(19)
(11) EP 0 283 541 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.1988  Patentblatt  1988/39

(21) Anmeldenummer: 87104515.9

(22) Anmeldetag:  26.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 53/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: VFI Gesellschaft für Verpackungstechnik mbH
D-47800 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Grefrath, Knut
    D-4050 Mönchengladbach (DE)
  • Wanders, Willi
    D-4290 Bocholt (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Aufschrumpfen einer auf einem palettierten Gutstapel befindlichen Folienhaube


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum Aufschrumpfen einer Kunststoffolienhaube auf einem palettierten Gutstapel (2). Ein freies Schrumpfen der durch Wärmebeaufschlagung in einen heißplastischen Zustand überführten Folienhaube (8) würde entweder zu einem Verkleben mit dem Verpackungsgut führen, oder beim Aufblasen der Folienhaube deren Beschädigung durch Anlegen an Kanten des Gut­stapels einerseits oder eine Wärmequelle (1) andererseits verursachen. Zur Behebung dieser Gefährdung sieht die Erfindung eine örtlich be­grenzte Ansaugung der Folienhaube (8) im Bereich vor und hinter einer örtlich bestehenden Wärmebeaufschlagungszone (10) vor, so daß die Folien­haube eine wellenartige Ausbildung annimmt, die mit der Wärmebeauf­schlagungszone (10) und den Abhebungsbereichen (7-28) über die gesamte Folienhaube (8) wandert, so daß diese schließlich gleichmäßig ohne Verklebung mit dem Gutstapel (2) bei der Abkühlung schrumpft.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufschrumpfen einer auf einem palettierten Gutstapel befind­lichen Folienhaube entsprechend dem Oberbegriff des Patent­anspruchs 1.

    [0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind nach der Ver­öffentlichung von Karl Kalliwoda "Transportsicherung palettierter Güter mit Schrumpfhauben und Schrumpffolien" in "Transport und Lagern", Nr. 3, 1970, Seite 86, bekannt. Dabei wird die an ihrem unteren Rand fixierte Haube mittels eines Luftstroms leicht auf­gebläht, so daß sich ein Luftkissen bildet, auf Grund dessen die verpackte Ware vor der Wärmeaufnahme geschützt wird. Da das Luft­kissen nur durch leichtes Aufblähen gebildet wird, vermag die Haube beim Abkühlen frei und gleichmäßig zu schrumpfen. Die Wärmebeaufschlagung findet hierbei innerhalb eines Tunnels durch Heißluft statt, so daß die Paletten auch auf ihre Förderbahn gleich dezentriert eingebracht werden können. Für eine Wärmebe­aufschlagung mittels Strahler ist die genaue Abstandshaltung zur Folie hin indes hierbei nicht gewährleistet. Das gleiche würde auch für eine örtliche Wärmebeaufschlagung mit Hilfe von Heißgas­brennern, bei denen die Flammentemperatur durch Zumischung von Luft an den erforderlichen Wert herabgesetzt wird, gelten. Ob­gleich die Betriebsweise mit dem erwähnten Luftkissen den Vorteil bietet, selbst empfindliche Waren, wie Margarine und Speiseeis, einzuschrumpfen, können beträchtliche Einschränkungen durch ein ballonartiges Aufblähen der überzogenen Folienhaube in der be­schriebenen Weise entstehen, wenn diese einem Wärmestrahler oder einem Brenner zu nahe kommt oder ihn sogar berührt. Die Gefahr ist umso größer, je größer die Haube im Verhältnis zum Gutstapel gewählt wird. Wird hingegen die Haube weniger reichlich bemessen, so besteht die Gefahr, daß sie sich trotz Aufblähung an die Kanten des Gutstapels anlegt, an welchen Stellen es bei späterer Wärmebeaufschlagung leicht zu einer Beschädigung der Haube kommen kann.

    [0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zu dessen Durchführung geeignete Vorrichtung derart zu schaffen, daß die Folienhaube selbst bei sehr reich­licher Bemessung und ausgedehnter Erstreckung bei der Ausbildung des Luftkissens in Bezug auf relativ zu ihr bewegliche und sie mit Wärme beaufschlagende Wärmequellen diese nicht berühren und ihnen auch nicht unzulässig nahe kommen, ohne daß die Gefahr be­steht, daß sich die Folienhaube im Kantenbereich an den Gutstapel anlegt.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung durch die in den Patentansprüchen gemachten Vorschläge.

