(19)
(11) EP 0 264 800 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.04.1988  Patentblatt  1988/17

(21) Anmeldenummer: 87114989.4

(22) Anmeldetag:  14.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 13/48, B25B 17/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB LI NL

(30) Priorität: 24.10.1986 DE 8628337 U

(71) Anmelder: Firma Heinz und Willi Huckele (GBR)
D-6806 Viernheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Albrecht, Jürgen
    D-6800 Mannheim 51 (DE)

(74) Vertreter: Roever, Harry (DE) 


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(54) Radmutterlöser für PKW


(57) Die Erfindung betrifft einen Radmutterlöser für Pkw, der gekennzeichnet ist durch eine Kraftübersetzung, die in einem Gehäuse mit Deckel untergebracht ist und von einer Zahnrad-Knarre über ein Antriebsritzel sowie ein Umkehrritzel über ein Zahnrad und dessen Abtriebswelle auf einen Sechskanteinsatz erfolgt, wobei ein auf die der zu lösenden Radmutter gegenüberliegende Radmutter aufzusteckender Rohrstutzen das Gegenlager für das Löse-Drehmoment bildet.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft einen Radmutterlöser für Pkw.

Zugrundeliegender Stand der Technik



[0002] Die handelsüblichen Sechskantschlüssel, die bei jedem Pkw mit zur Ausrüstung gehören, erfordern zum Lösen von Rad­muttern einen großen Kraftaufwand. Zur Verlängerung der Sechskantschlüssel werden oft Rohre aufgesteckt. Es hat sich aber gezeigt, daß selbst bei durch Rohre verlänger­ten Sechskantschlüsseln festsitzende, insbesondere ange­rostete Radmuttern nicht zu lösen sind. Zum leichten Lösen festsitzender Radmuttern müßte die Hebellänge eines einfachen Sechskantschlüssels ca. 1100 mm betragen. Ein solcher Schlüssel ist natürlich im Kofferraum eines nor­malen Pkw nur schwierig oder garnicht unterzubringen.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rad­mutterlöser zu schaffen, der aufgrund seiner Kraftüber­setzung ohne großen Kraftaufwand ein leichtes Lösen von Radmuttern an allen Personenkraftwagen ermöglicht.

[0004] Von besonderer Wichtigkeit sind dabei eine optimale Kraft­übersetzung mit geringer Handkraft, eine leichte Hand­habung, eine raumsparende Bauweise (wegen des Raumbedarfs für das Mitführen im Pkw), ein geringes Gewicht und eine Einsatzmöglichkeit für alle Personenkraftwagen, d.h. für beliebige Radmuttergrößen und beliebige Radmutter-Achsab­stände.

Offenbarung der Erfindung



[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen Rad­mutterlöser gelöst, der gekennzeichnet ist durch eine Kraftübersetzung, die in einem Gehäuse mit Deckel unter­gebracht ist und von einer Zahnrad-Knarre über ein An­triebsritzel sowie ein Umkehrritzel über ein Zahnrad und dessen Antriebswelle auf den Sechskanteinsatz erfolgt, wobei ein auf die der zu lösenden Radmutter gegenüber­liegende Radmutter aufzusteckender Rohrstutzen das Gegen­lager für das Löse-Drehmoment bildet. Der Sechskanteinsatz und der Rohrstutzen sind zwecks Anpassung an unterschied­liche Radmutter-Größen zweckmäßig leicht auswechselbar an dem Radmutterlöser angebracht. Zur Anpassung an unter­schiedliche Radmutter-Achsabstände ist in weiterer Aus­bildung der Erfindung der Abstand zwischen dem Sechskant­einsatz und dem Rohrstutzen stufenlos einstellbar.

[0006] In der Antriebswelle des Sechskanteinsatzes ist zweck­mäßig ein Sicherheitsabscherstift vorgesehen, der die Rad­muttern beim Anziehen vor überhöhtem Kraftaufwand schützt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Fig. 1 ist eine Stirnansicht dieses Ausführungsbeispiels.

Fig. 2 ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A in Fig. 1.

Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie B-B in Fig. 1.


Bester Weg zur Ausführung der Erfindung



[0008] Die wesentlichsten Teile des dargestellten Ausführungsbei­spiels sind die folgenden: ein Gehäuse 1 mit Deckel 2, ein Antriebsritzel 3, ein Umkehrritzel 4, ein Zahnrad 5, eine Antriebswelle 6, eine weitere Welle 7, eine Antriebs­welle 8, eine Zahnrad-Knarre 9, ein Sechskanteinsatz 10, ein Rohrstutzen 11, eine Gummihülse 12, ein Drehgriff 13, eine Zapfenschraube 14, ein Gewindestift 15, eine Sechs­kantmutter 16 und ein Sicherheitsstift 17.

[0009] Die Handhabung und der Funktionsablauf des Radmutterlösers für Pkw sind folgendermaßen: Mit dem Drehgriff 13 in der einen Hand und der aufgesteckten Zahnrad-Knarre 9 in der anderen Hand, wird der Radmutterlöser auf zwei sich gegen­überliegende Radmuttern aufgesteckt.

[0010] Durch eine geringe Drehbewegung des Drehgriffes 13 rutscht beim Aufstecken der Sechskant-Einsatz 10 auf die zu lösen­de Radmutter.

[0011] Bei diesem Vorgang schiebt sich der Rohrstutzen 11 über die gegenüberliegende Radmutter. Durch Betätigen der Zahn­rad-Knarre 9 nach links werden das Antriebsritzel 3, das Umkehrritzel 4 und das Zahnrad 5 in einen drehenden Bewegungsablauf gebracht.

[0012] Die Kraftübersetzung wird durch den Hebel der Zahnrad-­Knarre 9 und durch den unterschiedlichen Durchmesser des Antriebsritzels 3 zum Zahnrad 5 bewirkt. Das Übersetzungs­verhältnis des Antriebsritzels 3 zum Zahnrad 5 bewirkt die große Kraftübersetzung.

[0013] Die Gummihülse 12 verhindert ein Verkanten des Radmutter­lösers beim Abziehen.

[0014] Der Sicherheitsabscherstift 17 wird abgeschert, wenn der Radmutterlöser zum Anziehen der Radmuttern mit überhöhtem Kraftaufwand eingesetzt wird.

[0015] Um den Abstand zwischen dem Sechskanteinsatz 10 und dem Rohrstutzen 11 stufenlos einstellen zu können, hat der Rohrstutzen an seinem inneren Ende eine Kopfplatte, die, wie die Fig. 2 und 3 zeigen, in einer Schwalbenschwanz­führung verschiebbar ist, wenn die Sechskantmutter 16 auf dem Gewindestift 15 gelöst ist. Nach Erreichen des ge­wünschten Abstands wird die Sechskantmutter 16 dann wieder fest angezogen und damit die gewünschte Einstellung fixiert.

Gewerbliche Verwertbarkeit



[0016] Der Radmutterlöser kann von jedem Pkw-Besitzer verwendet werden; er kann entweder vom Kraftfahrzeug-Zubehörhandel bezogen oder vom Pkw-Hersteller gleich als Bordwerkzeug mitgeliefert werden.


Ansprüche

1. Radmutterlöser für Pkw, gekennzeichnet durch eine Kraft­übersetzung, die in einem Gehäuse (1) mit Deckel (2) untergebracht ist und von einer Zahnrad-Knarre (9) über ein Antriebsritzel (3) sowie ein Umkehrritzel (4) über ein Zahnrad (5) und dessen Abtriebswelle (8) auf einen Sechskanteinsatz (10) erfolgt, wobei ein auf die der zu lösenden Radmutter gegenüberliegende Radmutter auf­zusteckender Rohrstutzen (11) das Gegenlager für das Löse-Drehmoment bildet.
 
2. Radmutterlöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sechskanteinsatz (10) und der Rohrstutzen (11) leicht auswechselbar sind.
 
3. Radmutterlöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Abstand zwischen Sechskanteinsatz (10) und Rohrstutzen (11) stufenlos einstellbar ist.
 
4. Radmutterlöser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Antriebswelle des Sechskant­einsatzes (10) ein Sicherheitsabscherstift (17) vorge­sehen ist, der die Radmuttern beim Anziehen vor über­höhtem Kraftaufwand schützt.
 
5. Radmutterlöser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) und der Deckel (2) aus Leichtmetall (Aluminium) bestehen.
 




Zeichnung