[0001] Die Verbesserung betrifft einen Schaltantrieb für die Farbkastenwalze einer Druckmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein Schaltantrieb dieser Art ist in der DE-PS
1 000 400 beschrieben.
[0002] In Farbwerken an Druckmaschinen sind Farbkastenwalzen vorhanden, die den Farbtransport
aus einem Farbreservoir bewerkstelligen. Zur Regulierung der übertragenen Farbmenge
ist es notwendig, die Antriebsdrehzahl der Farbkastenwalze zu verstellen. Üblicherweise
wird die Farbkastenwalze schrittweise angetrieben, da jeweils nur Farbstreifen geringer
Breite aus dem Farbkasten in das Farbwerk übertragen werden sollen. Dementsprechend
ist bei der Regulierung der Drehzahl der Farbkastenwalze im Grunde eine Verstellung
der Schrittweite notwendig. Als Standard für die Antriebsübertragung hat sich eine
verstellbare Kulissenführung, die mit einem oszillierenden Antrieb verbunden ist und
vom Plattenzylinder der Druckmaschine abgeleitet wird, herausgebildet.
[0003] Eine Vorrichtung der oben genannten Art wird in der DE-PS 1 000 400 als Schaltantrieb
für die Farbkastenwalze einer Druckmaschine beschrieben. Dort ist auf dem Antriebszapfen
der Farbkastenwalze ein Freilaufgesperre gelagert. Am Antriebszapfen des Freilaufgesperres
ist ein Kulissenstein befestigt. Der Kulissenstein greift in eine Kulissenführung
ein, die an ihrem einen Ende schwenkbar in einem zum Maschinengestell verstellbar
gelagerten Schieber angebracht ist. In die Kulissenführung greift ein zweiter Kulissenstein
ein, der mit einer vom Maschinenantrieb abgeleiteten Antriebswelle als Kurbelzapfen
verbunden ist. Zur Verstellung des Schiebers ist eine mit dem Maschinengestell verbundene
Stellspindel vorgesehen. Durch Verdrehen der Stellspindel wird der Schieber und damit
die Schwenkachse der Kulissenführung relativ zum Kulissenstein am Freilaufgesperre
verschoben. Damit wird der am Freilaufgesperre wirksame Schwenkweg der Kulissenführung
von 0 auf einen maximalen Schwenkweg verstellbar gemacht. Durch die geringe Steigung
einer Schraubenspindel wird die Verstellung dieses Antriebes relativ aufwendig. Vom
geringstmöglichen Farbduktorweg bis zum maximalen Farbduktorweg ist eine große Zahl
von Umdrehungen der Stellspindel durchzuführen. Die Feinheit der möglichen Einstellung
ist für die Praxis so auch gar nicht notwendig.
[0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Schaltantrieb nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 derart zu verbessern, daß die Konstruktion des Antriebes vereinfacht und die Verstellung
der Schrittweite der Farbkastenwalze einfacher, schneller, aber in definierten Schritten
ermöglicht wird.
[0005] Eine Lösung dieser Aufgabe ist nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Dazu wird eine Spindel-Mutter-Verbindung sehr großer Steigung verwendet. Im dargestellten
Fall ist die Spindel-Mutter-Verbindung mit einer Steigung entsprechend dem maximalen
Stellweg des Schaltantriebs vorgesehen. Dadurch wird eine Verstellung der Antriebsdrehzahl
der Farbkastenwalze von minimalen zum maximalen Schritt in nur einer Umdrehung det
Stellspindel möglich. Der Aufbau des Stellgetriebes ist sehr einfach, indem zur Drehübertragung
lediglich noch ein Stellstift anstatt eines Gewindes notwendig ist. Die Verstellung
wird weiterhin dadurch vereinfacht, daß an der Stellspindel ein Drehgriff vorgesehen
ist, der über eine Rasteinrichtung in kleinen Schritten verstellt werden kann.
[0006] Eine bevorzugte Ausführung eines Schaltantriebs wird im Folgenden an Hand von Zeichnungen
im Einzelnen dargestellt. Gezeigt sind in
Fig. 1 ein Schaltantrieb in der Stellung für maximale Schrittweite der Farbkastenwalze,
Fig. 2 ein Schaltantrieb in der Einstellung für minimale Schrittweite der Farbkastenwalze,
Fig. 3 eine Einzeldarstellung der Spindel-Mutter-Verbindung und
Fig. 4 die Kulisse im Längsschnitt.
[0007] In Fig. 1 ist der Zusammenhang des Schaltantriebs mit dem Stellantrieb dargestellt.
Eine Farbkastenwalze 1 ist einer angedeuteten Heberwalze und einer weiteren ersten
Farbwerkswalze zugeordnet. Die Farbkastenwalze 1 ist auf ihrer Achse 2 mit einem Freilauf
3 versehen. Der Freilauf 3 weist an einem Antriebsarm 4 einen Antriebszapfen 5 auf.
