[0001] Die Erfindung betrifft einen Fettabscheider der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Bei einem solchen aus der DE-PS 2 003 565 bekannten Fettabscheider ist in der Druckleitung
der Pumpe ein 4/4-Wegesteuerventil vorgesehen, an das die drei Leitungen zur Schlammfangkammer,
zur Abscheidekammer und zum Entleer-Ablauf angeschlossen sind. Bei dem oft zähnflüssigen,
ggfs. aggressiven und mit Feststoffen, Klumpen oder Gegenständen versetzten Abwasser,
das im Fettabscheider zu behandeln ist, ist dieses Wegesteuerventil ein akuter Störfaktor,
weil seine Funktion durch Verschmutzungen, Gegenstände oder dgl. leicht beeinträchtigbar
ist. Es lassen sich im Wegesteuerventil weder Strömungsumlenkungen noch Toträume
noch Engstellen vermeiden, wodurch sich Verunreinigungen festsetzen, die durch den
Pumpendruck nicht mehr entfernt werden können, sondern ein Zerlegen oder zumindest
Abschrauben der drei Leitungen zum Reinigen erforderlich machen. Speziell die Strömungsengstellen
beeinträchtigen einen gewünschten großen Durchsatz. Dazu kommt, daß solche Steuerventile
teuer und schwierig zu warten sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fettabscheider der eingangs genannten
Art zu schaffen, der sich durch einen einfachen Aufbau und große Wirkung in seiner
Tätigkeit auszeichnet und störunanfällig sein soll.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0005] Bei dieser Ausbildung wird kein Wegesteuerventil oder Schieberventil mehr gebraucht,
weil der Anschluß des Druckrohres an die jeweils zu beaufschlagende Leitung allein
durch das Bewegen der Mündung des Druckrohres und Ausrichten mit der Mündung der jeweils
benötigten Leitung hergestellt wird. Die Verschmutzungen im Abwasser stören das Bewegen
der Mündung nicht. Bei der Bewegung der Mündung werden sogar Ablagerungen selbsttätig
weggeschoben oder abgelöst. Die Mündungen der beiden anderen, nicht benötigten Leitungen
liegen jeweils frei. Sollte es trotzdem zu einer Störung kommen, so läßt sich eine
Reinigung schon nach Abnahme des Behälterdeckels leicht vornehmen, ohne daß es einer
weiteren Teildemontage bedürfte. Der Trägerteil, an dem die Leitungen gelagert sind,
ist einfach und preiswert herstellbar und problemlos im Inneren des Fettabscheiders
unterzubringen. Dadurch erhält der Fettabscheider auch einen kompakten Aufbau mit
möglichst wenig außerhalb liegenden Komponenten.
[0006] Zweckmäßig ist die Ausführungsform von Anspruch 2, weil die von außen zugängliche
Stellvorrichtung zu einer wünschenswert einfachen Handhabung des Fettabscheiders,
u.a. bei seiner Entleerung, beiträgt. Mit der Verdrehung des vorgesehenen Hebels wird
auch das Rohr axial gedreht und hierbei verdreht sich auch die am Rohr fest angeflanschte
Pumpe in ihrer Richtung und dabei wird schließlich das Druckrohr neu ausgerichtet.
Somit ist es möglich, das Druckrohr wahlweise mit einer der drei Leitungen zusammenzuführen.
[0007] Eine baulich einfache und zweckmäßige Ausführungsform, bei der die Schlammfangkammer
und die Abscheidekammer in einem Behälter untergebracht sind, geht aus Anspruch 3
hervor. Das Rohr, das die Pumpe mit dem Antrieb verbindet, müßte ohnedies am Behälter
gelagert und abgedichtet werden. Dann das Rohr um eine vertikale Achse drehbar zu
machen, ist eine bauliche einfache und die Dichtfunktion nicht beeinträchtigende Maßnahme.
