(19)
(11) EP 0 264 764 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.04.1988  Patentblatt  1988/17

(21) Anmeldenummer: 87114875.5

(22) Anmeldetag:  12.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01J 61/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 23.10.1986 DE 3636110

(71) Anmelder: Patent-Treuhand-Gesellschaft für elektrische Glühlampen mbH
D-81543 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Lange, Horst, Dr.
    D-8023 Pullach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einschmelzung für eine Hochdruckentladungslampe


    (57) Die gasdichte Einschmelzung eines Entladungsgefäßes (1) aus Aluminiumoxidkeramik besteht aus der Außen­scheibe (3) und der etwa gleich großen Innenscheibe (4), die in den rohrförmigen Körper (2) stirnseitig eine Ebene bildend eingelassen sind. Zwischen diesen Scheiben (3, 4) aus Aluminiumoxidkeramik ist eine Dichtungsscheibe (6) kleineren Durchmessers aus Niob eingebettet, an der eine in den Entladungsraum ragende, an ihrem Ende eine Elektrode (9) tragende Innenstromzuführung (8) aus Wolfram und eine nach außen geführte Außenstromzuführung (7) befestigt ist. Zwischen der Dichtungsscheibe (6) und der Elektrode (9) erstreckt sich ein Rohr (8a), das die innere Stromzuführung (8) mit Spiel umgibt. Die gasdichte Verschmelzung des Endverschlusses erfolgt mittels eines metallhalogenidresistenten Glaslots (10). Eine derartige Einschmelzung ist für Natriumhochdruck- und insbesondere auch für farbverbesserte Metallhalogenid­hochdrucklampen geeignet.


    Beschreibung

    Hintergrund der Erfindung



    [0001] Im Gegensatz zu Natriumhochdrucklampen sind bei Metallhalogenidhochdrucklampen aufgrund ungenügend hoher Temperaturen und infolgedessen des nicht ausreichend hohen Dampfdruckes nicht alle optisch aktiven Füllsubstanzen verdampfbar, so daß ein bestimmter Anteil als Kondensat im Entladungsgefäß verbleibt und nicht an der Entladung teilnimmt. Des weiteren bildet das Quarzglas, das einer Temperatur von nur wenig oberhalb ca. 1000 °C standhält und aus dem die Entladungsgefäße von Metallhalogenidhoch­drucklampen in der Regel hergestellt sind, die natürliche Obergrenze, auf die dieses erwärmt werden darf. Darüber hinaus ist bekannt, daß das Quarzglas der Entladungsgefäße bei Metallhalogenidhochdruck­lampen von den aggressiven Füllsubstanzen angegriffen wird und durch Rekristallisation versprödet. Hierdurch wird die Lebensdauer der Lampe negativ beeinflußt.

    [0002] Als Abhilfe wurde bereits vorgeschlagen, für das Entladungsgefäß von Metallhalogenidhochdrucklampen z.B. Aluminiumoxidkeramik zu verwenden, die aus der Technologie der Natriumhochdrucklampen schon seit langem bekannt ist. Dieses Material hält einer Temperatur bis zu ca. 1300 °C stand und wird von den aggressiven Füllsubstanzen nicht angegriffen. Aller­dings treten hier neue Schwierigkeiten bei der Her­stellung der gasdichten Einschmelzung auf. Wolfram, aus dem die Stromzuführungen üblicherweise herge­stellt sind, weist einen höheren Wärmeausdehnungs­koeffizienten auf als die Aluminiumoxidkeramik des Entladungsgefäßes. Bei den auftretenden hohen Tempe­raturen würde eine Stromzuführung aus Wolfram die Einschmelzung des Entladungsgefäßes aus Aluminium­oxidkeramik zerstören. Anstelle der Stromzuführungen aus Wolfram werden deshalb solche aus Niob verwendet, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient etwa dem von Aluminiumoxidkeramik entspricht und bei dem die Zer­störung der Einschmelzung nicht auftritt. Allerdings hat das Niob wiederum den Nachteil, daß es von den aggressiven Füllsubstanzen der Metallhalogenide angegriffen wird und somit die Anwesenheit dieses Metalls innerhalb des Entladungsraumes zu vermeiden ist.

