[0001] Die Erfindung betrifft einerseits einen Verschlußdeckel für ein Gehäuse mit durch
den Deckel sich erstreckender Welle, insbesondere für Kurbelwellen- und Getriebegehäuse
bei Kraftfahrzeugen, mit einer dynamisch wirkenden Dichtung für die Welle und einer
statisch wirkenden Dichtung für die Deckelflanschfläche, wobei die dynamische Dichtung
aus mindestens einer an den Deckel anvulkanisierten, gegebenenfalls federbelasteten,
elastischen Dichtlippe und die statische Dichtung aus in Ausnehmungen der Deckelflanschflächen
einvulkanisierten, axial hervorstehenden, elastischen Dichtstreifen besteht. Die Erfindung
betrifft andererseits einen Verschlußdeckel, wie er insbesondere bei Kurbelwellengehäusen
von Kraftfahrzeugmotoren mit angeflanschter Ölwanne eingesetzt wird, wobei neben der
dynamischen Abdichtung der Welle zwei unter einem Winkel von üblicherweise 90° aufeinandertreffende
Flanschflächen statisch abzudichten sind, deren eine Flanschfläche radial zur dichten
Verbindung mit dem Kurbelwellengehäuse und deren andere Flanschfläche axial zur dichten
Verbindung mit der Ölwanne verlaufen.
[0002] Durch die DE-PS 33 05 765 ist ein Verschlußdeckel der vorgenannten Gattung bekannt.
Dieser Verschlußdeckel besteht aus einem Aluminium-Druckguß-Körper, an dessen innerem
Umfang ein elastische Dichtlippe zur Abdichtung der durchgehenden Kurbelwelle aufweist,
während zur Abdichtung der radialen, mit dem Kurbelwellengehäuse zu verbindenden Flanschfläche
und der axialen, mit der Ölwanne zu verbindenden Flanschfläche Dichtgrenzen in Form
von in Nuten der Flanschflächen einvulkanisierten elastischen Dichtstreifen vorgesehen
sind. Durch zusätzliche radial und axial verlaufende Nuten mit Dichtstreifen ist dabei
eine Verbindung zur dynamisch wirkenden Dichtlippe hergestellt, wodurch die Vulkanisation
der Dichtelemente insbesondere im Transfer- oder Compression-Moulding-Verfahren besonders
einfach ist.
[0003] Im Rahmen der Weiterentwicklung der vorbekannten Lösung liegt der neuen Erfindung
nunmehr die Aufgabe zugrunde, den Grundkörper des Verschlußdeckels zu vereinfachen,
insbesondere dessen Bearbeitungsaufwand zu minimieren.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Verschlußdeckel aus einem
profilgezogenen Blechkörper mit im wesentlichen topfförmigen Querschnitt besteht und
drei in unterschiedlichen axialen Ebenen liegende Radialflächen aufweist, wobei die
Bodenfläche des Blechtopfes die radiale Flanschfläche zur Verbindung mit dem zu verschließenden
Gehäuse, die stufenförmig dagegen axial versetzt angeordnete zweite Radialfläche zur
Aufnahme der Dichtstreifen und die dritte Radialfläche zur Anbindung der dynamischen
Dichtlippe dient. Durch die Ausbildung des Verschlußdeckels als gezogenes Blechteil
mit drei axial zueinander versetzt angeordneten Radialflächen entfällt eine mechanische
Nachbearbeitung.
[0005] Gegenüber dem bisher verwendeten Aluminium-Druckguß-Körper brauchen keine Nuten mehr
für die Aufnahme der Dichtstreifen eingefräst zu werden. Die zusätzlich beim Ziehen
des Blechtopfes anformbare mittlere Radialfläche dient zur Aufnahme und Befestigung
der Dichtstreifen. Durch die stufenförmige Ausbildung des Blechtopfbodens kann das
inkompressible Material des Dichtstreifens im Einbauzustand auch radial ausweichen.
