[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine durch einen Druckluft-Kolbenmotor mit über der
unten liegenden Pumpe angeordneter Spülkammer und mit Abstand über dieser angeordnetem
Motor sowie mit einer Steuereinrichtung für den Motor.
[0002] Solche Motor-Pumpen-Kombinationen werden häufig zur Erzeugung höherer Flüssigkeitsdrücke
mit einem vergleichsweise geringen Luftdruck benutzt. Sie dienen zum Betrieb von Fettpressen,
Spannhydrauliken u.dgl. Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet ist die Druckerzeugung
für hydrostatisch arbeitende Farbspritzgeräte, sogenannte "Airless"-Spritzgeräte,
bei denen Drücke von 30 bis 300 bar, je nach zu versprühendem Material und der Anwendung
von Zusatzluft (sogenanntes "Airless plus"-Verfahren) benötigt werden.
[0003] Bei einem bekannten Aggregat der eingangs beschriebenen Art (Prospekt Kopperschmidt-Mueller
"Gerätetechnik", Oktober 1983, Seite 12) ist oberhalb der Pumpe eine Spülkammer vorgesehen,
die mit einem Spülmittel gefüllt ist. Diese säubert und schmiert die Pumpen-Kolbenstange,
die bei jedem Hub aus dem Pumpengehäuse heraustritt, und erhöht die Standzeit der
hochbelasteten Pumpendichtung. Es muß aber verhindert werden, daß Farbreste, insbesondere
wenn sie erhärtet sind, bis in die Motordichtung geschleppt werden. Außerdem darf
die Kupplung zwischen Motor und Pumpe nicht in Dichtungen laufen. Aus diesen Gründen
ist zwischen der im wesentlichen durch den Füllstand definierten Oberseite der Spülkammer
und der Unterseite des Druckluftmotors ein Freiraum (Laternenraum) vorgesehen, in
dem die Kupplung hin- und hergehen kann und in den die Motor-Kolbenstange eintauchen
kann, ohne mit Spülmittel in Berührung zu kommen. Im bekannten Fall ist die Steuereinrichtung
für den Motor seitlich neben dessen Zylinder angeordnet. Diese Steuereinrichtung kann
nur pneumatisch mit Hilfe von Endanschlag-Ventilen betätigt werden. Wegen der seitlichen
Ausladung wird eine größere Grundfläche benötigt. Die Schalldämpfung bereitet Schwierigkeiten.
[0004] Bei einer anderen bekannten Konstruktion (DE-OS 33 42 388) ist die Steuereinrichtung
oberhalb des Motors angeordnet. Dort kann sie mechanisch vom Motorkolben betätigt
werden, wenn man eine entsprechende Kupplungsdurchführung vorsieht. Außerdem braucht
der durch den Luftmotor vorgegebene Querschnitt nicht wesentlich überschritten zu
werden. Der die Steuereinrichtung umgebende Raum kann als Entspannungsraum zum Zweck
der Schalldämpfung benutzt werden. Allerdings vergrößert sich die Bauhöhe des Aggregats
um die Höhe der Steuereinrichtung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine durch einen Druckluft-Kolbenmotor
angetriebene Flüssigkeits-Kolbenpumpe anzugeben, die kleinere Gesamtabmessungen hat.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steuereinrichtung zwischen
Spülkammer und Motor radial außerhalb der zur Pumpe führenden Motor-Kolbenstange
angeordnet ist.
[0007] Bei dieser Konstruktion wird der bei Aggregaten mit Spülkammer notwendige Abstand
zwischen dieser und dem Motor zur Unterbringung der Steuereinrichtung ausgenutzt.
Dies erfordert weder eine Vergrößerung des Querschnitts noch eine Vergrößerung der
Bauhöhe. Es ist eine mechanische Betätigung der Steuereinrichtung unmittelbar durch
die Motor-Kolbenstange möglich; dabei bedarf es keines durch eine zusätzliche Durchführung
nach außen gehenden Kupplungselements. Da der vom Hub abhängige notwendige Abstand
zwischen Spülkammer und Motor für die Unterbringung der Steuereinrichtung ausgenutzt
werden kann, ergibt sich ein verhältnismäßig großer Entspannungsraum und damit eine
gute Schalldämpfung.
[0008] Insbesondere kann die Steuereinrichtung eine Höhe haben, die mindestens gleich der
maximalen Hubhöhe des Motors ist. Dies führt zu der angestrebten vollständigen Ausnutzung
des notwendigen Abstandes. Für die Betätigung der Steuereinrichtung sind keine Hub-Untersetzungs-Getriebe
erforderlich. Und es ergibt sich ein großer Entspannungsraum.
[0009] Weitere Vorteile bietet es, wenn die Steuereinrichtung und der Zylinder des Motors
von einer gemeinsamen zylindrischen Wand umgeben sind. Motor und Steuereinrichtung
werden in einer kompakten, glatten Bauform angeboten, die optisch schön und technisch
zweckmäßig ist. Da die gemeinsame Wand auch den Zylinder des Motors umgibt, vergrößert
sich der als Entspannungsraum dienende Innenraum.
