[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überwachung von Masten einer Freileitung,
um Sabotageakte zu verhindern.
[0002] Freileitungen für die Versorgung mit elektrischer Energie sind in der Regel durch
Maste gestüzt, die in Stahlgitterbauweise ausgeführt sind. Ein derartiger Stahlgittermast
ruht auf bis zu vier Stützen, die mit im Boden verankerten Betonfundamenten verbunden
sind.
[0003] In letzter Zeit werden vermehrt Anschläge auf die Strommasten der Elektrizitätsversorgungsunternehmen
(EVU) ausgeübt. Unter Strommasten werden hier wie auch im folgenden vor allem Hochspannungsmasten
verstanden; es können aber auch Mittelspannungsmasten betroffen sein. Meistens werden
die Strommasten angesägt, so daß sie einstürzen. Es sind auch Sprengstoffattentate
bekanntgeworden, und in letzter Zeit wurde von einem Fall berichtet (Ober-Roden),
bei dem ein Mast in eine zum Umstürzen ausreichende Schräglage mit einem oder mehreren
Stahlseilen gebracht wurde, welche von im Boden verankerten Winden aufgewickelt
wurden. Auf jeden Fall werden durch das Strommast-Umstürzen ganz erhebliche Schäden
verursacht, die pro Mast etwa bei DM 100.000,-- liegen, hinzu kommen noch die Folgeschäden
in Form von Personen- oder Sachschäden einschließlich der Stromausfallkosten.
[0004] Daher ist es erforderlich, Freileitungsmaste vor Zerstörungen durch gewalttätige
Kriminelle zu schützen. Eine Überwachung durch Personal ist aber nicht durchführbar,
da der weitaus größte Teil aller vorhandenen Freileitungsmaste außerhalb bebauter
Gebiete steht. Die sehr große Anzahl vorhandener Freileitungsmaste würde einen sehr
großen Personalbedarf zur Folge haben.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Überwachung
von Masten einer Freileitung zu entwickeln, die mit wenig Personal zu betreiben ist.
Ein Angriff soll schnell und zuverlässig automatisch erkannt und geortet werden, so
daß noch bevor ein großer Schaden entstehen kann, die Täter noch am Tatort festgenommen
werden können.
[0006] Eine Überwachungsschaltung zum Schutz von Freileitungsmasten ist aus der DE-OS 31
25 981 bekannt. Dort werden mechanische Erschütterungen mit piezoelektrischen Wandlern
gemessen. Nach einer Auswertung erfolgt eine Alarmmeldung über eine Antenne. Mit der
bekannten Einrichtung wird nur Körperschall gemessen. Außerdem muß von jedem einzelnen
Mast aus über eine Antenne eine Zentrale erreichbar sein. Das erfordert einerseits
eine hohe Sendeleistung und, um gegenseitige Störungen zu vermeiden, eine große Anzahl
verschiedener Sendefrequenzen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu entwickeln,
die nicht ausschließlich nur Körperschall detektiert. Darüber hinaus soll eine Übertragung
von Informationen an eine Zentrale stets zuverlässig und mit einfachen Mitteln durchführbar
sein.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an jedem Mast mindestens ein
Sensor zum Detektieren von Erschütterungen oder Bewegungen angeordnet ist, daß mit
den an einem Mast angeordneten Sensoren eine Auswerteeinheit verbunden ist, die über
eine Verstärkereinheit mit einer am Mast angeordneten Signalabgabestation für codierte
Signale in Verbindung steht, daß zum Empfang von Signalen der Signalabgabestationen
anderer Maste an einem Mast eine Signalempfangsstation angeordnet ist und daß diese
Signalempfangsstation über eine Verstärkereinheit mit einer am selben Mast angeordneten
Signalabgabestation in Verbindung steht und daß eine zentrale Signalempfangsstation,
die mit einem Alarmgeber verbunden ist, in einer Überwachungszentrale angeordnet ist.
[0009] Geeignete Sensoren am Mast in Verbindung mit einer Auswerteeinheit lassen erkennen,
ob ein Angriff durchgeführt wird. Nur, falls eine Gefährdung des Mastes droht, wird
von der Auswerteeinheit die Signalabgabestation am Mast aktiviert. Das abgegebene
Signal wird dann in der Überwachungszentrale empfangen. Von dort aus wird daraufhin
der Einsatz von Sicherheitskräften veranlaßt.
[0010] Da von jedem Mast, ausgelöst durch die Auswerteeinheit bei Bedarf, ein codiertes
Signal ausgeht, ist in der Überwachungszentrale sofort zu erkennen, welcher Mast
betroffen ist.
[0011] An einigen oder an allen Masten sind zusätzlich Signalempfangsstationen angeordnet.
Eine derartige Signalempfangsstation steht über eine Verstärkereinheit mit der am
selben Mast angeordneten Signalabgabestation in Verbindung. Signale, die von einem
anderen Mast kommen, werden empfangen, verstärkt und wieder abgesendet. Damit wird
der Vorteil erzielt, daß die Reichweite der vom attackierten Mast abgesendeten Signale
die Distanz bis zur Überwachungszentrale nicht direkt zu überbrücken braucht. Die
Reichweite einer Signalabgabestation muß nur so bemessen sein, daß das abgegebene
Signal die nächste an einem Mast angeordnete Signalempfangsstation erreicht. Damit
kommt man vorteilhaft mit einer geringen Ausgangsleistung der Signalabgabestationen
aus. Außerdem wird durch das Weiterreichen der Signale von einem Mast zum anderen
die Gefahr, daß ein Signal in der Überwachungszentrale nicht ankommt, weitgehend
ausgeschlossen. Alle zu übermittelnden Signale, die aus einer bestimmten Richtung
kommen, treffen in der Überwachungszentrale nacheinander ein. Daher sind sie optimal
zu erfassen.
[0012] Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß eine zuverlässige Überwachung von
Freileitungsmasten mit wenig Personal durchführbar ist. Außer den Sicherheitskräften
ist nur Personal in der Überwachungszentrale erforderlich. Derartige Überwachungszentralen
können für ein großes Gebiet zuständig sein, so daß der Personalbedarf gering bleibt.
[0013] Die Signalabgabestationen sind beispielsweise jeweils im Bereich der Mastspitze
angeordnet. In der Überwachungszentrale werden die ankommenden Signale dann beispielsweise
mit einem Oszillograph dargestellt.
