[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufschrumpfen
einer auf einem palettierten Gutstapel befindlichen Folienhaube entsprechend dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind nach der Veröffentlichung von
Karl Kalliwoda "Transportsicherung palettierter Güter mit Schrumpfhauben und Schrumpffolien"
in "Transport und Lagern", Nr. 3, 1970, Seite 86, bekannt. Dabei wird die an ihrem
unteren Rand fixierte Haube mittels eines Luftstroms leicht aufgebläht, so daß sich
ein Luftkissen bildet, auf Grund dessen die verpackte Ware vor der Wärmeaufnahme geschützt
wird. Da das Luftkissen nur durch leichtes Aufblähen gebildet wird, vermag die Haube
beim Abkühlen frei und gleichmäßig zu schrumpfen. Die Wärmebeaufschlagung findet hierbei
innerhalb eines Tunnels durch Heißluft statt, so daß die Paletten auch auf ihre Förderbahn
gleich dezentriert eingebracht werden können. Für eine Wärmebeaufschlagung mittels
Strahler ist die genaue Abstandshaltung zur Folie hin indes hierbei nicht gewährleistet.
Das gleiche würde auch für eine örtliche Wärmebeaufschlagung mit Hilfe von Heißgasbrennern,
bei denen die Flammentemperatur durch Zumischung von Luft an den erforderlichen Wert
herabgesetzt wird, gelten. Obgleich die Betriebsweise mit dem erwähnten Luftkissen
den Vorteil bietet, selbst empfindliche Waren, wie Margarine und Speiseeis, einzuschrumpfen,
können beträchtliche Einschränkungen durch ein ballonartiges Aufblähen der überzogenen
Folienhaube in der beschriebenen Weise entstehen, wenn diese einem Wärmestrahler
oder einem Brenner zu nahe kommt oder ihn sogar berührt. Die Gefahr ist umso größer,
je größer die Haube im Verhältnis zum Gutstapel gewählt wird. Wird hingegen die Haube
weniger reichlich bemessen, so besteht die Gefahr, daß sie sich trotz Aufblähung an
die Kanten des Gutstapels anlegt, an welchen Stellen es bei späterer Wärmebeaufschlagung
leicht zu einer Beschädigung der Haube kommen kann.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
zu dessen Durchführung geeignete Vorrichtung derart zu schaffen, daß die Folienhaube
selbst bei sehr reichlicher Bemessung und ausgedehnter Erstreckung bei der Ausbildung
des Luftkissens in Bezug auf relativ zu ihr bewegliche und sie mit Wärme beaufschlagende
Wärmequellen diese nicht berühren und ihnen auch nicht unzulässig nahe kommen, ohne
daß die Gefahr besteht, daß sich die Folienhaube im Kantenbereich an den Gutstapel
anlegt.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die in den Patentansprüchen gemachten
Vorschläge.
[0005] Das in der erfindungsgemäßen Weise erzeugte Luftkissen wird somit in einer kontrollierten
Weise gestaltet, so daß die Lage der Folie zwischen Gutstapel einerseits und Wärmequelle
andererseits zuverlässig stabilisiert ist. Die bereichsweise Begrenzung der Ansaugung
schließt es aus, daß sich großflächige Abhebungen einstellen können. Dennoch ist
stets gewährleistet, daß in der Wärmebeaufschlagungszone ein Abstand vom Verpackungsgut
besteht, der eine Wärmeübertragung auf letzteres ausschließt. Die mit pneumatischen
Mitteln vorgenommene Ansaugung erlaubt die Wärmebeaufschlagung sowohl mit den Gutstapeln
umgebenden, rahmenartig angeordneten Brennern als auch die Anordnung einer vertikalen
Brennerleiste, zwischen welcher und dem Gutstapel eine Drehbewegung besteht. Insofern
paßt sich das Luftkissen nicht nur in seiner Abstandslage vom Gutstapel und der Wärmequelle,
sondern auch im Hinblick auf seine Längserstreckung der gegebenen Wärmebeaufschlagungsvoraussetzungen
präzise an. Man kann daher ohne Beeinträchtigung der Schrumpfwirkung diejenigen Anordnungen
wählen, die für eine Betriebsweise in der Umgebungsatmosphäre vorgesehen sind.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht bei Wärmebeaufschlagung
der Folienwand mittels eines Heißgasstroms die Abhebung der Folienwand vom Gutstapel
derart vor, daß sich eine Wellenform ergibt.