Mit der Drehbarkeit des Rohres wird aber die Möglichkeit geschaffen, die Mündung des
Druckrohres auf eine der Mündungen der drei Leitungen aufzusetzen, wenn die Mündungen
in einem Kreisbogen mit der Achse als Mittelpunkt liegen. Dabei ist die ebene Ausrichtung
der nebeneinander angeordneten drei Mündungen besonders vorteilhaft, weil die Mündung
des Druckrohres von oben auf die jeweils benötigte Mündung aufgesetzt und durch das
Eigengewicht der Pumpe des Rohres und ggfs. des Antriebs angedrückt wird, so daß auch
bei hohem Arbeitsdruck der Pumpe die Leckverluste gering bleiben. Als Alternative
wäre auch eine vertikale Ausführungsform mit einem Zylindermantel als Mündungsaufnahme
denkbar. Hierbei wird die Druckleitung sozusagen radial gegen die vertikal liegende
Mündung einer der drei Leitungen gedrückt.
[0008] Eine baulich besonders einfache und funktionssichere Ausführungsform geht aus Anspruch
4 hervor. Die formschlüssigen Glieder sichern drei Drehpositionen des Rohres, in denen
das Druckrohr mit jeweils einer der Leitungen verbunden ist. Es ist dabei günstig,
diese Drehpositionen außen sichtbar festzulegen, weil das Innere des Fettabscheiders
nach außen hin abgeschlossen ist. Dadurch, daß das Rohr in den drei vorbestimmten
Drehpositionen tiefer sitzt als dazwischen, wird mit dem Eigengewicht der Pumpe und
des Rohres die Mündung des Druckrohres fest auf die jeweils ausgewählte Mündung gepreßt,
während sie beim Bewegen von einer Mündung zur anderen abgehoben und entlastet wird.
Dabei werden Ablagerungen abgestreift und ein unzweckmäßig hoher Verschleiß zwischen
den Mündungen vermieden.
[0009] Die Funktionssicherheit wird bei der Ausführungsform von Anspruch 5 erhöht, weil
die Mündung des Druckrohres jeweils mit korrekter Ausrichtung in den Sitz eingesetzt
werden kann. Es wird auch bei oftmaliger Verstellung ein unzweckmäßiger Verschleiß
vermieden. Die erzielbare Dichtwirkung reicht für diesen Zweck bei weitem aus. Ggfs.
könnte aber in jedem Sitz oder an der Mündung der Druckleitung auch eine zusätzliche
Dichtung vorgesehen sein.
[0010] Baulich wird die vorerwähnte Forderung besonders einfach bei der Ausführungsform
gemäß Anspruch 6 erfüllt. Der Trägerteil läßt sich mit seiner winkelförmigen Ausbildung
einfach an der Trennwand festlegen und bildet eine stabile Lagerung für die drei Leitungen
sowie auf einfache Weise auch die Führungsfläche für die zu bewegende Mündung des
Druckrohres. Die Mündungen der drei Leitungen sollen oberhalb des Niveaus im Fettabscheider
liegen. Zur sauberen Führung für das Druckrohr und damit das beim Bewegen des Druckrohres
aufgebrachte Drehmoment einwandfrei bis zur Mündung übertragen wird, ist wenigstens
eine Verbindungstrebe zwischen dem Rohr und dem Mündungsstück vorgesehen.