[0010] Die gemeinsame zylindrische Wand kann ferner luftdurchlässig sein. Dies hat zur
Folge, daß die Abluft über eine große Fläche nach außen abgegeben wird, wodurch die
Geräusche nochmals herabgesetzt werden.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß die Motor-Kolbenstange
von einer Steuerhülse umgeben ist, die jeweils an den Hubenden von einem Mitnehmer
an der Kolbenstange um einen begrenzten Weg verschiebbar ist, und daß die Steuerhülse
einen gegen einen Schiebersitz anliegenden Flachschieber mitnimmt. Dies führt zu
einer sehr einfachen und trotzdem sicheren Betätigung der Steuereinrichtung.
[0012] Ferner empfiehlt sich ein Steuergehäuse, das an seiner oberen Stirnfläche am Motor
befestigt ist, an seiner unteren Stirnfläche eine Abschlußwand trägt, einen mit der
Druckluft-Zuleitung verbundenen Innenraum aufweist, der zusätzlich durch die Steuerhülse,
den Flachschieber und den Schiebersitz begrenzt ist, und außen von einem Raum zum
Abführen der Abluft umgeben ist. Bei dieser Anordnung sind die Druckluft führenden
und die Abluft führenden Räume auf einfache Weise voneinander getrennt.
[0013] Zweckmäßig ist es auch, daß die Spülkammer oben und der Zylinder des Motors unten
je durch eine feste Wand abgeschlossen sind, zwischen denen sich die Steuereinrichtung
befindet. Diese festen Wände verringern eine Geräuschübertragung durch Körperschall.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn sich zwischen der Steuereinrichtung und der Spülkammer
eine Kondensat-Auffangwanne befindet. Sich im Bereich der Steuereinrichtung abscheidendes
Kondensatz gelangt daher nicht in die Spülkammer.
[0015] Die Auffangwanne kann insbesondere durch die untere Abschlußwand der Steuereinrichtung
gebildet sein.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer durch einen Druckluft-Kolbenmotor angetriebenen
Flüssigkeits-Kolbenpumpe und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Motor mit zugehöriger Steuereinrichtung.
[0017] In Fig. 1 ist unten eine Flüssigkeits-Kolbenpumpe 1 veranschaulicht, die mit ihrem
gestrichelt angedeuteten Pumpenkolben 2 jeweils Flüssigkeit am Eingang 3 ansaugt und
unter Hochdruck am Ausgang 4 abgibt. Der Antrieb erfolgt durch einen Druckluftmotor
5 mit einem gestrichelt gezeichneten Kolben 6. Dessen Kolbenstange 7 ist über eine
Kupplung 7a mit dem Pumpenkolben 2 verbunden. Oberhalb der Pumpe 1 befindet sich
eine Spülkammer 8, die mit einem Spülmittel gefüllt ist und den Pumpenkolben 2 bzw.
die zugehörige Kolbenstange 2a, die bei jedem Hub aus der Pumpe austritt, säubert
und schmiert. Die Kolbenstange 2a durchsetzt eine nicht veranschaulichte Pumpendichtung
am oberen Ende der Kolbenpumpe 1, die Kolbenstange 7 eine in Fig. 1 nicht veranschaulichte
Motordichtung am unteren Ende des Druckluftmotors 5.
[0018] Zwischen der Spülkammer 8 und dem Motor 5 ist ein Abstand A erforderlich, der mindestens
so groß sein muß, daß die Kupplung 7a weder in die Motordichtung noch in die Pumpendichtung
eintaucht und sich keine Farbreste auf der Motor-Kolbenstange 7 absetzen können. Erfindungsgemäß
wird dieser Abstand durch eine Steuereinrichtung 9 für den Motor 5 ausgefüllt. Sie
besitzt einen Zulaufstutzen 10 für die Druckluft, während der Austritt 11 der Abluft
hier über den gesamten Umfang erfolgt, alternativ aber auch an einer definierten Stelle
erfolgen kann, um die Abluft in einen Nebenraum oder ins Freie leiten zu können.
[0019] Der Aufbau von Motor und Steuereinrichtung ergibt sich aus Fig. 2. Der Druckluft-Kolbenmotor
5 besitzt eine obere Stirnwand 12 und eine untere Stirnwand 13, die unter Zwischenschaltung
eines Hohlzylinders 14 mittels Schrauben 15 zusammengespannt sind. In dem so gebildeten
Zyliner 16 ist der mit einer Umfangsdichtung 17 versehene Kolben 6 hin und her bewegbar.
Dieser ist mit einer Kolbenstange 7 versehen, die eine Dichtung 18 durchsetzt und
aus einem oberen Teil 19 und einem unteren Teil 20 besteht, welche untereinander und
mit dem Kolben 6 durch eine Schraube 21 verbunden sind.
