[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein stark hydrophobierend wirkendes, mit Wasser
verdünnbares Autoglanztrocknungsmittel, das in sehr verdünnter Form in Wasch-und Spülflüssigkeiten
bei Autowaschanlagen verwendet wird. Bei der Autowäsche bildet sich durch die Anwendung
von oberflächenaktiven Mitteln im Waschwasser auf der Fahrzeugoberfläche ein geschlossener,
festhaftender Wasserfilm aus. Dieser Film muß entfernt werden, um die Bildung von
Flecken oder Streifen durch die Salze und sonstigen Verunreinigungen des Wassers zu
vermeiden. Zu diesem Zweck werden im Nachspülgang wasseroberflächenaktive quaternäre
Ammoniumverbindungen zugesetzt. Durch die Absorption des kationischen Tensids an der
Lackoberfläche reißt der Wasserfilm auf und das Wasser setzt sich in Form von Tropfen
an der Lackoberfläche ab. Die Wassertropfen lassen sich dann leicht durch ein Gebläse
entfernen.
[0002] Es ist bekannt, daß zum Aufreißen des geschlossenen Wasserfilms im Nachspülgang dem
Wasser oberflächenaktive quarternäre Ammoniumverbindungen zugestzt werden. Durch die
Adsorption des kationischen Tensids an der Lackoberfläche reißt der Wasserfilm auf
und das Wasser setzt sich tropfenförmig auf der Lackoberfläche ab. Weiterhin ist bekannt,
daß durch Einsatz von Petroleum der Aufreißeffekt des Wasserfilms begünstigt wird.
Die üblich verwendeten quartären Ammoniumverbindungen werden in Form von Chloriden
in Formulierungen eingesetzt. Sie zeigen den Nachteil, daß solche Verbindungstypen
gegen Eisen und Stähle korrosiv wirken, denn über kurze Zeit neigen Waschanlagen sowie
auch ältere Automobile dazu, durch Korrosion Roststellen aufzuweisen. Autoglanztrocknungsmittel
mit einem Gehalt an quartären Ammoniumverbindungen sind auch in der DE-OS 28 06 980
beschrieben.
[0003] Überraschender Weise wurde gefunden, daß das in folgenden beschriebene Glanztrocknungsmittel
diese erwähnten Nachteile nicht besitzt. Die erfindungsgemäßen neuen hydrophob wirkenden
Glanztrocknungsmittelrohstoffe bestehen aus einer quartären Ammoniumverbindung, die
als Anion ein nicht korrosiv wirkendes Anion enthält. Im besonderen Maße geeignet
sind hier organische Anionen wie zum Beispiel Benzoat, Propionat.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist ein Autoglanztrocknungsmittel, das im wesentlichen besteht
aus 5 bis 90, vorzugsweise 8 bis 80 Gew.-% einer Verbindung der Formel I
worin R, und R
2 Ce-C
22-Alkyl oder Ce-C
22-Alkenyl, R
3 C
1-C
4-Alkyl, R Wasserstoff oder Ci-C
4-Alkyl, n eine Zahl von 1 bis 20, und A ein Benzoat-oder Propionat-Anion bedeuten,
5 bis 70, vorzugsweise 8 bis 50 Gew.-% eines nichtionischen Emulgators der Formeln
worin a 1 oder 2, X eine Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 5, y und z jeweils
Zahlen von 2 bis 20, vorzugsweise 2 bedeuten und R und R
1 die oben angegebenen Bedeutungen haben, und der an 100 Gew.- % fehlende Rest ist
Wasser oder ein organisches Lösemittel.
[0005] Bei den oben angegebenen Formeln enthalten die Gruppen R
1 und R
2 vorzugsweise 16 bis 18 C-Atome. Besonders bevorzugt ist hierbei der Alkylrest, der
sich vom natürlichen Talgfett ableitet. Bei den C
1-C
4-Alkylgruppen unter den Bedeutungen von R und R
3 ist Methyl bevorzugt. Das in dem erfindungsgemäßen Autoglanztrocknungsmittel enthaltene
Wasser kann ganz oder teilweise durch organische Lösemittel ersetzt werden, wie beispielsweise
Petroleum oder niedere Alkohole, etwa Isopropanol.