[0011] Eine erfindungsgemäß besonders wichtige Ausführungsform eines Fettabscheiders, die
auch ohne die Merkmale der vorhergehenden Ausführungsformen erfindungswesentlich
ist, und bei der in der Abscheidekammer eine zum Entleeren des Fettabscheiders betätigbare
Vorrichtung zum Aufreißen einer abgeschiedenen Fettschicht angeordnet ist, geht aus
Anspruch 7 bevor. Bei dieser Ausführungsform wird die Unteraufgabe gelöst, das Aufreißen
der Fettschicht besonders wir kungsvoll und rasch durchzuführen, ohne dabei einen
übertriebenen technischen Aufwand treiben zu müssen. Beim Fettabscheider gemäß der
DE-PS 2 003 565 reicht die Aufreißwirkung des aus der Aufreißleitung in die Abscheidekammer
gepreßten Abwassers nicht aus, die Fettschicht zuverlässig aufzureißen. Es ist deshalb
ein von außen angetriebenes Rührwerk vorgesehen, das in die Abscheidekammer ragt
und zum Aufreißen betätigt wird. Dies bedeutet einen erheblichen Mehraufwand. Die
Wirkung des Rührwerks ist zudem lokal und deshalb nicht ausreichend. Deshalb wurde
auch schon vorgeschlagen, (DE-PS 2 555 136) eine Ringdüse in die Fettschicht einzutauchen,
aus dieser Ringdüse über die Aufreißleitung Abwasser auszusprühen und zusätzlich dazu
die Ringdüse in der Fettschicht hin und her zu bewegen. Dies bedingt jedoch einen
außerordentlich hohen technischen Aufwand und die Notwendigkeit eines Bewegungsantriebes
für die Ringdüse.
[0012] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 7 wird auf einfache Weise ein rasches und
wirkungsvolles Aufreißen der Fettschicht durch die Sprühdüsen erreicht, von denen
mehrere in der Fettschicht angeordnet sind und deshalb über die gesamte Fettschichterstreckung
gleichzeitig das Aufreißen bewirken. Ein Bewegungsantrieb für die Sprühdüsen wird
nicht gebraucht, weil sie in der Ab scheidekammer zugleich an mehreren Stellen die
Fettschicht aufzureißen beginnen. Benutzt wird dazu der von der Pumpe bereitgestellte
Druck und das aus der Schlammfangkammer gepumpte Abwasser.
[0013] Für eine gute Aufreißwirkung sind ferner die Merkmale der Ausführungsform gemäß Anspruch
8 wichtig. Die Versorgungsleitung bleibt oberhalb der Fettschicht, so daß sich diese
beim Erstarren dort nicht verhaken kann. Nur die Sprühdüsen ragen in die Fettschicht
und erbringen, da sie ganz knapp unterhalb der Oberfläche der Fettschicht arbeiten,
eine gute und rasche Wirkung. Die aus den Sprühdüsen austretende Strahlen brechen
die blockartig erstarrte Fettschicht in viele kleine Bröckchen, die beim darauffolgenden
Leerpumpen der Abscheidekammer rasch und ohne nachzuspülen oder zu rühren abpumpbar
sind. Die Oberkante der Trennwand definiert dabei zusammen mit dem Auslauf das Niveau
der Oberfläche der erstarrten Fettschicht.
[0014] Zweckmäßig ist ferner das Merkmale von Anspruch 9, da sich die an den Stich leitungen
angebrachten Sprühdüsen, die im wesentlichen waagrecht arbeiten, individuell einstellen
lassen, so daß die Fettschicht in möglichst viele, gleich große Klümpchen aufgerissen
wird. Dies wird durch die einstellbaren, aber vor allem in die Fettschicht reichenden
Düsen erreicht, so daß die Fettschicht von innen aufgebrochen wird.
[0015] Die Breit- oder Flachstrahldüsen gemäß Anspruch 10 haben eine besonders starke Aufreiß-
und Mischwirkung in der Fettschicht.
[0016] Denkbar ist es ferner, gemäß Anspruch 11, anstelle des Abwassers zusätzliches Spülwasser
einzusprühen, das von einer gesonderten Spülwasserquelle stammt. Falls dieses erhitzt
oder/und mit einem Reinigungsmittel versetzt ist, laßt sich der Fettabscheider besonders
gründlich entleeren und reinigen.
