[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches
1. Ein derartiges Verfahren ist im wesentlichen der EP-A-O 166 895 zu entnehmen. Dabei
werden die Coils (dieser Name hat sich für Bandrollen mit Stahl- oder Nichteisen-Metallbänder
eingedeutscht) in waagrechter Lage, d.h. mit senkrechter Wickelachse, in Kassetten
aufbewahrt, die in ihrem Inneren Unterstützungsrollen für den Coil aufweisen. Für
die Bearbeitung werden die Kassetten aus der Magazinstation herausgenommen und auf
eine Haspel mit waagrechter Achse aufgesteckt, die eine Aufweiteinrichtung benötigt,
um den Coil unter Spannung von innen her zu halten.
[0002] Bei dieser EP-A-O 166 895 geht es in erster Linie darum, eine geordnete Ablage zu
erhalten, um jeden gewünschten Coil jederzeit rasch herauszufinden und der Abwickelstation
zuführen zu können. Am Markte sind auch schon Systeme vorgestellt worden, bei denen
ähnliche Rollenanordnungen, wie sie gemäss der EP-A-O 166 895 in den Kassetten vorgesehen
sind, an der Abwickelstation verwendet wurden. All diese Rollenanordnungen gewährleisten
aber keine ebene Unterlage, so dass aus den bekannten Vorschlägen stets handhabungstechnische
und/oder konstruktive Nachteile resultieren, die bisher im Sinne einer Optimierung
des Ablaufes viel zu wenig beachtet wurden. Wegen der unstabilen Unterstützung des
Coils neigt dieser zum Zusammenfallen, insbesondere, wenn er nur mehr wenige Windungen
aufweist. Soll er daher zurück ins Magazin, so müssen die einzelnen Windungen an mehreren
Stellen abgebunden werden um einen "Bandsalat" zu vermeiden. Aus dem gleichen Grunde
ist aber auch die - konstruktiv aufwendige - aufweitbare Haspel erforderlich, wie
sie auch aus der Textilindustrie für Garnsträhne bekannt ist, hier aber ungleich massiver
gebaut sein muss, damit der unstabile Coil, insbesondere bei senkrechter Lage, d.h.
bei waagrechter Achse, nicht auseinanderfällt. Dennoch ist dies bei den bekannten
Vorschlägen nie ganz zu vermeiden, was wegen der Verziehungen des Materials zu Ausschuss
führen kann. All diese Nachteile hat man bisher als unvermeidlich in Kauf genommen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Vorgänge einfacher und sicherer zu
gestalten, und dies gelingt erfindungsgemäss durch die Merkmale des Kennzeichens des
Anspruches 1.
[0004] Dadurch, dass der Coil stets waagrecht gehalten wird und dabei immer von einer waagrechten
Unterlage unterstützt wird ergibt sich in überraschender Weise eine starke Vereinfachung
der Handhabung, die im Arbeitsablauf und in der Konstruktion zu besonderen Vorteilen
führt:
- der Arbeitsvorgang des Abbindens des Coils kann entfallen,
- eine aufweitbare Haspel ist nun nicht länger nötig,
- die stets in waagrechter Lage gehaltenen Coils neigen nicht mehr zum Zusammenfallen,
so dass allfällige Entwirrarbeit solcher Coils entfällt,
- dadurch ergeben sich auch keine einseitigen inneren Spannungen im bandförmigen Rohmaterial,
die einen Ausschuss hervorrufen könnten.
[0005] Eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens geht von einer solchen mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 3 aus und ist durch die Merkmale seines Kennzeichens
charakterisiert.
[0006] Weitere Einzelheiten ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung von in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Anlage, an Hand derer das Verfahren erläutert wird;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in grösserem Massstab;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 2; die
Fig. 3a bis 3d eine bevorzugte Ausführung einer Lade- oder Abwickelstation in einem
Axialschnitt (Fig. 3a,3b) in zwei verschiedenen Stellungen, bzw. in Draufsicht
(Fig. 3c), wobei Fig. 3d ein Detail in einer axonometrischen Ansicht zeigt;
Fig. 4 eine Ausführungsvariante in einer der Fig. 1 ähnlichen Darstellung, zu der
Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Ausschnittsvergrösserung ist, die
Fig. 6a bis 6c verschiedene Stadien beim Ablegen eines Coils auf eine besondere Ausführungsform
einer Coilabstützung in der Abwickelstation, die in
Fig. 7 in Draufsicht dargestellt ist, wogegen
Fig. 8 einen Axialschnitt durch eine besonders günstige Abwandlung veranschaulicht;
die
Fig. 9, 9a eine zugehörige Abzieheinrichtung;
Fig. 10 eine Draufsicht auf eine weitere Anlage mit einem Prozessleitsystem, wovon
Fig. 11 eine Ansicht nach der Linie XI-XI und
Fig. 12 eine Ansicht nach der Linie XIII-XII der Fig. 10 ist, wobei an Hand der
Fig. 13 und 14 Einzelheiten der sich beim Entnehmen von Coils aus einer bevorzugten
Ausführung einer Magazinstation abspielenden Vorgänge darstellen.
[0007] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 sind in einer Anlage eine Magazinstation
M, eine Haspel- oder Abwickelstation H und eine Bearbeitungsstation B vorgesehen,
welch letztere für verschiedene Bearbeitungsvorgänge ausgebildet sein kann, beispielsweise
zum Schweissen von bandförmigem Rohmaterial, bevorzugt jedoch zum Stanzen. Deshalb
ist in der Be arbeitungsstation B schematisch eine Stanzpresse 1 in Draufsicht innerhalb
eines Schallschutzgehäuses 2 gezeigt, wie es für Hochfrequenz-Stanzpressen notwendig
ist.
[0008] Von der Abwickelstation H wird zu Coils C aufgewickeltes bandförmiges Rohmaterial
aus Stahl oder einem Nichteisen- (NE-) Metall mit Hilfe einer nur angedeuteten, gegebenenfalls
an sich bekannten, Abzieheinrichtung 3 vom jeweiligen an der Abwickelstation H befindlichen
Coil C abgezogen und der Stanzpresse 1 zugeführt. Einzelheiten einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Abzieheinrichtung 3 sind der Fig. 9 zu entnehmen.
[0009] Wie besonders deutlich die Fig. 2 und 3 zeigen, weist die Magazinstation M einen
halbzylinderförmigen Ständer 4 auf, der in seinem Inneren mit halbkreisförmigen Ringrippen
5 in, vorzugsweise gleichmässigen, Abständen versehen ist. Jeder der darin untergebrachten
Coils C ruht auf einer tellerförmigen Platte P, die an ihrem Umfange mit einem hochgezogenen,
den Coil über wenigstens einen Teil seiner Höhe umgebenden Rand 6 umgibt. Dieser Rand
6 ist an seinen Stirnenden mit je einem vorspringenden Umfangsflansch 7 versehen,
wobei zwischen den Flanschen 7 eine Vertiefung 8 begrenzt ist.
[0010] Die tellerförmige Unterlage ist zwar im wesentlichen eben (eine leichte Rippung würde
kaum schaden), besitzt aber im Mittelbereich parallel zur Coil-Achse 9 sich erstreckende
Haltelappen 10, die beispielsweise durch Ausstanzen der mittigen Oeffnung 11 und Umbiegen
der Lappen 10 hergestellt sind. Durch diese Haltelappen 10 (die gegebenenfalls ebenso
wie die Umfangsflansche 7 als eine durchgehende Haltefläche ausgebildet sein könnten,
was aber herstellungsmässig ungünstiger wäre; umgekehrt könnten statt der Flansche
7 einzelne radiale Lappen vorgesehen sein, wodurch aber die Festigkeit leidet) wird
der Coil C auf der Platte P zentriert und anderseits daran gehindert, sich in seinem
Inneren zusammenzuziehen. Ueberdies ergibt die entstehende Oeffnung 11 die Möglichkeit
der Zentrierung der Platte P auf Ablageflächen, beispielsweise indem diese in die
Oeffnung 11 eindringende Erhebungen 12 besitzen, wie dies in Fig. 3 an Hand der Ladestation
L dargestellt ist.
[0011] Mit diesem Rand 6 wirken nun eine relativ einfach aufgebaute Greifeinrichtung einerseits
und die Rippen 5 des Magazinständers 4 zusammen, auf die die Flansche 7 so aufgeschoben
werden, dass die jeweilige Rippe in die Vertiefung 8 eindringt.
[0012] Im Prinzip könnte die die Coils haltende Unterlage P beliebig ausbebildet sein, ist
aber im dargestellten Ausführungsbeispiel derart gestaltet, dass die Greifeinrich
tung besonders einfach ausgebildet sein kann. Diese weist ein um eine Achse 13, in
den Fig. 1 und 2 in einer Stellung mit vollen Linien, in zwei anderen Stellungen strich-punktiert
dargestelltes, halbkreisförmiges Greiferwerkzeug 14 auf, das derart ausgebildet ist,
dass es in der aus den Fig. 2 und 3 ersichtlichen Weise in die Vertiefung 8 zwischen
den Flanschen 7 des Randes 6 eingreifen und so den Coil C samt seiner Unterlage P
erfassen kann. Eben um diesem Greiferwerkzeug 14 das Erfassen der in der Magazinstation
M gehaltenen Coils C zu ermöglichen, ist der Ständer 4 nur halbkreisförmig ausgebildet.
Ein leichtes Anheben des Greiferwerkzeuges 14 bewirkt, dass sich der Coil mit seinem
Gewicht auf ihm abstützt und unter seinem Eigengewichte reibungsschlüssig auf ihm
liegen bleibt. Diese Anhebebewegung kann entweder durch Betätigen des Antriebes für
das Greiferwerkzeug erfolgen oder in der Art, wie sie später an Hand der Fig. 13 und
14 erläutert wird.
[0013] Wie besonders Fig. 3 zeigt, ist an der Oberseite des Greiferwerkzeuges 14 ein Antriebsmotor
15 für eine Schwenkbewegung desselben um die Achse 13 vorgesehen. Dabei ist die Achse
13 etwa mastartig ausgebildet und dient als Führungssäule für eine Auf- und Abbewegung
eines Lagerkörpers 16, an dem das Greiferwerkzeug 14 eigentlich erst schwenkbar ist.
Der Lagerkörper 16 ist an zwei einander gegenüberliegenden Stirnseiten mit Fortsätzen
17 ausgestattet an denen ein endloses Zugmittel, wie ein Zahnriemen, bevorzugt aber
eine Kette 18 befestigt ist. Die Kette 18 ist Teil einer Transporteinrichtung, die
- ähnlich einem Lift in einem Gebäude - eine indexierte Bewegung auszuführen vermag,
d.h. dass sie nur einzelne diskrete Stationen oder Lagen ansteuern kann, jedoch keine
dazwischenliegende Zwischenstation. Diese Stationen entsprechen den Rippen 5 des Ständers
4, und nun ist verständlich, warum es zur Vereinfachung der Steuerung vorteilhaft
ist, wenn die Rippen 5 gelichmässige Abstände voneinander besitzen. Solche Liftsteuerungen
sind an sich bekannt und brauchen daher nicht im einzelnen erläutert zu werden. An
der Rückseite des Ständers 4 kann ein Schaltkasten 19 (Fig. 2) mit Wählknöpfen 20
angeordnet sein, durch die jede einzelne der Rippen 5 der Magazinstation M, aber auch
verschiedene Drehstellungen des Greiferwerkzeuges 14 anwählbar sind.