    [0005] Das in der erfindungsgemäßen Weise erzeugte Luftkissen wird somit in einer kontrollierten Weise gestaltet, so daß die Lage der Folie zwischen Gutstapel einerseits und Wärmequelle andererseits zuverlässig stabilisiert ist. Die bereichsweise Begrenzung der Ansaugung schließt es aus, daß sich großflächige Abhebungen ein­stellen können. Dennoch ist stets gewährleistet, daß in der Wärmebeaufschlagungszone ein Abstand vom Verpackungsgut besteht, der eine Wärmeübertragung auf letzteres ausschließt. Die mit pneumatischen Mitteln vorgenommene Ansaugung erlaubt die Wärme­beaufschlagung sowohl mit den Gutstapeln umgebenden, rahmenartig angeordneten Brennern als auch die Anordnung einer vertikalen Brennerleiste, zwischen welcher und dem Gutstapel eine Dreh­bewegung besteht. Insofern paßt sich das Luftkissen nicht nur in seiner Abstandslage vom Gutstapel und der Wärmequelle, sondern auch im Hinblick auf seine Längserstreckung der gegebenen Wärme­beaufschlagungsvoraussetzungen präzise an. Man kann daher ohne Beeinträchtigung der Schrumpfwirkung diejenigen Anordnungen wählen, die für eine Betriebsweise in der Umgebungsatmosphäre vorgesehen sind.

    [0006] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht bei Wärmebeaufschlagung der Folienwand mittels eines Heißgas­stroms die Abhebung der Folienwand vom Gutstapel derart vor, daß sich eine Wellenform ergibt.

    [0007] Während die der Wärmebeaufschlagung vorauseilende Ansaugung die Folie örtlich begrenzt vom Gutstapel abhebt, drückt der Heiß­gasstrom im Anschluß an diese Abhebung die Folie wieder in Richtung auf den Gutstapel zurück. Wellenberg und Wellental ge­langen hierbei in eine genau fixierte Lage. Ein unbeabsichtigtes Anlegen der Folie im Bereich der Wärmebeaufschlagungszone, also im Bereich des Wellentals, wird zweckmäßig dadurch vermieden, daß die vorgeschlagene Ansaugung örtlich vor und hinter der Wärme­beaufschlagungszone ausgeführt wird. Dies führt im Ergebnis zu einem Wellenberg im Bereich der voreilenden Ansaugung, sodann zu einem Wellental im Bereich der Wärmebeaufschlagung, und schließ­lich zu einem Wellenberg im Bereich der nachgeordneten Ansaugung. Letztere kann den Abkühlungs- und Schrumpfverhältnissen entsprechend auch auf eine breitere Zone ausgelegt werden, als dies bei der voreilenden Ansaugung der Fall ist. Auch müssen die Amplituden der Wellenberge nicht notwendigerweise übereinstimmen. Weitgehende Möglichkeiten der Formgebung des Wellenprofils lassen sich verwirklichen, wenn die Ansaugrichtungen entsprechend ver­schwenkbar eingestellt werden.

    [0008] Neben der Beaufschlagung durch einen mittels mehrerer Brenner er­zeugten Heißgasstrom läßt sich die Wärmebeaufschlagung auch durch einen Linienbrenner gewährleisten, bei welchem entlang eines Spaltes aus einer Mischkammer ein sich in der Regel horizontal erstreckendes Flammenband besteht, welches dann in gleicher Weise wie Einzelbrenner eine Vermischung mit Kaltluft erfährt. Größere Bedeutung haben ebenfalls Infrarotstrahler, die wiederum elektrisch oder durch Spezialbrenner beheizt sein können.

    [0009] Die Heizleistung wird in üblicher Weise so gewählt, daß die zwischen etwa 50 bis 250 µm starken Folien eine hinreichende Plastifizierung erfahren, um anschließend bei der Erkaltung zu schrumpfen.