[0007] Während die der Wärmebeaufschlagung vorauseilende Ansaugung die Folie örtlich begrenzt
vom Gutstapel abhebt, drückt der Heißgasstrom im Anschluß an diese Abhebung die Folie
wieder in Richtung auf den Gutstapel zurück. Wellenberg und Wellental gelangen hierbei
in eine genau fixierte Lage. Ein unbeabsichtigtes Anlegen der Folie im Bereich der
Wärmebeaufschlagungszone, also im Bereich des Wellentals, wird zweckmäßig dadurch
vermieden, daß die vorgeschlagene Ansaugung örtlich vor und hinter der Wärmebeaufschlagungszone
ausgeführt wird. Dies führt im Ergebnis zu einem Wellenberg im Bereich der voreilenden
Ansaugung, sodann zu einem Wellental im Bereich der Wärmebeaufschlagung, und schließlich
zu einem Wellenberg im Bereich der nachgeordneten Ansaugung. Letztere kann den Abkühlungs-
und Schrumpfverhältnissen entsprechend auch auf eine breitere Zone ausgelegt werden,
als dies bei der voreilenden Ansaugung der Fall ist. Auch müssen die Amplituden der
Wellenberge nicht notwendigerweise übereinstimmen. Weitgehende Möglichkeiten der Formgebung
des Wellenprofils lassen sich verwirklichen, wenn die Ansaugrichtungen entsprechend
verschwenkbar eingestellt werden.
[0008] Neben der Beaufschlagung durch einen mittels mehrerer Brenner erzeugten Heißgasstrom
läßt sich die Wärmebeaufschlagung auch durch einen Linienbrenner gewährleisten, bei
welchem entlang eines Spaltes aus einer Mischkammer ein sich in der Regel horizontal
erstreckendes Flammenband besteht, welches dann in gleicher Weise wie Einzelbrenner
eine Vermischung mit Kaltluft erfährt. Größere Bedeutung haben ebenfalls Infrarotstrahler,
die wiederum elektrisch oder durch Spezialbrenner beheizt sein können.
[0009] Die Heizleistung wird in üblicher Weise so gewählt, daß die zwischen etwa 50 bis
250 µm starken Folien eine hinreichende Plastifizierung erfahren, um anschließend
bei der Erkaltung zu schrumpfen.
[0010] Eine besonders wirkungsvolle Betriebsweise erlaubt die vorliegende Erfindung dann,
wenn die Ansaugung der Folienwand berührungslos erfolgt. Dabei besteht zwischen den
die Ansaugung bewirkenden Saugdüsen und der Folienwand ein Abstand, der es ausschließt,
daß beispielsweise die Folie an einer Ansaugeeinrichtung festkleben würde. Die Voraussetzungen
der berührungslosen Abhebung der Folie lassen sich durch entsprechende Steuerungen
des Ansaug-Unterdruckes gewährleisten. Hierfür ist maßgeblich, daß in den Saugdüsen
nicht der größtmögliche Unterdruck besteht, sondern daß durch die Saugdüsen in jedem
Falle noch Luft angesaugt wird. Die Saugdüsen sind dabei einer Säugleiste mit Düseneinlauf
überlegen, weil sich Saugdüsen in individueller Art auf bestimmte Ansaugkräfte einstellen
lassen. Letzteres hat zum Beispiel dann Bedeutung, wenn die Abhebung bereichweise
verstärkt ausgeführt werden muß. Dies ist vor allem in den empfindlichen Eckbereichen
des Gutstapels der Fall.