[0017] Eine weitere, zweckmäßige Maßnahme ist in Anspruch 12 enthalten. Der Klappenverschluß
ist normalerweise zu, so daß kein Schlamm aus der Schlammfangkammer in die Abscheidekammer
und keine Fettbestandteile in die Schlammfangkammer zurückwandern können. Erst beim
Entleeren wird durch den Strömungsdruck der Klappenverschluß geöffnet, so daß die
durch das Aufreißen der Fettschicht erzeugten Klümpchen mit dem Abwasser zügig aus
dem Sumpf der Schlammfangkammer abgepumpt werden können.
[0018] Eine weitere, besonders zweckmäßige und erfindungsgemäß wichtige Ausführungsform
geht aus Anspruch 13 hervor. Die diese Ausführungsform kennzeichnenden Merkmale sind
auch für Fettscheider anderer Bauart als des vorerwähnten wichtig, weil die Strömungsberuhigungszone
ein rasches Abscheiden der Fettbestandteile und der anderen Verschmutzungen des Abwassers
begünstigen, so daß die Qualität des in das Kanalisationssystems abströmenden Abwassers
relativ gut ist.
[0019] Schließlich ist eine weitere, erfindungsgemäß besonders wichtige Ausführungsform
in Anspruch 14 enthalten, bei der der Boden des Fettabscheiderbehälters zur Pumpe
hin geneigt verläuft. Die mechanische Austragevorrichtung unterstützt beim Entleeren
des Fettabscheiders die Pumpwirkung der Pumpe, weil sie feste Bestandteile oder Brocken
zur Pumpe hin transportiert, die sie dann zügig abpumpen kann.
[0020] Anhand der Zeichnung wird nachstehend eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
erläutert.
[0021] Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Fettabscheider,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Fettabscheider von Fig. 1 nach Abnahme des Deckels,
Fig. 3 ein Detail des Fettabscheiders im Schnitt und
Fig. 4 ein weiteres Detail in einer perspektivischen Ansicht.
[0022] Bei einem Fettabscheider 1, wie er speziell für Großküchen, Fleischereien, Großrestaurants
und dgl. verwendet wird, ist in einem gemeinsamen trogartigen Behälter 2 zulaufseitig
eine Schlammfangkammer A angeordnet, an die sich eine Abscheidekammer B anschließt,
hinter der dann eine Auslaßkammer C liegt, von der das gereinigte Abwasser wieder
in das Kanalisationssystem abgelassen wird. Der Behälter 2 ist oberseitig durch einen
Deckel 3 verschlossen. Das verschmutzte Abwasser läuft durch einen Einlaufstutzen
4 mit einer nachgesetzten Prallwand 5 der Schlammfangkammer A zu. Im untenliegenden
Sumpf der Schlammfangkammer A ist eine Pumpe 6 angeordnet, die über ein vertikales
Rohr 7 mit einem außerhalb liegenden Antrieb 8 verbunden ist. Das Rohr 7 ist mit der
Pumpe 6 gemeinsam um eine vertikale Achse 37 drehbar in einem Lagerungsbereich 9 gehaltert.
Dort befindet sich eine Stellvorrichtung 10 und eine Drehabdichtung 11 für das Rohr
7. Ein an die Druckseite der Pumpe 6 angeschlossenes Druckrohr 12 ist als Steigrohr
ausgebildet, an dem oben ein 180°-Knie 13 angebracht ist, so daß die mit 14 bezeichnete
Mündung des Druckrohres 12 nach unten weist. Der obere Teil des Druckrohres 12 ist
über eine Strebe 15 mit dem Rohr 7 drehfest verbunden.
