[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine getuftete, gewebte oder gewirkte Flächenverkleidung
aus einem von einem Vlies oder Gewebe gebildeten textilen Träger und mit Metallfäden
und/oder Kohlenstoff-Fasern durchwirkten Florfäden, die in den Träger eingenadelt
und mittels einer Rückenbeschichtung in den Träger eingebunden sind.
[0002] Die elektrostatische Aufladung der im wesentlichen aus Kunststoffmaterial bestehenden
getufteten Flächenverkleidungen ist nach wie vor ein nur unbefriedigend gelöstes Problem.
Zu ihrer Beseitigung oder wenigstens Verringerung ist es bekannt, in die Flächenverkleidung
jedenfalls partiell mit Metallfäden durchwirkte Florfäden einzunadeln und den Träger
vor der Aufbringung der die Einbindung der Florfäden in den Träger bewirkenden Rückenbeschichtung
mit einem Metallgewbe zu hinterlegen, mit dessen Hilfe nach der Verlegung der Flächenverkleidung
- beispielsweise mittels Schrauben - eine Erdung herbeigeführt wird. Mit Hilfe dieser
bekannten Flächenverkleidungen kann die elektrostatische Aufladung nur ungenügend
vermindert werden. Dies hat seine Ursache einerseits darin, daß das elektrische Potential
nur im unmittelbaren Umfeld der vereinzelt eingewirkten Metallfäden abgeleitet wird,
in den übrigen Zonen jedoch erhalten bleibt. Die wesentliche Ursache für die ungenügende
Ableitung des Potentials ist jedoch darin zu sehen, daß zur Gewährleistung einer ausreichenden
Einbin dung der Florfäden in den Träger nur relativ weitmaschige Metallgewebe als
Hinterlegung verwendet werden können, so daß ein leitender Kontakt der Metallfäden
mit dem Gewebe nur zufälling und dementsprechend selten erfolgtist, der weitaus größere
Teil der eingewirkten Metallfäden dagegen wirkungslos bleibt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung einer getufteten Flächenverkleidung
mit einem durchgehend über die gesamte Fläche gleichmäßig geringen Oberflächen- und
Durchgangswiderstand zugrunde, bei dem die Gefahr des Entstehens einer elektrostatischen
Aufladung somit praktisch vollständig vermieden ist. Die Erfindung besteht darin,
daß der textile Träger mit einer Impretur aus einem mittels eines Bindemittels gebundenen
leitfähigen Material versehen ist.
[0004] Durch die Erfindung ist eine textile getuftete Flächenverkleidung geschaffen, bei
der der Träger in seiner Gesamtheit einen geringen Oberflächenwiderstand und damit
eine hohe Leitfähigkeit besitzt, wobei die Florfäden bei jeder Durchnadelung selbst
in ummittelbar leitendem Kontakt mit dem Träger stehen. Eine sich bildende elektrostatische
Aufladung wird somit unmittelbar in das Trägergewebe abgeleitet und kann über das
Trägergewebe bzw. Trägervlies geerdet werden.
[0005] Vorteilhaft besteht die Impretur aus Ruß und/oder Graphit und/oder Metall einer Sieblinie
von 10 um bis 2 mm, die durch Oberflächenkarbonisierung in bezw. an den Träger ein-
bezw. angelagert sind, wobei zur weiteren Verbesserung einerseits Florfäden zusätzlich
zur Impretur des textilen Trägergewebes bezw. Trägervlieses in dem Träger mittels
einer Beschichtung aus einem mit Ruß und/oder Graphit und/oder Metall gefüllten Bindemittel,
beispielsweise Harz. eingebunden und/oder in den Träger Metallfäden eingearbeitet
sein können. Zur Herstellung einer hellfarbigen Flächenverkleidung ist vorteilhaft
auf den imprägnierten Träger eine helle bezw. einfärbbare Deckschicht, beispielsweise
ein Deckvlies, aufgenadelt.
[0006] Die Herstellung der erfindungsgemäßen getufteten Flächenverkleidung erfolgt vorteilhaft
in der Weise, daß zunächst der textile Träger hergestellt und gegebenenfalls mechanisch,
chemisch oder thermisch verfestigt und danach die Impretur durch Tauchen in einen
oder Besprühen mit einer den Ruß bezw. das Graphit oder Metall enthaltenden Flüssigkeit
in bezw. an den textilen Träger ein- oder angelagert wird, worauf in an sich bekannter
Weise das Einnadeln der Florfasern und deren Einbindung in
den Träger erfolgt. Als Tauchbad bzw. Sprühflüssigkeit kommt hierbei vorteilhaft eine
Harzsispersion mit hohen Binde- und molekularkinetischen Kräften zum Einsatz.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise erläutert.