[0014] Die Ausgangsleistung einer Signalabgabestation an einem Mast ist beispielsweise so
gewählt, daß eine Signalübermittlung an die benachbarten und an die übernächsten Signalempfangsstationen
gewährleistet ist. Damit wird der Vorteil erzielt, daß nach Ausfall einer Station
stets die übernächste Empfangsstation erreicht wird. Die Übermittlungskette von Mast
zu Mast bleibt also selbst beim Ausfall einer Maststation erhalten.
[0015] Die Signalübertragung von benachbarten Signalabgabestationen aus erfolgt beispielsweise
mit unterschiedlichen Übertragungsfrequenzen. Dadurch wird eine gegenseitige Störung
der einzelnen Übertragungsabschnitte in der Übermittlungskette vermieden.
[0016] An einem zu überwachenden Mast sind Sensoren verschiedener Art einsetzbar. Auch eine
Kombination mehrerer Sensoren, die verschiedenartig arbeiten, ist einsetzbar.
[0017] Ein Sensor an einem Mast besteht beispielsweise aus einem oder mehreren gekoppelten
Körperschallaufnehmern in sturm-, wasser- und brandgeschützter Ausführung. Körperschall
wird in metallischen Strukturen leicht über große Wegstrecken übertragen und ist
mit piezoelektrischen Aufnehmern, sogenannten Körperschallsensoren, auf einfache
Weise zu detektieren. Mit Körperschall-Überwachungssystemen, KÜS genannt, die zur
Überwachung von Primärkreiskomponenten in Kernkraftwerken installiert sind, wurde
bereits erkannt, daß man Geräusche, die beispielsweise bei Schweißarbeiten entstehen,
sehr deutlich von Geräuschen, die z.B. bei Schraubarbeiten entstehen, unterscheiden
kann.
[0018] Entsprechend ist mit dem erfindungsgemäßen Einsatz von Körperschallaufnehmern zur
Überwachung von Masten einer Freileitung in der Auswerteeinheit aus Signalmustern
des Körperschallsignales die Ursache des Körperschalles abzuleiten. Dazu wird ein
Vergleich gemessener Signalmuster mit bekannten Signalmustern durchgeführt. Hiermit
wird der Vorteil erzielt, daß Geräusche, die für einen Sabotageakt typisch sind, eindeutig
zu erkennen sind. Beispielsweise ist ein Sägegeräusch eindeutig von einem unschädlichen
Klopfgeräusch zu unterscheiden.
[0019] Bei der Verwendung von Körperschallaufnehmern wird die Auswerteeinheit am Mast so
betrieben, daß nur Geräusche, die einen natürlichen Hintergrundpegel übersteigen,
auf ihre Ursache hin untersucht werden. Dadurch werden Fehlalarme durch natürliche
Hintergrundgeräusche, wie z.B. dem Windgeräusch, weitgehend vermieden.
[0020] Nachdem das Eintreffen eines codierten Signales in der Überwachungszentrale anzeigt,
daß die Körperschallaufnehmer an einem bestimmten Mast ansprechen, wird beispielsweise
noch vor dem Auslösen eines Alarmes ein gezieltes Abhören der Signale, die von diesem
Mast kommen, durchgeführt. Erst wenn die Analyse dieser Signale ergibt, daß es sich
um beispielsweise ein Sägeräusch handelt, wird Alarm ausgelöst. Durch die geschilderte
Vorgehensweise, werden Fehlalarme weitgehend ausgeschlossen.
[0021] Beispielsweise sind mindestens zwei Körperschallaufnehmer mit zueinander parallelen
Signalwegen zur nachgeschalteten Auswerteeinheit vorgesehen. Ihre Signale steuern
die Auswerteeinheit im Sinne einer Oder-Bedingung.
[0022] Nach einem anderen Beispiel sind die Sensoren an den Masten Infrarotdetektoren.
Diese geben beim Vorhandensein von wärmeabgebenden Maschinen ein Signal ab. Empfindliche
Infrarotdetektoren sind auch in der Lage, die Anwesenheit von Personen am Fuß des
Mastes sicher zu erkennen. In diesem Fall ist aber zur Vermeidung von Fehlalarmen
eine Kombination des Infrarotdetektors mit einem auf einem anderen Prinzip beruhenden
Detektor erforderlich.
[0023] Der am Mast angeordnete Sensor kann auch eine Fernsehkamera sein.
[0024] Nach einem anderen Beispiel weist der Sensor einen Draht oder einen Schlauch auf,
der am Mast so angeordnet ist, daß er bei einem Angriff auf den Mast beschädigt wird.
In diesem Fall wird ein Signal an die Signalabgabestation des Mastes gegeben.
[0025] Ein solcher Sensordraht ist beispielsweise die Innenoberfläche einer Betonhülle überspannend
auf dieser angeordnet. Die Betonhülle umfaßt dabei eine Stütze an einem Mast.
[0026] Freileitungen für die Versorgung mit elektrischer Energie sind in der Regel durch
Maste gestützt, die in Stahlgitterbauweise ausgeführt sind. Ein derartiger Stahlgittermast
ruht auf bis zu vier Stützen, die mit im Boden verankerten Betonfundamenten verbunden
sind. Nur in Ausnahmefällen ragen die Fundamente mehrere Meter aus dem Boden heraus.
In der Regel schließen die Fundamente mit dem umgebenden Gelände ab oder enden weniger
als 1 m über dem Niveau des umgebenden Geländes.
[0027] Bei fast allen Freileitungsmasten ist die Stahlgitterkonstruktion leicht erreichbar.
Um die Stahlgitterkonstruktion vor Einwirkungen von außen zu schützen, ist es daher
notwendig, die vorhandenen Freileitungsmasten nachzurüsten.
[0028] Freileitungsmaste stehen in der Regel in schwer zugänglichem Gelände. Das gilt insbesondere
für schwere Transportmittel.
[0029] Es ist daher die Aufgabe gestellt, eine Schutzvorrichtung für einen Stahlgittermast
zu entwickeln, die auf einfache Weise mit kleinem technischen Aufwand zu transportieren
und zu montieren ist.
[0030] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf dem Fundament einer jeden
Stütze des Stahlgittermastes abgestützt vorgefertigte Schalen die Stütze umfassend
zusammengefügt sind und daß der Raum innerhalb der zusammengefügten Schalen mit einem
aushärtenden Material angefüllt ist.