    [0010] Eine besonders wirkungsvolle Betriebsweise erlaubt die vor­liegende Erfindung dann, wenn die Ansaugung der Folienwand berührungslos erfolgt. Dabei besteht zwischen den die Ansaugung bewirkenden Saugdüsen und der Folienwand ein Abstand, der es aus­schließt, daß beispielsweise die Folie an einer Ansaugeeinrich­tung festkleben würde. Die Voraussetzungen der berührungslosen Abhebung der Folie lassen sich durch entsprechende Steuerungen des Ansaug-Unterdruckes gewährleisten. Hierfür ist maßgeblich, daß in den Saugdüsen nicht der größtmögliche Unterdruck besteht, sondern daß durch die Saugdüsen in jedem Falle noch Luft ange­saugt wird. Die Saugdüsen sind dabei einer Säugleiste mit Düsen­einlauf überlegen, weil sich Saugdüsen in individueller Art auf bestimmte Ansaugkräfte einstellen lassen. Letzteres hat zum Bei­spiel dann Bedeutung, wenn die Abhebung bereichweise verstärkt ausgeführt werden muß. Dies ist vor allem in den empfindlichen Eckbereichen des Gutstapels der Fall.

    [0011] Die Wärmebeaufschlagungszone sowie die Ansaugungsbereiche werden gemäß der Erfindung mit besonderem Vorteil von unten nach oben wandernd geführt. Dies läßt sich mit Einrichtungen verwirklichen, die den Gutstapel rahmenartig umschließen. Besondere Beachtung erfordern jeweils die Anfangs- und Endbedingungen des Schrumpf­vorganges. So kommt es zu Beginn darauf an, däß die über den Rand der frei stehenden Palette herunterhängende Folienwand zunächst fixiert wird. Bekannte Möglichkeiten sehen hierfür eine zentrale Absaugung mittels eines Gebläses vor, so zum Beispiel der Vor­schlag nach der Patentanmeldung P 30 14 369.2-27. Begünstigen läßt sich ein derartiger Einschlag des freien Folienrandes noch dadurch, daß nach der vorliegenden Erfindung zur Mitte des Gut­stapels hin geblasen wird, wobei er während des Schrumpfens seine Lage ändert, woraufhin die Palette abgesetz wird.

    [0012] Bei der von unten nach oben wandernd geführten Beaufschlagungs­zone und mitlaufenden Ansaugung macht weiterhin die Haubendecke besondere Aufmerksamkeit erforderlich, da ihre gleichmäßige Ab­hebung von der Stirnfläche des Gutstapels gewährleistet sein muß. Dies wird dadurch erreicht, daß bei Eintritt der Haubenoberkante in die Wärmebeaufschlagungszone eine Luftströmung horizontal bis leicht schräg abwärts, über die Haubendecke geführt wird.

    [0013] Als Folge dieser Luftströmung kommt es zu einer gleichmäßigen An­hebung auf der Haubendecke, so daß die Voraussetzungen für ein gleichmäßiges Schrumpfen auch in diesem Bereich gewährleistet sind.

    [0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die insbesondere zur Durch­führung des Verfahrens gemäß der Erfindung aüsgebildet ist, geht vom gleichen Stand der Technik wie das erfindüngsgemäße Verfahren aus. Auch soll die erfindungsgemäße Vorrichtung der Lösung der gleichen Aufgabenstellung dienen.

    [0015] Demnach führt die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie sie in den sich hierauf beziehenden Patentansprüchen vorgeschlagen ist, zu einer Anordnung, bei welcher vor der entlang einer Linie ver­laufenden Wärmebeaufschlagungszone mit Ansaugeinrichtungen eine Ansaugung vorgenommen wird, so daß sich ein Abhebungsbereich der Folienwand parallel und voreilend zur Wärmebeaufschlagungszone ergibt. Diese Anordnung gewährleistet insbesondere in Verbindung mit einer der Wärmequelle nachgeordneten, weiteren Ansaug­einrichtung einen wellenartigen Verlauf der Folienwand, so daß ein Wellental von zwei Wellenbergen eingeschlossen ist, wobei sich diese Ausbildung mit der Verschiebung der Wärmequelle und der Ansaugeinrichtungen gleichzeitig nach oben bewegt. Die Wärme­quelle und die Ansaugeinrichtung umgeben den Gutstapel daher zweckmäßig rahmenartig in jeweils horizontalen Ebenen, wobei sie in vertikaler Richtung verschieblich sind.

    [0016] Zweckmäßig sind die Wärmequelle und die Ansaugeinrichtungen an Rohrabschnitten ausgebildet. Damit es in den Eckbereichen zu einer besonders ausgeprägten Abhebung kommt, ragen diese, mit Abstand von der Folienwand angeordneten Rohrabschnitte in jeweils einer Ebene über die Gutstapelkanten hinaus.

