[0001] Die Erfindung betrifft einen Kantenschutz- Richtwinkel als Eckenbewehrung für die
auf die Wärmedämmschicht eines Gebäudes mit Vollwärmeschutzmantel aufzutragende, als
Träger für die Sichtputzschicht dienende und mit Kunststoff verstärkten Glasfaser
(GFK)-Gewebematten bewehrte Spachtelmaterialschicht, oder als Bewehrung für mindestens
den Eckbereich einer mineralischen Sichtputzschicht, die unmittelbar auf die - gemauerten
oder betonierten - Gebäudewände aufgebracht wird, bestehend aus mindestens einem winkelprofifförmig
gestalteten GFK-Gewebestreifen aus für die Bewehrung der Spachtelmaterialschicht benutzbarem
GFK-Glasfasergewebe, wobei dieser Gewebestreifen im Eckbereich, d. h. entlang der
Profilecke und der dort winklig aneinander anschließenden, inneren, streifenförmigen
Abschnitte seiner Schenkel verstärkt ist und freie - nicht verstärkte - Randstreifen
des Gewebestreifens, die über die äußeren Langsränder des verstärkten Profileckbereichs
hinausragen und in der Gebrauchslage des Kantenschutz-Richtwinkels - falls dieser
zur Bewehrung der Spachtelkleberschicht eines Vollwärmeschutzsystems eingesetzt ist
- sich mit einer anschließenden Glasfaser-Mattenbewehrung der Spachtelkleberschicht
auf dem größten Teil ihrer Streifenbreite überlappen, eine Mindestbreite von ca. 4
cm haben.
[0002] Bei einem durch das DE-U-8 222 937.6 bekannten Kantenschutz-Richtwinkel dieser Art
besteht die Verstärkung aus einem den Bewehrungs-Glasfasergewebestreifen tragenden
Winkelprofil aus Aluminium, wobei die Schenkelbreite dieses Aluminium-Winkelprofils
rund 25 mm und die Dicke seiner Profilschenkel im Normalfall 0,5 mm betragen. Der
Glasfasergewebestreifen ist an dieses Alu-Winkelprofil außenseitig angeklebt. Hierzu
wird auf das Winkelprofil ein handelsüblicher Sprühkleber aufgebracht und der Glasfasergewebestreifen
sodann an den einen Schenkel und anschließend an den anderen Schenkel des Winkelprofils
angewalzt.
[0003] Aus dieser Gestaltung des bekannten Kantenschutz-Richtwinkels resultierende technische
Nachteile sind zumindest die folgenden:
[0004] Die Herstellung ist arbeitsaufwendig, da zumindest das Aufsprühen des Klebers auf
das Aluminium-Winkelprofil in Handarbeitsgängen erfolgt. Da das dünnwandige Aluminiumwinkelprofil
nur eine geringe Formstabilität bzw. -elastizität hat, ist die Gefahr einer Beschädigung
durch Verbiegen oder Knicken des Winkelprofils bzw. des Kantenschutz-Richtwinkels
insgesamt beim Transport zum Einsatzort oder beim Gebrauch erheblich. Zwar kann ein
hierbei beschädigter Kantenschutz-Richtwinkel in den meisten Fällen wieder wenigstens
annähernd in seine ursprüngliche Form gebracht werden, wobei jedoch an den Knick-
oder Biegestellen in aller Regel bleibende Verformungen, d. h. Unebenheiten zurückbleiben,
die und sei es auch nur geringfügig - auftragen und durch einen erhöhten Einsatz von
Spachtelmasse, mit der der Kantenschutz-Richtwinkel am Wärmedämmantel des Gebäudes
befestigt wird, wieder ausgeglichen werden müssen. Da bei den vorstehend genannten,
typischen Abmessungen des Aluminium-Winkelprofils auch dessen Verwindungssteifigkeit
relativ gering ist, darf ein bekannter Kantenschutz-Richtwinkel, wenn er bequem benutzbar
sein soll, nicht zu lang sein, wobei eine Länge von 2,5 m als obere Schranke gelten
kann, bis zu welcher der Kantenschutz- Richtwinkel hinreichend verwindungssteif bleibt.
Die Bewehrung von Eckkanten des Wärmedämmantels, die sich z. B. über eine mehr als
2,5 m betragende Stockwerkshöhe erstrecken, erfordert daher in der Regel ein Anstückeln,
wobei beim Abschneiden eines Kantenschutz-Richtwinkel-Elements auf die jeweils erforderliche
Ergänzungslänge wiederum die Gefahr besteht, daß das als Verstärkung vorgesehene Aluminium-Winkelprofil
an der Schnittstelle stärker als tolerierbar verformt wird und daher mit zusätzlichem
Aufwand wieder nachgerichtet werden muß, bevor es zweckentsprechend verwendet werden
kann.
[0005] Es kommt hinzu, daß, wegen des großen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Aluminium,
aus temperaturbedingten Längenänderungen des Winkelprofils Spannungen in der Klebeverbindung
sowie an den Grenzschichten zum Spachtelmaterial auftreten können, die langfristig
zur Bildung feiner Risse im Verputz und in extremen Fällen auch zu einem Abplatzen
desselben führen können. Die Gefahr einer korrosionsbedingten Beschädigung des Aluminium-Verstärkungsteils
und einer dadurch bedingten Rißbildung im Putz kommt hinzu.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kantenschutz-Richtwinkel der eingangs genannten
Art zu schaffen, der bei vorgegebener Dimensionierung eine erhöhten Formstabilität
aufweist, insbesondere weniger beschädigungsanfällig ist, gegenüber thermischen Einflüssen,
insbesondere Längenänderungen sowie gegenüber Korrosionseinflüssen unempfindlich ist
und darüber hinaus auch einfacher hergestellt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale gelöst.
[0008] Hiernach umfaßt die Eckverstärkung des durch den Glasfaser-Gewebestreifen gebildeten
Bewehrungs-Winkelsprofils mindestens einen weiteren GFK-Gewebestreifen, der an dem
winkelprofilförmigen Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen unmittel anliegend angeordnet ist
und mindestens an gleichmäßig über die Anlagefläche der beiden Gewebestreifen verteilt
angeordneten Stellen, an denen sich die Faserbündel des Bewehrungs-Gewebes mit Faserbündeln
des Verstärkungs-Gewebes überkreuzen bzw. diese aneinander anliegen, in Kunststoff
eingebettet ist, wobei die größte effektive Dicke der dabei gebildeten Kunststoffschicht
bzw. -schichtelemente, abgesehen von dünnen Deckfilmschichten gleich der effektiven
Gesamtdicke der beiden Gewebestreifen in deren Anlagebereich ist.
[0009] Zur Erzielung eines für die erforderliche Stabilität des Kantenschutz-Richtwinkels
hinreichend festen Gewebe-Kunststoffverbundes eignen sich handelsübliche, z. B. durch
Erwärmung oder UV-Bestrahlung beschleunigt aushärtbare Vergußharze wie Polyester-
oder Epoxidharze, mit denen die miteinander zu verbindenden GFK-Gewebe getränkt werden,
bevor sie aufeinandergelegt und ggf. aneinander angepreßt werden. Auch wenn die einzelnen
Verbindungsstellen über das Kunststoffmaterial nicht untereinander Zusammenhängen,
sondern dieses nur an den Kreuzungsstellen, an denen Faserbündel der beiden Gewebestreifen
aneinander anliegen, deren sich kreuzende Faserbündel umschließt, wird dennoch, wegen
der doppellagigen Ausbildung des Kantenschutz- Richtwinkels im Verstärkungsbereich
eine gute Formstabilität und Steifigkeit des Kantenschutz- Richtwinkels erzielt, die
mindestens derjenigen des bekannten, mit einem Aluminium- Winkelprofil versteiften
Kantenschutz- Richtwinkels entspricht und im Regelfall sogar höher ist.
[0010] Temperaturbedingte Relativbewegungen der GFK-Gewebestreifen treten nicht auf, da
diese aus demselben Material bestehen. Durch die Alkalität eines mineralischen Putzes
bedingte Korrosionsschäden können völlig vermieden werden.
[0011] Der insoweit erläuterte, erfindungsgemäße Kantenschutz-Richtwinkel ist auch auf einfache
Weise einer maschinellen Fertigung zugänglich, wobei von z. B. auf Trommeln aufgewickelten
GFK-Gewebestreifen ausgegangen wird, die in gestreckter Anordnung übereinandergelegt
und durch maschinelles Aufbringen des Kunststoffmaterials miteinander verbunden werden,
sodann, nachdem der Kunststoff hinreichend aber noch nicht vollständig ausgehärtet
ist, auf die vorgesehenen Gebrauchslängen abgeschnitten werden, wonach die so gebildeten
Doppelstreifen in das Winkelprofil geformt und dem abschließenden Aushärtprozeß unterworfen
werden können. Für die Erzielung sowohl einer zusammenhängendschichtförmigen Kunststoffverbindung
wie auch zur Schaffung gleichsam-punktförmig verteilt angeordneter, untereinander
nicht zusammenhängender Kunststoff-Verbindungsstellen kann es dabei ausreichend sein,
wenn das die Verstärkung bildende GFK-Gewebe intensiv mit einem Gießharz getrankt
und auf einen "trockenen" Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen aufgelegt wird, wobei sich
die Faserbündel des Bewehrungs-GFK-Gewebestreifens außenseitig mit umschließende Kunststoffbrücken
bilden können.
[0012] Eine einfache Herstellung des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels kann auch
dadurch begünstigt werden, daß der Verstärkungs-Gewebestreifen aus demselben Material
besteht, wie der die breiteren Profilschenkel aufweisende Bewehrungs- Gewebestreifen
in Verbindung hiermit wird durch die Merkmale des Anspruchs 4 im Verstärkungsbereich
eine gunstig niedrige Gesamtschenkeldicke des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
erzielt, so daß dieser nur wenig aufträgt.
[0013] Dabei ist es weiter vorteilhaft, wenn die Bewehrungs- und Verstärkungs-GFK-Gewebe
des Kantenschutz-Richtwinkels, wie gemäß Anspruch 5 angegeben, ausgebildet sind, so
daß sich die jeweils dickeren Gewebefäden des einen Gewebestreifens gut zwischen die
entsprechenden Fäden des anderen Gewebestreifens legen können und zwischen den Fäden
bzw. Faserbündeln der aneinander anliegenden. Gewebestreifen noch lichte Zwischenräume
verbleiben, durch die Spachtelmasse bzw. Putzmasse, falls der Kantenschutz-Richtwinkel
zur Bewehrung einer mineralischen Sichtputzschicht benutzt wird, hindurchtreten kann.