[0014] Sobald das Greiferwerkzeug 14 einen Coil C erfasst hat, kann es durch entsprechende
Erregung seines Motors 15 in die aus den Fig. 1 und 2 ersichtliche Stellung 14ʹ gebracht
werden, bzw. vorher noch direkt in die Abwickelstation H, wo es den Coil auf einem
in Fig. 2 nur strichliert angedeutet drehbar gelagerten Teller 21 abgelegt wird. Erst
dann schwenkt das Greiferwerkzeug 14 in die Stellung 14ʹ, um den Coil freizugeben.
Ueber eine ortsfest angebrachte Führung 22 (kann gegebenenfalls auch weggelassen werden)
wird nun das bandförmige Rohmaterial um 90 Grad gewendet, um in der richtigen Lage
der Stanzpresse 1 zugeführt zu werden.
[0015] Soll die Magazinstation M befüllt werden, so ist es vorteilhaft (wenn auch nicht
unbedingt nötig), eine Ladestation L vorzusehen, an der die herangebrachten Coils
zunächst einmal abgelegt werden, um vom Greiferwerkzeug 14 in der beschriebenen Weise
erfasst und dem über die Schaltknöpfe 20 ange wählten Fach (Rippe 5) der Magazinstation
M zugeführt zu werden.
[0016] Für diesen Vorgang zeigen die Fig. 3a bis 3c eine besonders günstige Ausbildung einer
Station, die vorzugsweise die Rolle der Ladestation L spielt, gegebenenfalls aber
auch für die Abwickelstation H eingesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang soll
auch eine vorteilhafte Ausführung der den Coil C aufnehmenden Kassette besprochen
werden.
[0017] Die Ladestation gemäss den Fig. 3a, 3b weist einen Ständer 39 auf, der an seiner
Oberseite eine ringförmige Auflagefläche 40 besitzt. Der untere Teil des Ständers
39 bildet einen Zylinder 41, in dessen Mitte, koaxial dazu eine Führungsstange oder
Welle 42 angeordnet ist. Wenn nämlich die Station lediglich zum Befüllen von Kassetten
K benützt wird, kann es sich um eine starre Führungsstange 42 handeln,
die gegebenenfalls sogar entfallen kann. Soll hingegen der Coil C zu einer Drehung
angetrieben wrden, wie das bei einer Haspel-, bzw. Abwickelstation H der Fall sein
wird, so handelt es sich um eine zu einer Drehung antreibbare Welle 42.
[0018] Innerhalb des Zylinders 41 ist ein hohlzylindrischer, die Stange, bzw. Welle 42 umfassender
Kolben 43 verschiebbar. Ueber eine Oeffnung 44 ist Druckmedium in den Zylinder 41
einlassbar und aus diesem ablassbar. Durch Einleiten eines Druckmediums in den Zylinder
41 wird der Kolben 43 nach oben bewegt und gelangt in die Stellung nach Fig. 3a.
[0019] Der Kolben 43 hat die aus Fig. 3d ersichtliche Form und trägt oberhalb seines hohlzylindrischen
Abschnittes ein Traggestell 45 mit vier, paarweise zueinander parallelen, sich etwa
horizontal erstreckenden Armen 45a bis 45d. An diesen Armen 45a bis 45d sind im Mittenbereich
jeweils ein aufwärts ragender Zentriervorsprung 46 vorgesehen, deren Zweck später
noch erläutert wird.
[0020] Soll eine Kassette K mit einem Coil C beladen werden, so werden die Umfangsflanschen
7 der Kassette K auf die Auflagefläche 40 aufgelegt und zweckmässig dort mit Hilfe
einer Befestigungseinrichtung in ihrer Lage gesichert. Diese Befestigungseinrichtung
wird im dargestellten Ausführungsbeispiel von Löcher im unteren Umfangsflansch 7,
sowie in der Auflagefläche 40 durchsetzenden Stiften 47 gebildet, die auch eine bestimmte
Drehlage sichern, doch kann jede andere Befestigungs-, bzw. Lagesicherungseinrichtung
ebenso verwendet werden, beispielsweise am Umfangsflansch von der Seite her angreifende
Klemmen oder einfach ein die Fläche 40 umgebender hochgezogener Rand.
[0021] Nun wird ein Coil C mit Hilfe eines Gabelstaplers herangebracht, dessen Gabel G strichpunktiert
aus den Fig. 3a und 3c ersichtlich ist. Aus letzterer Figur kann man auch ersehen,
dass der Zweck der parallelen Ausrichtung der Arme 45a bis 45d des Kolbens 43 (vgl.
Fig. 3d) darin liegt, der Gabel G das Zubringen und Ablegen des Coils C auf ihnen
zu ermöglichen. Wie Fig. 3a zeigt, sichern dabei die Zentriervorsprünge 46 eine zentrische
Lage des Coils C. Es ist jedoch ersichtlich, dass die Zentriervorsprünge 46 nur eine
Vorzentrierung bewirken, wogegen für die endgültige Zentrierung innerhalb der Kassette
K die, hier als Stifte 10ʹ ausgebildeten, Haltelappen dienen, die radial etwas weiter
aussen im Vergleich zu den Zentriervorsprüngen 46 leigen.
[0022] Diese Stifte 10ʹ sind an einer kreuzförmigen Unterlagsplatte Pʹangeordnet. Dabei
zeigt sich, dass die zueinander parallelen Arme 45a bis 45d des Gestelles 45 voneinander
jeweils einen solchen Abstand besitzen, dass jeweils ein Kreuzbalken der Unterlagsplatte
Pʹ zwischen ihnen hindurchtreten kann. Somit ermöglicht es die Ausbildung des Gestelles
45, nebeneinander die Gabel G, die Gestellarme 45a bis 45d und die Kreuzbalken der
Unterlagsplatte Pʹ ohne gegenseitige Störung unterzubringen.
[0023] Die vorstehenden Ausführungen zeigen, wie wichtig eine genaue Ausrichtung der Teile
zueinander ist. Um daher die Unterlagsplatte Pʹ nach dem Auflegen des Umfangsflansches
7 der Kassette K in die richtige Lage zu bringen (bevor der Kolben 43 aus der Stellung
nach Fig. 3b in diejenige der Fig. 3a gebracht wird), ist es vorteilhaft, wenn der
Teil 42 auch im Falle einer Ladestation L als leicht drehbare Welle ausgebildet ist,
auf deren Drehteller 48 die Unterlagsplatte Pʹ aufgesetzt wird.
[0024] Anderseits kann die Kassette K schon von vornherein in richtige Lage auf die Fläche
40 aufgesetzt und die Stellung der Unterlagsplatte Pʹ durch einen Klemmring 49 aus
weichem Material fixiert werden. Im vorliegenden Falle dient der Ring 49 jedoch dazu,
beim Einsetzen des Coils C ein Zerkratzen der Bandoberfläche zu verhindern und ein
Verklemmen des Bandes zwischen Unterlagsplatte Pʹ und Ringflansch 7 zu vermeiden.
Somit dient der Ring 49 in erster Linie als Schutzring und besteht zweckmässig aus
Kunst stoff oder einem anderen weichen Material.
[0025] Wenn der Coil C mittels des Gabelstaplers herangebracht wird, muss er in üblicher
Weise gegen Aufspringen gesichert sein. Hiezu ist er durch Bänder 50 abgebunden (Fig.
3c). Sobald der Coil C auf dem in die Stellung nach Fig. 3a gebrachten Gestell 45
abgelegt ist, wird dieses in die Position nach Fig. 3b abgesenkt. Wenn eine Drehwelle
42 vorgesehen ist, kann nun der Bandanfang nach Lösen der Bänder 50 erfasst und durch
das Kassettenmaul, einem Schlitz in der Kassettenumfangswand, gezogen werden. Es ist
vorteilhaft, wenn im Bereiche des Kassettenmaules 51, insbesondere am Umfangsflansch
7 gelagert, Führungsrollen 52 vorgesehen sind, die ein einwandfreies Abziehen des
Bandes bei jedem Coildurchmesser sichern. Einzelheiten der Lagerung dieser Rollen
52 gemäss einer bevorzugten Ausfüh rungsform werden an Hand der Fig. 9 beschrieben
werden. Nun wird der Bandanfang so weit vorgezogen, dass er um ein gewünschtes Mass
aus dem Kassettenmaul 51 ragt. Dabei werden zweckmässig erst nach und nach mit der
Drehung des Coils etwaige noch unaufgeschnittene Bänder 50 entfernt. Falls die gezeigte
Station auch als Haspel-, bzw. Abwickelstation dient, kann anschliessend das Band
vom Coil C zur Bearbeitung abgezogen werden.
[0026] Obwohl es schon vorgeschlagen worden ist, die Coils C von innen heraus abzuwickeln,
ist es ersichtlich, dass bei dem beschriebenen System ein Abwickeln vom Aussenumfang
her zweckmässiger und vorteilhafter ist.
[0027] Die Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich vom oben beschriebenen
Beispiel nur dadurch, dass zur Unterbringung einer noch grösseren Anzahl von Coils
C ein Doppelmagazin Mʹ mit einem Ständer 104 vorgesehen ist. Um dabei ohne komplizierte
Bewegungsmechanismen dennoch die Coils C aus beiden so gebildeten Abteilen 23, 24
herausnehmen zu können, ist das Greiferwerkzeug 114 mit zwei miteinander verbundenen
halbkreisförmigen Greifflächen 25, 26 versehen, wovon die Fläche 25 dem Abteil 23,
die Fläche 26 dem Abteil 24 zugeordnet ist.
[0028] Die Fig. 6 und 7 zeigen Einzelheiten einer bevorzugten Ausführung an der Abwickelstation
H. Dabei ist die Drehtellerfläche 21 an der Oberseite eines Zylinderkörpers 27 gebildet,
der entweder selbst um die Achse 28 drehbar gelagert ist oder an der Fläche 21 Kugeln
oder Rollen aufweist, die eine Drehung der Unterlage P erleichtern. Aehnlich, wie
dies an Hand der Ladestation L in Fig. 3, sowie den Fig. 3a bis 3d gezeigt wurde,
besitzt der Zylinder 27 an seiner Oberseite vorzugsweise einen in die Oeffnung 11
der Unterlage P eingreifenden Zentriervorsprung 112. Rund um den Zylinderkörper 27
ist eine Ablagefläche 29 angeordnet, die etwas unterhalb der Fläche 21 liegt und deren
Zweck nachstehend erläutert wird.
[0029] Zunächst zeigt Fig. 6a) das Greiferwerkzeug 14 im Eingriff mit der Vertiefung 8 des
Randes 106. Dieser Rand 106 unterscheidet sich vom Rand 6 der vorher beschriebenen
Ausführungsform (vgl. Fig. 3) dadurch, dass er als von der Unterlage Pʹ getrennter
Teil ausgebildet ist und an seiner Unterseite einen radial einwärts gerichteten, die
tellerförmige Unterlage Pʹ unterstützenden Vorsprung 30 besitzt. Durch Betätigung
der vertikalen Transporteinrichtung 18 (vgl. Fig.3) wird dann das Greiferwerkzeug
14 abgesenkt und Coil C samt Unterlage Pʹ und Rand 106 in die Lage nach Fig. 6b) gebracht.