[0023] Die Schlammfangkammer A ist durch eine vom schräg ansteigenden Boden 23 des Behälters
2 hochsteigende Trennwand 16 von der Abscheidekammer B getrennt. Die Oberkante der
Trennwand 16 bestimmt zusammen mit dem Zulaufstutzen 4 und einem Ablaufstutzen 21
das Flüssigkeitsniveau im Behälter 2. In einem Abstand von der Trennwand 16 ist in
der Abscheidekammer B eine unterströmbare Querwand 17 angebracht, deren Oberkante
höher liegt als die Oberkante der Trennwand 16. Zwischen der Querwand 17 und einer
die Abscheidekammer B von der Auflaßkammer C trennenden Trennwand 19 ist eine Strömungsberuhigungszone
gebildet, in der sich das Fett aus dem Abwasser absetzen kann und eine oben schwimmende
Fettschicht 22 bildet. An der Trennwand 19 ist ein Entlüftungsstutzen 18 angebracht.
Nahe dem Boden 23 ist in der Trennwand 19 ein Durchlaß 20 für das aus der Abscheidekammer
B in die Auslaßkammer C strömende, gereinigte Abwasser vorgesehen.
[0024] Nahe der Oberkante der Trennwand 16 ist ein winkelförmiger Trägerteil 24, zweckmäßigerweise
lösbar, festgelegt, in dem (siehe Figur 2) drei Mündungen 26, 28 und 30 in etwa auf
derselben Höhe nebeneinander liegen. Die Mündung 26 gehört zu einer Entleerleitung
25, die aus dem Behälter herausgeführt ist. Die Mündung 28 gehört zu einer kurzen
Stichleitung 27, die vom Trägerteil 24 nach unten in die Schlammfangkammer A verläuft
und etwa in deren halber Höhe endet. Die Mündung 30 gehört schließlich zu einer Aufreißleitung
29, die über die Querwand 17 hinweg in die Abscheidekammer B verläuf und dort eine
Versorgungsleitung 31 mit einem Versorgungsleitungszweig 31a für an kurzen nach unten
ragenden Stichleitungen 32 um vertikale Achsen drehbar gelagerte Sprühdüsen 33 bildet.
Die Versorgungsleitungen 31, 31a liegen etwa auf der Höhe der Oberkante der Trennwand
16 und somit oberhalb des Oberflächenniveaus der Fettschicht 22. Die Sprühdüsen 33
befinden sich hingegen knapp unterhalb der Ebene der Oberkante der Tennwand 17 und
somit im Inneren der Fettschicht 22. Die Sprühdüsen 33 sind in ihrer Drehstellung
so eingestellt, daß praktisch die gesamte Fettschicht innen mit Sprühstrahlen beaufschlagbar
ist. Die Sprühdüsen 33 sind als Flachstrahldüsen mit annähernd horizontaler Ausstrahlrichtung
ausgelegt. Die Versorgungsleitungen 31 und 31a sind mit einfachen Halterungen 35
an den Längswänden des Behälters 2 gehaltert, z.B. mit Rasthalterungen.
[0025] Nahe dem Boden 23 ist in der Abscheidekammer B eine mechanische Austrag vorrichtung
42, z.B. nach Art eines Förderbandes oder eines Kratzförderers mit zur Pumpe 6 hin
verlaufender Transportrichtung angeordnet. In der Trennwand 16 ist nahe dem Boden
ein Klappenverschluß 47 vorgesehen, der beim Arbeiten des Fettabscheiders seine Schließstellung
einnimmt und nur beim Entleeren durch den Strömungsdruck öffnet und eine Strömungsverbindung
von der Abscheidekammer B zur Schlammfangkammer A und damit zur Saugseite der Pumpe
6 herstellt.
[0026] Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß die Mündungen 26, 28 und 30 entlang einem Kreisbogen
K angeordnet sind, dessen Mittelpunkt die Achse 37 des Rohres 7 ist. Der Trägerteil
24 erstreckt sich quer über die Schlammfangkammer A und ist so hoch angeordnet, daß
die Mündungen oberhalb des Niveaus des Abwassers in der Schlammfangkammer A liegen.