[0014] Um die den üblichen Anforderungen genügenden Stabilitätseigenschaften des Kantenschutz-Richtwinkels
zu erzielen, ist, wie vorstehend erläutert, eine absolut gleichmäßige und vollständige
Verfüllung der ursprünglichen lichten Geweberäume in der Regel nicht erforderlich.
[0015] Wenn es jedoch auf besonders hohe Formstabilität des Kantenschutz-Richtwinkels im
Eckbereich ankommt, kann es andererseits auch vorteilhaft sein, wenn die lichten Abstände
der Schuß- und Kettfäden des Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen deutlich geringer gewählt
sind als diejenigen des Bewehrungs-GFK-Gewebestreifens und etwa höchstens 1/5 derselben
betragen, und wenn der Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen sowie der Bewehrungsstreifen
im Bereich ihrer wechselseitigen Anlage aneinander in eine großflächig zusammenhängende
Verbindungs-Kunststoffschicht eingebettet sind. Bei der Herstellung eines solchen
Kantenschutz- Richtwinkels wird dann zweckmäßigerweise so vorgegangen, daß der "engmaschige"
Verstärkungs-Gewebestreifen unterhalb des Bewehrungs-GFK-Gewebestreifens angeordnet
und das Gießharz von oben her aufgeträufelt wird, so daß es die lichten "Maschenräume"
beider Gewebestreifen vollständig ausfüllen kann.
[0016] Durch eine derartige großflächige Einbettung der beiden GFK-Gewebestreifen in das
Kunststoffmaterial kann eine erhöhte Formstabilität und Steifigkeit des Kantenschutz-
Richtwinkels in dessen Eckbereich erzielt werden, da die - zusammenhängende - Kunststoffschicht,
die zwischen den Faserbündeln der beiden Gewebe verbleibenden lichten Maschenräume
vollständig oder annähernd vollständig, block- bzw. plattenförmig ausfüllt und dadurch
nicht nur eine Adhäsion dieser GFK-Gewebestreifen aneinander vermittelt, sondern diese
als formschlüssiges Verbindungselement unverrückbar aneinander verankert. Temperaturbedingte
Relativbewegungen der GFK-Gewebestreifen können innerhalb des GFK-Gewebe-Kunststoff-
Verbundes ohne weiteres aufgefangen werden.
[0017] Bei der insoweit erläuterten, zweilagigen Ausbildung des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
ist der GFK-Verstärkungsgewebestreifen bevorzugt an der Innenseite des durch den Bewehrungsgewebestreifen
gebildeten Winkelsprofils bzw. des Kantenschutz- Richtwinkels angeordnet.
[0018] In typischer Gestaltung des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels haben der
Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen und der Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen lichte Maschenweiten
zwischen 4 und 10 mm und die beiden Gewebestreifen sind so aneinander angeklebt, daß
auch im Verstärkungsbereich genügend weite lichte Maschenräume vorhanden sind, durch
die Spachtel-Putz oder Sichtputz, je nach Einsatz des Kantenschutz-Richtwinkels, hindurchtreten
kann. In Verbindung mit einer Gestaltung des Kantenschutz-Richtwinkels mit großflächiger
Kunststoff-Verbindung zwischen dem Bewehrungs- und dem Verstärkungs-Gewebestreifen
kann es je doch vorteilhaft sein, wenn die Maschenweite des Verstärkungs-Gewebestreifens
geringer ist als diejenige des Bewehrungs-Gewebestreifens.
[0019] Hierfür sind durch die Merkmale der Ansprüche 8 und 9 spezielle Dimensionierungen
des Bewehrungs und des Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen angeordnet, mit denen Kantenschutz-Richtwinkel
mit vorzugsweise innenseitiger Anordnung des Verstärkungs-Gewebestreifen realisierbar
sind und erheblich bessere Stabilitätseigenschaften entfalten als der bekannte, mit
einem Aluminium-Profil verstärkte Kantenschutz-Richtwinkel.
[0020] Die gemäß Anspruch 10 vorgesehene Gestaltung und Anordnung des zur Verstärkung ausgenutzten
GFK-Gewebestreifens, die, abgesehen von der Dimensionierung auch für das die Bewehrung
einer Spachtelkleberschicht eines Vollwärmeschutzsystems bildende GFK-Gewebematerial
vorgesehen sein kann, ist insbesondere für eine gute Knicksteifigkeit des Kantenschutz-Richtwinkels
sowie für die sichere Aufnahme der in der bewehrten Schicht auftretenden Kräfte günstig.
[0021] Die gemäß Anspruch 11 vorgesehene Anordnung, das Hindurchtreten von Spachtelmaterial,
ggf. von Außenputzmaterial, ermöglichender Perforationen einer durchgehenden Kunststoffschicht,
die die GFK-Gewebe des Kantenschutz-Richtwinkels miteinander verbindet, hat den Vorteil,
daß die dadurch bedingte Schwächung des verstärkten Bereiches vernachlässigbar gering
gehalten werden kann.
[0022] Derartige Aussparungen bzw. Perforationen werden zweckmäßigerweise ausgestanzt, bevor
der Kantenschutz-Richtwinkel in seine endgültige Form gebogen und ggf. gepreßt wird.
[0023] Eine gemäß Anspruch 13 vorgesehene Einfärbung des Verstarkungs-GFK-Gewebestreifens,
die einen deutlichen Kontrast zur Färbung des Bewehrungs-Gewebestreifens bildet, ist
insbesondere für eine z. B. photoelektrisch gesteuerte, automatisierte Herstellung
des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels von Vorteil und erleichtert im übrigen
auch das Erkennen von Herstellungsfehlern oder von Beschädigungen.
[0024] GFK-Gewebe mit der in Anspruch 14 angegebenen Bindungsart haben sich sowohl für die
Herstellung als auch für die Stabilitätseigenschaften des erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0025] Witterungs- und/oder tageszeitabhängig auftretende Erwärmungen und/oder Abkühlungen
einer Außenputzschicht eines Gebäudes führen dazu, daß in der Putzschicht Scherkräfte
auftreten, die hohe transversal zur Eckkante verlaufende Komponenten haben; dadurch
ist insbesondere der Eckbereich des Außenputzes der besonderen Gefahr der Rißbildung
ausgesetzt und bedarf daher in aller Regel einer Bewehrung, die diese Kräfte aufnehmen
kann.
[0026] Durch die Merkmale des Anspruchs 15 und das Auslegungsbeispiel gemäß Anspruch 16
ist eine insbesondere als Eckbewehrung für eine mineralische Außenputzschicht geeignete
Gestaltung eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels angegeben, der bei dieser
Dimensionierung zuverlässig eine Rißbildung im Eckbereich der Sichtputzschicht verhindert.
Der Kantenschutz-Richtwinkel wird dabei so angeordnet, daß die Randstreifen des Armierungs-Gewebes,
dessen lichte Maschenweiten denjenigen der vorerwähnten Ausführungsbeispiele von Kantenschutz-Richtwinkeln
entsprechen kann, etwa in den Mittelebenen der in der Ecke ineinander übergehenden
Wand-Putzschichten liegen, die typische Dicken um 20 mm haben. Um den Kantenschutz-Richtwinkel
in der hiernach vorzusehenden Anordnung im Abstand von etwa 10 mm von den Gebäudewandflächen,
auf die der mineralische Außenputz aufgebracht werden soll, vorab fixieren zu können,
werden an die Gebäudewände verteilt angeordnete Stützpunkte aus einem schnell abbindenden
Putzmaterial gesetzt, an die der Kantenschutz-Richtwinkel angedrückt und dadurch hinreichend
fixiert werden kann, bevor die endgültige Sichtputzschicht deren Material durch die
Gewebemaschen hindurchtreten kann, aufgespritzt wird.
[0027] Bei der durch die Ansprüche 15 und 16 angegebenen Auslegung eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richtwinkels können Bewehrungs-GFK-Gewebematten mit besonders niedrigen
Faserbündel-Querschnitten verwendet werden, ohne Beeinträchtigung der Bewehrungseigenschaften.
[0028] Die Gestaltung von Kantenschutz-Richtwinkeln mit Bewehrungs-Gewebe-Streifenbreiten
um 25 cm hat sowohl bei einem Einsatz des Kantenschutz-Richtwinkels als Spachtelkleberschicht-Bewehrung
eines Vollwärmeschutssystems wie auch als Eckbewehrung einer mineralischen Außenputzschicht
den Vorteil, daß für die Bewehrung der Fenster- oder Tür-Laibungen schon allein durch
den Kantenschutz-Richtwinkel eine ausreichende Bewehrungs-Streifenbreite zur Verfügung
steht. Gegebenenfalls kann der jeweilige Rand des Bewehrungs-Gewebestreifens des Kantenschutz-Richtwinkels,
entsprechend der vorhandenen Laibungstiefe, abgeschnitten werden.
[0029] Durch die Merkmale des Anspruchs 17 ist der Grundform nach eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richtwinkels umrissen, der sich insbesondere als Eckenbewehrung für eine
mineralische Sichtputzschicht eignet, wobei der verstärkte Bereich des Kantenschutz-
Richtwinkels eine Aufwölbung aufweist. Im unmittelbaren Eckbereich entsteht dadurch,
zwischen der Bewehrung und dem Gebäude, ein kanalförmiger Zwischenraum, der dadurch,
daß der Kantenschutz-Richtwinkel auch dort, wo er doppellagig ausgebildet ist, noch
eine hinreichende effektive Maschenweite hat, vollständig mit dem Putzmaterial verfüllbar
ist. Im unmittelbaren Eckbereich wird dann, abgesehen von einer dünnen äußeren Randschicht,
die eine Dicke von ca. 2 mm hat, das Putzmaterial wie von einem Korb umschlossen,
während in den an die Aufwölbung anschließenden Bereiche die freien Schenkel des Kantenschutz-Richtwinkels
etwa in der Mittelebene der Putzschicht verlaufen.
[0030] In der durch die Merkmale des Anspruchs 18 näher spezifizierten Gestaltung eines
solchen Kantenschutz-Richtwinkels kann die Ausbuchtung auch als Abzugskante beim Aufbringen
der Sichtputzschicht ausgenutzt werden, wodurch das Anbringen einer gleichmäßig dicken
Putzschicht erheblich vereinfacht wird.
[0031] In Verbindung hiermit sind durch die Merkmale der Ansprüche 19 und 20 Dimensionierungsrelationen
und spezielle Dimensionierungen angegebenen, die sich im Zuge einer versuchweisen,
praktischen Erprobung des Kantenschutz-Richtwinkels als vorteilhaft herausgestellt
haben.
[0032] Insbesondere bei einem Kantenschutz- Richtwinkel gemäß den Ansprüchen 15 bis 20'
kann es auch vorteilhaft sein, wenn ein außenseitig von dem Bewehrungs- Gewebestreifen
angeordneter Verstärkungs-Gewebestreifen vorgesehen ist, der der Aufwölbung eine gute
mechanische Festigkeit verleiht.
