[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Stanzen von komplexen Stanzbildern aus einem
Metallband, bei dem das Metallband entlang einer einzelne Matrizen aufweisenden Auflageplatte
in beidseitig dieser Auflageplatte angeordneten, Schlitze aufweisenden Bandführungselementen
geführt taktmäßig verschoben wird und bei dem oberhalb des Metallbandes Stanzstempel,
die von einer an Säulen geführten Stempelaufnahmeplatte getragen in Richtung der Oberfläche
des Metallbandes verschiebbar sind, angeordnet sind, wobei die Stanzstempel durch
eine Abstreifplatte oberhalb des Metallbandes hindurchführen und wobei die Abstreifplatte,
die Stempelaufnahmeplatte mit den Stempeln und eine auf die Stempelaufnahmeplatte
wirkende Druckplatte gegen die Kraft von Federelementen aus einer oberen Stellung
in Richtung der Auflageplatte bewegbar sind.
[0002] Derartige Werkzeuge sind allgemein bekannt. Sie werden dazu eingesetzt, in Kontaktplatten
ober Kontakbändern Stanzbilder einzustanzen. Da mit der Miniaturisierung der elektrischen
oder elektronischen Bauteile auch die Anschlußkontakte in ihrer Größe reduziert werden
müssen, ergeben sich komplizierte Stanzbilder mit sehr schmalen zwischen den einzelnen
Ausstanzungen verbleibenden Kontaktbahnen. Diese komlexen Stanzbilder können nicht
in einem Stanzvorgang ausgestanzt werden, sondern es sind meherere Stanzschritte erforderlich.
[0003] Die hierzu erforderlichen sogenannten Folge-Verbundwerkzeuge weisen eine Matrize
mit den einzelnen Stanzbildern entsprechenden Ausnehmungen auf, auf denen die Kontaktbänder
bzw. Kontaktplatten entlang geführt werden. oberhalb der Kontaktbänder sind die den
einzelen Stanzbildern zugeordneten Stempel angeordnet, die in Richtung des Kontaktbandes
bewegt werden können. Um ein Kippen des Kontaktbandes beim Schneiden und dessen Anheben
beim Herausziehen der Stempel aus den Ausstanzungen zu vermeiden, liegt während des
Stanzvorganges auf der Oberseite des Kontaktbandes eine Abstreifplatte auf, durch
die ebenfalls die Stempel geführt sind; sie legt sich auf das Kontaktband kurz bevord
die Stempel die Bandoberfläche berühren, auf. Erst nachdem die Stempel aus den Stanzungen
des Kontakbands herausgefahren sind, hebt die Abstreifplatte von dem Kontaktband
ab, so daß das Kontaktband verschoben werden kann. Die Abstreifplatte dient gleichzeitig
dazu, die teilweise sehr dünnen Stempel zu führen.
[0004] Die für die Herstellung des Kontaktteiles erforderlichen einzelnen Stanzbilder werden
in bekannten Folge-Verbundwerkzeugen in einer einzigen Matrize (Schnittplatte) ausgeführt,
die hierbei Längen bis zu 800 mm und mehr erreichen kann. Mit solchen Folge-Verbundwerkzeugen
ist eine Variation des Stanzbildes nicht möglich; für geringfügige Änderungen des
Stanzbildes muß die gesamte Matrize gegen eine entsprechend geänderte Matrize, auch
wenn hiervon nur ein Teil des Stanzbildes betroffen ist, ausgetauscht werden. Um der
Abstreifplatte, die während des Stanzvorganges bewegt wird, eine ausreichende Stabilität
zu geben, muß bei komplizierten Stanzteilen mit zunehmender Länge diese Abstreiferplatte
stärker dimensioniert werden, wodurch die zu bewegende Masse vergrößert wird, was
sich letztlich auf eine verminderte erzielbare Hubgeschwindigkeit auswirkt. Ein weiteres
Problem,das sich bei solchen Abstreifplatten stellt liegt darin, daß bei deren Herstellung
nur jeweils ein Werkzeugmacher an dieser Abstreiferplatte arbeiten kann.
