Gattung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Türschloß gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Durch die Zusatz-Patentanmeldung zur deutschen Patentanmeldung P 36 06 620.6-31
ist ein elektronisches Türschloß für einen mit einem elektrischen Speicher für eine
Schlüsselwortinformation versehenen elektronischen Schlüssel vorbekannt, mit einem
Schloßgehäuse, einer zumindest von der Türinnenseite her mittels eines Drückers betätigbaren,
in ein Schließblech eingreifenden Falle, einem in das Schließblech ausschließbaren
Riegel, einem elektrisch steuerbaren Schließmechanismus für den Riegel, einer Leseeinrichtung
für die Schlüsselwortinformation des elektronischen Schlüssels und einer den Schließmechanismus
abhängig von der gelesenen Schlüsselwortinformation steuernden Steuerschaltung.
[0003] In der Hauptpatentanmeldung P 36 06 620.6-31 wird der Bedienungskomfort eines elektrischen
bzw. elektronischen Türschlosses der gattungsgemäß vorausgesetzten Art dadurch verbessert,
daß Sensoren vorgesehen sind, die auch als zwei räumlich unterschiedliche Orientierungen
des elektronischen Schlüssels ansprechen, wobei der Schloßmechanismus eine elektrische
Antriebseinrichtung, insbesondere einen Elektromotor für die Auf- und Zusperrung des
Riegels aufweist, die abhängig von der mittels der Sensoreinrichtung erfaßten Orientierung
des elektronischen Schlüssels betreibbar ist. Hierdurch soll erreicht werden, daß
die Vorteile elektronischer bzw. elektrischer Türschlösser, insbesondere die Erhöhung
der Schließsicherheit, ohne Beeinträchtigung des Bedienungskomforts erhalten bleiben.
[0004] Bei dem in der deutschen Patentanmeldung P 36 06 620.6-31 vorgeschlagenen Türschloß
treibt ein Elektromotor den Riegel über ein Zahnstangengetriebe an. Die Blockierung
des Riegels in seinen Endstellungen erfolgt über das Zahnradgetriebe, welches bei
Gewalteinwendung auf den Riegel beschädigt werden kann.
[0005] Der Zusatzpatentanmeldung liegt das Problem zugrunde, den Schließmechanismus eines
derartigen elektronischen bzw. elektrischen Türschlosses zu vereinfachen, und zwar
so, daß dessen elektrischer Antriebsmotor von auf den Riegel extern ausgeübten Kräften
entlastet wird. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, daß der Schließmechanismus eine
den Riegel in einer seiner Bewegungsrichtungen antreibende Feder sowie einen den
Riegel entgegengesetzt zur Federantriebsrichtung über ein lediglich entgegengesetzt
zur Federantriebsrichtung kraftschlüssiges Getriebe antreibenden Elektromotor aufweist,
wobei dem Riegel ein über das Getriebe mechanisch steuerbarer Blockierriegel zugeordnet
sein soll, der den Riegel zumindest in der in der Motorantriebsrichtung erreichbaren
Riegelendstellung blockiert. Der Riegel wird also bei der vorbeschriebenen, nicht
vorveröffentlichten Zusatzpatentanmeldung von dem Elektromotor lediglich in einer
Richtung angetrieben, und zwar in das Schloßgehäuse hineinbewegt. Der Elektromotor
spannt die den Riegel in der anderen Richtung, also in der Ausschlußrichtung, treibende
Feder. Das Getriebe, bei dem es sich bevorzugt um ein Nockengetriebe handeln soll,
ist so gestaltet, daß es die Abtriebskraft des Motors lediglich in der dem Motor zugeordneten
Antriebsrichtung die Antriebskräfte übertragen kann. Wird hingegen der Motorantriebsrichtung
eine Kraft auf den Riegel ausgeübt, so heben die Nocken des Nockengetriebes voneinander
ab und entlasten den Elektromotor. Werden in entgegengesetzter Richtung auf den Riegel
Kräfte ausgeübt, wird der Motor durch den Blockierriegel geschützt. Der Blockierriegel
sperrt den Riegel in beiden Richtungen, so daß der Riegel in beiden Endstellungen
fixiert ist und sowohl gegen Einschieben in das Schloßgehäuse als auch gegen Herausziehen
geschützt ist. Letzteres könnte z. B. beim Zuschlagen der Tür passieren, wobei dann
der Riegel mit Gewalt gegen das Schließblech schlagen würde, wodurch es sowohl am
Schließblech als auch an den Schloßeingerichteteilen zu Beschädigungen kommen könnte.