Dort bleibt aber der Rand 106 nicht, sonder fällt unter seinem Eigengewicht auf die
Ablagefläche 29 (Fig. 6c). Selbstverständlich ist es auch möglich, analog zu den Fig.
3a bis 3d einen heb- und senkbaren Drehteller 48 statt eines starren Zylinders 27
vorzusehen.
[0030] Wie Fig. 7 zeigt und wie schon an Hand er Fig. 3a bis 3d beschrieben wurde, unterscheidet
sich die Unterlage Pʹ von der Unterlage P dadurch, dass sie in Draufsicht etwa kreuzförmig
ist. Immerhin sind die die Kreuzbalken bildenden Ausschnitte 31 relativ zum Coil C
flächenmässig so klein, dass deine Nachteile zu befürchten sind.
[0031] Fig. 7 veranschaulicht ferner, dass das Greifwerkzeug 14 den
Coil C schon mit herausragendem Bandende 32 anliefert (vgl. Beschreibung zu Fig. 3d),
das dann von zwei Transportrollen 33, 34 - nach Art eines Capstan-Antriebes bei Tongeräten
- vom Coil abgezogen wird, wobei es in die die 90 grädige Verdrehung des Bandes bewirkende
Bandführung 22 eingeschoben wird. Eine Schere 35 aus einem ortsfesten, eine Scherkante
bildenden Teil und einem kolbenbetätigten beweglichen Teil 37 ist hinter den Transportrollen
33, 34 angeordnet, um zu sichern, dass nach Beendigung des Stanzvorganges das Band
derart abgetrennt wird, dass wieder ein zwischen die Rollen 33, 34 ragendes Bandende
32 verbleibt. Sodann kann der Greifer 14 den auf der Ablagefläche 29 liegenden Rand
106 ergreifen und vertikal anheben, so dass er die Unterlage Pʹ erfasst, worauf der
Coil C samt Unterlage Pʹ und Rand 106 in der schon oben beschriebenen Weise in die
Magazinstation M eingelegt wird.
[0032] Um das Bandende 32 über den Rand 106 vorragen zu lassen, ist im letzteren ein etwa
tangential ausmündender Schlitz 38 vorgesehen, dieser Schlitz kann in der Praxis relativ
weit sein, um beim Anheben des Randes 106 aus der Lage nach Fig. 6c) leicht das Bandende
32 wieder aufzunehmen. Zu diesem Zwecke kann der Schlitz 38 nach oben zu sich trichterförmig
etwas erweitern. Ebenso ist es möglich, den Schlitz 38 in Draufsicht (Fig. 7) nach
der Innenseite des Randes 106 etwas erweitert auszubilden. Gemäss einer bevorzugten,
hier nicht dargestellten Variante ist an Stelle des Schlitzes 38 ein den Schlitz 38
aufweisender Kippkörper in einer Ausnehmung des Randes schwenkbar gelagert, um sich
je nach der Grösse des Coils C innerhalb des Randes 106 tangential auf dessen Umfang
auszurichten.
[0033] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Modifikationen möglich; beispielsweise ist
es nicht erforderlich, das Greifwerkzeug 14 mit einer Transporteinrichtung 18 zu verbinden,
vielmehr kann das Greifwerkzeug 14 nur in geringem Ausmasse oder gar nicht vertikal
bewegbar sein, während die Magazinstation ein Paternoster für die Coils aufweist.
Es versteht sich aber, dass die dargestellte Ausführung konstruktiv einfacher ist
und überdies eine hohe Packungsdichte der Coils gewährleistet und man daher mit geringem
Platzbedarf auskommt.
[0034] Eine weitere Abwandlung könnte darin bestehen, dass an Stelle einer Vertiefung 8
des Randes 6, bzw. 106 ein einziger, z.B. rundum führender, Fortsatz oder mehrere
lappenartige Fortsätze vorgesehen sind. Analog dazu könnte statt einer ringförmigen
Vertiefung 8 eine Anzahl von in Abständen rundherum angeordneten Vertiefungen, etwa
für den Angriff einer Greiferzange, angeordnet werden.
[0035] Ausserdem ist die an Hand der Fig. 6a) bis c) geschilderte Arbeitsweise nicht unbedingt
erforderlich. Es wäre - etwa zur Vereinfachung der Steuerung des Greiferwerkzeuges
14, das ja beim Ablegen des Coils auf der Fläche 21 und beim Aufnehmen des Randes
106 von der Fläche 29 unterschiedliche Höhen ansteuern muss - denkbar, den Zylinderkörper
27 ähnlich dem Drehteller 48 (Fig. 3a - 3d) auf- und abschiebbar auszubilden, wobei
er normalerweise seine obere Fläche 21 in einer Höhe mit der Ablagefläche 29 hat und
aus dieser Lage vor dem Einschalten des Rollenantriebes für die Rollen 33, 34 in die
in Fig. 6 dargestellte Höhe angehoben wird.
[0036] Eine solche Ausführung zeigt Fig. 8. Dabei ist ein Drehteller 148 vorgesehen, auf
dem die Unterlagsplatte P der Kassette K aufruht. Der Drehteller 148 ist mit einer
Welle 142 verbunden, die über einen axial bewegbaren Lagerstift 53 in eine Stellung
bringbar ist, in der der Coil C seine strichpunktiert gezeigte Lage Cʹ ausserhalb
des Umfangsflansches 7 einnimmt. In dieser Lage ist das Band Ba frei abziehbar. E
ist ersichtlich, dass das Herausheben des Coils aus dem Kassettenteil mit seinem Umfangsflansch
7 vor allem dort vorteilhaft sein wird, wo einfach Kassettenkonstruktionen ohne Kassettenmaul
Verwendung finden, weil andernfalls der Coil zum Abziehen des Bandes innerhalb der
Kassette verbleiben kann.
[0037] Das Anheben der Welle 142 erfolgt mit Hilfe eines in den Boden eines Gehäuses S eingesetzten
Axialantriebes, der an sich von einem Tauchmagneten gebildet sein könnte, in Anbetracht
des hohen Gewichtes des Coils aber zweckmässig von einem Druckzylinder 54 gebildet
ist, dem ein pneumatisches oder hydraulisches Druckmedium in nicht dargestellter Weise
zuführbar ist.
[0038] Da der Antrieb der Welle 142 zweckmässig stationär ist, ist ein von einem Motor Mo
antreibbares Rad 55 zweckmässig mittels einer Schiebekeilverbindung 56 mit der Welle
142 drehfest verbunden, gestattet jedoch die Axialbewegung der Welle 142. Dabei ist
das Rad 55 durch Axiallager 57 in seiner Lage gehalten.
[0039] Da die Coils unterschiedlich gross und breit sein können, ist auch ihr Gewicht sehr
unterschiedlich. Soll daher der Antrieb stillgesetzt werden, so wirken sehr unterschiedliche
Trägheitskräfte, die ein Abbremsen erschweren, so dass sich immer die Tendenz zu einem
unerwünschten nachträglichen Abwickeln ergeben wird. Ganz gleichgültig, ob der Coil
- bei einfacher Kassettenkonstruktion - ausserhalb der eigentlichen Kassette, in der
Position Cʹ abgewickelt wird oder - bei Anordnung eines Kassettenmaules 51 - innerhalb
der Kassette K verbleiben kann, ist es vorteilhaft, einen wenigstens leicht anhebbaren
Drehteller 148 vorzusehen. Der Grund liegt in einer besonders wirksamen Bremskonstruktion,
die nun an Hand der Fig. 8 erläutert wird.
[0040] Das Anheben der Welle 142 erfolgt mit Hilfe eines in den Boden eines Gehäuses S eingesetzten
Axialantriebes, der an sich von einem Tauchmagneten gebildet sein könnte, in Anbetracht
des hohen Gewichtes des Coils aber zweckmässig von einem Druckzylinder 54 gebildet
ist, dem ein pneumatisches oder hydraulisches Druckmedium in nicht dargestellter Weise
zuführbar ist.
[0041] Da der Antreib der Welle 142 zweckmässig stationär ist, ist ein von einem Motor Mo
antreibbares Rad 55 zweckmässig mittels einer Schiebekeilverbindung 56 mit der Welle
142 drehfest ver bunden, gestattet jedoch die Axialbewegung der Welle 142. Dabei ist
das Rad 55 durch Axiallager 57 in seiner Lage gehalten.
[0042] Da die Coils unterschiedlich gross und breit sein können, ist auch ihr Gewicht sehr
unterschiedlich. Soll daher der Antrieb stillgesetzt werden, so wirken sehr unterschiedliche
Trägheitskräfte, die ein Abbremsen erschweren, so dass sich immer die Tendenz zu einem
unerwünschten nachträglichen Abwickeln ergeben wird. Ganz gleichgültig, ob der Coil
- bei einfacher Kassettenkonstruktion - ausserhalb der eigentlichen Kassette, in der
Position Cʹ abgewickelt wird oder - bei Anordnung eines Kassettenmaules 51 - innerhalb
der Kassette K verbleiben kann, ist es vorteilhaft, einen wenigstens leicht anhebbaren
Drehteller 148 vorzusehen. Der Grund liegt in einer besonders wirksamen Bremskonstruktion,
die nun an Hand der Fig. 8 erläutert wird.
[0043] Sobald nämlich der, gegebenenfalls nur bei leicht innerhalb der Kassette K angehobenem
Coil in Betrieb gesetzte Drehantrieb mit dem Motor Mo abgeschaltet wird, wird gleichzeitig
das Druckmedium im Druckzylinder 54 rasch abgelassen, so dass sich der Drehteller
148 wieder senkt. An der Unterseite des Drehtellers 148 besitzt dieser eine Bremsfläche
148ʹ, die dann mit Gegenbremsflächen an Bremskörpern 58 in Berührung kommt. Die Bremskörper
58 sitzen zweckmässig auf Justierträgern 59 und sind mit Hilfe von Justierschrauben
As der Höhe nach verstellbar, einerseits, um eine Abnützung der Bremsflächen ausgleichen
zu können, anderseits, um ein Justieren des Bremszeitpunktes zu ermöglichen. Ueberdies
sind die Justierträger 59 in horizontalen Schlitzen 60 gleitbar und fixierbar, um
so die relative Radiallage zum Drehteller 148 und damit das wirksame Bremsmoment einstellen
zu können. Da auf den Drehteller 148 das jeweilige Gewicht des aufliegenden Coils
C wirkt und dieses die Reibung bestimmt, erhält man automatisch eine Anpassung der
Bremswirkung an das jeweiliege Gewicht des Coils C. Gewünschtenfalls kann zusätzli
ch der Motor Mo eine Bremsschaltung oder eine Gegenstromschaltung (zur Gegenstrombremsung)
besitzen.
