(19)
(11) EP 0 281 516 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1988  Patentblatt  1988/36

(21) Anmeldenummer: 88810094.8

(22) Anmeldetag:  16.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08B 13/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.03.1987 DE 3706999

(71) Anmelder: Bigotec AG
CH-5000 Aarau (CH)

(72) Erfinder:
  • Oberhänsli, Jürg
    CH-5024 Küttigen (CH)

(74) Vertreter: Rottmann, Maximilian R. 
c/o Rottmann, Maspoli + Zimmermann AG Glattalstrasse 37
8052 Zürich
8052 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Sicherung von Zäunen oder Mauern gegen unbefugtes Uebersteigen


    (57) Die Vorrichtung dient zur Sicherung von Zäunen oder Mauern (1) gegen unbefugtes Übersteigen. Sie umfasst eine Mehrzahl von im Winkel zur Zaun- bzw. Mauerebene verlaufenden Auslegern (3a), die durch Spanndrähte (4) miteinander verbunden und unter Be­lastung aus ihrer ursprünglichen Ruhelage verschwenkbar sind. Eine solche Verschwenkung bewirkt eine Auslösung eines Alarm­signals. Jeder Ausleger (3a) weist ein U-förmiges Hohlprofil (9) auf, welches über eine Sollbiegestelle (10) mit einem auf dem Zaun bzw. der Mauer (1) verankerten Endstück (11) verbunden ist. Innerhalb des U-Profils (9) ist ein von einem Detektions­draht (4) durchdrungenes Abscherorgan angeordnet, welches bei einer Verschwenkung des Auslegers (3a) den Draht (4) durch­trennt. Zur Sicherung gegen Sabotage ist ein für den Ausleger (3a) und das Endstück (11) gemeinsames, U-förmiges Deckprofil (12) vorgesehen, wobei das Endstück (11) des Auslegers (3a) so­wie das dieses Endstück übergreifende Endteil (16) des Deckpro­fils (12) zusammen vom gleichen oder einem separaten Siche­rungsdraht (5) durchdrungen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Siche­rung von Zäunen oder Mauern gegen unbefugtes Übersteigen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Ein begrenztes Areal kann durch eine Mauer oder durch einen Zaun geschützt werden, um einerseits ein unbefugtes Eindringen und andererseits ein unerwünschtes Verlassen des Areals zu Ver­hindern. Beides, d.h. ein Eindringen oder ein Verlassen, ist grundsätzlich dadurch möglich, dass man den Zaun bzw. die Mauer durchbricht oder aber übersteigt. Eine Mauer kann schwerlich und wenn schon nur mit grossem Zeitaufwand sowie mit beträcht­licher Geräuschentwicklung durchbrochen werden; ein Zaun hin­gegen kann im Prinzip leicht durchschnitten werden, um eine Durchgangsöffnung zu schaffen. Deshalb sind zur Absicherung dagegen Sicherheitszäune geschaffen worden, die aus auf einem elektrischen oder optischen Prinzip basierenden langgestreckten Detektionsorganen, im folgendenden einfachheitshalber "Drähte" genannt, bestehen oder in die solche Detektionsdrähte eingebaut sind. Eine Beschädigung oder eine Zerstörung, z.B. ein Durch­trennen des Detektionsdrahtes, löst ein Alarmsignal aus, als Anzeige dafür, dass der Zaun beschädigt worden ist. Solche Systeme sind in der Literatur vielfach beschrieben und haben sich in der Praxis bewährt.

    [0003] Zur Sicherung von Zäunen oder Mauern gegen Übersteigen können Ausleger verwendet werden, die sich in einem Winkel zur Zaun- oder Mauerebene erstrecken und zwischen denen ebenfalls Siche­rungsdrähte gespannt sind; eine Beschädigung oder Zerstörung dieser Drähte löst ebenfalls einen Alarm aus.

    [0004] Theoretisch ist es denkbar, solche eine Übersteigung eines Zauns oder einer Mauer zumindest sehr erschwerende Ausleger vorsichtig so wegzubiegen, dass die Detektionsdrähte nicht beschädigt oder zerstört werden. Zur Lösung dieses Problems wird in der DE-OS 32 11 647 vorgeschlagen, dass zumindest Teile der Ausleger angelenkt sind und dass eine Signalauslösung durch Verschwenken der Ausleger erfolgt. Diese Auslösung des Alarm­signals soll dadurch erfolgen, dass dem Ausleger eine Abscher- oder Quetschvorrichtung für einen draht- oder schlauchförmigen Signalkörper, also z.B. für einen elektrischen oder optischen Detektionsdraht, zugeordnet ist.

    [0005] Ein Nachteil der in jener Druckschrift beschriebenen Anordnung ist darin zu sehen, dass die Abscher- oder Quetschvorrichtung aussenliegend angeordnet ist; sie kann daher sehr einfach aus­ser Funktion gesetzt werden, indem der Ausleger gegenüber dem ihn tragenden Zaunpfosten mechanisch arretiert wird, um eine Verschwenkung des Auslegers zu verhindern; damit ist der gesam­te Sicherungseffekt dahin. Durch die scharnierartige Anlenkung des Auslegers an Pfosten über eine den Ausleger tragende Plat­te, wie in der genannten DE-OS offenbart, entstehen weitere Nachteile:
        Ein Ansprechen ist nur in einer Richtung möglich.
        Das offenliegende, scharnierartige Gelenk kann im Lauf der Zeit durch Korosion in seiner Funktion behindert oder aber bewusst durch einen geeigneten Klebstoff blockiert werden.
        Die aussenliegenden, überlappenden Teile können mecha­nisch, z.B. durch Ansetzen einer Schraubzwinge blockiert werden.

    [0006] Ein weiteres Problem besteht darin, dass schwerlich ein genau definiertes Ansprechverhalten realisiert werden kann. Im Neu­zustand besteht die Gefahr, dass eine Verschwenkung, die zur Alarmauslösung genügt, schon durch an sich harmlose Einflüsse wie Winddruck (Sturm) oder Tiere bewirkt werden kann; nach einer gewissen Zeit ist anzunehmen, dass infolge Alterung das Drehmoment, das zur Auslösung des Alarmsignals erforderlich ist, in unkontrollierter Weise zunimmt.

    [0007] Die DE-OS 27 17 906 beschreibt eine andere Lösung: Hier ist der Ausleger an der Oberseite eines Pfostens unter Federvorspannung beweglich gelagert. Eine Verschwenkung des Auslegers infolge mechanischer Krafteinwirkung führt dazu, dass ein am Ausleger angebrachter, mit einem Melder wirkungsverbundener Meldestift verschoben wird, so dass der Melder (z.B. ein Mikroschalter) aktiviert wird und ein Alarmsignal auslöst. Bei dieser Kon­struktion treten die zuvor erwähnten Nachteile in noch vermehr­tem Mass auf. Die Unsicherheit hinsichtlich der den Alarm aus­lösenden Kraft und insbesondere die Anfälligkeit gegen Sabotage (Ausserbetriebsetzung) durch mechanische Fixierung des Ausle­gers gegenüber dem tragenden Pfosten erscheinen eher noch aus­geprägter.

    [0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die die vorerwähnten Nachteile nicht mehr aufweist und die insbesondere ein Anspre­chen in den beiden wichtigen Verschwenkungsrichtungen, ein ein­deutig vorausbestimmbares bzw. einstellbares und reproduzier­bares Ansprechverhalten und namentlich eine hohe Sicherheit ge­gen mechanische Blockierung durch einen potentiellen Saboteur gewährleistet.

    [0009] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Vorrichtung zur Sicherung von Zäunen oder Mauern gegen unbefugtes Übersteigen, mit am Zaun bzw. der Mauer angeordneten Befestigungsteilen so­wie mit unter Belastung aus ihrer ursprünglichen Ruhelage ge­genüber diesen verschwenkbaren Auslegern, die durch Spanndrähte oder dgl. sowie ein draht- oder schlauchförmiges Detektionsor­gan miteinander verbunden sind, und mit jedem Ausleger zugeord­neten Abscher- oder Quetschvorrichtungen, mit denen das draht- oder schlauchförmige Detektionsorgan derart verbunden ist, dass eine Verschwenkung eines Auslegerarms eine Beeinflussung oder Zerstörung des Detektionsorgans und damit die Auslösung eines Alarmsignals bewirkt. Die vorstehende Erfindungsaufgabe wird bei einer solchen Vorrichtung dadurch gelöst, dass die Befesti­gungsteile und die Ausleger im Bereich der Schwenkachse des Auslegers durch einander überlappende Abschnitte derart inein­ander greifen, dass sie gemeinsam einen zumindest annähernd allseitig geschlossenen Hohlraum begrenzen, welcher vom draht- oder schlauchförmigen Detektionsorgan durchdrungen und in des­sen Innerem die Abscher- oder Quetschvorrichtung angeordnet ist.

    [0010] Dadurch, dass das Abscherorgan im Inneren der Ausleger-Kon­struktion liegt, ist um einen sichergestellt, dass das Ab­scherorgan nicht zugänglich ist und somit nicht blockiert werden kann. Der Ausleger kann nämlich nicht demontiert werden, ohne den ihn durchdringenden Detektionsdraht zu beschädigen oder zu zerstören. Zum anderen ist kein aussenliegendes Schar­nier oder Gelenk vorhanden, das durch Korrosion oder Klebstoffe in seiner Funktion beeinträchtigt werden könnte; einer allfäl­ligen Spaltkorrosion innerhalb des Abscherorgans kann dadurch vorgebeugt werden, dass dieses gefettet wird. Somit ist eine zuverlässige Funktion mit reproduzierbarem Verhalten über lange Zeitdauer gewährleistet.

    [0011] Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes und bevor­zugte Ausführungsformen desselben sind in den abhängigen Pa­tentansprüchen 2 bis 24 definiert.

    [0012] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen­standes, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1a eine perspektivische Ansicht eines Mauerabschnittes, ausgerüstet mit einem ersten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach den Erfindung,

    Fig. 1b eine schematische Seitenansicht eines Zaunpfahles, der eine Vorrichtung nach der Erfindung gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel trägt,

    Fig. 2 eine Seitenansicht eines verschlossenen Auslegers mit eingelegten Detektionsdrähten gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel,

    Fig. 3 eine teilweise geschnittene Detail-Seitenansicht des geöffneten Auslegers,

    Fig. 4 eine Teilansicht des geöffneten Auslegers von oben,

    Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 2,

    Fig. 6 einen Teillängsschnitt durch das freie Ende des Auslegers,

    Fig. 7 einen Teillängsschnitt durch einen Mittelabschnitt des Auslegers,

    Fig. 8 eine schematische Darstellung einer alternativ möglichen Führung des Detektionsdrahtes.

    Fig. 9 eine Teilansicht eines Zauns mit einem am Zaun­pfosten montierten Ausleger gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel,

    Fig. 10 eine schematische Seitenansicht dieses zweiten Aus­führungsbeispiels eines Auslegers,

    Fig. 11 einen Teillängsschnitt durch den Ausleger von Fig. 10,

    Fig. 12 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Aus­legerarms,

    Fig. 13 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Deckprofils,

    Fig. 14 eine teilweise geschnittene Ansicht des Supports,

    Fig. 15 einen Querschnitt durch den Ausleger im Bereich der Schwenkachse, und

    Fig. 16 eine perspektivische, schematische Ansicht einer Manschette.



    [0013] In den Fig. 1a und 1b sind schematisch Ausschnitte aus Absperr­vorrichtungen gezeigt, die ein Gelände gegen unbefugtes Ein­dringen oder Verlassen schützen. Gemäss Fig. 1a ist eine Mauer 1 vorgesehen, die mit einem Übersteigschutz versehen ist, wel­cher generell mit 2 bezeichnet ist. Dieser besteht aus einer Anzahl von im Winkel zur Ebene der Mauer 1 verlaufenden Ausle­gern 3, die in regelmässigen Abständen auf der Mauerkrone ver­ankert sind. Zwischen den Auslegern 3 sind Detektionsdrähte 4 gespannt; jene sind in bekannter Weise mit einer Alarmeinrich­tung wirkungsverbunden, so dass bei einer Beschädigung oder Zerstörung eines der Drähte 4 ein Alarmsignal ausgelöst wird. Im weiteren ist ein Detektionsdraht 5 vorhanden, der von Fuss­teil zu Fussteil der Ausleger 3 verläuft; dessen Zweck wird im nachfolgenden noch erläutert werden.

    [0014] In der Fig. 1b ist ein einzelnes Zaunpfostenelement 6 in einer schematischen Seitenansicht zu sehen. Zwischen solchen Pfosten­elementen 6 erstreckt sich ein (nicht dargestellter) Zaun, der z.B. mittels einzelner, sich von Pfosten zu Pfosten erstrecken­der Detektionsdrähte 8 gegen Beschädigung oder Zerstörung ge­schützt sein kann. Der Kopf des Pfostens 6 trägt einen Ausleger 7, der mit zwei sich in entgegengesetzten Richtungen erstrek­kenden Auslegerarmen 7a und 7b versehen ist. Das Mittelteil des Auslegers 7 ist wiederum mit einem Detektionsdraht 5 ausge­rüstet, während jeweils zwischen den Armen 7a bzw. 7b benach­barter Pfosten 6 Detektionsdrähte 4 gespannt sind.

