(19)
(11) EP 0 264 634 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.04.1988  Patentblatt  1988/17

(21) Anmeldenummer: 87113667.7

(22) Anmeldetag:  18.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 1/62, C11D 3/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.09.1986 DE 3632621

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Hofinger, Manfred, Dr.
    D-8269 Burgkirchen (DE)
  • Bücking, Hans-Walter, Dr.
    D-6233 Kelkheim (Taunus) (DE)
  • Kirner, Alois
    D-6239 Eppstein/Taunus (DE)
  • Sauerwald, Günter
    D-6270 Idstein (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Autoglanztrocknungsmittel


    (57) Autoglanztrocknungsmittel bestehend im wesentlichen aus 5 bis 90 Gew.-% einer Verbindung der Formel

    worin R1 und R2 C8-C22-Alkyl oder C8-C22-Alkenyl, R2 C1-C4-Alkyl, R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, n eine Zahl von 1 bis 20, und A ein Benzoat-oder Propionat-Anion bedeuten, 5 bis 70, vorzugsweise 8 bis 50 Gew.-% eines nichtionischen Emulgators der Formeln II oder III

    worin a 1 oder 2, X eine Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 5, y und z jeweils Zahlen von 2 bis 20, vorzugsweise 2 bedeuten und R und R1 die oben angegebenen Bedeutungen haben, und Wasser oder organischen Lösemitteln in der an 100 % fehlenden Menge.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein stark hydrophobierend wirkendes, mit Wasser verdünnbares Autoglanztrocknungsmittel, das in sehr verdünnter Form in Wasch-und Spülflüssigkeiten bei Autowaschanlagen verwendet wird. Bei der Autowäsche bildet sich durch die Anwendung von oberflächenaktiven Mitteln im Waschwasser auf der Fahrzeugoberfläche ein geschlossener, festhaftender Wasserfilm aus. Dieser Film muß entfernt werden, um die Bildung von Flecken oder Streifen durch die Salze und sonstigen Verunreinigungen des Wassers zu vermeiden. Zu diesem Zweck werden im Nachspülgang wasseroberflächenaktive quaternäre Ammoniumverbindungen zugesetzt. Durch die Absorption des kationischen Tensids an der Lackoberfläche reißt der Wasserfilm auf und das Wasser setzt sich in Form von Tropfen an der Lackoberfläche ab. Die Wassertropfen lassen sich dann leicht durch ein Gebläse entfernen.

    [0002] Es ist bekannt, daß zum Aufreißen des geschlossenen Wasserfilms im Nachspülgang dem Wasser oberflächenaktive quarternäre Ammoniumverbindungen zugestzt werden. Durch die Adsorption des kationischen Tensids an der Lackoberfläche reißt der Wasserfilm auf und das Wasser setzt sich tropfenförmig auf der Lackoberfläche ab. Weiterhin ist bekannt, daß durch Einsatz von Petroleum der Aufreißeffekt des Wasserfilms begünstigt wird. Die üblich verwendeten quartären Ammoniumverbindungen werden in Form von Chloriden in Formulierungen eingesetzt. Sie zeigen den Nachteil, daß solche Verbindungstypen gegen Eisen und Stähle korrosiv wirken, denn über kurze Zeit neigen Waschanlagen sowie auch ältere Automobile dazu, durch Korrosion Roststellen aufzuweisen. Autoglanztrocknungsmittel mit einem Gehalt an quartären Ammoniumverbindungen sind auch in der DE-OS 28 06 980 beschrieben.

    [0003] Überraschender Weise wurde gefunden, daß das in folgenden beschriebene Glanztrocknungsmittel diese erwähnten Nachteile nicht besitzt. Die erfindungsgemäßen neuen hydrophob wirkenden Glanztrocknungsmittelrohstoffe bestehen aus einer quartären Ammoniumverbindung, die als Anion ein nicht korrosiv wirkendes Anion enthält. Im besonderen Maße geeignet sind hier organische Anionen wie zum Beispiel Benzoat, Propionat.

    [0004] Gegenstand der Erfindung ist ein Autoglanztrocknungsmittel, das im wesentlichen besteht aus 5 bis 90, vorzugsweise 8 bis 80 Gew.-% einer Verbindung der Formel I

    worin R, und R2 Ce-C22-Alkyl oder Ce-C22-Alkenyl, R3 C1-C4-Alkyl, R Wasserstoff oder Ci-C4-Alkyl, n eine Zahl von 1 bis 20, und A ein Benzoat-oder Propionat-Anion bedeuten, 5 bis 70, vorzugsweise 8 bis 50 Gew.-% eines nichtionischen Emulgators der Formeln

    worin a 1 oder 2, X eine Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 5, y und z jeweils Zahlen von 2 bis 20, vorzugsweise 2 bedeuten und R und R1 die oben angegebenen Bedeutungen haben, und der an 100 Gew.- % fehlende Rest ist Wasser oder ein organisches Lösemittel.