[0044] An Hand der Fig. 9, 9a wird eine Abzieheinrichtung samt einer zweckmässigen Ausführung
des Bereiches des Kassettenmaules 51 der Kassette K beschrieben. Dabei ist von den
beiden, an Hand der Fig. 3c bereits erläuterten Führungsrollen 52, eine Führungsrolle
52ʺ ortsfest am Umfangsflansch 7 gelagert, wogegen die Führungsrolle 52ʹ an der Schwenkachse
61 eines zweiarmigen Hebels 62 sitzt. Der Hebel 62 wird an einem Ende durch eine Druckfeder
63 belastet und besitzt an seinem gegenüberliegenden Ende einen Klemmkörper 64, der
das Band Ba gegen einen Klemmblock 65 drückt und so verhindert, dass das herausgezogene
Ende des Bandes Ba sich weiter auf- oder abwickelt. Somit ist gesichert, dass stets
eine vorbestimmte Länge des relativ steifen Bandes Ba aus dem Kassettenmaul 51 ragt.
[0045] An der Abwickelstation H ist zweckmässig die, oben bereits erwähnte, Abzieheinrichtung
3 vorgesehen, die ein Gehäuse Ca aufweist. Innerhalb des Gehäuses Ca ist ein Führungsgestell
66 um eine Schwenkachse A leicht schwenkbar gelagert. Die Schwenkachse A befindet
sich dabei etwa im Bereiche des Kassettenmaules 51.
[0046] Am Führungsgestell 66 ist nun im Falle der Anordnung der von Klemmkörper 64 und Klemmblock
65 gebildeten Bandbremse ein Lösemechanismus für die Bremse vorgesehen, der beispielsweise
eine dem von der Druckfeder 63 belasteten Ende des Hebels 62 gegenüberliegende, von
einem Kolben 67 betätigbare Stange 68 aufweist. Durch Vorschieben der Stange 68 wird
der Hebel 62 entgegen der Kraft der Feder 63 im Uhrzeigersinne gedreht, wobei der
Klemmkörper 64 vom Klemmblock 65 abgehoben wird.
[0047] Das Anheben der Welle 142 erfolgt mit Hilfe eines in den Boden eines Gehäuses S eingesetzten
Axialantriebes, der an sich von einem Tauchmagneten gebildet sein könnte, in Anbetracht
des hohen Gewichtes des Coils aber zweckmässig von einem Druckzylinder 54 gebildet
ist, dem ein pneumatisches oder hydraulisches Druckmedium in nicht dargestellter Weise
zuführbar ist.
[0048] Da der Antrieb der Welle 142 zweckmässig stationär ist, ist ein von einem Motor Mo
antreibbares Rad 55 zweckmässig mittels einer Schiebekeilverbindung 56 mit der Welle
142 drehfest verbunden, gestattet jedoch die Axialbewegung der Welle 142. Dabei ist
das Rad 55 durch Axiallager 57 in seiner Lage gehalten.
[0049] Da die Coils unterschiedlich gross und breit sein können, ist auch ihr Gewicht sehr
unterschiedlich. Soll daher der Antrieb stillgesetzt werden, so wirken sehr unterschiedliche
Trägheitskräfte, die ein Abbremsen erschweren, so dass sich immer die Tendenz zu einem
unerwünschten nachträglichen Abwickeln ergeben wird. Ganz gleichgültig, ob der Coil
- bei einfacher Kassettenkonstruktion - ausserhalb der eigentlichen Kassette, in der
Position Cʹ abgewickelt wird oder - bei Anordnung eines Kassettenmaules 51 - innerhalb
der Kassette K verbleiben kann, ist es vorteilhaft, einen wenigstens leicht anhebbaren
Drehteller 148 vorzusehen. Der Grund liegt in einer besonders wirksamen Bremskonstruktion,
die nun an Hand der Fig. 8 erläutert wird.
[0050] Sobald nämlich der, gegebenenfalls nur bei leicht innerhalb der Kassette K angehobenem
Coil in Betrieb gesetzte Drehantrieb mit dem Motor Mo abgeschaltet wird, wird gleichzeitig
das Druckmedium im Druckzylinder 54 rasch abgelassen, so dass sich der Drehteller
148 wieder senkt. An der Unterseite des Drehtellers 148 besitzt dieser eine Bremsfläche
148ʹ, die dann mit Gegenbremsflächen an Bremskörpern 58 in Berührung kommt. Die Bremskörper
58 sitzen zweckmässig auf Justierträgern 59 und sind mit Hilfe von Justierschrauben
As der Höhe nach verstellbar, einerseits, um eine Abnützung der Bremsflächen ausgleichen
zu können, anderseits, um ein Justieren des Bremszeitpunktes zu ermöglichen. Ueberdies
sind die Justierträger 59 in horizontalen Schlitzen 60 gleitbar und fixierbar, um
so die relative Radiallage zum Drehteller 148 und damit das wirk
same Bremsmoment einstellen zu können. Da auf den Drehteller 148 das jeweilige Gewicht
des aufliegenden Coils C wirkt und dieses die Reibung bestimmt, erhält man automatisch
eine Anpassung der Bremswirkung an das jeweiliege Gewicht des Coils C. Gewünschtenfalls
kann zusätzlich der Motor Mo eine Bremsschaltung oder eine Gegenstromschaltung (zur
Gegenstrombremsung) besitzen.
[0051] An Hand der Fig. 9, 9a wird eine Abzieheinrichtung samt einer zweckmässigen Ausführung
des Bereiches des Kassettenmaules 51 der Kassette K beschrieben. Dabei ist von den
beiden, an Hand der Fig. 3c bereits erläuterten Führungsrollen 52, eine Führungsrolle
52ʺ ortsfest am Umfangsflansch 7 gelagert, wogegen die Führungsrolle 52ʹ an der Schwenkachse
61 eines zweiarmigen Hebels 62 sitzt. Der Hebel 62 wird an einem Ende durch eine Druckfeder
63 belastet und besitzt an seinem gegenüberliegenden Ende einen Klemmkörper 64, der
das Band Ba gegen einen Klemmblock 65 drückt und so verhindert, dass das herausgezogene
Ende des Bandes Ba sich weiter auf- oder abwickelt. Somit ist gesichert, dass stets
eine vorbestimmte Länge des relativ steifen Bandes Ba aus dem Kassettenmaul 51 ragt.
[0052] An der Abwickelstation H ist zweckmässig die, oben bereits erwähnte, Abzieheinrichtung
3 vorgesehen, die ein Gehäuse Ca aufweist. Innerhalb des Gehäuses Ca ist ein Führungsgestell
66 um eine Schwenkachse A leicht schwenkbar gelagert. Die Schwenkachse A befindet
sich dabei etwa im Bereiche des Kassettenmaules 51.
[0053] Am Führungsgestell 66 ist nun im Falle der Anordnung der von Klemmkörper 64 und Klemmblock
65 gebildeten Bandbremse ein Lösemechanismus für die Bremse vorgesehen, der beispielsweise
eine dem von der Druckfeder 63 belasteten Ende des Hebels 62 gegenüberliegende, von
einem Kolben 67 betätigbare Stange 68 aufweist. Durch Vorschieben der Stange 68 wird
der Hebel 62 entgegen der Kraft der Feder 63 im Uhrzeigersinne gedreht, wobei der
Klemmkörper 64 vom Klemmblock 65 abgehoben wird.
[0054] Sobald die Bandbremse gelöst ist (oder zweckmässig schon zuvor) wird ein Kolben 69
nach rechts (bezogen auf Fig. 9) verschoben, der an seiner Kolbenstange einerseits
eine Schneidklinge 70 und anderseits einen federbelasteten Klemmstempel 71 trägt,
dem eine Klemmfläche 72 gegenüberliegt. Da der Klemmstempel 71 über die Schneide 70
vorragt, klemmt er bei seinem Vorschub das Band erst fest, bevor die Schneide 70 zur
Wirkung kommen kann.
[0055] Wenn nun der Kolben 69 nur über einen Teil seines Hubes bewegt wird, so wird das
Band Ba lediglich geklemmt, doch kommt die Schneide 70 nicht zur Wirkung. Vorzugsweise
wird jetzt erst die Bandbremse 64, 65 gelöst, so dass das Band Ba bis zu diesem Zeitpunkt
mit Sicherheit straff gehalten wird.
[0056] Nun kann ein an Führungssäulen gc geführter Schlitten Sc, an dem die Einrichtung
69-72 befestigt ist, durch Betätigen eines Kolbens 73 - bezogen auf Fig. 9 - abwärts
verschoben werden, wobei der Schlitten Sc in die strichliert angedeutete Position
Scʹ gelangt. Da dabei das Bandende an den Flächen 71, 72 festgeklemmt ist und sogar
noch Führungsrollen 74 leicht überragt, gelangt es in der Stellung Scʹ des Schlittens
Sc in den Bereich einer weiteren Klemmeinrichtung mit zwei Klemmkolben cp (oder wenigstens
mit einem, der einer starren Klemmfläche gegenüberliegen mag).
[0057] Sollte in der Stellung Scʹ das Bandende Baʹ noch nicht die aus Fig. 9 ersichtliche
Lage eingenommen haben (z.B. aus geometrischen, bzw. konstruktiven Gründen), so kann
der Schlitten Sc einen weiteren Hub ausführen. Zweckmässig wird hiezu der Kolben 67
wieder nach links bewegt (durch Einleiten eines Druckmediums in nicht dargestellter
Weise), so dass die Bandbremse 64, 65 erneuert geschlossen wird. Gleichzeitig mag
auch die Klemmeinrichtung 74 geschlossen werden, um das Band Ba straff zu halten.
Nun kann der Schlitten Sc wieder in die mit vollen Linien gezeigte Position zurückfahren,
in welcher er erneut den Klemmstempel 71 gegen die Klemmfläche 72 bewegt, während
die Bandbremse 64, 65 (auch die Klemmeinrichtung cp, falls
diese geschlossen wurde) geöffnet wird. Durch neuerliches Vorfahren des Schlittens
Sc in die Stellung Scʹ kann in einer intermittierenden Bewegung ein weiteres Bandstück
nach vor transportiert werden.
[0058] Im allgemeinen wird sich aus der jeweiligen Konstrucktion und ihrer Dimensionierung
ergeben, ob ein einmaliges Vorfahren genügt, um das Bandende an den Punkt Baʹ zu bringen
oder ob ein zwei- oder gar mehrmaliges Vorfahren nötig ist. Da die Zahl der Bewegungen
des Schlittens Sc von der Dimensionierung abhängt, wird es im allgemeinen ausreichend
sein, eine vorbestimmte Anzahl von Bewegungen des Schlittens zwischen seiner mit vollen
Linien dargestellten Lage und der Position Scʹ vorzusehen. Falls es sich jedoch ergibt,
dass die aus der Kassette K vorragende Bandlänge grossen Toleranzen unterworfen ist,
könnte an der Stelle Baʹ auch eine Lichtschranke angeordnet werden, die das Anlangen
des Bandendes dort anzeigt, bzw. die weiteren Schlittenbewegungen unterbindet. Beispielsweise
kann eine solche Lichtschranke zwei hintereinander angeordnete Photozellen aufweisen,
von denen bei richtiger Lage des Bandendes die eine abgedeckt, die andere beleuchtet
ist.
[0059] Die Klemmeinrichtung cp sitzt auf einem weiteren Schlitten Sc2, der durch ein Zylinderaggregat
cy betätigbar ist. Für diesen Schlitten Sc2 können gesonderte Führungen vorgesehen
sein, oder es sind einfach die Führungssäulen gc verlängert. Die Klemmkolben cp sitzen
in einem Drehring cr, der über einen Zahnkranz 75 von einem Motor 76 oder einem anderen
Antriebsaggregat über ein nicht dargestelltes Getriebe zu einer Drehung um 90 Grad
antreibbar ist. Hiezu ist der Drehring cr in einem Käfig cg drehbar gelagert.