[0020] Die Steuereinrichtung 9 weist ein Steuergehäuse 22 auf, dessen obere Stirnfläche
unter Zwischenlage einer Dichtung 23 an der festen Wand 13 des Motors anliegt und
dort durch Schrauben 24 befestigt ist. Die untere Stirnwand trägt eine Abschlußwand
25 und kann mit einer gestrichelt angedeuteten, oberen festen Wand 26 der Spülkammer
8 mit Hilfe von Gewindebolzen verbunden werden. Die Kolbenstange 7 ist von einer Steuerhülse
27 umgeben, die kurz vor dem Erreichen der Endstellungen des Hubes von einem Mitnehmer
28 zwischen den beiden Stangenabschnitten 19 und 20 um einen begrenzten Weg hin und
her mitnehmbar ist. Zu diesem Zweck besitzt die Steuerhülse entsprechende Anschläge
29 und 30. Von der Steuerhülse 27 ist ein Flachschieber 31 mitnehmbar, der mit einem
Schiebersitz 32 zusammenwirkt. Der Schiebersitz 32 weist Kanäle 33 und 34 auf, die
ein Umsteuern der Arbeitsluft je weils in die Räume 35 und 36 oberhalb bzw. unterhalb
des Kolbens 6 bewirken.
[0021] Über den Anschlußstutzen 10 zugeführte Druckluft gelangt daher zunächst in einen
Innenraum 37 des Steuergehäuses 22, von dem aus sie zum Raum 36 gelangt, so daß der
Kolben 6 nach oben gedrückt wird. Die verdrängte Luft gelangt von Raum 35 in einen
Raum 38 innerhalb des Flachschiebers 31 und dann durch eine Bohrung 39 in einen Entspannungsraum
40 außerhalb des Steuergehäuses 22. Hierbei kann ein vorzugsweise kegeliger Verteilerkörper
41 eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Abluft bewirken. Wenn der obere Totpunkt
erreicht wird, schaltet die Steuerhülse 27 um und dem Raum 35 wird Druckluft zugeführt
und aus dem Raum 36 wird Abluft abgeführt.
[0022] Den Zylinder 16 und die Steuereinrichtung 9 umgibt eine durchgehende zylindrische
Wand 42 aus luftdurchlässigem Material. Damit erstreckt sich der Entspannungsraum
5 auch noch in den Ringraum zwischen Hohlzylinder 14 und zylindrischer Wand 42. Über
die gesamte Höhe kann Abluft ringsum aus dieser Wand 42 austreten. Für den Austritt
kann auch eine definierte Stelle vorgesehen sein, beispielsweise um die Abluft über
eine Leitung abzuführen.
[0023] Die untere Abschlußwand 25 ist als Kondensat-Auffangwanne ausgebildet und zur Kondensatabfuhr
mit einer Ablaßbohrung 43 versehen. Mit dieser kann beispielsweise eine Ablaufleitung
verbunden werden.
[0024] Der grundsätzliche Aufbau der Steuereinrichtung ist von der Membranpumpe 001.085-DP
der Firma Kopperschmidt-Mueller GmbH & Co. KG in Bielefeld bekannt.
[0025] Selbstverständlich kann die Steuereinrichtung 9 auch eine andere Form haben, wie
sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, sofern Platz für die Kolbenstange 7 verbleibt.
1. Durch einen Druckluft-Kolbenmotor angetriebene Flüssigkeits-Kolbenpumpe mit über
der unten liegenden Pumpe angeordneter Spülkammer und mit Abstand über dieser angeordnetem
Motor sowie mit einer Steuereinrichtung für den Motor, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (9) zwischen Spülkammer (8) und Motor (5) radial außerhalb
der zur Pumpe (1) führenden Motor-Kolbenstange (7) angeordnet ist.
2. Kolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(9) eine Höhe hat, die mindestens gleich der maximalen Hubhöhe des Motors (5) ist.
3. Kolbenpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(9) und der Zylinder (16) des Motors von einer gemeinsamen zylindrischen Wand (42)
umgeben sind.
4. Kolbenpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame zylindrische
Wand (42) luftdurchlässig ist.
5. Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Motor-Kolbenstange
(7) von einer Steuerhülse (27) umgeben ist, die jeweils an den Hubenden von einem
Mitnehmer (28) an der Kolbenstange um einen begrenzten Weg verschiebbar ist, und
daß die Steuerhülse einen gegen einen Schiebersitz (32) anliegenden Flachschieber
(31) mitnimmt.
6. Kolbenpumpe nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein Steuergehäuse (22), das an
seiner oberen Stirnfläche am Motor (5) befestigt ist, an seiner unteren Stirnfläche
eine Abschlußwand (25) trägt, einen mit der Druckluft-Zuleitung (10) verbundenen Innenraum
(37) aufweist, der zusätzlich durch die Steuerhülse (27), den Flachschieber (31) und
den Schiebersitz (32) begrenzt ist, und außen von einem Raum (40) zum Abführen der
Abluft umgeben ist.
7. Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülkammer
(8) oben und der Zylinder (16) des Motors (5) unten je durch eine feste Wand (26,
13) abgeschlossen sind, zwischen denen sich die Steuereinrichtung (9) befindet.
8. Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich
zwischen der Steuereinrichtung (9) und der Spülkammer (8) eine Kondensat-Auffangwanne
(25) befindet.
9. Kolbenpumpe nach Anspruch 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangwanne
durch die untere Abschlußwand (25) der Steuereinrichtung (9) gebildet ist.