[0033] In Verbindung hiermit oder alternativ dazu kann auch die gemäß Anspruch 22 vorgesehene
Gestaltung eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels vorgesehen sein, deren
Bewehrungs- und Verstärkungs-Gewebestreifen im Bereich der Aufwölbung einen geschlossenen,
röhrenförmigen Bewehrungskorb bilden, der gebäudeseitig durch einen Winkel-Profilförmigen
Verstärkungs-Gewebestreifen abgeschlossen ist. In dieser Gestaltung eignet sich der
Kantenschutz- Richtwinkel sowohl für die Bewehrung von Sichtputzschichten als auch,
bei zweckentsprechender Verringerung der Höhe seiner Aufwölbung für die Bewehrung
einer im Rahmen eines Vollwärmeschutzsystems aufzubringenden Spachtel-Kleber-Schicht
und der unmittelbaren Eckbewehrung der auf diese aufzubringenden Putzschicht, die
in der Regel eine geringere Dicke hat als eine mineralische Sichtputzschicht.
[0034] Es versteht sich, daß die mit Aufwölbungen versehenen Ausführungsformen erfindungsgemäßer
Kantenschutz-Richtwinkel in sinngemäßer Abwandlung ihrer Dimensionen auch zur Bewehrung
von wärmedämmenden Putzschichten ausgenutzt werden können, die eine Dicke von bis
zu 50 mm aufweisen. Bei derartig dicken wärmedämmenden Putzschichten wird der Kantenschutz-Richtwinkel
in einer zur Anordnung in einer mineralischen Putzschicht analogen Anordnung am Gebäude
fixiert, derart, daß seine parallel zu den Gebäudewänden verlaufenden Schenkel in
einem Abstand von den Außenseiten der Gebäudewänden verlaufen, der etwa 1/3 der Dicke
der wärmedämmenden Putzschicht entspricht.
[0035] Zwar ist aus der DE-A-2 641 585 schon eine Schutz-Führungsleiste für Mauerecken bekannt,
die aus einem Kunststoff-Winkelprofil besteht, in dessen Schenkel Glasfaser-Gewebestreifen
für die anschließende Putzbewehrung eingearbeitet sind, wobei das Kunststoff-Profil
mit einer vorspringenden Leiste versehen ist, die als Sichtputzkante ausnutzbar ist.
Nachteilig an dieser bekannten Schutz-Führungsleiste ist jedoch die Tatsache, daß
im Bereich des Kunststoff-Winkelprofils eine breite Trennschicht zwischen Putz- und
Unterbau hingenommen werden muß und daß die vorspringende Leiste, die massiv ausgebildet
ist, die in der Ecke aneinander anschließenden Putz schichten trennt und einen zusammenhängenden
Verbund solcher Schichten verhindert, mithin die Rißbildung im Eckbereicheher begünstigt
als verhindert.
[0036] Der erfindungsgemäße Kantenschutz- Richtwinkel hat demgegenüber den großen Vorteil,
daß auch im Bereich der Außenecke der Zusammenhang der Putzschicht, praktisch auf
ihrer gesamten Dicke, vollständig erhalten bleibt.
[0037] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung, die, einzeln für sich oder in zweckgerechter
Kombination miteinander verwirklicht sein können, ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung spezieller Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkelz
in teilweise abgebrochenem Schnitt in einer rechtwinklig zu seiner Längskante verlaufenden
Ebene,
Fig. 2 den Kantenschutz-Richtwinkel gemäß Fig. 1 in vereinfachter, abgebrochener,
perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 den Kantenschutz-Richtwinkelgemäß den Figuren 1 und 2 in einer typischen Gebrauchslage,
Fig. 4 die Bindung der Gewebestreifen für ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richtwinkels und
Fig. 5 eine schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaues einer zur Herstellung
erfindungsgemäßer Kantenschutz-Richtwinkel geeignete Fertigungseinrichtung und
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels
in einer der Darstellung der Fig. 1 entsprechenden, stark vereinfachten Schnittdarstellung.
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels,
der sich insbesondere für die Bewehrung einer mineralischen Putzschicht eignet und
Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel eines Kantenschutz-Richtwinkels, der einen geschlossenen
röhrenförmigen Bewehrungskorb für den unmittelbaren Eckbereich einer Sichtputzschicht
bildet.
[0038] Der in den Figuren 1 und 2, auf deren Einzelheiten ausdrücklich verwiesen sei, in
seinem grundsätzlichen Aufbau und in der Fig. 3 in einer typischen Gebrauchslage dargestellte,
erfindungsgemäße Kantenschutz-Richtwinkel 10 dient zur Eckbewehrung einer im übrigen
durch großflächige GFK-Gewebematten, von denen in der Fig. 3 lediglich die an den
Kantenschutz-Richtwinkei 10 anschließenden GFK-Gewebematten 11 und 12 dargestellt
sind, bewehrten und dadurch mechanisch verstärkten Spachtel-Kleber-Schicht 13, die
zwischen einem auf die Außenwände eines durch eine Außenwandecke 14 repräsentierten
Gebäudes mit Vollwärmeschutzsystem aufgebrachten, z. B. aus Styroporplatten" zusammengesetzten,
die Gebäudeaußenwände vollständig einhüllenden Wärmedämmantel 16 und der sichtseitigen
Außenputzschicht angeordnet ist und als deren Träger fungiert, der eine zuverlässige
Haftung dieser Putzschicht 17 an den Außenwänden des Gebäudes bzw. dem Wärmedammantel
16 vermitteln soll. Dieser Wärmedämmmantel 16 ist in der Fig. 3 lediglich durch zwei
im Bereich der Außenwandecke 14 bündig aneinander anstoßende Wärmedämmplatten 18 und
19 repräsentiert, für die eine Dicke von 6 cm angenommen sei. Typische Dicken der
Spachtelkleber- oder Spachtelmaterialschicht 13 und der Außenputzschicht 17 sind 2
mm bzw. 2,5 bis 3 mm.
[0039] Durch den Kantenschutzrichtwinkel 10 soll erreicht werden, daß diejenige Eckkante
21 der Wärmedämmplatte 19, durch deren Anordnung auch diejenige der Sichtputzkante
22 bestimmt ist, beim Aufbringen der Spachtelkleberschicht 13 und der Sichtputzschicht
17 nicht beschädigt werden kann, oder, falls beim Transport oder der Verarbeitung
der Wärmedämmplatte 19 Beschädigungen der Eckkante 21 eingetreten sind, durch die
lagerichtige Anbringung des Kantenschutzrichtwinkels 10 trotzdem eine lagerichtige
Anbringung der Sichtputzschicht 17 mit definiert geradlinigem Verlauf ihrer Rente
22 gewährleistet ist.
[0040] Zu diesem Zweck ist der an die Eckkante 21 der Wärmedämmplatte 19 ansetzbare, erfindungsgemäße
Kantenschutzrichtwinkel mehr im einzelnen wie folgt aufgebaut:
[0041] Der Kantenschutzrichtwinkel 10 besteht aus zwei Glasfaser-Gewebestreifen 23 und 24,
die im Eckbereich des Kantenschutzrichtwinkels, der insgesamt die Form eines 90°-Winkelprofils
hat, durch eine feste Kunststoffschicht 26 formschlüssig und kraftschlüssig miteinander
verbunden sind.
[0042] Der, in der Gebrauchslage (Fig. 3) des Kantenschutzrichtwinkels 10 gesehen, äußere
GF-Gewebestreifen 23 entspricht nach Bindung, Dicke und Abstand seiner die Schußfäden
27 und die Kettfäden 28 des Gewebes bildenden Glasfaserbündel den GF-Gewebematten
11 und 12, die im übrigen die Bewehrung der auf den Wärmedämmantel 18, 19 aufzubringenden
Spachtelkleberschicht 13 bilden. Dieser außenseitige GF-Gewebestreifen 23 ist beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einfacher Leinenbindung ausgeführt, wobei die
Schußfäden 27, die von den Kettfäden 28 alternierend an den Außen und den Innenseiten
überquert werden, eine deutlich größere Anzahl von Einzelfasern umfassen und damit
auch deutlich dicker sind als die Kettfäden 28; das Verhältnis der Zahl der in den
einzelnen Schußfäden 27 enthaltenen - parallelen, ca. 50
Ilm dicken - Einzelfasern zur Zahl der in den Kettfäden 28 enthaltenen Einzelfasern
beträgt zwischen 10/1 und 3/1; die effektive Dicke d, des äußeren GF-Gewebestreifens
23, die gleich der Summe der Dicke eines Schußfadens 27 und der Dicke eines Kettfadens
28 ist, beträgt zwischen 0,3 und 1 mm; der lichte Abstand A zweier benachbarter Schußfäden
27 bzw. zweier benachbarter Kettfäden 28 beträgt in typischen Fällen zwischen 3 und
8 mm; der äußere GF-Gewebestreifen 23 ist innerhalb des Kantenschutzrichtwinkels 10
so angeordnet, daß seine Schußfäden 27 im wesentlichen parallel zu dessen Eckkante
29 verlaufen.
[0043] Der andere, innenseitig angeordnete GF-Gewebestreifen 24 ist ebenfalls in Leinenbindung
ausgeführt, wobei jedoch der lichte Abstand a seiner Schuß- und Kettfäden deutlich
geringer ist als beim äußeren Gewebestreifen 23. Die effektive Dicke d
2 des Inneren GF-Gewebestreifens 24 beträgt zwischen 0,3 und 0,8 mm und ist höchstens
gleich der effektiven Dicke d, des äußeren Gewebestreifens. Die die Schußfäden 31
und die Kettfäden 32 bildenden Glasfaserbündel haben beim inneren Gewebestreifen 24
jeweils dieselbe Dicke und der lichte Abstand a zwischen je zwei benachbarten Schußfäden
31 bzw. Kettfäden 32 des inneren GF-Gewebestreifens 24 beträgt maximal etwa 1/5 des
entsprechenden Abstandes A der Schuß- bzw. Kettfäden 27 bzw. 28 des äußeren Gewebestreifens
23.
[0044] Die beiden Gewebestreifen 23 und 24 sind unmittelbar aneinander anliegend angeordnet
und vollständig in die Kunststoffschicht 26 eingebettet, deren größte effektive Dicke
im wesentlichen, d. h. abgesehen von dünnen Deckfilmschichten, die die Schuß- und
Kettfäden des äußeren Gewebestreifens 23 außenseitig bzw. des inneren Gewebestreifens
24 innenseitig umgeben, gleich der Summe der effektiven Dicken d, und d
2 dieser beiden Gewebestreifen 23 bzw. 24 ist. Sie kann im Bereich der Zwischenräume
zwischen den Schuß- und Kettfäden des äußeren bzw. des inneren GF-Gewebestreifens
23 bzw. 24 auch etwas geringer sein.