Dieser Blockierriegel kann als schwenkbar an dem Schloßgehäuse gelagerte Blockierklinke
ausgebildet sein, die federnd im Blockiereingriff mit dem Riegel vorgespannt ist und
über einen Steuernockenantrieb abhängig von der Antriebsposition des Antriebes außer
Eingriff gebracht werden kann. Die Blockierklinke soll dabei bevorzugt unmittelbar
an dem Riegel angreifen.
[0006] Das Türschloß soll lediglich auf der Türinnenseite, d. h. der geschützten Seite der
Tür, eine mit der Falle gekuppelten Türdrücker aufweisen. Von der Außenseite der Tür
her wird die Falle von dem auf den Riegel antreibenden Elektromotor betätigt. Hierzu
ist vorgesehen, daß der Riegel über die vom Blockierriegel bestimmte, das Schließblech
freigebende Endstellung hinaus in Motorantriebsrichtung antreibbar ist und im Verlaufe
dieses Bewegungsabschnittes über einen schwenkbar am Schloßgehäuse gelagerten, mit
der Falle gekuppelten Wechselhebel die Falle zurückzieht. Wird der Riegel nachfolgend
wieder in die durch den Blockierriegel bestimmte Endstellung gebracht, ist das Türschloß
aufgesperrt und kann ausschließlich über die Fallenfunktion geschlossen werden.
[0007] In Notfällen und bei einem Defekt der elektrischen Komponenten muß das Türschloß
von der Türinnenseite her geöffnet werden können, und zwar auch dann, wenn der Riegel
in das Schließblech eingeschlossen (ausgesperrt) ist. Dies läßt sich dadurch erreichen,
daß der von der Türinnenseite her betätigbare Drücker über einer erste Drückernuß
mit der Falle und über eine zweite Drückernuß mit dem Riegel für die gemeinsame Zurückziehbewegung
der Falle und des Regels gekuppelt ist. Dies wird als "Anti-Panik-funktion" des elektrischen
bzw. elektronischen Schlosses bezeichnet. Von der Türinnenseite her können somit sowohl
die Falle als auch der Riegel auf rein mechanischem Wege über den Türdrücker geöffnet
werden. Von der Türaußenseite, d. h. der ungesicherten Seite der Tür her, wird das
Türschloß ausschließlich über den Elektromotor geöffnet, der den Riegel und über einen
Wechselhebel auch die Falle antreibt (bewegt).
[0008] Der Schließzusteand des Riegels kann überwacht werden. Die Überwachung läßt sich
auch in Verbindung mit Alarmanlagen oder Zentralschließanlagen ausnutzen. Bei herkömmlichen
Türschließanlagen wird der Schließzustand der Tür durch am Türrahmen einerseits und
am Türblatt andererseits angebrachte Kontakte, insbesondere auch Reed-Kontakte überwacht.
Diese Art der Überwachung ist jedoch unsicher und hängt von Bautoleranzen der Tür
ab. Deshalb wird in der Zusatzpatentanmeldung vorgeschlagen, an dem in das Schließblech
ausschließbaren Teil des Riegels und der Falle Magnetfeldsensoren anzubringen, die
mit einem am Schließblech angeordneten Magnet zusammenwirken. Diese Art der Anordnung
erleichtert die Zuführung elektrischer Leitungen zu den Magnetfeldsensoren und erlaubt
die Überwachung ordnungsgemäßer Schließfunktionen des elektrischen Antriebs. Bei geöffneter
Tür wird der Magnetfeldsensor des Riegels und der Falle auch dann nicht aktiviert,
wenn der Riegel bzw. die Falle ordnungsgemäß aus dem Schloßgehäuse ausgeschlossen
sind. Um diese Betriebssituation erfassen zu können, wird mittels einer zusätzlichen
Magnetfeldsensor-Magnet-Anordnung die Position des Riegels relativ zum Schloßgehäuse
erfaßt. Hierbei kann entweder die eingezogene Position oder die ausgeschlossene Position,
ggf. auch beide Stellungen, überwacht werden. Aus der Kombination der von den Magnetfeldsensoren
gelieferten Signale kann eine den Schließzustand und die Funktionsfähigkeit des Türschlosses
repräsentierendes Signal abgeleitet werden. Bei den Magnetfeldsensoren handelt es
sich bevorzugt um Hallschalter.