[0006] Bei einem Verschlußdeckel für ein Gehäuse mit durch den Deckel sich erstreckender
Welle, insbesondere für Kurbelwellengehäuse mit von unten angeflanschter Ölwanne,
mit einer dynamischen Dichtung für die Welle sowie zwei unter einem Winkel von üblicherweise
90° aufeinandertreffenden statisch abzudichtenden Flanschflächen, deren eine Flanschfläche
radial zur dichten Verbindung mit dem Kurbelwellengehäuse und deren andere Flanschfläche
axial zur dichten Verbindung mit der Ölwanne verläuft, wobei die dynamische Dichtung
aus einer gegebenenfalls federbelasteten, elastischen Dichtlippe besteht, während
für die statische Abdichtung beider Flanschflächen anvulkanisierte, axial beziehungsweise
radial aus den Flanschflächenebenen hervorstehende Dichtstreifen am Deckel anvulkanisiert
sind, wird nach einem weiteren Gedanken der Erfindung der Deckel aus einem Blechkörper
mit etwa topfförmigem Querschnitt gezogen, wobei im Bereich des Innenumfanges der
radialen Flanschfläche und im Bereich der Übergangsstelle der radialen Flanschfläche
zur axialen Flanschfläche der Blechtopf derart abgestuft profiliert ist, daß eine
zurückgesetzte weitere Radialflanschfläche zur Aufnahme beziehungsweise Anbindung
der Dichtstreifen für die statische Abdichtung beider Flanschflächen vorhanden ist.
Diese dritte, zurückgesetzte Radialflanschfläche gestattet so auf einfache Weise die
an sich bekannte Anbindung eines in beiden Ebenen verlaufenden, ununterbrochenen Dichtstreifens
mit eckiger Ausbildung im Bereich der unter 90° zusammentreffenden radialen und axialen
Flanschflächen. Darüberhinaus trägt die abgestufte Profilierung des Blechkörperquerschnittes
zu einer wesentlichen Versteifung desselben bei, so daß dieser aus relativ dünnem
Blech hergestellt werden kann und somit im fertigen Zustand wesentlich leichter als
der vorbekannte Aluminium-Druckguß-Körper ist.
[0007] Im Rahmen der weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Dichtstreifen
im wesentlichen im Übergangsbereich der abgerundeten Kanten der zurückgesetzt ausgebildeten
Fläche des Blechtopfes anvulkanisiert sind. Die durch das Ziehen des Blechkörpers
sich ergebenden Abrundungen der Kanten bieten eine relativ große Basisfläche für das
Anbinden der Dichtstreifen, die mit ihrem axial beziehungsweise radial hervorstehenden
Bereich relativ schmal und mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet werden sollten,
was der Dichtfunktion förderlich ist.
[0008] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß der geradlinig zur Axialflanschfläche parallel
verlaufende Dichtstreifen unter einem spitzen Winkel zur radialen beziehungsweise
axialen Flanschfläche aus diesen hervortritt.
[0009] Denkbar ist es auch, die Dichtstreifen -Oberfläche derart zu profilieren, daß eine
Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden Dichtwülsten entsteht.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Ansicht eines Verschlußdeckels
Figur 2 einen Schnitt II-II gemäß Angabe in Figur 1
Figur 3 einen Teilschnitt III-III gemäß Angabe in Figur 1
Figur 4 eine Teilansicht IV gemäß Angabe in Figur 1
Figur 5 einen Teilschnitt durch einen anderen, ringförmigen Verschlußdeckel
[0011] Der in Figur 1 bis 4 dargestellte Verschlußdeckel dient zur Abdichtung eines Kurbelwellengehäuses
eines Kraftfahrzeugmotors mit von unten anflanschbarer Ölwanne. Zum besseren Verständnis
ist nur der Verschlußdeckel in seiner handelsüblichen Form dargestellt.
[0012] Der Verschlußdeckel besteht aus einem topfförmig gezogenen Blechkörper 1, der zur
Abdichtung der im Einbauzustand hindurchgehenden Kurbelwelle (nicht dargestellt) einen
dynamisch belasteten Dichtungsring 2 aus Elastomer-Werkstoff sowie statisch wirkenden
Dichtstreifen 3 und 4, ebenfalls aus Elastomer-Werkstoff, die einstückig ineinander
übergehen, aufweist. Der Blechkörper weist drei radiale Flanschflächen auf, wobei
an die Flanschfläche 5 der Dichtungsring 2, während im Bereich der gegenüber der Flanschfläche
6 axial zurückgesetzten Flanschfläche 7 die Dichtstreifen 3 und 4 anvulkanisiert sind.
Letztere sind mit einer relativ breiten Grundfläche im abgerundeten Blechkörperbereich
zwischen den Radialflächen 6 und 7 mit dem Blechkörper verbunden und erstrecken sich
axial mit einem relativ schmalen Steg 8, der aus der Flanschfläche 6 hervortritt.
Im Einbauzustand wird der Blechkörper 1 mit der Flanschfläche 6 gegen das (nicht dargestellt)
Kurbelwellengehäuse mit Hilfe von durch die Löcher 9 steckbaren Schrauben verspannt.
Dabei wird diese Flanschverbindung mittels des Dichtstreifens 3, insbesondere dessen
axial hervorstehenden Steges 8, abgedichtet.