[0011] Die Wärmebeaufschlagungszone sowie die Ansaugungsbereiche werden gemäß der Erfindung
mit besonderem Vorteil von unten nach oben wandernd geführt. Dies läßt sich mit Einrichtungen
verwirklichen, die den Gutstapel rahmenartig umschließen. Besondere Beachtung erfordern
jeweils die Anfangs- und Endbedingungen des Schrumpfvorganges. So kommt es zu Beginn
darauf an, däß die über den Rand der frei stehenden Palette herunterhängende Folienwand
zunächst fixiert wird. Bekannte Möglichkeiten sehen hierfür eine zentrale Absaugung
mittels eines Gebläses vor, so zum Beispiel der Vorschlag nach der Patentanmeldung
P 30 14 369.2-27. Begünstigen läßt sich ein derartiger Einschlag des freien Folienrandes
noch dadurch, daß nach der vorliegenden Erfindung zur Mitte des Gutstapels hin geblasen
wird, wobei er während des Schrumpfens seine Lage ändert, woraufhin die Palette abgesetz
wird.
[0012] Bei der von unten nach oben wandernd geführten Beaufschlagungszone und mitlaufenden
Ansaugung macht weiterhin die Haubendecke besondere Aufmerksamkeit erforderlich, da
ihre gleichmäßige Abhebung von der Stirnfläche des Gutstapels gewährleistet sein
muß. Dies wird dadurch erreicht, daß bei Eintritt der Haubenoberkante in die Wärmebeaufschlagungszone
eine Luftströmung horizontal bis leicht schräg abwärts, über die Haubendecke geführt
wird.
[0013] Als Folge dieser Luftströmung kommt es zu einer gleichmäßigen Anhebung auf der Haubendecke,
so daß die Voraussetzungen für ein gleichmäßiges Schrumpfen auch in diesem Bereich
gewährleistet sind.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung aüsgebildet ist, geht vom gleichen Stand der Technik wie das erfindüngsgemäße
Verfahren aus. Auch soll die erfindungsgemäße Vorrichtung der Lösung der gleichen
Aufgabenstellung dienen.
[0015] Demnach führt die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie sie in den sich hierauf beziehenden
Patentansprüchen vorgeschlagen ist, zu einer Anordnung, bei welcher vor der entlang
einer Linie verlaufenden Wärmebeaufschlagungszone mit Ansaugeinrichtungen eine Ansaugung
vorgenommen wird, so daß sich ein Abhebungsbereich der Folienwand parallel und voreilend
zur Wärmebeaufschlagungszone ergibt. Diese Anordnung gewährleistet insbesondere in
Verbindung mit einer der Wärmequelle nachgeordneten, weiteren Ansaugeinrichtung einen
wellenartigen Verlauf der Folienwand, so daß ein Wellental von zwei Wellenbergen eingeschlossen
ist, wobei sich diese Ausbildung mit der Verschiebung der Wärmequelle und der Ansaugeinrichtungen
gleichzeitig nach oben bewegt. Die Wärmequelle und die Ansaugeinrichtung umgeben
den Gutstapel daher zweckmäßig rahmenartig in jeweils horizontalen Ebenen, wobei sie
in vertikaler Richtung verschieblich sind.
[0016] Zweckmäßig sind die Wärmequelle und die Ansaugeinrichtungen an Rohrabschnitten ausgebildet.
Damit es in den Eckbereichen zu einer besonders ausgeprägten Abhebung kommt, ragen
diese, mit Abstand von der Folienwand angeordneten Rohrabschnitte in jeweils einer
Ebene über die Gutstapelkanten hinaus.
[0017] Eine wirkungsvolle Ansaugleistung ergibt sich bei düsenartigen Eintritten in die
Ansaugeinrichtungen. Hierdürch werden nicht nur Druckverluste weitgehend vermieden,
sondern auch günstige Voraussetzungen für die Steuerung der Ansaugleistung geschaffen.
[0018] Entsprechend besteht die Wärmequelle aus in die vorgeschlagenen Rohrabschnitte eingesetzte
Düsen, die einen gemeinschaftlichen Gasanschluß haben. Oberhalb dieser Düsen wird
mit Vorteil noch ein Druckluftaustritt angeordnet, über den nicht nur Verbrennungsluft
zugeführt wird, sondern zugleich die Kaltluft zur Herabsetzung der Heißgastemperatur
ausströmt, wobei dann dem Heißgasstrahl durch entsprechende Lage der Druckluftaustrittsöffnungen
eine bestimmte Richtung, und zwar in der Regel nach abwärts, gegeben werden kann.