[0045] Die Kunststoffschicht 26 ist so ausgebildet, daß der innere Gewebestreifen 24 vollständig,
der äußere Gewebestreifen 23 aber nur in seinem Überlappungsbereich mit dem inneren
Gewebestreifen 24 in diese Kunststoffschicht 26 eingebettet sind.
[0046] Der den inneren Profil-GFK-Gewebestreifen 24 vollständig aufnehmende GFK-Kunststoffverbund
bildet, für sich allein betrachtet, ein Winkelprofil mit Schenkelbreiten b von 2,5
bis 3 cm, das sich trotz seiner relativ geringen Schenkeldicken durch eine hohe Knicksteifigkeit
und eine hohe Verwindungssteifigkeit sowie auch durch eine gute Formstabilität und
-elastizität auszeichnet.
[0047] Die über die freien Längskanten 33 bzw. 34 der Profilschenkel 36 und 37 des GFK-Kunststoff-Verbundprofil-Winkels
36, 37 seitlich überstehenden, flexiblen Randstreifen 38 und 39 des außenseitigen
GFK-Gewebestreifens haben typische Breiten von je 4 bis 10 cm. Sie können auch deutlich
breiter sein, z. B. bis zu 50 cm, um eine größere Überlappungsbreite mit den anschließenden
Gewebematten 11 und 12 zu erzielen.
[0048] In bevorzugter Gestaltung des Kantenschutz- Richtwinkels 10 ist für den äußeren GFK-Gewebestreifen
23 ein GFK-Gewebe benutzt, dessen Schußfäden 27 (Fig. 4) geradlinig gestreckt verlaufen.
Bei einem solchen GFK-Gewebe sind, verglichen mit der Leinenbindung, anstelle eines
einzelnen Kettfadens derselben jeweils zwei Faserbündel 41 und 42 der halben Dicke
vorgesehen, wobei das eine Faserbündel 41 die Schußfäden 27 jeweils an, der Innenseite
des GFK-Gewebestreifens 23 und das andere Faserbündel 42 die Schußfäden 27 jeweils
aufderen Außenseite überqueren und die beiden Faserbündel 41 und 42 sich zwischen
je zwei Schußfäden 27 überkreuzen.
[0049] Auch für den inneren Profil-GFK-Gewebestreifen 24 kann ein Gewebe, das die anhand
der Fig. 4 geschilderte Bindung hat, mit Vorteil eingesetzt werden, wenn die vorstehend
erläuterten Relationen hinsichtlich der lichten Abstände der Schuß- und Kettfäden
realisiert sind. Durch Gewebe mit der anhand der Fig. 4 geschilderten Bindung wird
die Bildung die Schußfäden 27 außenseitig und innenseitig umschließender Kunststoffbrücken,
deren Dicke dann im wesentlichen derjenigen der Kettfäden 41 und 42 entspricht, begünstigt
und dadurch die Stabilität des GFK-Kunststoffverbandes im Eckbereich des Kantenschutz-Richtwinkels
erhöht.
[0050] Es genügt, wenn die Kunststoffschicht nur an den Überkreuzungsstellen von Faserbündeln
des einen Gewebestreifens 23 mit Faserbündeln des anderen Gewebestreifens vorgesehen
ist, so daß sich eine punktweise Anordnung der Verbindungsstellen ergibt, im Unterschied
zu der z. B. in der Fig. 2, dargestellten, zusammenhängenden Ausbildung der Kunststoffschicht.
[0051] Als Materialien für die Kunststoffschicht 26 sind Gießharze, z. B. ungesättigte Polyester
(UP)-Harze und insbesondere auch Epoxid (EP)-Harze geeignet, wobei, je nach der Art
der Herstellung, kalthärtende oder auch bei erhöhter Temperatur aushärtende Harze
aus den bekannten Materialien verwendet werden können und diese Harze mit feinkörnigem
mineralischem Material verfüllt sein können, um einen Volumenschwund auszuschließen
bzw. so niedrig wie möglich zu halten und eine hohe End-Festigkeit der Kunststoffschicht
26 zu erzielen.
[0052] Anhand der schematischen Darstellung der Fig. 5 sei nunmehr auf den grundsätzlichen
Aufbau einer Einrichtung 43 zur Herstellung des Kantenschutz-Richtwinkels 10 eingegangen,
die eine rationelle Fertigung desselben ermöglicht:
[0053] Über ein erstes Transportwalzensystem, das durch eine angetriebene Walze 44 und eine
mitlaufende Walze 46 repräsentiert ist, wird ein auf die erforderliche Breite zugeschnittener
GF-Gewebestreifen 23' aus dem für den äußeren Gewebestreifen 23 des Kantenschutzrichtwinkels
10 vorgesehenen GF-Gewebe in Richtung des Pfeils 47 zu einem zweiten Transportwalzensystem
gefördert, das ebenfalls durch eine angetriebene Walze 48 und eine mitlaufende Walze
49 repräsentiert ist. Zwischen diesen beiden Transportwalzensystemen 44,46 und 48,49
ist eine erste Dosiervorrichtung 51 angeordnet, mittels derer eine zentrale Bahn des
Gewebestreifens 23', deren Breite der Gesamtbreite 2b des beim fertigen Kantenschutzrichtwinkel
10 innenseitig angeordneten Gewebestreifens 24 entspricht, mit dem zur Bildung der
Kunststoffschicht 26 vorgesehenen Gießharz getränkt wird. Auf diese zentrale Bahn
wird am zweiten Transportwalzensystem ein zweiter, beim fertigen Kantenschtitzrichtwinkel
10 den inneren Gewebestreifen 24 bildender Gewebestreifen 24' aufgebracht, der von
oben her zugeführt wird, wobei die nicht angetriebene Walze 49 als Umlenkwalze für
diesen Gewebestreifen 24' ausgenutzt ist. In Transportrichtung gesehen folgt auf das
zweite Transportwalzensystem 48, 49 eine zweite Dosiervorrichtung 52, mit der nunmehr
auf den zweiten GF-Gewebestreifen 24 zusätzliches Gießharz aufbringbar ist, sodaß
sich auch bei diesem die zwischen seinen Schuß und Kettfäden 31 und 32 verbleibenden
Zwischenräume vollständig mit Gießharz ausfüllen können. Der die beiden Gewebestreifen
23' und 24' umfassende Doppelstreifen gelangt über einen Tisch 53, der mit einer Trennfolie
54 belegt ist, die sicherstellt, daß der Doppelstreifen nicht an dem Tisch 53 haften
bleibt, zu einem dritten Transportwalzensystem, das wiederum durch eine angetriebene
Transportwalze 56 und eine mitlaufende Walze 57 repräsentiert ist und den Doppelstreifen
über den Tisch 53 hinwegzieht. Mittels oberhalb des Tisches 53 angeordneter Andruckrollen
58, die ebenfalls mit einem Trennfolienmantel versehen sind, kann der obere Gewebestreifen
24' zusätzlich an den unteren Gewebestreifen 23' angedrückt und damit im Ergebnis
eine gleichmäßige Schichtdicke der Kunststoffschicht 26 erzielt werden. Das dritte
Transportwalzensystem 56, 57 fördert den Doppelstreifen auf einen zweckmäßiger weise
ebenfalls mit einer Trennschicht 54' versehenen Tisch 59, der mit einer Schneidvorrichtung
61 versehen ist, mittels derer die Doppelstreifen auf die für einen Kantenschutzrichtwinkel
10 vorgesehene Länge abgeschnitten werden. Die auf diese Weise fortlaufend hergestellten,
noch, ebenen Doppelstreifen können sodann in einer Heizkammer einem beschleunigten
Aushärtprozeß ausgesetzt werden. Diese Heizkammer ist in der Fig. 5 nicht dargestellt.
Bevor der Aushärtprozeß abgeschlossen ist, d. h. solange die Doppelstreifen entlang
der vorgesehenen Eckkante 29 des fertigen Kantenschutzrichtwinkels 10 noch hinreichend
biegbar sind, werden mittels eines in der Fig. 5 schematisch angedeuten Nipplers 62
Löcher 63 in die Doppelstreifen 23', 24' eingestanzt, die, in Längsrichtung und Querrichtung
des Doppelstreifens 23', 24' gesehen, im Abstand des Rapports des äußeren Gewebestreifens
24 angeordnet sind, derart, daß sie jeweils zwischen zwei einander benachbarten Schuß-bzw.
Kettfäden 27 bzw. 28 bzw. 41, 42' liegen. Diese Löcher 63 sind vorgesehen, damit auch
im Bereich des GF-Kunststoff-Verbundes Öffnungen vorhanden sind, durch die Spachtelkleber
hindurchtreten und sich mit dem Wärmedämmantel 18, 19 verbinden kann. Nach dem Ausstanzen
der Löcher 63 gelangen die Doppelstreifen 23, 24' zu einer ebenfalls nicht dargestellten
Biegevorrichtung, mittels derer der Kantenschutzrichtwinkel in seine endgültige Form
gebogen wird. Anschließend, werden die insoweit fertigen Kantenschutzrichtwinkel,
gegebenenfalls unter erhöhter Temperatur, dem abschließenden Aushartprozeß unterworfen.
[0054] An Löchern 63 funktionell entsprechende Aussparungen können auch erzeugt werden,
indem unmittelbar nach dem Aufbringen des schmäleren Gewebestreifens 24' auf den breiteren
Gewebestreifen 23' das Kunststoff (Gießharz)-Material, das zunächst den lichten Maschenraum,
zwischen den Faserbündeln der übereinander liegenden Gewebestreifen 23' und 24' ausfüllt,
mittels eines Gebläses weggeblasen wird, so daß von vornherein, d. h. noch bevor der
Doppelstreifen 23', 24' dem ersten Aushartungsgang unterworfen wird, dem lichten Maschenraum
entsprechende Öffnungen vorhanden sind und eine das Ausstanzen von Löchern umfassende
Nachbearbeitung nicht mehr erforderlich, ist.
[0055] Die mit dem Gießharzmaterial in Berührung kommenden Walzen 48, 56 und 57 des zweiten
und des dritten Transportwalzensystem 48, 49 und 56, 57 sowie die Andruckwalzen 58
sind zweckmäßigerweise mit Abstreifern 64 versehen, die an diesen Walzen haftendes
Gießharz abnehmen. Zur Führung der GF-Gewebestreifen 23' und 24' vorgesehene Leitbleche
sowie selbsttätig arbeitende Transport und Steuereinrichtungen, mittels derer die
vorgefertigten Doppelstreifen in eine Heizkammer und von dieser zu dem Nippler 62
und weiter zu der Biegevorrichtung transportierbar sind, sind der Einfachheit halber
nicht dargestellt. Für eine fotoelektrische Steuerung des Stanzens der Löcher 63 kann
es zweckmäßig sein, wenn der äußere Gewebestreifen 23 dunkel eingefärbt ist, damit
ein fotoelektrischer Tastkopf den Verlauf der Schuß- und Kettfäden 27 und 28 bzw.