[0027] Gemäß Fig. 3 ist der Trägerteil 24 so ausgebildet, daß jede Mündung (dargestellt
ist nur die Mündung 28) als trichterförmiger Sitz 41 in einer Verdickung 40 des Trägerteils
24 ausgeformt ist, dessen Oberseite eine allen Mündungen gemeinsame Führungsfläche
38 für die Mündung 14 des Druckrohres 13 bildet. Jede Leitung, z.B. die Leitung 27,
ist in den Sitz 41 eingehängt. An der Mündung 14 ist das Druckrohr 13 mit einer Verdickung
39 versehen, die zweckmäßigerweise kegelförmige Gestalt hat, so daß sich ein guter
Dichtsitz ergibt, sobald die Mündung 14 in den Sitz 41 eingetreten ist. Die Mündung
14 wird mittels des Rohres 7 bei dessen Drehbewegung entlang der Führungsfläche 38
verschoben. In strichlierten Linien ist angedeutet, daß der Kegelwinkel des Sitzes
41 kleiner ist als der Kegelwinkelder Verdickung 39, so daß sich die Mündung 14 nicht
im Sitz 41 verkeilen kann.
[0028] Aus Fig. 4 ist erkennbar, daß bei der Stellvorrichtung 10 für das Rohr 7 drei in
Umfangsrichtung beabstandete Kerben 44a, 44b und 44c vorgesehen sind, in die ein im
Rohr 7 radial abstehender Stift 45 einrasten kann. Die Antriebswelle zur Pumpe ist
mit 43 bezeichnet. Zum Umsetzen der Mündung 14 wird mit der in Fig. 1 angedeuteten
Stellvorichtung 10 das Rohr 7 angehoben und verdreht bis der Zapfen 45 in eine der
drei Einkerbungen eintritt, die drei vorbestimmte Drehpositionen für das Rohr 7 und
damit für die Mündung 14 definieren, in denen die Mündung 14 mit jeweils einer der
Mündungen 26, 28, 30 fluchtet und durch das Eigengewicht des Rohres 7 mit der Pumpe
6 gegen oder in diese Mündung gedrückt wird.
[0029] Es könnte auch ein Stellantrieb für die Drehbewegung des Rohres vorgesehen sein,
der durch Betätigen eines Schalters aktiviert wird und dann das Rohr von einer Drehposition
in die andere verdreht und dabei ggfs. anhebt und wieder absenkt.
[0030] Von besonderem Vorteil ist der einfache Aufbau der Teile, mit denen die Pumpe 6
druckseitig an jeweils eine der Leitungen 25, 29, 27 angeschlossen werden kann, wobei
für die Strömung große Druchgangsquerschnitte ohne jegliche Strömungshindernisse
zur Verfügung stehen, was für das mit Verunreinigungen versetzte Abwasser wichtig
ist.
[0031] Der Fettabscheider arbeitet wie folgt:
Über den Zulaufstutzen 4 strömt das verschmutze Abwasser in die Schlammfangkammer
A ein, bis es das Niveau der Oberkante der Trennwand 16 erreicht hat. Dabei setzen
sich bereits feste und schwerere Bestandteile als das Abwasser im Sumpf der Schlammfangkammer
A ab. Das mit Fettanteilen versetzte Abwasser füllt dann die Abscheidekammer B, wobei
es unter der Querwand 17 durchströmt und an der Trennwand 19 ansteht. Die Fettbestandteile
des Abwassers steigen in der strömungsberuhigten Zone nach oben und bilden die dicke
Fettschicht 22 zwischen der Querwand 17 und der Trennwand 19. Das gereinigte Abwasser
strömt durch den Durchgang 20 in die Ablaufkammer C und durch den Ablaufstutzen 21
in das weitere Kanalsystem.
[0032] Nach einer vorbestimmten Benutzungsdauer des Fettabscheiders liegen in der Schlammfangkammer
A Schlamm und in der Abscheidekammer B eine erstarrte Fettschicht 22 vor. Dann muß
der Fettabscheider 1 entleert werden.