[0005] Zwischenzeitlich ist man dazu übergegangen, wie auch aus dem VDI-Tagungsbericht
"Stanztechnik-76", veröffentlicht im VDI-Verlag unter der Überschrift "Systematische
Sicherung der Werkzeugqualität", ersichtlich ist, solche Folge-Verbundwerkzeuge in
Module aufzuteilen. Hierbei werden die einzelnen Arbeitsstationen, die zum Erzielen
des gewünschten Stanzbildes erforderlich sind, in Funktionsgruppen zusammengefaßt
und für jede Gruppe ein kleines, an sich vollständig unabhängiges, d.h. mit eigenem
Unter- und Oberteil, Arbeitsplatte und Führungssäulen, Folge-Verbundwerkzeug zu fertigen.
Innerhalb einer solchen Arbeitsstation sind Stanzbilder in Modulplatten ausgeführt.
[0006] Diese sogenannten Einschübe werden in einem Grundgestell nebeneinander leicht und
schnell lösbar angeordnet. Da sowohl durch die Unterteilung der Arbeitsstationen
in Funktionsgruppen als auch in einzelne Folge-Verbundwerkzeuge eine gegenüber einem
Folge-Verbundwerkzeug größere Anzahl von Führungssäulen erforderlich ist, außerdem
die Verbindung benachbarter Modulplatten zusätzliche Baulänge beansprucht, wird die
Gesamtlänge eines solchen Werkzeugs in Modultechnik gegenüber einem Folge-Verbundwerkzeug
mit einer Abstreifplatte wesentlich erhöht. Diese Modulbauweise hat allerdings den
Vorteil, daß einzelne Modulplatten bei Änderung des Stanzbildes, aber auch bei störanfälligen
Stanzbildern im Rahmen von Wartungarbeiten oder Störungen, schnell ausgetauscht werden
können. Die einzelnen Einschübe mit den einzelnen Modulen sind gleichzeitig kleiner
und leichter. Sie können unabhängig voneinander gefertigt, gewartet und repariert
werden. Die einzelnen Abstreifplatten sind wesentlich kleiner und leichter; dies hat
zur Folge, daß die eingesetzten Federpakete schwächer bemessen werden können. Durch
die pro Arbeitsstation geringere Masse der zu bewegenden Abstreifplatten ist eine
erhöhte Stanzfrequenz mit bis zu 2000 Hüben pro Minute möglich.
[0007] Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Folge-Verbundwerkzeug in Modulbauweise anzugeben,
das eine Standardisierung verschiedener Modulteile zuläßt, bei der gegenüber den bekannten
Modulwerkzeugen die Gesamtbaulänge verringert wird und bei dem Bandschwingungen in
Folge der vom Oberteil, an dem die Stempel befestigt sind, mit angehobener Abstreifplatte
reduziert bzw. unterdrückt werden. Außerdem sollen die dynamischen Kräfte, die für
die Bewegung der Abstreifplatte erforderlich sind, reduziert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Auflageplatte, die Abstreifplatte und
die Stempelaufnahmeplatte als Rahmen ausgebildet sind, in die jeweils mehrere Modulplatten
mit den einzelnen Stanzbildern in Bandvorschubrichtung gesehen hintereinander einsetzbar
sind, daß die Abstreifplatte mit mindestens zwei Säulen fest verbunden ist, daß diese
Säulen mittels jeweils eines Federelementes aus einer Grundstellung, bei der die
Abstreifplatte geringfügig über der Auflageplatte angeordnet ist, in eine Andrückstellung
bewegbar ist, daß die zumindest mit einer Bewegungskomponenten in Verschieberichtung
der Abstreifplatte geführten Bandführungselemente unter Federdruck mit ihrer Oberseite
gegen die Unterseite der Abstreifplatten anliegen, wobei die Summe der Federkräfte
der auf die Bandführungselemente wirkenden Federn mindestens der durch das Gewicht
der Abstreifplatte hervorgerufenen Gegenkraft und der Federweg dem Abstand zwischen
der Auflage- und Abstreifplatte entspricht. Mit dem angegebenen Stanzwerkzeug können
höhere Stanzfrequenzen erreicht werden, was insbesondere eine Folge der zwangsgeführten
Abstreifplatte, die durch die Bandführungselemente angehoben wird, ist. Das Gewicht
der Abstreifplatte wird nicht wie bisher durch den Antrieb, mit dem auch die Stanzstempel
bewegt werden, angehoben. Da die Abstreifplatte auf der Oberseite der Bandführungselemente
aufliegt, wird sie, nachdem die Stempel aus dem gestanzten Band herausgezogen sind,
nur so weit über die Auflageplatte bzw. die Oberseite des Bandes angehoben, daß problemlos
der Vorschub des Kontaktbandes erfolgen kann. Durch den nur geringen zwischen der
Oberseite des Bandes und der Abstreifplatte verbleibenden Spalt werden Schwingungen
bei Hubzahlen größer 800 pro Minute unterdrückt. Die Hubbewegung, die die Abstreifplatte
bei einer Stellung, bei der sie auf einem Band aufliegt, in eine obere Stellung vollzieht,
sollte kleiner 0,7 mm, bevorzugt kleiner 0,5 mm betragen. Die Ausbildung der Auflageplatte,
der Abstreifplatte und der Stempelaufnahmeplatte als Rahmen, in denen einzelne Modulplatten
entsprechend den gewünschten Stanzbildern einsetzbar sind, läßt eine einfache Variation
des Werkzeuges bei zu änderndem Stanzbildern zu. Es sind nur die Modulplatten in dem
Rahmen zu befestigen, während die Anordnung der Rahmen und deren Verbindung mit dem
Antrieb in dem Werkzeug verbleibt, so daß ein Austausch schnell vorgenommen werden
kann. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die feste Verbindung der Abstreifplatte
mit den Säulen, die zusammen mit der Abstreifplatte eine Art Gestell bilden, das gegenüber
einer an den Säulen verschiebbar geführten Abstreifplatte eine erhöhte Stabilität
zeigt. Auf diese Säulen wirkt jeweils ein Federelement ein, das im Bereich der Auflageplatte,
in die sich die Säulen hinein erstrecken, ein, wobei durch diese Federelemente die
Abstreifplatte in einer Grundstellung gehalten wird, bei der die Abstreifplatte von
dem Band abgehoben und damit das Band freigegeben ist.
[0009] Um ein leichtes Austauschen der Abstreifplatte zu ermöglichen, ist die Abstreifplatte
mittels in Nuten an der Säule eingreifenden Bolzen befestigt. Zum Auswechseln der
Abstreifplatte ist lediglich erforderlich, die Bolzen, die gegebenfalls konisch ausgebildet
sein können, zu lösen. Bevorzugt sind die Säulen in der Auflageplatte in Führungsbohrungen
verschiebbar geführt und die den Säulen zugeordneten Federelemente in Ausnehmungen
der Führungsbohrungen eingelegt und zwar derart, daß sie in einer Grundstellung in
eine Nut an der jeweiligen Säule eingreifen. In dieser Grundstellung sollte die Abstreifplatte
von der Oberseite des Kontaktbandes abgehoben sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
handelt es sich bei der Nut um eine radiale Ringnut mit einem, in Achsrichtung der
Säulen gesehen, keilförmigen Querschnitt, so daß die Grundstellung durch das in die
Nut eingreifende Federelement festgelegt ist. Der Winkel, der durch die Flächen der
im Querschnitt keilförmigen Nut eingeschlossen wird, sollte zwischen 90°C und l20°
liegen, so daß einerseits eine ausreichend stabile Lage erreicht wird und andererseits
die Säulen aus dieser stabilen Lage gegen die Federkraft noch gut verschiebbar ist.
[0010] Falls die Ausnehmungen der Führungsbohrungen derart ausgebildet sind, daß sie die
Federelemente im gespannten Zustand völlig aufnehmen, ist die Möglichkeit gegeben,
die Säulen aus dem Eingriff mit dem Federelement zu lösen.
[0011] Bevorzugt werden als Federelemente Federringe eingesetzt, die in der Ringnut einliegen,
oder aber Spiralfedern, der in radial zur Säule verlaufenden Bohrungen eingesetzt
sind und gegen eine Kugel, die in die Nut der Säule eingreift, anliegen.
[0012] Um nicht nur das Werkzeug im Bereich der Rahmen und Modulplatten variabel zu gestalten,
sondern auch hinsichtlich der Federelemente, die auf die Druckplatte einwirken, werden
die Säulen in mindestens einer Reihe fluchtend zueinander angeordnet und auf die
stirnseitigen Enden der Säulen eine durchgehende Leiste aufgelegt, auf die mehrere
Federelemente einwirken. Diese Federn, die nicht einer bestimmten Säule zugeordnet
sind, können ohne besondere Maßnahmen, d.h. insbesondere unabhängig von der Anzahl
der Säulen, ausgetauscht werden. Bevorzugt bilden die Leisten Teile eines Obergestelles,
in dem sie durch die Federn in einer Anschlagstellung gehalten sind. In einer Ausführungsvarianten
bildet das Obergestell mit der Querleiste und den Federelementen ein austauschbare
Einheit. Eine derartige Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft in Verbindung mit
der erfindungsgemäß ausgebildeten Abstreifplatte, da hierdurch sowohl der untere Bereich
als auch der obere Bereich des Stanzwerkzeugs äußerst variabel gestaltet wird. Das
angegebene Obergestell kann allerdings auch in Stanzwerkzeugen eingesetzt werden,
in denen andersartig geführte Abstreifplatten und Bandführungselemente verwendet werden.
[0013] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
Fig. l einen Querschnitt durch ein Werkzeug im Bereich zweier Säulen,
Fig. 2 bis Fig. 4 drei verschiedene Stellungen des Werkzeuges nach Fig. l in Querschnittsdarstellungen,
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Oberteil eines erfindungsgemäßen Werkzeuges,
Fig. 6 und 7 einen Schnitt entlang der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5 in zwei verschiedenen
Arbeitsstellungen, und
Fig. 8 eine Draufsicht auf ein Werkzeug ohne Abstreifplatten,
[0014] Wie aus Figur l ersichtlich ist, weist das Werkzeug übereinander eine Auflageplatte
l, eine Abstreifplatte 2, eine Stempelaufnahmeplatte 3 und eine Druckplatte 4 auf.
Auflageplatte l, Abstreifplatte 2 und Stempelplatte 3 besitzen jeweils eine Kammer
5, in die nicht näher gezeigte Modulplatten eingefügt werden können. Hierbei wird
in die Stempelaufnahmeplatte 3 eine Modulplatte mit den dem Stanzbild entsprechenden
Stempeln eingeschraubt, in die Abstreifplatte 2 eine Modulplatte 5 mit Führungsöffnungen,
durch die die Stanzstempel hindurchführen und die Auflageplatte l Modulplatten, die
ebenfalls dem Stanzbild entsprechende Öffnungen besitzen. Die Abstreifplatte 2 ist
an den beiden Seiten an Säulen 6 unverrückbar angeordnet. Um die Abstreifplatte 2
lösen zu können, ist sie an den Säulen 6 mittels jeweils eines Bolzens 7, der in eine
entsprechende Nut 8 an den Säulen 6 eingreift, befestigt. In er Auflageplatte l,
der Stempelaufnahmeplatte 3 und der Druckplatte 4 ist die Säule bzw. die entsprechende
Platte verschiebbar geführt.
[0015] Die Arbeitsweise des in Figur l schematisch gezeigten Werkzeuges ist anhand der Figur
2 bis 4 verdeutlicht. In diesen Figuren sind im Gegensatz zu Figur l Bandführungselemente
9 sichtbar, die in die Auflageplatte l in Sackbohrungen eingesetzt sind, wo sie jeweils
gegen eine Feder l0 anliegen. An ihrem oberen, über der Auflagefläche ll der Auflageplatte
l vorstehende Ende ist parallel zur Auflagefläche ll ein Schlitz l2 vorhanden, in
dem das über die Auflagefläche ll geführte Metallband l3 mit seinem Rand einliegt.
In den Führungsbohrungen l4 der Auflageplatte l sind Ringnuten l5 ausgebildet, in
denen jeweils ein Federring l6 mit rundem Querschnitt einsitzt, der seinerseits in
eine radiale Nut l7 der Säulen 6 eingreift. Diese radiale Nut l7 hat einen keilförmigen
Querschnitt, wobei die Flächen der Nut bevorzugt einen Winkel von ll0° bis l20° einschließen.
[0016] Figur 2 zeigt die Anordnung in einer oberen Totpunktstellung. In dieser Stellung
ist die Abstreifplatte 2 von dem Metallband l3 abgehoben, so daß das Metallband l3
in den Schlitzen l2 der Bandführungselemente 9 entlang der Auflagefläche ll der Auflageplatte
l verschoben werden kann. In dieser Stellung liegt der Federring l6 im Bodenbereich
der radialen Nut l7 der Säulen 6 ein; die Bandführungselemente 9, bei denen es sich
um im Querschnitt runde Bolzen handelt, liegen mit ihrer oberen Stirnseite an der
Unterseite der Abstreifplatte 2 an. In der Totpunktstellung ist die Stempelaufnahmeplatte
3 gegen die die Druckplatte 4 anliegt, in eine obere Endstellung verfahren, in der
die nicht gezeigten Stanzstempel aus der Auflageplatte l und dem Metallband l3, jedoch
in der Abstreifplatte 2 geführt, herausgezogen sind. Um einen Stanzvorgang einzuleiten,
werden in der Druckplatte 4 angeordnete Federelemente l8, die gegen einen Einsatz
l9 drücken, zunächst nach unten in Richtung der Auflageplatte l bewegt. Beim weiteren
Verfahren der Druckplatte 4 nach unten kommt der Einsatz l9 an der Oberseite der Säule
6 zur Anlage und verschiebt diese nach unten und damit die daran fest angeordnete
Abstreifplatte 2, die das Metallband l3 gegen die Auflageplatte l fest andrückt. Beim
weiteren Verschieben der Druckplatte 4 erfolgt der eigentliche Stanzvorgang, in dem
die an der Stempelaufnahmeplatte 3 befestigten Stanzstempel durch das Metallband l3
dringen. Diese Stellung ist in Figur 3 gezeigt; in dieser Stellung ist die radiale
Nut l7 der Säulen 6 aus dem festen Eingriff mit dem Federring l6 in eine untere Stellung
verschoben, in der der Federring l6 gespannt ist. Diese untere Totpunktstellung ist
in Figur 4 gezeigt.
[0017] Im Anschluß an die untere Totpunktstellung wird die Bewegungsrichtung der Druckplatte
4 umgekehrt und damit die Stempelaufnahmeplatte 3 mit den Stanzstempeln nach oben
verfahren. Die Abstreifplatte 2 verbleibt zunächst noch in ihrer, Andrückstellung
bis die Stanzstempel vollständig aus dem Metallband l3 herausgezogen sind. Beim weiteren
Verfahren der Druckplatte 4 nach oben wird über die Vorsprünge 20 an den Einsätzen
l9 die Säulen 6 freigegeben, so daß die Säulen 6 in die stabile Lage nach Figur 2
verschoben werden. Gleichzeitig mit den Säulen 6 wird die Abstreifplatte 2 nach oben
angehoben. Die Bandführungselemente 9, gegen die die Federn l0 drücken, unterstützen
diese Bewegungsrichtung. Die Schlitze l2 der Bandführungselmente 9, die breiter ausgeführt
sind als die Dicke des darin geführten Metallbandes, kommen mit ihrer Unterseite gegen
die Unterseite des Metallbandes l3 zur Anlage, so daß das Metallband l3 von der Auflageplatte
l abgehoben wird und verschoben werden kann. Durch diese Art der Bandführung werden
Bandschwingungen bei großen Hub- oder Stanzfrequenzen unterdrückt.
[0018] Falls ein Auswechseln der Modulplatten erforderlich ist, können die Säulen 6 aus
dem Eingriff mit den Federelementen l8 gelöst werden, wofür die Ringnuten l5, in
denen diese Federringe l6 einsitzen, in einer Tiefe ausgeführt sind, daß sie die Federrringe
l6 vollständig aufnehmen können.
[0019] In Figure 8 ist der Aufbau des Modulwerkzeuges ersichtlich. Es weist eine Unterplatte
2l auf, an der im Mittelbereich hintereinander einzelne in ihrer Länge genormte Einschübe
22 über Führungsöffnungen 23 positioniert sind. In die Kammern 5 der einzelnen Einschübe
22 werden die einzelnen Modulplatten mit dem jeweiligen Stanzbild eingesezt. Die Einschübe
22 sind an ihren seitlichen Rändern durch Befestigungselemente 24 verspannt. Diese
Befestigungselemente 24 werden mittels Distanzblöcken 25 voneinander beabstandet und
greifen in nicht näher dargestellte Hinterschneidungen in Form von Stegen und Rippen
an der Unterplatte 2l ein. Durch diese Art der Befestigung der Einschübe 22 ist eine
leichte Variation der Folge der Einschübe möglich, die schnell und leicht ausgewechselt
werden können. Am Ende der Unterplatte 2l sind auf der einen Längsseite zwei Säulen
des Grundgestells sichtbar.
[0020] Üblicherweise ist jeder Säule 6 ein einzelnes Federelement l8 zugeordnet, das direkt
auf das Ende der jeweiligen Säule einwirkt. Falls jedoch für ein äußerst komplexes
Stanzbild die Baulänge des Werkzeuges derart vergrößert wird, daß die Führung der
einzelnen Platten an zwei Säulen 6 (bzw. vier Säulen beidseitig der Platten) nicht
ausreichend ist, muß bei einer Erhöhung der Anzahl der Säulen 6 das gesamte Oberteil
ausgewechselt werden. Um dies zu vermeiden und das Werkzeug auch hinsichtlich seines
Oberteiles variabel zu gestalten, wird ein Oberteil 26 eingesetzt, wie es schematisch
in den Figuren 5 bis 7 gezeigt ist und das in seiner Funktion die Druckplatte 4 mit
den Federelementen l8 und den Einsätzen l9 ersetzt.
[0021] Das Oberteil 26 besitzt ein Gestell 27 mit durchgehenden Bohrungen 28, in die einzelne
Federn l8ʹ, die den Federelementen l8 der Ausführungsform nach den Figuren 2 bis 4
entsprechen, eingesetzt sind. Das Oberteil 26 wird durch eine Abdeckplatte 29 auf
seiner Oberseite verschlossen. An der Unterseite ist in einer Längsnut 30 eine Leiste
3l eingeschoben, die sich im Bereich einer Führungsnut 32 verschieben kann, wie aus
den unterschiedlichen Stellungen in den Figuren 6 und 7 zu ersehen ist. Zum Auswechseln
der Federn l8ʹ nach Herausnahme des Oberteiles 26 aus dem Stanzwerkzeug wird die
Leiste 3l herausgezogen. Die Säulen 6 sind bei einem solchen Oberteil 26 unabhängig
von der Lage der Federn l8ʹ auszutauschen und in ihrer räumlichen Anordnung veränderbar.
Bei Erhöhung der Säulenanzahl werden in einfacher Weise lediglich stärkere Federn
l8ʹ in das Oberteil 26 eingesetzt.
[0022] Das in den Figuren 5 bis 7 gezeigte Oberteil 26 ist nicht nur für ein Untergestell
geeignet, wie es in den Figuren l bis 4 zu sehen ist, sondern es kann auch in Werkzeugen
eingesetzt werden, bei denen die Abstreifplatte und Bandführungselemente andersartig
geführt sind.
1. Werkzeug zum Stanzen von komplexen Stanzbildern aus einem Metallband, bei dem das
Metallband entlang einer einzelne Matrizen aufweisenden Auflageplatte in beidseitig
dieser Auflageplatte angeordneten, Schlitze aufweisenden Bandführungselementen geführt
taktmäßig verschoben wird und bei dem oberhalb des Metallbandes Stanzstempel, die
von einer an Säulen geführten Stempelaufnahmeplatte getragen in Richtung der Oberfläche
des Metallbandes verschiebbar sind, angeordnet sind, wobei die Stanzstempel durch
eine Abstreifplatte oberhalb des Metallbandes hindurchführen und wobei die Abstreifplatte,
die Stempelaufnahmeplatte mit den Stempeln und eine auf die Stempelaufnameplatte wirkende
Druckplatte gegen die Kraft von Federelementen aus einer oberen Stellung in Richtung
der Auflageplatte bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageplatte (l),
die Abstreifplatte (2) und die Stempelaufnahmeplatte (3) als Rahmen ausgebildet sind,
in die jeweils mehrere Modulplatten mit den einzelnen Stanzbildern in Bandvorschubrichtung
gesehen hintereinander einsetzar sind, daß die Abstreifplatte (2) mit mindestens zwei
Säulen (6) fest verbunden ist, daß diese Säulen (6) mittels jeweils eines Federelementes
aus einer Grundstellung, bei der die Abstreifplatte (2) geringfügig über der Auflageplatte
(l) angeordnet ist, in eine Andrückstellung bewegbar ist, daß die zumindest mit einer
Bewegungskomponenten in Verschieberichtung der Abstreifplatte (2) geführten Bandführungselemente
(9) unter Federdruck mit ihrer Oberseite gegen die Unterseite der Abstreifplatte (2)
anliegen, wobei die Summe der Federkräfte der auf die Bandführungselemente (9) wirkenden
Federn (l0) mindestens der durch das Gewicht der Abstreifplatte (2) hervorgerufenen
Gegenkraft und der Federweg dem Abstand zwischen der Auflage (l) und Abstreifplatte
(2) entspricht.
2. Werkzeug nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifplatte (2) an
den Säulen (6) jeweils mit einem in eine Nut (8) der Säule (6) eingreifenden Bolzen
(7) befestigt ist,
3. Werkzeug nach einem der Ansprüche l bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen
(6) in der Auflageplatte (l) in Führungsbohrungen (l4) verschiebbar geführt sind und
die den Säulen (6) zugeordneten Federelemente (l6) in Ausnehmungen der Führungsbohrungen
(l4) einliegen, die in der Grundstellung in eine Nut (l7) der Säulen (6) eingreifen.
4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut eine radiale Ring-Nut
(l7) ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (l7) in Achsrichtung
der Säulen (6) gesehen enen keilförmigen Querschnitt aufweist.
6. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen derart ausgebildet
sind, daß sie die Federelemente (l8) im gespannte Zustand völlig aufnehmen.
7. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen der keilförmigen
Nut einen Winkel < 90°, insbesondere < l20°, einschließen.
8. Werkzeug nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder elemente
Federringe (l6) sind, die in der Ring-Nut (l7) einliegen.
9. Werkzeug nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente
Spiralfedern sind, die in radial zur Säule (6) verlaufenden Bohrungen eingesetzt sind
und gegen eine Kugel, die in die Nuten (l7) der Säulen (6) eingreifen, anliegen.
l0. Werkzeug nach einem der Ansprüche l bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifplatte
(2) in der Grundstellung einen Abstand < 0,5 mm von der Oberfläche des auf der Auflageplatte
(l) aufliegenden Metallbandes aufweist.
11. Werkzueg nach einem der Ansprüche l bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifplatte
(2) in der Grundstellung einen Abstand < 0,7 mm von der Oberfläche der Auflageplatte
(l) aufweist.
12. Werkzeug nach einem der Ansprüche l bis ll, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen
(6) in mindestens einer Reihe zueinander fluchtend angeordnet sind, wobei dieser Säulen-Reihe
gegen die Kraft der Federelemente (l8ʹ), die auf die Leiste (26) einwirken, verschoben
werden.
13. Werkzeug nach Anspruch l2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (26) Teile
eines Obergestells (2l) sind, in dem sie durch mehrere Federn (l8ʹ) in einer Anschlagstellung
gehalten sind.
14. Werkzeug nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, daß das Obergestell (2l) mit
der Leiste (26) und den Federelementen (l8ʹ) eine austauschbare Einheit bildet.