[0009] Bei verklemmten Türen, durch Einbautoleranzen, Temperaturausdehnungen, kräftiges
Zuschlagen von Türen und dergleichen kann es zu erheblichen Belastungen der Falle
und/oder des Riegels kommen. Auf die Falle können auch bei geschlossener Tür erhebliche
Querbeanspruchungen einwirken, die ein Hineinbewegen der Falle in as Schloßgehäuse
erschweren. Da die Baumaße von Einstecktürschlössern gemäß DIN 18 251 genormt sind,
steht nicht unbegrenzter Raum für die Ausgestaltung des Türeingerichtes zur Verfügung.
Auch die Unterbringung von zwei Drückernüssen zur Ermöglichung der Panikfunktion ist
erschwert. Hinzukommt, daß die Abmessungen der eingesetzten elektrischen bzw. elektronischen
Bauteile in der Regel gering sind, so daß von diesen Antrieben nicht sehr große Antriebsleistungen
übertragbar sind.
Aufgabe
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches bzw. elektronisches Türschloß,
insbesondere Einstecktürschloß, der erfindungsgemäß vorausgesetzten Gattung dahingehend
zu verbessern, daß Riegel und Falle motorisch in das Schloßgehäuse hineinbewegbar
sind. Dabei soll die Aufgabe lösbar sein bei solchen elektrischen bzw. elektronischen
Türschlössern, insbesondere Einstecktürschlössern, die die Abmaße nach DIN 18 251
aufweisen.
Lösung
[0011] Ausgehend von einem elektrischen bzw. elektronischen Türschloß, insbesondere Einstecktürschloß,
der erfindungsgemäß vorausgesetzten Art wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Einige Vorteile
[0012] Durch die besondere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Einstecktürschlosses wird
sichergestellt, daß Falle und Riegel motorisch in das Schloßgehäuse hineinbewegbar
und der Riegel motorisch aus dem Schloßgehäuse herausbewegbar sind. Erfindungsgemäß
wird durch die besondere konstruktive Ausgestaltung des Schloßeingerichtes sichergestellt,
daß auch die Schloßfalle bei relativ großer Querbeanspruchung, beispielsweise bei
Kraftschluß an einem Schließblech, ohne weiteres motorisch in den Schloßkasten hineinbewegt
werden kann.
[0013] Außerdem ermöglicht die Ausgestaltung und Anordnung des Schloßeingerichtes es bei
dem erfindungemäßen Einstecktürschloß, das die Panikfunktion bei nur einer Schloßnuß
gewährleistet ist.
[0014] Alles in allem baut ein erfindungsgemäßes Einstecktürschloß außerordentlich kompakt,
so daß sich die Erfindung bei Einstecktürschlössern nach DIN 18 251 verwirklichen
läßt.
[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Einstecktürschloß treibt der Elektromotor beim Hineinbewegen
von Falle und Riegel zunächst den Schloßriegel mit einer anderen Übersetzung an, als
die Falle bei deren Hineinbewegen in das Schloßgehäuse. Erfindungsgemäß wird die
Übersetzung kurz vor oder unmittelbar bei Beginn der motorischen Hineinbewegung der
Falle so umgesteuert oder verändert, daß mit dem gleichen Motor relaktiv große Kräfte
auf die dafür vorgesehenen Schloßeingerichteteile übertragen werden, so daß selbst
bei einem Anliegen der Falle unter Spannung oder bei relativ großem Kraftschluß am
Schließblech der motorische Antrieb im Schloßgehäuse nicht überfordert ist (
Patentanspruch 2).
[0016] In
Patentanspruch 3 ist eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Bei dieser gelangen
nacheinander Zahnsegmente an unterschiedlichen Hebelarmen zur Einwirkung, derart,
daß der Schloßriegel mit einem relativ kürzeren Hebelarm in den Schloßkasten hineinbewegt
wird, während die Falle mit einem relativ größeren Hebelarm durch den gleichen motorischen
Antrieb in den Schloßkasten hineinbewegt wird, wobei die Hebel an ein und demselben
Teil funktionell einstückig oder materialmäßig einstückig angeordnet sein können.