    [0015] Wesentlich ist in beiden Fällen, dass die Ausleger 3 bzw. Aus­legerarme 7a und 7b unter relativ geringen, jedoch betragsmäs­sig bekannten und reproduzierbaren Kräfteeinwirkungen ver­schwenkbar sind und dass bei einer solchen Verschwenkung ein Alarmsignal ausgelöst wird.

    [0016] In der Fig. 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ausle­gers 3 in einer schematischen Seitenansicht dargestellt. In Verbindung mit Fig. 5 ist erkenntlich, dass der Auslegerarm 3a ein langgestrecktes, U-förmiges Hohlprofil 9 aufweist, welches über eine Sollbiegestelle 10 mit einem Endstück 11 verbunden ist. Das Endstück 11 ist auf der Krone z.B. einer Mauer 1 fest verankert. Der Auslegerarm 3a schliesst dabei mit der Horizon­talen einen Winkel von beispielsweise ca. 30° ein. Das U-förmi­ge Hohlprofil 9 des Auslegerarms 3a ist mittels eines ebenfalls U-förmigen Deckprofil 12 verschlossen, dessen Schenkel 13a und 13b die Schenkel 14a und 14b des Armprofils 9 übergreifen. Das Endstück 11 ist ebenfalls im Querschnitt U-förmig ausgebildet, wobei die Stirnkanten 14 der Schenkel 15 abgeschrägt sind. Der Zweck dieser Massnahme besteht darin, dass sich die Schenkel 13a bzw. 13b des Armprofils 9 nicht mit den Schenkeln 15 über­lappen; damit ist es nicht möglich, z.B. durch Ansetzen einer Schraubzwinge eine Relativbewegung zwischen Endstück 11 und Auslegerarm 3a zu blockieren.

    [0017] Das Deckprofil 12 besitzt ein fest angebrachtes, z.B. ange­schweisstes Endteil 16, welches zwei seitliche Schenkel 17 be­ sitzt, die die Schenkel 15 des Endstückes 11 übergreifen. Im übrigen schliesst das Endteil 16 das U-förmige Endstück 11 vollständig, so dass dessen Inneres gegen unbefugten Zugriff geschützt ist. Gleiches gilt natürlich auch für das Deckprofil 12, welches das Armprofil 9 bedeckt.

    [0018] Die Befestigung bzw. Sicherung des Deckprofiles 12 samt Endteil 16 am Armprofil 9 bzw. Endstück 11 geschieht auf folgende Weise:

    [0019] Einerseits ist das freie Ende des Armprofils 9 mit einer innen­seitig gelegenen, parallel und im Abstand zum Steg des U-Pro­fils 9 verlaufenden Verankerungsplatte 18 versehen, die sich zwischen den beiden Schenkeln 14a und 14b des U-Profils 9 er­streckt. Das freie Ende des Deckprofils seinerseits ist mit ei­ner Verankerungszunge 19 ausgestattet, die durch das vorstehen­de Ende eines am Steg des Deckprofils 12 befestigten Veranke­rungsprofiles 22 gebildet ist. Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist die Anordnung so gewählt, dass die Zunge 19 die Platte 18 un­tergreift, wenn das Deckprofil 12 auf das Armprofil 9 aufge­setzt ist. Ein Abheben des Deckprofils 12 vom Armprofil 9 ist also nur möglich, wenn das Deckprofil 12 zuvor in Richtung des Pfeiles P₁ soweit verschoben wurde, dass die Zunge 19 freige­geben ist.

    [0020] Andererseits ist jeder der beiden Schenkel 17 des Endteiles 16 mit einer ungefähr mittig angeordneten Bohrung 20 versehen. Die Schenkel 15 des Endstückes 11, welche von den Schenkeln 17 des Endteiles 16 übergriffen werden, sind ebenfalls mit Bohrungen 21 ausgestattet, die so gelegen sind, dass bei aufgesetztem Deckprofil 12 samt Endteil 16 Deckungsgleichheit zwischen den Bohrungen 20 und 21 herrscht. Durch die Bohrungspaare 20 und 21 ist der zuvor schon erwähnte Detektionsdraht 5 gezogen.

    [0021] Ein Entfernen des Deckprofils 12 vom Auslegerarm 3a ist also nicht möglich, ohne den Detektionsdraht 5 zu zerstören, da ein Ausfahren der Zunge 19 ein Abscheren des Drahtes 5 und damit eine Alarmauslösung zur Folge hätte.

    [0022] Die Sollbiegestelle 10 ist durch einen Lappen 23 gebildet, der am Steg des U-Profils, welches das Endstück 11 bildet, ange­schraubt ist und dessen Querschnitt gegenüber demjenigen des U-Profils verringert ist. Im Sinne einer leichten Auswechsel­barkeit bzw. Reparierbarkeit ist eine Schraubverbindung gegen­über z.B. einer Schweissverbindung vorzuziehen. Die Gefahr ei­nes unbefugten Lösens der Schrauben besteht nicht, da diese im Inneren des Endstückes 11 liegen und somit nicht zugänglich sind, ohne das Deckprofil 12 zu entfernen, was unbefugterweise aber wiederum eine Alarmauslösung zur Folge hätte.

    [0023] Die beiden Schenkel 14a und 14b sind mit einander gegenüber­liegenden Schlitzen 24 versehen, in welche die eingangs erwähn­ten Detektionsdrähte 4 eingelegt sind. Bei aufgesetztem Deck­profil 12 sind die Schlitze 24 durch die Kanten der Schenkel 13a und 13b verschlossen, so dass die Drähte 4 nicht unbefugt herausgenommen werden können. Andererseits ermöglichen die Schlitze, während der Montage der Vorrichtung, ein sehr be­quemes Einlegen der Drähte 4. Auch im Fall einer Reparatur, wenn ein Auslegerarm 3a ausgewechselt werden muss, ist ein er­leichtertes Arbeiten möglich, da noch intakt gespannte Detek­tionsdrähte 4 nicht demontiert oder unterbrochen werden müssen, wenn ein neuer Auslegerarm montiert wird.

    [0024] Im Inneren des Auslegers 3, gegen unbefugten Zugriff also ge­schützt, ist ein Abscherorgan 25 vorgesehen, das von einem der Detektionsdrähte 4 durchdrungen ist. Das Abscherorgan 25 wird bei einer Verschwenkung des Auslegerarmes 3a betätigt, sodass der betreffende Detektionsdraht 4 durchgetrennt und somit Alarm ausgelöst wird.