    Stand der Technik



    [0003] Aus der EP 0 074 188 B1 ist u.a. eine Einschmelzung für Natriumhochdrucklampen bekannt, bei der das Ent­ladungsgefäß aus Aluminiumoxidkeramik besteht und bei der durch den Endverschluß eine Stromzuführung aus Niob gasdicht geführt ist, an der innerhalb des Ent­ladungsraumes eine die Elektrode tragende Stromzu­führung aus Wolfram angeschweißt ist. In dieser Druck­schrift werden auch Einschmelzungen mit Endver­schlüssen aus Cermet vorgeschlagen, die in der späteren EP 0 074 720 B1 noch weiterentwickelt wurden, wobei der Anwendungsbereich sich hier auch auf Hoch­drucklampen mit Metallhalogenidfüllung erstreckt Nachteilig bei der bekannten Einschmelzung ist jedoch noch immer die Anwesenheit eines Teils der Stromzu­führung aus Niob im Entladungsraum.

    Aufgabe



    [0004] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einschmelzung für ein Entla­dungsgefäß aus Aluminiumoxidkeramik zu schaffen, die auch für Metallhalogenidhochdrucklampen geeignet ist.

    Vorteile



    [0005] Mit einer Einschmelzung nach der Erfindung wird das Entladungsgefäß für Natriumhochdruck- und insbesondere auch für Metallhalogenidhochdrucklampen verwendbar. Innerhalb des Entladungsraumes ist kein Niob vor­handen, das durch die aggressiven Metallhalogenid­füllungsbestandteile angegriffen werden könnte. Hier­durch wird die Lebensdauer der Lampe erhöht. Das temperaturmäßig hoch belastbare Entladungsgefäß ermöglicht die vollständige Verdampfung sämtlicher optisch aktiver Füllsubstanzen, wodurch die Farb­wiedergabeeigenschaften gegenüber den Lampen nach dem Stand der Technik verbessert werden. Die in der Ein­schmelzung zwischen der Innenscheibe und der Außen­scheibne aus Aluminiumoxidkeramik eingebettete Dich­tungsscheibe aus Niob sichert eine hohe Spannungs­freiheit und damit Dichtheit auch bei der erhöhten Betriebstemperatur. Die Lampenlebensdauer wird hier­durch zusätzlich positiv beeinflußt. Das die innere Stromzuführung umgebende Rohr verhindert die Ent­stehung von Undichtigkeiten im inneren Bereich der Einschmelzung, wobei das Spiel die Unterschiedlichen Wärmedehnungskoeffizienten ausgleicht.

    Darstellung der Erfindung



    [0006] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schema­tischen Zeichnung näher erläutert.

    [0007] Die einzige Figur zeigt eine Prinzipdarstellung einer Einschmelzung für eine Metallhalogenidhochdruck- oder Natriumhochdruckentladungslampe, bei der das Entla­dungsgefäß 1 aus einem rohrförmigen Körper 2 und dem Endverschluß besteht. Zur Vereinfachung der Darstel­lung ist nur ein Ende des Entladungsgefäßes 1 dar­gestellt. Der Endverschluß besteht aus einer Außen­scheibe 3 und einer gleich größen Innenscheibe 4, die dicht aufeinanderliegend in das Ende des rohrförmigen Körpers 2 eingelassen sind. Der rohrförmige Körper 2 weist hierfür einen Absatz 5 auf, der mit seiner in diesen rohrförmigen Körper 2 hineinreichenden Tiefe etwa der Dicke der beiden Scheiben 3, 4 zusammenge­nommen entspricht. Der rohrförmige Körper 2 sowie die Außenscheibe 3 und die Innenscheibe 4 bestehen jeweils aus Aluminiumoxidkeramik. Zwischen der Außenscheibe 3 und der Innenscheibe 4 ist eine Dichtungsscheibe 6 aus Niob eingebettet, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser der beiden Scheiben 3, 4 ist. Der Wärme­ausdehnungskoeffizient des Niob liegt bekanntlich nahe dem von Aluminiumoxidkeramik, so daß die auftretenden Wärmespannungen während des Lampenbetriebes vernach­lässigbar sind. An die Dichtungsscheibe 6 ist einerseits die der Außenscheibe 3 zugewandte Außen­stromzuführung 7 aus Niob und andererseits die der Innenscheibe 4 zugewandte Innenstromzuführung 8 aus Wolfram befestigt. Zwischen der Dichtungsscheibe 6 und der Elektrode 9 erstreckt sich ein die innere Stromzu­führung 8 mit einem bestimmten Spiel umgebendes Rohr 8a aus Aluminiumoxidkeramik. Das Spiel ist abhängig von den unterschiedlich verwendeten Durchmessern der inneren Stromzuführung und hat den Zweck, die unter­schiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten beim Betrieb der Lampe auszugleichen. Die Scheiben 3, 4 sind hierfür jeweils mit einer konzentrischen Öffnung versehen, durch die die jeweils zugehörige Stromzu­ führung 7, 8 geführt ist. Die Befestigung der Strom­zuführungen 7, 8 an der Dichtungsscheibe 6 erfolgt zum Beispiel mittels einer elektrisch-leitenden Schweiß­verbindung. An dem innerhalb des Entladungsraums befindlichen Ende der Innenstromzuführung 8 ist eine Wendelelektrode 9 aus Wolfram befestigt. Der gesamte Endverschluß des Entladungsgefäßes 1 ist mittels eines metallhalogenidresistenten Glaslots 10 gasdicht verschlossen, das die Kapillarräume zwischen den einzelnen abzudichtenden Teilen ausfüllt, wobei auch das Ende des Rohres 8a mit der Dichtungsscheibe 6 und der Innenscheibe 4 abgedichtet wird.

    [0008] In der Figur ist nur ein Ende einer Einschmelzung eines Entladungsgefäßes für eine Hochdruckentladungs­lampe dargestellt. Das andere Ende kann auf die gleiche oder eine ähnliche, dem Wesen der Erfindung entsprechende Art eingeschmolzen sein.


    Ansprüche

    1. Einschmelzung für eine Hochdruckentladungslampe mit einem Entladungsgefäß (1) aus Aluminiumoxidkeramik, das einen rohrförmigen Körper (2) aufweist, der an seinen Enden mit Endverschlüssen (3, 4) abgedichtet ist, durch die Stromzuführungen (7, 8) geführt sind, die aus einer dem Entladungsraum abgewandten Außen­stromzuführung (7) aus Niob und einer dem Entladungs­raum zugewandten Innenstromzuführung (8) aus Wolfram bestehen und die Innenstromzuführung (8) an ihrem im Entladungsraum angeordneten Ende als Elektrode (9) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die End­verschlüsse jeweils aus einer Außenscheibe (3) und einer Innenscheibe (4) bestehen, zwischen denen eine Dichtungsscheibe (6) aus Niob eingebettet ist, wobei die Außenstromzuführung (7) und die Innenstromzu­führung (8) an gegenüberliegenden Planflächen der Dichtungsscheibe (6) befestigt sind.
     
    2. Einschmelzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Außenscheibe (3) und die Innenscheibe (4) den gleichen Durchmesser und die gleiche Dicke auf­weisen.
     
    3. Einschmelzung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Dichtungsscheibe (6) einen kleineren Durchmesser aufweist als die Außenscheibe (3) und die Innenscheibe (4).
     
    4. Einschmelzung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die einander zugewandten Plan­ flächen der Außenscheibe (3) und der Innenscheibe (4) mit jeweils einer konzentrischen Ausnehmung versehen sind, deren Durchmesser an den Durchmesser der Dich­tungsscheibe (6) angepaßt ist und deren Tiefe etwa der halben Dicke der Dichtungsscheibe (6) entspricht.
     
    5. Einschmelzung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die dem Entladungsraum abgewandte Planfläche der Außenscheibe (3) mit der Stirnfläche des rohrförmigen Körpers (2) eine Ebene bildet.
     
    6. Einschmelzung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Innenstromzuführung (8) zwischen der Dichtungsscheibe (6) und der Elektrode (9) von einem Rohr (8a) mit Spiel umgeben ist.
     




    Zeichnung