[0017] Der gleiche Hebel, an dem die unterschiedlichen Hebelarme zum Antrieb von Riegel
und Falle angeordnet sind, kann auch gleichzeitig zur Übertragung der Anti-Panik-Funktion
des Einstecktürschlosses gemäß der Erfindung dienen. Zu diesem Zweck ist die Drückernuß
z. B. am Umfang mit einem Nocken versehen, der mit einer Kurve zusammenwirkt, die
ein materialmäßig einstückiges Teil der beiden Hebel bildet. Auf diese Weise gelangt
man zu einer besonders kompakten Bauweise des Schloßeingerichtes. Zwei Drückernüsse
mit demgemäß zwei Drückerdornen brauchen somit nicht vorgesehen zu werden (
Patentanspruch 4).
[0018] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - an Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 ein Einstecktürschloß gemäß der Erfindung in der Draufsicht, und zwar in der
sogenannten "Anti-Panik-Funktions-Stellung";
Fig. 2 das aus Fig. 1 ersichtliche Einstecktürschloß, wobei allerdings Falle und Riegel
motorisch in das Schloßgehäuse hineinbewegt worden sind;
Fig. 3 das aus den Figuren 1 und 2 ersichtliche Einstecktürschloß, wobei allerdings
nur der Riegel motorisch in das Schloßgehäuse hineinbewegt wurde und
Fig. 4 das aus den vorhergehenden Figuren ersichtliche Einstecktürschloß bei motorisch
ausgeschlossenem Riegel.
[0019] Die Zeichnung veranschaulicht ein Einstecktürschloß, dessen Abmessungen nach DIN
18 251 ausgeführt wurden. In einem Schloßgehäuse 1, von dem in den Zeichnungsfiguren
in der Draufsicht ein Schloßblech 2 erkennbar ist, sind eine Falle 3 und ein Riegel
4 in Richtung deren Längsmittenachse, also achsial verschieblich, um jeweils ein
begrenztes Maß geführt. Die Falle 3 ist in einer Öffnung 5 einer Stulpe 6 des Schloßgehäuses
1 geführt, wobei eine gehäusefeste Gewindebuchse 7 durch ein Langloch 8 eines Fallenschwanzes
9 hindurchgreift. Eine Fallenfeder 10 spannt die Falle 3 in Ausschließrichtung vor,
derart, daß die Falle 3 ständig die Tendenz hat, sich mit ihrem Fallenkopf 11 aus
der Öffnung 5 der Stulpe 6 herauszubewegen. Die Fallenfeder 10 ist bei der dargestellten
Ausführungsform als Spiralfeder ausgebildet und mit ihrem Wickelauge 12 um einen gehäusefesten
Vierkantdorn 13 gelagert, derart, daß ein Federschenkel 14 annähernd parallel zur
Innenseite der Stulpe 6 verlaufend sich mit einem abgekröpften Längenabschnitt gegen
eine Innenwand 15 des Fallenkopfes 11 federnd abstützt. Ein anderer Federschenkel
16 dient als Schlußfeder und belastet mit einem abgekröpften Längenabschnitt eine
Sperrklinke 17 in Richtung auf den Riegel 4. Die Funktion der Sperrklinke 17 wird
noch weiter unten beschrieben.
[0020] Mit dem Bezugszeichen 18 ist eine Nuß bezeichnet, deren Nußhebel 20 mit einem ballig
ausgebildeten Teil 21 gegen einen vom Fallenschwanz 9 normal (rechtwinklig) verlaufenden
Vorsprung 22 einwirkt. Die Nuß 18 dient auf der gesicherten Türinnenseite zur Aufnahme
eines nicht dargestellten Drückerdornes, der in der Vierkantöffnung 23 angeordnet
wird. Mit 19 ist eine Konterfeder bezeichnet, die über einen Steg 66 die Nuß 18 vorspannt.
[0021] Gegenüberliegend zum Nußhebel 20 ist ein weiterer Hebel 24 angeordnet, der an seinem
freien Ende auf einem einstückigen Ansatzdorn 25 eine Rolle 26 trägt, die an einer
Kurvenbahn 27 eines Hebels 28 kraftschlüssig anliegt. Über den nicht dargestellten
Drückerdorn und die Nuß 28 läßt sich somit die Falle 3 gegn die Rückstellkraft der
Fallenfeder 10 in das Schloßgehäuse 1 hineinbewegen. Die entsprechenden Stellungen
der Schloßeingerichteteile in dieser Stellung ergeben sich aus Fig. 1.
