(19)
(11) EP 0 270 517 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.06.1988  Patentblatt  1988/23

(21) Anmeldenummer: 87890240.2

(22) Anmeldetag:  30.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 3/16, F42C 15/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.11.1986 AT 2951/86

(71) Anmelder: Schaffler & Co., Gesellschaft m.b.H.
A-1150 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Rekas, Peter
    A-1150 Wien (AT)

(74) Vertreter: Hamburger, Walter A., Dipl.-Ing. 
Patentanwaltskanzlei HAMBURGER Postfach 96 Mahlerstrasse 9
1015 Wien
1015 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handgranatenzünder


    (57) Bei einem Handgranatenzünder mit einem insbesondere ein Gewinde aufweisenden Grundkörper, in dem eine Kammer zur Aufnahme eines Verzögerungssatzes und ein hiezu koaxialer Zündkanal vorge­sehen sind, an dessen der Kammer abgekehrtem Ende ein Lager für ein Zündhütchen ausgebildet ist, ist zwischen dem Lager (4) für das Zündhütchen und der Kammer (3) ein Sicherungskörper (6) form- oder reibungsschlüssig sowie unter der Wirkung einer vorbestimmten Kraft lösbar angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Handgranatenzünder mit einem insbesondere ein Gewinde aufweisenden Grundkörper, in dem eine Kammer zur Aufnahme eines Verzögerungssatzes und ein hiezu koaxialer Zündkanal vorgesehen sind, an dessen der Kammer abgekehrtem Ende ein Lager für ein Zündhütchen ausgebildet ist.

    [0002] An Handgranatenzünder sind sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der Sicherheit zu stellen, um Leben und Gut zu schützen. Trotz großer Sorgfalt bei Herstellung, Montage und Kontrolle der Handgranaten konnten bislang die Gefahrenquellen derselben nicht vollständig ausgeschlossen werden. Eine dieser Gefahren­quellen liegt bei mangelhaften Verzögerungssätzen, die zu einer Sofortzündung der Handgranaten führen können. Um diese Möglichkeit auszuschließen, sind Metallmembranen vorgeschlagen worden, die zwischen dem Verzögerungssatz und der Sprengkapsel angeordnet sind und bei fehlerhaftem Verzögerungssatz ein Durchzünden des vom Zündhütchen ausgehenden Zündstrahles auf die Sprengkapsel verhindern sollen. Anderseits wird im Normalfall die Metallmembran durch die vom Verzögerungssatz entwickelte Hitze zerstört und die Sprengkapsel nach Abbrand des Ver­zögerungssatzes gezündet.

    [0003] Als Nachteil hat sich jedoch herausgestellt, daß die Metall­membran die Verzögerungszeit des Verzögerungssatzes beeinflußt, sodaß die hiefür vorgesehenen Toleranzen oftmals nicht einge­halten werden.

    [0004] Ziel der Erfindung ist die Beseitigung dieses Nachteiles und die Schaffung eines Handgranatenzünders, der einerseits einen wirksamen Schutz gegen Durchzündung bei mangelhaftem oder fehlendem Verzögerungssatz bietet und bei dem anderseits die Verzögerungszeit nicht beeinflußt wird und stets innerhalb der Toleranzen liegt.

    [0005] Dieses Ziel wird bei einem Handgranatenzünder der eingangs angegebenen Art dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß zwischen dem Lager für das Zündhütchen und der Kammer ein Sicherungs­körper form- oder reibungsschlüssig sowie unter der Wirkung einer vorbestimmten Kraft lösbar angeordnet ist.

    [0006] Auf diese Weise wird im Falle eines mangelhaften oder fehlenden Verzögerungssatzes verhindert, daß der vom Zündhütchen aus­gehende Zündstrahl in die für den Verzögerungssatz vorgesehene Kammer gelangt, bzw. bereits vor dieser Kammer eine Sperre für den Zündstrahl geschaffen.

    [0007] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung verschließt der Sicherungskörper einerseits den Zündkanal und paßt anderseits in das diesem zugekehrte Ende der Kammer, wodurch sich her­stellungsmäßige Vereinfachungen ergeben.

    [0008] Günstig ist ferner, wenn die Kammer in einer mit dem Grundkörper fest verbundenen, vorzugsweise verschraubten Hülse ausgebildet ist.

    [0009] Vorteilhafterweise ist zumindest die der Kammer zugekehrte Seite des Sicherungskörpers sphärisch oder konisch ausgebildet. Dabei kann einfacherweise der Sicherungskörper von einer Kugel gebildet sein. Alternativ kann der Sicherungskörper einen angenähert halbkugelförmigen Kopf, einen daran anschließenden Führungsbund mit axialen Durchtrittsöffnungen und einen von diesem abstehenden Fortsatz aufweisen, der in den Zündkanal eingreift. In diesen Fällen ist zweckmäßig, wenn das den Zünd­kanal zugekehrte Ende der Kammer konisch erweitert ist.

    [0010] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorge­sehen, daß der Sicherungskörper als an beiden Seiten mit konischen Flanken versehener Kolben ausgebildet ist, der in einer Buchse mit zwei axial nebeneinanderliegenden, im wesentlichen zum Sicherungskörper komplementär gestalteten Sitzen angeordnet und an seiner der Kammer zugekehrten Seite mit einem Fortsatz versehen ist, wobei die Buchse im Bereich des dem Zündkanal zugekehrten Sitzes Durchtrittsöffnungen aufweist. Bevorzugter­weise sind diese Durchtrittsöffnungen als axiale Schlitze ausgebildet, die bis zu dem der Kammer benachbarten Sitz reichen. Dabei kann die Buchse im Bereich der Schlitze einen geringeren Außendurchmesser aufweisen als im übrigen Bereich.

    [0011] Nachstehend wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungs­beispiele näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind; es zeigen

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der Erfindung,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform,

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2,

    Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform,

    Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine vierte Ausführungsform bei fehlendem Verzögerungssatz,

    Fig. 6 einen Längsschnitt durch diese Ausführungsform bei vorhandenem Verzögerungssatz,

    Fig. 7 einen Längsschnitt durch die den Sicherungskörper aufnehmende Buchse und

    Fig. 8 eine Stirnansicht auf Buchse und Sicherungskörper gemäß Fig. 7.



    [0012] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungs­gemäßen Handgranatenzünders im Längsschnitt. In einem im wesentlichen zylindrischen Grundkörper 1 mit einem Gewinde 1a zu Befestigungszwecken ist eine durchgehende Bohrung ausge­bildet, die aus mehreren Abschnitten besteht. In den in Fig. 1 unteren Abschnitt 5a der Bohrung ist eine Hülse 2 eingepreßt, die eine Kammer 3 zur Aufnahme eines Verzögerungssatzes bildet. An die Hülse 2 schließt ein Übergangsabschnitt 5b an, an den wiederum ein Abschnitt 5c anschließt, dessen Durchmesser gleich groß ist wie der Durchmesser der Kammer 3, jedoch geringer als derjenige des Übergangsabschnittes 5b.

    [0013] Dieser Abschnitt 5c verengt sich zu einem Abschnitt, der einen Zündkanal 5d bildet und in ein Lager 4 für ein Zündhütchen mündet. An der Übergangsstelle zwischen dem Abschnitt 5c und dem Zündkanal 5d ist ein Sicherungskörper 6 in Form einer Kugel angeordnet und reibungsschlüssig festgehalten.

    [0014] Wird das Zündhütchen durch Schlag entzündet, so stoßen die sich dabei entwickelten Gase den Sicherungskörper 6 aus seiner Lage durch den Abschnitt 5c der Bohrung, bis der Sicherungs­körper 6 an der Stirnseite des Verzögerungssatzes anschlägt. Die Zündstrahlen können nun in den Abschnitt 5b eindringen und rund um den Sicherungskörper 6 zur Stirnseite bzw. Zünd­fläche des Verzögerungssatzes gelangen, der somit gezündet wird.

    [0015] Fehlt jedoch der Verzögerungssatz ganz oder teilweise, so wird der Sicherungskörper 6 von den Gasen in die Kammer 3 getrieben, die gegen die Zündstrahlen verschlossen wird, so daß entweder der restliche Verzögerungssatz oder die Sprengkapsel nicht gezündet werden kann.

    [0016] Die in Fig. 2 und 3 dargestellte Ausführungsform ist ähnlich aufgebaut. In einem mit einem Gewinde 1a zur Befestigung ver­sehenen Grundkörper 1 ist eine aus mehreren Abschnitten be­stehende Bohrung ausgebildet, in deren (in Fig. 2 unteren) Abschnitt 5a eine Hülse 2 eingeschraubt ist, die eine Kammer 3 zur Aufnahme eines Verzögerungssatzes bildet. An die Hülse 2 schließt ein Übergangsabschnitt 5b an, dessen Durchmesser etwa dem Außendurchmesser der Hülse 2 entspricht, und an den Über­gangsabschnitt 5b schließt ein Abschnitt 5c an, dessen Durch­messer geringfügig größer als derjenige der Kammer 3, jedoch kleiner als derjenige des Übergangsabschnittes 5b ist.

    [0017] Dieser Abschnitt 5c verengt sich dann zu einem einen Zünd­kanal 5d bildenden Abschnitt, der in einem Lager 4 für ein Zündhütchen mündet. In dem Zündkanal 5d ist ein stabförmiger Fortsatz 6a eines Sicherungskörpers 6 angeordnet, der weiters einen etwa halbkugelförmigen Kopf 6b und einen in den Bohrungs­abschnitt 5c eingepaßten Führungsbund 6c aufweist. Der Durch­messer des Kopfes 6b entspricht dem Durchmesser der Kammer 3. In dem Führungsbund 6c sind axial verlaufende Durchtritts­öffnungen, u.zw. Kanäle 7 vorgesehen, die zwecks einfacher Herstellung in die Mantelfläche des Führungsbundes 6c einge­arbeitet sind. Der Sicherungskörper 6 ist durch Reibungsschluß des Fortsatzes 6a im Zündkanal 5d und allfällig des Führungs­bundes 6c im Bohrungsabschnitt 5c festgehalten.

    [0018] Bei Zündung des Zündhütchens wird der Forsatz 6a des Sicherungs­körpers 6 von den sich entwickelnden Gasen aus dem Zündkanal 5d gestoßen und der Sicherungskörper 6 soweit verschoben, bis sein Kopf 6b an der Stirnseite des Verzögerungssatzes anschlägt. Nun können die Zündstrahlen aus dem Zündkanal 5d in den Bohrungsabschnitt 5c und weiter durch die Kanäle 7 sowie am Kopf 6b vorbei zum Verzögerungssatz gelangen und diesen zünden.

    [0019] Ist hingegen der Verzögerungssatz fehlerhaft oder gar nicht vorhanden, so dringt der Kopf 6b des Sicherungskörpers 6 gegebenenfalls bis zum Führungsbund 6c in die Kammer 3 ein und verschließt dieselbe, sodaß die Zündstrahlen weder etwaige Reste des Verzögerungssatzes noch die Sprengkapsel entzünden können.

    [0020] Gemäß Fig. 4 weist eine weitere Variante der Erfindung einen Grundkörper 1 auf, der mit einem Gewinde 1a zur Befestigung versehen ist. Eine Kammer 3 zur Aufnahme eines Verzögerungs­satzes ist hier von einem Abschnitt 5a einer Bohrung im Grund­körper 1 gebildet, der am freien Ende einen dünnwandigen hülsenförmigen Bereich 2ʹ aufweist. An den Bohrungsabschnitt 5a schließt ein erweiterter Übergangsabschnitt 5b an, in den eine den Vorderteil des Grundkörpers 1 darstellende Kappe 1b eingesetzt ist. In dieser Kappe 1b setzt sich die Bohrung mit einem Abschnitt 5c fort, dessen Durchmesser gleich dem der Kammer 3 ist und an den sich ein durchmesserkleinerer, einen Zündkanal 5d bildender Abschnitt anschließt, der in ein Lager 4 für ein Zündhütchen mündet. Die Kappe 1b ist mit dem übrigen Grundkörper 1 verquetscht.

    [0021] An der konisch ausgestalteten Übergangsstelle zwischen dem Zündkanal 5d und dem benachbarten Bohrungsabschnitt 5c ist ein Sicherungskörper 6 in Form einer Kugel angeordnet, die in dem Abschnitt 5c im Preßsitz festgehalten ist. Desgleichen ist die Übergangsstelle zwischen dem innenliegenden Ende der Kammer 3 und dem Übergangsabschnitt 5b konisch ausgebildet.

    [0022] Wird das Zündhütchen gezündet, treiben die Gase den Sicherungs­körper 6 aus dem Bohrungsabschnitt 5c. Bei normalem Ver­zögerungssatz schlägt der Sicherungskörper 6 an dessen innerer Stirnfläche an, wobei die Zündstrahlen durch den Zündkanal 5d und die Abschnitte 5c und 5b der Bohrung auf die Stirnfläche des Verzögerungssatzes auftreffen und diesen entzünden.

    [0023] Bei fehlendem oder mangelhaftem, z.B. kompressiblem Verzögerungs­satz dringt jedoch der Sicherungskörper 6 unter der Wirkung des Gasdruckes in die Kammer 3 ein, was durch die konische Übergangsstelle erleichtert wird, und verhindert ein Ein­dringen der Zündstrahlen in die Kammer 3. Somit ist ein Zünden etwaiger Teile des Verzögerungssatzes oder der Sprengkapsel zwangsläufig unterbunden.

    [0024] Wie bei den vorhin beschriebenen Ausführungsformen sind die Passungen des Sicherungskörpers 6 bezüglich des Bohrungs­abschnittes 5c und bezüglich der Kammer 3 derart gewählt, daß der Druck der Gase des gezündeten Zündhütchens den Sicherungskörper 6 aus dem Bohrungsabschnitt 5c und weiters eine ausreichende Strecke in die Kammer 3 zu treiben vermag, um diese gegen Durchzünden zu verschließen.

    [0025] Fig. 5 bis 8 zeigen eine Variante der Erfindung, bei der der Sicherungskörper 6 nicht reibungs-, sondern formschlüssig in seiner Ausgangslage gehalten ist. Dabei zeigt Fig. 5 die Lage des Sicherungskörpers 6 bei fehlendem Verzögerungssatz und Fig. 6 die Lage des Sicherungskörpers 6 bei vorhandenem Verzögerungssatz.

    [0026] In einen Grundkörper 1 mit Gewinde 1a ist eine Bohrung 5 aus­gebildet, die nahezu über die gesamte Länge des Grundkörpers 1 denselben Durchmesser aufweist und sich an einem Ende zu einem Zündkanal 5d verengt, der in ein Lager 4 für ein Zündhütchen mündet. In die Bohrung 5 ist ein Rohr 8 eingesetzt, in dem sowohl eine Hülse 2 mit einer Kammer 3 zur Aufnahme eines Verzögerungssatzes als auch im Anschluß daran eine Spreng­kapsel 9 vorgesehen sind.

    [0027] An der der Sprengkapsel 9 abgekehrten Seite der Hülse 2 ist eine Buchse 10 zur Halterung eines Sicherungskörpers 6 in das Rohr 8 eingesetzt, die in Fig. 7 und 8 in größerem Maß­stab gezeigt ist.

    [0028] Der Sicherungskörper 6 selbst ist in Form eines Kolbens mit an beiden Deckflächen vorgesehenen konischen Flanken ausge­bildet sowie mit einem stabförmigen Fortsatz 6a versehen, der zur Kammer 3 weist.

    [0029] Die Buchse 10 ist mit zwei axial nebeneinander angeordneten Sitzen 11, 12 versehen, von denen jeder komplementär zur Außenform des kolbenförmigen Teiles des Sicherungskörpers 6 ausgebildet ist. Zu diesem Zweck ist die Bohrung 13 der Buchse 10 geringfügig kleiner dimensioniert als der Außendurch­messer des Sicherungskörpers 6, wogegen der Durchmesser der Sitze 11, 12 gleich diesem Außendurchmesser ist. Aus Sicher­heitsgründen weist der der Kammer 3 benachbarte Abschnitt der Bohrung 13 einen geringeren Durchmesser auf (s. Fig. 7).

    [0030] Die Buchse 10 ist weiters ab dem der Kammer 3 näher gelegenen Sitz 11 im Außendurchmesser abgesetzt sowie mit vier axial verlaufenden Durchtrittsöffnungen in Form von Schlitze 7ʹ versehen, sodaß der abgesetzte Abschnitt der Buchse 10 die Gestalt von vier Fingern 14 hat, die sich aufgrund des geringeren Außendurchmessers dieses Buchsenabschnittes nach außen verformen können. Beim Einsetzen des Sicherungskörpers 6 in die Buchse 10 werden die Finger 14 leicht nach außen ge­spreizt und kehren infolge ihrer Elastizität in ihre Aus­gangslage zurück, sobald der Sicherungskörper 6 in dem der Kammer 3 zugekehrten Sitz 11 sitzt, wie in Fig. 7 dargestellt. Da die Buchse 10 im Bereich der Finger 14 geringeren Außen­durchmesser als die übrige Buchse 10 bzw. als dem Innendurch­messer des Rohres 8 entspricht, kann der Sicherungskörper 6 bei im Rohr 8 angeordneter Buchse 10 von einem Sitz zum anderen verlagert werden.

    [0031] Fig. 5 zeigt einen Handgranatenzünder, bei dem in der Kammer 3 der Verzögerungssatz fehlt. Der Sicherungskörper 6 sitzt in dem der Kammer 3 benachbarten Sitz 11 der Buchse 10 und ver­schließt diese vollständig. Die beim Zünden des Zündhütchens bewirkten Zündstrahlen können daher nur bis zum Sicherungs­körper 6 nicht aber durch die Buchse 10 und die leere Kammer 3 zur Sprengkapsel 9 gelangen.

    [0032] Ist anderseits gemäß Fig. 6 in der Kammer 3 der Verzögerungs­satz ordentlich vorgesehen, so stößt beim Einsetzen der Buchse 10 in das Rohr 8 der Fortsatz 6a des Sicherungskörpers 6 an die Zündfläche des Verzögerungssatzes, sodaß der Sicherungskörper 6 bei fortgesetztem Einschieben der Buchse 10 unter der Wirkung einer vorbestimmten Kraft bis zum Anschlag an der Hülse 2 aus seinem Sitz 11 herausgedrückt und in den dem Zündhütchen be­nachbarten Sitz 12 verlagert wird, wo ihm die während der Ver­lagerung elastisch nach außen ausgewichenen Finger 14 form­schlüssig festhalten.

    [0033] Wird nun das Zündhütchen gezündet, so schlagen die Zünd­strahlen zwischen den Fingern 14 durch die Schlitze 7ʹ und die übrige Bohrung der Buchse 10 zur Zündfläche des Ver­zögerungssatzes durch, wogegen die entwickelten Gase nicht imstande sind, den Sicherungskörper 6 aus seinem Sitz 12 zu treiben.


    Ansprüche

    1. Handgranatenzünder mit einem insbesondere ein Gewinde auf­weisenden Grundkörper, in dem eine Kammer zur Aufnahme eines Verzögerungssatzes und ein hiezu koaxialer Zündkanal vorge­sehen sind, an dessen der Kammer abgekehrtem Ende ein Lager für ein Zündhütchen ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Lager (4) für das Zündhütchen und der Kammer (3) ein Sicherungskörper (6) form- oder reibungsschlüssig sowie unter der Wirkung einer vorbestimmten Kraft lösbar angeordnet ist.
     
    2. Handgranatenzünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungskörper (6) einerseits den Zündkanal (5d) verschließt und anderseits in das diesem zugekehrte Ende der Kammer (3) paßt.
     
    3. Handgranatenzünder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Kammer (3) in einer mit dem Grundkörper (1) fest verbundenen, vorzugsweise verschraubten Hülse (2) ausge­bildet ist.
     
    4. Handgranatenzünder nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die der Kammer (3) zugekehrte Seite des Sicherungskörpers (6) sphärisch oder konisch ausge­bildet ist.
     
    5. Handgranatenzünder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungskörper (6) von einer Kugel gebildet ist.
     
    6. Handgranatenzünder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungskörper (6) einen angenähert halbkugel­förmigen Kopf (6b), einen daran anschließenden Führungsbund (6c) mit axialen Durchtrittsöffnungen (7) und einen von diesem abstehenden Fortsatz (6a) aufweist, der in den Zündkanal (5d) eingreift.
     
    7. Handgranatenzünder nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Zündkanal (5d) zugekehrte Ende der Kammer (3) konisch erweitert ist.
     
    8. Handgranatenzünder nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Sicherungskörper (6) als an beiden Seiten mit konischen Flanken versehener Kolben ausgebildet ist, der in einer Buchse (10) mit zwei axial nebeneinanderliegenden, im wesentlichen zum Sicherungskörper (6) komplementär gestalteten Sitzen (11, 12) angeordnet und an seiner der Kammer (3) zuge­kehrten Seite mit einem Fortsatz (6a) versehen ist, wobei die Buchse (10) im Bereich des dem Zündkanal (5d) zugekehrten Sitzes (12) Durchtrittsöffnungen (7ʹ) aufweist.
     
    9. Handgranatenzünder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnungen (7ʹ) als axiale Schlitze ausge­bildet sind, die bis zu dem der Kammer (3) benachbarten Sitz (11) reichen.
     
    10. Handgranatenzünder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (10) im Bereich der Schlitze einen geringeren Außendurchmesser aufweist als im übrigen Bereich.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht