(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 145 696 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
13.07.1988 Patentblatt 1988/28 |
(22) |
Anmeldetag: 13.08.1984 |
|
|
(54) |
Geschosswaffe, insbesondere panzerbrechende Waffe
Projectile weapon, particularly an armour piercing weapon
Arme à projectile, notamment arme perforante
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
BE DE FR GB IT SE |
(30) |
Priorität: |
16.08.1983 AT 2925/83
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
19.06.1985 Patentblatt 1985/25 |
(73) |
Patentinhaber: VEREINIGTE EDELSTAHLWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT (VEW) |
|
A-1010 Wien (AT) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Schabelreiter, Johann, Dr.
A-8132 Pernegg (AT)
|
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 102 734 US-A- 3 745 876
|
DE-A- 3 128 770 US-A- 4 012 987
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Geschosswaffe, insbesondere panzerbrechende Waffe mit
Waffenrohr und Geschoss mit Geschosskopf und daran anschliessendem Schaft mit Stabilisierungsflossen
sowie einer Rückstossbremse.
[0002] Es sind panzerbrechende Waffen bekannt geworden, bei welchen sich in einem mit Abfeuerungs-Mechanismus
ausgestatteten beidseitig offenen Waffenrohr ein Geschoss, beispielsweise mit Hohlladung
befindet. Nach Zündung verlässt das Geschoss mit Raketentrieb praktisch rückstossfrei
das zur Einstellung von Schussweite und -richtung dienende Rohr, wobei auch Feuer
der Treibladung aus dem Rohr an dessen rückseitigen Ende austritt. Lichtblitz, Rauchentwicklung
und Abschussknall können die Aufmerksamkeit eines Feindes leicht auf die Abschussstelle
lenken.
[0003] Um solche Abschusssignatur und dgl. zu vermeiden, ist man dazu übergegangen, an sich
rückstossarme bzw. -freie Waffen zu entwickeln, bei denen der Impuls der nach rückwärtsgerichteten
Kräfte beim Abschuss auf eine Brems- bzw. Gegenmasse, die vorteilhaft hohe innere
Reibung aufweist, übertragen wird. Diese auch «seismisch» genannte Masse bewegt sich
je nach Einstellung des Verhältnisses von vor- und rückwärtsbewegten Massen zueinander
wesentlich langsamer gegen die rückseitige Öffnung des Waffenrohres, als das Geschoss
aus der Mündung getrieben wird, und verlässt das Waffenrohr jedenfalls wenig spektakulär.
Die Bewegungsgeschwindigkeit der Gegenmasse wird auf unter 333 m/s gedrückt, Geschosssignatur
und Abschussknall sind verringert.
[0004] Es ist weiters eine Panzerabwehrwaffe bekannt geworden, bei welcher in einem beidseitig
offenen Rohr eine Treibladung zwischen zwei im Rohr verschieblichen Kolben angeordnet
ist, wobei aussen hinter dem rückseitigen Kolben und dem rückseitigen Ende des Waffenrohres
eine Rückstossbremse, also eine Gegenmasse angeordnet ist. Am mündungsseitig angeordneten
Kolben liegt aussen das abzufeuernde Geschoss mit seinem Schaft oder seiner Rückseite
an. Bei Ausdehnung der Treibgase nach Zünden der Ladung wird - bei gleichzeitiger
relativ langsamer Bewegung des rückseitigen Kolbens und von ihm bewegter Gegenmasse
in Richtung zum rückseitigen Rohrende hin - der mündungsseitige Kolben und mit ihm
das sich an ihm abstützende Geschoss mit hoher Geschwindigkeit in Feuerrichtung verschoben.
Mittels Anschlägen werden beide Kolben schliesslich im Rohr gehalten. Diese Bauweise
bringt eine Dämpfung des Abschussknalls sowie die praktische Verringerung von sichtbarer
Licht- und Rauchentwicklung u. dgl. Nachteilig sind allerdings die realtiv grosse
Baulänge des Rohres, im Bereich um 1,5 m oder mehr sowie die unangenehme Tatsache,
dass nach Abschuss im Waffenrohr zwischen hinterem und vorderem Kolben Treibgas mit
hohem Druck und in grosser Menge eingeschlossen ist. Daher ist eine latente Gefahr
für die Mannschaft gegeben.
[0005] Nach US-A 4012987 ist eine Geschosswaffe bekannt, bei der Vorkehrungen getroffen
wurden, den Rückstoss mittels einer gesondert angeordneten Treibladung zu dämpfen,
jedoch ist der für die Treibladung der Rückstossbremse vorgesehene Raum zylinderförmig
ausgebildet, an dem ein weiterer Hohlzylinder an seiner Aussenseite gleitet. Nachteilig
ist dabei, dass bei konstantem Druck die innere Mantelfläche eine höhere Belastung
erfährt als die Deckflächen, wodurch die Rohrverschiebung durch Ausbeulen der Wandung
unbrauchbar wird.
[0006] In US-A 3 745 876 sind ebenfalls teleskopartig ausfahrbare Rohre zur Bildung eines
Langschaftes bekannt. Nachteilig ist auch hier, dass dieser Langschaft keine stabilisierenden
Mittel enthält. Das Geschoss genau ins Zielgebiet zu bringen, ist nur bedingt möglich.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Schaffung einer Waffe mit Geschoss,
insbesondere einer panzerbrechenden Infanteriewaffe, welche, auf Basis seiner Rückstosskräfte
beim Abschuss bremsenden Gegenmasse arbeitend, eine möglichst geringe Transportlänge
aufweist, eine Verringerung der Gefährdung der Mannschaft infolge der hohen Gasdrucke
im Waffenrohr bringt und bei der Abschusssignatur und dgl. auf ein Minimum reduziert
sind.
[0008] Erfindungsgemäss wird das Ziel dadurch erreicht, dass im Waffenrohr teleskopartig
verschiebbare Hohlzylinder im Bereich des Schaftes angeordnet sind, an deren rückwärtigen
Enden ein mit einer zündbaren Treibladung versehener, eine konkave Krümmung aufweisender
Raum anschliesst, der einerseits durch ein am äusseren Hohlzylinder befestigtes Wandelement
und andererseits durch ein im inneren Hohlzylinder mit axial verschiebbarem Anschlag
befestigtes Wandelement gebildet ist und diese Wandelemente hohlkugelartig ausgebildet
sind, wobei bei Zündung durch eine Zündeinrichtung die Axialbewegung der Hohlzylinder
durch Anschläge begrenzt ist, und dass der hohlzylindrisch ausgebildete Schaft mit
Bereich des rückwärtigen Endes des Schaftes Mitnehmerelemente aufweist, die beim Austreiben
des Geschosses entlang des Waffenrohres Stabilisierungsflossen in Lage mitnehmen.
[0009] Infolge der teleskopartigen «Schachtelung» Hohlzylinder ineinander, kann bei gleichzeitiger
Vergrösserung der Gegenmasse und damit von Tragweite und/oder Gewicht des abzufeuernden
Geschosses stark reduzierte Baulänge der Waffe bzw. von deren Rohr erreicht werden.
Da innerstes und äusserstes der Teleskoprohre an ihren Enden durch dort befindliche
oder bei Ausdehnung des Treibgases dort hinverschobene Wandelemente verschlossen bleiben,
können praktisch keine Probleme mit Geschosssignatur, Abschussknall od. dgl. auftreten.
[0010] Eine einfache Herstellungsweise, insbesondere durch Ziehen oder Fliessdrücken, der
Hohlzylinder des Teleskopsystems wird erreicht, wenn im Bereich der Enden der Hohlzylinder
und dem verschiebbaren Wandelement miteinander kooperierende Anschläge kegelstumpfförmig
ausgebildet sind.
[0011] Um möglichst genaue Führung im Teleskopsystem zu erreichen, ist es günstig, wenn
zur Führung der Hohlzylinder im Waffenrohr ein Führungselement, beispielsweise eine
Führungsschiene, angeordnet ist.
[0012] Eine sichere Halterung des Teleskoprohrsystems an bzw. in der Gegenmasse und damit
auch der Masse selbst lässt sich erreichen, wenn das System, insbesondere dessen äusserer
Hohlzylinder mittels flexibler Elemente, z.B. Kunststoff-Bänder im Waffenrohr in Lage
haltbar sind. Diese Halteelemente können an einem Vorsprung im Waffenrohr befestigt
sein, können zur Bremsung beitragen und sollen einen Austrag möglichst der gesamten
hinter dem äussersten Rohr befindlichen Gegenmasse z.B. aus faserigem Material, sichern.
[0013] Wie erwähnt, ist es zur Verbesserung des Verhältnisses rückgestossener Gegenmassen
und Massen der beim Abschuss voreilenden Teile des Teleskopsystems und des abzufeuernden
Geschosses günstig, wenn äusserer Hohlzylinder an einer innerhalb des Waffenrohres,
insbesondere im Bereich zwischen seinem rückseitigen, vorzugsweise durch Wandelement
verschlossenen, Ende des Hohlzylinders und rückseitigem Ende des Waffenrohres angeordneten
Masse, beispielsweise faseriger Masse, anliegt bzw. in sie gebettet ist. Infolge der
damit erzielten Vergrösserung der Gegenmasse tritt eine Reduktion der Geschwindigkeit
der rückgestossenen «seismischen» Masse ein. Die Baulänge des Waffenrohres lässt sich
reduzieren, indem der Schaft des Geschosses selbst sozusagen Teil der teleskopartig
ineinander geschachtelten Rohre des Abschussrohrsystems ist.
[0014] Demgemäss ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Waffe vorteilhaft, die
eine Zündeinrichtung für die Treibladung mit Induktionsschleife mit an der Aussenseite
des Waffenrohres angeordneter, vorzugsweise von einem aus einer Handfeuerwaffe, insbesondere
Gewehr, abgefeuertem Geschoss, insbesondere Gewehrgeschoss, erregbarer Induktionsspule
aufweist. Auf diese Weise kann das Vorsehen eines eigenen Mechanismus für die Zündung
am Waffenrohr selbst unterbleiben, und es wird ausserdem eine einfachere und billigere
Fertigung ermöglicht.
[0015] Um gleichzeitig mit dieser praktischen Art der Zündung auch eine Ausrichtung der
Waffe zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn an der Aussenseite des Abschussrohres
Halterungen zur Aufnahme und Festlegung einer Handfeuerwaffe, insbesondere eines Gewehres,
mit Visiereinrichtung, insbesondere Visieroptik, vorzugsweise in schussweitenkorrigierter
Stellung, angeordnet sind. Damit wird die Zielgenauigkeit der vom Infanteristen in
jedem Fall mitgeführten Handfeuerwaffe optimal auch für das Panzerabwehrrohr genutzt.
Vorteile sind sowohl Kosteneinsparungen und Einsparungen bei Gewicht der Waffe.
[0016] Anhand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert.
[0017] Es zeigen
Fig. 1 ein Schnittschema durch ein einfach gebautes Panzerabwehrrohr gemäss der Erfindung.
Fig. einen Schnitt durch ein anderes Panzerabwehrrohr gemäss der Erfindung und
Fig. eine Schrägansicht eines erfindungsgemässen Panzerabwehrrohres mit Gewehr zur
Zündauslösung und zum Richten der Waffe.
[0018] Bei dem in Fig. 1 gezeigten schweren Panzerabwehrrohr ist im Waffenrohr 1 das Geschoss
2 mit Kopf 20 mit z.B. panzerbrechender Munition, weiters mit rohrartigem Schaft 21
und auf dem Schaft verschieblichen Stabilisierungsflossen 22 angeordnet. Schaft 21
ragt in ein inneres Rohr 31, das in einem äusseren Rohr 30 eines Rohrsystems 3 teleskopartig
verschieblich gelagert ist. Im inneren Rohr 31 ist an dessen rückseitigem Ende ein
einen Anschlag 310' für Schaft 21 von Geschoss 2 aufweisendes, gegen Gefechtskopf
20 hin konvex gekrümmtes Wandelement 310 verschieblich gelagert. Das äussere Rohr
30 ist an seinem rückwärtigen Ende durch ein zur Rückseite des Waffenrohres 1 hin
konvex gewölbtes, z.B. etwa halbkugelförmig ausgebildetes Wandelement 300 verschlossen.