[0022] Auf der Türaußenseite ist bei einem erfindungsgemäßen Einstecktürschloß normalerweise
keine Handhabe Drückerdorn, (Olive, Drehknopf, Türklinke o. dgl.) vorgesehen. Von
der Außenseite werden somit sowohl die Falle 3 als auch der Riegel 4 von einem Elektromotor
29 geöffnet, der über eine Steuerschaltung 30 abhängig von einer Schlüsselwortinformation
gesteuert wird, die eine elektronische Leseeinrichtung 31 an einem in einen Schlüsselkanal
32 eingeführten elektronischen Schlüssel 33 liest. Stimmt die gelesene Schlüsselinformation
mit einer in der Steuerschaltung 30 gespeicherten Information überein, so zieht der
Elektromotor 29 den Riegel 4 und die Falle 3 in das Schloßgehäuse 1 hinein (Fig. 3).
[0023] Die Stromversorgung der Steuerschaltung 30, des Elektromotors 29 und der Leseeinrichtung
31 erfolgt über eine Leitung 34 aus einem zentralen Netzgerät 35, welches für den
Notbetrieb mit einem Akkumulator versehen ist.
[0024] Der Riegel 4 ist in einer Öffnung 36 der Stulpe 6 in seiner Längsachsrichtung geführt.
Zu diesem Zweck besitzt der Riegelschwanz ein Langloch 37, in das ein gehäusefester
Doppeldorn 38 eingreift. Der Doppeldorn 38 besitzt im Abstand von der einen Gehäusewand
eine Verjüngung, so daß der Riegelschwanz 39 mit Spaltabstand zu dem betreffenden
Schloßblech 2 des Schloßgehäuses 1 geführt ist.
[0025] Mit 40 ist ebenfalls ein Doppeldorn bezeichnet, der ebenfalls im Abstand von der
einen Schloßgehäusewand verjüngt ausgebildet ist. Auf dem verjüngten Abschnitt des
Doppeldornes 40 ist mit Spaltabstand zum Schloßgehäuse 1 der Hebel 28 um ein begrenztes
Winkelmaß parallel zu dem aus der Zeichnung ersichtlichen Schloßblech 2 (Schloßgehäuseboden)
schwenkeweglich angeordnet. Dieser Hebel 28 übergreift den Riegelschwanz 39 und die
Sperrklinke 17 und liegt auf dem Riegelschwanz 39 auf. Der Hebel 28 weist ein Langloch
43 auf, durch das ein normal zur Oberfläche des Riegelschwanzes 39 verlaufender Ansatzdorn
44 mit Spielpassung eingreift.
[0026] Auf der dem Riegelschwanz 39 zugekehrten Seite trägt der Hebel 28 zwei Ansatzdorne
45 und 46, die einstückig mit dem Hebel 28 ausgebildet sind, beispielsweise eingelassene
oder eingenietete Paßstifte darstellen. Die Ansatzdorne 45 und 46 sind mit Winkelabstand
zueinander angeordnet und liegen auf einem Kreisbogen. Beide Ansatzdorne 45 und 46
berühren die kurvenförmige Außenkontur 47 der Sperrklinke 17.
[0027] Wie die Zeichnung erkennen läßt, weist der Hebel 28 an seiner dem Doppeldorn 40 abgekehrten
Seite zwei sektorförmige Zahnkränze 48 und 49 auf. Der Zahnsektor 48 besitzt in Bezug
auf den als feste Achse dienenden Doppeldorn 40 den Hebelarm M, während der Zahnsektor
49 in Bezug auf den Doppeldorn 40 den Hebelarm L aufweist. Der Hebelarm M ist somit
um das Maß A größer als der Hebelarm L. Folglich wirkt eine an dem Zahnsektor 48 angreifende
Antriebskraft an eine um das Maß M vergrößerten Hebelarm, so daß mit der gleichen
Antriebsleistung beim Angriff an den Zahnkranzsektor 48 ein vergrößertes Moment über
den Hebelarm M übertragen werden kann.