[0019] In der Ausgangsstellung befindet sich die Palette in bekannter Weise in angehobenem
Zustand, wobei die Foliënränder nach unten über die Unterkante der Palette herunterhängen.
Um eine zuverlässige Festlegung dieser Folienränder zu bewirken, werden sie nicht
nur mit Wärme zwecks Unterschrumpfung beaufschlagt, sondern außerdem noch zur Mitte
hin durch Druckluft geblasen, die aus der in dieser Stellung umschaltbaren Ansaugeinrichtung
bzw. aus den Düsen derselben austritt. Durch Absenkung der Palette auf einen Träger
läßt sich unter untergeschrumpfte Folienrand zusätzlich noch mechanisch sichern, wie
es nach der US-PS 38 07 126 bekannt ist.
[0020] Wenn die Oberkante der Folienhaube in die Wärmebeaufschlagungszone eintritt, schaltet
die voreilende Absaugeeinrichtung ebenfalls auf Druckbetrieb um, so daß die Haubendecke
eine kontrollierte Anhebung erfährt. Für beide Umschaltungen sind Weggeber vorgesehen,
die bei Erreichen der unteren bzw. der oberen Endlage jeweils ein Signal erzeugen,
mittels dessen die Umsteuerung der jeweiligen Ansaugeeinrichtungen in den Druckbetrieb
ausgelöst wird.
[0021] Eine besondere Druckregelgung gestattet es, daß die Abhebung der Folienwand unter
Ausbildung des wellenartigen Profils berührungsfrei verläuft. Zu diesem Zweck verfügen
wenigstens einige Düsen der Absaugeeinrichtung über Drucksensoren, die zwei unterschiedlichen
Düsenquerscnnitten im achsialen Abstand zugeordnet sind. Je nach der ermittelten Druckdifferenz
besteht eine gedrosselte Ansaugung, wie sie durch eine sich in unmittelbarer Nähe
des Düseneinlaufs befindlichen Folie ausgelöst wird. Die Ansaugleistung wird so gesteuert,
daß ein bestimmter Abstand zwischen der Folie und den düsenartigen Eintritten erhalten
bleibt.
[0022] Im Falle eines unbeabsichtigten Anliegens der Folie an den düsenartigen Eintritten
wird der Druckunterschied der beiden Messungen zu Null. In diesem Fall läßt sich durch
Reduzierung der Ansaugleistung und gglfs. sogar durch einen vorübergehenden Druckstoß
eine Ablösung der Folier von den düsenartigen Eintritten herbeiführen. Um dies nicht
durch ein Ankleben zu erschweren, sind die düsenartigen Eintritte in ihre Umgebung
zweckmäßig mit einer adhäsionsmindernden Beschichtung, insbesondere mit einer Beschichtung
aus Polytetrafluoräthylen, versehen.
[0023] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf Ausführungsbeispiele
beziehenden Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigen:
Figur 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung in isometrischer Darstellung, mit teilweise
geschnittener Vorderansicht,
Figur 2. Eine Draufsicht entsprechend Figur 1,
Figur 3. Eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnittes gemäß Figur 1,
Figur 4. Die Ausgangsstellung beim Aufschrumpfen einer Folienhaube und
Figur 5. Die Endstellung beim Aufschrumpfen einer Folienhaube.
[0024] Entsprechend Fig. 1 ist der Gutstapel 2 von einer Folienhaube umgeben, die aufzuschrumpfen
ist. Der Gutstapel 2 befindet sich dabei auf einer Palette 19, die ihrerseits unter
Festklemmung des eingeschlagenen, unteren Folienrandes 20 auf einem Träger 21 aufsteht.
[0025] Wie am besten Fig. 4 zeigt, befindet sich der Gutstapel zu Beginn in einer angehobenen
Stellung, wobei er auf dem Scherentisch 26 ruht. Das Gebläse 27 saugt Luft ab, während
die Wärmequelle 1 den zunächst nach unten frei hängenden Folienrand 20 beaufschlagt.
