[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einer Wickeldüse zum Wickeln
von Sattelspulen.
[0002] Sattelspulen werden in Ablenkeinheiten auf Kathodenstrahlröhren zur horizontalen
Ablenkung des Elektronenstrahles verwendet. Sie bestehen oftmals aus einzelnen in
Reihe geschalteten Strängen, die in Nuten eines Spulenkörpers liegen. Sie können auch
aus in eine mit entsprechend ausgestalteten Aufnahmen versehene Wickelform eingelegte
Windungen bestehen, die später zu einer selbsttragenden Sattelspule verbacken werden.
Wenn die Ebenen der Stränge nicht durch den Mittelpunkt des Spulenkörpers verlaufen,
kann mit den gebräuchlichen Wickelvorrichtungen ab einer bestimmten Schräge der Stränge
der Wickelvorgang nicht mehr ausgeführt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Wickeln von Sattelspulen
anzugeben, mit der beliebig geformte Sattelspulen schnell gewickelt werden können.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 enthalten. Bei der
Ausführung der Wickeldüse mit dem abgewinkelten Ende und der Möglichkeit der Drehung
um ihre Längsachse ist eine Drehung des Spulenkörpers nicht notwendig.
[0005] Die Erfindung wird nun anhand von in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 eine Seitenansicht einer schematisch dargestellten Vorrichtung zum Wickeln von
Sattelspulen;
Fig. 2 die Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 den Weg der Wickeldüse längs einer Nut im Spulenkörper;
Fig. 4a die Drehung des Spulenkörpers zum Wickeln des bis 4d oberen Wickelkopfes;
Fig. 5 den Weg der Wickeldüse längs einer weiteren Nut und
Fig. 6 den Weg der abgewinkelten Wickeldüse beim Wickeln der Sattelspule.
[0006] In Figur 1 ist in einer Seitenansicht die Vorrichtung zum Wickeln der Sattelspulen
dargestellt. Auf einer Grundplatte 1 ist ein Ständer 2 angeordnet, der an seinem oberen
Ende einen Haltearm 3 und eine Aufnahme 4 für den Spulenkörper der Sattelspule (nicht
dargestellt) trägt. Daneben ist auf der Grundplatte 1 eine Einrichtung vorhanden,
die in drei senkrecht aufeinanderstehenden Ebenen verfahren werden kann. Diese Einrichtung
weist einen Lagerbock 5 für eine waagerechte Stange 6 auf, deren anderes Ende in einem
Schlitten 7 angeordnet ist. Der Schlitten 7 kann auf einer weiteren waagerechten Stange
8 gleiten, die im rechten Winkel zur Stange 6 angeordnet ist. Die Stange 8 ist über
zwei Lagerböcke 9 mit der Grundplatte 1 verbunden. Auf der Stange 6 ist ein Träger
10 gleitend angeordnet, der eine weitere senkrechte Stange 11 hält. Auf dieser Stange
11 kann eine Halterung 12 gleiten. Die Halterung 12 weist für den Wickeldraht 19 einen
Kanal (gestrichelt gezeichnet) 13 auf, an dessem einen Ende eine Einlaufdüse 14 und
an dessem anderen Ende die waagerechte Wickeldüse 15 vorhanden ist. Am freien Ende
der Wickeldüse 15 ist eine Auslaufdüse 16 angebracht. Die Einlauf- und die Auslaufdüse
entsprechen den üblicherweise verwendeten Düsen.
[0007] Der Halterarm 3 mit der Aufnahme 4 kann sich um die Längsachse des Ständers 2 drehen.
Der Schlitten 7 und damit die Stange 6 kann sich längs der Stange 8, also senkrecht
zur Zeichenebene, bewegen. Der Träger 10 ist in Richtung des Dopppelpfeiles 17 längs
der Stange 6 beweglich. Die Halterung 12 kann in Richtung des Doppelpfeiles 18 längs
der Stange 11 bewegt werden. Die drei genannten Bewegungen stehen senkrecht aufeinander
und somit kann die Auslaufdüse 16 an jeden Punkt im von den Bewegungsebenen eingeschlossenen
Raum gebracht werden.
[0008] Die für die genannten Bewegungen notwendigen Antriebseinrichtungen sind in der schematischen
Darstellung der Vorrichtung zum Wickeln von Sattelspulen der besseren Übersicht
wegen nicht dargestellt. Ebenso ist auch nur ein kurzes Stück Wickeldraht 19 bei der
Einlaufdüse 14 und der Auslaufdüse 16 dargestellt. Eine Ausgabevorrichtung für den
Wickeldraht 19 ist ebenfalls der besseren Übersicht wegen nicht gezeigt.
[0009] In Figur 2 ist die Draufsicht auf die Vorrichtung zum Wickeln der Sattelspulen dargestellt.
Aus dieser Darstellung ist die mögliche Bewegung des Schlittens 7 längs der Stange
8 deutlich zu erkennen und sie ist durch den Doppelpfeil 23 gekennzeichnet. Ebenso
ist ersichtlich, daß sich der Lagerbock 5 über die gesamte Breite der Grundplatte
1 erstreckt und im Bereich der ihm gegenüberliegenden Stange 8 eine Aufnahme für das
Ende der Stange 6 aufweist. Die Bewegung des Haltearmes 3 mit der Aufnahme 4 um die
Längsachse des Ständers 2 ist durch den gebogenen Doppelpfeil 20 gekennzeichnet.
[0010] Nachstehend wird der Wickelvorgang beschrieben. In den zugehörigen Figuren ist dabei
nur der Spulenkörper 21 mit seinen Nuten 22 zur Aufnahme des Wickeldrahtes 19 dargestellt,
um den Vorgang deutlicher darzustellen.