    [0025] Das Abscherorgan besitzt zwei in geringem Abstand parallel ne­beneinander verlaufende, starre Scherplatten 26, die z.B. durch die aufrechtstehenden Schenkel eines am Steg des Armprofiles 9 befestigten L-Profiles 27 gebildet sein können. Zwischen den beiden starren Scherplatten 26 ist eine bewegliche Scherplatte 28 gelagert, die einen abgewinkelten, sich gegen das Innere des Endstückes 11 erstreckenden Fortsatz 29 trägt. Dieser Fortsatz 29 ist an einem Steg 30 befestigt, der parallel in der Mitte zwischen den beiden Schenkeln 15 des Endstückes 11 angeordnet ist. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise mittels lösbarer Schrauben 31, um eine Reparatur bzw. ein Auswechseln zu ermög­lichen.

    [0026] Das gesamte Abscherorgan 25 ist gegenüber der Mittellängsachse des Armprofils 9 seitlich etwas versetzt angeordnet. Damit ist erreicht, dass die bewegliche Scherplatte 28 bzw. deren Fort­satz 29 bündig an der einen der beiden Seitenflächen des Steges 30 anliegt. Somit kann bei Bedarf an dasselbe Endstück 11 ein weiterer, identisch ausgebildeter Auslegerarm 3a von der ande­ren Seite her montiert werden; der Fortsatz der beweglichen Scherplatte jenes symmetrisch angebrachten Armes wird dann auf der gegenüberliegenden Seite des Steges 30 anliegen. Mit einem einzigen, gemeinsamen Endstück 11 und einer einheitlichen Aus­legerarm-Konstruktion können also einseitige Uebersteigsiche­rungen (z.B. gemäss Fig. 1a) oder doppelseitige Uebersteigsi­cherungen (z.B. gemäss Fig 1b) realisiert werden. Auch eine nachträgliche Erweiterung von einseitig auf doppelseitig ist ohne Probleme möglich.

    [0027] Sowohl die beiden starren Scherplatten 26 als auch die beweg­liche Scherplatte 28 besitzen eine Mehrzahl von Bohrungen. Die Bohrungen in den beiden starren Scherplatten 26 sind konstruk­tiv bedingt deckungsgleich und decken sich ihrerseits mit den Bohrungen in der beweglichen Scherplatte 28, sofern diese im Ruhezustand ist, d.h. solange der Auslegerarm 3a nicht gegen­über dem Endstück 11 verschwenkt ist.

    [0028] Im einzelnen sind zwei Bohrungsgruppen 32a und 32b vorhanden, die vergleichsweise grossen Durchmesser haben und die zur vor­übergehenden Aufnahme von Sicherungsstiften 33 dienen. Damit ist bei der Montage bzw. der Reparatur der Vorrichtung gewähr­leistet, dass der Auslegerarm 3a nicht versehentlich um die Sollbiegestelle 10 herum verschwenkt wird. Ferner sind zwei Bohrungsgruppen 34a und 34b vorgesehen, die zur Aufnahme eines Detektionsdrahtes 4 dienen. Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 ist nur ein Detektionsdraht 4 durch die Bohrungen 34a ge­führt, doch mag es in manchen Fällen vorteilhaft sein, noch eine freie Bohrungsgruppe 34b zur Verfügung zu haben, durch die ein weiterer Detektionsdraht geführt werden kann.

    [0029] Es leuchtet nun ein, dass bei einer Verschwenkung des Ausleger­armes 3a, sei es in Richtung P₂, sei es in Richtung P₃ (Fig. 2 und 3), eine Relativbewegung zwischen den starren Scherplatten 26 und der beweglichen Scherplatte 28 erfolgen muss. Damit wird aber der durch die Bohrungen 34a geführte Sicherungsdraht 4 abgeschert oder zumindest soweit beschädigt, dass eine Alarmauslösung erfolgt. Ein Blockieren des Abscher­organes 25 durch mechanische Mittel oder durch Kleber kann nicht erfolgen, da sich die gesamte Abscherapparatur im ge­schützten Inneren des hohlen Ausleger 3 befindet. Einer Spalt­korrosion kann durch Fettung vorgebeugt werden.

    [0030] Schliesslich ist noch eine Mehrzahl von vergleichsweise klei­nen, weiteren Bohrungsgruppen 35 vorgesehen. Diese dienen dazu, von Fall zu Fall dünne Stifte 36 aus Kupfer oder einem ähnli­chen, weichen Material aufzunehmen. Die Sollbiegestelle 10 ist nämlich relativ weich, d.h. es ist nur ein sehr geringes Dreh­ moment erforderlich, um den Auslegerarm zu verschwenken, was unter Umständen unerwünscht sein kann. Um nun die Ansprechei­genschaften der Vorrichtung genau und reproduzierbar einstellen zu können, werden eine oder mehrere der Bohrungsgruppen 35 mit den besagten Kupferstiften 36 versehen.

    [0031] Jede Bohrungsgruppe 35 hat einen unterschiedlichen Abstand zur theoretischen Verschwenkungsachse durch die Sollbiegestelle 10. Damit kann in sehr feinen Abstufungen eingestellt werden, wel­ches Drehmoment zur Verschwenkung des Auslegerarmes 3a und da­mit zur Alarmauslösung erforderlich ist, indem eine oder eine Kombination von Bohrungsgruppen 35 mit Kupferstiften 36 ausge­rüstet wird. Auf diese Weise lassen sich Auslösemomente im Be­reich von ca. 20 bis ca. 150 Nm einstellen, die auf lange Sicht erhalten bleiben und so die zuverlässige Funktion der Vorrich­tung gewährleisten, bei nur minimer Gefahr einer Fehlalarm-Aus­lösung.

    [0032] Aus der Schnittdarstellung in Fig. 7 ist ersichtlich, dass das Deckprofil 12 innenseitig mit abstehenden, federnden Zungen 37 versehen werden kann, und zwar in denjenigen Bereichen, wo die Schlitze 24 im Armprofil 9 ausgebildet sind. Dadurch lässt sich eine weitere Fehlalarm-Sicherheit und ein zuverlässigeres Lang­zeitverhalten der Vorrichtung erzielen, insofern, als die Si­cherungsdrähte 4 gegen Vibrationen geschützt sind, die eine vorzeitige Alterung oder Beschädigung verursachen könnten.

    [0033] In der Fig. 4 ist angedeutet, wie ein Detektionsdraht 4 durch einen der Schlitze 24 hindurchgeführt, zur Bohrungsgruppe 34a umgelenkt und durch diese hindurchgeführt und zum gegenüberlie­genden Schlitz 24 sowie durch diesen aus dem Armprofil 9 her­ausgeführt ist. Unter Umständen kann es aber wünschenswert sein, den Detektionsdraht 4 im Inneren des Auslegerarmes 3a von Zugkräften zu entlasten. Fig. 8 zeigt eine solche Lösung.

    [0034] Der Detektionsdraht tritt durch den Schlitz 24 in das Innere des Auslegerarms 3a ein und wird im Bereich der Eintrittstelle durch ein Klemmorgan 38 gehalten; letzteres kann durch eine Platte 38a gebildet sein, die mit zwei Schrauben an der Innen­seite des Steges des Armprofiles 9 gehalten ist. Von der Platte 38a verläuft der Detektionsdraht 4a zum Abscherorgan 25, tritt dort durch die Bohrungsgruppe 34a hindurch und verläuft, unter Bildung einer Schlaufe 40, wiederum zum Klemmorgan 38, von wo aus er den Auslegerarm 3a durch den Schlitz 24 verlässt. Der Vorteil einer solchen Anordnung ist, dass bei einer Reparatur der Vorrichtung, nachdem der Detektionsdraht 4a durchtrennt worden ist, genügend Vorrat von der Schlaufe 40 her zur Ver­fügung steht, um den Draht 4a wieder zusammenzuspleissen, ohne dass der gesamte Draht 4a, der sich vielleicht über mehrere hundert Meter erstreckt, demontieren oder auswechseln zu müssen.

    [0035] In der Fig. 9 ist als weiteres Ausführungsbeispiel einer erfin­dungsgemässen Vorrichtung ein Ausschnitt aus einem Zaun 41 ge­zeigt, mit einem Zaunpfosten 42, der an seinem oberen Ende ei­ nen gesamthaft mit 43 bezeichneten Ausleger trägt. Die Gesamt­anordnung kann dabei ähnlich sein wie im Zusammenhang mit Fig. 1a beschrieben, d.h. zwischen den Auslegern 43 erstrecken sich Spanndrähte 44 und ein durchgehender Detektionsdraht 45 ver­läuft von einem Ausleger 43 zum nächsten.

    [0036] Der Ausleger 43, auf dessen Aufbau im folgenden noch näher ein­gegangen werden wird, besteht im wesentlichen aus einem Befe­stigungsteil 46, der fest am Zaunpfosten 42 verankert ist, und einem schwenkbar daran gelagerten Auslegerarmteil 47, der die Spanndrähte 44 aufnimmt. Der Detektionsdraht 45 ist dabei je­weils mit den Befestigungsteilen 46 in noch zu erläuternder Weise wirkungsverbunden.

    [0037] Wesentlich ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel wieder, dass die Ausleger 43 bzw. Auslegerarmteile 47 unter relativ gerin­gen, jedoch betragsmässig bekannten und reproduzierbaren Kräf­teeinwirkungen verschwenkbar sind und dass bei einer solchen Verschwenkung ein Alarmsignal ausgelöst wird.

    [0038] In der Fig. 10 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Aus­legers 43 in einer schematischen Seitenansicht dargestellt. Der Auslegerarmteil 47 umfasst ein langgestrecktes, U-förmiges Hohlprofil 48, das mittels eines ebenfalls langgestreckten, U-förmigen Deckprofil 49 mit etwas geringeren Abmessungen ver­schlossen ist. Beide Profile 48 und 49 sind mit Schlitzen 50 bzw. 51 versehen, um die Spanndrähte 44 aufzunehmen. Der Aus­ legerarmteil 47 ist schwenkbar am Befestigungsteil 46 gelagert, und im Bereich der Verbindungsstelle zwischen Auslegerarmteil 47 und Befestigungsteil 46 ist eine zweiteilige Manschette 52 angebracht, deren Zweck noch erläutert werden wird. Jedenfalls ist so die Lage der Schwenkachse zwischen Auslegerarmteil 47 und Befestigungsteil 46 von aussen her nicht sichtbar und vor allem auch nicht zugänglich. Die beiden Teile der Manschette 52 können mit Schrauben 70 aneinander befestigt sein; eine beson­dere Sicherung dieser Schrauben erübrigt sich, da die Manschet­te 52 wegen des sie senkrecht zur Demontagerichtung durchdrin­genden Detektionsdrahtes 45 nicht auseinandergenommen werden kann, ohne den Detektionsdraht 45 zu beschädigen bzw. zerstören und damit den Alarm auszulösen.

    [0039] Der Aufbau des eigentlichen Auslegerarmteiles, nämlich des U-Profiles 48, und des ebenfalls U-förmigen Deckprofiles 49 gehen aus den Fig. 12 und 13 hervor. Die beiden Schenkel 53 des Armprofils 48 und die beiden Schenkel 54 des Deckprofiles 49 sind mit den bereits erwähnten, L-förmigen Schlitzen 50 bzw. 51 zur Aufnahme der Spanndrähte 44 versehen. Koinzidierende Boh­rungen 55 bzw. 56, im Deckprofil 49 vorzugsweise als Gewinde­bohrungen ausgebildet, dienen dazu, die beiden Profile im Sinn einer mechanischen Fixierung und Verstärkung miteinander zu verbinden, mit Hilfe nicht dargestellter Schrauben. Die Breite des Deckprofils 49 ist etwas geringer als diejenige des Arm­profils 47, damit ersteres in das letztere eingesetzt werden kann.

    [0040] Das Armprofil 47 besitzt an seinen beiden Schenkeln Fortsätze 57, in deren Bereich eine Mehrzahl von Bohrungsgruppen vorge­sehen sind. Eine erste Bohrungsgruppe 58 dient zur Aufnahme eines Stiftes 59 (Fig. 11), der als Schwenkachse zur Verbindung zwischen Armteil 47 und Befestigungsteil 46 dient. Eine zweite Bohrungsgruppe 60 dient dazu, einen Sicherungsstift (nicht dar­gestellt) aufzunehmen, um den Armteil 47 bei der Montage der Vorrichtung gegen Verschwenkung gegenüber dem Befestigungsteil 46 zu schützen. Es versteht sich, dass dieser Sicherungsstift bei Inbetriebnahme der Vorrichtung entfernt wird. Eine dritte Bohrungsgruppe 61 ist dazu vorgesehen, den Detektionsdraht 45 aufzunehmen. Eine Mehrzahl von vierten Bohrungsgruppen 62 schliesslich dienen dazu, Scherstifte, z.B. aus Kupfer, aufzu­nehmen, um das Ansprechverhalten bei Verschwenkung der Ausle­gerkonstruktion festzulegen.