[0013] Zur Abdichtung der von unten gegen das Kurbelwellengehäuse verschraubbaren Ölwanne
(nicht dargestellt) dient der Dichtstreifen 4, welcher - wie aus Figur 2 ersichtlich
- unter einem spitzen Winkel sowohl aus der radialen Flanschfläche 6 als auch aus
der axialen Flanschfläche 10 hervortritt. Für die Verschraubung der Ölwanne sind im
Verschlußdeckel zwei Muttern 11 eingeschweißt, vergleiche Figur 1. Schließlich ist
auf die Bohrungen 12 zur Aufnahme von Zentrierstiften hinzuweisen.
[0014] In Figur 5 ist ein vereinfacht ausgebildeter, ringförmiger Verschlußdeckel aus einem
Blechkörper 1ʹ dargestellt, wobei der Dichtstreifen 3ʹ im Bereich seiner Oberfläche
mit zwei konzentrisch und ringförmig zueinander verlaufenden Wülsten 13, 14 profiliert
ist.
1. Verschlußdeckel für ein Gehäuse mit durch den Deckel sich erstreckender Welle,
insbesondere für Kurbelwellen- und Getriebegehäuse bei Kraftfahrzeugen, mit einer
dynamisch wirkenden Dichtung für die Welle und einer statisch wirkenden Dichtung für
die Deckelflanschfläche, wobei die dynamische Dichtung aus mindestens einer an den
Deckel anvulkanisierten, gegebenenfalls federbelasteten, elastischen Dichtlippe und
die statische Dichtung aus in Ausnehmungen der Dichtflanschfläche einvulkanisierten,
axial hervorstehenden, elastischen Dichtstreifen besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel aus einem profilgezogenen Blechkörper (1) mit im wesentlichen topfförmigen
Querschnitt besteht und drei axial zueinander versetzt angeordnete Radialflächen (5,
6, 7) aufweist, wobei die Bodenfläche des Blechkörpers (1) die radiale Flanschfläche
(6) zur Verbindung mit dem verschließbaren Gehäuse, die stufenförmig dagegen versetzt
angeordnete zweite Radialfläche (7) zur Aufnahme der Dichtstreifen (3, 4) und die
dritte Radialfläche zur Anbindung der dynamischen Dichtlippe (2) dient.
2. Verschlußdeckel für ein Gehäuse mit durch den Deckel sich erstreckender Welle,
insbesondere für Kurbelwellengehäuse mit von unten anflanschbarer Ölwanne, mit einer
dynamischen Dichtung für die Welle sowie zwei unter einem Winkel von üblicherwiese
90° aufeinandertreffenden statisch abzudichtenden Flanschflächen, deren eine radial
zur dichten Verbindung mit dem Kurbelwellengehäuse und deren andere axial zur dichten
Verbindung mit der Ölwanne sich erstreckt, wobei die dynamische Dichtung aus mindestens
einer gegebenenfalls federbelasteten, elastischen, anvulkanisierten Dichtlippe besteht,
während für die statische Abdichtung beider Flanschflächen axial beziehungsweise radial
aus den Flanschflächen hervortretende Dichtstreifen anvulkanisiert sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel aus einem im wesentlichen topfförmig gezogenen Blechkörper (1) besteht,
der im Bereich des Innenumfanges der radialen Flanschfläche (6) und im Bereich der
Übergangsstelle der radialen Flanschfläche (6) zur axialen Flanschfläche (10) axial
derart abgestuft profiliert ist, daß eine zurückgesetzte weitere Fläche (7) zur Aufnahme
beziehungsweise Anbindung der Dichtstreifen (3, 4) zur Abdichtung beider Flanschflächen
(6, 10) vorhanden ist.
3. Verschlußdeckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennziechnet, daß die Dichtstreifen
(3, 4) im wesentlichen im Übergangsbereich der abgerundeten Kanten der zur Flanschfläche
(6) zurückgesetzt ausgebildeten Flanschfläche (7) anvulkanisiert sind.
4. Verschlußdeckel nach Anspruch 3, dadurch gekennziechnet, daß der Dichtstreifen
(3) ein etwa rechteckiges, über die radiale Flanschfläche (6) axial hervorstehendes
Querschnittsprofil (8) aufweist.
5. Verschlußdeckel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der geradlinig zur
axialen Flanschfläche (10) parallel verlaufende Dichtstreifen (4) unter einem spitzen
Winkel zur axialen Flanschfläche (10) aus dieser hervortritt.
6. Verschlußdeckel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstreifen
(3ʹ) eine mehrfach profilierte Oberfläche aufweist.