[0031] Durch die Verwendung vorgefertigter Schalen wird der Vorteil erzielt, daß die Fertigung
der Schutzvorrichtung wenigstens teilweise fabrikmäßig erfolgt. Die Dimensionierung
der Schalen ist der Form eines Stahlgittermastes angepaßt. Die vorgefertigten Schalen
sind relativ leicht und können einzeln auf einem kleinen Fahrzeug zum Bestimmungsort
transportiert werden. Auch das Anbringen der Schalen am Stahlgittermast erfolgt mit
wenigen leichten technischen Hilfsmitteln. Das nach Montage der Schalen vorgesehene
Anfüllen mit aushärtendem Material erfordert nur wenige technische Hilfsmittel. In
der Regel reicht eine Pumpe aus. Das aushärtende Material ist über eine längere Zeitspanne
zu verarbeiten. Es ist nicht erforderlich, eine große Materialmenge gleichzeitig
anzuliefern. Vielmehr reicht es aus, wenn das aushärtende Material mit kleinen Transportern
nacheinander angeliefert wird. Auch eine Herstellung des aushärtenden Materials am
Verwendungsort ist möglich.
[0032] Es wird der Vorteil erzielt, daß eine große Anzahl Freileitungsmaste mit geringem
technischen Aufwand schnell und kostengünstig gegen Einwirkungen von außen zu schützen
sind.
[0033] Die Stütze umfassend sind beispielsweise zwei Schalen zusammengefügt, wobei die
erste Schale zwei Drittel und die zweite Schale ein Drittel des Umfangs der Stütze
umfaßt. Bei dieser Aufteilung sind die Schalen an die übliche Anordnung der Querstreben
an einem Stahlgittermast angepaßt. Einkerbungen für die Querstreben sind im Bereich
der Stoßkanten in den Schalen anzubringen.
[0034] Beispielsweise sind die vorgefertigten Schalen im Bereich der Stoßkanten, an denen
sie zusammenzufügen sind, dünner als sonst. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß
während der Montage am Mast auf einfache Weise Öffnungen für die Querstreben des Mastes
in den vorgefertigten Schalen anzubringen sind. Nach der Anordnung der Schalen am
Mast wird der dünnere Bereich noch vor dem Einfüllen des aushärtenden Materials verstärkt.
[0035] Die Schalen bestehen beispielsweise aus armiertem Beton, der die gewünschte Festigkeit
hat und fabrikmäßig schnell und kostengünstig zu verarbeiten ist.
[0036] In der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung sind die vorgefertigten Schalen beispielsweise
durch den Raum zwischen den Schalen durchdringende mit Muttern versehene Gewindestangen
miteinander verbunden. Spannschlösser gewähren eine stabile Verbindung.
[0037] Zur Verstärkung des im Bereich der Querstreben zunächst dünneren Bereiches der vorgefertigten
Schalen eignet sich Armierungsstahl.
[0038] Ein zum Anfüllen des Raumes innerhalb der zusammengefügten Schalen geeignetes aushärtendes
Material ist Beton, der mit Armierungsstahl verstärkt sein kann. Beton ist hinsichtlich
der Festigkeit, der Handhabung und der Kosten ein für eine gegen Einwirkungen von
außen widerstandsfähige Ummantelung geeigenetes Material. Es sind jedoch auch andere
aushärtende Materialien einsetzbar.
[0039] Beispielsweise ist der Teil des Stahlgittermastes, der von aushärtendem Material
eingeschlossen ist, zuvor mit Bitumen beschichtet. Dadurch wird die Stahlgitterkonstruktion
vor Korrosion geschützt.
[0040] Der Stahlgittermast kann unter dem aushärtenden Material mit einer Gummischicht überzogen
sein. Diese Gummischicht ist z.B. mit dem Bitumen der Bitumenschicht aufgeklebt. Durch
die Gummischicht wird der Mast beim Einfüllen von aushärtendem Material, beispielsweise
von Beton, in die montierten Schalen schützend umschlossen.
[0041] Gleichartige zusammengefügte und mit aushärtendem Material gefüllte vorgefertigte
Schalen sind bei entsprechender Dimensionierung auch an den Hauptquerstreben eines
Stahlgittermastes, die von einer Stütze ausgehen, einsetzbar. Diese Schalen sind formschlüssig
mit den Schalen, die die Stütze umfassen, verbunden.
[0042] Mit der geschilderten Schutzvorrichtung für einen Stahlgittermast wird der Vorteil
erzielt, daß ein Stahlgittermast auch in schlecht zugänglichem Gelände schnell und
zuverlässig und gleichzeitig mit geringem technischem Aufwand und kostengünstig gegen
Einwirkungen von außen widerstandsfähig zu machen ist.
[0043] Mit Betonschalen allein werden die Maststützen bereits vor Zerstörungsversuchen
geschützt. Eine Überwachung ist gegeben, da bei einer gewaltsamen Zerstörung der Betonschale
stets auch der Sensordraht durchtrennt und dadurch ein Signal abgegeben wird.
[0044] Beispielsweise sind auf der Innenoberfläche vorgefertigter Schalen elektrische Leitungen
angeordnet, die mit dem Alarmgeber in Verbindung stehen. Dieser Alarmgeber löst Alarm
aus, falls eine der Leitungen verletzt wird. Hiermit wird der Vorteil erzielt, daß
eine Beschädigung der Schutzvorrichtung sofort erkennbar ist, noch bevor der Stahlgittermast
beschädigt werden kann.
[0045] Die elektrischen Leitungen sind beispielsweise an vorgefertigten Drahtgittern angeordnet,
was ihre Montage vereinfacht. Die Drahtgitter sind auch bereits bei der Herstellung
der vorgefertigten Schalen montierbar.
[0046] Vorteilhaft ist, an einem Mast mindestens zwei in ihrer Funktionsweise unterschiedliche
Sensoren anzuordnen. Damit wird die Zuverlässigkeit der Überwachung erheblich verbessert.
Schon durch die Verwendung von zwei gleichartigen Sensoren wird ein Defekt in einem
der Sensoren kompensiert. Zwei unterschiedliche Sensoren aber ergänzen sich und erzielen
stets eine hohe Zuverlässigkeit. Fehlalarme sind weitgehend ausgeschlossen. Beispielsweise
ist stets von einem Sabotageakt auszugehen, falls ein Körperschallaufnehmer ein Sägegeräusch
detektiert und gleichzeitig ein Infrarotdetektor die Anwesenheit einer Person am Fuß
des Mastes meldet.
[0047] Zur Nachrichtenübermittlung der codierten Signale von der Signalabgabestation eines
Mastes zur Signalempfangsstation in der Überwachungszentrale oder zu einer Signalempfangsstation
an einem anderen Mast, stehen mehrere verschiedenartige Übermittlungswege bereit.
Die Nachrichtenübermittlung erfolgt erfindungsgemäß entweder drahtlos oder leitungsgebunden.
Zur drahtlosen Übermittlung sind die Signalabgabestationen als Sender und die Signalempfangsstationen
als Empfänger für beispielsweise Funk, Infrarot oder Ultraschallsignale ausgebildet.
Ultraschallsender und Ultraschallempfänger sind zur Ultraschallübertragung auch
beispielsweise mit einer vorhandenen Leitung, dem Erdseil oder einem Phasenleiter
der Freileitung verbunden.
[0048] Zur leitungsgebundenen Informationsübermittlung sind die Signalabgabestationen mit
Signalempfangsstationen z.B. durch eine zusätzliche Leitung verbunden, die in vom
Boden nicht erreichbarer Höhe von den Masten gehalten ist. Diese zusätzliche Leitung
ist beispielsweise ein Lichtwellenleiter, der besonders für die Informationsübermittlung
geeignet ist.
[0049] Nach einem anderen Beispiel sind die Signalabgabestationen und die Signalempfangsstationen
zur Informationsübermittlung zwischen den Masten einer Freileitung mit deren Erdseil
verbunden. Das Erdseil einer Freileitung dient zunächst als Blitzableiter und ist
erfindungsgemäß zur Signalübertragung geeignet. An das Erdseil sind die Signalabgabestationen
und die Signalempfangsstationen beispielsweise induktiv angekoppelt. Auf diese Weise
wird eine störungsfreie Signalübertragung sichergestellt.
[0050] Es ist bekannt, Telefongespräche über Hochspannungs-Freileitungen zu führen. Das
Problem besteht hierbei in der Regel im Ein- und Auskoppeln der Schwachstromsignale
und in der Vermeidung von Überschlägen. Damit letztere vermieden werden, muß ein genügender
Abstand zu der Hochspannungsleitung gehalten werden.
[0051] Die Verwendung des Erdseiles als Übertragungsleitung mag zunächst überraschen. Dies
deshalb, weil das an der Spitze der Masten laufende Erdseil an jedem Mast mit diesem
leitend verbunden ist, um an diesen Punkten geerdet zu werden. Die Masten selber
stellen jedoch Impedanzen dar, die insbesondere bei höher frequenten Informationen
keine vollständige Ableitung zur Erde bewirken. Vielmehr bilden das Erdseil und die
Masten Impedanznetzwerke in Kettenform, die durch ein π- oder T-förmiges Ersatzschaltbild
gekennzeichnet werden können. Versuche haben ergeben, daß eine Übertragung von höher
frequenten Informationen auf diese Weise tatsächlich möglich ist.
[0052] Besonders vorteilhaft ist eine Signalübertragungsstrecke, die zweifach redundant,
sowohl durch eine Funkverbindung als auch durch eine Verkabelung, gebildet ist.
[0053] Die an einem Mast zur Überwachung angeordneten Geräte und Systeme, wie Sensoren,
Auswerteeinheit, Verstärkereinheit, Signalabgabestation und Signalempfangsstation
benötigen zum Betrieb elektrische Energie. Diese kann auf verschiedene Weise bereitgestellt
sein. Beispielsweise sind die Geräte und Systeme auch zur Energieversorgung induktiv
mit dem Erdseil der Freileitung verbunden. Das Erdseil wird nämlich stets von Ausgleichsströmen
durchflossen. Diese Ausgleichsströme sind erfindungsgemäß für die Energieversorgung
der Geräte und Systeme nutzbar.
[0054] Der vorstehend erwähnten Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch die Unsymmetrie
der Hochspannungsleitungen im Erdseil Ausgleichsströme erzeugt werden, die eine beachtliche
Stromstärke haben können. Wenn dieser Ausgleichsstrom induktiv ausgekoppelt wird,
so kann man genügend Leistung zur Versorgung der Übertragungsgeräte entnehmen. Die
Übertragungsgeräte werden dadurch von einer externen Versorgung, wie beispielsweise
Solarzellen oder dergleichen unabhängig.
[0055] Eine Möglichkeit, um an der gewünschten Stelle aus dem Erdseil den Ausgleichsstrom
zur Gewinnung der Versorgungsspannung auszukoppeln, kann darin bestehen, daß das
Erdseil an dieser Stelle von einem magnetischen Hohlkörper umgeben wird, der eine
Sekundärwicklung trägt. Der Hohlkörper kann beispielsweise nach Art eines Transformators
aus einem U-Teil und einem gegen die Schenkel gesetzten I-Teil bestehen. Die Sekundärwicklung
wird zweckmäßigerweise auf dem I-Teil angeordnet. Der U-Teil und der I-Teil können
von Transformator-Blechen gebildet sein, um Wirbelstromverluste gering zu halten.
[0056] Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wirkt das Erdseil als Primärwicklung.
Der Sekundärwicklung kann dann der Strom zur Versorgung der Geräte entnommen werden.
[0057] Wenn die Übertragungsgeräte an den Masten befestigt sind, so wird zweckmäßigerweise
eine Auskopplung des Ausgleichsstromes des Erdseiles an beiden von dem betreffenden
Mast ausgehenden Erdseilabschnitten vorgenommen.
[0058] Das Aus- und Einkoppeln der Information aus dem Erdseil und in das Erdseil kann auf
dem gleichen Wege erfolgen, wie das Auskoppeln des Ausgleichsstromes. Der Hohlkörper
kann dazu mit einer zusätzlichen Sekundärwicklung versehen werden, mittels welcher
die Information ein- und ausgekoppelt werden kann. Diese zusätzliche Sekundärwicklung
sollte zweckmäßigerweise eine geringere Windungszahl als die erstgenannte Sekundärwicklung
haben, um ihre Induktivität für die Übertragung von Hochfrequenz geringer zu machen.
Zweckmäßigerweise wird diese zusätzliche Sekundärwicklung über einen selektiven Serienresonanzkreis
mit dem Gerät verbunden. Dieser Serienresonanzkreis kann dann auf die zu übertragende
Hochfrequenz abgestimmt werden.
[0059] Die Energieversorgung kann auch über eine induktive oder kapazitive Verbindung mit
spannungsführenden Leitern gewährleistet sein. Nach einem weiteren Beispiel sind auf
jedem Mast einer Freileitung Solarzellen angeordnet, die die elektrische Energie für
die am Mast angeordneten Geräte und Systeme liefern.
[0060] Besonders geeignet ist eine photo-voltaische akkugepufferte Energieversorgung.
[0061] Für die Energieversorgung kommt man erfindungsgemäß ohne zusätzliche Leitungen aus,
die von Mast zu Mast verlaufen.
[0062] Die an jedem Mast angeordneten Auswerteeinheiten nehmen eine Codierung der abzugebenden
Signale vor. Beispielsweise sind von den Signalabgabestationen aus binärcodierte Informationen
frequenzmoduliert an die Signalempfangsstationen übertragbar.
[0063] Damit wird der Vorteil erzielt, daß bei einer Übertragung der Signale über einen
Übertragungsweg in der zentralen Signalempfangsstation anhand der Codierung eindeutig
festzustellen ist, von welchem Mast das Signal kommt. Folglich ist der Ort der Gewalteinwirkung
sofort auf einfache Weise zu lokalisieren.
[0064] Beispielsweise hat jeder Mast eine Code-Nummer. Die Maste sind so in zyklischer Folge
anwählbar. Eine Maststation-Anwahleinheit in der Zentrale verhindert ein vorzeitiges
Weiterschalten zum nächsten Mast, bevor die Signale eines Mastes registriert sind.
[0065] Mit der Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß eine große Anzahl von
Freileitungsmasten, die weiträumig in einem großen Gebiet verteilt stehen, mit wenig
Personaleinsatz wirkungsvoll zu überwachen ist. Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung
wird bereits der Versuch eines Gewalttäters einen Mast zu beschädigen, sofort registriert
und lokalisiert. Maßnahmen zum Ergreifen des Täters am Tatort oder in dessen Nähe
können bei Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Überwachung von Masten
einer Freileitung rechtzeitig eingeleitet werden. Mit der Erfindung ist ein wirksamer,
umfassender Schutz von Freileitungen der öffentlichen Energieversorgung gegeben.
[0066] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert:
FIG 1 zeigt einen Mast einer Freileitung, der zum Verhindern von Sabotageakten mit
einer Überwachungseinrichtung ausgestattet ist; die Figur zeigt außerdem eine zentrale
Empfangsstation für Signale der Überwachungseinrichtung.
FIG 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Schutzvorrichtung, die eine
Stütze eines Stahlgittermastes umfaßt, wobei die Schalen gleichmäßig dick sind.
FIG 3 zeigt eine ähnliche Schutzvorrichtung mit im Bereich der Stoßkanten dünner ausgebildeten
Schalen.
FIG 4 zeigt einen ersten Mast für eine Hochspannungs-Freileitung.
FIG 5 zeigt einen zweiten Mast für eine Hochspannungs-Freileitung.
FIG 6 zeigt zwei Masten einer Hochspannungs-Freileitung mit Erdseil (wobei die Hochspannungsleitungen
der Einfachheit halber weggelassen sind).
FIG 7 zeigt eine Vorrichtung zur Auskopplung von Energie aus dem Erdseil zwecks Erzeugung
einer Versorgungsspannung sowie zum Ein- und Auskoppeln von Informationssignalen.
[0067] Ein Mast 1, der Teil einer Freileitung ist, ist nach FIG 1 zum Verhindern von Sabotageakten
mit verschiedenartigen Schutz- und Überwachungseinrichtungen ausgestattet. Als Sensor
ist für einen möglichen Täter unerreichbar, am oberen Abschnitt des Mastes 1 ein Körperschallaufnehmer
2 angeordnet, der mit einer Auswerteeinheit 3 verbunden ist. Mit diesem System sind
Körperschallgeräusche auf ihre Ursache hin analysierbar. Es ist eindeutig zu erkennen,
ob Handlungen vorgenommen werden, die den Mast 1 beschädigen können. Ergänzend ist
als zweiter Sensor im oberen Abschnitt des Mastes 1 ein Infrarotdetektor 4 angeordnet,
der ebenfalls mit der Auswerteeinheit 3 in Verbindung steht. Mit dem Infrarotdetektor
4 werden Wärmequellen am Fuß des Mastes 1 erkannt. Diese Wärmequellen sind beispielsweise
auf den Gebrauch von Werkzeugen zurückzuführen. Es ist aber auch möglich, mit dem
Infrarotdetektor 4 die Anwesenheit von Personen zu erkennen. Der Körperschallaufnehmer
2 und der Infrarotdetektor 4 ergänzen sich darin, Maßnahmen, die darauf gerichtet
sind, den Mast 1 zu beschädigen, sicher zu erkennen. Fehlmeldungen werden weitgehend
ausgeschlossen. Ein dritter Sensor ist durch einen Sensorschlauch 5 gegeben, der
auf der Innenoberfläche einer Betonschale 6 angeordnet ist, die eine Stütze 7 des
Mastes 1 umschließt. Auch der Sensorschlauch 5 steht über eine nichtdargestellte
Leitung mit der Auswerteeinheit 3 in Verbindung. Der in Stahlgitterbauweise erstellte
Mast 1 steht mit Stützen 7 auf Betonfundamenten 8. Um den Mast 1 vom Boden bis ungefähr
in eine Höhe von 5 Metern vor Angriffen zu schützen, sind die Stahlgitterstützen 7
umfassend Betonschalen 6 angeordnet. Diese sind widerstandsfähiger als die Stahlgitterkonstruktion.
Darüber hinaus wird eine Beschädigung einer Betonschale 6 mittels eines Sensorschlauches
5 erkannt. Am Mast 1 können noch weitere nicht dargestellte Sensoren, beispielsweise
eine Fernsehkamera, installiert sein. Die Auswerteeinheit 3 ist über einen Verstärker
9 mit einem Sender 10 verbunden. Falls von den Sensoren 2,4,5 auf ein Attentat hinweisende
Signale der Auswerteeinheit 3 zugeführt werden, wird von dort ein codiertes Signal
an den Sender 10 abgegeben. Die Signale werden in einer Überwachungszentrale mit einem
Empfänger 12 aufgenommen und einem Alarmgeber 13 zugeführt. Das Personal in der Überwachungszentrale
11 erkennt aufgrund der Codierung sofort welcher Mast betroffen ist. Gegenmaßnahmen
werden dann unverzüglich eingeleitet. Damit der Sender 10 mit einer möglichst geringen
Ausgangsleistung auskommt, ist auf dem Mast 1 auch ein Empfänger 14 angeordnet, der
über einen Verstärker 15 mit dem Sender 10 in Verbindung steht.
[0068] Der Empfänger 14 auf dem Mast 1 empfängt Signale benachbarter Maste, die dann vom
Sender 10 weitergeleitet werden. Der Sender 10 auf dem Mast 1 muß also nicht mehr
direkt den Empfänger 12 der Überwachungszentrale 11, sondern nur Empfänger anderer
Maste erreichen. Die Informationen der Auswerteeinheit 3 können statt drahtlos über
den Sender 10 auch über eine Leitung übertragen werden, die an den Masten der Freileitung
angebracht ist. Auch eine induktive Ankopplung des Ausganges der Auswerteeinheit
3 an das Erdseil 16, das als Blitzschutz die Spitzen der Maste miteinander verbindet,
ist möglich. Bei Einsatz der nicht dargestellten leitungsgebundenen Informationsübermittlung
muß auch der Alarmgeber 13 der Überwachungszentrale 11 an die Leitung, beispielsweise
an das Erdseil 16, genauso wie die Auswerteeinheit 3 angekoppelt sein. Zur Versorgung
der am Mast 1 angeordneten Geräte und Systeme mit elektrischer Energie ist auf der
Spitze des Mastes 1 ein Träger, der Solarzellen 17 trägt, angeordnet. Die Solarzellen
17 sind über nicht dargestellte Versorgungsleitungen mit den verschiedenen Sensoren
2, 4 und 5, mit der Auswerteeinheit 3, dem Sender 10, dem Empfänger 14 und mit den
Verstärkern 9 und 15 verbunden. Statt durch Solarzellen 17 kann die Energieversorgung
der Geräte und Systeme am Mast 1 durch eine induktive oder kapazitive Ankopplung an
eine Freileitung oder durch eine induktive Ankopplung an das Erdseil 16 erfolgen.
[0069] Ein Stahlgittermast 1 für eine Freileitung weist vier Stützen 7 auf, die mit im Boden
verankerten Betonfundamenten 8 verbunden sind. Jede dieser vier Stützen 7 sind gleichartig
konstruiert und werden auf gleiche Weise durch Schutzvorrichtungen vor Einwirkungen
von außen geschützt. In der FIG 2 ist daher nur eine Stütze 7 des Stahlgittermastes
1 dargestellt. Sie weist im Querschnitt zwei in einem Winkel von 90° zueinander angeordnete
Schenkel auf. Von der Stütze 7 gehen mehrere Querstreben aus, durch die die Stütze
7 mit einer benachbarten Stütze verbunden ist.
[0070] Eine Schutzvorrichtung besteht aus zwei vorgefertigten Schalen 103 und 104 aus armiertem
Beton. Die Schalen 103 und 104 umfassen zusammengefügt die Stütze 7. Dabei umfaßt
die erste Schale 103 zwei Drittel und die zweite Schale 104 ein Drittel des Umfanges
der Stütze 7. Beide Schalen 103 und 104 sind auf dem Fundament 8 der Stütze 7 abgestützt.
Im Bereich der Stoßkanten 105 sind Öffnungen für Querstreben der Stütze 7 in den Schalen
103 und 104 anzubringen. Durch die Anordnung der Querstreben an der Stütze 7 und durch
das Größenverhältnis der beiden Schalen 103 und 104 sind alle Querstreben im Bereich
der Stoßkanten 105 durch die Schalen 103 und 104 hindurchgeführt. Die Schalen 103
und 104 sind durch mit Muttern versehene Gewindestangen 107 fest miteinander verbunden.
Die Stütze 7 ist innerhalb der Schutzvorrichtung mit Bitumen beschichtet. Auf der
Bitumenschicht ist eine Gummischicht 100 aufgeklebt. Auf der Innenoberfläche der beiden
Schalen 103 und 104 sind vorgefertigte Drahtgitter 108 angeordnet, die elektrische
Leitungen halten. Diese Leitungen sind mit einem Signalgeber, beispielsweise mit dem
Sender 10 in FIG 1, elektrisch verbunden. Bei Verletzung von einer der Leitungen an
einem Drahtgitter 108 wird der Signalgeber aktiviert. Der verbleibende Raum 109 innerhalb
der beiden Schalen 103 und 104 ist mit Beton angefüllt, in dem sich Armierungsstahl
befindet. Die gesamte Schutzvorrichtung ist einfach und kostengünstig herzustellen
und zu montieren und schützt die Stütze 7 des Stahlgittermastes 1 zuverlässig vor
Einwirkungen von außen.
[0071] Eine weitgehend gleichartige Schutzvorrichtung nach FIG 3 weist Schalen 103 und 104
auf, die im Bereich der Stoßkanten 102 dünner ausgebildet sind als sonst. Dadurch
sind Öffnungen für Querstreben in den Schalen 103 und 104 im Bereich der Stoßkanten
102 bei der Montage am Mast 1 besonders leicht anzubringen. Nach der Montage der beiden
Schalen 103 und 104 sind die verdünnten Bereiche durch Armierungsstahl 106 verstärkt
worden.
[0072] Der in FIG 4 gezeigte Mast trägt an Isolatoren sechs Hochspannungs-Freileitungen
mit den Drehstrom-Phasen R, S und T. Auf der Spitze des Mastes sitzt ein parallel
zu den Hochspannungs-Leitungen verlaufendes Erdseil 16 auf, das leitend mit dem Mast
verbunden ist.
[0073] FIG 5 zeigt einen anderen Mast, der an Isolatoren nur drei Hochspannungs-Freileitungen
trägt, die verschiedene Drehstromphasen R, S, T führen. Auch hier ist das Erdseil
16 wiederum über die Mastspitze geführt.
[0074] Das Erdseil 16 dient als Blitzableiter. Wegen der unsymmetrischen Anordnung der
verschiedene Drehstrom-Phasen führenden Hochspannungs-Freileitungen werden in dem
aus Metall, vorzugsweise aus Stahl, bestehenden Erdseil 16 Ausgleichsströme induziert,
die über die Masten zur Erde abfließen.
[0075] FIG 6 zeigt zwei Masten 1, 200, an denen jeweils ein Gerät 203 befestigt ist. Dieses
Gerät kann beispielsweise ein Verstärker mit Schalldetektor sein. Der Schalldetektor
spricht beispielsweise dann an, wenn an seinem Mast gesägt wird.
[0076] Das Erdseil 16 ist zu beiden Seiten der Verbindungsstelle, an dem es auf einem Mast
aufsitzt, von einem Hohlkörper 204 umgeben, der aus magnetisch leitendem Material
besteht. Jeder Hohlkörper 204 weist zwei (in FIG 6 nicht sichtbare) Sekundärwicklungen
auf, die mit dem Gerät 203 verbunden sind. Von der einen Sekundärwicklung wird ein
Versorgungsstrom für das Gerät 203 abgeleitet. Über die andere Sekundärwicklung werden
Informationssignale in das Erdseil 16 eingekoppelt bzw. von diesem ausgekoppelt.
[0077] FIG 7 zeigt den Hohlkörper 204 genauer. Er besteht aus einem U-Teil 205 und einem
gegen dessen Schenkel gesetzten I-Teil 206.
[0078] Das U-Teil 205 und das I-Teil 206 sind von Transformatorblechen gebildet, um Wirbelstromverluste
zu vermeiden. Auf dem I-Teil 206 sitzt eine erste Sekundärwicklung 207 mit einer größeren
Zahl von Windungen sowie eine zweite Sekundärwicklung 208 mit einer kleineren Zahl
von Windungen. Aus der erstgenannten Sekundärwicklung 207 wird ein Versorgungsstrom
für das Gerät 203 abgeleitet. Dieser niederfrequente Versorgungsstrom geht auf den
im Erdseil 16 fließenden Ausgleichsstrom zurück. Die zweite Sekundärwicklung 208 dient
dagegen zum Ein- und Auskoppeln von Informationssignalen in das Erdseil 16 bzw. aus
dem Erdseil 16. Informationssignale können beispielsweise von dem im Gerät 203 befindlichen
Detektor erzeugt werden. Es ist auch möglich, daß das Gerät 203 nur zur Verstärkung
von Informationssignalen dient, die von einem anderen Gerät 203 an einem anderen Mast
erzeugt werden. Das Gerät 203 enthält einen Serienresonanzkreis 209, der selektiv
auf die Hochfrequenz der Informationssignale abgestimmt ist.
1. Einrichtung zur Überwachung von Masten (1) einer Freileitung, um Sabotageakte
zu verhindern, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Mast (1) mindestens ein Sensor (2,4,5) zum Detektieren von Erschütterungen
oder Bewegungen angeordnet ist, daß mit den an einem Mast (1) angeordneten Sensoren
(2,4,5) eine Auswerteeinheit (3) verbunden ist, die über eine Verstärkereinheit (9)
mit einer am Mast (1) angeordneten Signalabgabestation (10) für codierte Signale in
Verbindung steht, daß zum Empfang von Signalen der Signalabgabestationen anderer
Maste an einem Mast (1) eine Signalempfangsstation (14) angeordnet ist und daß diese
Signalempfangsstation (14) über eine Verstärkereinheit (15) mit einer am selben Mast
(1) angeordneten Signalabgabestation (10) in Verbindung steht und daß eine zentrale
Signalempfangsstation (12), die mit einem Alarmgeber (13) verbunden ist, in einer
Überwachungszentrale (11) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) jeweils im Bereich der Mastspitze befestigt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Gerät zur optischen, insbesondere kathodenstrahl-oszillographischen, Darstellung
der von einer Abhöreinheit empfangenen analogen Körperschall-Signale.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an einem Mast (1) angeordnete Signalabgabestation (10) eine Ausgangsleistung
hat zur Signalübermittlung an Signalempfangsstationen, die an benachbarten und an
den übernächsten Masten angeordnet sind, wodurch Signale redundant von Mast zu Mast
weiterzureichen sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß von benachbarten Signalabgabestationen (10) aus Signale mit unterschiedlichen
Übertragungsfrequenzen übertragbar sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in sturm-, wasser- und brandgeschützter Ausführung am jeweils überwachten Mast
(1) eine Maststation befestigt ist, umfassend mindestens einen an der Mastkonstruktion
angebrachten Körperschallaufnehmer (2) und mindestens eine diesem nachgeschaltete
elektronische Baueinheit, letztere bestehend aus einer Auswerteeinheit (3) und einem
Verstärker (9) und dem Verstärker (9) zweikanalig nachgeschalteten ersten und zweiten
Signalaufbereitungsstrecken.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Körperschallaufnehmer (2) mit zueinander parallelen Signalwegen
zur nachgeschalteten Auswerteeinheit (3) vorgesehen sind und ihre Signale im Sinne
einer Oder-Bedingung die Auswerteeinheit (3) steuern.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor einen Infrarotdetektor (4) enthält.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor eine Fernsehkamera ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor einen Draht oder einen Schlauch (5) aufweist, wobei bei einer Beschädigung
des Drahtes oder des Schlauches (5) ein Signal an die Signalabgabestation (10) am
Mast (1) gegeben wird.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor einen Draht oder einen Schlauch (5) aufweist, der auf einer eine Stütze
(7) eines Mastes (1) umfassenden Betonschale (6), deren Innenoberfläche überspannend
angeordnet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenoberfläche der Schale (6) elektrische Leitungen angeordnet sind,
die mit einem Signalgeber verbunden sind, wobei bei Verletzung mindestens einer Leitung
ein Signal ausgelöst wird.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Leitungen an vorgefertigten Drahtgittern (108) angeordnet sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 11, wobei Stützen (7) eines Mastes (1) auf Fundamenten
(8) ruhen, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Fundament (8) einer jeden Stütze (7) des Stahlgittermastes abgestützt
vorgefertigte Schalen (103 und 104), die insbesondere aus armiertem Beton bestehen,
die Stütze (7) umfassend zusammengefügt sind, wobei die erste Schale (103) zwei Drittel
und die zweite Schale (104) ein Drittel des Umfanges der Stütze (7) umfaßt, und daß
der Raum (109) innerhalb der zusammengefügten Schalen (103 und 104) mit einem aushärtenden
Material, insbesondere mit armiertem oder nicht armiertem Beton angefüllt ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgefertigten Schalen (103 und 104) im Bereich der Stoßkanten (102), an
denen sie zusammenzufügen sind, dünner sind als sonst, so daß dort Öffnungen für
Querstreben des Stahlgittermastes in den vorgefertigten Schalen (103 und 104) anzubringen
sind und daß der dünnere Bereich der Schalen (103 und 104) nach der Anordnung der
Schalen (103 und 104) an der Stütze (7) und vor dem Einfüllen des aushärtenden Materials
zu verstärken ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (103 und 104) durch den Raum (109) zwischen den Schalen (103 und
104) durchdringende mit Muttern versehene Gewindestangen (107) miteinander verbunden
sind.
17. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze (7) beschichtet ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß gleichartige zusammengefügte und mit aushärtendem Material gefüllte vorgefertigte
Schalen Hauptquerstreben des Stahlgittermastes umfassend angeordnet sind.
19. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Mast (1) mindestens zwei in ihrer Funktionsweise unterschiedliche Sensoren
(2,4,5) angeordnet sind.
20. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) Funksender und die Signalempfangsstationen (12,14)
Funkempfänger sind.
21. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) Infrarotsender und die Signalempfangsstationen
(12,14) Infrarotempfänger sind.
22. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) Ultraschallsender und die Signalempfangsstationen
(12,14) Ultraschallempfänger sind, wobei eine drahtlose Ultraschallübertragung erfolgt.
23. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) und die Signalempfangsstationen (12,14) durch
Leitungen miteinander verbunden sind.
24. Einrichtung nch Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen Lichtwellenleiter sind.
25. Einrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) Ultraschallsender und die Signalempfangsstationen
(12,14) Ultraschallempfänger sind, die zur Ultraschallübertragung mit einem Phasenleiter
gekoppelt sind.
26. Einrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das den Blitzableiter bildende Erdseil (16) als Übertragungsleitung verwendet
wird.
27. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) Ultraschallsender und die Signalempfangsstationen
(12,14) Ultraschallempfänger sind, die zur Ultraschallübertragung mit dem Erdseil
(16) gekoppelt sind.
28. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalabgabestationen (10) und die Signalempfangsstationen (12,14) mit dem
Erdseil (16) induktiv gekoppelt sind.
29. Einrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalübertragungsstrecke von einer Energie- und Signalübertragungs-Verkabelung
gebildet wird, welche die einzelnen Maststationen untereinander und mit der Mastüberwachungszentrale
(11) elektrisch verbindet.
30. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalübertragungsstrecke zweifach redundant sowohl durch eine Funkverbindung
als auch durch eine Verkabelung gebildet ist.
31. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsspannung für an der Übertragungsstrecke vorgesehene Übertragungsgeräte
(203), wie Sender (10), Empfänger (14), Sensoren (2,4,5) und dergleichen aus dem in
dem Erdseil (16) induzierten Ausgleichsstrom gewonnen wird.
32. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Mast (1) angeordnete Geräte und Systeme, wie Sensoren (2,4,5), Auswerteeinheit
(3), Verstärkereinheiten (9,15), Signalabgabestationen (10) und Signalempfangsstation
(14) zur Energieversorgung mit dem Erdseil (16) der Freileitung induktiv verbunden
sind.
33. Einrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdseil (16) an der Stelle der ge-wünschten Auskopplung des Ausgleichsstromes
von einem magnetisch leitenden Hohlkörper (204) mit mindestens einer Sekundärwicklung
(207,208) umgeben ist.
34. Einrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (204) nach Art eines Transformators aus einem U-Teil (205) und
einem gegen die Schenkel gesetzten I-Teil (206) besteht.
35. Einrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß der I-Teil (206) die Sekundärwicklungen (207,208) trägt.
36. Einrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß der U-Teil (205) und der I-Teil (206) von Transformator-Blechen gebildet sind.
37. Einrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß an mit Übertragungsgeräten (203) versehenen Masten eine Auskopplung des Ausgleichsstromes
des Erdseiles (16) an beiden von dem betreffenden Mast ausgehenden Erdseilabschnitten
erfolgt.
38. Einrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Aus- und Einkoppeln der Informationen aus dem Erdseil (16) und in das Erdseil
(16) auf dem gleichen Weg erfolgt wie das Auskoppeln des Ausgleichsstromes.
39. Einrichtung nach Anspruch 33 und 38, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (204) zwei Sekundärwicklungen (207,208) aufweist, von denen die
erste (207) zum Auskoppeln des Ausgleichsstromes und die zweite (208) zum Ein- und
Auskoppeln von Informationssignalen dient.
40. Einrichtung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Sekundärwicklung (208) über einen selektiven Serienresonanzkreis (209)
mit dem Gerät (203) verbunden ist.
41. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Mast (1) angeordnete Geräte und Systeme zur Energieversorgung mit spannungsführenden
Leitern der Freileitung induktiv oder kapazitiv verbunden sind.
42. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Mast (1) angeordnete Geräte und Systeme zur Energieversorgung mit am
Mast (1) angeordneten Solarzellen (17) verbunden sind.
43. Einrichtung nach Anspruch 42, gekennzeichnet durch eine photo-voltaische akkugepufferte Energieversorgung für die Maststationen und
die Übertragung der ersten und zweiten Ausgangssignale von der Maststation auf die
Mastüberwachungszentrale (11) bzw. umgekehrt per Funk.
44. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von Signalabgabestationen (10) binärcodierte Informationen frequenzmoduliert
an die Signalempfangsstationen (12,14) übertragbar sind.
45. Einrichtung nach Anspruch 44 mit einer Mehrzahl von in die Mastüberwachung einbezogenen
Masten, deren jeder eine Maststation aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Maststationen ein besonderes Mastkennungssignal, z.B. eine Code-Nummer,
zugeordnet ist und ein Alarm- und Code-Scanner zur periodischen Abgabe einer Serie
von Scanner-Signalen eingerichtet ist, wobei je eines der Scanner-Signale mit je einem
der Mastkennungs-Signale übereinstimmt, so daß die Maststationen der überwachten
Masten, z.B. in zyklischer Folge, anwählbar sind und die zur Funktionskontrolle dienenden
Normalsignale der jeweils angewählten Maststation oder ihre Alarmsignale durch die
Mastüberwachungszentrale (11) empfangbar sind.
46. Einrichtung nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß eine Maststation-Anwahleinheit in der Überwachungszentrale (11) zur Abgabe eines
Haltesignales einge richtet ist, welches zusammen mit dem Anwahlsignal abgegeben
wird und ein automatisches Weiterschalten auf den Empfang der Signale von der nächsten
Maststation verhindert, solange nicht durch Betätigung eines Befehlsgebers, z.B. einer
Freigabetaste, das Weiterschalten freigegeben ist.