(19)
(11) EP 0 264 839 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.04.1988  Patentblatt  1988/17

(21) Anmeldenummer: 87115124.7

(22) Anmeldetag:  16.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 21/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 22.10.1986 DE 8628072 U

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Difflipp, Kurt
    D-6057 Dietzenbach/Steinberg (DE)
  • Ochs, Heinrich
    D-6492 Sinntal 5 (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
63012 Offenbach
63012 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Umschalteinrichtung an der Wendetrommel einer Bogenrotationsdruckmaschine


    (57) Zur Umstellung einer Bogenrotationsdruckmaschine für wahlweisen Schön- oder Schön- und Widerdruck sind 5 Getriebeteile in einer Wendetrommel (6) zu verstellen. Um eine kombinierte Umschaltung von Greiferöffnungskurven (13) und Wendekurven (19) zu ermöglichen und die Bedienung bei der Umstellung zu erleichtern, werden die Elemente zur Verstellung der Greiferöffnungs- (13) und Wendekurven (19) mit einer Schaltwelle (5) gekoppelt, die von einem Pneumatikzylinder (1) angetrieben ist. Der Pneumatik­zylinder (1) wird von einem Umschalter (11) zur Vorbereitung der Bogenrotationsdruckmaschine auf die Umstellung angesteuert und automatisch betätigt, wenn de Bogenrotationsdruckmaschine umgestellt werden soll.




    Beschreibung


    [0001] Die Verbesserung betrifft eine Umschaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Umschalt­vorrichtung ist in der DE-AS 2 133 693 beschrieben.

    [0002] In Bogenrotationsdruckmaschinen für wahlweisen Schön- ­oder Schön- und Widerdruck sind Einrichtungen vorhanden, um die Steuerung des Bogenlaufs umzustellen, so daß die Bogen einmal nur an ihrer Vorderkante gehalten durch die Bogen­rotationsdruckmaschine geführt werden und zum andern während des Bogenlaufs von der Vorderkante auf die Hinter­kante gewendet werden können. Bei der Technik der Bogenwendung ist es notwendig, sowohl Greifer vorzusehen, die zur Übergabe des Bogenendes auf einer Wendetrommel gegeneinander verschwenkt werden können, als auch anderer­seits Greifer in ihrem Öffnungszeitpunkt auf der Wendetrommel so verstellen zu können, daß der Übergabe­zeitpunkt dem Bogenlauf des Bogenendes entspricht. Dazu müssen Wendekurven der Wendetrommel zugeschaltet werden und die Greiferöffnungskurven entsprechend der Umstellung auf das Bogenende relativ zur Wendetrommel versetzt bzw. Kurven mit einsprechend versetztem Öffnungspunkt eingeschaltet werden.

    [0003] In der DE-AS 2 133 693 ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Greife einer Bogenübergabe- und Wendetrommel einer Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine beschrieben. In der Wendetrommel sind Wendekurven und Greiferöffnungskurven vorhanden. Im Normalbetrieb der Bogenrotationsdruckmaschine ist die Wendekurve außer Eingriff. Für die Greiferöffnung sind spezielle Kurven jeweils für den Schöndruck und den Schön- und Widerdruckbetrieb vorhanden. Die Wendekurven und die Greiferöffnungskurven sind verschiebbar gelagert und über ein Gestänge miteinander gekoppelt. Zum Umstellen der Maschine vom Schöndruck in den Schön- und Widerdruckbetrieb wird das Gestänge entriegelt und axial über einen Handgriff verschoben, so daß gleichzeitig die Wendekurve und die Greiferöffnungskurven axial verschoben werden. Dabei kommt die Wendekurve in Eingriff, während die Greifer­öffnungskurve für Schöndruck außer Eingriff und die Greiferöffnungskurve für Schön- und Widerdruck ebenfalls in Eingriff kommt. Trotz der relativ einfachen Bedienung der gesamten Vorrichtung erscheint der Aufwand für die Umstellung hoch. Vor allen Dingen ist zu berücksichtigen, daß ein Bedienungsablauf von mehreren Handgriffen nur für die Umstellung der Wendekurven bzw. Greifer­öffnungskurven notwendig ist.

    [0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Umschaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart zu verbessern, daß die Umschaltung der Wendekurven und Greiferöffnungskurven bei der Umstellung einer Bogenrotationsdruckmaschine vom Schöndruck in den Schön- ­und Widerdruck automatisch erfolgt und keinen eigenen Bedienungshandgriff mehr erfordert.

    [0005] Die Lösung der Aufgabe wird nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Eine solche Umschaltvorrichtung weist den besonderen Vorteil auf, daß sie schon bei der Anwahl des Betriebszustandes zu Beginn des Umschalt­vorganges betätigt wird und damit die Umschaltung der Greiferöffnungs- und Wendekurven keine weitere Aufmerksamkeit durch das Bedienungspersonal erfordert. Die Umschaltvorrichtung ist sehr betriebssicher, da sie auch richtungsabhängig vom jeweiligen Betriebszustand aus geschaltet wird.

    [0006] Eine Ausführung nach der dargestellten Verbesserung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen beschrieben.

    [0007] Die Darstellungen zeigen im Einzelnen:

    Fig. 1 eine Schalteinrichtung nach der Verbesserung,

    Fig. 2 die Ankoppelung einer Greiferöffnungskurve,

    Fig. 3 die Ankoppelung einer Wendekurve und

    Fig. 4 die Darstellung aus Figur 3 im axialen Schnitt.



    [0008] In Figur 1 ist die Schalteinrichtung im Zusammenhang des angedeuteten Maschinenaufbaus dargestellt. Der Pneumatik­zylinder 1 ist mit einer Kupplung 2 versehen. Diese ist über eine Gabel 3 an einer Schaltnabe 4 befestigt. Die Schaltnabe 4 sitzt auf der Schaltwelle 5. Die Schaltwelle 5 liegt achsparallel zu einer Wendetrommel 6 und einer Speichertrommel 7. Der Pneumatikzylinder 1 ist außerdem über Leitungen 8 mit einem Pneumatikventil 9 verbunden. Das Pneumatikventil 9 weist den Anschluß einer Luftzufuhr 10 auf. Außerdem ist das Pneumatikventil 9 mit einem Umschalter 11 verbunden. Der Umschalter 11 dient im allgemeinen dazu, die Bogenrotationsdruckmaschine auf die Umstellung aus der Betriebsweise für Schöndruck in die Betriebsweise für Schön- und Widerdruck bzw. umgekehrt vorzubereiten. Dazu werden Verriegelungen in der Maschine, eine Maschinenbremse und verschiedene Sicherheits­einrichtungen aktiviert. Die Verbindung zur Steuerung der Bogenrotationsdruckmaschine ist am Umschalter 11 durch einen Anschluß 12 angedeutet.

    [0009] In Figur 2 ist der Anschluß einer Greiferöffnungskurve 13 an die Schaltwelle 5 dargestellt. Dazu ist auf der Schaltwelle 5 eine weitere Schaltnabe 14 befestigt. An der Schaltnabe 14 ist eine Lasche 15 angelenkt. Die Lasche 15 wiederum ist mit der Greiferöffnungskurve 13 verbunden, die drehbar auf einem Wellenteil der Wendetrommel 6 sitzt. Weiterhin ist an der Schaltnabe 15 ein Fortsatz 16 befestigt. Der Fortsatz 16 ist mit Anschlagflächen 17 versehen. Den Anschlagflächen 17 sind verstellbare Endanschläge 18 zugeordnet, die im Maschinengestell befestigt werden.

    [0010] In Figur 3 ist schließlich die Koppelung einer Wendekurve 19 mit der Schaltwelle 5 dargestellt. Dazu ist auf der Schaltwelle 5 eine dritte chaltnabe 20 befestigt. An der Schaltnabe 20 ist ein Stellschieber 21 angelenkt. Auf dem Stellschieber 21 sitzen Stellnocken 22, die mit der Wendekurve 19 in Verbindung stehen. Der Stellschieber 21 ist daher linear zu bewegen und wird in seiner Lage durch eine Federstange 23 gegenüber der Schaltnabe 20 gesichert, wobei die lineare Bewegung etwa durch die Koppelung der Schaltnabe 20 mit dem Stellschieber 21 über eine Schaltgabel ermöglicht wird.

    [0011] In Figur 4 ist die Zuordnung der Wendekurve 19 zum Stellschieber 21 noch einmal dargestellt. Die Wendekurve 19 ist mit Führungsstangen 24 versehen, die sie axial zur Wendetrommel 6 beweglich machen. Am äußeren Ende der Führungsstangen 24 sind jeweils Stützrollen 25 vorgesehen, die auf den Stellnocken 22 am Stellschieber 21 abgestützt sind. Die Führungsstangen 24 werden unter Federkraft gegen die Stellnocken 22 gedrückt. Durch Längsverschiebung des Stellschiebers 21 kann die Wendekurve 19 mit Kurvenrollen 26 an der Wendetrommel 6 in Verbindung gebracht werden.