    [0017] Eine wirkungsvolle Ansaugleistung ergibt sich bei düsenartigen Eintritten in die Ansaugeinrichtungen. Hierdürch werden nicht nur Druckverluste weitgehend vermieden, sondern auch günstige Voraus­setzungen für die Steuerung der Ansaugleistung geschaffen.

    [0018] Entsprechend besteht die Wärmequelle aus in die vorgeschlagenen Rohrabschnitte eingesetzte Düsen, die einen gemeinschaftlichen Gasanschluß haben. Oberhalb dieser Düsen wird mit Vorteil noch ein Druckluftaustritt angeordnet, über den nicht nur Ver­brennungsluft zugeführt wird, sondern zugleich die Kaltluft zur Herabsetzung der Heißgastemperatur ausströmt, wobei dann dem Heißgasstrahl durch entsprechende Lage der Druckluftaustritts­öffnungen eine bestimmte Richtung, und zwar in der Regel nach ab­wärts, gegeben werden kann.

    [0019] In der Ausgangsstellung befindet sich die Palette in bekannter Weise in angehobenem Zustand, wobei die Foliënränder nach unten über die Unterkante der Palette herunterhängen. Um eine zuver­lässige Festlegung dieser Folienränder zu bewirken, werden sie nicht nur mit Wärme zwecks Unterschrumpfung beaufschlagt, sondern außerdem noch zur Mitte hin durch Druckluft geblasen, die aus der in dieser Stellung umschaltbaren Ansaugeinrichtung bzw. aus den Düsen derselben austritt. Durch Absenkung der Palette auf einen Träger läßt sich unter untergeschrumpfte Folienrand zusätzlich noch mechanisch sichern, wie es nach der US-PS 38 07 126 bekannt ist.

    [0020] Wenn die Oberkante der Folienhaube in die Wärmebeaufschlagungs­zone eintritt, schaltet die voreilende Absaugeeinrichtung eben­falls auf Druckbetrieb um, so daß die Haubendecke eine kon­trollierte Anhebung erfährt. Für beide Umschaltungen sind Weg­geber vorgesehen, die bei Erreichen der unteren bzw. der oberen Endlage jeweils ein Signal erzeugen, mittels dessen die Um­steuerung der jeweiligen Ansaugeeinrichtungen in den Druckbetrieb ausgelöst wird.

    [0021] Eine besondere Druckregelgung gestattet es, daß die Abhebung der Folienwand unter Ausbildung des wellenartigen Profils berührungs­frei verläuft. Zu diesem Zweck verfügen wenigstens einige Düsen der Absaugeeinrichtung über Drucksensoren, die zwei unter­schiedlichen Düsenquerscnnitten im achsialen Abstand zugeordnet sind. Je nach der ermittelten Druckdifferenz besteht eine ge­drosselte Ansaugung, wie sie durch eine sich in unmittelbarer Nähe des Düseneinlaufs befindlichen Folie ausgelöst wird. Die Ansaugleistung wird so gesteuert, daß ein bestimmter Abstand zwischen der Folie und den düsenartigen Eintritten erhalten bleibt.

    [0022] Im Falle eines unbeabsichtigten Anliegens der Folie an den düsen­artigen Eintritten wird der Druckunterschied der beiden Messungen zu Null. In diesem Fall läßt sich durch Reduzierung der Ansaug­leistung und gglfs. sogar durch einen vorübergehenden Druckstoß eine Ablösung der Folier von den düsenartigen Eintritten herbei­führen. Um dies nicht durch ein Ankleben zu erschweren, sind die düsenartigen Eintritte in ihre Umgebung zweckmäßig mit einer ad­häsionsmindernden Beschichtung, insbesondere mit einer Beschich­tung aus Polytetrafluoräthylen, versehen.

    [0023] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigen:

    Figur 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung in isometrischer Darstellung, mit teilweise geschnittener Vorder­ansicht,

    Figur 2. Eine Draufsicht entsprechend Figur 1,

    Figur 3. Eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnittes ge­mäß Figur 1,

    Figur 4. Die Ausgangsstellung beim Aufschrumpfen einer Folienhaube und

    Figur 5. Die Endstellung beim Aufschrumpfen einer Folien­haube.