    [0041] Das Deckprofil 49 ist an seinen beiden Schenkeln 63 ebenfalls mit Fortsätzen 64 versehen, die eine Bohrungsgruppe 61ʹ aufwei­sen. Die Lage der Bohrungen 61ʹ ist so gewählt, dass sie sich mit den Bohrungen 61 in den Fortsätzen 57 des Armprofils 47 decken, wenn das Deckprofil 49 in das Armprofil 47 eingesetzt ist. Mit anderen Worten: Der Detektionsdraht 45 durchdringt, bei eingesetztem Deckprofil 49, sowohl die Bohrungen 61 im Arm­profil 47 als auch die Bohrungen 61ʹ im Deckprofil 49. Durch die gegensinnige Anrodnung der L-förmigen Schlitze 50 bzw. 51 im Armprofil 47 einerseits und im Deckprofil 49 andererseits ist dadurch erreicht, dass das Deckprofil 49 nicht vom Armpro­ fil 47 entfernt werden kann, sobald der Detektionsdraht 45 ein­gelegt ist, weil eine Entfernung des Deckprofils 49 vom Armpro­fil 47 gezwungenermassen eine gegensinnige Verschiebung der beiden Profile 47 und 49 in Längsrichtung erfordert, damit die in die Schlitze 50 bzw. 51 eingelegten Spanndrähte 44 aus den Schlitzen 51 im Deckprofil 49 ausgefahren werden können. Eine solche Verschiebung würde aber die Bechädigung bzw. Zerstörung des Detektionsdrahtes 45 nach sich ziehen, wodurch ein Alarm ausgelöst würde.

    [0042] Die L-förmige Ausbildung der Schlitze 50 im Auslegerarmprofil 47 vereinfachen auch die Initialmontage der Vorrichtung, indem die Spanndrähte, die Detektionsdrähte, das Geflecht usw. bei fixiertem Auslegerarm auf einfache Art eingelegt werden können und dabei gegen versehentliches Herausfallen gesichert sind, bis das Deckprofil 49 eingeführt und befestigt ist.

    [0043] Der Befestigungsteil 46 umfasst gemäss Fig. 14 einen Rumpfab­schnitt 74, mit Bohrungen 66 ausgerüstet und dazu bestimmt, im Beispielsfall an eine vertikale Seitenfläche eines Zaunpfostens 42 etwa gemäss der Darstellung in Fig. 9 befestigt zu werden. Dazu werden zweckmässigerweise Sabotage-sichere Schrauben ver­wendet, auf die hier nicht näher eingegangen wird. Ferner be­sitzt der Befestigungsteil 46 einen Kopfabschnitt 65, der im Querschnitt U-förmig gestaltet und den Ausleger 43 aufzunehmen bestimmt ist. Der Kopfabschnitt 65 ist an seinen Schenkeln mit einer Mehrzahl von Bohrungsgruppen ausgerüstet, die in Grösse und Anordnung in etwa den vorstehend diskutierten Bohrungsgrup­pen in den Fortsätzen 57 des Armteiles 47 entsprechen.

    [0044] So ist eine erste Bohrungsgruppe 58ʹ vorhanden, die zur Auf­nahme des bereits erwähnten, als Drehachse wirkenden Stiftes 59 vorgesehen ist, eine zweite Bohrungsgruppe 60ʹ, die den eben­falls bereits erwähnten Sicherungsstift bei der Montage auf­nimmt, eine dritte Bohrungsgruppe 61ʺ, durch die der Detek­tionsdraht 45 hindurchgeführt ist, und vierte Bohrungsgruppen 62ʹ zur Aufnahme der nach Bedarf einzusetzenden Scherstifte. Wie aus der Fig. 11 ersichtlich ist, decken sich die entspre­chenden Bohrungsgruppen, wenn der Ausleger 43 in der Ruhelage ist, etwa wie in Fig. 9 gezeigt.

    [0045] Wie aus der Schnittdarstellung gemäss Fig. 15 ersichtlich ist, wirken der Kopfabschnitt 65 des als Befestigungsteiles dienen­den Supports 46 und die Fortsätze 57 der Schenkel 53 des Arm­teiles 47 in der Art eines Abscherorganes zusammen. Wenn der Auslegerarmteil 47 um den Stift 59 verschwenkt wird, wird der durch die Bohrungen 60 und 60ʺ hindurchgezogene Detektionsdraht 45 gequetscht oder abgeschert, was zu einer Alarmauslösung führt. Wenn ein sehr feines Ansprechverhalten realisiert werden soll, ist es möglich, eine der Bohrungen 60 im Fortsatz 57 des Armteiles 47 grösser auszubilden oder durch eine durchgehende Durchbrechung zu ersetzen, so dass der Detektionsdraht 45 nur an einer Stelle gequetscht bzw. durchtrennt wird, wenn der Aus­leger 43 verschwenkt wird. Im übrigen kann, wie schon im Zusam­ menhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel erwähnt, das Auslö­severhalten durch Einsetzen von einem oder mehreren Kupfer­stiften in die Bohrungen 62 und 62ʹ beeinflusst werden.

    [0046] Um eine noch weiter verbesserte Sabotagesicherheit zu errei­chen, wird die Auslegerkonstruktion mit einer Manschette 52 ge­sichert, die z.B. die in der Fig. 16 dargestellte Form haben kann. Die Manschette 52 besteht aus einem Aussenteil 67 und einem Innenteil 68, wobei der Innenteil 68 in den Aussenteil 67 eingeschoben wird. Die zusammengesetzte Manschette 52 um­schliesst den Kopfteil 65 des Supports sowie den Fussabschnitt des darin schwenkbar aufgenommenen Auslegers 43 derart, dass die Manschetten-Aussenflächen einen gewissen Abstand zu den Oberflächen des Supports 46 und des Auslegers 43 eingehalten. Damit ist gewährleistet, dass die Verschwenkbarkeit des Aus­legers 43 nicht einfach durch Ansetzen einer Schraubzwinge blockiert werden kann, da die Manschettenwände, auch bei stärk­stem Anziehem der Schraubzwinge, nur soweit durchgebogen wer­den, dass sie die scharnierartige Gelenkverbindung nicht be­rühren.