[0033] Zu diesem Zweck wird kein Abwasser mehr zugeführt, sondern zunächst das Rohr 7 soweit
verdreht, bis die Mündung 14 des Druckrohres 12 mit Mündung 30 der Aufreißleitung
31 verbunden ist. Dann wird die Pumpe 6 eingeschaltet. Das aus der Schlammfangkammer
A angesaugte Abwasser wird durch die Sprühdüsen 33 ausgepreßt und zerbricht die Fettschicht
in kleine Bröckchen, wobei gleichzeitig diese Bröckchen in eine Zirkulationsbewegung
versetzt werden. Das Abwasser zirkuliert permanent in der Abscheidekammer B. Danach
wird die Pumpe 6 abgestellt und das Rohr 7 soweit verdreht, daß die Mündung 14 mit
der Mündung 26 der Leitung 25 fluchtet und mit ihr dicht verbunden ist. Die Pumpe
6 wird wieder eingeschaltet und saugt aus dem Sumpf der Schlammfangkammer A den dort
liegenden Schlamm ab und über den sich öffnenden Klappenverschluß 47 auch die Abscheidekammer
B leer, wobei die Bröckchen der aufgerissenen Fettschicht 22 mitgerissen werden. Falls
dies für erforderlich gehalten wird, kann zuvor die Mündung 14 mit der Mündung 28
ausgerichtet und dann die Pumpe erneut eingeschaltet werden, so daß in der Schlammfangkammer
A eine starke Zirkulation erzeugt wird, die das nachfolgende Absaugen begünstigt.
Die Austragevorrichtung 42 begünstigt das Entleeren der Abscheidekammer B.
[0034] Danach ist der Fettabscheider erneut betriebsbereit. Verschmutztes Abwasser kann
wieder zugeführt werden.
1. Fettabscheider, mit einer zulaufseitigen Schlammfangkammer, die durch wenigstens
eine Trennwand von einer ablaufseitigen Abscheidekammer getrennt ist, mit einer Pumpe,
die saugseitig mit der Schlammfangkammer und druckseitig über Leitungen wahlweise
mit einer in die Schlammfangkammer mündenden Zirkulationsleitung (Zirkulation), mit
einer in die Abscheidekammer mündenden Aufreißleitung (Aufreißen der Fettschicht)
und mit einer Ablaufleitung (Entleeren) verbindbar ist, wobei die Leitungen an eine
gemeinsame, an eine Druckleitung der Pumpe angeschlossene Mehrstellungs-Steuervorrichtung
angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung einen Trägerteil (24) aufweist, in dem die Mündungen (26,
28, 30) der drei Zirkulations-, Aufreiß- und Ablaufleitungen (25, 27, 29) nebeinander
vorgesehen sind, und daß die Druckleitung (12) der Pumpe (6) mit ihrer Mündung (14)
quer über die Mündungen (26, 28, 30) der drei Leitungen und wahlweise in eine dichtende
Ausrichtung mit jeder Mündung (26, 28, 30) der drei Leitungen (25, 27, 29) bewegbar
ist.
2. Fettabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine von außerhalb betätigbare Stellvorrichtung (10), beispielsweise ein im Lagerungsbereich
(9) am Rohr (7) angreifender Hebel, zum Bewegen der Mündung (14) der Druckleitung
(12) über die drei Mündungen (26, 28, 30) vorgesehen ist.
3. Fettabscheider nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schlammfangkammer und die Abscheidekammer
in einem Behälter untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (7) mit der Pumpe (6) und dem Druckrohr (12) am Behälter (2) um eine
vertikale Achse (37) drehbar ist, und daß die Mündungen (26, 28, 30) der drei Leitunen
(25, 27, 29) in einem Kreisbogen mit der Achse (37) als Mittelpunkt angeordnet sind.