[0006] Für die Praxis werden diese Autoglanztrocknungsmittel durch einfaches Mischen der
einzelnen Komponenten hergestellt. Mit den oben angegebenen Mengenverhältnissen erhält
man dann ein Konzentrat, das weiter mit Wasser 150 bis 500 fach, vorzugsweise 300
fach verdünnt und in dieser Form als letztes Spülwasser in Autowaschanlagen auf die
Wagenoberfläche aufgesprüht wird.
[0007] Eine visuelle Beobachtung der gewaschenen Fahrzeuge zeigt, daß nach dem Auftragen
des erfindungsgemäßen Glanztrocknungsmittels der Wasserfilm innerhalb von 15 Sekunden
aufreißt und das restliche Wasser schnell in Form von Tropfen abläuft bzw. durch Einsatz
von Gebläsen weggeschleudert wird. Danach ist die Wagenoberfläche trocken, glänzend
und fleckenfrei. Als besonderer Vorteil der beschriebenen Autoglanztrocknungsmittel
ist zu erwähnen, daß diese Mittel eine deutlich verminderte korrodierende Wirkung
zeigen. Dies ist insbesondere für die Waschanlagen selbst von Interesse, wo auch bei
längerfristigem Einstaz dieser Autoglanztrocknungsmittel eine Korrosion vermieden
wird.
Beispiel 1
[0008]
[0009] Vor dieser Formulierung werden kontinuierlich 2-6 g/1 dem Spülwasser einer Autoschnellwaschanlage
zugesetzt. Das Waschverfahren unfaßt das Waschen der Autokarosserie und die Spülung,
der die vorstehend angegebene Formulierung zugesetzt wurde. Dann wurde zu Prüfungszwecken
eine dritte Spülung aus frischem Wasser ohne Zusätze auf die Autokarosserie aufgespritzt,
trockengeblasen und das Ergebnis visuell beobachtet. Dabei wurde festgestellt, daß
beim Einsatz der Formulierung nach Beispiel 1 das Spülwasser schneller abläuft und
auf der Oberfläche der Autokarosserie ein Glanz auftritt.
[0010] Ersetzt man in der oben angegebenen Formulierung das Di-Talgfettalkylmethyloxethylammonium-Benzoat
durch das Di-Talgfettalkyldimethylammoniumchlorid so zeigen sich in dem erwähnten
Filterpapiertest nach einer Einwirkzeit von 2 Stunden deutliche Rostspuren an den
Graugußspänen.
Beispiel 2
[0011]
Bei der Verwendung zur Spülung eines gewaschenen Automobiles wurden hier die gleichen
Beobachtungen wie in Beispiel 1 gemacht.
[0012] Die erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten billige Bestandteile, besitzen ein
gutes Lagerungsvermögen, und dienen bei der Auftragung auf Automobilkarosserien als
schützender Glanzüberzug. Die verdünnte Form (2-6 g/I Wasser) in der sie verwendet
werden können, macht sie äußerst wirtschaftlich. 25 kg des erfindungsgemäßen Glanzmittels
reichen aus, um ungefähr 1000 - 3000 Automobilen einen gleichmäßigen Glanz zu erteilen.
[0013] Die aus dem Glanztrocknungsmittel hergestellten 10-20 %igen wasserlöslichen Formulierungen
sind wegen ihrer niedrigen Viskosität und guten Mischbarkeit mit Wasser leicht zu
verdünnen, wobei die Formulierung mittels einer Dosierpumpe dem Spülwasser direkt
zugesetzt werden kann.
1. Autoglanztrocknungsmittel bestehend im wesentlichen aus 5 bis 90 Gew.-% einer Verbindung
der Formel I
worin R, und R
2 C
8-C
22-Alkyl oder C
8-C
22-Alkenyl, R
3 C
1-C
4-Alkyl, R Wasserstoff oder C
1-C
4-Alkyl, n eine Zahl von 1 bis 20 und A ein Benzoat-oder Propionat-Anion bedeuten,
5 bis 70 Gew.-% eines nichtionischen Emulgators der Formeln
worin a 1 oder 2, x eine Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 5, y und z jeweils
Zahlen von 2 bis 20, vorzugsweise 2 bedeuten und R und R
1 die oben angegebenen Bedeutungen haben, und Wasser oder organischen Lösemitteln in
der an 100 % fehlenden Menge.
2. Autoglanztrocknungsmittel nach Anspruch 1 enthaltend 8 bis 80 Gew.-% der Verbindungen
der Formel I und 8 bis 50 Gew.-% der Verbindungen der Formeln II oder III.