[0060] Sobald das Bandende in der Position Baʹ ist und sich die Klemmeinrichtung cp geschlossen
hat, wird das Zylinderaggregat cy betätigt und zieht den Schlitten Sc2 in die Stellung
Sc2ʹ. In dieser Lage Sc2ʹ (oder während der Bewegung des Schlittens Sc2 in diese Lage)
wird der Drehring cr um 90 Grad mit Hilfe seines Antriebes 76 gedreht, so dass das
Band Ba in der gezeigten Weise flach liegt, um auf eine Abzugwalze ro gebracht zu
werden, die das Band Ba der Bearbeitungsstation B (vgl. Fig. 1) zuführt.
[0061] Wenn das Band Ba in der Stellung Sc2ʹ des Schlittens Sc2 um 90 Grad gedreht ist,
bewegt sich der Schlitten Sc2 in eine Position Sc2ʺ und übergibt dort das Band Ba
an die Abzugswalzen ro (nur eine ist gezeigt), die es erfassen und an die Bearbeitungsstation
B weiterleiten. Es ist dabei wichtig, dass das Band Ba stets zentrisch auf die Abzugswalzen
ro gelangt. Anderseits ist diese Bedingung nicht ohne weiteres zu erfüllen, da ja
die verschiedenen Coils unterschiedliche Bandbreiten besitzen. Wenn daher der eine
Rand des Bandes Ba durch seine Lage in der Abwickelstation H bestimmt ist, erstreckt
sich der andere Rand davon je nach Bandbreite mehr oder weniger nach oben.
[0062] Um hier einen Ausgleich zu schaffen und das Band Ba auf den Abzugwalzen ro zu zentrieren
ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, die die Bandbreite abfühlt und dementsprechend
das Führungsgestell 66 um seine Achse A verschwenkt. Die Sensoreinrichtung mag an
sich beliebiger Art sein, beispielsweise mechanischer (am Bandrand anliegender Taster)
oder pneumatischer Art (Blasdüsen, die gegen den Rand blasen und deren Gegendruck
gemessen wird).
[0063] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist jedoch am Führungsgestell 66 eine Reihe von
Photoempfängern 77 nahe dem Kassettenmaul 51 angeordnet, wobei sich die einzelnen
lichtelektrischen Wandler, z.B. Photowiderstände p1 bis pn (Fig. 9a) senkrecht zur
Ebene der Fig. 9 und damit quer über die Breite des Bandes Ba erstrecken. Diese Sensoreinrichtung
77 erhält Licht von einer Lichtquelle li, die, wenigstens zu Beginn des Abziehvorganges,
einen Lichtstrahl (strichliert in Fig. 9 angedeutet) genen das Band Ba wirft, von
wo es auf die Sensoreinrichtung 77 reflektiert wird.
[0064] Fig. 9a veranschaulicht d ie sich dabei ergebende Situation.
Es sei angenommen, dass von den fünf dargestellten lichtelektrischen Wandlern p1 bis
pn auf Grund der Breite des Bandes Ba nur die Widerstände p1 bis p3 reflektiertes
Licht erhalten, wogegen den Widerständen p4 und pn kein Licht zugeführt wird. Die
einzelnen lichtelektrischen Wandler p1 bis pn sind, ausgehend von einer Versorungsleitung
sl, untereinander durch Widerstände R1 bis R4 verbunden, wobei eine Ausgangsleitung
ol an den Wandler pn und den Widerstand R4 angeschlossen ist. Somit wird das der Ausgangsleitung
ol zugeführte Signale je nach Anzahl der beleuchteten Wandler p1 bis pn jeweils um
die Anzahl der zugeschalteten Widerstände R1 bis R4 vermindert, so dass sich ein abgestuftes
deutlich erkennbares Signal in der Leitung ol ergibt, dessen Spannung von der festgestellten
Bandbreite abhängig ist.
[0065] Während sich also in der Ausgangsleitung ol der in Fig. 9a gegenüber Fig. 9 um 90
Grad gekippt gezeigten Sensoreinrichtung 77 ein breitenabhängiges Signal ergibt, wird
in einer Referenzleitung rl ein mit Hile eines Einstellgleides Ra eingestellter Referenzwert
an eine Vergleichsstufe co ge führt, deren Ausgangssignal einer Ansteuerstufe 78,
z.B. einer Transistorbrücke, für einen drehumkehrbaren Motor 79 zugeleitet wird. Das
Ganze stellt praktisch eine Nachlaufsteuerung dar, denn der auch in Fig. 9 gezeigte
Motor 79 arbeitet über sein Ritzel pi mit einem mit dem Führungsgestell 66 verbundenen
Zahnsektor ts zusammen, der um die Achse A gekrümmt ist, und über den das Führungsgestell
66 um die Achse A verschwenkt werden kann. Die Verschwenkung erfolgt dabei nur über
einen geringen Winkelbereich, und es ist ersichtlich, warum es vorteilhaft ist, die
Achse A im Bereiche des Kassettenmaules, bzw. des Abziehendes anzuordnen, denn so
bleibt die Auslenkung in diesem Bereich gering und eine Störungsanfälligkeit wird
so verhindert.
[0066] Sobald die Arbeit mit einem Coil beendet werden soll, wird der Bandrichtapparat (nicht
gezeigt) der Stanzpresse (Station B) angehalten und der Kolben 69, diesmal aber über
die volle Länge seines hubes, bzw. mit voller Kraft, betätigt. Dadurch wird die Schneidkante
70 gegen das Band Ba und an einer Gegenkante 70a am Ende der Klemmfläche 72 vorbeibewegt
und trennt das Band so ab, dass wieder die vorbestimmte Länge mit dem Bandende aus
dem Kassettenmaul 51 ragt. Der abgetrennte, in Fig. 9 nach unten verlaufende Teil
wird sodann über die Abzugwalzen ro weiterhin der Stanzpresse zugeführt und zu Ende
bearbeitet. Dann wird der Kolben 67 nach rechts bewegt, um den Klemmkörper 64 an den
Klemmblock 65 anzulegen und so das Band Ba zu fixieren. Es mag dann zweckmässig sein,
den Schlitten Sc in die Position Scʹ zu bringen, wo er weinger exponiert ist. Ueberdies
wird der Auszugschlitten Sc2 wieder in die mit vollen Linien gezeigte Stellung zurückgeführt,
und es kann der Coil C gewechselt werden.
[0067] Es versteht sich, dass zahlreiche Modifikationen für die Abzieheinrichtung denkbar
sind. Beispielsweise können statt der um 90 Grad drehbaren Klemmen cp unverdrehbare
Halteeinrichtungen, allenfalls auch Rollen, vorgesehen sein, und es mögen die Rollen
ro, wie bereits vorgeschlagen wurde, um 90 Grad verdrehbar sein. Auch ist es vorteilhaft,
die Abzieheinrichtung zur Gänze oder zum Teil seitlich verschiebbar zu machen, um
die Zugänglichkeit zur Richtmaschine zu verbessern.
[0068] An Hand der Fig. 1 und 4 wurde oben beschrieben, wie eine Magazinstation M mit einer
begrenzten Anzahl von gespeicherten Coils, insbesondere für nur eine Bearbeitungsstation
B, ausgebildet sein kann. Es ist jedoch auc möglich, eine Magazinstation mehreren
Bearbeitungsstationen zuzuordnen. In diesem Falle könnte zwar an sich zusätzlich zu
den Magazinabteilen 23, 24 der Fig. 4 wenigstens ein drittes an einer Drehtrommel
vorgesehen sein, die das jeweils gewünschte Magazinabteil dem stationären Greifer
zukehrt. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass angesichts des hohen Einzelgewichtes
eines Coils ein Magazinabteil 23, bzw. 24 ein Gewicht von mehreren Tonnen
aufweist, weshalb es energiegünstiger ist, statt des Magazins den Greifer beweglich
auszubilden.
[0069] Eine solche Ausführung sei nun an Hand der Fig. 10 bis 12 beschrieben. Dabei ist
auf in den Boden eingelassenen Schienen rl (Fig. 11,12) ein Wagen ct in einem Magazinraum
Mʺ (Fig.10) entlang einer Achse 80 fahrbar. Die freie Beweglichkeit des Greifers mit
seinem Werkzeug 114 wirft allerdings Sicherheitsprobleme auf, da nach den Vorschriften
mancher Länder der Zugang zum Arbeitsraum eines Greifers, bzw. Handhabungsgerätes
für das Bedienungspersonal verhindert werden muss. Deshalb ist das Magazin Mʺ einerseits
von Wänden wl umgeben, anderseits ist zweckmässig eine besondere Konstrucktion der
einzelnen Magazinabteile gewählt, die einen stabilen nach aussen abschliessenden Aufbau
ergibt.
[0070] Während bei der Ausführung nach Fig. 2 ein sich dem Umfang der Kassetten anpassender
halbzylindrischer Ständer 4 vorgesehen ist, wird hier zweckmässig eine polygonförmige
Ständerkonstruktion 204 verwendet. Jeder dieser Ständer 204 weist seitliche, in einer
zur Achse 80 senkrechten Ebene liegende Seitenflächen ls auf, wobei es leicht ist,
die Seitenflächen ls zweier benachbarter Ständer 204 miteinander zu verbinden, beispielsweise
miteinander zu verschrauben. Dadurch ergibt sich nach aussen hin eine geschlossene
Wand und zugleich eine sehr stabile Konstruktion. Wie besonders auch Fig. 14 deutlich
zeigt, ist es bevorzugt, wenn die Ständerkonstruktion 204 die Kassetten K nicht ganz
bis zur Mitte umgibt, so dass der Schwerpunkt der Kassette K ausserhalb des Ständers
204 liegt. Auch gemäss Fig. 10 liegen die Schwerpunkte der Kassetten an einer parallel
zur Achse 80 verlaufenden Achse 80ʹ, bzw. zweckmässig auch einer weiteren Achse 80ʺ
ausserhalb der Ständerkonstruktionen 204. Dadurch kippen die Kassetten leicht nach
vorne, wie später noch an Hand der Fig. 13 und 14 im einzelnen beschrieben wird, und
verklemmen sich unter anderem an der Rückseite der Ständerkonstruktion, wo gegebenenfalls
zur Verstärkung dieses Klemmeffektes eine Aussparung re vorgesehen sein kann, in der
die Ringrippen 5 (vgl. Fig.3) unterbrochen sind.
[0071] Wie auch bei den vorher beschriebenen Anlagen, ist auch hier wenigstens eine Ladestation
L vorgesehen, die beispielsweise entsprechend den Fig. 3a bis 3d ausgebildet ist.
Da aber die Abwickelstationen H nur eine begrenzte Höhe besitzen, kann darüber über
die halbe Höhe ein Magazinabteil 123 (vgl. Fig. 11,12) angebracht werden. In Fig.
10 ist links ein Magazinabteil 123 weggebrochen, bzw. nur strich-punktiert angedeutet,
um die darunterliegende Abwickelstation (beispielsweise entsprechend der in den Fig.
6a bis 6c gezeigten) zu veranschaulichen.