    [0005] Bei den oben angegebenen Formeln enthalten die Gruppen R1 und R2 vorzugsweise 16 bis 18 C-Atome. Besonders bevorzugt ist hierbei der Alkylrest, der sich vom natürlichen Talgfett ableitet. Bei den C1-C4-Alkylgruppen unter den Bedeutungen von R und R3 ist Methyl bevorzugt. Das in dem erfindungsgemäßen Autoglanztrocknungsmittel enthaltene Wasser kann ganz oder teilweise durch organische Lösemittel ersetzt werden, wie beispielsweise Petroleum oder niedere Alkohole, etwa Isopropanol.

    [0006] Für die Praxis werden diese Autoglanztrocknungsmittel durch einfaches Mischen der einzelnen Komponenten hergestellt. Mit den oben angegebenen Mengenverhältnissen erhält man dann ein Konzentrat, das weiter mit Wasser 150 bis 500 fach, vorzugsweise 300 fach verdünnt und in dieser Form als letztes Spülwasser in Autowaschanlagen auf die Wagenoberfläche aufgesprüht wird.

    [0007] Eine visuelle Beobachtung der gewaschenen Fahrzeuge zeigt, daß nach dem Auftragen des erfindungsgemäßen Glanztrocknungsmittels der Wasserfilm innerhalb von 15 Sekunden aufreißt und das restliche Wasser schnell in Form von Tropfen abläuft bzw. durch Einsatz von Gebläsen weggeschleudert wird. Danach ist die Wagenoberfläche trocken, glänzend und fleckenfrei. Als besonderer Vorteil der beschriebenen Autoglanztrocknungsmittel ist zu erwähnen, daß diese Mittel eine deutlich verminderte korrodierende Wirkung zeigen. Dies ist insbesondere für die Waschanlagen selbst von Interesse, wo auch bei längerfristigem Einstaz dieser Autoglanztrocknungsmittel eine Korrosion vermieden wird.

    Beispiel 1



    [0008] 



    [0009] Vor dieser Formulierung werden kontinuierlich 2-6 g/1 dem Spülwasser einer Autoschnellwaschanlage zugesetzt. Das Waschverfahren unfaßt das Waschen der Autokarosserie und die Spülung, der die vorstehend angegebene Formulierung zugesetzt wurde. Dann wurde zu Prüfungszwecken eine dritte Spülung aus frischem Wasser ohne Zusätze auf die Autokarosserie aufgespritzt, trockengeblasen und das Ergebnis visuell beobachtet. Dabei wurde festgestellt, daß beim Einsatz der Formulierung nach Beispiel 1 das Spülwasser schneller abläuft und auf der Oberfläche der Autokarosserie ein Glanz auftritt.

    [0010] Ersetzt man in der oben angegebenen Formulierung das Di-Talgfettalkylmethyloxethylammonium-Benzoat durch das Di-Talgfettalkyldimethylammoniumchlorid so zeigen sich in dem erwähnten Filterpapiertest nach einer Einwirkzeit von 2 Stunden deutliche Rostspuren an den Graugußspänen.

    Beispiel 2



    [0011] 

    Bei der Verwendung zur Spülung eines gewaschenen Automobiles wurden hier die gleichen Beobachtungen wie in Beispiel 1 gemacht.

    [0012] Die erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten billige Bestandteile, besitzen ein gutes Lagerungsvermögen, und dienen bei der Auftragung auf Automobilkarosserien als schützender Glanzüberzug. Die verdünnte Form (2-6 g/I Wasser) in der sie verwendet werden können, macht sie äußerst wirtschaftlich. 25 kg des erfindungsgemäßen Glanzmittels reichen aus, um ungefähr 1000 - 3000 Automobilen einen gleichmäßigen Glanz zu erteilen.

    [0013] Die aus dem Glanztrocknungsmittel hergestellten 10-20 %igen wasserlöslichen Formulierungen sind wegen ihrer niedrigen Viskosität und guten Mischbarkeit mit Wasser leicht zu verdünnen, wobei die Formulierung mittels einer Dosierpumpe dem Spülwasser direkt zugesetzt werden kann.


    Ansprüche

    1. Autoglanztrocknungsmittel bestehend im wesentlichen aus 5 bis 90 Gew.-% einer Verbindung der Formel I

    worin R, und R2 C8-C22-Alkyl oder C8-C22-Alkenyl, R3 C1-C4-Alkyl, R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, n eine Zahl von 1 bis 20 und A ein Benzoat-oder Propionat-Anion bedeuten, 5 bis 70 Gew.-% eines nichtionischen Emulgators der Formeln

    worin a 1 oder 2, x eine Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 5, y und z jeweils Zahlen von 2 bis 20, vorzugsweise 2 bedeuten und R und R1 die oben angegebenen Bedeutungen haben, und Wasser oder organischen Lösemitteln in der an 100 % fehlenden Menge.
     
    2. Autoglanztrocknungsmittel nach Anspruch 1 enthaltend 8 bis 80 Gew.-% der Verbindungen der Formel I und 8 bis 50 Gew.-% der Verbindungen der Formeln II oder III.
     





    Recherchenbericht