Die leicht nach oben schwenkbaren Ansaugeinrichtungen 9 schalten in dieser Lage auf
den Druckbetrieb ein, so daß die von ihnen austretenden Luftstrahlen in Verbindung
mit der Absaugung durch das Gebläse 27 die Folienränder 20 in die gestrichelte Lage
20ʹ drücken. In diesem Zustand wird die Palette abgesenkt, die untere Ansaugeinrichtung
9 wieder horizontal gestellt und die Wärmequelle 1 einschließlich der Ansaugeinrichtungen
3 und 9 in vertikaler Richtung 6 nach oben verschoben. Die Einrichtung nimmt dann
die in Fig. 1 gezeigte Stellung ein. Sowohl die obere als auch die untere Absaugeinrichtung
3 bzw. 9 sind auf Absaugung eingestellt, während die Wärmequelle 1 die Heißgasströme
erzeugt. In Fig. 1 ist die Absaugung durch Pfeile innerhalb der dazugehörigen Rohrabschnitte
10 bzw. 12 dargestellt.Außer diesen umlaufenden Rohrabschnitten sind noch umlaufende
Rohrabschnitte 11 vorgesehen, welche Bestandteil der Wärmequelle 1 sind. Die Rohrabschnitte
sind, wie dies Fig. 2 in Bezug auf die Rohrabschnitte 10 zeigt, auf sämtlichen Seiten
des Gutstapels 2 vorgesehen. Die vorderen Rohrabschnitte sind in Fig. 1 lediglich
aus Gründen der Erkennbarkeit fortgelassen worden. Insbesondere überragen die Rohrabschnitte
10,11 und 12 die Gutstapelkanten 13, so daß in deren Nähe eine besonders ausgeprägte
Wärmebeaufschlagung bzw. Ansaugungswirkung besteht.
[0026] Die demgemäß umlaufend ausgeführte Wärmequelle 1 führt zur Wärmebeaufschlagung entlang
einer horizontalen Umfangslinie 4, oberhalb und unterhalb welcher die Wärmebeaufschlagungszone
5 besteht. Diese ist curch die infolge Erhitzung eingetretene Plastifizierung des
Folienmaterials gekennzeichnet. In Bewegungsrichtung 6 vor der Wärmebeaufschlagungszone
10 liegt der Abhebungsbereich 7 der Folienwand 8, dessen Wellenform Fig. 1 besonders
deutlich zeigt. Diese Abhebung führt jedoch nicht zum Anliegen der Folienwand 8 an
der Ansaugeeinrichtung. In Bewegungsrichtung 6 nach der Wärmebeaufschlagungszone
5 besteht der untere Abhebungsbereich 28 auf Grund der Ansaugung mittels der unteren
Ansaugeeinrichtung 9.
[0027] Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung Einzelheiten der Wärmequelle und der Ansaugeeinrichtungen.
Demnach besteht bei den Rohrabschnitten 10 und 12, deren Anschluß an getrennt einschaltbare
und umschaltbare Sauggebläse nicht dargestellt ist, jeweils ein düsenartiger Eintritt
145 bzw. 15, so däß sich die Abhebungsbereiche 7 und 28 als Wellenberge ausbilden.
Zwischen den Rohrabschnitten 10 und 12 erkennt man den Rohrabschnitt 11, für den
ein Gasanschluß 17 besteht. Austrittsseitig ist der Rohrabschnitt 11 mit Düsen 16
versehen, oberhalb welcher ein Druckluftaustritt 18 besteht, so daß die Heißgasströmung
sich entsprechend ausbildet.
[0028] Am Beispiel der unteren Ansaugeinrichtung 9 ist gezeigt, daß Drucksensoren 23 und
24 im Bereich des düsenartigen Eintrittes 15 vorgesehen sind. Der Drucksensor 23 liegt
an der engsten Querschnittsstelle, während der Drucksensor 24 an einer dahinter liegenden,
im Querschnitt vergrößerten Stelle des Rohrabschnittes 12 angeordnet ist. Somit läßt
sich die Druckdifferenz an den beiden Stellen ermitteln, die ein Maß für die Drosselung
der Einsaugung infolge Annäherung des Wellenberges der Folie im Bereich der Abhebungszone
28 ist. Wie beschrieben, läßt sich hiermit die Absaugleistung für die Ansaugeinrichtung
so steuern, daß die Abhebung berührungsfrei bleibt.
