(19)
(11) EP 0 267 358 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.1988  Patentblatt  1988/20

(21) Anmeldenummer: 87106134.7

(22) Anmeldetag:  28.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47H 21/00, A47H 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.10.1986 DE 3634547

(71) Anmelder: K. Bratschi, Silent Gliss
CH-3074 Muri (CH)

(72) Erfinder:
  • K. Bratschi, Silent Gliss
    CH-3074 Muri (CH)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Raff-Vorrichtung zum Heben und Senken eines Raff-Vorhanges


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Raff-Vorrichtung zum Heben und Senken eines Raff-Vorhanges (3) mit über die horizontale Länge des Vorhanges (3) verteilt angeordneten Raff-Rollen (7a) mit aufrollbaren Zugelementen (l7) zum Heben und Senken des Raff-Vorhanges (3). Die Raff-Rollen (7a) sind von einem gemeinsamen Antriebsglied (2l) um ihre Rollenachsen (ll) drehbar. Die Rollenachsen (ll) der Raff-Rollen (7a) verlaufen im Deckenbereich quer zur Längsrichtung des Vorhanges (3). Außerdem sind die Raff-Rollen (7a) verdrehfest mit gleichachsigen Antriebsrollen (7b) versehen. Die den Raff-Rollen (7a) zugeordneten Antriebsrollen (7b) werden von dem wickelfähig ausgebildeten, von Antriebsrolle (7a) zu Antriebsrolle (7a) weitergezogenen Antriebsglied (2l) mittels dieses einen auf die Antriebsrollen (7) einwirkenden seil- oder kettenartigen Antriebsgliedes (2l) betätigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Raff-Vorrichtung zum Heben und Senken eines Raff-Vorhanges mit über die horizontale Länge des Vorhanges verteilt angeordneten Raff-Rollen, die mit aufrollbaren Zugelementen zum Heben und Senken des Raff-Vorhanges versehen und von einem gemeinsamen Antriebsglied um ihre Rollachsen drehbar sind.

    [0002] Eine Vorrichtung zum Heben und Senken eines Raff-Vorhanges ist aus der DE-OS 33 05 300 bekannt. Diese Vorrichtung besteht aus im Abstand voneinander über die horizontale Länge des Vorhanges verteilt angeordneten Raff-Rollen. Die Raff-Rollen sind über Lagerböcke beispielsweise an einer Vorhangschiene befestigt. Die Achsen der Raff-Rollen verlaufen in Vorhang- oder Vorhangschinen-Längsrichtung. Alle Rollen sind verdrehfest auf einer Wickelwelle angeordnet, die in den Lagerböcken gelagert und zu einem Längsende des Vorhanges geführt ist. An einem Längsende des Vorhanges befindet sich eine Aufzugsrolle, deren Achse mit der Wickelwelle fluchtet. Die Aufzugsrolle kann beispielsweise mit einer Schnur, vorzugsweise einer Kugelschnur, ausgerüstet sein, die von der Aufzugsrolle in den von der bedienenden Person erreichbaren Bereich hinunter hängt. Eine solche Aufzugsvorrichtung, bestehend aus Wickelrolle und Schnur, kann auch ersetzt werden durch einen Antriebsmotor, der unmittelbar auf die Wickelwelle einwirkt.

    [0003] Der technische Aufwand für eine derartige Vorrichtung ist außerordentlich groß, ebenso wie deren Gewicht. Es bedarf kräftiger Befestigungsmittel und einer sehr gut fluchtenden Montage, um das Klemmen der Wickelwelle in den Lagern der Lagerböcke zu vermeiden. Dennoch sind derartige aufwendige Vorrichtungen schwergängig. Ein besonderer Nachteil besteht darin, daß der bekannte Aufbau nur das Raffen einer einzigen Vorhangschicht zuläßt.