41, 42 des jeweiligen Gewebes zuverlässig erfassen kann:
[0056] Im folgenden sei anhand der Fig. 6, auf deren Einzelheiten wiederum ausdrücklich
verwiesen sei, der grundsätzliche Aufbau eines weiteren Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkels 10' erläutert, bei dem, im Unterschied
zum Kantenschutz-Richtwinkel 10 gemäß Fig. 1 der die Verstärkung im Eckbereich, bildende
GFK-Gewebestreifen 24' aus demselben Gewebe bestehe wie der breitere, den überlappenden
Anschluß mit den benachbarten GFK-Gewebematten 11 und 12 vermittelnde Gewebestreifen
23', der, im weiteren Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 hier an der
Innenseite des Winkelprofils angeordnet ist. Die GFK-Gewebestreifen können z. B. mit
der anhand der Fig. 4 erläuterten Bindung realisiert sein, wobei die Kettfäden 41
und 42, die der Einfachheit halber nur für den Inneren Gewebestreifen 23' dargestellt
sind, deutlich dünner sind als die im Querschnitt dargestellten Schußfäden 27', deren
seitlicher lichter Abstand A deutlich größer sein soll als die in der Gewebeebene
gemessene Ausdehnung der Schußfäden, z. B. zwei- bis dreimal so groß wie diese.
[0057] Die Schußfäden 27' des Bewehrungs-Gewebestreifens 23' sind in der Darstellung der
Fig. 6 durch eine von links nach rechts schräg ansteigende Schraffur, die Schußfäden
27" des Verstärkungs-Gewebestreifen 24' durch eine von links nach rechts abfallende
Schraffur voneinander unterschieden. Die beiden Gewebestreifen 23' und 24' sind so
angeordnet, daß ihre Schußfäden 27' und 27" parallel zueinander verlaufen, beim dargestellten,
speziellen Ausführungsbeispiel parallel zur Eckkante 29' des Kantenschutz-Richtwinkels
10' Die Schußfäden 27" des Verstärkungs-Gewebestreifens 24' sind, in der Darstellung
der Fig. 6, gleichsam in durch die Kettfäden 41 und 42 des Bewehrungs Gewebestreifens
23' gebildeten Mulden zwischen dessen Schußfäden 27' angeordnet, sodaß die Längsachsen
der Schußfäden 27' und 27" beider Gewebestreifen 23' und 24' praktisch in den Mittelebenen
der jeweiligen Profilschenkel des Kantenschutz-Richtwinkelprofils liegen. Die effektive
Dicke der Profilschenkel des Kantenschutz-Richtwinkel 10' ist daher im verstärkten
Bereich nicht nennenswert größer als diejenige der Gewebestreifen 23' und 24', je
für sich allein gesehen.
[0058] Die feste Verbindung der beiden GF-Gewebestreifen 23' und 24' vermittelnde" Kunststoffschichten
bzw. -schichtelemente sind bei dem Kantenschutz-Richtwinkei 10' gemäß Fig. 6 vorzugsweise
nur an den Kreuzungsstellevorgesehen, an denen die Schußfäden 27' bzw. 27" des einen
Gewebestreifens 23' bzw. 24' die Kettfäden des anderen Gewebestreifens 24' bzw. 23'
überqueren. Die Herstellung des Kantenschutz- Richtwinkels 10' erfolgt zweckmäßigerweise
derart, daß der Verstärkungs-Gewebestreifen 24' mit Gießharz getränkt und an den Bewehrungs-
Gewebestreifen 23' angelegt und an diesen angepreßt wird, sodaß sich die die Schußfäden
27' des Verstärkungs-Gewebestreifens 24' aufnehmenden Mulden ausbilden können. Bei
der genannten "weitmaschigen" Ausbildung der Gewebestreifen 23' und 24' verbleiben
dann zwischen deren Schuß- und Kettfäden auch im Überlappungsbereich noch lichte Geweberäume,
durch die Spachtelmasse, die die stoffschlüssige Verbindung zwischen den Wärmedämmplatten
18 und 19 und der Sichtputzschicht 17 vermittelt, hindurchtreten kann. Das Ausstanzen
von Durchtrittsöffnungen ist beim Kantenschitz-Richtwinkel 10' nicht erforderlich.
[0059] Es versteht sich, daß auch beim Kantenschutz- Richtwinkel 10' gemäß Fig. 6 zur Erzielung
eines festen GF-Gewebe-Kunststoffverbundes eine zusammenhängende Kunststoffschicht
vorgesehen werden kann, wie anhand des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 erläutert,
wobei dann zweckmäßigerweise Löcher 63 im Überlappungsbereich der beiden Gewebestreifen
23' und 24' vorgesehen werden.
[0060] Es versteht sich, daß anstelle der für die Schußfäden der Gewebestreifen 23 und 24
bzw. 23' und 24' zum Zweck der Erläuterung spezieller Ausführungsbeispiele angegebenen
Verzugsrichtungen, bei den erfindungsgemäßen Kantenschutz-Richtwinkeln, die GFK-Gewebestreifen
auch so angeordnet sein können, daß ihre Schußfäden quer zu den Eckkanten der Kantenschutz-Richtwinkel
10 bzw. 10' verlaufen, wenn dies zweckmäßiger erscheint.
[0061] Zur Erläuterung einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kantenschutz-Richtwinkels sei nunmehr auf die Fig. 7 Bezug genommen, auf deren Einzelheiten
wiederum ausdrücklich verwiesen sei. Diese zeigt einen Kantenschutz-Richtwinkel 70,
der nachfolgend am Beispiel der Eckbewehrung einer mineralischen Putzschicht 71 erläutert
wird, die z. B. an der Außenseite eines Gebäudes mit. betonierten Außenwänden 72 und
73 angeordnet sei. Es versteht sich, daß die Gebäudewand auch aufgemauert sein könnte,
z. B. aus Hohlblocksteinen.
[0062] Der Kantenschutz-Richtwinkel 70 entspricht seinem grundsätzlichen Aufbau nach, d.
h. hinsichtlich des doppellagigen Aufbaues seines verstärkten Bereiches den anhand
der Fig. 1 bis 6 erläuterten Kantenschutz-Richtwinkeln 10 bzw. 10'. Demgemäß sind
in der Fig. 7 für Elemente des Kantenschutz-Richtwinkels 70, die Elementen der vorstehend
erläuterten Kantenschutz-Richtwinkeln 10 bzw. 10' entsprechen, mit jeweils denselben
Bezugszeichen belegt.
[0063] Der Kantenschutz-Richtwinkel 70 unterscheidet sich von den Kantenschutz-Richtwinkeln
10 bzw. 10' durch eine insgesamt mit 74 bezeichnete Aufwölbung, die, wenn die Außenputzschicht
71 fertiggestellt ist, die in der Fig. 7 dargestellte Anordnung bezuglich der Mauerecke
76 einnimmt.
[0064] Diese Aufwölbung 74 ist beim dargestellten speziellen Ausführungsbeispiel ihrerseits
als ein Winkelprofilförmiger Bereich des doppellagigen, verstärkten Bereichs des Kantenschutz-
Richtwinkels 70 ausgebildet, dessen Bewehrungs-Gewebestreifen 23, der außenseitig
angeordnet ist und dessen Verstärkungs-Gewebestreifen 74 aus demselben GFK-Gewebematerial
bestehen, dessen Maschenweite hinreichend groß bemessen ist, daß der Putz auch durch
die im verstärkten Bereich des Kantenschutz-Richtwinkeis 70 vorhandenen lichten Maschenräume,
leicht hindurchtreten und den kanalförmigen Raum 77 zwischen der Mauerecke 76 und
der Aufwölbung 74 vollständig ausfüllen kann.
[0065] Der Kantenchutz-Richtwinkel 70 dient hier, im Unterschied zu den vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispielen, nicht zur Bewehrung einer im Rahmen eines Vollwärmeschutzsystems
vorgesehenen Spachtel-Kleber-Schicht, sondern zur Bewehrung der mineralischen Sichtputzschicht
71 des Gebäudes selbst.
[0066] Demgemäß sind die beidseits von der Aufwölbung 74 seitlich weiterführenden Teile
des verstärkten Bereiches und die über dessen Ränder hinaus weiterführenden streifenförmigen
Randabschnitte 38 und 39 des Bewehrungs- Gewebestreifen 23 gemäß der Darstellung der
Fig. 7 etwa in der Mitte der Putzschicht 71 angeordnet in typischen Fällen, in denen
die Putzschicht 71 eine Dicke von ca. 20 mm hat, somit in einer Tiefe von ca. 10 mm.
[0067] Um diese Anordnung zu erzielen, werden, bevor der Kantenschutz-Richtwinkel 70 an
das Gebäude angesetzt wird, aus rasch abbindendem Putzmaterial Stützstellen 87 angebracht,
an die der Kantenschutz-Richtwinkel 70 angedrückt wird und dann im vorgesehenen Abstand
von der jeweiligen Wandfläche 72 bzw. 73 gehalten ist, wonach die Sichtputzschicht
71 aufgebracht werden kann.
[0068] Es versteht sich, daß diese Sichtputzschicht 71 nicht nur, wie dargestellt, im Eckbereich
sondern auch in ihren übrigen, die Wände 72 und 73 abdeckenden Bereichen mit Glasfaser-Gewebematten
bewehrt sein kann, die dann auf analoge Weise vor dem Aufbringen der Sichtputzschicht
71 an den Gebäudewänden 72 bzw. 73 festgelegt werden.
[0069] Beim dargestellten speziellen. Ausführungsbeispiel ist die Aufwölbung 74 ihrerseits
als ein "kleineres" Winkelprofil ausgebildet, mit den in der Profilecke zusammenhängenden
Schenkeln 78 und 79, deren Breite etwas größer ist als die Dicke der Sichtputzschicht
71 selbst und in typischen Fällen 20 bis 25 mm beträgt. Diese Profilschenkel 78 und
79 gehen über schmale Anschlußschenkel 81 und 82 in die in der Gebrauchslage des Kantenschutz-
Richtwinkels 70 etwa in der Mittelebene der Sichtputzschicht 71 verlaufenden Randstreifen
83 und 84 des noch verstärkten Bereiches über, - wobei eine typische Breite der Anschlußschenkel
81 und 82 zwischen 5 und 8 mm. beträgt; die Aufwölbung 74 der Eckbewehrung ist dann
im unmittelbaren Eckbereich in einer Tiefe von ca. 1/10 bis 1/4 der Dicke der Sichtputzschicht
71, von deren Außenseite aus gemessen, angeordnet.