[0008] Die in der Zeichnung wiedergegebene getuftete Flächenverkleidung besteht aus einem
im Beispielsfalle von einem Vlies gebildeten textilen Träger 1 und mit Metallfäden
durchwirkten Florfäden 2, die in den Träger 1 eingenadelt und mittels einer Rückenbeschichtung
in den Träger eingebunden sind. Der textile Träger 1 ist mit einer Impretur aus einem
leitfähigen Material versehen, das vorzugsweise von Ruß und/oder Graphit und/oder
Metallpulver einer Sieblinie von 10 um bis 2 mm gebildet ist und durch Oberflächenkarbonisierung
oder mittels eines Bindemittels, beispielsweise einem Harz, in bezw. an den Träger
ein- bezw. angelagert ist. Im Beispielsfalle sind zur weiteren Erhöhung der Leitfähigkeit
die Florfäden 2 in dem Träger 1 mittels einer Beschichtung 4 eingebunden, die in einer
der Impretur entsprechenden Weise aus einem mit Ruß und/oder Graphit und/oder Metall
gefüllten Bindemittel besteht und auf den bereits die Florfäden enthaltenden Träger
1 aufgebracht wird. Auf die Schicht 4 ist eine weitere, der üblichen Rückenbeschichtung
entsprechende Schicht 3 aus Latex oder Polyurethanschaum aufgebracht.
[0009] Im dargestellten Beispiel ist auf den imprägnierten Träger eine helle Deckschicht
5, beispielsweise ein Deckvlies aufgenadelt, die jedoch im Falle der Herstellung einer
dunkelfarbigen Flächenverkleidung entbehrlich ist. Die Erdung erfolgt durch Verschrauben
der Flächenverkleidung mittels einer gegebenenfalls mit einer Metallscheibe unterlegten
Schraube 6 gegen eine gebäudefeste Leiterplatte 8 an einer beliebigen nicht störenden
Stelle, wobei die Entfernung einer nicht leitfähigen (isolierenden) Rükkenbeschichtung
nicht erforderlich ist. Es genügt zu einer ausreichenden Ableitung und damit zur Verhinderung
des Aufbaus einer Spannung alleine der Kontakt der Schraube und gegebenenfalls Unterlegscheibe
zu den Metallfäden im Flor zu dem leitfähigen Träger 8.
1. Getuftete, gewebte oder gewirkte Flächenverkleidung, bestehend aus einem von einem
Vlies oder einem Gewebe gebildeten textilen Träger und mit Metallfäden und/oder Kohlenstoff-Fasern
durchwirkten Florfäden, die in den Träger eingenadelt und mittels einer Rückenbeschichtung
in den Träger eingebunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der textile Träger (1)
mit einer Impretur aus mittels eines Bindemittels gebundenem Ruß und/oder Graphit
und/oder Metall einer Sieblinie von 10 um bis 2 mm gebildet ist, die durch Oberflächenkarbonisierung
in bezw. an den Träger ein- bezw. angelagert sind.
2. Flächenverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Florfäden (2)
in dem Träger (1) mittels einer Beschichtung aus einem mit Ruß und/oder Graphit und/oder
Metall gefüllten Bindemittel, beispielsweise Harz, eingebunden sind.
3. Flächenverkleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
einer hellfarbigen Flächenverkleidung auf den imprägnierten Träger eine helle bezw.
einfärbbare Deckschicht (5), beispielsweise ein Deckvlies aufgenadelt ist.
4. Flächenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der imprägnierte Träger (1) mit Metallfäden und/oder Kohlenstoff-Fasern durchsetzt
ist.
5. Flächenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flächenverkleidung mittels einer mit einer Metallscheibe unterlegten Schraube
(6) gegen eine gebäudefeste Leiterplatte (8) verschraubt ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer getufteten, gewebten oder gewirkten Flächenverkleidung
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der textile Träger hergestellt
und gegebenenfalls mechanisch, chemisch oder t hermisch verfestigt und
danach die Impretur durch Tauchen in eine odr Besprühen mit einer den Ruß bezw. das
Graphit oder Metall enthaltenden Flüssigkeit in bezw. an den textilen Träger ein-
oder angelagert wird, worauf in an sich bekannter Weise das Einnadeln der Florfasern
und deren Einbindung in den Träger erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekannzeichnet, daß das Tauchbad bzw die Sprühflüssigkeit
eine Harzdispersion mit hohen Binde- und molekularkinetischen Kräften enthält.