    [0024] Entsprechend Fig. 1 ist der Gutstapel 2 von einer Folienhaube umgeben, die aufzuschrumpfen ist. Der Gutstapel 2 befindet sich dabei auf einer Palette 19, die ihrerseits unter Festklemmung des eingeschlagenen, unteren Folienrandes 20 auf einem Träger 21 auf­steht.

    [0025] Wie am besten Fig. 4 zeigt, befindet sich der Gutstapel zu Beginn in einer angehobenen Stellung, wobei er auf dem Scherentisch 26 ruht. Das Gebläse 27 saugt Luft ab, während die Wärmequelle 1 den zunächst nach unten frei hängenden Folienrand 20 beaufschlagt. Die leicht nach oben schwenkbaren Ansaugeinrichtungen 9 schalten in dieser Lage auf den Druckbetrieb ein, so daß die von ihnen austretenden Luftstrahlen in Verbindung mit der Absaugung durch das Gebläse 27 die Folienränder 20 in die gestrichelte Lage 20ʹ drücken. In diesem Zustand wird die Palette abgesenkt, die untere Ansaugeinrichtung 9 wieder horizontal gestellt und die Wärme­quelle 1 einschließlich der Ansaugeinrichtungen 3 und 9 in vertikaler Richtung 6 nach oben verschoben. Die Einrichtung nimmt dann die in Fig. 1 gezeigte Stellung ein. Sowohl die obere als auch die untere Absaugeinrichtung 3 bzw. 9 sind auf Absaugung eingestellt, während die Wärmequelle 1 die Heißgasströme erzeugt. In Fig. 1 ist die Absaugung durch Pfeile innerhalb der dazugehörigen Rohrabschnitte 10 bzw. 12 dargestellt.Außer diesen umlaufenden Rohrabschnitten sind noch umlaufende Rohrabschnitte 11 vorgesehen, welche Bestandteil der Wärmequelle 1 sind. Die Rohrabschnitte sind, wie dies Fig. 2 in Bezug auf die Rohr­abschnitte 10 zeigt, auf sämtlichen Seiten des Gutstapels 2 vor­gesehen. Die vorderen Rohrabschnitte sind in Fig. 1 lediglich aus Gründen der Erkennbarkeit fortgelassen worden. Insbesondere über­ragen die Rohrabschnitte 10,11 und 12 die Gutstapelkanten 13, so daß in deren Nähe eine besonders ausgeprägte Wärmebeaufschlagung bzw. Ansaugungswirkung besteht.

    [0026] Die demgemäß umlaufend ausgeführte Wärmequelle 1 führt zur Wärme­beaufschlagung entlang einer horizontalen Umfangslinie 4, ober­halb und unterhalb welcher die Wärmebeaufschlagungszone 5 besteht. Diese ist curch die infolge Erhitzung eingetretene Plastifizierung des Folienmaterials gekennzeichnet. In Bewegungs­richtung 6 vor der Wärmebeaufschlagungszone 10 liegt der Ab­hebungsbereich 7 der Folienwand 8, dessen Wellenform Fig. 1 be­sonders deutlich zeigt. Diese Abhebung führt jedoch nicht zum An­liegen der Folienwand 8 an der Ansaugeeinrichtung. In Bewegungs­richtung 6 nach der Wärmebeaufschlagungszone 5 besteht der untere Abhebungsbereich 28 auf Grund der Ansaugung mittels der unteren Ansaugeeinrichtung 9.

    [0027] Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung Einzelheiten der Wärme­quelle und der Ansaugeeinrichtungen. Demnach besteht bei den Rohrabschnitten 10 und 12, deren Anschluß an getrennt einschalt­bare und umschaltbare Sauggebläse nicht dargestellt ist, jeweils ein düsenartiger Eintritt 145 bzw. 15, so däß sich die Abhebungs­bereiche 7 und 28 als Wellenberge ausbilden. Zwischen den Rohr­abschnitten 10 und 12 erkennt man den Rohrabschnitt 11, für den ein Gasanschluß 17 besteht. Austrittsseitig ist der Rohrabschnitt 11 mit Düsen 16 versehen, oberhalb welcher ein Druckluftaustritt 18 besteht, so daß die Heißgasströmung sich entsprechend aus­bildet.