4. Fettabscheider nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (7) in einer abgedichteten Drehhalterung (11) im Deckel (3) des Behälters
(2) sitzt, und daß bei der Drehhalterung (11) formschlüssige Glieder (44a, 44b, 44c)
zum Festlegen des Rohres (7) in drei unter schiedlichen, vorbestimmten Drehpositionen
vorgesehen sind, wobei das Rohr (7) in jeder vorbestimmten Drehposition tiefer sitzt
als zwischen den Drehpositionen und dabei eine Abdichtung zwischen einer der drei
Mündungen (26, 28, 30) der Leitungen (25, 27, 29) und der Mündung (14) des Druckrohres
(12) aufrechterhält.
5. Fettabscheider nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede der drei Mündungen (26, 28, 30) als erweiterter, vorzugsweise trichterförmiger
Sitz (41) für die mit einer Verdickung (39) ausgebildete Mündung (14) des Druckrohres
(12) ausgebildet ist.
6. Fettabscheider nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (38) an dem winkelförmig ausgebildeten Verteilerteil (24)
angeordnet ist, der die Mündungen (26, 28, 30) enthält und an der Trennwand (16) zwischen
der Schlammfangkammer (A) und der Abscheidekammer (B) oben angebracht ist, und daß
das Druckrohr (12) als Steigrohr mit einem 180°-Knie (13) am oberen Ende ausgebildet
ist und von oben über den Verteilerteil (24) greift.
7. Fettabscheider nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei in der Abscheidekammer
eine zum Entleeren des Fettabscheiders betätigbare Vorrichtung zum Aufreißen einer
abgeschiedenen Fettschicht angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißleitung (29) eine Versorgungsleitung (31, 31a) für eine Vielzahl in
der Abscheidekammer (B) unterhalb des Oberflächenniveaus der Fettschicht (22) angeordneter
Sprühdüsen (32) ist, die mit ihren Sprühstrahlen (36) die Fettschicht (22) aufreißen.
8. Fettabscheider nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsleitung (31a) nahe den Behälterlängswänden (34) und nahe der
Trennwand (18) oberhalb der Fettschicht (22) verläuft und an der Behälterwand (34)
lösbar z.B. mit Rasthalterungen (35) festgelegt ist.
9. Fettabscheider nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß von der Versorgungsleitung (31, 31a) in Abständen Stichleitungen (32) nach unten
und zwar geringfügig unterhalb der Oberkante der Trennwand (16) abzwei gen, deren
jede wenigstens eine um eine annähernd vertikale Achse verdrehbare Sprühdüse (33)
trägt.
10. Fettabscheider nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (33) Breit- und/oder Fächerstrahldüsenöffnungen mit annähernd
horizontaler Strahlrichtung zum Erzeugen waagrechter Flachstrahlen (36) aufweisen.
11. Fettabscheider nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsleitung (31, 31a) an eine Sprühwasserquelle, vorzugsweise für
erhitztes Sprühwasser, anschließbar ist.
12. Fettabscheider nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trennwand (16) zwischen der Schlammfangkammer (A) und der Abscheidekammer
(B) ein in Richtung Abscheidekammer (B) selbsttätig schließender Klappenverschluß
(47) vorgesehen ist.
13. Fettabscheider, insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abscheidekammer (B) im Abstand von der als Überlaufschwelle ausgebildeten
Trennwand (16) eine unterströmbar Wand (17) vorgesehen ist, daß der Ablauf (21) von
der Abscheidekammer (B) durch eine unterströmbare Wand (19) getrennt ist, und daß
zwischen den Wänden (17, 19) eine obenliegende Strömungsberuhigungszone gebildet
ist.
14. Fettabscheider, insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei
der Boden des Fettabscheiderbehälters zur Pumpe hin geneigt verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (23) des Behälters (2) zumindest in der Abscheidekammer (B) eine mechanische
Austragevorrichtung (42) mit Transportrichtung zur Pumpe (7), vorzugsweise ein förderbandartiger
Kratzförderer, vorgesehen ist.