    [0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Heben und Senken eines Raff-Vorhanges nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches l zu schaffen, die aus einfachen, deutliche Toleranzen zulassenden Teilen aufgebaut ist und deren Montage keinerlei Schwierigkeiten bereitet, so daß sie auch von Laien ohne weiteres montierbar ist.

    [0005] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
    - die Rollachsen der Raff-Rollen im Deckenbereich quer zur Längsrichtung des Vorhanges verlaufen,
    - die Raff-Rollen verdrehfest mit gleichachsigen Antriebsrollen zu Rollensätzen verbunden sind,
    - die Rollensätze ohne starre gegenseitige Verbindung setzbar sind,
    - die Antriebsrollen von dem seil- oder kettenartig wickelfähig ausgebildeten Antriebsglied, das von Antriebsrolle zu Antriebsrolle weitergeführt ist, drehbar sind.

    [0006] Der wesentliche Vorteil dieser Vorrichtung beruht auf der Anordnung der Rollenachsen senkrecht zur Längsrichtung des Vorhanges. Auf diese Weise wird es möglich, von der bisher üblichen starren Wickelwelle überzugehen auf ein wickelfähig ausgebildetes Antriebsglied. Die starre Verbindung zwischen den einzelnen Raff-Rollen wird damit verlassen. Mit jeder Raff-Rolle ist eine Antriebsrolle gleichachsig verbunden, und über diese Antriebsrolle wird nunmehr das wickelfähige Antriebsglied geschlungen. Die Umschlingung der jeweiligen Antriebsrolle wird von Antriebsrolle zu Antriebsrolle weitergezogen bis zu der von dem Zugende am weitesten weg liegenden Antriebsrolle. Diese Antriebsrolle kann bei völlig heruntergelassenem Raff-Vorhang die volle Zuglänge auf sich aufgerollt aufnehmen. Wird der Raff-Vorhang hochgezogen, dann rollt sich von dieser Antriebsrolle das Antriebsglied wieder ab und fällt beispielsweise seitlich des Vorhanges auf den Boden. Es kann aber auch auf der Zugseite wieder aufgewickelt werden. So wird das Antriebsglied beim Heben und Senken des Vorhanges längs des Vorhanges einmal in der einen Richtung und einmal in der anderen Richtung gezogen.

    [0007] Nach einer wei teren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine Umlenkeinrichtung vorgesehen ist, mittels der das Antriebsglied derart umlenkbar ist in die Hebe- und Senkrichtung des Raff-Vorhanges, daß das zwischen den Raff-Rollen horizontal wirkende, wickelfähige Antriebsglied mittels der Umlenkeinrichtung nach unten abgehängt ist, wobei der nach unten hängende Teil als Betätigungsteil dient. Durch das Umlenken des Antriebsgliedes kann dieses gleichzeitig dem Heben und Senken dienen, indem das Antriebsglied nämlich hinter der Umlenkeinrichtung beim Anheben heruntergezogen und beim Absenken zum nach oben Wegrollen freigegeben wird.

    [0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Antriebsrollen mit kalottenförmigen Vertiefungen für Kugelschnüre oder mit Zahnungen für Kettenbänder oder mit Keilführungen bzw. Haftflächen für Schnüre versehen sind, wobei entweder eine Umschlingung oder tangentiale Kontaktierung der Antriebsrollen vorgesehen ist. Selbstverständlich sind auch andere Antriebsmittel denkbar. Für eine einfache Ausgestaltung ist es lediglich erforderlich, daß die einzelnen Antriebsrollen gemeinsam sicher bedient werden.

    [0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß mit jeweils einer Antriebsrolle mehrere Raff-Rollen gegenseitig verdrehsicher, jedoch gemeinsam drehbar angeordnet sind. Durch die Verwendung mehrerer Raff-Rollen in Verbindung mit jeweils einer Antriebsrolle läßt sich die Vorhanggestaltung wesentlich vielschichtiger und damit interessanter machen. Hängen mehrere Vorhänge hintereinander, dann können mit jeweils einer Rolle eines Rollensatzes der eine Vorhang und der anderen Rolle des Rollensatzes der andere Vorhang gerafft werden. Dabei sind selbstverständlich auch gleich unterschiedliche Raff-Höhen denkbar.

