[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rollenzählwerk nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Rollenzählwerke werden in zählenden Geräten, zum Beispiel in Elektrizitätszählern,
eingesetzt. Sie weisen Zahlenrollen auf, die in aufeinanderfolgenden Winkelstellungen
die Ziffern 1 bis 9 tragen und nebeneinander auf einer Zahlenrollenachse aufgereiht
sind. Das Zählergebnis wird durch eine Kombination von je einer Ziffer jeder Zahlenrolle
angegeben, die in derselben Höhe jeder Zahlenrolle stehen und die meist innerhalb
einer Blende erscheinen. Die Zahlenrolle für die niedrigste Stelle trägt einen Zahnkranz
niederer Teilung, über den sie entsprechend dem Wert der darzustellenden Grösse mehr
oder weniger schnell angetrieben wird, diejenigen für höhere Stellen einen Zahnkranz,
mit dem die Zehnerübertragungen bewirkt werden. Die Zehnerübertragung wird von einer
Mitnehmeeinrichtung an der Zahlenrolle für die niedrige Stellenzahl über eine Schaltrolle
an den Zahnkranz der Zahlenrolle mit höherer Stellenzahl durchgeführt. Die Schaltrollen
sitzen auf einer Schaltrollenachse, die im allgemeinen parallel zur Zahlenrollenachse
liegt. Sowohl die Zahlenrollen wie die Schaltrollen sind auf ihren jeweiligen Achsen
so angebracht, dass sie bei normalem Betrieb in seitlicher Richtung nur ein sehr kleines
Spiel aufweisen, damit die Zehnerübertragung störungsfrei durchgeführt werden kann.
Durch diese Kopplung Zahlenrolle - Schaltrolle-Zahlenrolle lassen sich in der Betriebsstellung
die Zahlenrollen nicht auf Null oder in eine vorgegebene Position stellen.
[0003] Um die Zahlenrollen von den Schaltrollen zur Anwahl einer beliebigen Ziffernkombination
zu entkoppeln, wird bei einem bekannten Rollenzählwerk eine der beiden Achsen an den
Enden in Langlöchern geführt, die so gerichtet sind, dass die Zahlenrollen von den
Schaltrollen entkoppelt sind, wenn man diese Achsen an die der Betriebsstellung entgegengesetzten
Enden der Langlöcher bringt. Dabei wird durch geeignete, meist federnde Elemente erreicht,
dass ebenso wie in der Betriebsstellung auch in der entkoppelten Stellung die Achse
eine stabile Lage einnimmt (DE-PS 19 65 806; DE-PS 20 55 243; DE-GM 70 17 711). Diese
Lösungen können nicht völlig verhindern, dass beim Auftreten grösserer Stösse, vor
allem beim Transport des Gerätes, die betreffenden Rollen sich zeitweise auskoppeln
und somit die Möglichkeit besteht, dass am Gerät falsche Stellungen der Zahlenrollen
entstehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach herstellbare Vorrichtung zum
Entkoppeln von Zahlenrollen und Schaltrollen zu schaffen, die kein ungewolltes Entkoppeln
von Rollen zulässt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Kennzeichen
gelöst.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Rollenzählwerk in Vorderansicht in der Betriebsstellung,
Fig. 2 ein als Hebelarm ausgebildetes Distanzstück und
Fig. 3 das obige Rollenzählwerk mit entkoppelten Rollen.
[0007] In den Figuren werden für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0008] Die Fig. 1 zeigt beispielhaft ein Rollenzählwerk in Vorderansicht. Es besteht aus
einer Platine 1, in der eine Zahlenrollenachse 2 und eine Schaltrollenachse 3 an festen
Punkten gelagert sind. Auf der Zahlenrollenachse 2 befinden sich Zahlenrollen 4, auf
der Schaltrollenachse 3 Schaltrollen 5. Das Rollenzähwerk ist in Betriebsstellung,
die Zahlenrollen 4 haben seitich sehr wenig Spiel, so dass die Kopplung zwischen den
Zahlenrolen 4 und den Schaltrollen 5 erhalten bleibt. Dies wird von einem Hebelarm
6 bewirkt, der mittels eines Auges 7 mit seiner Bohrung in der Schaltrollenachse 3
schwenkbar sitzt, mit einer als Distanzstück 8 wirkenden Gabe de Zahlenrollenachse
2 nahezu umgreift und mittels einer Klammer 9 an der Platine 1 angeklemmt ist. Die
als Distanzstück 8 dienende Gabe ist in Richtung der Zahlenrollenachse 2 so bemessen,
dass die Zahlenrollen 4 sich nicht über ihr Spiel hinaus nach der Seite bewegen können.
Insbesondere können die Zahlenrollen 4 und die Schaltrollen 5 nicht entkoppelt werden.