    [0012] Die Funktionsweise der Schalteinrichtung ist wie folgt: Zum Umstellen der Bogenrotationsdruckmaschine aus einer Betriebsweise in die andere wird zunächst der Umschalter 11 betätigt. Dabei wird die Bogenrotationsdruckmaschine verriegelt und abgesichert. Gleichzeitig wird aber das Pneumatikventil 9 betätigt und je nach Ausgangsstellung wird der Pneumatikzylinder 1 in seine jeweils andere Endlage bewegt. Dabei schlägt der Fortsatz 16 an der Schaltnabe 14 mit einer seiner Anschlagflächen 17 an einem der beiden Endanschläge 18 je nach Bewegungsrichtung an. Die Größe des Drehwinkels bzw. die Lage der Schwenkbewegung der Schaltwelle 5 ist durch Verstellung der Endanschläge 18 veränderbar. Durch die Drehung der Schaltwelle 5 wird eine Bewegung von den Schaltnaben 14 und 20 auf die Verstellung der Greiferöffnungskurve 13 und der Wendekurve 19 übertragen. Die Lasche 15 überträgt eine Drehbewegung auf die Greiferöffnungskurve 13 während der Stellschieber 21 eine Axialbewegung über seine Stellnocken 22 auf die Wendekurve 19 überträgt. Dabei wird entweder der Öffnungszeitpunkt der Greifer an der Wendetrommel 6 auf den Schöndruck eingestellt und gleichzeitig die Wendekurve 19 außer Eingriff der Kurvenrollen 26 gebracht oder die Greiferöffnungskurve 13 wird auf den Öffnungszeitpunkt für den Widerdruckbetrieb umgestellt und die Wendekurve 19 wird in Eingriff mit den Kurvenrollen 26 gebracht. Insbesondere die Zuordnung der Lage der Greiferöffnungskurve 13 ist dabei wie oben beschrieben einstellbar. Der Ablauf geschieht ohne jegliches Zutun des Bedienungspersonals und stellt sicher, daß die Zuordnung der Kurven für den Betrieb in einer der beiden Betriebsweisen funktionsgerecht vorgenommen wird.
    Die Anordnung in der dargestellten Weise kann selbstverständlich von Details abgesehen verändert werden, ohne dabei den wesentlichen Inhalt der Verbesserung zu berühren.

    Bezugszeichenliste



    [0013] 

    1 Pneumatikzylinder

    2 Kupplung

    3 Gabel

    4 Schaltnabe

    5 Schaltwelle

    6 Wendetrommel

    7 Speichertrommel

    8 Leitung

    9 Pneumatikventil

    10 Luftzufuhr

    11 Umschalter

    12 Anschluß

    13 Greiferöffnungskurve

    14 Schaltnabe

    15 Lasche

    16 Fortsatz

    17 Anschlagfläche

    18 Endanschlag

    19 Wendekurvel

    20 Schaltnabe

    21 Stellschieber

    22 Stellnocken

    23 Federstange

    24 Führungsstange

    25 Stützrolle

    26 Kurvenrolle




    Ansprüche

    1.) Umschaltvorrichtung im Steuergetriebe für Greifer einer Wendetrommel in einer Bogenrotationsdruckmaschine für wahlweisen Schön- oder Schön- und Widerdruck mit Greiferöffnungskurven und Schwenkkurven zur Steuerung einer Schwenkbewegung von Greifersätzen, wobei die Umschaltvorrichtung die Steuerkurven verbindet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Bogenrotationsdruckmaschine ein Umschalter (11) vorgesehen ist, der die Bogenrotations­druckmaschine für die Umstellung vom Schöndruck in den Schön- und Widerdruck und umgekehrt vorbereitet, und daß die Umschaltvorrichtung (4, 5, 13 bis 17, 19 bis 22) mit enem Schaltantrieb und der Schaltantrieb richtungsabhängig mit dem Umschalter (11) verbunden ist.
     
    2.) Umschaltvorrichtung nach Anspruch 1
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schaltantrieb ein Pneumatikzylinder (1) ist und der Umschalter (11) über ein Pneumatikventil (9) mit dem Pneumatikzylinder (1) verbunden ist, wobei die Richtung der Schaltbewegung des Pneumatikzylinders (1) vor der Schaltstellung des Umschalters (11) abhängig ist
     
    3.) Umschaltvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Umschaltvorrichtung aus einer Schaltwelle (5) besteht, an der der Pneumatikzylinder (1) angelenkt ist, daß die Schaltwelle (5) über eine Lasche (15) mit der drehbar gelagerten Greiferöffnungskurve (13) und über einen Stellschieber (21) mit Stellnocken (22) zur axialen Verschiebung einer Wendekurve (19) verbunden ist und daß an der Schaltwelle (5) Anschlagflächen (17) vorgesehen sind, die mit einstellbaren Endanschlägen (18) im Maschinengestell zusammenwirken.
     




    Zeichnung