[0029] Entsprechend Fig. 5 ist die gesamte Einrichtung kurz vor Beendigung der Aufschrumpfung
dargestellt. Die Oberkante 22 der Folienhaube ist in den Bereich der Wärmebeaufschlagung
eingetreten. Die Ansaugeinrichtungen 3 schalten in dieser Lage auf Druckbetrieb um,
während ihre Rohrabschnitte 10 gleichzeitig leicht schräg nach unten verschwenkt werden.
Die Druckluftstrahlen erzeugen oberhalb der Folienhaube einen leichten Unterdruck,
so daß sich die Haubendecke, wie Fig. 5 zeigt, etwas anhebt. Dies ermöglicht ein weitgehend
berührungsfreies Erhitzen auch im oberen Bereich der Folienhaube, die schließlich
beim Erkalten gleichfalls frei schrumpfen kann.
[0030] Die vorliegende Erfindung gestattet es, daß die Wärmebeaufschlagungszone weitgehend
in ihrer Bewegungsrichtung den Anforderungen entsprechend gestaltet werden kann.
[0031] Anstatt der in den Zeichnungen wiedergegebenen Bewegungsrichtung von unten nach oben
kann die Bewegungsrichtung gleichfalls von oben nach unten ausgeführt werden, wenn
beispielsweise der Gutstapel von vornherein in einen Schlauchsack gestellt wurde,
der unten geschlossen ist. Die gleichen Voraussetzungen würde ein mit übergezogener
Folienhaube versehener Gutstapel erfüllen, der unten durch ein Foliendeckblatt einen
Verschluß aufweist. Derartige unterseitige Verschlüsse des Gutstapels würden im übrigen
auch ein Einblasen von Luft, wie es nach dem erwähnten Stand der Technik der Fall
gewesen ist, nicht gestatten, so daß man auf dem herkömmlichen Wege hier ein vorübergehendes
Luftkissen nicht bilden könnte. Demgegenüber ist der erfindungsgemäße Vorschlag unabhängig
von einer Einblasung der bekannten Art. Weiterhin läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch dann anwenden, wenn über den mit einer Folienhaube überzogenen Gutstapel noch
eine weitere Schutzhaube übergezogen werden muß, beispielsweise zur Abschirmung gegenüber
Strahlung. In einem derartigen Fall wird bei der vertikalen Bewegung der Wärmebeaufschlagungszone
von oben nach unten odervon unten nach oben jeweils nur die äußere Folienhaube von
der Abhebung erfaßt.
1. Verfahren zum Aufschrumpfen einer auf einem palettierten Gutstapel befindlichen
Folienhaube, die eine Beaufschlagung mit Wärmeenergie erfährt, und die im heißplastischen
Zustand vom Gutstapel durch ein vorübergehend bestehendes Luftkissen derart auf Abstand
gehalten ist, daß sie im Verlauf der freien Aufschrumpfung unterliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Luftkisen örtlich begrenzt in der Nähe einer örtlich bei der Folienhaube bestehenden
Wärmebeaufschlagungszone durch eine bereichsweise Ansaugung der Haubenwand derart
ausgebildet wird, daß die Folienwand in Nähe der Wärmebeaufschlagungszone eine örtlich
begrenzte Abhebung erfährt, die mit der Wärmebeaufschlagungszone über die Folienhaube
wandert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die örtlich begrenzte Abhebung der Folienwand vom Gutstapel in Nähe einer Wärmebeaufschlagung
des letzteren mittels eines Heißgasstromes in Wellenform ausgebildet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bereichsweise Ansaugung örtlich vor und hinter der Wärmebeaufschlagungszone
vorgenommen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugung berührungslos mittels von der Folienwand beabstandeter Saugdüsen
vorgenommen wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugung in den Eckbereichen des Folienstapels verstärkt ausgeführt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebeaufschlagungszone und mit ihr die Ansaugungsbereiche von unten nach
oben wandernd geführt werden, und daß die über den Rand der dabei freistehenden Palette
herunterhängende Folienwand im Anschluß an die Wärmebeaufschlagung zur Mitte unter
den Gutstapel hin geblasen wird, woraufhin die Palette unter Einklemmen des Folienrandes
abgesetzt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebeaufschlagungszone und mit ihr die Ansaugungsbereiche von unten nach
oben wandernd geführt werden, und daß bei Eintritt der Haubenoberkante in die Wärmebeaufschlagungszone
eine Luftströmung etwa horizontal bis leicht schräg abwärts über die Haubendecke
geführt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Wärmebeaufschlagungszone folgende Ansaugung auf eine größere örtliche
Anhebung eingestellt wird als die vorausgehende Ansaugung.