Am äusseren Rohr 30, am innerhalb diesem verschiebbaren Rohr 31 sowie an dem im letztgenannten
Rohr gegen die Waffenrohrmündung hin verschiebbaren Wandelement 310 sind jeweils Anschläge
305, 315, 316, 310 angeordnet, welche ein Auseinanderfallen des Teleskoprohrsystems
3 verhindern. Im wesentlichen im Raum 4 zwischen verschliessendem Wandelement 300
des äusseren Rohres 30 und verschieblichem Wandelement 310 des inneren Rohres 31 ist
eine Treibladung 5' angeordnet, welche über Leitungen 7 von einer Zündeinrichtung
70 mit Spule 71 elektrisch zündbar ist. Das äussere Rohr 30 selbst ist in einer im
Waffenrohr 1 angeordneten Masse 6, z.B. einem faserigen Material beschwertes Papier,
angefeuchtete Textilien, Plastikstreifen od. dgl. gebettet, wobei insbesondere Teil-Masse
6' im Bereich zwischen dem rückseitigen Wandelement 300 des Aussenrohres 30 und rückseitigem
Ende des Waffenrohres 1 für die Bremsung und teilweise Aufnahme der Rückstosskräfte
Sorge trägt. Fliesst z.B. durch Induktion in Leitung 7 ein Stromstoss, so erfolgt
die Zündung der Treibladung 5' im vorher definierten Raum 4 innerhalb des Teleskoprohrsystems
3. Dabei wird einerseits infolge der Expansion des Treibgases das im innersten Rohr
verschieblich gelagerte Wandelement 310 äusserst rasch gegen die Mündung hin verschoben
und gibt dabei seinen Impuls direkt an das sich mit seinem Schaft 21 an ihm bzw. seinen
Fortsätzen 310' abstützende Geschoss 2 weiter und beginnt dieses mit hoher-Geschwindigkeit
aus dem inneren Rohr 31 zu schieben, wird dann am Anschlag 315 des inneren Rohres
gestoppt, so dass nun das expandierende Gas beginnt, das innere Rohr 31 aus dem äusseren
Rohr 30 gegebenenfalls in Richtung Mündung zu bewegen. Gleichzeitig wird infolge Einwirkung
der Rückstosskräfte das äussere Rohr 30 mit Wandelement 300 gebremst durch den hinter
ihm angeordneten Teil 6' der Gegenmasse 6 und sie vor sich schiebend mit geringer
Geschwindigkeit solange rückwärts bewegt, bis die Auseinander-Relativbewegung von
innerem und äusserem Rohr 30, 31 infolge Kooperation der Anschläge 305, 316 gestoppt
wird. Das auf diese Weise aus dem Waffenrohr ausgetriebene Geschossl kann selbst eine
weitere Zündeinrichtung zum Zünden eines Raketentriebes besitzen, um ihm eine höhere
Geschwindigkeit zu verleihen. Bei entsprechender Einstellung der Relationen der Massen
von zur Mündung hin bewegtem inneren Teleskoprohr 31 mit Wandelement 310 und auszuschleuderndem
Geschoss und langsamem sich rückwärts bewegendem Rohr 30 mit Wandelement 310 kann
erreicht werden, dass, nachdem das Geschoss 2 das Waffenrohr 1 verlassen hat, das
Teleskoprohrsystem 3 selbst schliesslich mit geringer Geschwindigkeit bei der Mündung
des Rohres 1 infolge einer restlichen, nach vorne gerichteten Kraftkomponente ausgetragen
wird. In Transportstellung ist der auf dem Schaft 21 von Geschoss 2 verschiebbar gelagerte
Flossenteil 22 - etwa z.B. aus stranggepresstem Profil gefertigt - praktisch am Gefechtskopf
20 anliegend und liegt rückseitig z.B. an einer Halterung 51 im Waffenrohr 1 für flexible
Elemente 5, z.B. Bänder, welche mit dem äusseren Rohr 30 des Teleskoprohrsystems 3
zu dessen Halterung verbunden sind, bzw. an Stirnflächen und Anschlägen 305, 315 der
Rohre 30, 31 des in diesem Zustand zusammengeschobenen Rohrsystems 3 an. Wird bei
Expansion des Raumes 4 nach Zündung der Ladung 5' vermittels am Schaft 21 anliegendem
Wandelement 310 Geschoss 2 ausgetrieben, so bleiben Flossen 22 solange etwa in Lage,
bis sie von Mitnehmeranschlägen 216 des sich mündungswärts bewegenden Schaftes 21
in gewünschter Lage etwa an dessen Ende mitgenommen werden.
[0019] Ein Vorteil der Waffe besteht neben einfachem Aufbau darin, dass das Treibgas nach
Abfeuern des Geschosses 2 immer noch im wesentlichen in einem durch die teleskopartig
ineinander verschiebbaren Rohre 30, 31 und deren Wandbegrenzungselemente 300, 310
in seiner Enddimension festgelegten expandierten Raum 4 gehalten wird und gegebenenfalls
langsam und ohne Abschusssignatur zu hinterlassen, ausströmt. Damit lässt sich ein
im wesentlichen Geschossknall und Lichtblitz u. dgl. vermeidendes Abfeuern der Geschosse
erreichen. Die Sicherheit der Mannschaft ist durch den Doppelmantel aus Waffenrohr
1 und Teleskoprohrsystem 3 und durch Vermeiden eines Rückstossfeuerstrahls beim Abschuss
wesentlich erhöht. Die Gegenmasse 6, z.B. faserige Masse, tritt nur mit geringer Geschwindigkeit
aus dem Waffenrohr an der Rückseite aus und deren Energie wird durch Verwirbelung
wirksam abgebaut. Weiters zeichnet sich die neue Waffe durch die infolge des teleskopartig
vergrösserbaren Treibgasentladungsraumes 4 erreichbare Verkürzung der Baulänge aus.
[0020] Das Panzerabwehrrohr gemäss Fig. 2 weist im wesentlichen die gleichen Bestandteile
auf, wie das Rohr gemäss Fig. 1 und es sind aus diesem Grund analoge Teile mit jeweils
analogen, in Fig. 1 verwendeten Bezugszeichen bezeichnet. Unterschiedlich gestaltet
sind bei dieser Ausführungsform die Anschläge 305, 315, 316 der Rohre 30, 31 und 310'
des Wandelelementes 310 des inneren Rohres. Sie sind im wesentlichen etwa pyramidenstumpfförmig
(mit Spitze gegen die Mündungsseite hin) ausgebildet, was insbesondere die Fertigung
beim Fliessdrücken erleichtert und verbilligt. Darüber hinaus ist das äussere Rohr
30 mittels einer sein rückseitiges Wandelement 300 durchdringende, im wesentlichen
axial verlaufender Führungsschiene 9 stabilisiert und geführt. An dieser Führung kann
auch gleich eine elektrisch zündbare Kapsel 73 für die Zündung der Treibladung 5 angebracht
sein. Die zum Raum 4 mit der Treibladung 5 hinweisenden Innenkegelstumpf-Fläche des
Anschlages 316 des inneren Rohres 31 kann, um die Wirkung des Treibladungsdruckes
auf sie zu verzögern und damit ein etwaiges vorzeitiges Ausschieben des Innenrohres
31 vor Ausschieben des Geschosses 2 mittels Wandelement 310 mit Anschlag 310' zu vermeiden,
von Abdeckblechen 308 abgedeckt sein. Schliesslich können auf beiden Enden des Waffenrohres
1 für den Transport etwa stopfenartige Verschlüsse 107,108 vorgesehen sein.
[0021] Die Fig. 3 zeigt, wie an einem Waffenrohr 1, bei dem am offenen rückseitigen Ende
der Teil 6' der Gegenmasse sichtbar ist, an dessen Aussenseite Halterungen 101, 102
angeordnet sind, in welche ein übliches Sturmgewehr 8 mit Kolben 82 und integrierter
Visiereinrichtung 83 einsetzbar ist. Das Mündungsgerät 84 am Lauf 85 befindet sich
in einer Aufnahme des Spulengehäuses 72 mit nicht dargestellter Induktionsspule, mit
welcher über Leitungen die Zündung der sich im Inneren des vorher beschriebenen Teleskoprohrsystems
befindlichen Treibladung erfolgen kann. Beim Feuern mit Gewehr 8 löst das durch eine
Spule im Spulengehäuse 72 fliegende Geschoss einen Induktionsstrom aus, mittels welchem
die Treibladung im Waffenrohr 1 gezündet wird. Diese bevorzugte Art der Zündung hat
gegenüber anderen - auch induktiven - Zündungen den Vorteil, dass am Waffenrohr kein
eigener Auslösemechanismus vorgesehen werden muss, ausserdem wird die Ausrichtung
des Rohres erleichtert und damit die Zielgenauigkeit erhöht.
1. Geschosswaffe, insbesondere panzerbrechende Waffe mit Waffenrohr (1) und Geschoss
(2) mit Geschosskopf (20) und daran anschliessendem Schaft (21) mit Stabilisierungsflossen
(22) sowie einer Rückstossbremse, dadurch gekennzeichnet, dass im Waffenrohr (1) teleskopartig
verschiebbare Hohlzylinder (30, 31) im Bereich des Schaftes (21) angeordnet sind,
an deren rückwärtigen Enden ein mit einer zündbaren Treibladung (5') versehener, eine
konkave Krümmung aufweisender Raum (4) anschliesst, der einerseits durch ein am äusseren
Hohlzylinder (30) befestigtes Wandelement (300) und andererseits durch ein im inneren
Hohlzylinder (31) mit axial verschiebbarem Anschlag (310') befestigtes Wandelement
(310) gebildet ist und diese Wandelemente (300, 310) hohlkugelartig ausgebildet sind,
wobei bei Zündung durch eine Zündeinrichtung (7, 70) die Axialbewegung der Hohlzylinder
(30, 31) durch Anschläge (305, 315, 316, 310') begrenzt ist, und dass der hohlzylindrisch
ausgebildete Schaft (21) im Bereich des rückwärtigen Endes des Schaftes (21) Mitnehmerelemente
(216) aufweist, die beim Austreiben des Geschosses (2) entlang des Waffenrohres (1)
Stabilisierungsflossen (22) in Lage mitnehmen.
2. Geschosswaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich der
Enden der Hohlzylinder (30, 31 ) und dem verschiebbaren Wandelement (310) miteinander
kooperierende Anschläge (305, 315, 316, 310') kegelstumpfförmig ausgebildet sind.
3. Geschosswaffe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung der
Hohlzylinder (30, 31) im Waffenrohr (1) ein Führungselement (9), beispielsweise eine
Führungsschiene, angeordnet ist.
4. Geschosswaffe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Hohlzylinder
(30, 31) mittels flexiblen Elementen (5), z.B. Kunststoffbändern im Waffenrohr (1)
in Lage haltbar sind.
5. Geschosswaffe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der äussere Hohlzylinder
(30) an einer innerhalb des Waffenrohres
(1) insbesondere im Bereich zwischen seinem rückseitigen, vorzugsweise durch Wandelement
(300) verschlossenen Ende des Zylinders und rückseitigem Ende des Waffenrohres (1)
angeordneten Masse (6), beispielsweise faseriger Masse, anliegt bzw. in sie gebettet
ist.
6. Geschosswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie
eine Zündeinrichtung (70) für die Treibladung mit Induktionsschleife (7) mit an der
Aussenseite des Waffenrohres (1) angeordneter, vorzugsweise von einem aus einer Handfeuerwaffe,
insbesondere Gewehr (8), abgefeuertem Geschoss, insbesondere Gewehrgeschoss, erregbarer
Induktionsspule (71) aufweist.
7. Geschosswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an
der Aussenseite des Waffenrohres (1) Halterungen (101, 102) zur Aufnahme und Festlegung
einer Handfeuerwaffe, insbesondere eines Gewehres (8), mit Visiereinrichtung, insbesondere
Visieroptik (83), vorzugsweise in schussweiten-korrigierter Stellung, angeordnet sind.
1. Projectile weapon, in particular an armour piercing weapon, with a barrel (1),
and a projectile (2) with a projectile head (20) und with a shaft (21) connected thereto
which has stabilising fins (22) and a recoil brake, characterised in that telescopically
displaceable hollow cylinders (30, 31 ) are arranged in the barrel (1) in the region
of the shaft (21); a space (4), which has a concave curvature, being adjacent to their
rearward ends; said space being provided with an ignitable propellent charge (5')
and being formed on the one hand by a wall element (300) secured on the outer hollow
cylinder (30) and on the other hand by a wall element (310) which is secured in the
inner hollow cylinder (31) with an axially displaceable stop member (310'); and in
that these wall elements (300, 310) are constructed in the form of hollow spheres,
whereby, when the ignition takes place by means of an ignition device (7, 70), the
axial movement of the hollow cylinders (30, 31) is limited by stop members (305, 315,
316, 310' ), and in that the shaft (21) which is constructed in the form of a hollow
cylinder has, in the region of the rearward end of the shaft (21), entrainment elements
(216) which entrain and position the stabilising fins (22) when the projectile (2)
is propelled out along the barrel (1).
2. Projectile weapon according to claim 1, characterised in that the stop members
(305, 315, 316, 310'), which co-operate with one another in the region of the ends
of the hollow cylinders (30, 31) and the slidable wall element (310), are constructed
in frustoconical shape.
3. Projectile weapon according to claim 1 and 2, characterised in that for guiding
the hollow cylinders (30, 31 ) in the barrel (1) there is arranged a guide element
(9), for example a guide rail.
4. Projectile weapon according to claim 1 to 3, characterised in that the hollow cylinders
(30, 31) are adapted to be held in position in the barrel (1) by means of flexible
elements (5), e.g. plastic straps.
5. Projectile weapon according to claim 1 to 4, characterised in that the outer hollow
cylinder (30) lies against, and/or is embedded in, a mass (6), for example a fibrous
mass, which is arranged inside the barrel (1), in particular in the region between
its rearward end of the cylinder - which is closed preferably by a wall element (300)
- and the rearward end of the barrel 61).
6. Projectile weapon according to one of the claims 1 to 5, characterised in that
it has an ignition device (70) for the propellent charge with induction loop (7),
with induction coil (71) which is arranged on the outside of the barrel (1) and which
is preferably adapted to be activated by a shot - in particular a gunshot - fired
from a hand gun, in particular a rifle (8).
7. Projectile weapon according to one of the claims 1 to 6, characterised in that
on the outside of the barrel (1) there are arranged mountings (101, 102) for receiving
and securing a hand weapon, in particular a rifle (8) with a sighting mechanism, in
particular an optical sight (83), preferably in range-corrected position.
1. Arme tirant un projectile, un projectile perforant notamment, comportant un tule
(1) et un projectile (2) comprenant une tête de projectile (20, un corps (21) s'y
raccordant, des empennages de stabilisation (22), ainsi qu'un frein de recul, caractérisé
en ce que, dans la zone du corps (21), sont placés, mobiles télescopiquement dans
le tube (1), des cylindres creux (30, 31), aux extrémités arrières desquels fait suite
un espace (4) présentant une courbure concave, pourvu d'une charge propulsive inflammable
(5'), espace qui est formé d'une part d'un élément de paroi (300) fixé au cylindre creux
extérieur (30) et d'autre part d'un élément de paroi (310) fixé dans le cylindre creux
intérieur (31) avec une butée mobile axialement (310'), ces éléments de paroi (300,
310) étant en forme de sphère creuse, cependant qu'à l'allumage, réalisé par un dispositif
d'allumage (7, 70), le mouvement axial des cylindres creux (30, 31) est limité par
des butées (305, 315, 316, 310') et en ce que le corps (21), constitué comme un cylindre
creux, présente dans la zone de son extrémité arrière des éléments d'entraînement
(216), qui, lors de l'expulsion du projectile (2) le long du tube (1), entraînent
des empennages de stabilisation (22).
2. Arme tirant un projectile selon la revendication 1, caractérisée en ce que, dans
la zone des extrémités des cylindres creux (30, 31) et dans l'élément de paroi (310)
mobile, les butées (305, 315, 316, 310') coopérant ensemble sont tronconiques.
3. Arme selon les revendications 1 et 2, caractérisée en ce qu'un élément de guidage
(9), un rail de guidage par exemple, est placé pour le guidage des cylindres creux
(30, 31) dans le tube (1).
4. Arme tirant un projectile selon la revendication 1 à 3, caractérisée en ce que
les cylindres creux (30, 31) sont maintenus dans le tube (1) au moyen d'éléments flexibles
(5), des rubans en matière synthétique par exemple.
5. Arme tirant un projectile selon les revendications 1 à 4, caractérisée en ce que
le cylindre creux extérieur (30) est contigu à une masse (6), fibreuse par exemple,
ou logé dans celle-ci, masse placée à l'intérieur du tube (1), en particulier dans
la zone entre l'extrémité arrière du cylindre creux, fermée de préférence par un élément
de paroi (300) et l'extrémité arrière du tube (1).
6. Arme tirant un projectile selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en
ce qu'elle présente un dispositif d'allumage (70) de la charge propulsive comportant
un circuit d'induction (7), une bobine d'inductance (71) placée sur le côté extérieur
du tube (11), excitable de préférence par un projectile, une balle de fusil notamment,
tiré par une arme à feu portative, un fusil (8) notamment.
7. Arme tirant un projectile selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en
ce que sur le côté extérieur du tube (1) sont placées des attaches (101, 102) pour
recevoir et fixer une arme à feu portative, un fusil (8) notamment, avec un dispositif
de visée, une optique de visée (83) notamment, en position corrigée en portée de préférence.