Auf dem Antriebszapfen 5 sitzt ein Kulissenstein 6. Der Kulissenstein 6 greift in
die Führung einer Kulisse 7 ein. Die Kulisse 7 ist schwenkbar auf einer Schwenkachse
8 befestigt. Die Schwenkachse 8 wiederum sitzt auf einem Lagerhebel 9, der an einem
Bolzen 10 im Maschinengestell schwenkbar befestigt ist. Am zweiten Ende des Lagerhebels
9 greift ein Stellgetriebe 11 an. Das Stellgetriebe 11 besteht im wesentlichen aus
einer Spindel-Mutter-Verbindung und einem rastbaren Drehgriff 12. Bei Verdrehen der
Spindel 13 der genannten Spindel-Mutter-Verbindung wird der Lagerhebel 9 um den Bolzen
10 geschwenkt.
[0008] Die Funktion des Schaltantriebes ist wie folgt zu beschreiben:
An der Kulisse 7 greift neben dem Kulissenstein 6 und der Schwenkachse 8 eine Antriebsstange
14 an. Sie ist mit einem hier nicht dargestellten Kurbeltrieb am Plattenzylinder der
Druckmaschine verbunden. Beim Betrieb der Druckmaschine wird an der Antriebsstange
14 eine oszillierende Bewegung erzeugt, die diese über einen Antriebsbolzen 15 auf
die Kulisse 7 überträgt. Dabei schwenkt die Kulisse 7 um ihre Schwenkachse 8. Je nach
Relativlage der Schwenkachse 8 zum Kulissenstein 6 bzw. dem Antriebszapfen 5 am Freilauf
3 wird die oszillierende Bewegung in Form einer Schwenkbewegung der Kulisse 7 auf
den Freilauf 3 und damit auf die Farbkastenwalze 1 übertragen. Die Relativlage zwischen
der Schwenkachse 8 am Lagerhebel 9 und dem Kulissenstein 6 am Antriebszapfen 5 des
Freilaufs 3 wird über das Stellgetriebe 11 eingestellt. Durch Verdrehen der Stellspindel
13 wird der Lagerhebel 9 um den gestellfesten Bolzen 10 geschwenkt, womit sich die
Lage der Schwenkachse 8 relativ zur Farbkastenwalze 1 und damit auch relativ zum Antriebszapfen
5 am Freilauf 3 verändert. Die Verstellung kann von einer koaxialen Lage zwischen
der Schwenkachse 8 und dem Antriebszapfen 5 bis zu einer maximalen Entfernung der
beiden Elemente am anderen Ende der Kulisse 7 verstellt werden.
[0009] In Fig. 1 und 2 sind die Maximaleinstellungen des Schaltantriebs jeweils dargestellt.
In Fig. 1 ist die Einstellung gezeigt, bei der die Farbkastenwalze 1 mit maximaler
Schrittweite bewegt wird. Hier decken sich der Antriebszapfen 5 und der Antriebsbolzen
15 in der zeichnerischen Darstellung. Dabei wird der Hub der Antriebsstange 14 in
voller Länge auf den Antriebszapfen 5 und damit auf den Freilauf 3 übertragen.
[0010] In Fig. 2 ist die andere Endstellung des Stellgetriebes 11 gezeigt.
[0011] Hier decken sich die Schwenkachse 8 und der Antriebszapfen 5, so daß hier die Schwenkbewegung
der Kulisse 7 um die Schwenkachse 8 keine Bewegung am Antriebszapfen 5 erzeugen kann.
Damit bleibt die Farbkastenwalze 1 bei laufendem Antrieb über die Antriebsstange 14
stehen. Zwischen den beiden in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Endstellungen ist eine
Vielzahl von Einstellungen möglich. Sie wird bestimmt durch die Feinheit der im Drehgriff
12 vorgesehenen Rasteinrichtung 16. Die Rasteinrichtung 16, etwa als Kugelrasteinrichtung
ausgebildet, gibt die Schrittweite für die Einstellung der Stellspindel 13 vor.