[0028] Sowohl in der ausgeschlossenen Position (Fig. 4), als auch in der eingezogenen Position
(Fig. 3) wird der Riegel 4 durch die Sperrklink 17 gegen Krafteinwirkung von außen
blockfiert und der Elektromotor 29 geschützt. Bei in eingeschlossenem Zustand blockierten
Riegel 4 verhindert die Sperrklinke 17 ein Herausbewegen des Riegels 4, z. B. beim
Zuschlagen der Tür. Die Sperrklinke 17 ist ebenfalls um einen Ansatzdorn 50 um ein
begrenztes Maß schwenkbeweglich im Abstand vom Schloßgehäuseboden 2 angeordnet. Zu
diesem Zweck ist der im Schloßgehäuseboden 2 befestigter Ansatzdorn 50 im Abstand
vom Schloßgehäuseboden 2 im Durchmesser verjüngt. Auf diesem verjüngten Längenabschnitt
ist die Sperrklinke 17 schwenkbeweglich gelagert. Die Sperrklinke 17 ist ständig durch
den Federschenkel 16 in Blockierschwenkstellung belastet, also in Eingriffsrichtung
vorgespannt. Die Sperrklinke 17 hat einen ersten und einen zweiten Verriegelungszahn
51 und 52. Der Verriegelungszahn 52 greift hinter eine Schulter 53 am Riegelschwanz
39, während der Verriegelungszahn 51 hinter eine Schulter 54 des Riegelschwanzes
39 greift. Die erste Stellung entspricht der Lage des Riegels im Schloßgehäuse, also
der vollständig in das Schloßgehäuse eingezogenen Lage (Fig. 3), und die zweite Position
der Stellung, in der der Riegel 4 aus dem Schloßgehäuse 1 vollständig ausgeschlossen
ist (Fig. 4). Die Sperrklinke 17 taucht mit einem Hebelteil 55 in eine Aussparung
56 des Riegelschwanzes 39, wobei sie eine Schwenkbewegung um den Ansatzdorn 50 durchführt.
Dies geschieht dadurch, daß die am Hebel 28 befestigten Ansatzdorne 45 und 46 beim
Verschwenken des Hebels 28 gegen die Außenkontur 47 einwirken und dabei die Sperrklinke
17 gegen die Rückstellkraft des Federschenkels 16 - in der der Zeichnungsebene nach
oben - schwenken. Dies geschieht wiederum dadurch, daß der Elektromotor 29 entsprechend
angetrieben wird. Eine Achse 57 ragt aus dem Motorgehäuse heraus und weist etwa im
mittleren Längenbereich eine Schnecke 58 auf, die mit einem Schneckenrad 59 kämmt,
das um eine Achse 60, die im Schloßlech 2 fest angeordnet ist und normal (rechtwinklig)
zu diesem verläuft, hin-und herdrehbar ist. Mit dem Schneckenrad 59 ist ein Stirnrad
61 getrieblich gekuppelt, das bei der dargestellten Ausführungsform entsprechend dem
Maß A exzentrisch ausgebildet ist, so daß nacheinander entweder der Zahnkranz sektor
48 oder nach einem gewissen Drehwinkel der Zahnkranzsektor 49 mit dem Stirnrad 61
kämmt, was eine entsprechende Schwenkbewegung des Hebels 28 zur Folge hat. Dabei ist
eine solche Anordnung getroffen worden, daß der Riegel 4 über den Zahnkranzsektor
49 ein- und ausgeschlossen (in das Gehäuse 1 hinein oder aus diesem herausbewegt)
wird, während das Hineinbewegen der Falle 3 in bzw. aus dem Schloßgehäuse 1 über den
Zahnkranzsektor 48 motorisch geschieht, da hierbei der größerer Hebelarm M zur Verfügung
steht. Auf diese Weise ist es möglich, auch erhebliche Kräfte, die möglicherweise
durch Reibschluß o. dgl. auf den Fallenkopf 11 einwirken, motorisch zu überwinden.
Die Anti-Panik-Funktion ist dadurch sichergestellt, daß ein in der Vierkantöffnung
23 befindliche Drückerdorn nach unten gedrückt wird, wodurch über den Hebel 24 und
die Rolle 26 der Hebel 28 so verschwenkt wird, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Dabei werden sowohl die Falle 3 als auch der Riegel 4 in das Schloßgehäuse 1 hineinbewegt.
Der Elektromotor 29 oder das Stirnrad 61 werden dabei nicht bewegt, da diese stets
so gesteuert werden, daß sie in Ruhestellung aus dem Eingriffsbereich der Zahnkranzsektoren
48 bzw. 49 kommen. Der Elektromotor 29 bewirkt somit nicht nur das Hineinbewegen von
Falle 3 und Riegel 4 in das Schloßgehäuse 1, sondern auch das Herausbewegung des
Riegels 4 aus dem Schloßgehäuse 1. Bei der Anti-Panik-Funktion hebt der Ansatzdorn
46 die Sperrklinke 17 an, und der Riegel 4 wird durch die Kulissenverbindung 43, 44
in das Schloßgehäuse 1 hineinbewegt.
[0029] Die Achse 57 des Elektromotors 29 ist in einem Schneckenlager 65 gelagert. Dieses
Schneckenlager 65 kann aus einer normal (rechtwinklig) zu dem Schloßblech 2 verlaufenden
und kraftschlüssig sowohl im Schloßblech 2 als auch in der nicht dargestellten Schloßdecke
befestigten Flacheisen bestehen. Dadurch wird die Achse 57 des Elektromotors 29 sowohl
radial als auch axial entlastet.
[0030] Die Position, in welcher der betreffende Verriegelungszahn 52 den Riegel 4 in der
offenen Position verriegelt, wird sowohl vor als auch nach Durchlaufen der Fallenrückzugsposition
durchlaufen. Zweckmäßigerweise wird der Elektromotor 29 in der in Drehrichtung nachfolgenden
Position angehalten, um durch einmaliges Betätigen des Schlüssels 33 die Falle 3 kurzzeitig
zu öffnen und nachfolgend den Riegel 4 geöffnet zu halten. Die Fallenöffnungszeit
kann durch Drehverzögerung im Betriebszustand erhöht werden.
[0031] Das erfindungsgemäße, elektrisch bzw. elektronisch angetriebene und/oder kontrollierte
bzw. gesteuerte Türschloß ermöglicht eine Überwachung des Schließzustandes der Tür
und eine Funktionskontrolle des Schlosses. Es eignet sich deshalb insbesondere für
Alarmanlagen, speziell Alarmanlagen mit Blockschloßfunktio und für Schließanlagen
mit zentraler Schließfunktion. In dem in das Schließblech eindringenden Teil sowohl
der Falle 3 als auch des Riegels 4 sind Hallschalter eingebaut, die auf Magnete in
den zugeordneten Eingriffsöffnungen des nicht dargestellten Schließbleches ansprechen.
Dies ist in der Zeichnung nicht veranschaulicht. Die Hallschalter liefern Signale
an nicht näher dargestellte Überwachungsschaltungen, wenn die Falle 3 und der Riegel
4 vollständig in das Schließblech eingreifen.
[0032] Die Hallschalter liefern jedoch lediglich Informationen über den Schließzustand der
Tür, erlauben aber keine vollständigen Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit des
Türschlosses. An dem Riegel 4 ist deshalb ein weiterer, nicht dargestellter Magnet
angebracht, dessen Position in einem in dem Schloßgehäuse 1 angeordneten Hallschalter
erfaßt wird. Der Hallschalter spricht an, wenn der Riegel 4 vollständig ausgeschlossen
ist. Aus den Signalen der Hallschalter lassen sich damit Informationen ableiten, ob
der Riegel 4 bei geöffneter oder geschlossener Tür ausgeschlossen ist. Schließlich
ist ein dritter Hallschalter in dem Schloßgehäuse 1 vorgesehen, der in der geöffneten
Stellung des Riegels 4 auf einen Magnet des Riegels 4 anspricht. Der Hallschalter
kann bei Invertierung seines Ausgangssignals die Funktion des Hallschalters übernehmen,
so daß ggf. einer der beiden Hallschalter entfallen kann. Die Überwachung beider Schließpositionen
des Riegels 4 erhöht die Schließsicherheit.