[0011] In Figur 3 ist der Spulenkörper 21 in der Seitenansicht dargestellt und die Ausgangsstellung
a der Wickeldüse 15 gezeigt. Die Wickeldüse 15 fährt aus dieser Stellung entsprechend
den eingezeichneten Bewegungspfeilen nach unten, dann unterhalb des unteren Randes
des Spulenkörpers 21 hinweg und anschließend nach oben vor die zu bewickelnde Nut.
Die Wickeldüse bewegt sich dann weiter nach oben und nach rechts bis in die mit b
bezeichnete Stellung oberhalb des oberen Randes des Spulenkörpers. Von hier aus erfolgt
eine Bewegung nach rechts und dann nach unten in die mit c bezeichnete Stellung.
[0012] In Figur 4a ist der Spulenkörper 21 in der Draufsicht und die Wickeldüse 15 in der
Stellung c dargestellt. Der Spulenkörper 21 führt nun eine Drehung um 180° im Uhrzeigersinn
aus (Pfeil 24), wobei der Wickeldraht 19 in die parallel zum oberen Rand verlaufende
Nut gelegt wird. Am Ende dieses Vorgangs ist die in Figur 4c gezeigte Stellung erreicht.
[0013] In Figur 4b ist der Spulenkörper 21 mit einem zum Teil weggebrochenen Rand dargestellt,
um die in der darunter vorhandenen Nut liegenden Wickeldrähte zu zeigen. Aus dieser
Figur ist auch erkennbar, daß die Ebenen der Nuten 22 und damit die Ebenen der späteren
Stränge der Sattelspule nicht durch den Mittelpunkt 26 des Spulenkörpers 21 verlaufen.
[0014] Anschließend fährt die Wickeldüse nach oben, d.h. aus der Zeichenebene heraus, und
der Spulenkörper 21 führt eine Drehung um 180° im entgegengesetzten Uhrzeigersinn
aus (Pfeil 25). Dabei verfährt gleichzeitig die Wickekldüse nach links bis die in
Figur 4d gezeigte Stellung erreicht ist, die mit d bezeichnet ist.
[0015] In Figur 5 ist die in Figur 4d gezeichnete Stellung d der Wickeldüse und des Spulenkörpers
wieder in der Seitenansicht dargestellt. Die Wickeldüse bewegt sich nun abwärts, bis
sie die Stellung e erreicht hat. Von hier aus bewegt sie sich nach links und dann
nach oben bis sie seitwärts der unter dem unteren Rand des Wickelkörpers vorhandene
Nut erreicht hat. In dieser Stellung wird der Spulenkörper 21 um 180° gegen den Uhrzeigersinn
verdreht und dabei der Wickeldraht 19 in die genannte Nut eingelegt. Anschließend
fährt die Wickeldüse zurück in die mit e bezeichnete Stellung und der Spulenkörper
wird um 180° im Uhrzeigersinn zurückgedreht, wobei gleichzeitig die Wickeldüse nach
rechts fährt und die gestrichelt gezeichnete Stellung g erreicht. Diese Stellung entspricht
etwa wieder der Ausgangsstellung des Wickelvorgangs und die nächste Windung wird in
gleicher Weise gewickelt. Wenn die erste Nut 22 gefüllt ist, verfährt die Wickeldüse
von ihrer Ausgangsstellung bis vor die nächstfolgende Nut und führt den Wickelvorgang
wie beschrieben aus.
[0016] Wenn eine Wickeldüse 15ʹ mit einem abgewinkelten Ende eingesetzt wird, wie es in
Figur 1 gestrichelt dargestellt ist, dann kann die Drehung des Spulenkörpers 21 beim
Wickeln der Sattelspule entfallen. Das Wickeln von Sattelspulen mit ein
er abgewinkelten Wickeldüse wird nachstehend beschrieben.
[0017] In Figur 6 ist der Weg der abgewinkelten Wickeldüse beim Wickeln der Sattelspule
dargestellt. Die Wickeldüse befindet sich in der Ausgangsstellung a und das abgewinkelte
Ende zeigt nach oben. Über die Stellung b wird dann die Stellung c angefahren. Auf
dem Weg von der Stellung b zur Stellung c dreht sich die Wickeldüse um ihre Längsachse
um 180° im Uhrzeigersinn, so daß das abgewinkelte Ende nach unten zeigt. Wenn nun
über die Stellung d die Stellung e erreicht ist, bewegt sich die Wickeldüse nach links
in die Stellung f. Der Spulenkörper 21 bleibt dabei in der in Figur 6 gezeichneten
Stellung stehen. Beim Weg von der Stellung f über die Stellung g in die Stellung h
dreht sich die Wickeldüse um ihre Längsachse um 180° im Uhrzeigersinn, so daß in der
Stellung h das abgewinkelte Ende der Wickeldüse nach oben zeigt. Über die Stellung
i gelangt dann die Wickeldüse in die Stellung k. Von dort bewegt sich die Wickeldüse
nach rechts bis sie wieder die Stellung a, d.h. ihre Ausgangsstellung, erreicht hat.
Danach beginnt das Wickeln der nächsten Windung wie vorstehend beschrieben.
1. Vorrichtung mit einer Wickeldüse zum Wickeln von Sattelspulen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickeldüse (15) entlang der Kontur der zu wickelnden Windungen bewegbar
und eine den Spulenkörper tragende Aufnahme (4) um ihre Längsachse drehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickeldüse (15) in
drei Ebenen verfahrbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebenen rechtwinklig
aufeinanderstehen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickeldüse
(15ʹ) ein um etwa 90° abgewinkeltes Ende aufweist und um ihre Längsachse drehbar ist.