9. Vorrichtung zum Aufschrumpfen einer auf einem palettierten Gutstapel befindlichen
Folienhaube, für deren Beaufschlagung eine Wärmequelle vorgesehen ist, und bei der
Mittel für die Erzeugung eines vorübergehend bestehenden Luftkissens vorgesehen sind,
welche die Folienhaube derart auf Abstand vom Gutstapel hält, daß sie im Verlaufe
ihrer Abkühlung der freien Aufschrumpfung unterliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmequelle (1) relativ zum Gutstapel (2) beweglich und für die Wärmebeaufschlagung
entlang einer Linie (4) ausgeführt ist,
und daß ihr in Bewegungsrichtung voreilend eine Ansaugeinrichtung (3) für einen parallel
zur Wärmebeaufschlagungszone (5) verlaufenden Abhebungsbereich (7) der Folienwand
(8) besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmequelle (1) eine weitere Ansaugeinrichtung (9) nachgeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmequelle (1) und die Ansaugeinrichtungen (3,9) den Gutstapel (2) rahmenartig
in jeweils horizontalen Ebenen umgeben und vertikal verschieblich sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmequelle (1) und die Ansaugeinrichtungen (3,9) an Rohrabschnitten (10,11,12)
ausgebildet sind, die sich mit Abstand von den Folienwänden (9) in jeweils einer Ebene
über die Gutstapelkanten (13) hinausragend erstrecken.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugeinrichturgen (3,9) Kanäle mit düsenartigen Eintritten (14,15) sind.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmequelle (1) als in die Rohrabschnitte (11) eingesetzte Düsen (16) mit
einem gemeinsamen Gasanschluß (17) und mit einem über ihnen angeordneten Druckluftaustritt
(18) ausgeführt sind.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugeinrichtungen (3,9) jeweils für sich getrennt auf Druckbetrieb umschaltbar
sind, wobei diese Umschaltstufen ihrer Höhenlage derart zugeordnet sind, daß in der
unteren, durch Hochstehen der Palette (19) gekennzeichneten Ausgangsstellung die
nachgeordnete Ansaugeinrichtung (9) im Anschluß an die Wärmebeaufschlagung auf Druck
umschaltet, und sich anschließend die Palette (19) mit eingeschlagenem Folienrand
(20) auf einen Träger (21) absenkt,
während die voreilende Ansaugeinrichtung (3) beim Eintritt der Oberkante (22) der
Folienhaube in die Wärmebeaufschlagungszone (5) auf Druck umschaltet.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugeinrichtungen (3,9) in Nähe ihrer düsenartigen Eintritte (14,15) unterschiedlichen
Querschnitten zugeordnete Drucksensoren (23,24) aufweisen, mittels derer die Ansaugleistung
eine Steuerung nach Maßgabe einer noch bestehenden, gedrosselten Absaugung derart
erfährt, daß bei kleiner werdender Drosselung die Leistung gesteigert wird und umgekehrt.
17. Vorrichtung nach den Arsprüchen 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die düsenartigen Eintritte (14,15) in ihrer Umgebung eine adhäsionsmindernde
Beschichtung aufweisen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus Polytetrafluoräthylen besteht.