[0072] Es versteht sich, dass, besonders bei der gezeigten halben Sechseckform der Magazinständer,
die Anordnung und die Anzahl der Ständer und der verschiedenen Stationen in weitem
Masse variiert werden kann. In Fig. 10 sind beispielshalber vier Abwickelstationen
H eingezeichnet, die mit Abzieheinrichtun gen 3 gemäss Fig. 9 ausgestattet sind. Zweckmässig
ist das Magazin Mʺ über eine Türe 81 betretbar, die mit einem Türschalter S1 ausgestattet
ist, der beim Oeffnen der Türe 81, z.B. über eine Kippstufe FF den Antreibskreis für
das Handhabungsgerät mit dem Werkzeug 114 unterbricht. Allerdings kann es bei Gebrechen
des Handhabungsgerätes erwünscht sein, dasselbe im Betrieb untersuchen zu können,
weshalb ein von Hand betätigbarer Ueberbrückungsschalter S2 vorgesehen sein mag. Die
Verbindung der Schalter S1, S2 zu einem am Wagen ct angebrachten Schaltkasten 119
erfolgt zweckmässig in der am besten aus Fig. 11 ersichtlichen Weise über die Schienen
rl und daran anliegende Schleifbügel 82, 82ʹ und 82ʺ, von denen der Bügel 82ʹ in der
aus Fig. 12 ersichtlichen Weise zwei Starkstromschienen 83 zugeordnet ist, die nur
über einen schmalen Schlitz im Boden zugänglich sind. Dagegen werden alle Schwachstromsignale,
wie später noch besprochen, über die Schienen rl geführt.
[0073] Wi e besonders die Fig. 11 und 12 zeigen, ist am Wagen ct ein um
eine Achse 213 drehbarer Drehteller tt angeordnet. Am Drehteller tt ist ein ähnlicher
Mast 113 angeordnet, wie er an Hand des Mastes 13 mit dem Antrieb 17, 18 der Fig.
3 beschrieben wurde, doch stellt dieser nun nicht selbst die Schwenkachse dar, sondern
die Drehachse 213. Der Drehteller tt weist an seinem Aussenumfang eine Verzahnung
auf, mit der das Ritzel 84 eines Motors 85 in Eingriff steht. Dadurch ist das Greiferwerkzeug
114 nach allen Seiten schwenkbar.
[0074] Das Greiferwerkzeug 114 ist in Fig. 11 von der Rückseite und in Fig. 12 in einem
Schnitt durch seine Mittelachse gezeigt und ist - im Gegensatz zu den bisher beschriebenen
Ausführungsformen - aus der aus Fig. 10 ersichtlichen, mit vollen Linien dargestellten
Lage in die strich-punktierte Lage 114ʹ ausfahrbar. Hiezu kann ein beliebiger Antrieb,
insbesondere ein fluidischer Antrieb, vorgesehen sein, doch wird im vorliegenden Falle
eine Führungsschiene 86 (siehe vor allem Fig. 12) benutzt, die mit den Wicklungen
86ʹeines Linearmotors versehen ist. Da die Schiene 86 relativ weit vorragt und durch
die Coils hohen Belastungen ausgesetzt ist, kann sie mit Seitenarmen (z.B. in Draufsicht
in T- oder in Y-Form) versehen sein, die auf Ketten von zusätzlichen Masten (entsprechend
dem Mast 113) an ihren Enden abgestützt sind.
[0075] Jedenfalls ist das Greiferwerkzeug mit einem entsprechenden, zweckmässig von einem
Permanentmagnet gebildeten Läuferpol 114ʹ versehen, der mit den Polen 86ʹ der Schiene
86 zusammenwirkt. Zweckmässig ist auch eine Wälzlagerung 87 auf der Schiene 86 vorgesehen,
die in Fig. 12 nur angedeutet ist. Ein Kabel cb (Fig. 11) stellt die Stromversorgung
sicher. Somit ist der Greifer mit Geradführungssystem (Schienen rl) sowie mit einem
um eine vertikale Achse drehbaren zweiten Geradführungssystem 86 ausgerüstet, was
eine hohe Stabilität verleiht.
[0076] Da bekanntlich das Gewicht der Coils ausserordentlich gross sein kann, ist es aus
Stabilitätsgründen vorteilhaft, wenn anstelle eines Mastes 113 deren zwei zu einem
Portal verbunden sind. In diesem Falle werden die beiden Masten zweckmässig zu beiden
Seiten der Schiene 86 angeordnet und nicht hinter dieser, wie dies in den Fig. 11
und 12 bei nur einem Mast 113 gezeigt ist.
[0077] Aus Fig. 10 wird deutlich, dass der Wagen ct entlang der Achse 80 in verschiedene
Positionen, z.B. ctʹ vor einer Abwickelstation H oder ctʺ vor der rechten Ladestation
L, gesteuert werden muss, die genau zu adressieren sind. Zu diesem Zwecke können in
den Boden Markierungen Ma (Fig. 12) eingelassen sein, die beliebig ausgebildet sein
mögen. Beispielsweise kann es sich um reflektierende optische Markierungen handeln,
doch haben sich im allgemeinen Induktionsschleifen für ähnliche Zwecke bewährt. Diese
Markierungen Ma sind mit hilfe eines an der Unterseite des Wagens ct angebrachten
Lesekopfes rh aufsuchbar. Aehnliche Steuerungen sind an sich bekannt und brauchen
daher im einzelnen nicht beschrieben zu werden. Die Ansteuerung, bzw. Adressierung
sollte jedenfalls genau genug sein, dass das Greiferwerkzeug 114 beim Ausfahren mit
Sicherheit in der zuvor beschriebenen Weise zwischen die Umfangsflansche 7 der Kassette
eingreift, wie später in einzelnen auch noch an Hand der Fig. 13 und 14 erläutert
wird.
[0078] Die Ansteuerung des Greiferwerkzeuges 114 erfolgt von ausserhalb des Magazinraumes
Mʺ über ein Steuer- und Prozessleitsystem mit einer Prozessoreinheit PU (Fig. 10),
die über eine Leitung 88 mit dem Steuerkasten 119 verbunden ist. Die Leitung 88 stellt
dabei lediglich ein Symbol dar, da ja bereits erwähnt wurde, dass die Signale zweckmässig
über die Schienen rl geführt werden. Alternativ wäre es aber auch möglich, die Steuerung
über Funk vorzunehmen.
[0079] Die Eingabe der jeweils gewünschten Greiferposition (Stellung des Wagens ct, des
Drehtellers tt und am Mast 113) erfolgt über ein Tastenfeld kb, wobei die Lage der
einzelnen Coils, ihr Material, die Bandbreite etc. in einem Speicher
Mm1 abgespeichert sind, der mit der Prozessoreinheit PU über Leitungen 89, 89ʹ in
Informationsaustausch steht. Dieser Speicher erhält über eine, ähnlich der Leitung
88 aufgebaute Leitung 90 aus dem Steuerkasten 119 sämtliche Positionsrückmeldungen
von Seiten des handhabungsgerätes.
[0080] Zur visuellen Ueberprüfung der Greiferarbeit kann wenigstens eine Fernsehkamera TV
(vgl. Fig. 11) vorgesehen sein, deren Bild auf einem Monitor Ts bringbar ist. Allerdings
wird dieser zweckmässig auch zum Abrufen von Daten aus der Prozessoreinheit PU herangezogen,
weshalb am Tastenfeld kb ein Umschalter se angeordnet ist, über den wahlweise die
Fernsehkamera TV oder die Prozessoreinheit PU angeschlossen werden kann. Ferner ist
es zweckmässig, wenn zum Ausdrucken von Daten ein Drucker pr vorgesehen ist.
[0081] Da im Speicher Mm1 sämtliche Daten über das verfügbare Material (Coils) vorhanden
ist, bietet es sich an, über die Prozessoreinheit PU eine Lager- und/oder Auftrags-Datenverarbeitung
durchzuführen. So kommt es häufig vor, dass Aufträge in mehreren Teillieferungen zu
erledigen sind, wofür zweckmässig wenigstens ein weiterer Speicher Mm2 zur Verfügung
steht, wobei die Restmengen jedes Auftrages und ihr Ablieferungstermin mit den vorhandenen
Lagermengen in Beziehung gebracht werden. Dieser Speicher Mm2 steht jeweils auch mit
Drehungsmessern 91 an den Abwickel-, bzw. den Bearbeitungsstationen in Verbindung,
wo die Arbeit der Materialzufuhr, z.B. an den Abzugwalzen ro, überwacht wird. Damit
ist es möglich, auch das Fortschreiten der Auftragsabwicklung zu überwachen, Maschinenstillstände
festzuhalten (hiezu ist die Prozessoreinheit PU auch mit einem Taktgeber ck verbunden),
allenfalls Akkordlöhne zu berechnen oder Maschinenwartungszeiten anzuzeigen. Da im
Speicher Mm1 zweckmässig auch der Materialpreis den jeweiligen Coiladressen zugeordnet
ist, lässt sich über das gezeigte Prozessorsystem auch die Kalkulation abwickeln,
gegebenenfalls auch das Offertwesen.
[0082] Materialpreisberechnung und Kalkulation lassen sich aber auch so automatisieren,
dass das Gewicht des Coils vor und nach dem Abwickeln als Ausgangsgrösse verwendet
wird. Hiezu kann an einer Station gemäss Fig. 8 eine Wägezelle vorgesehen sein, die
beispielsweise an der Oberseite des Drehtellers 148 eingebaut ist, gegebenenfalls
aber auch über den Lagerstift 53 das Gewicht des Coils abfühlt. Da der Coil auch abgebremst
wird, kann die Wägezelle ebenso mit den Bremsen 58 verbunden sein, kurz: es gibt gerade
bei einer derartigen Station eine Reihe von Möglichtkeiten für die Anbringung einer
solchen Wägezelle. Dabei kann die Wägezelle einfach als Dehnungsmessstreifen am belasteten
Teil ausgebildet sein. Solche Wägezellen könnten an sich auch in den einzelnen Magzinfächern
vorgesehen sein, in denen sie zusätzlich zur Kontrolle der Belegung derselben dienen
können, so dass der Greifer ein leeres Magazinfach gar nicht anzusteuern vermag, doch
sind für den letztgenannten Zweck auch zahlreiche andere, im allgemeinen billigere
Lösungen denkbar, etwa mit einem z.B. optischen Fühler am Greifer selbst.
[0083] Es wurde oben bereits erwähnt, dass es zweckmässig ist, die durch die Schwerpunkte
der Kassetten verlaufende Achse 80ʹ, bzw. 80ʺ ausserhalb der Ständer anzuordnen. Dadurch
ergibt sich eine leicht schiefe Lage der Kassetten, was zu einer Klemmung und damit
Sicherung in ihrer Lage führt. Allerdings erschwert dies auch die Entnahme für das
Greiferwerkzeug. An Hand der Fig. 13 und 14 soll nun erläutert werden, wie die Entnahme
dennoch bewerkstelligt werden kann.
[0084] In Abwandlung zu den vorher beschriebenen Ständern gehen bei denen nach den Fig.
13 und 14 (nur im teilweisen Schnitt gezeigt) die Ringrippen 5 nach der Seite in schwächere
Stege 105 aus, die an ihrem Ende beispielsweise eine verdickte Auflage 5a aufweisen.
Liegt nun eine Kassette in einer Rippe 5, wie dies die Darstellung a) der Fig. 13
zeigt, so liegt sie mit ihren Ringflanschen 7 einerseits wie auf einem Schneidenlager
auf der Auflage 5a, anderseits stützt sich der untere Flansch 7 an
der Ringrippe 5. Falls die sich ergebende Reibung zur Sicherung der Kassette in ihrer
Lage nicht ausreichen sollte, ist es leicht, auch noch eine formschlüssige Sicherung
vorzusehen, etwa indem der untere Flansch mit aufwärts ragenden, in Vertiefungen der
Rippe 5 eingreifenden Vorsprüngen versehen wird, oder - besser - indem die Ringrippe
einen abwärts gerichteten Vorsprung besitzt, der in eine entsprechende Oeffnung des
unteren Flansches 7 eingreift. Dieser Vorsprung dürfte allerdings nur kurz sein, um
die Entnahme der Kassette nicht zu behindern. Immerhin wäre es zweckmässig, die Kassette
K stets in einer bestimmten Ausrichtung in den jeweiligen Ständer zu bringen, wobei
die Rückseite der Kassette dann mit der Ausnehmung für den Eingriff des besprochenen
Vorsprunges besitzt.
[0085] Die Vorderseite der Kassette K dagegen weist bei der gezeigten Ausführung ein Verriegelungsblech
92 auf, das am besten aus Fig. 14 erkennbar ist und das nach einer Seite hin eine
Gabelung aufweist, die in Fig. 13 dargestellt ist. Wenn nun aber die Kassette sowieso
in eine bestimmte Richtung orientiert sein muss, dann ist es möglich, die Auflagen
5a in der dargestellten Weise als Fixierbolzen auszubilden, die in Oeffnungen 93 (Fig.
14) der Umfangsflanschen 7 eingreifen. Auf diese Weise ist jede Kassette im Magazin
gesichert.
[0086] In Fig. 13 sind die einzelnen Phasen bei der Entnahme einer Kassette K aus dem Magazinständer
mit Hilfe eines Greiferwerkzeuges 214 dargestellt. Gemäss der Darstellung a) sei angenommen,
dass eine einzelne Kassette K in einem nur schematisch wiedergegebenen Ständer von
einer Ringrippe 5 mit Steg 105 gehalten ist, wobei sie sich mit ihrem Umfangsflansch
7 an der Unterseite der Ringrippe 5 und an der Oberseite des einspringenden Stegendes
94 (Fig. 14) abstützt und durch den Fixierbolzen 5a gegen Abrutschen gesichert ist.
Die Ringrippe 5 kann dabei relativ kurz ausgebildet sein, wie Fig. 14 zeigt.
[0087] Fährt nun das Greiferwerkzeug 214, z.B. auf einer der Schiene 86 (Fig. 12) eintsprechenden
Schiene, gegen das Magazin vor, so umfassen seine Gabelarme die Umfangswand der Kassette
K. Eine am Greiferwerkzeug 214 angebrachte Exzenterrolle Ex nimmt dabei die in Fig.
14 strichliert gezeigte Lage ein.
[0088] Sobald das Greiferwerkzeug 214 seine in Fig. 13b) ersichtliche Endlage erreicht hat,
wird die Exzenterrolle Ex aus der in Fig. 14 strichliert dargestellten Lage mit Hilfe
eines Antriebes dr in die mit vollen Linien gezeigte Lage verschoben, in der seine
Achse ax in die Gabel des Verriegelungsbleches 92 eingreift. Der Antrieb dr kann sowohl
von einem Tauchmagneten, wie auch von einem fluidischen Zylinder gebildet sein. Durch
den Eingriff der Exzenterrolle Ex ist die Kassette K am Greiferwerkzeug gegen Herausfallen
gesichert. Daher wird es zweckmässig sein, das, in Fig. 14, rechte Ende der Achse
ax in nicht gezeigter Weise gegen Axialverschiebungen zu sichern. In diesem Falle
greift das Antreibsaggregat dr zweckmässig nicht nur an einem Lager be der Achse ax,
sondern auch an deren mit einem Axiallager (nicht dargestellt) versehenen rechten
Ende an.
[0089] An der Achse ax ist ein Zahnsektor 94 befestigt, der bei Verschiebung der Achse ax
aus der strichlierten Stellung in die mit vollen Linien gezeigte Lage mit einem Ritzel
95 eines Motors 96 in Eingriff kommt. Der Zahnsektor 94 greift dabei durch einen Schlitz
97 des Greiferwerkzeuges 214. Sobald sich die Exzenterrolle Ex in der in Fig. 14 mit
vollen Linien gezeigten Stellung befindet, wird der Motor 96 unter Strom gesetzt,
und zwar für eine Zeit, die ausreicht, um die Exzenterrolle Ex aus der Lage nach Fig.
13b) in die nach Fig. 13c) um 90 Grad zu drehen.
[0090] Wie Fig. 13c) zeigt, wird dabei die Kassette K derart angehoben, dass sie ausser
Eingriff mit dem Stift 5a kommt. Wenn sich nun das Greiferwerkzeug 214 etwas nach
rechts bewegt (mit Bezug auf Fig. 13), so stützt sich die Kassette K mit ihrem Umfangsflansch
7 an den Gabelarmen des Greiferwerkze uges 214, und insbesondere an einer etwas erhöhten
Stützfläche ss ab, wie man besonders deutlich aus Fig. 13d) erkennen kann. In dieser
Position liegt aber die Kassette K noch immer etwas schief am Greiferwerkzeug 214,
weil die Exzentrizität der Rolle Ex noch immer nach oben weist.
[0091] Erst nach einer genügend weiten Abziehbewegung, wenn sicher ist, dass die Kassette
K den Bereich der Ringrippe 5 und ihres Steges 105 verlassen hat, wird der Motor 96,
diesmal in entgegengesetzter Drehrichtung, eingeschaltet und dreht die Exzenterrolle
Ex in die Lage nach Fig. 13e), so dass die Kassette K in etwa waagrechter Lage am
Greiferwerkzeug 214 liegt. Nun kann auch das Antriebsaggregat dr (Fig. 14) wieder
betätigt werden, um die Rolle Ex aus der mit vollen Linien dargestellten Lage in die
strichlierte Stellung zu bringen und so das Ablegen der Kassette K am jeweils gewünschten
Ort zu ermöglichen.
[0092] Aus der Funktion versteht sich, dass die Betätigung des Motors 96 nach einem Programm
ablaufen kann, weshalb es vorteilhaft ist, eine Programmsteuereinrichtung hiefür vorzusehen.
Diese gilt übrigens auch für die Bewegungsabläufe der an Hand der Fig. 9, 9a beschriebenen
Abzieheinrichtung 3. Da die Prozessoreinheit PU (Fig. 10) zweckmässig wenigstens die
Adressierung der Greiferbewegungen steuert, wie oben beschrieben wurde und zu diesem
Zwecke in ständiger Verbindung mit dessen Steuerkasten 119 steht, wäre es möglich,
die Prozessoreinheit PU auch als Programmsteuereinrichtung für die Ansteuerung des
Motors 96 mit zu verwenden. Hingegen ist für die Abzieheinrichtung 3, von der gemäss
Fig. 10 mehrere in Tätigkeit sind, zweckmässig jeweils eine gesonderte Programmsteuereinrichtung
vorgesehen, die beispielsweise mit der Stanzpressensteuerung vereinigt ist.
[0093] Selbstverständlich sind die beschriebenen Merkmale sowohl untereinander, als auch
mit solchen des Standes der Technik kombinierbar, aber auch in weitem Masse variierbar;
beispielsweise könnte eine Zentrierung bei einer Vorrichtung nach Fig. 9 auch dadurch
erreicht werden, dass über die abgetastete Bandbreite das gesamte Gehäuse Ca, z.B.
auf senkrecht zur Längsachse des Bandes Ba verlaufenden Wälzlagerführungen seitlich
verschiebbar ist, doch ist aus dem erwähnten Grund (geringe Auswirkungen auf den Bandlauf
im Bereiche des Kassettenmaules 51) Schwenkbewegungen um eine im Bereiche des Maules
51 gelegene Achse A vorzuziehen. Auch könnte die Verwindungseinrichtung 75, 76 für
das Band einfach durch ortsfeste Führungen gebildet sein, obwohl sich die gezeigte
Ausführung als in besonders geringem Masse störanfällig gezeigt hat.
[0094] Während in Fig. 14 ein Loch 93 gezeigt ist, in das ein Vorsprung 5a des Magazins
eingreift, kann natürlich die Sicherung der Kassette K auch durch die umgekehrte Massnahme
erfolgen, indem an der Unterseite des Flansches 7, bzw. zwischen beiden Flanschen
7 ein Vorsprung der Kassette K angeordnet ist, hinter dem ein Gegenvorsprung des Magazins
eingreift. Dies wird allerdings vor allem dann von Vorteil sein, wenn die Schwerpunktlinie
80ʹ (vgl. Fig. 12) nicht ausserhalb des Magazins liegt, sondern innerhalb, so dass
die Coils auch nicht leicht schräg, sondern gerade abgelegt werden können.
[0095] In diesem letzteren Fall wird es jedoch nicht genügen, eine Seite des Coils mittels
des Exzenters Ex anzuheben, vielmehr muss dann der ganze Greifer nach dem Erfassen
der Kassette K mit ihr angehoben werden, um die ineinandergreifenden Vorsprünge von
Kassette und Magazin voneinander zu lösen, bzw. um den Coil in leicht abgehobener
Lage aus dem Magazin zu ziehen. Auch diese Bewegung kann durch ein entsprechendes
Programm gesteuert werden.
[0096] Es versteht sich ferner, dass es möglich ist, den Greifer 114 mit Positionsgebern,
insbesondere an den Enden seiner Greiferzange 114, zu versehen, beispielsweise mit
induktiven Gebern, um seine Ausrichtung bezüglich der Kassette zu steuern und insbesondere
die einzelnen Bewegungen (Vorwärtsbewegung, Hochhebebewegung) zu initiieren, bzw.
zu beenden.
1. Verfahren zum Aufbewahren von Coils mit aufgewickeltem Bandförmigem Rohmaterial
und zum Beschicken einer Bearbeitungsmaschine damit,
gekennzeichnet durch die Kombination der Verfahrensschritte
a) dass die Coils auf einer waagrechten Unterlage mit senkrechter Coil-Achse magaziniert
werden.
b) dass die Coils bei weiterhin waagrechter Lage mit senkrechter Coil-Achse auf ihrer
Unterlage in eine Abwikkelstation gebracht werden, und
c) dass das bandförmige Rohmaterial in der Abwickelstation unter Beibehaltung der
waagrechten Coil-Lage von diesem abgezogen und unter einer Drehung um 90 Grad der
Bearbeitungsmaschine zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Coil in der Abwickelstation
von seinem Aussenumfang abgewickelt wird.
3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Magazinstation,
in der der Coil in waagrechter Lage bei senkrechter Coil-Achse ablegbar ist, und mit
einer Abwickelstation, in der eine Coil-Abstützung vorgesehen ist, von welcher Abwickelstation
das am Coil aufgewickelte bandförmige Rohmaterial einer Bearbeitungsstation zuführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Coil-Abstützung ebenfalls für eine waagrechte
Lage des Coils bei senkrechter Coil-Achse ausgebildet ist, und dass eine im wesentlichen
ebene Unterlage zur Unterstützung des Coils in allen Stationen vorgesehen ist, auf
der der Coil von der waagrechten Ablage in der Magazinstation auf die waagrechte Coil-Abstützung
bringbar ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die im wesentlichen ebene
Unterlage (P,Pʹ) die Bodenwand einer Kassette (K) mit einer den Coil (C) umgebenden,
senkrecht zur Unterlage (P,Pʹ) verlaufenden Zylinderfläche (6) bildet, welche Kassette
(K) wenigstens eine durch Vorsprung (7) und Vertiefung (8) gebildete Eingriffszone
für ein Greiferwerkzeug (14; 114; 214) aufweist, insbesondere zwei voneinander beabstandete,
dazwischen die Vertiefung (8) bildende Umfangsflansche (7),
und dass vorzugsweise wenigstens eines der folgenden Merkmale vorgesehen ist:
a) die Unterlage (P,Pʹ) ist als von den übrigen Teilen der Kassette (K) trennbarer
Teil ausgebildet, wobei von der Zylinderfläche (6) wenigstens ein radial einwärts
gerichteter, die Unterlage (P,Pʹ) unterstützender Vorsprung ausgeht;
b) die Unterlage (P,Pʹ) weist in ihrem Mittenbereich wenigstens eine nach oben, in
die Mitte des Coils (C) greifende Haltefläche (10,10ʹ) auf;
c) die Unterlagsplatte (Pʹ) ist kreuzförmig ausgebildet;
d) die Zylinderfläche (6) weist eine als Kassettenmaul (51) für das Band (Ba) dienende
Oeffnung auf, in deren Bereich bevorzugt wenigstens eine Führungsrolle (52) und/oder
eine Bandbremse (64,65) angeordnet ist, welche Bandbremse zweckmässig die beiden Bandflächen
des aus der Kassette (K) austretenden Bandes (Ba) unter der Kraft einer Feder (63)
belastende Bremsflächen (64,65) aufweist, von denen wenigstens eine (64) an einem
Hebel (62) ausgebildet ist, der über einen Lösemechnismus (67, 68) in eine von der
anderen Bremsfläche (65) abgehobene Lage bringbar ist;
e) an der Aussenseite der Kassette (K) ist wenigstens eine, insbesondere an den Flanschen
(7) angeordnete, Oeffnungsanordnung (92, bzw. 93) für den Durchtritt eines Sicherungselementes
(5a,ax) vorgesehen.
5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Greifeinrichtung
(14; 114; 214) vorgesehen ist, durch die der in der Magazinstation (M; Mʹ; Mʺ) waagrecht
abgelegte Coil (C) samt seiner im wesentlichen ebenen Unterlage (P,Pʹ) in waagrechter
Lage erfassbar und in ebensolcher Lage auf der Coil-Abstützung (21; 48; 148) ablegbar
ist, und dass vorzugsweise wenigstens eines der folgenden Merkmale verwirklicht ist:
a) es ist eine Transporteinrichtung (17,18) für eine indexierte Bewegung
der Greifeinrichtung, insbesondere in vertikaler Richtung, vorgesehen, die zweckmässig
an einem Mast (13) angeordnet ist, der vorzugsweise um eine vertikale, zu ihm exzentrische
Achse (213) drehbar ist;
b) es ist eine vertikale Achsanordnung (13; 213) vorgesehen, um die die Greifeinrichtung
(14; 114; 214), z.B. zur Magazinstation (M; Mʹ; Mʺ) und zur Abwickelstation (H) hin,
schwenkbar ist, welche Achsanordnung (13) vorzugsweise mastartig ausgebildet ist und
eine Führung für die Vertikalbewegung der Greifereinrichtung (14; 114; 214) bildet;
c) es ist eine um eine vertikale Achse (213) drehbare Horizontalführung (86) für die
Greifeinrichtung (114) vorgesehen;
d) es ist eine Horizontalführung (rl) für eine Verschiebebewegung einer Vertikalführung
(113) vorgesehen;
e) die Greifeinrichtung besitzt ein etwa gabelförmiges, z.B. etwa halbkreisförmiges,
Greifwerkzeug (14;114;214) zum Halten der Unterlage an zwei einander angenähert gegenüberliegenden
Stellen.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Magazinstation
(M; Mʹ; Mʺ) wenigstens einen Ständer (4; 104; 204; 123) mit sich waagrecht er streckenden,
übereinander angeordneten Haltevorsprüngen (5; 105) aufweist und dass vorzugsweise
wenigstens eines der folgenden Merkmale verwirklicht ist:
a) der Ständer (4; 104; 204; 123) besitzt eine geschlossene, die aufgenommenen Coils
bis in deren Mittelebenenbereich umschliessende vertikale Wand, die zweckmässig polygonförmig
mit zueinander wenigstens annähernd parallelen Seitenflächen (ls) ausgebildet ist,
z.B. als halbes Sechseckprisma;
b) die Haltevorsprünge (5; 105) sind mit jeweils wenigstens einem sich in vertikaler
Richtung erstreckenden Sicherungsvorsprung (5a) zum Eingriff in eine Ausnehmung (93)
eines mit der im wesentlichen ebenen Unterlage (P,Pʹ) verbundenen Halteteiles (K)
versehen, der insbesondere von einer Kassette (K) für den Coil (C) gebildet ist;
c) wenigstens ein Ständer (123) erstreckt sich oberhalb einer anderen, darunter befindlichen
Station, insbesondere einer Abwickelstation (H);
d) der Ständer (14; 204) umfasst den jeweiligen Coil (C) um weniger al 180 Grad, wobei
die Mittelebene (80ʹ, 80ʺ) durch die Coils (C) ausserhalb des Ständers (104;204) liegt.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich
eine Ladestation (L) für die Zufuhr neu herangebrachter Coils (C) vorgesehen ist,
und dass jeder Coil (C) in dieser Ladestation (L) eine waagrechte Unterlagsfläche
(40,48) findet, auf der er in waagrechter Lage ablegbar ist, weobei die Ladestation
(L) vorzugsweise in Reichweite der Greifeinrichtung (14;114;214) angeordnet ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lade-
und/oder Abwickelstation (L, bzw. H) eine vertikale Drehachse (42; 142) aufweist,
die an ihrer Oberseite einen Drehteller (21; 48; 148) mit waagrechter Auflagefläche
für den Coil (C) besitzt,
und dass vorzugsweise wenigstens eines der nachfolgenden Merkmale verwirklicht ist:
a) die Coil-Abstützung (21,29; 40,48; 148) umfasst eine innere, Abstützfläche, die
insbesondere den Drehteller (21; 48; 148) bildet, und eine diese umgebende, ringförmige
äussere Abstützfläche, wovon die innere Abstützfläche (21; 45a-d,48; 148) mindestens
zum Teil und wenigstens während einer Betriebsphase aus höherem Niveau leigt als die
äussere Abstützfläche (29; 40);
b) der Drehteller (21; 48; 148) besitzt an der Unterseite eine Bremsfläche, die wenigstens
einem Bremselement (58) gegenüberliegt, dem zweckmässig eine Justieranordnung (59,60,As),
insbesondere für eine vertikale und/oder eine radiale Justierung, zugeordnet ist;
c) wenigstens ein Teil der inneren Abstützfläche (45a-d; 148) ist mit Hilfe eines,
insbesondere fluidischen, Antrieb es (41,43; 53,54) anhebbar, wobei dieser Teil der
inneren Abstützfläche gegebenenfalls von zwei Paaren nach einander entgegengesetzten
Richtungen weisenden, zueinander parallel verlaufenden und voneinander in einem Abstand
für den Durchtritt eines Balkens der Unterlage (Pʹ) liegenden Armen (45a-d) gebildet
ist.
d) an der Auflagefläche (148) für den Coil oder einem anderen vom Gewicht des Coils
(C) beaufschlagten Teil ist eine Wägezelle vorgesehen.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abwickelstation
(H) eine Abzieheinrichtung für das vorragende Bandende des Coils (C) zwecks Uebergabe
an Abzugwalzen (ro) der Bearbeitungsstation (B) zugeordnet ist, und dass diese Abzieheinrichtung
einen schrittweise arbeitenden Antrieb für das Band (Ba) besitzt,
wobei vorzugsweise wenigstens eines der folgenden Merkmale vorgesehen ist:
a) es ist wenigstens eine Klemmeinrichtung (64,65,71,72,cp) zum Klemmen des Bandes
(Ba) bei der schrittweisen Bewegung vorgesehen;
b) der schrittweise Antrieb umfasst wenigstens einen mittels eines Linearantriebes
(73,cy) entlang einer Führungsbahn (gc) fahrbaren Wagen, Schlitten (Sc,Sc2);
c) einer Klemmeinrichtung (71,72) ist eine Schneideeinrichtung (70,70a) für das Band
(Ba) zugeordnet;
d) es ist eine Auslenkeinrichtung (77-79, pi,ts) zum Zentrieren des Bandes (Ba) an
der Abzugwalze (ro) vorgesehen, die vorzugsweise eine Fühleinrichtung (77) für die
Bandbreite und ein von dieser gesteuertes Stellglied (79,pi,ts) aufweist, wobei insbesondere
ein Nachlaufsteuerungskreis (co,78) zwischengeschaltet ist;
e) einer Klemmeinrichtung (cp) ist ein Drehantrieb (75,76) für eine Verdrehung des
Bandes (Ba) um 90 Grad zugeordnet, die zweckmässig auf einem Schlitten (Sc2) angeordnet
ist;
f) der schrittweise Antrieb umfasst zwei hintereinander angeordnete Schlitten (Sc,Sc2),
von denen vorzugsweise dem einen eine Verwindungseinrichtung (cr,cg,75,76) für das
Bnd (Ba) zugeordnet ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein
Prozessleitsystem mit einer Prozessoreinheit (PU), wenigstens einem Speicher (Mm1,Mm2)
und Ausgabeeinrichtungen (Ts,pr) sowie mindestens einer manuell betätigbaren Eingabbeinrichtung
(kb) und zumindest einer automatischen Datenerfassungseinrichtung (90,91,119,Ma,rh),
insbesondere zum Steuern der Bewegung einer Greifeinrichtung (114), aufweist,
und dass vorzugsweise wenigstens eines der folgenden Merk male vorgesehen ist:
a) die automatische Datenerfassungseinrichtung (90,91,119,Ma,rh) umfasst eine Vorschubmesseinrichtung
(91) für das Band (Ba);
b) es ist eine Recheneinrichtung (PU) vorgesehen, durch die der Materialverbrauch
vom Bestand abziehbar, der Neuzugang hinzurechenbar ist;
c) es ist eine Recheneinrichtung (PU) vorgesehen, durch die in Raten auslieferbare
Aufträge speicherbar und von ihnen Teilanfertigungen für Teillieferungen abziehbar
sind;
d) es ist ein Speicher (Mm1) vorgesehen, in dem an einander zugeordneten Speicherplätzen
die Eigenschaften, wie Materialart, Breite, usw., von Coils (C) und ihr Ablageort
im Magazin (Mʺ) speicherbar ist;
e) die automatische Datenerfassungseinrichtung umfasst eine Wägeeinrichtung für den
Coil (C).