[0070] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Anschlußschenkel 81 und 82 etwa
rechtwinklig zu den Winkel-Profilschenkeln 78 und 79 bzw. zu den Randstreifen 84 und
83 des verstärkten Bereiches sowie zu den weiterführenden Bewehrungs-Gewebe-Randstreifen
38 und 39. Sie können aber auch flach geneigt verlaufen und/oder mit glatter Krümmung
an die jeweils anschließenden Profilabschnitte 78 und 79 bzw. 83 und 84 anschließen.
[0071] Die Herstellung der Ausbuchtung 74 erfolgt zweckmäßigerweise in einer Herstellungsphase
des Kantenschutz-Richtwinkels 70, in den der Klebstoff bzw. der zur Verbindung des
Bewehrungs-Gewebestreifen 23 mit den Verstärkungs-Gewebestreifen 24 benutzte, gießfähige
oder thermoplastische Kunststoff noch nicht vollständig ausgehärtet ist, wobei der
noch etwas nachgiebige Doppelstreifen des Kantenschutz-Richtwinkels 70 über ein Schiffchen
oder eine Profilschiene mit einem zu der Form der Ausbuchtung 74 komplementären Querschnittsform
gezogen oder an diese angepreßt wird und dabei die Profilschenkelbereiche 78 und 79,
bzw. 83 und 84 mit Andruckwalzen oder Schienen an das Schiffchen bzw. die Profilschiene
angepreßt werden.
[0072] Während dieser Bearbeitungsphase kann gleichzeitig die endgültige Aushärtung des
Klebstoffes bzw. des Vergußmaterials erfolgen und durch Wärmeeinwirkung oder UV-Bestrahlung
beschleunigt werden. Durch die Ausbuchtung 74, insbesondere deren Eck-Profilschenkel
78 und 79 sind das Aufbringen der Putzschicht 71 in der erforderlichen Dicke erleichternde
Bezugsflächen bzw. kanten gegeben, die den Arbeitsgang des Abziehens oder Glattstreichens
der Putzschicht 71 vereinfachen.
[0073] Abschließend sei anhand der Fig. 8 noch auf eine weitere Gestaltung eines Kantenschutz-
Richtwinkels 70' eingegangen, der sich von demjenigen, gemäß Fig. 7 zum einen dadurch.
unterscheidet, daß der die Verstärkung der Aufwölbung 74' bildende GFK-Gewebestreifen
24" außenseitig angeordnet ist, und daß ein weiterer in der Alt eines Winkelprofils
ausgebildeter Verstärkungs-Gewebestreifen 24'" vorgesehen ist, der in der aus der.
Fig. 8 ersichtlichen Anordnung den durch die Aufwölbung 74' außenseitig begrenzten.
Kanal 77' innenseitig abschließt. Der Kanten-Schutz-Richtwinkel 70' gemäß Fig. 8 eignet
sich dann auch zur Bewehrung einer relativ dünnen, d. h. ca. 2 bis 3 mm dicken Spachtel-Kleber-Schicht
und einer auf diese aufzubringenden Sichtputzschicht, wobei der zweite Verstärkungs-Gewebestreifen
24'" im unmittelbaren Eckbereich die Bewehrung der Spachtel-Kleber-Schicht vermittelt,
während die Aufwölbung 74' die Eckbewehrung der Sichtputzschicht bewirkt.
[0074] Es versteht sich, daß auch hier im Bereich der Aufwölbung hinreichend große lichte
Maschenweiten des Bewehrungs- Gewebestreifen 23 und des äußeren Verstärkungs-Gewebestreifens
24" vorgesehen sein müssen, damit der Raum 77' mit der übrigen Putzschicht zusammenhängend
verfüllbar ist.
") Platten aus geschäumten Polyäthylen
**) der Einfachheit halber nicht dargestellte
1. Kantenschutz-Richtwinkel (10, 10') als Eckenbewehrung für die auf die Wärmedämmschicht
(18, 19) eines Gebäudes mit Vollwärmeschutzmantel aufzutragende, als Träger für die
Sichtputzschicht (17) dienende und mit Glasfaser (GFK)-Gewebmatten (11, 12) bewehrte
Spachtelmaterialchicht (13) oder Kantenschuz-Richtwinkel (70, 70') als Bewehrung für
mindestens den Eckbereich einer mineralischen Sichtputzschicht (71), die unmittelbar
auf die - gemauerten oder betonierten-Gebäudewände (72, 73) aufgebracht wird, bestehend
aus mindestens einem winkelprofilförmig gestalteten GFK-Gewebestreifen (23, 23') aus
für die Bewehrung der Spachtelmaterialschicht, benutzbarem GFK-Gewebe, wobei dieser
Gewebestreifen im Eckbereich, d. h. entlang der Profilecke und der dort winklig aneinander
anschließenden, inneren, streifenförmigen Abschnitte seiner Schenkel verstärkt ist
und freie - nicht verstärkte - Randstreifen (38, 39) des Gewebestreifens, die über
die äußeren Längsränder des verstärkten Profileckbereiches hinausragen und in der
Gebrauchslage des Kantenschutz-Richtwinkels - falls dieser zur Bewehrung der Spachtel-Kleber-Schicht
eines Vollwärmeschutzsystems eingesetzt ist - sich mit einer anschließenden Glasfaser-Mattenbewehrung
(11, 12) der Spachtel-Kleber-Schicht (13) auf dem größten Teil ihrer Streifenbreite
überlappen, eine Mindestbreite von ca. 4 cm haben,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eckverstärkung des durch den Bewehrungs- Gewebestreifen
(23; 23') gebildeten Winkelprofils (10,10'; 70, 70') durch einen weiteren GFK-Gewebestreifen
(24; 24'; 24") gebildet ist, der an dem Bewehrungs-Gewebestreifen (23; 23') unmittelbar
anliegend angeordnet ist und mindestens an gleichmäßig über die Anlagefläche der beiden
Gewebestreifen (23 und 24; 23' und 24'; 23 und 24") verteilt angeordneten Stellen,
an denen sich Faserbündel des Bewehrungs-Gewebestreifens (23; 23') mit Faserbündeln
des Verstärkerungs-Gewebestreifens (24; 24'; 24") überkreuzen bzw. aneinander anliegen,
in Kunststoff eingebettet ist, derart, daß die größte effektive Dicke der dabei gebildeten
Kunststoffschicht bzw. -schichtelemente, abgesehen von dünnen Deckfilmschichten gleich
der effektiven Gesamtdicke der Gewebestreifen (23 und 24; 23' und 24'; 23 und 24")
in deren Anlagebereich ist.
2. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschicht (26) aus einem aushärtbaren Vergußharz
wie einem Polyester-Harz oder einem Epoxid-Harz besteht.
3. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungs-Gewebestreifen (24; 24') aus demselben
Gewebe besteht wie der die über den Verstärkungsbereich hinausragenden Profilschenkel
bildende Bewehrungs- Gewebestreifen (23; 23').
4. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schußfäden (27") und/oder die Kettfäden des Verstärkungs-GFK-Gewebestreifens
(24') mit den dem Gewebeaufbau nach entsprechenden Schußfäden (27') bzw. Kettfäden
(41, 42) des Bewehrungs-Gewebestreifens (23') des Kantenschutz-Richtwinkels (10')
auf Lücke angeordnet sind.
5. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der lichte Abstand der parallel zueinander verlaufenden
Gewebefäden (27', 27") größer ist als deren in der Gewebeebene gemessene Dicke bzw.
Breite.
6. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die effektive Dicke des Verstärkungs-Gewebestreifen (24)
zwischen 0,3 und 0,6 mm beträgt und höchstens gleich der effektiven Dicke des Bewehrungs-Gewebestreifens (23) ist, und daß der Verstärkungs-GFK-Gewebestreifen (24) und der Bewehrungs-GFK-Gewebestreifen
(23) im Bereich wechselseitiger Anlage aneinander in eine einen großflächig-zusammenhängenden
Verbund vermittelnde Kunststoffschicht (26) eingebettet sind.
7. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorgehenden Ansprüche 1-6
dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungs-Gewebestreifen (24) an der Innenseite
des Bewehrungs-GF-Gewebestreifen (23) angeordnet ist.
8. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 6 oder Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die lichten Abstände der Schußfäden (31) und der Kettfäden
(32) des Verstärkungs-GF-Gewbestreifens (24) deutlich geringer sind als die lichten
Abstände benachbarter Schußfäden (27) und Kettfäden (28) des Bewehrungs-GF-Gewebestreifen
(23) und höchstens 1/5 derselben betragen.
9. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Werten der lichten Abstände der Schußfäden (27) und
der Kettfäden (28) des Bewehrungs-GF-Gewebstreifens (23) von 4 - 8 mm, die entsprechenden
lichten Abstände der Schußfäden (31) und der Kettfäden (32) des Verstärkungs-GF-Gewebestreifen
(24) zwischen 0,4 mm und 0,8 mm betragen.
10. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die die Schußfäden (31) des Verstärkungs-GF-Gewebestreifens
(24) bildenden Faserbündel dicker sind bzw. eine größere Anzahl von Einzelfasern umfassen
als die als Kettfäden (32) vorgesehenen Faserbündel und gestrecktgeradlinig verlaufen.
11. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Kunststoff-GF-Verbundes des Kantenschutz-
Richtwinkels (10) Durchbrechungen (63) vorgesehen sind, die jeweils zwischen zwei
einander benachbarten Schußfadenpaaren (27) und diese kreuzenden Kettfadenpaaren (28) des Bewehrungs-GF-Gewebestreifens (23) angeordnet sind, wobei der
Abstand dieser Durchbrechungen (63) in Längs- und Querrichtung des Kantenschutz-Richtwinkels
(10) gesehen, dem doppelten Abstand der Schußfäden (27) bzw. der Kettfäden (28) entspricht.
12. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (63) von der Bewehrungs-Gewebeseite
her in den GF-Kunststoff-Verbundbereich des Kantenschutz-Richtwinkels (10) eingestanzt
sind.
13. Kantenschutz-Richtwinkel nach e. d. v. Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungs-GF-Gewebestreifen (24; 24') und/oder
der Bewehrungs-GF-Gewebstreifen (23; 23') in seinem Überlappungsbereich mit dem Verstärkungs-GF-Gewebestreifen
(24; 24') dunkel eingefärbt ist.
14. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Schußfäden (27; 27') des Bewehrungs-GF-Gewebestreifens
(23; 23') mit gestrecktgeradlinigem Verlauf in einer an sich bekannten Bindung angeordnet
sind, bei der die Schußfäden (27) an den Kreuzungsstellen mit den Kettfäden (41, 42)
außen- und innenseitig von je einem Kettfaden (41 bzw 42) überquert sind, die sich
zwischen benachbarten Schußfäden (27; 27') kreuzen (Fig. 4).
15. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
für die Eckenbewehrung mineralischer Sichtputzschichten, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breiten der jeweils seitlich über die Ränder (33 und 34) des verstärkten Eckbereiches
hinausragenden Randstreifen (38 und 39) des Bewehrungs-Gewebestreifens (23; 23') so
groß gewählt ist, daß sich innerhalb der zwischen der Eckkante (29) des Kantenschutz-Richtwinkels
(10; 10'; 70, 70') und den äußeren Längsrändern des Bewehrungs-Gewebestreifens (24;
24') gemessene Überlappungslängen desselben mit den Gebäudewänden das Verhältnis der
in der Putzschicht (71) auftretenden Scher- und Haftkräfte auf den Wert 1 reduziert.
16. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils zwischen der Eckkante und den freien Längsrändern
des Bewehrungs-Gewebestreifens (24; 24') gemessene Breite seiner flexiblen Randstreifen
(38 und 39) mindestens 20 cm und vorzugsweise zwischen 25 und 30 cm beträgt.
17. Kantenschutz-Richtwinkel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Eckbereich des Kantenschutz-Richtwinkels (70; 70')
mit einer entlang der Eckkante verlaufenden, nach außen weisenden Aufwölbung (74;
74') versehen ist, deren von der Außenseite der Winkelschenkel (38 bzw. 39) aus gemessene
effektive Höhe zwischen 5 und 20 mm und vorzugsweise zwischen und 15 mm beträgt.
18. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwölbung (74; 74') ihrerseits die Grundform eines
WinkelProfils hat, dessen Schenkel (78 und 79), von der Eckkante aus gemessen, eine
Breite haben, die etwa 1/6 bis 1/3 der Breite des verstärkten Streifenbereichs des
Kantenschutz-Richtwinkels (70; 70') entspricht, wobei diese Aufwölbung über schmale,
streifenförmige Anschlußschenkel (81 und 82) an die seitlich weiterführenden Randstreifen
(83 und 84) des verstärkten Bereiches des Kantenschutz-Richtwinkels (70; 70') anschließen.
19. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 17 oder Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die von der Eckkante aus parallel zu den Gebäudewänden
(72 und 73) gemessene Ausdehnung der Aufwölbung (74; 74') mindestens der Dicke der
Putzschicht (71) entspricht, die auf die Wände eines Gebäudes aufzubringen ist, und
vorzugsweise um mindestens die Hälfte dieser Schichtdicke größer ist als diese.
20. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Aufwölbung (74; 74'), parallel zu den Gebäudewänden
(72 und 73) gemessen, zwischen 15 und 25 mm beträgt.
21. Kantenschutz-Richtwinkel, nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der am Bewehrungs-Gewebestreifen (23) angeordnete Verstärkungs-Gewebestreifen
(24") außenseitig vorgesehen ist.
22. Kantenschutz-Richtwinkel nach Anspruch 20, in Verbindung mit einem der vorhergehenden
Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Aufwölbung (74') innenseitig ein zweiter
Verstärkungs-Gewebestreifen 24'" angeordnet ist, der die Form eines Winkelprofils
hat, das zusammen mit der Aufwölbung (74') einen Eckkanal (77') korbförmig begrenzt.
1. Arris cover screed angle (10, 10') as corner reinforcement for a stopper coat (13)
which is to be applied on the heat-insulating layer (18,19) of a building provided
with a full heat protection jacket and which is to serve as carrier for the screening
layer (17) and is reinforced with glass fiber (FRP) fabric mats (11, 12), or arris
cover screed angle (70, 70') as reinforcement for at least the corner area of a mineral
screening layer (71) to be applied directly upon the - brick or concrete - walls (72,
73) of the building, comprising at least one strip of an FRP material (22, 23') in
the form of an angle section made from an FRP fabric suitable for use as reinforcement
for the stopper layer, the said strip of fabric being reinforced in the corner area,
i. e. along the corner of the angle section and the inner, strip-shaped portions of
the adjacent legs of the angle and having free - not reinforced - marginal strips
(38, 39) exhibiting a width of approx. 4 cm which extend beyond the outer longitudinal
edges of the reinforced corner area of the section and which - in the applied position
of the arris cover screed cover, if the latter is used for reinforcing the stopper
and adhesive coat of a full heat protection system - overlaps an adjacent glass fiber
mat reinforcement (11, 12) of the stopper and adhesive coat (13) over the greatest
part of its width, characterized in that the corner reinforcement of the angle section
(10, 10'; 70, 70') formed by the said reinforcing strip of fabric (23; 23') consists
of another FRP fabric strip (24; 24'; 24") arranged immediately adjacent the said
reinforcing fabric strip (23; 23') and is embedded in a plastic material, at least
at points distributed evenly over the contact surface of the said two fabric strips
(23 and 24; 23' and 24', 23 and 24") where fiber bundles of the reinforcing fabric
strip (23; 23') intersect or are in contact with fiber bundles of the said reinforcing
fabric strip (24; 24', 24") so that the greatest effective thickness of the plastic
layer and/or plastic layer elements formed thereby is equal to the effective total
thickness of the said fabric strips (23 and 24; 23' and 24'; 23 and 24") in their
contact areas, leaving thin top film layers out of regard.
2. Arris cover screed angle according to claim 1, characterized in that the plastic
layer (26) consists of a curing pouring resin, such as a polyester resin or an epoxy
resin.
3. Arris cover screed angle according to claim 1 or claim 2, characterized in that
the said reinforcing fabric strip (24; 24') consists of the same fabric as the said
reinforcing fabric strip (23; 23') forming the legs of the angle section which project
beyond the reinforced area.
4. Arris cover screed angle according to claim 3, characterized in that the weft threads
(27") and/or the warp threads of the said reinforcing FRP fabric strip (24') are provided
in staggered arrangement relative to the respective weft threads (27') and/or the
warp threads (41, 42) of the said reinforcing fabric strip (23') of the said arris
cover screed angle (10'), corresponding to the structure of the fabric.
5. Arris cover screed angle according to claim 4, characterized in that the clear
spacing between the threads of the fabric (27', 27") extending in parallel to each
other is greater than their thickness or width, measured in the plane of the fabric.
6. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims 1 to 5, characterized
in that the effective thickness of the said reinforcing fabric strips (24) is between
0.3 and 0.6 mm, maximally equal to the effective thickness of the said reinforcing
fabric strip (23), and that the said reinforcing FRP fabric strip (24) and the said
reinforcing FRP strip (23) are embedded, in the area in which they are in contact
with each other, in a plastic layer (26), whereby a large-surface continuous compound
structure is obtained.
7. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims 1 to 6, characterized
in that the said reinforcing fabric strip (24) is arranged at the inside of the said
reinforcing glass fiber fabric strip (23).
8. Arris cover screed angle according to claim 6 or claim 7, characterized in that
the clear spacings between the weft threads (31) and the warp threads (32) of the
said reinforcing glass fiber fabric strip (24) are notably smaller than the clear
spacings between neighboring weft threads (27) and warp threads (28) of the said reinforcing
glass fiber fabric strip (23) and maximally equal to 1/5 of the latter.
9. Arris cover screed angle according to claim 7, characterized in that when the clear
spacings between the weft threads (27) and the warp threads (28) of the said reinforcing
glass fiber fabric strip (23) are in the range of 4 to 8 mm, the corresponding clear
spacings between the weft threads (31) and the warp threads (32) of the said reinforcing
glass fiber fabric strips (24) are between 0.4 mm and 0.8 mm.
10. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims, characterized
in that at least the fiber bundles forming the weft threads (13) of the said reinforcing
glass fiber fabric strip (24) are thicker and/or comprise a greater number of individual
fibers than the fiber bundles serving as warp threads (32), and are stretched along
a straight line.
11. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims, characterized
in that openings (63) are provided in the area of the said plastic/glass fiber compound
of the said arris cover screed angle (10) between every two neighboring pairs of weft
threads (27) and pairs of warp threads (28) of the said reinforcing glass fiber fabric
strip (23) intersecting the weft threads (27), the spacing of the said openings (63),
viewed in the longitudinal and crosswise directions of the arris cover screed angle
(10), being equal to twice the spacing between the said weft threads (27) and the
said warp threads (28), respectively.
12. Arris cover screed angle according to claim 11, characterized in that the said
openings (63) are punched into the glass fiber/plastic compound area of the said arris
cover screed angle (10) from the side of the reinforcing fabric.
13. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims, characterized
in that the said reinforcing glass fiber fabric strip (24; 24') and/or the said reinforcing
glass fiber fabric strip (23, 23') are colored dark in the overlapping area with the
said reinforcing glass fiber fabric strip (24, 24').
14. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims, characterized
in that at least the weft threads (27; 27') of the said reinforcing glass fiber fabric
strip (23; 23') are provided in stretched, straight arrangement in a conventional
type of texture where the inside and the outside of the weft threads (27) are crossed,
at the crossing points with the warp threads (41, 42), by one warp thread (41 or 42)
each, the latter crossing each other between neighboring weft threads (27; 27') (Fig.
4).
15. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims, in particular
for use as corner reinforcement for mineral screening layers, characterized in that
the widths of the marginal strips (38 and 39) of the said reinforcing fabric strip
(23; 23') projecting beyond the edges (33 and 34) of the reinforced corner area are
selected in such a manner that the ratio of the shearing and adhesion forces encountered
in the plastering layer (71) within the lengths of the overlapping areas between the
said reinforcing fabric strip (24, 24') and the building walls, measured between the
said corner edge (29) of the said arris cover screed angle (10; 10'; 70, 70') and
the outer longitudinal edges of the said reinforcing fabric strip (24; 24') is reduced
to the value 1.
16. Arris cover screed angle according to claim 15, characterized in that the width
of the flexible marginal strips (38 and 39) of the said reinforcing fabric strip (24;
24'), measured between the comer edge and the free longitudinal edges thereof, is
at least 20 cm, preferably between 25 and 30 cm.
17. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims, characterized
in that the corner area of the said arris cover screed angle (70; 70') is provided
with an outwardly bulging portion (74; 74') extending along its corner edge, the effective
height of which, measured from the outside of the legs of the angle (38 and/or 39)
is between 5 and 20 mm, preferably between 5 and 15 mm.
18. Arris cover screed angle according to claim 17, characterized in that the bulging
portion (74, 74') itself has the basic shape of an angle section whose legs (78 and
79), measured from the corner edge, have a width corresponding approximately to 1/6
to 1/3 of the width of the reinforced strip-like area of the said arris cover screed
angle (70; 70'), the said bulging portion being separated from the laterally adjacent
marginal strips (83 and 84) of the reinforced area of the said arris cover screed
angle (70; 70') by narrow, strip-shaped connecting legs (81 and 82).