[0033] Die in der Zusammenfassung, in den Patentansprüchen und in der Beschreibung beschriebenen
und aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0034]
1. Schloßgehäuse
2 Schloßblech (Schloßgehäuseboden)
3 Falle
4 Riegel
5 Öffnung
6 Stulpe
7 Gewindebuchse
8 Langloch
9 Fallenschwanz
10 Fallenfeder
11 Fallenkopf
12 Wickelauge
13 Vierkantdorn, gehäusefest
14 Federschenkel
15 Innenwand
16 Federschenkel (Schlußfeder)
17 Sperrklinke
18 Nuß
19 Konterfeder
20 Nußhebel
21 Teil
22 Vorsprung
23 Vierkantöffnung
24 Hebel
25 Ansatzdorn
26 Rolle
27 Kurvenbahn
28 Hebel
29 Elektromotor
30 Steuerschaltung
31 elektronische Leseeinrichtung
32 Schlüsselkanal
33 Schlüssel, elektronischer
34 Leitung
35 zentrales Netzgerät
36 Öffnung
37 Langloch
38 Doppeldorn
39 Riegelschwanz
40 Doppeldorn
41 -
42 -
43 Langloch
44 Ansatzdorn
45 Ansatzdorn
46 Ansatzdorn
47 Außenkontur
48 Zahnkranzsektor, sektorenförmiger Zahnkranz
49 Zahnkranzsektor, sektorenförmiger Zahnkranz
50 Ansatzdorn
51 Verriegelungszahn
52 Verriegelungszahn
53 Schulter
54 Schulter
55 Hebelteil
56 Aussparung
57 Welle
58 Schnecke
59 Schneckenrad
60 Achse
61 Stirnrad
62 Wechselhebel
63 -
64 Gewindebuchse
65 Schneckenlager
66 Steg
L Hebelarm
M Hebelarm
A Hebelarmdifferenz
1. Elektrisch bzw. elektronisch angetriebenes und/oder kontrolliertes bzw. gesteuertes
Türschloß, insbesondere Einstecktürschloß, für einen mit einem elektronischen Speicher
für eine Schlüsselinformation versehenen elektronischen Schlüssel (33), mit einem
Schloßgehäuse (1), einer zumindest von der Türinnenseite her mittels einer Handhabe
betätigbaren, in ein Schließblech eingreifenden Falle (3), einem in das Schließblech
ausschließbaren Riegel (4), einem elektrisch steuerbaren Schließmechanismus (28, 51)
für den Riegel (4), einer Leseeinrichtung (31) für die Schlüsselinformation des elektronischen
Schlüssels (33) und einer den Schließmechanismus (28, 51) abhängig von der gelesenen
Schlüsselinformation steuerbaren Steuerschaltung (30), mit einem von einem Elektromotor
(29) angetriebenen Getriebe (58, 59) und einer den Riegel (4) über das Getriebe mechanisch
steuerbaren Sperrklinke (17), die den Riegel (4) sowohl in der in das Schloßgehäuse
(1) vollständig eingeschlossenen, als auch in der aus dem Schloßgehäuse (1) vollständig
ausgeschlossenen Lage axial zur Entlastung der Elektromotor (29) blockiert, dadurch gekennzeichnet, daß die Falle (3) und der Riegel (4) durch den Elektromotor (29) in das Gehäuse
(1) hinein und der Riegel (4) heraus antreibbar sind, und daß das Übersetzungsverhältnis
zwischen Elektromotor (29) und Falle (3) und Riegel (4) während der Ein- und Ausschlußbewegung
von Falle (3) und Riegel (4) veränderbar ist.
2. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (29) seine Antriebsleistung auf Falle (3) und Riegel (4) über
unterschiedlich groß bemessene Hebelarme (L bzw. M) überträgt, derart, daß der Hebelarm
(M) für die Übertragung des Drehmoments vom Elektromotor (29) auf die Falle (3) beträchtlich
größer als der Hebelarm (L) für den Riegel (4) ist.
3. Türschloß nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (L bzw. M) materialmäßig einstückig an einem Hebel (28) angeordnet
sind, der den Riegelschwanz (39) übergreift und in diesem Bereich durch eine Kulissenverbindung
(43, 44) mit dem Riegel (4) gekuppelt ist, während der Hebel (28) an seinem anderen
Ende um einen am Schloßgehäuse (1) angeordneten Doppeldorn (40) schwenkbeweglich gelagert
ist, wobei jeder Hebel (L bzs. M) an seinem dem Doppeldorn (40) abgekehrten Stirnbereich
je einen Zahnkranzsektor bildende Verzahnung (48, 49) aufweist, die mit einem Stirnrad
(61) kämmt, das um eine normal (senkrecht) zum Schloßgehäuseboden (2) verlaufende
Achse schwenkbeweglich angeordnet ist und über ein Getriebe, insbesondere einen
Schneckentrieb (58, 59) antreibbar ist, wobei das Schneckenrad auf einer Welle (57)
befestigt ist, die die Abtriebswelle des Elektromotors (29) darstellt.
4. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einer Nuß (18) ein Hebel (24) zugeordnet ist, der einen Nocken oder eine Rolle
(26) aufweist, deren Drehachse parallel zur Längsachse einer Öffnung (23) für einen
Drückerdorn verläuft, wobei die Rolle (26) o. dgl. gegen eine Kurvenbahn (27) des
Hebels (28) anliegt und ein Wechselhebel (62) den Riegelschwanz (39) untergreift und
zur Ermöglichung einer Anti-Panik-Funktion der Ansatzdorn (46) die Sperrklinke (17)
anhebt und der Riegel (4) in das Schloßgehäuse (1) durch die Kulissenverbindung (43,
44) heineinbewegbar ist.