[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdichtung für eine Schlitzwand, wobei ein Erdschlitz
eingebracht und mit Bentonit oder dergleichen Stützmasse gefüllt wird und anschließend
die Abdichtung in die Stützmasse abgesenkt wird und die Abdichtung aus Bahnen zusammengesetzt
wird, die an den Seiten mit ineinander greifenden Schlössern versehen sind, wobei
ein Schloß im Querschnitt einePfeilspitze mit Widerhaken bildet, die in entsprechende
Ausnehmungen des korrespondierenden Schlosses greift.
[0002] Schlitzwände dienen als Horizontalabdichtung. Mit der Horizontalabdichtung sollen
Flüssigkeitsbewegungen im Erdreich verhindert werden. Das hat vor allem für kontaminiertes
Erdreich Bedeutung. Bei kontaminiertem Erdreich besteht die Gefahr, daß durch eindringendes
Oberflächenwasser und/oder Grundwasserströme Kontaminationsgut in andere Grundwasserbereiche
hineingetragen wird. Das läßt sich durch die Vertikalabdichtung vermeiden. Die Vertikalabdichtung
durchschneidet den Grundwasserstrom und wird bis in eine flüssigkeitsundurchlässige
Erdschicht hineingeführt. D.h. die Vertikalabdichtung wird soweit nach unten gebaut,
bis Anschluß an eine flüssigkeitsundurchlässige Erdschicht gefunden ist. Andererseits
kann die Vertikalabdichtung auch mit einer Horizontalabdichtung zusammenwirken. Die
künstliche Horizontalabdichtung ersetzt dann die natürliche, wasserundurchlässige
Erdschicht.
[0003] Ursprünglich wurden derartige Vertikalabdichtungen allein dadurch erzeugt, daß Erdschlitze
eingebracht und mit Bentonit verfüllt wurden. Zwischenzeitlich hat sich gezeigt, daß
die Dichtwirkung von Bentonit zwar sehr groß aber für die Abdichtung kontaminierter
Erdschichten noch nicht ausreichend ist. Deshalb ist zur Abdichtung kontaminierten
Erdreiches zusätzlich die Forderung nach einer in den Bentonit absenkbaren Abdichtung
gestellt worden. In erster Linie ist dabei an eine Abdichtung gedacht, wie sie bei
der Neuanlage von Deponien Anwendung findet. Es handelt sich um Kunststoffbahnen.
Das Absenken der Kunststoffbahnen in den Bentonit stellt jedoch erhebliche Probleme
Das gilt vor allem für die Nahtstelle zwischen den Abdichtungsbahnen. Während beim
Neuanlegen von Deponien die Kunststoffabdichtungsbahnen ausgelegt und miteinander
verschweißt werden, ist dies Verfahren bei der zusätzlichen Abdichtung von Erdschlitzen
wirtschaftlich nicht anwendbar. Hier ist in der Vergangenheit ein anderer Weg eingeschlagen
worden, indem die Absdichtungsbahnen an beiden Seiten mit Schlössern versehen werden,
so daß die einzelnen Abdichtungsbahnen - wie dies bei Spundbohlen bekannt - Schloß
in Schloß geschoben werden.
[0004] Eine vorteilhafte Schloßform sieht vor, daß im Querschnitt eine Pfeilspitzenform
mit Widerhaken gegeben ist, die in entsprechende Ausnehmungen des korrespondierenden
Schlosses der benachbarten Bahn eingreift.
[0005] Versuche mit auf dem Markt befindlichen Schlössern zeigen jedoch, daß die Abdichtung
nicht zuverlässig wirkt. Im Schloßbereich sind Leckstellen erkennbar geworden.
[0006] Es ist bekannt, diesen Leckstellen mit Hilfe von Schnüren entgegenzuwirken, die in
das dazu im Querschnitt mit einer entsprechenden, kleinen Ausnehmung versehene Schloß
eingelegt werden und bei der Berührung mit Wasser aufquellen. Auch das deckt noch
nicht das Sicherheitsbedürfnis für die Abdichtung kontaminerten Erdreiches.
[0007] Nach einem anderen älteren Vorschlag ist das Schloß im Querschnitt mit mehreren Pfeilspitzen
versehen, so daß eine zusätzliche Abdichtung nach Art einer Labyrinthdichtung entsteht.
