soudage haute température ou à l'étain.
     
    7. Presse à double ruban suivant l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que un deuxième joint à glissement (16a) est disposé, du côté atmosphérique, à côté d'un premier joint à glissement (16), et à une certaine distance de celui-ci, et que l'espace (35) entre les deux joints peut recevoir les fuites de l'agent fluide de la chambre hydraulique (30), à évacuer par aspiration par un perçage (36).
     
    8. Presse à double ruban suivant la revendication 7, caractérisée en ce que le perçage (36) est relié à une source de dépression.
     


    Claims

    1. Double band press, for a continuously advancing material web, with a rigid press frame, with deflecting drums (1, 2, 3, 4) rotatably borne at bearing bridges (5, 6) of the press frame, with an upper and a lower endless press band (7, 8) guided over the deflecting drums, with pressure chambers (17), which are bounded upwardly and downwardly by pressure plates (11,12) and the inward sides of the press bands, thereagainst towards the sides by a sliding surface seal (16), which in its turn possesses a body (21), which faces the pressure plate, is arranged to be displaceable perpendicularly to the inward sides of the press bands in grooves (15) encircling at the rim of the pressure plates and which is pressed by a force against the inward side of the respective press band, and with a fluid pressure medium in the pressure chambers (17) of the production of a pressing pressure on the press bands (7, 8), characterised thereby, that the body (21) of the sliding surface seal (16, 20) consists of metal, the body (21) is connected with a dry sliding layer (24), which faces the inward side of the press band (7, 8) and wipingly contacts the inward side of the press band (7, 8), and a carrier layer (25) is arranged between the body (21) and the dry sliding layer (24), wherein the dry sliding layer (24) consists of a steel band with a porous tine bronze sintered on, the pores of which are filled out by a mixture of polytetrafluoroethylene and lead forming the dry sliding layer (24).
     
    2. Double band press, for a continuously advancing material web, with a rigid press frame, with deflecting drums (1, 2, 3,4) rotatably borne at bearing bridges (5, 6) of the press frame, with an upper and a lower endless press band (7, 8) guided over the deflecting drums, with pressure chambers (17), which are bounded upwardly and downwardly by pressure plates (11, 12) and the inward sides of the press bands, thereagainst towards the sides by a sliding surface seal (16), which in its turn possesses a body (21), which faces the pressure plate, is arranged to be displaceable perpendicularly to the inward sides of the press bands in grooves (15) encircling at the rim of the pressure plates and which is pressed by a force against the inward side of the respective press band, and with a fluid pressure medium in the pressure chambers (17) for the production of a pressing pressure on the press bands (7, 8), characterised thereby, that the body (21) of the sliding surface seal (16, 20) consists of metal, the body (21) is connected with a dry sliding layer (24), which faces the inward side of the press band (7, 8) and wipingly contacts the inward side of the press band (7, 8), and a carrier layer (25) is arranged between the body (21) and the dry sliding layer (24), wherein the dry sliding layer (24) consists of a steel band, onto which is applied a copper alloy, obtained through powder metallurgy and forming the dry sliding layer (24), as metal matrix and graphite is embedded in the pores of this matrix.
     
    3. Double band press according to claim 1 or 2, characterised thereby, that the body (21) of the sliding surface seal (16, 20) consists of steel.
     
    4. Double band press according to one of the claims 1 to 3, characterised thereby, that the body (21) of the sliding surface seal (16, 20) possesses a rectangular cross-section.
     
    5. Double band press according to claim 4, characterised thereby that the body (21) of the sliding surface seal (16, 20) displays a shaped-on foot (22) and concavities (26) at the transition from the body to the foot and that a sliding cap (23) containing the dry sliding layer (24) is formed at the foot (22), wherein the rims of the sliding cap are drawn up to the concavities (26) and firmly anchored to the foot through deformation.
     
    6. Double band press according to claim 4, characterised thereby, that the dry sliding layer (24) and the carrier layer (25) have a rectangular cross-section and the carrier layer (25) is welded or soldered together with the rims of the body (21
     
    7. Double band press according to one of the claims 1 to 6, characterised thereby, that a second sliding surface seal (16a) is arranged at the atmospheric side beside and at a spacing from a first sliding surface seal (16) and the space (35) lying between both seals receives a possible leakage of pressure medium from the pressure chamber (30), which leakage is removable by suction through a bore (36).
     
    8. Double band press according to claim 7, characterised thereby, that the bore (36) is connected to a source of underpressure.
     




    Zeichnung