    [0047] Die beiden Teile 67 und 68 der Manschette 52 weisen an gegen­überliegenden Seitenflächen Bohrungen 69 und 69ʹ auf, die sich bei zusammengesetzter Manschette 52 decken. Weiter ist deren Lage so gewählt, dass sie mit den Bohrungen 61 im Auslegerarm­teil 47, mit den Bohrungen 61ʹ im Deckprofil 49 und den Bohrun­gen 61ʺ im Support 46, durch die alle der Detektionsdraht 45 hindurchgeführt ist, koinzidieren. Somit kann der Detektions­draht, bei aufgesetzter Manschette 52, ebenfalls durch die Boh­rungen 69 und 69ʹ hindurchgezogen werden, um die Manschette 52 gegen Demontage zu sichern.

    [0048] Auch bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist das Abscher- bzw. Quetschorgan im Inneren der Auslegerkonstruktion angeord­net und von aussen nicht zugänglich, selbst wenn keine Man­schette 52 aufgesetzt ist. Mit Manschette 52 ist eine praktisch vollständige Kapselung der funktionswesentlichen Teile der Auslegerkonstruktion erreicht, die von einem Saboteur, wenn überhaupt, nur mit grossem Zeitaufwand überwunden werden kann.

    [0049] Zusammenfassend seien nochmals die wichtigsten Eigenschaften und Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung hervorgehoben:
    - Es ist eine grosse Sabotagesicherheit gewährleistet. Es sind keine aussenliegenden, überlappenden Elemente vorhan­den, die mechanisch (z.B. durch eine Schraubzwinge) blok­kiert werden können, um ein Verschwenken des Auslegers zu verhindern. Ferner ist auch kein aussenliegendes Scharnier oder Gelenk vorhanden, das durch Klebstoff oder Korrosion blockiert werden könnte.
    - Die Ansprecheigenschaften sind genau definiert und reprodu­zierbar. Der Auslegerarm kann in beiden Richtungen ver­schwenkt werden, wobei die Alarmauslösung in jedem Fall zu­ verlässig anspricht. Die Auslösekraft ist durch zweckmässi­ge Auswahl und Anordnung der Scherstifte in einem weiten Bereich einstellbar, wobei die einmal vorgewählte Auslöse­kraft über lange Zeit erhalten bleibt. Damit ist die Vor­richtung an nahezu jedes Sicherheitskonzept anpassbar und die Gefahr der Auslösung eines Fehlalarmes ist minimiert.
    - Die Vorrichtung ist leicht reparierbar. Bei nur geringer Verschwenkung ist es lediglich erforderlich, die Scherstif­te im Abscherorgan sowie den Detektionsdraht, der sich durch die Befestigungsteile erstreckt, auszuwechseln bzw. letzteren zu reparieren; bei starker Deformation kann ein einzelner Auslegerarm leicht ersetzt werden, da die Spann­drähte, das Geflecht usw. aus diesem ausfahrbar sind. Diese Eigenschaft ist auch bei der Initialmontage günstig, da die Spanndrähte, das Geflecht oder dgl. nur eingelegt zu werden brauchen.
    - Die Vorrichtung ist einfach aufgebaut und preisgünstig her­stellbar. Alle Teile sind aus Blech, vorzugsweise rost­freiem, gegebenenfalls gehärtetem Stahlblech gefertigt und können durch Stanzen und Biegen in die gewünschte Form gebracht werden. Ein einziges Endstück kann mit einem oder zwei Auslegerarmen versehen werden, wobei auch eine nachträgliche Aufrüstung möglich ist. Dabei ist jedenfalls nur ein einziger Detektionsdraht zur Detektion einer Entfernung der Abdeckung oder eines Demontageversuchs der Auslegerkonstruktion erforderlich.

    [0050] Eine nochmals verbesserte Sicherung eines Areals gegen Ein­dringen kann mit einem Sicherheitszaun erreicht werden, der mit den zuvor beschrieben Auslegerkonstruktionen ausgerüstet ist und ein Geflecht aus Detektionsdrähten aufweist, die bei deren Zerstörung oder Beschädigung einen Alarm auslösen. Um ein Hin­durchzwängen zwischen der Oberkante des Zaunes 41 und den zwi­schen den Auslegern 43 verlaufenden, untersten Spanndrähten 44 (Fig. 9) zu vermeiden, kann das Geflecht des Zaunes 41 weiter hinaufgezogen und an den einzelenen Aulegern 43 befestigt wer­den, z.B. anstelle der untersten zwei oder drei Spanndrähte 44. Dadurch ist die unempfindlichste Stelle der Auslegerkonstruk­tion, nämlich der Bereich der Schwenkachse, ebenfalls optimal geschützt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Sicherung von Zäunen oder Mauern gegen unbe­fugtes Übersteigen, mit am Zaun bzw. der Mauer angeordneten Be­festigungsteilen sowie mit unter Belastung aus ihrer ursprüng­lichen Ruhelage gegenüber diesen verschwenkbaren Auslegern (3, 43), die durch Spanndrähte (4, 44) oder dgl. sowie ein draht- oder schlauchförmiges Detektionsorgan (5, 35) miteinander ver­bunden sind, und mit jedem Ausleger zugeordneten Abscher- oder Quetschvorrichtungen, mit denen das draht- oder schlauchförmige Detektionsorgan (5, 45) derart verbunden ist, dass eine Ver­schwenkung eines Auslegerarms eine Beeinflussung oder Zerstö­rung des Detektionsorgans und damit die Auslösung eines Alarm­signals bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungs­teile und die Ausleger (3, 43) im Bereich der Schwenkachse der Ausleger durch überlappende Abschnitte derart ineinander grei­fen, dass sie gemeinsam einen zumindest annähernd allseitig ge­schlossenen Hohlraum begrenzen, welcher vom draht- oder schlauchförmigen Detektionsorgan durchdrungen und in dessen Innerem die Abscher- oder Quetschvorrichtung angeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (3) ein U-förmiges Hohlprofil (9) aufweist, welches über eine an sich bekannte Sollbiegestelle (10) mit einem auf dem Zaun (6) bzw. der Mauer (1) verankerten Endstück (11) verbunden ist, und dass ein für den Auslegerarm (3a) und das Endstück (11) gemeinsames, U-förmiges Deckprofil (12, 16) vorgesehen ist, wobei das Endstück (11) sowie das dieses End­stück übergreifende Endteil (16) des Deckprofils (12) zusammen vom gleichen (4) oder einem separaten (5) Detektionsorgan durchdrungen sind.
     
    3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass das Abscherorgan (25) zwei im Abstand zueinander angeordnete, gegenüber dem U-Profil (9) des Auslegers (3) star­re Scherplatten (26) und eine dazwischen angeordnete, bewegli­che Scherplatte (28) aufweist, welche letztere einen abgewinkel­ten Fortsatz (29) besitzt, der innenhalb des Endstückes (11) unbeweglich gehaltert ist.
     