[0008] Diese vorgeschlagene Abdichtung erfordert aber in der bisherigen Ausführungsform
einen erheblichen baulichen Aufwand.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Schlösser mit mehreren im Querschnitt
hintereinander liegenden Dichtstellen wirtschaftlich darzustellen.Nach der Erfindung
wird das dadurch erreicht, daß jedes Schloß i m Querschnitt zwei Spitzen aufweist,
von denen die eine eine volle Pfeilspitze bildet und die andere eine etwa halbe Pfeilspitze
bildet.Mit einem solchen Profil entsteht ein Schloß, das für jede Seite einer Abdichtungsbahn
verwendet werden kann. Alle Schlösser haben dann gleichen Querschnitt. Das bedeutet
eine wesentliche Vereinfachung der Fertigung. Bei der Montage, d. h. beim Verschweißen
eines Schlosses mit dem zugehörigen seitlichen Rand einer Abdichtungsbahn ist zu beachten,
daß von zwei möglichen Schloßlagen die richtige gewählt wird, damit ein vorgesehenes
Ineinanderschieben der Schlösser möglich ist.
[0010] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schlosses ist, daß die Profilseite mit
der etwa halben Pfeilspitze sich besonders für die Anbringung einer zweiten Abdichtungsbahn
zur Erzeugung einer doppellagigen Abdichtung eignet.
[0011] Im übrigen kann das Schloß mit einem Injektionskanal zum Injizieren eines Dichtmittels
und/oder einer Ausnehmung zum Einlegen eines Injektionsschlauches versehen sein.
[0012] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
[0013] Figur 1 und 2 zeigen eine einlagige Abdichtung, Figur 3 eine doppellagige Abdichtung.
[0014] Nach Figur 1 und 2 besteht jedes Schloß im Querschnitt aus einem Steg 1, der mit
einer vollen Pfeilspitze 2 und einer halben Pfeilspitze 3 versehen ist.Zwischen jeder
vollen Pfeilspitze 2 und jeder halben Pfeilspitze 3 ist eine Ausnehmung für das Einschieben
einer vollen Pfeilspitze 2 vorgesehen.
[0015] Die Ausnehmung für die volle Pfeilspitze weist im Querschnitt in ihrem Fuß eine Vertiefung
4 auf, in die bei der Montage ein Injektions schlauch 5 eingelegt wird. Der Injektionsschlauch
wird nach vollständigem Absenken einer Abdichtungsbahn und vorgesehene Verbindung
mit der bereits vorher abgesenkten Abdichtungsbahn in beiden Schlössern mit einem
Injektionsmittel gefüllt, so daß sich der Injektionsschlauch aufwölbt und sich schließend
gegen die Pfeilspitze 2 legt. Das bewirkt nicht nur eine Dichtkante zwischen dem Injektionsschlauch
5 und der Pfeilspitze 2, sondern auch ein dichtendes Anliegen der Pfeilspitze 2 an
andere korrespondierende Dichtflächen der Ausnehmung. Zur kontrollierten Ausbildung
der Dichtkante zwischen Injektionsschlauch 5 und Pfeilspitze 2 ist diese noch mit
einer sich verwölbenden Dichtnase 6 versehen.
[0016] Schließlich besitzt das erfindungsgemäße Schloß noch einen Injektionskanal 7, durch
den weiteres Dichtmittel in die entstandenen Hohlräume zwischen der Pfeilspitze 2
in der korrespondierenden Ausnehmung eingepreßt werden kann. Die Figur 2 zeigt Dichtmittel
8 im eingepreßten Zustand.Als Dichtmittel 8 eignet sich u. a. ein aushärtender Kunstharz.
[0017] Nach Figur 3 ist das Schloß im Bereich der halben Pfeilspitze 3 mit einem Steg 9
versehen. Der Steg 9 bildet einen Anschluß für das Verschweißen einer weiteren Abdichtungsbahn.
Im Ergebnis entsteht eine doppellagige Abdichtungsbahn. Die erste Lage entsteht durch
Verschweißen desseitlichen Randes der Abdichtungsbahn mit dem Steg 1. Die zweite Lage
entsteht durch Verschweißen der weiteren Abdichtungsbahn mit dem Steg 9.
1. Abdichtung für eine Schlitzwand, wobei ein Erdschlitz eingebracht und mit Bentonit
oder dergleichen Stützmasse gefüllt wird und anschließend die Abdichtung in die Stützmasse
abgesenkt wird und die Abdichtung aus Bahnen zusammengesetzt wird, die an den Seiten
mit ineinandergreifenden Schlössern versehen sind, wobei ein Schloß im Querschnitt
eine Pfeilspitze mit Widerhaken bildet, die in eine entsprechende Ausnehmung des korrespondierenden
Schlosses greift, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schloß im Qüerschnitt zwei Spitzen aufweist,von denen die eine eine volle
Pfeilspitze(2) und die andere eine etwa halbe Pfeilspitze (3) bildet und die volle
Pfeilspitze(3) im montierten Zustand zwischen die volle Pfeilspitze(2) und die halbe
Pfeilspitze(3) des korrespondierenden Schlosses greift.
2. Ab dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilseite mit der etwa halben Pfeilspitze(3) einen Anschluß für eine zweite
Abdichtungsbahn bildet.
3. Abdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß als Steg (9) ausgebildet ist.