    [0028] Am Beispiel der unteren Ansaugeinrichtung 9 ist gezeigt, daß Drucksensoren 23 und 24 im Bereich des düsenartigen Eintrittes 15 vorgesehen sind. Der Drucksensor 23 liegt an der engsten Quer­schnittsstelle, während der Drucksensor 24 an einer dahinter liegenden, im Querschnitt vergrößerten Stelle des Rohrabschnittes 12 angeordnet ist. Somit läßt sich die Druckdifferenz an den beiden Stellen ermitteln, die ein Maß für die Drosselung der Ein­saugung infolge Annäherung des Wellenberges der Folie im Bereich der Abhebungszone 28 ist. Wie beschrieben, läßt sich hiermit die Absaugleistung für die Ansaugeinrichtung so steuern, daß die Ab­hebung berührungsfrei bleibt.

    [0029] Entsprechend Fig. 5 ist die gesamte Einrichtung kurz vor Be­endigung der Aufschrumpfung dargestellt. Die Oberkante 22 der Folienhaube ist in den Bereich der Wärmebeaufschlagung ein­getreten. Die Ansaugeinrichtungen 3 schalten in dieser Lage auf Druckbetrieb um, während ihre Rohrabschnitte 10 gleichzeitig leicht schräg nach unten verschwenkt werden. Die Druckluft­strahlen erzeugen oberhalb der Folienhaube einen leichten Unter­druck, so daß sich die Haubendecke, wie Fig. 5 zeigt, etwas anhebt. Dies ermöglicht ein weitgehend berührungsfreies Erhitzen auch im oberen Bereich der Folienhaube, die schließlich beim Er­kalten gleichfalls frei schrumpfen kann.

    [0030] Die vorliegende Erfindung gestattet es, daß die Wärmebeaufschlagungs­zone weitgehend in ihrer Bewegungsrichtung den Anforderungen ent­sprechend gestaltet werden kann.

    [0031] Anstatt der in den Zeichnungen wiedergegebenen Bewegungsrichtung von unten nach oben kann die Bewegungsrichtung gleichfalls von oben nach unten ausgeführt werden, wenn beispielsweise der Gutstapel von vorn­herein in einen Schlauchsack gestellt wurde, der unten geschlossen ist. Die gleichen Voraussetzungen würde ein mit übergezogener Folien­haube versehener Gutstapel erfüllen, der unten durch ein Foliendeck­blatt einen Verschluß aufweist. Derartige unterseitige Verschlüsse des Gutstapels würden im übrigen auch ein Einblasen von Luft, wie es nach dem erwähnten Stand der Technik der Fall gewesen ist, nicht ge­statten, so daß man auf dem herkömmlichen Wege hier ein vorübergehen­des Luftkissen nicht bilden könnte. Demgegenüber ist der erfindungs­gemäße Vorschlag unabhängig von einer Einblasung der bekannten Art. Weiterhin läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch dann anwenden, wenn über den mit einer Folienhaube überzogenen Gutstapel noch eine weitere Schutzhaube übergezogen werden muß, beispielsweise zur Ab­schirmung gegenüber Strahlung. In einem derartigen Fall wird bei der vertikalen Bewegung der Wärmebeaufschlagungszone von oben nach unten odervon unten nach oben jeweils nur die äußere Folienhaube von der Abhebung erfaßt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Aufschrumpfen einer auf einem palettierten Gut­stapel befindlichen Folienhaube, die eine Beaufschlagung mit Wärmeenergie erfährt, und die im heißplastischen Zustand vom Gutstapel durch ein vorübergehend bestehendes Luftkissen der­art auf Abstand gehalten ist, daß sie im Verlauf der freien Aufschrumpfung unterliegt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Luftkisen örtlich begrenzt in der Nähe einer örtlich bei der Folienhaube bestehenden Wärmebeauf­schlagungszone durch eine bereichsweise Ansaugung der Haubenwand derart ausgebildet wird, daß die Folienwand in Nähe der Wärmebeaufschlagungszone eine örtlich be­grenzte Abhebung erfährt, die mit der Wärmebeauf­schlagungszone über die Folienhaube wandert.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die örtlich begrenzte Abhebung der Folienwand vom Gut­stapel in Nähe einer Wärmebeaufschlagung des letzteren mittels eines Heißgasstromes in Wellenform ausgebildet wird.
     
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die bereichsweise Ansaugung örtlich vor und hinter der Wärmebeaufschlagungszone vorgenommen wird.
     
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ansaugung berührungslos mittels von der Folienwand beabstandeter Saugdüsen vorgenommen wird.
     
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ansaugung in den Eckbereichen des Folienstapels verstärkt ausgeführt wird.
     
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmebeaufschlagungszone und mit ihr die Ansaugungsbereiche von unten nach oben wandernd geführt werden, und daß die über den Rand der dabei freistehenden Palette herunterhängende Folienwand im Anschluß an die Wärmebeaufschlagung zur Mitte unter den Gut­stapel hin geblasen wird, woraufhin die Palette unter Einklemmen des Folienrandes abgesetzt wird.
     
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmebeaufschlagungszone und mit ihr die Ansaugungsbereiche von unten nach oben wandernd geführt werden, und daß bei Eintritt der Haubenoberkante in die Wärmebeaufschlagungszone eine Luftströ­mung etwa horizontal bis leicht schräg abwärts über die Hauben­decke geführt wird.
     
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die der Wärmebeaufschlagungszone folgende Ansaugung auf eine größere örtliche Anhebung eingestellt wird als die vorausgehende Ansaugung.
     
    9. Vorrichtung zum Aufschrumpfen einer auf einem palettierten Gut­stapel befindlichen Folienhaube, für deren Beaufschlagung eine Wärmequelle vorgesehen ist, und bei der Mittel für die Erzeugung eines vorübergehend bestehenden Luftkissens vorgesehen sind, welche die Folienhaube derart auf Abstand vom Gutstapel hält, daß sie im Verlaufe ihrer Abkühlung der freien Aufschrumpfung unterliegt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmequelle (1) relativ zum Gutstapel (2) beweglich und für die Wärmebeaufschlagung entlang einer Linie (4) ausgeführt ist,
    und daß ihr in Bewegungsrichtung voreilend eine Ansaugeinrichtung (3) für einen parallel zur Wärmebeaufschlagungszone (5) ver­laufenden Abhebungsbereich (7) der Folienwand (8) besteht.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Wärmequelle (1) eine weitere Ansaugeinrichtung (9) nach­geschaltet ist.
     
    11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmequelle (1) und die Ansaugeinrichtungen (3,9) den Gutstapel (2) rahmenartig in jeweils horizontalen Ebenen umgeben und vertikal verschieblich sind.
     
    12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmequelle (1) und die Ansaugeinrichtungen (3,9) an Rohrabschnitten (10,11,12) ausgebildet sind, die sich mit Abstand von den Folienwänden (9) in jeweils einer Ebene über die Gut­stapelkanten (13) hinausragend erstrecken.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ansaugeinrichturgen (3,9) Kanäle mit düsenartigen Ein­tritten (14,15) sind.
     
    14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmequelle (1) als in die Rohrabschnitte (11) einge­setzte Düsen (16) mit einem gemeinsamen Gasanschluß (17) und mit einem über ihnen angeordneten Druckluftaustritt (18) ausgeführt sind.
     
    15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ansaugeinrichtungen (3,9) jeweils für sich getrennt auf Druckbetrieb umschaltbar sind, wobei diese Umschaltstufen ihrer Höhenlage derart zugeordnet sind, daß in der unteren, durch Hoch­stehen der Palette (19) gekennzeichneten Ausgangsstellung die nachgeordnete Ansaugeinrichtung (9) im Anschluß an die Wärmebe­aufschlagung auf Druck umschaltet, und sich anschließend die Palette (19) mit eingeschlagenem Folienrand (20) auf einen Träger (21) absenkt,
    während die voreilende Ansaugeinrichtung (3) beim Eintritt der Oberkante (22) der Folienhaube in die Wärmebeaufschlagungszone (5) auf Druck umschaltet.
     
    16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ansaugeinrichtungen (3,9) in Nähe ihrer düsenartigen Ein­tritte (14,15) unterschiedlichen Querschnitten zugeordnete Druck­sensoren (23,24) aufweisen, mittels derer die Ansaugleistung eine Steuerung nach Maßgabe einer noch bestehenden, gedrosselten Ab­saugung derart erfährt, daß bei kleiner werdender Drosselung die Leistung gesteigert wird und umgekehrt.
     
    17. Vorrichtung nach den Arsprüchen 13 bis 16,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die düsenartigen Eintritte (14,15) in ihrer Umgebung eine ad­häsionsmindernde Beschichtung aufweisen.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Beschichtung aus Polytetrafluoräthylen besteht.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht