[0001] Die Erfindung betrifft einen Mechanismus für einen mit einem Leitungsschutzschalter
kombinierten Fehlerstromschutzschalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Mechanismus ist bereits bekannt (DE-PS 29 04 211). Bei diesem Mechanismus
sind konstruktive Maßnahmen vorgesehen, die die Wiedereinschaltung des auf einen Fehlerstrom
ansprechenden Auslöserelais mit großer, jedoch sehr weich einzuleitender Kraft bewirken,
so daß ein Zerschlagen der empfindlichen Polflächen des meist nach dem Kraftprinzip
arbeitenden Auslöserelais vermieden wird. Hierzu wirken zunächst zwei Federn nach
dem Entklinken des Auslösemechanismus auf den Verschwenkvorgang des Schalthebels,
der dadurch mit großer Kraft das Übertragungsglied, das die Mechanismen der Leitungsschutzschalter
betätigt, ansteuern kann. Erst nach anfänglichem Verschwenken des Schalthebels erfolgt
die Mitnahme des Klinkenhebels und damit das selbsttätige Wiedereinschalten des Auslöserelais.
Zum Erreichen des gesteckten Ziels sind allerdings zahlreiche Bauteile und drei Verklinkungsstellen
erforderlich.
[0003] Es ist auch ein Mechanismus für einen mit einem Leitungsschutzschalter kombinierten
Fehlerstromauslöser bekannt, der einen vom Leitungsschutzschalter getrennten Handbedienungsknebel,
ein von einem Mechanismusteil rückstellbares Auslöserelais und ein auf die Verklinkung
des Leitungsschutzschalters einwirkendes Übertragungsglied aufweist (DE-OS 31 07
687). Die Verringerung der Einzelteile führt allerdings zu recht komplizierten und
aufwendigen Bauelementen, wozu besonders der Klinkenhebel zählt, da dieser mit wenigstens
3 anderen Bauelementen korrespondiert und eine mit einer Stahlkugel bestückte Klinkennase
besitzt. Auch müssen die Aufnahmen des zweifach gebogenen Kupplungsbügels, der als
Verbindungsglied zwischen dem Fehlerstromauslöser und dem benachbarten Leitungsschutzschalter
dient, sehr sorgfältig ausgeführt werden, da sonst die Gefahr des Verkantens besteht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fehlerstromschutzschalter
der zuvor geschilderten Art mit dem Ziel zu schaffen, mit möglichst wenigen und unkomplizierten
Bauteilen und mit einem Minimum an Verklinkungsstellen auszukommen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
konstruktiven Maßnahmen gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen unter Aufrechterhaltung der Sicherheit
und der Zuverlässigkeit in einem wesentlich vereinfachten Herstellungsverfahren.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Gegenstandes nach Anspruch 1 ist im
Rückführungsblech zu sehen, das nicht nur für die Rückstellung der Auslöseeinrichtung
verantwortlich ist, sondern auch einen Rückstellbügel trägt, der indirekt für die
Auslösung des Leitungsschutzschalters zuständig ist. Hierbei spielt eine Feder, gegen
deren Druck das Rückführungsblech bewegbar ist, eine entscheidende Rolle.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in einer Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. Es zeigt die Figur einen Fehlerstromschutzschalter in
Seitenansicht, bei abgenommener Seitenwand.
[0009] Nach der Figur ist der Mechanismus des Fehlerstromschutzschalters in einem Gehäuse
1 untergebracht, dessen sichtbare Seitenwand 2 an einen benachbarten Leitungsschutzschalter
(nicht dargestellt) grenzt. In dieser Seitenwand befindet sich ein Schlitz 3, der
für ein Übertragungsglied vom Fehlerstromschutzschalter zum benachbarten Leitungsschutzschalter
vorgesehen ist. Für die Auslösung des Fehlerstromschutzschalters ist eine Auslöseeinrichtung
4 vorgesehen, welche die elektrische Energie in eine mechanische Energie umsetzt.
Hierzu besitzt die Auslöseeinrichtung ein Betätigungsglied 5, das im Auslösefall
auf ein Auslöseblech 6 einwirkt. Dieses Auslöseblech ist im Querschnitt etwa L-förmig
ausgebildet, wobei sein längerer Schenkel 7 mit einem Auslösehebel 13 korrespondiert
und der kürzere Schenkel 8 endseitig derart umgebogen ist, daß ein kleines Stück
dieses Schenkels parallel zum längeren Schenkel verläuft und damit einen Anschlag
9 für das Betätigungsglied 5 bildet. In der Mitte des längeren Schenkels weist das
Auslöseblech eine abgewinkelte Lasche 10 mit einer Bohrung auf, die ein Aufstecken
des Auslöseblechs auf eine gehäusefeste Achse 11 gestattet. Das Auslöseblech steht
unter der Wirkung einer Drehfeder 14.
[0010] Ein Rückführungsblech 15 besitzt endseitig ein rohrförmiges Teil 16, welches eine
gehäusefeste Achse 17 umschließt. Im mittleren Bereich weist das Rückführungsblech
eine abgewinkelte Lasche 18 mit einer Bohrung auf, die zur Aufnahme eines Rückstellbügels
21 dient. Am freien Ende ist das Rückführungsblech derart abgewinkelt, daß es im
eingeschalteten Zustand des Fehlerstromschutzschalters etwa senkrecht auf dem Auslöseblech
6 unterhalb des Drehpunktes steht. Die Bewegung des Rückführungsblechs erfolgt gegen
die Wirkung einer Konusfeder 20.
[0011] Der Rückstellbügel 21 ist an seinem freien Ende kreisförmig abgebogen und umschließt
einen zylindrischen Stift 22. Gleichfalls sind mit diesem zylindrischen Stift ein
Ausschaltbügel 25 für den benachbarten Leitungsschutzschalter und ein Zwischenglied
26 verbunden. Der zylindrische Stift gleitet in einer beidseitigen Schaltkulisse 24,
die einmal von der Rückwand 2 und zum anderen von einer Zwischenplatte 30 (nicht dargestellt)
gebildet wird. Die Bewegung des zylindrischen Stifts erfolgt bei der Einschaltung
gegen die Wirkung einer Drehfeder 23, die gleichzeitig den Auslösestrom bei Betätigung
der Prüftaste führt. Das Zwischenglied steht über einem Bügel 28 mit dem Einschalthebel
29 des Fehlerstromschutzschalters in Verbindung. Mit dem Zwischenglied ist ferner
ein Verklinkungshebel 27 verbunden, der die Verklinkungsstelle mit dem Auslösehebel
13 bildet, der unter der Wirkung einer Drehfeder 14 steht.
[0012] Da der Fehlerstromschutzschalter über keinerlei Schaltkontakte verfügt, muß der benachbarte
Leitungsschutzschalter das Schalten der Kontakte übernehmen, d.h. beide Schalter
müssen eingeschaltet werden. Der Leitungsschutzschalter kann auch bis zu einer vierpoligen
Ausführung eingesetzt sein. Das gleichzeitige Ein- und Ausschalten einer mehrfachen
Kombination von Hand erfolgt durch untereinander gekoppelte Einschalthebel. Beim
Ausschalten im Fehlerfall lösen alle Leitungsschutzschalter gleichzeitig aus, da
die Auslösehebel aller Leitungsschutzschalter miteinander in Wirkverbindung stehen.
[0013] In einem Fehlerstromfall wird die Auslöseeinrichtung 4 derart beaufschlagt, daß das
Betätigungsglied 5 nach außen tritt und das Auslöseblech 6 im Uhrzeigersinn bewegt.
Damit wirkt das Ende des längeren Schenkels 7 auf den Auslösehebel 13 des Fehlerstromschutzschalters
ein, womit die Verklinkungsstelle zwischen dem Verklinkungshebel 27 und dem Auslösehebel
13 aufgehoben wird. Damit kann der zylindrische Stift 22 in der Schaltkulisse 24
in Richtung zum Auslösehebel 13 gleiten, womit gleichzeitig der Ausschaltbügel für
den Leitungsschutzschalter die Verklinkungsstelle im benachbarten Leitungsschutzschalter
aufhebt und die Schaltkontakte öffnet. Ferner wird mit diesem Vorgang der Rückstellbügel
21 betätigt, so daß das Rückführungsblech 15 das Auslöseblech 6 entgegen dem Uhrzeigersinn
dreht und damit über das Betätigungsglied 5 die Auslöseeinrichtung 4 zurückstellt.
[0014] Im Überstrom- oder Kurzschlußfall wird nur der Leitungsschutzschalter betätigt,
während der Fehlerstromschutzschalter wegen seiner empfindlichen Auslöseeinrichtung
im eingeschalteten Zustand verbleibt.
1. Mechanismus für einen mit einem Leitungsschutzschalter kombinierten Fehlerstromschutzschalter,
mit getrennten Einschalthebeln für beide Schalter, mit einer von einem Mechanismusteil
rückstellbaren Auslöseeinrichtung des Fehlerstromschutzschalters, mit einem auf die
Verklinkung des Leitungsschutzschalters einwirkenden Übertragungsglied, dadurch gekennzeichnet, daß ein um eine gehäusefeste Achse (11) drehbewegliches Auslöseblech (6) mit einem
Betätigungsglied (5) der Auslöseeinrichtung (4), einem unter Druck einer Feder (20)
stehenden Rückführungsblech (15) und einem Auslösehebel (13) für den Fehlerstromschutzschalter
in Wirkverbindung steht, daß das Rückführungsblech über einen Rückstellbügel (21)
gelenkig mit einem als Ausschaltbügel (25) für den Leitungsschutzschalter ausgebildeten
Übertragungsglied verbunden ist, wobei das Gelenk als zylindrischer Stift (22) ausgebildet
und in einer Schaltkulisse (24) bewegbar ist, daß der zylindrische Stift über ein
Zwischenglied (26) sowohl mit dem Einschalthebel (29) für den Fehlerstromschutzschalter
als auch mit einem Verklinkungshebel (27) für den Auslösehebel verbunden ist, und
daß der Ausschaltbügel durch einen Schlitz (3) des Gehäuses (1) in den benachbarten
Leitungsschutzschalter eindringt und mit dem Auslösehebel des Leitungsschutzschalters
in Wirkverbindung steht, und daß die Feder (20) bei der Auslösung gleichzeitig die
Auslöseeinrichtung (4) über das Rückführungsblech (15) und das Auslösestück (6) zurückstellt
und den Leitungsschutzschalter über den Rückstellbügel (21) und den Ausschaltbügel
(25) ausschaltet.
2. Mechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslöseblech (6) etwa L-förmig ausgebildet ist, wobei der längere Schenkel
(7) mit zwei abgewinkelten, je eine Bohrung aufweisenden Laschen (10) versehen ist
und der kürzere Schenkel (8) endseitig parallel zum längeren Schenkel als Anschlag
(9) für das Betätigungsglied (5) der Auslöseeinrichtung (4) abgewinkelt ist.
3. Mechanismus nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückführungsblech (15) an einem Ende rohrförmig (16) ausgebildet und auf
eine feste Gehäuseachse (17) aufsteckbar ist, daß im mittleren Bereich des Rückführungsblechs
eine abgewinkelte Lasche (18) mit einer Bohrung für den Rückstellbügel (21) angebracht
ist, und daß das Rückführungsblech gegen den Druck der Feder (20) um die Gehäuseachse
drehbar ist, und daß das freie Ende (19) des Rückführungsblechs derart abgewinkelt
ist, daß es etwa senkrecht auf den längeren Schenkel (7) des Auslöseblechs (6) stößt.
4. Mechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Stift (22) nach Aufnahme des Rückstellbügels (21) des Ausschaltbügels
(25) für den Leitungsschutzschalter und eines Zwischengliedes (26) in der Schaltkulisse
(24) der Gehäuserückwand (2) und einer Zwischenplatte (30) im Fehlerstromschutzschalter
gegen den Druck einer Drehfeder (23) bewegbar ist, die gleichzeitig den Auslösestrom
bei Betätigung der Prüftaste führt.