    4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden starren Scherplatten (26) und die bewegliche Scherplatte (28) eine Mehrzahl von deckungsgleich angeordneten Bohrungen (32a, 32b, 34a, 34b, 35) aufweisen.
     
    5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Bohrungsgruppe (34a), vorzugsweise zwei Bohrungsgruppen (34a, 34b), zur Aufnahme eines Detektionsorgans (4) und mindestens eine weitere Bohrungsgruppe (32a), vorzugs­weise zwei weitere Bohrungsgruppen (32a, 32b), zur Aufnahme eines bzw. je eines Sicherungsstiftes (33) während der Montage der Vorrichtung vorgesehen sind.
     
    6. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zusätzliche Bohrungsgruppe (35), vorzugs­weise eine Mehrzahl von weiteren Bohrungsgruppen, zur Aufnahme von Scherstiften (36) aus einem vergleichsweise weichen und korrosionsfesten Material vorgesehen sind.
     
    7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von zusätzlichen Bohrungsgruppen (35) in jeweils unterschiedlichem Abstand zur Verschwenkungsachse des Auslegerarmes (3a) angeordnet sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endsstück (11) durch ein U-Pro­fil gebildet ist, dessen Schenkel-Stirnkanten (14) abgeschrägt sind, so dass sie die Schenkel (14a, 14b) des Ausleger-U-Pro­fils (9) nicht übergreifen.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass je die beiden Schenkel (15) des Endstück-U-Profiles (11) und die Schenkel (17) des Endteiles (16) des Deckprofiles, welche das Endstück (11) übergreifen, mit deckungsgleichen Bohrungen (20) versehen sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schen­kel (14a, 14b) des Ausleger-U-Profils (9) mit gegenüberliegend und im Abstand zueinander angeordneten, offenen Schlitzen (24) zur Aufnahme von Detektionsorganen (4) versehen sind, welche Schlitze (24) durch die übergreifenden Schenkel (13a, 13b) des Deckprofils (12) verschliessbar sind.
     
    11. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausleger ein im Querschnitt U-förmiges Armprofil (48) und ein in dieses einsetzbares, im Querschnitt U-förmiges Deck­profil (49) geringerer Breite aufweisen, und dass die Befesti­gungsteile einen am Zaun oder der Mauer zu verankernden Support (46) mit einem U-förmigen Kopfabschnitt (65) umfassen, in wel­chem das U-förmige Armprofil (48) schwenkbar gelagert ist, wo­bei die Stege des Kopfabschnittes (65) und des Armprofils (48) voneinander abgewandt sind.
     
    12. Vorrichtung nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden schwenklagerseitigen Enden (74) der Schenkel (53) des Deckprofils (49) verlängert sind und sich bei aufge­setztem Deckprofil in den Kopfabschnitt (65) des Supports (46) hinein erstrecken.
     
    13. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel des Kopfabschnittes (65) des Supports (46), die Schenkel des Armprofiles (48) im Bereich des schwenklagerseitigen Endes und das Deckprofil (49) an seinen Schenkelverlängerungen je mit Bohrungen (61,61ʹ,61ʺ) versehen sind, die in der unverschwenkten Ruhestellung des Auslegers (47) fluchten.
     
    14. Vorrichtung nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel des Kopfabschnitts (65) des Supports (46) und die Schenkel des Armprofils (48) eine Mehrzahl von deckungs­gleich angeordneten Bohrungen aufweisen.
     
    15. Vorrichtung nach Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Bohrungsgruppe (61,61ʹ,61ʺ) zur Aufnahme eines draht- oder schlauchförmigen Detektionsorgans (45) und mindestens eine weitere Bohrungsgruppe (60) zur Aufnahme eines Sicherungsstiftes während der Montage der Vorrichtung vorgese­hen sind.
     
    16. Vorrichtung nach Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zusätzliche Bohrungsgruppe (62), vorzugs­weise eine Mehrzahl von weiteren Bohrungsgruppen, zur Aufnahme von Scherstiften aus einem vergleichsweise weichen und korro­sionsfesten Material vorgesehen sind.
     
    17. Vorrichtung nach Patentanspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von zusätzlichen Bohrungsgruppen (62) in je­weils unterschiedlichem Abstand zur Verschwenkungsachse (58) des Auslegerarmes (47) angeordnet sind.
     
    18. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 1 und 11 bis 13, da­durch gekennzeichnet, dass die Befestingugnsteile ferner eine zweiteilige, zusammensteckbare Manschette (52) aufweisen, die den Kopfabschnitt (65) des Supports (46) mit Abstand zu dessen äusserer Oberfläche umschliesst.
     
    19. Vorrichtung nach Patentanspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschette durch zwei ineinandersteckbare U-Profile (67, 68) gebildet ist, deren Schenkel mit deckungsgleich ange­ordneten Bohrungen (69) versehen ist, wobei die Achse durch die Bohrungen (69) senkrecht zur Montage- bzw. Demontage-Richtung der Manschette (52) verläuft.
     
    20. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 13 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass bei aufgesetzter Manschette (52) die Boh­rungen (69) in deren Schenkel mit Bohrungen (61ʺ) in den Schen­keln des Kopfabschnittes (65), mit Bohrungen (61) in den Schen­keln des Armprofiles (48) und mit Bohrungen (61ʹ) in den Schen­kelverlängerungen des Deckprofils (49) fluchten.
     
    21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Patentansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (53) des Armprofiles (48) mit einander gegenüberliegenden, im Ab­stand zueinander angeordneten, kantenseitig offenen, L-förmigen Schlitzen (50) zur Aufnahme von Spanndrähten, eines Maschenge­flechts oder dgl. versehen sind, die durch das eingesetzte Deckprofil (49) verschlossen sind.
     
    22. Vorrichtung nach Patentanspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (63) des Deckprofiles (49) mit korre­spondierend zu den Schlitzen (50) im Armprofil (48) angeordne­ ten, entgegengesetzt L-förmigen Schlitzen (51) versehen sind.
     
    23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Befestigungsteilen zwei Auslegerarme angeordnet sind.
     
    24. Sicherheitszaun mit Vorrichtungen gemäss einem oder mehre­ren der vorhergehenden Patentansprüche, welcher ein Geflecht aus draht- oder schlauchförmigen Detektionsorganen, insbeson­dere elektrischen oder optischen Detektionsdrähten aufweist, die bei deren Beschädigung oder Zerstörung einen Alarm auslö­sen, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Geflecht des Zaunes über die Zaunhöhe hinaus in den Bereich der Auslegerarmteile erstreckt und mit diesen verbunden ist.
     




    Zeichnung