19. Arris cover screed angle according to claim 17 or claim 18, characterized in that
the extension of the said bulging portion (74; 74'), measured from the corner edge
in parallel to the building walls (72 and 73), is at least equal to the thickness
of the plastering layer (71) to be applied upon the wall of a building, and preferably
greater by at least one half that thickness.
20. Arris cover screed angle according to claim 19, characterized in that the width
of the said bulging portion (74; 74'), measured in parallel to the building walls
(72 and 73) is between 15 and 25 mm.
21. Arris cover screed angle according to any of the preceding claims, characterized
in that the said reinforcing fabric strip (24") arranged on the said reinforcing fabric
strip (23) is provided at the outside.
22. Arris cover screed angle according to claim 20 in conjunction with any of the
preceding claims 17 to 19, characterized in that a second reinforcing fabric strip
24"' is arranged at the inside, in the area of the said bulging portion (74') and
has the shape of an angle section defining together with the said bulging portion
(74') a cage-shaped corner channel (77').
1. Cornière de protection de bords (10, 10') comme armature angulaire pour le matériau
de la couche de fond (13) armée de nattes (11,12) texturées en fibres de verre (GFK)
à appliquer sur la couche calorifuge (18, 19) d'un bâtiment avec revêtement calorifuge
plein et servant de support au crépi de parement (17) ou cornière de protection de
bords (70, 70') comme armature pour au moins la zone angulaire d'une couche de crépi
de parement minérale (71) appliquée directement sur les murs maçonnés ou en béton
(72, 73), comprenant au moins une bande de tissu GFK (23, 23') en forme de cornière,
d'un tissu GFK utilisable pour l'armature de la couche de fond spatulée, cette bande
étant renforcée le long des angles profilés et des sections des côtés intérieurs,
en forme de bandes, se raccordant l'une à l'autre et des bandes marginales (38, 39)
libres - non armées - faisant saillie des bords longitudinaux extérieurs de la zone
armée des angles profilés et se recouvrant, en position d'utilisation de la cornière
de protection - si cette dernière est employée pour armer la couche de colle spatulée
d'un système calorifuge plein - avec une armature (11, 12) en treillis de fibres de
verre, s'y raccordant - de la couche de col le spatulée (13) sur la plus grande partie
de sa largeur de bande et ayant une largeur minimale d'env. 4 cm,
caractérisé en ce que le renforcement angulaire du profilé (10, 10'; 70, 70') formé
par les bandes de tissu d'armature (23; 23') est formé par une autre bande de tissu
GFK (24; 24') disposée de façon adjacente à la bande d'armature en tissu (23; 23')
et se croisant au moins à des points répartis régulièrement par dessus la surface
d'appui des deux bandes en tissu (23 et 24; 23' et 24'; 23 et 24") avec des faisceaux
de fibres de la bande de tissu de renforcement (24; 24'; 24") ou sont adjacentes,
est intégré dans de la matière synthétique de telle sorte que la plus grande épaisseur
effective de la couche plastique ou éléments de couche, ainsi formés, à l'exception
de films minces de recouvrement, est égale à l'épaisseur effective totale des bandes
de tissu (23 et 24; 23' et 24'; 23 et 24") dans la zone d'appui.
2. Cornière de protection de bords selon la revendication 1,
caractérisée en ce que la couche en matière synthétique (26) consiste en une résine
à sceller, telle que résine polyester ou résine époxy.
3. Cornière de protection de bords selon la revendication 1 ou 2,
caractérisée en ce que la bande de renforcement en tissu (24; 24') est dans le même
tissu que la bande d'armature en tissu (23; 23') formant le côté profilé faisant saillie
au-dessus de la zone de renforcement.
4. Cornière de protection de bords selon la revendication 3,
caractérisée en ce que les fils de trame (27") et/ou les fils longitudinaux de la
bande de renforcement GFK (24') sont ordonnés de façon ajourée avec les fils de trame
(27') ou fils longitudinaux (41,42), en fonction de la structure du tissu de la bande
d'armature en tissu (23') de la cornière de protection de bords.
5. Cornière de protection de bords selon la revendication 4,
caractérisée en ce que l'écartement entre les fils parallèles (27', 27") du tissu
est plus grand que l'épaisseur ou la largeur des fils mesurée dans le plan du tissu.
6. Cornière de protection de bords selon l'une des revendications 1-5 ci-dessus,
caractérisée en ce que l'épaisseur effective de la bande de renforcement en tissu
(24) se situe entre 0,3 et 0,6 mm et est au maximum égale à l'épaisseur effective
de la bande d'armature en tissu (23), et que la bande de renforcement en tissu GFK
(24) et la bande d'armature en tissu GFK (23) sont enrobées dans la zone où elles
se joignent réciproquement d'une couche de matière synthétique (26) créant un composite
adhérant à grande surface.
7. Cornière de protection de bords selon l'une des revendications 1-6 ci-dessus,
caractérisée en ce que la bande de renforcement en tissu (24) est disposée sur la
face intérieure de la bande d'armature en tissu GF (23).
8. Cornière de protection de bords selon la revendication 6 ou 7,
caractérisé en ce que les écartements entre les fils de trame (31) et les fils longitudinaux
(32) de la bande de renforcement en tissu GF (24) sont sensiblement plus petits que
les écartements des fils de trame (27) et fils longitudinaux (28) avoisinants de la
bande d'armature en tissu GF (23) et s'élèvent au maximum à 1/5 de ces derniers.
9. Cornière de protection de bords selon la revendication 7,
caractérisée en ce que, avec des valeurs d'écartement des fils de trame (27) et des
fils longitudinaux (28) de la bande d'armature en tissu GF (23) de 4 - 8 mm, les écartements
correspondant des fils de trame (31) et des fils longitudinaux (32) de la bande de
renforcement en tissu GF (24) se situent entre 0,4 mm et 0,8 mm.
10. Cornière de protection de bords selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que au moins les faisceaux de fibres formant les fils de trame
(31) de la bande de renforcement en tissu GF (24) sont plus épais ou comprennent un
plus grand nombre de fibres individuel les que les faisceaux de fibres prévus comme
fils longitudinaux et ayant une allure allongée et rectiligne.
11. Cornière de protection de bords selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que dans la zone du composite en matière synthétique GF de la cornière
de protection de bords (10) sont prévus des perçages (63) disposés entre deux paires
de fils de trame (27) voisines et les paires de fils longitudinaux (28), les croisant,
de la bande d'armature en tissu GF (23), l'écart entre ces perçages (63) vu en direction
longidutinale et transversale de la cornière de protection de bords (10) correspondant
au double écart entre les fils de trame (27) et les fils longitudinaux (28).
12. Cornière de protection de bords selon la revendication 11,
caractérisée en ce que les perçages (63) sont effectués à partir du côté de la bande
textile d'armature dans la zone composite en matière synthétique GF de la cornière
de protection de bords (10).
13. Cornière de protection de bords selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la bande de renforcement en tissu GF (24; 24') et/ou la bande
d'armature en tissu GF (23; 23') est colorée en sombre dans sa zone de recoupement
avec la bande de renforcement en tissu GF (24; 24').
14. Cornière de protection de bords selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que au moins les fils de trame (27; 27') de la bande d'armature
en tissu GF (23; 23') avec une allure allongée et rectiligne sont disposés dans une
structure connue dans laquelle les fils de trame (27) sont traversés, aux points de
croisement avec les fils longitudinaux (41,42), à l'extérieur et à l'intérieur, chacun
par un fil longitudinal (41 ou 42) qui se croisent entre des fils de trame (27; 27')
voisins (fig. 4).
15. Cornière de protection de bords, selon l'une des revendications précédentes, surtout
pour l'armature des angle de couche d'enduit de parement minéral,
caractérisée en ce que la largeur des bandes marginales (38 et 39) de la bande d'armature
en tissu (23; 23') faisant saillie de la zone angulaire renforcée a été choisi telle
que les longueurs de recouvrement mesurées entre le bord d'encoignure (29) de la cornière
de protection de bords (10; 10'; 70, 70') et les bords marginaux de la bande d'armature
en tissu (24; 24') réduit le rapport des efforts de cisaillement et d'adhérence se
produisant dans la couche d'enduit (71) à la valeur 1.
16. Cornière de protection de bords, selon la revendication 15,
caractérisée en ce que la largeur de ses bords marginaux flexibles (38 et 39) mesurée
entre le bord d'encoignure et les bords longitudinaux libres de la bande d'armature
en tissu (24; 24') est d'au moins 20 cm et de préférence entre 25 et 30 cm.
17. Cornière de protection de bords, selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la zone angulaire de la cornière de protection de bords (70;
70') est munie d'une bombure (74; 74') dirigée vers l'extérieur le long du bord angulaire,
dont la hauteur effective, mesurée sur l'extérieur des côtés de l'angle (38 et 39),
se situe entre 5 et 20 mm et de préférence entre 5 et 15 mm.
18. Cornière de protection de bords, selon la revendication 17,
caractérisée en ce que la bombure (74; 74') a la forme d'un profilé angulaire dont
les côtés (78 et 79), mesurés à partir du bord d'encoignure, ont une largeur correspondant
à env. 1/6 à 1/3 de la largeur de la zone à bande renforcée de la cornière de protection
de bords (70; 70'), cette bombure se raccordant à travers des branches de raccordement
en forme de bande (81 et 82) aux bords marginaux (83 et 84) prolongeant latéralement
la zone renforcée de la cornière de protection des bords (70; 70').
19. Cornière de protection de bords, selon la revendication 18,
caractérisée en ce que l'étendue de la bombure (74; 74') mesurée à partir du bord
d'encoignure en parallèle aux murs (72 et 73) du bâtiment correspond à au moins l'épaisseur
de la couche d'enduit (71) à appliquer sur les murs d'un bâtiment et dépasse de prédérence
celle-ci d'au moins la moitié de cette épaisseur de couche.
20. Cornière de protection de bords, selon la revendication 19,
caractérisée en ce que la largeur de la bombure (74; 74'), mesurée en parallèle des
murs du bâtiment (72 et 73), se situe entre 15 et 25 mm.
21. Cornière de protection de bords selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la bande de renforcement en tissu (24") est prévue à être disposée
du côté extérieur de la bande d'armature en tissu (23).
22. Cornière de protection de bords, selon la revendication 20, en relation avec l'une
des revendications précédentes 17 à 19,
caractérisée en ce que dans la zone de bombure (74') est disposée à l'extérieur d'une
deuxième bande de renforcement (24") ayant la forme d'un profilé angulaire et limitant
avec la bombure (74') un canal d'encoigtiure (77') en forme de panier.