[0012] In Fig. 3 ist das Stellgetriebe 11 im einzelnen dargestellt. Die Stellspindel 13
ist mit einer schraubenlinienförmig umlaufenden Stellnut 17 versehen. Die Stellnut
17 weist einen rechteckigen Querschnitt auf und läuft in lediglich einer Windung um
die Stellspindel 13 um. Damit ergibt sich, daß die Steigung der Stellnut 17 gleichzeitig
dem maximalen Stellbereich der Stellspindel 13 entspricht. Auf der Stellspindel 13
sitzt eine Antriebsmutter 18. Sie ist mit einem Zapfen 19 versehen, der in den Lagerhebel
9 eingreift und wiederum die Schwenkachse 8 der Kulisse 7 trägt. In die Antriebsmutter
18 ist eine Schraube 20 eingesetzt, die an ihrem vorderen Ende mit einem Führungsstift
21 versehen ist. Der Führungsstift 21 greift in die Stellnut 17 an der Stellspindel
13 ein. Wenn die Stellspindel 13 verdreht wird, bewegt sich somit die Antriebsmutter
18 in Richtung der Achse der Stellspindel 13 und bewegt damit den Lagerhebel 9. Um
Zwangskräfte zu vermeiden, muß entweder die Verbindung zwischen Antriebsmutter 18
und Lagerhebel 9 quer zur Achse der Stellspindel 13 beweglich sein oder die Stellspindel
13 muß in geringem Umfang schwenkbar im Maschinengestell befestigt sein. Die Verdrehsicherung
der Stellspindel 13 wird durch die Rasteinrichtung 16 übernommen.
[0013] Damit ist eine sehr einfache Einrichtung zum Verstellen des Schaltantriebs einer
Farbkastenwalze 1 aufgezeigt worden, die eine schnelle Verstellung bei ungeringem
Drehwinkel der Stellspindel 13 ermöglicht.
[0014] In Fig. 4 ist zur Verdeutlichung noch einmal die Koppelung des Schaltantriebs über
die Kulisse 7 dargestellt. Die Kulisse 7 ist dabei im Längsschnitt gezeigt. An der
Kulisse 7 ist die Schwenkachse 8 angebracht. Die Schwenkachse 8 wiederum ist mit dem
Lagerhebel 9 verbunden, wobei die Kulisse 7 gegenüber dem Lagerhebel 9 schwenkbar
ist. Mit einer ebenfalls beweglichen Verbindung ist die Antriebsstange 14 über den
Antriebsbolzen 15 mit der Kulisse 7 verbunden. In der Darstellung sind alle Hebelverbindungen
in eine Ebene geklappt, sodaß die kinematische Zuordnung nicht mit der Realität übereinstimmt.
Die Verbindung zur Farbkastenwalze 1 wird über den Kulissenstein 6, den Antriebszapfen
5 und den mit diesem verbundenen, hier aber nur angedeuteten, Freilauf 3 hergestellt.
Die Antriebsbewegung wird von der mit einem Doppelpfeil versehenen Antriebsstange
14 auf die Kulisse 7 übertragen, die um die Schwenkachse 8 schwenkt und dabei je nach
Relativlage zwischen Schwenkache 8 und Antriebszapfen 5 den Kulissenstein 6 mehr oder
weniger weit mitnimmt.
[0015] Die Relativlage wird durch die Position der mit einem zweiten Doppelpfeil bezeichneten
Schwenkachse 8 bestimmt.
Bezugszeichenliste
[0016]
1 Farbkastenwalze
2 Achse
3 Freilauf
4 Antriebsarm
5 Antriebszapfen
6 Kulissenstein
7 Kulisse
8 Schwenkachse
9 Lagerhebel
10 Bolzen
11 Stellgetriebe
12 Drehgriff
13 Stellspindel
14 Antriebsstange
15 Antriebsbolzen
16 Rasteinrichtung
17 Stellnut
18 Stellmutter
19 Zapfen
20 Schraube
21 Führungsstift
1.) Schaltantrieb für die Farbkastenwalze einer Druckmaschine mit einem auf deren
Achse angeordneten Freilauf, der an einem Antriebszapfen über einen Kulissenstein
und eine schwenkbar gelagerte Kulisse mit einem oszillierenden Antrieb verbunden ist,
wobei die Schwenkachse der Kulisse über ein Stellgetriebe gegenüber dem Antriebszapfen
des Freilaufs verschiebbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellgetriebe (11) eine Spindel-Mutter-Verbindung großer Steigung ist und
daß der axial bewegte Teil mit einem die Schwenkachse (8) der Kulisse (7) tragenden
im Maschinengestell schwenkbar gelagerten Lagerhebel (9) verbunden ist.
2.) Schaltantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellgetriebe (11) eine Stellspindel (18) mit einer Stellnut (17) aufweist,
deren Steigung dem maximalen Stellbereich des Stellgetriebes (11) entspricht.
3.) Schaltantrieb nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellgetriebe (11) eine Stellmutter (18) aufweist, in die zur Koppelung mit
der Stellspindel (13) eine einen Führungsstift (21) tragende Schraube (20) eingesetzt
ist.
4.) Schaltantrieb nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellspindel (13) mit einem Drehgriff (12) verbunden ist, mit dem unter Zwischenschaltung
einer Rasteinrichtung (16) die Stellspindel (13) in kleinen Winkelschritten verstellbar
ist.