    [0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Antriebsrollen auf die Raffrollen aufsteckbar sind. Auf diese Weise können mit den Raffrollen Antriebsrollen der jeweils gewünschten Art kombiniert werden. Weiterhin ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß die Rollensätze, bestehend aus wenigstens einer Raff-Folie und der Antriebsrolle, in einem mittels eines Deckels verschließbaren Gehäuse angeordnet sind. Durch das Anordnen der Rollensätze in den Gehäusen sind diese staubgeschützt untergebracht und haben im übrigen ein ansprechendes Aussehen. Ein weiterer Vorteil bietet sich dadurch, daß nach einer weiteren Ausgestaltung die Rollenachsen bzw. die die Rollensätze aufnehmenden Gehäuse an einer Vorhangschiene anhängbar sind. Die einzelnen Gehäuse können also entweder auf die Vorhangschiene aufgesch oben oder auf diese aufgeklinkt werden. Durch eine Arretierung an der gewünschten Stelle der Vorhangschiene ist ein Verrutschen vermieden.

    [0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Umlenkeinrichtung aus einer gesondert gelagerten Einzelrolle besteht, über die das zu den Antriebsrollen weitergeführte Antriebsglid nach unten umgelenkt wird. Durch eine solche Einzelumlenkrolle wird das Antriebsglied lediglich nach unten abgehängt und fällt teilweise auf den Boden. Um dies zu vermeiden, ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß zwischen der Einzel-Umlenkrolle und der erstfolgenden Antriebsrolle eine Zusatz-Antriebsrolle mit einer gegenüber ihr verdrehfesten Wickelrolle vorgesehen ist, wobei das Antriebsglied die Wickelrolle beim Vorhangziehen zugleich mit den Raff-Rollen dreht und sein nach unten hängender Teil unter Ausbildung einer Zugschleife von der Wickelrolle wieder nach oben hochgehoben und aufgewickelt wird. Während die Einzel-Umlenkrolle das Antriebsglied nach unten hängen läßt, wickelt es die Wickelrolle gleichzeitig unter Ausbildung einer tiefhängenden Schleife wieder auf. In diesem Fall fällt also kein Teil des Antriebsgliedes auf den Boden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß immer nach unten gezogen werden kann. Soll der Raff-Vorhang angehoben werden, dann wird der von der Einzel -Umlenkrolle herabhängende Teil des Antriebsgliedes nach unten gezogen. Soll der Raff-Vorhang gesenkt werden, dann wird an dem von der Wickelrolle herabhängenden Teil des Antriebsgliedes gezogen.

    [0012] Der Handbetrieb ist aber auch ersetzbar durch einen Motorbetrieb, wenn beispielsweise nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die erste Antriebsrolle oder eine vorgeschaltete zusätzliche Antriebsrolle mittels eines Elektromotors antreibbar sind.

    [0013] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. l einen Schnitt durch eine Raff-Vorrichtung für einen Raff-Vorhang längs der Linie I-I in Fig. 2 mit Rollensätzen, deren Achsen quer zur Vorhanglängsrichtung verlaufen, und einem wickelfähig ausgebildeten Antriebsglied zum Betätigen der Rollen,

    Fig. 2 eine Seitenansicht auf die Raff-Vorrichtung mit einzelnen Raff-Rollensätzen, die in Gehäusen angeordnet und mittels dieser in einer Vorhangschiene abgehängt sind bei geöffnetem Gehäusedeckel,

    Fig. 3a einen Rollensatz, bestehend aus Raff-Rolle und Antriebsrolle, wobei die Antriebsrolle mit einem Kalottenring versehen ist zum Antreiben mittels einer Kugelschnur,

    Fig. 3b eine Kugelschnur für die Antriebsrolle nach Fig. l

    Fig. 3c eine abgewandelte Antriebsrolle mit einer Zahnradzahnung,

    Fig. 3d ein Kettenband für das Zahnrad nach Fig. 3c,

    Fig. 3e eine Antriebsrolle nach Art einer Keilscheibe und

    Fig. 3f eine für die Keilscheibe geeignete Schnur,

    Fig. 4 eine in einem Gehäuse angeordnete Raff-Rolle, kombiniert mit einer Antriebsrolle entsprechend der Fig. 3a in einem Gehäuse, das auf eine Vorhangschiene aufschiebbar ist,

    Fig. 5 ein Raff-Rollensatz, bestehend aus zwei Raff-Rollen und einer zwischengefügten Antriebsrolle mit Haftgrund zum Betätigen von zwei voreinanderhängenden Vorhängen.



    [0014] Fig. l zeigt im Schnitt eine Wand oder den Fenstersturz l eines nicht dargestellten Gebäudes, vor der oder vor dem ein Vorhang 3 abgehängt ist. Über die Abhänglänge des Vorhanges hinweg sind verteilt in Gehäusen 5 Rollensätze 7 angeordnet. Die Gehäuse 5 sind, wie besonders deutlich aus Fig. 4 zu entnehmen ist, mit lagerblockartigen Abhängköpfen 9 versehen, die beispielsweise auf eine T-förmige Vorhangschiene aufschieb- oder aufklippbar sind.

    [0015] Die Rollensätze bestehen in der Ausführungsform nach Fig. l aus zwei um eine Rollenachse ll drehbaren, verdrehfest miteinander verbundenen Rollen. Eine Rolle 7a stellt dabei eine Raff-Rolle und eine Rolle 7b eine Antriebsrolle dar. Beide Rollen können einstückig oder zusammensteckbar ausgebildet sein. Zum Raffen eines Raff-Vorhanges werden mehrere in Gehäusen 5 angeordnete Rollensätze 7 benötigt. Die beiden links dargestellten Rollensätze kann man sich als ersten und letzen Raff-Rollensatz vorstellen, zwischen denen noch mehrere Rollensätze verteilt angeordnet sind. Dies ist durch die Bruchlinie l3 angedeutet.

    [0016] In der Darstellung nach Fig. 2 sind die Gehäuse 5 und die Rollensätze 7 von der Vorderseite geöffnet dargestellt. Man erkennt oberhalb der Gehäuse die Vorhangschiene l5, in die die Abhängköpfe 9 der Gehäuse eingesetzt sind. Hinter den Rollensätzen 7 und Gehäusen 5 hängt der Raff-Vorhang 3, der über Raff-Bänder l7 raffbar ist. Die Raff-Bänder l7 sind an dem Raff-Vorhang mittels Schlaufen l9 geführt.

    [0017] Die Raff-Bänder l7 sind an den Raff-Rollen 7a angeordnet und werden beim Senken des Raff-Vorhanges 3 von den Raff-Rollen abgerollt. Beim Heben des Raff-Vorhanges 3 werden sie auf die Raff-Rollen 7a aufgewickelt. Das Aufwickeln erfolgt mit Hilfe eines wickelfähigen Antriebsgliedes 2l. Dieses Antriebsglied 2l, das einen Schnur, eine Kugelschnur, ein Kettenband oder dergl. sein kann, wird von der in Fig. l und 2 rechts dargestellten Umlenkeinrichtung 23 bedient. Wird der Raff-Vorhang 3 abgesenkt, dann wird das Antriebsglied 2l von der Umlenkeinrichtung 23 her freigegeben, und es bewegt sich in Richtung eines Pfeiles 25 nach links. Das Umlenkglied ist wenigstens einmal um die Antriebsrolle 7b des ersten Rollensatzes 7.l geschlungen und führt über die weiteren Rollensätze bis zu dem Rollensatz 7.n. Dort wird es beim Absenken des Raff-Vorhanges 3 aufgewickelt. Durch eine entsprechende Dimensionierung des Wickelkernes der Antriebsrolle 7b des Rollensatzes 7.n wird sichergestellt, daß alle Antriebsrollen 7b mit der gleichen Geschwindigkeit drehen. Der Raff-Vorhang 3 wird damit über die Raff-bänder l7 gleichmäßig abgesenkt. Beim Heben des Raff-Vorhanges 3 dreht sich die Zugrichtung des Antriebsgliedes 2l um. Zum Heben des Raff-Vorhanges 3 wird das Antriebsglied damit in Richtung eines Pfeiles 27 zur Umlenkeinrichtung 23 hin gezogen.

    [0018] Die Umlenkeinrichtung 23 besteht beispielsweise aus einem Rollensatz 7.0, der den Rollensätzen 7.l bis 7.n entsprechen kann. Zusätzlich ist eine Einzel-Umlenkrolle 29 vorgesehen. Das schnur- oder kettenförmige Antriebsglied 2l umschlingt einmal die Antriebsrolle 7b und ist dann weitergeführt zur Umlenkrolle 29, von der es dann vertikal nach unten hängt. Über eine Schleife 30 wird das Ende des Antriebsgliedes dann wieder angehoben und auf eine Raff-Rolle 7a aufgewickelt.

    [0019] Soll der Raff-Vorhang 3 abgesenkt werden, dann zieht die bedienende Person das Teil 2la des Antriebsgliedes 2l nach unten. Das Antriebsglied 2l bewegt sich dann in Richtung des Pfeiles 25 und dreht die Rollensätze 7.l bis 7.n im abrollenden Sinn für die Raff-Bänder l7. Soll der Raff-Vorhang 3 angehoben werden, dann zieht die bedienende Person an dem Teil 2lb des Antriebsgliedes 2l. Nun werden die Antriebsrollen 7b für die Raff-Bänder l7 im aufwickelnden Sinn gedreht, und der Raff-Vorhang 3 hebt sich.

    [0020] In Fig. l ist in dem strichpunktiert angedeuteten Gehäusekasten nur eine Antriebsrolle 7b dargestellt. Über eine Welle 3l wird diese Antriebsrolle 7b mittels eines Elektromotors 32 bedient. Mit Hilfe des elektrischen Antriebes wird das Antriebsglied 2l zwischen der Rolle 7b, auf die der Motor 32 einwirkt, und der Rolle 7b des Rollensatzes 7.n hin und her gezogen zum Absenken und Aufheben des Raff-Vorhanges.

    [0021] Aus den Fig. l und 2 ergibt sich deutlich der Vorteil der Konstruktion, wonach nämlich zum Betätigen des Raff-Vorhanges nur einige in Gehäusen 5 angeordnete Rollensätze 7 notwendig sind, die auf eine Vorhangschiene l5 unabhängig voneinander aufgeklemmt werden. An einer Seite des Vorhanges, beispielsweise in der Zeichnung auf der rechten Seite, wird dann die Umlenkeinrichtung 23 aufgeklemmt, über die die einzelnen Rollensätze 7.l bis 7.n betätigt werden, sobald das schnur- oder kettenförmige Antriebsglied 2l eingezogen ist. Ein derartiger Aufbau ist sehr einfach und absolut unkritisch.

    [0022] Die Fig. 3a, 3c und 3e zeigen nun Varianten von Rollensätzen 7.l bis 7.n, und die Fig. 3b, 3d und 3f zeigen dafür geeignete Antriebsglieder. Für die Fig. 3a, 3c und 3e sind die Raff-Rollen 7a in gleicher Weise ausgebildet. An sie sind jeweils verschiedene Antriebsrollentypen 7b.l, 7b.2 und 7b.3 angesetzt. Die Antriebsrolle 7b.l weist einen Ring aus Kalotten 33 auf, die Antriebsrolle 7b.2 einen Ring mit Zähnen 35, und die Antriebsrolle 7b.3 ist als Keilscheibe ausgebildet mit einer V-förmigen Mulde 37. Zum Betätigen des Ringes mit den Kalotten 33 an der Antriebsrolle 7b.l wird eine Kugelschnur 2l.l verwendet, in die im Abstand der Kalotten 33 Kugeln 34 eingearbeitet sind, wie es aus Fig. 3b zu ersehen ist. Zum Betätigen der Antriebsrolle 7b.2 wird ein aus Fig. 3d zu erkennendes Kettenband 2l.2 mit Durchbrüchen 36 eingesetzt. Zum Betätigen der Antriebsrollen 7b.3 in Keilscheibenform wird eine aus Fig. 3f zu ersehende Schnur 2l.3 benutzt. Es sind selbstveständlich auch andere Übertragungsmittel denkbar, wie beispielsweise aus Fig. 5 zu ersehen ist, wo die Antriebsrolle 7b.4 ähnlich einer Raff-Rolle 7a ausgebildet ist und auf ihrem Wickelkern 38 Haftstreifen 39 in Form einer leichten Klettung oder Klebhaftung aufweist.

    [0023]  Fig. 4 zeigt im Schnitt ein Gehäuse 5, welches einen Rollensatz 7 aufnimmt. Das Gehäuse entspricht dem nach den Fig. l und 2 und hat einen Abhängkopf 9, der auf eine T-Schiene aufklemmbar ist. Selbstverständlich kann der Abhängkopf auch zum Einsetzen in eine U-Schiene ausgebildet sein. Das Gehäuse 5 ist an seiner Vorderseite mit einem Deckel 6 versehen, der aufgesteckt ist. Das Gehäuse 5 mit Abhängkopf 8 und der Deckel 6 sind vorzugsweise Kunststoffspritzteile.

    [0024] Fig. 5 zeigt eine weitere Variante, mit der es möglich ist, Raff-Vorhänge noch vielgestaltiger auszubilden, wie beispielsweise aus mehreren voreinander hängenden Einzel-Vorhängen aufzubauen. In das Gehäuse 5ʹ nach Fig. 5 ist dazu ein Rollensatz 7ʹ eingesetzt, der aus der zentralen Antriebsrolle 7b.4 und zwei seitlich verdrehfest aufgeflanschten Raff-Rollen 7a besteht. Über eine Rollenachse llʹ ist der Rollensatz 7ʹ in dem Gehäuse 5ʹ geführt. Ein Abhängkopf 9ʹ am Gehäuse 5ʹ ist dabei an eine spezielle Art einer T-Vorhangschiene l5ʹ angepaßt. Der Raff-Vorhang 3 wird über das Raff-Band l7, welches nur als Doppelpfeil angedeutet ist, angehoben und gesenkt. Ein weiterer Raff-Vorhang 3ʹ, der vor dem Raff-Vorhang 3 hängt, wird mit Hilfe von Raff-Bändern l7ʹ der vorderen Raff-Rolle 7a betätigt. In Fig. 5 sind an den Raff-Vorhängen 3 und 3ʹ die Raff-Bänder l7 und l7ʹ in Schlaufen l9 und l9ʹ geführt angedeutet.

    [0025] Um eine sichere Verklemmung der Gehäuse 5 bzw. 5ʹ an den Vorhangschienen l5 bzw. l5ʹ sicherzustellen, sind Klemmschrauben 4l vorgesehen, die von den Abhängköpfen 9 bzw. 9ʹ gegen die T-Schienen l5 bzw. l5ʹ drücken. In der Zeichnung ist nicht dargestellt, daß die Rollensätze 7 und 7ʹ in den Gehäusen 5 und 5ʹ, wenn nötig, mit einer Selbsthemmung versehen sind.


    Ansprüche

    1. Raff-Vorrichtung zum Heben und Senken eines Raff-Vorhanges (3, 3ʹ) mit über die horizontale Länge des Vorhanges (3, 3ʹ) verteilt angeordneten Raff-Rollen (7a), die mit aufrollbaren Zugelementen (l7, l7ʹ) zum Heben und Senken des Raff-Vorhanges (3, 3ʹ) versehen und von einem gemeinsamen Antriebsglied (2l) um ihre Rollachsen (ll, llʹ) drehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
    - die Rollachsen (ll, llʹ) der Raffrollen (7a) im Deckenbereich quer zur Längsrichtung des Vorhanges (3, 3ʹ) verlaufen,
    - die Raff-Rollen (7a) verdrehfest mit gleichachsigen Antriebsrollen (7b) zu Rollensätzen (7) verbunden sind,
    - die Rollensätze (7) ohne starre gegenseitige Verbindung setzbar sind,
    - die Antriebsrollen (7b) von dem seil- oder kettenartig wickelfähig ausgebildeten Antriebsglied (2l), das von Antriebsrolle ((7b) zu Antriebsrolle (7b) weitergeführt ist, drehbar sind.
     
    2. Raff-Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umlenkeinrichtung (23) vorgesehen ist, mittels der das Antriebsglied (2l) derart umlenkbar ist in die Hebe- und Senkrichtung des Raff-Vorhanges (3, 3ʹ), daß das zwischen den Raff-Rollen (7a) horizontal wirkende wickelfähige Antriebsglied (2l) mittels der Umlenkeinrichtung (23) nach unten abgehängt ist, wobei der nach unten hängende Teil (2la, 2lb) als Betätigungsteil dient.
     
    3. Raff-Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsrollen (7b.l) mit kalottenförmigen Vertiefungen (33) für Kugelschnüre (2l.l) oder mit Zahnungen (35) für Kettenbänder (2l.2) oder mit Keilführungen (37) bzw. Haftflächen (39) für Schnüre (2l.3) versehen sind, wobei entweder eine Umschlingung oder tangentiale Kontaktierung der Antriebsrollen vorgesehen ist.
     
    4. Raff-Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit jeweils einer Antriebsrolle (7b.4) mehrere Raff-Rollen (7a) gegenseitig verdrehsicher, jedoch gemeinsam drehbar angeordnet sind.
     
    5. Raff-Vorrichtung nach den Ansprüchen l bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsrollen (7b) auf die Raffrollen (7a) au fsteckbar sind.
     
    6. Raff-Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollensätze (7), bestehend aus wenigstens einer Raff-Rolle (7a) und der Antriebsrolle (7b) in einem mittels eines Deckels (6) verschließbaren Gehäuse (5, 5ʹ) angeordnet sind.
     
    7. Raff-Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenachsen (ll, llʹ) bzw. die die Rollensätze (7) aufnehmenden Gehäuse (5, 5ʹ) an eine Vorhangschiene (l5, l5ʹ) anhängbar sind.
     
    8. Raff-Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (23) aus einer gesondert gelagerten Einzelrolle (29) besteht, über die das zu den Antriebsrollen weitergeführte Antriebsglied (2l) nach unten umgelenkt wird.
     
    9. Raff-Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Einzel-Umlenkrolle (29) und der erstfolgenden Antriebsrolle (7b) eine Zusatz-Antriebsrolle (7b) mit einer gegenüber ihr verdrehfesten Wickelrolle (7a) vorgesehen sind, wobei das Antriebsglied (2l) die Wickelrolle (7a) beim Vorhangziehen zugleich mit den Raff-Rollen (7a) dreht und sein nach unten hängender Teil (2la, 2lb) unter Ausbildung einer Zugschleife (30) von der Wickelrolle (7a) wieder nach oben hochgehoben und aufgewickelt wird.
     
    l0. Raff-Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Antriebsrolle (7b) oder eine vorgeschaltete zusätzliche Antriebsrolle mittels eines Elektromotors (32) antreibbar sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht