[0001] Die Verbesserung betrifft eine Umschaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine solche Umschaltvorrichtung ist in der DE-AS 2 133 693 beschrieben.
[0002] In Bogenrotationsdruckmaschinen für wahlweisen Schön- oder Schön- und Widerdruck
sind Einrichtungen vorhanden, um die Steuerung des Bogenlaufs umzustellen, so daß
die Bogen einmal nur an ihrer Vorderkante gehalten durch die Bogenrotationsdruckmaschine
geführt werden und zum andern während des Bogenlaufs von der Vorderkante auf die Hinterkante
gewendet werden können. Bei der Technik der Bogenwendung ist es notwendig, sowohl
Greifer vorzusehen, die zur Übergabe des Bogenendes auf einer Wendetrommel gegeneinander
verschwenkt werden können, als auch andererseits Greifer in ihrem Öffnungszeitpunkt
auf der Wendetrommel so verstellen zu können, daß der Übergabezeitpunkt dem Bogenlauf
des Bogenendes entspricht. Dazu müssen Wendekurven der Wendetrommel zugeschaltet werden
und die Greiferöffnungskurven entsprechend der Umstellung auf das Bogenende relativ
zur Wendetrommel versetzt bzw. Kurven mit einsprechend versetztem Öffnungspunkt eingeschaltet
werden.
[0003] In der DE-AS 2 133 693 ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Greife einer Bogenübergabe-
und Wendetrommel einer Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine beschrieben. In der
Wendetrommel sind Wendekurven und Greiferöffnungskurven vorhanden. Im Normalbetrieb
der Bogenrotationsdruckmaschine ist die Wendekurve außer Eingriff. Für die Greiferöffnung
sind spezielle Kurven jeweils für den Schöndruck und den Schön- und Widerdruckbetrieb
vorhanden. Die Wendekurven und die Greiferöffnungskurven sind verschiebbar gelagert
und über ein Gestänge miteinander gekoppelt. Zum Umstellen der Maschine vom Schöndruck
in den Schön- und Widerdruckbetrieb wird das Gestänge entriegelt und axial über einen
Handgriff verschoben, so daß gleichzeitig die Wendekurve und die Greiferöffnungskurven
axial verschoben werden. Dabei kommt die Wendekurve in Eingriff, während die Greiferöffnungskurve
für Schöndruck außer Eingriff und die Greiferöffnungskurve für Schön- und Widerdruck
ebenfalls in Eingriff kommt. Trotz der relativ einfachen Bedienung der gesamten Vorrichtung
erscheint der Aufwand für die Umstellung hoch. Vor allen Dingen ist zu berücksichtigen,
daß ein Bedienungsablauf von mehreren Handgriffen nur für die Umstellung der Wendekurven
bzw. Greiferöffnungskurven notwendig ist.
[0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Umschaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 derart zu verbessern, daß die Umschaltung der Wendekurven und Greiferöffnungskurven
bei der Umstellung einer Bogenrotationsdruckmaschine vom Schöndruck in den Schön-
und Widerdruck automatisch erfolgt und keinen eigenen Bedienungshandgriff mehr erfordert.
[0005] Die Lösung der Aufgabe wird nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Eine
solche Umschaltvorrichtung weist den besonderen Vorteil auf, daß sie schon bei der
Anwahl des Betriebszustandes zu Beginn des Umschaltvorganges betätigt wird und damit
die Umschaltung der Greiferöffnungs- und Wendekurven keine weitere Aufmerksamkeit
durch das Bedienungspersonal erfordert. Die Umschaltvorrichtung ist sehr betriebssicher,
da sie auch richtungsabhängig vom jeweiligen Betriebszustand aus geschaltet wird.
[0006] Eine Ausführung nach der dargestellten Verbesserung wird im Folgenden anhand von
Zeichnungen beschrieben.
[0007] Die Darstellungen zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 eine Schalteinrichtung nach der Verbesserung,
Fig. 2 die Ankoppelung einer Greiferöffnungskurve,
Fig. 3 die Ankoppelung einer Wendekurve und
Fig. 4 die Darstellung aus Figur 3 im axialen Schnitt.
[0008] In Figur 1 ist die Schalteinrichtung im Zusammenhang des angedeuteten Maschinenaufbaus
dargestellt. Der Pneumatikzylinder 1 ist mit einer Kupplung 2 versehen. Diese ist
über eine Gabel 3 an einer Schaltnabe 4 befestigt. Die Schaltnabe 4 sitzt auf der
Schaltwelle 5. Die Schaltwelle 5 liegt achsparallel zu einer Wendetrommel 6 und einer
Speichertrommel 7. Der Pneumatikzylinder 1 ist außerdem über Leitungen 8 mit einem
Pneumatikventil 9 verbunden. Das Pneumatikventil 9 weist den Anschluß einer Luftzufuhr
10 auf. Außerdem ist das Pneumatikventil 9 mit einem Umschalter 11 verbunden. Der
Umschalter 11 dient im allgemeinen dazu, die Bogenrotationsdruckmaschine auf die Umstellung
aus der Betriebsweise für Schöndruck in die Betriebsweise für Schön- und Widerdruck
bzw. umgekehrt vorzubereiten. Dazu werden Verriegelungen in der Maschine, eine Maschinenbremse
und verschiedene Sicherheitseinrichtungen aktiviert. Die Verbindung zur Steuerung
der Bogenrotationsdruckmaschine ist am Umschalter 11 durch einen Anschluß 12 angedeutet.
[0009] In Figur 2 ist der Anschluß einer Greiferöffnungskurve 13 an die Schaltwelle 5 dargestellt.
Dazu ist auf der Schaltwelle 5 eine weitere Schaltnabe 14 befestigt. An der Schaltnabe
14 ist eine Lasche 15 angelenkt. Die Lasche 15 wiederum ist mit der Greiferöffnungskurve
13 verbunden, die drehbar auf einem Wellenteil der Wendetrommel 6 sitzt. Weiterhin
ist an der Schaltnabe 15 ein Fortsatz 16 befestigt. Der Fortsatz 16 ist mit Anschlagflächen
17 versehen. Den Anschlagflächen 17 sind verstellbare Endanschläge 18 zugeordnet,
die im Maschinengestell befestigt werden.
[0010] In Figur 3 ist schließlich die Koppelung einer Wendekurve 19 mit der Schaltwelle
5 dargestellt. Dazu ist auf der Schaltwelle 5 eine dritte chaltnabe 20 befestigt.
An der Schaltnabe 20 ist ein Stellschieber 21 angelenkt. Auf dem Stellschieber 21
sitzen Stellnocken 22, die mit der Wendekurve 19 in Verbindung stehen. Der Stellschieber
21 ist daher linear zu bewegen und wird in seiner Lage durch eine Federstange 23 gegenüber
der Schaltnabe 20 gesichert, wobei die lineare Bewegung etwa durch die Koppelung der
Schaltnabe 20 mit dem Stellschieber 21 über eine Schaltgabel ermöglicht wird.
[0011] In Figur 4 ist die Zuordnung der Wendekurve 19 zum Stellschieber 21 noch einmal dargestellt.
Die Wendekurve 19 ist mit Führungsstangen 24 versehen, die sie axial zur Wendetrommel
6 beweglich machen. Am äußeren Ende der Führungsstangen 24 sind jeweils Stützrollen
25 vorgesehen, die auf den Stellnocken 22 am Stellschieber 21 abgestützt sind. Die
Führungsstangen 24 werden unter Federkraft gegen die Stellnocken 22 gedrückt. Durch
Längsverschiebung des Stellschiebers 21 kann die Wendekurve 19 mit Kurvenrollen 26
an der Wendetrommel 6 in Verbindung gebracht werden.
[0012] Die Funktionsweise der Schalteinrichtung ist wie folgt: Zum Umstellen der Bogenrotationsdruckmaschine
aus einer Betriebsweise in die andere wird zunächst der Umschalter 11 betätigt. Dabei
wird die Bogenrotationsdruckmaschine verriegelt und abgesichert. Gleichzeitig wird
aber das Pneumatikventil 9 betätigt und je nach Ausgangsstellung wird der Pneumatikzylinder
1 in seine jeweils andere Endlage bewegt. Dabei schlägt der Fortsatz 16 an der Schaltnabe
14 mit einer seiner Anschlagflächen 17 an einem der beiden Endanschläge 18 je nach
Bewegungsrichtung an. Die Größe des Drehwinkels bzw. die Lage der Schwenkbewegung
der Schaltwelle 5 ist durch Verstellung der Endanschläge 18 veränderbar. Durch die
Drehung der Schaltwelle 5 wird eine Bewegung von den Schaltnaben 14 und 20 auf die
Verstellung der Greiferöffnungskurve 13 und der Wendekurve 19 übertragen. Die Lasche
15 überträgt eine Drehbewegung auf die Greiferöffnungskurve 13 während der Stellschieber
21 eine Axialbewegung über seine Stellnocken 22 auf die Wendekurve 19 überträgt. Dabei
wird entweder der Öffnungszeitpunkt der Greifer an der Wendetrommel 6 auf den Schöndruck
eingestellt und gleichzeitig die Wendekurve 19 außer Eingriff der Kurvenrollen 26
gebracht oder die Greiferöffnungskurve 13 wird auf den Öffnungszeitpunkt für den Widerdruckbetrieb
umgestellt und die Wendekurve 19 wird in Eingriff mit den Kurvenrollen 26 gebracht.
Insbesondere die Zuordnung der Lage der Greiferöffnungskurve 13 ist dabei wie oben
beschrieben einstellbar. Der Ablauf geschieht ohne jegliches Zutun des Bedienungspersonals
und stellt sicher, daß die Zuordnung der Kurven für den Betrieb in einer der beiden
Betriebsweisen funktionsgerecht vorgenommen wird.
Die Anordnung in der dargestellten Weise kann selbstverständlich von Details abgesehen
verändert werden, ohne dabei den wesentlichen Inhalt der Verbesserung zu berühren.
Bezugszeichenliste
[0013]
1 Pneumatikzylinder
2 Kupplung
3 Gabel
4 Schaltnabe
5 Schaltwelle
6 Wendetrommel
7 Speichertrommel
8 Leitung
9 Pneumatikventil
10 Luftzufuhr
11 Umschalter
12 Anschluß
13 Greiferöffnungskurve
14 Schaltnabe
15 Lasche
16 Fortsatz
17 Anschlagfläche
18 Endanschlag
19 Wendekurvel
20 Schaltnabe
21 Stellschieber
22 Stellnocken
23 Federstange
24 Führungsstange
25 Stützrolle
26 Kurvenrolle
1.) Umschaltvorrichtung im Steuergetriebe für Greifer einer Wendetrommel in einer
Bogenrotationsdruckmaschine für wahlweisen Schön- oder Schön- und Widerdruck mit Greiferöffnungskurven
und Schwenkkurven zur Steuerung einer Schwenkbewegung von Greifersätzen, wobei die
Umschaltvorrichtung die Steuerkurven verbindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Bogenrotationsdruckmaschine ein Umschalter (11) vorgesehen ist, der die
Bogenrotationsdruckmaschine für die Umstellung vom Schöndruck in den Schön- und Widerdruck
und umgekehrt vorbereitet, und daß die Umschaltvorrichtung (4, 5, 13 bis 17, 19 bis
22) mit enem Schaltantrieb und der Schaltantrieb richtungsabhängig mit dem Umschalter
(11) verbunden ist.
2.) Umschaltvorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltantrieb ein Pneumatikzylinder (1) ist und der Umschalter (11) über ein
Pneumatikventil (9) mit dem Pneumatikzylinder (1) verbunden ist, wobei die Richtung
der Schaltbewegung des Pneumatikzylinders (1) vor der Schaltstellung des Umschalters
(11) abhängig ist
3.) Umschaltvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umschaltvorrichtung aus einer Schaltwelle (5) besteht, an der der Pneumatikzylinder
(1) angelenkt ist, daß die Schaltwelle (5) über eine Lasche (15) mit der drehbar gelagerten
Greiferöffnungskurve (13) und über einen Stellschieber (21) mit Stellnocken (22) zur
axialen Verschiebung einer Wendekurve (19) verbunden ist und daß an der Schaltwelle
(5) Anschlagflächen (17) vorgesehen sind, die mit einstellbaren Endanschlägen (18)
im Maschinengestell zusammenwirken.