[0009] Die Zahlenrollen 4 sind hier ohne Laufband gezeichnet, das vielfach angewendet wird,
um die auf den Zahlenrollen 4 angebrachten Ziffern vor dem Verkratzen zu schützen,
das aber die Zahlenrollen merklich verbreitert.
[0010] In der Fig. 2 ist der Hebelarm 6 in der Seitenansicht wiedergegeben. Das Auge 7 wird
in der hier nicht gezeichneten Schaltrollenachse 3 geführt. Die als Distanzstück 8
wirkende Gabel trägt unten eine Vertiefung 10, die in die hier nicht gezeichnete Zahlenrollenachse
2 federnd einrastet. Weiter ist die Klammer 9 gezeichnet, die den Hebelarm 6 in Betriebsstellung
an die Platine 1 anklemmt. Zur leichteren Bedienung trägt der Hebelarm 6 einen Bedienhebel.
[0011] Die Fig. 3 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Rollenzählwerk in einer Stellung, in
der eine mit 4' bezeichnete Zahlenrolle 4 auf Null oder in eine vorgegebene Position
gestellt werden kann. Dazu wird der Hebelarm 6 um das in der Schaltrollenachse 3 festgehaltene
Auge 7 geschwenkt, wobei die als Distanzstück 8 dienende Gabel aus der Zahlenrollenachse
3 herausgenommen wird. Die Zahlenrollen 4 können sich nun seitlich bewegen. Die zu
verstellende Zahlenrolle 4' wird seitlich aus der Kopplung mit den auf sie einwirkenden
Schaltrollen 5 gebracht und auf die gewünschte Ziffer gestellt. Dabei sollen die Zahlenrollen
4 und die Schaltrollen 5 so bemessen sein, dass sich die Zahlenrolle 4 nur mit einem
kleinen, aber merkbaren Widerstand in die gewünschte Stellung bewegen lässt. Anschliessend
können die anderen Zahlenrollen 4 in gleicher Weise verstellt werden. Sind alle Zahlenrollen
4 in die neue Position gestellt, wird der Hebelarm 6 wieder in die Betriebsstellung
geschwenkt. Die Zahlenrollen 4 stehen nun in der gewünschten Ausgangsstellung für
die nachfolgende Zählung und sind seitlich fixiert, können also nicht mehr ungewollt
verstellt werden.
[0012] Beim Einkoppeln der Zahlenrollen 4 in die Schaltrollen 5 muss darauf geachtet werden,
dass die Zahlenrollen 4 nicht um eine Zahnbreite ihres Zahnkranzes versetzt mit der
entsprechenden Schaltrolle 5 zusammengefügt werden.
[0013] Das Distanzstück zum Koppeln und Entkoppeln der Zählrollen 4 oder der Schaltrollen
5 kann auch in einer andern Weise, zum Beispiel in Form eines Rechens, der entweder
die Schaltrollen 4 oder die Zahlenrollen einseitig umfasst und durch Augen an der
anderen Rollenachse gelagert ist, ausgebildet sein.
[0014] Das beschriebene Rollenzählwerk benötigt wenig Raum, da das Verschieben der Achsen
wegfällt, kann leicht auf Null oder eine andere Zahlenkombination gestellt werden,
wird auch durch grosse Erschütterungen nicht aus der eingestellten Zahlenkombination
gebracht, ist leicht montierbar und kann kostengünstig gefertigt werden.
1. Rollenzählwerk mit auf einer Achse angeordneten Zahlenrollen und auf einer dazu
parallelen Achse angeordneten Schaltrollen, welche die Zehnerübertragung der Zahlenrollen
bewirken, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahlenrollenachse (2) und die Schaltrollenachse
(3) an einer Platine (1) an festen Punkten gelagert sind und an einer der beiden Achsen
mindestens ein Distanzstück (8) herausnehmbar ist, wodurch die Kopplung zwischen Zahlenrollen
(4) und Schaltrollen (5) zur Aenderung der Stellung der Zahlenrollen (4) durch axiales
Verschieben aufhebbar ist.
2. Rollenzählwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahlenrollen (4)
und die Schaltrollen (5) so bemessen sind, dass sich die Zahlenrolle (4) nach der
Entkopplung schrittweise nur gegen einen merkbaren Widerstand in die gewünschte Stellung
drehen lässt.
3. Rollenzählwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück (8)
an einem Hebelarm (6) auf der Schaltrollenachse (3) schwenkbar befestigt und aus der
Zahlenrollenachse (2) herausnehmtar ist.
4. Rollenzählwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm (6) einen
nach aussen stehenden Bedienhebel (11) aufweist.
5. Rollenzählwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm (6) an
der Platine (1) anklemmbar ist.
6. Rollenzählwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahlenrollen kein
Laufband aufweisen.