[0001] Die Neuerung betrifft ein Schleifband, welches auf mindestens einer Seite mit Schleifkorn
beschichtet ist und mit einem geradegeschnittenen Stoßverschluß mit druckseitig auf-
oder eingelegtem Verbindungsstreifen versehen ist.
[0002] Schleifbänder bestehen aus einer mit Schleifmittel belegten Unterlage. Als Material
für die Unterlage werden dabei Substrate aus Papier, Gewebe oder Papiergewebekombination
bevorzugt. Um aus der schleifmittelbeschichteten Unterlage ein Schleifband herzustellen,
muß der entsprechende Zuschnitt des Schleifbandes endlos gemacht werden. Dazu werden
die Enden des Schleifbandzuschnitts stumpf gestoßen und miteinander verbunden. An
die Güte der Bandverschlüsse werden im Hinblick auf Haltbarkeit und Maßgenauigkeit
sehr hohe Anforderungen gestellt. Oft ist die Güte der Verbindungsstelle ausschlaggebend
für die Qualität des errecihbaren Schliffbildes. Es gibt die unterschiedlichsten Ausführungsformen
von Schleifbandverschlüssen. Die wohl bekannteste und älteste Ausführungsform ist
der Lappverschluß. Dabei wird der Schleifbandzuschnitt an seinen beiden Enden angeschärft,
und zwar im Ober- und Unterlappen in unterschiedlicher Ausführung. Die beiden angeschrägten
Enden werden mit Klebstoff versehen und übereinandergelegt und verpreßt.
[0003] Während man bei makroskopisch weitgehend homogenen Papierunterlagen auf diese Weise
maßgenaue Lappverschlüsse mit hoher Maßgenauigkeit (Dickentoleranz von ±0) anfertigen
kann, ist dies bei Gewebe und Papier-Gewebe-Kominations-Unterlagen konstruktionsbedingt
nicht möglich. Um bei Gewebe-Unterlagen Festigkeitseinbußen zu vermeiden, müssen die
tragenden Gewebefäden überlappt verklebt werden, was dann konstruktionsbedingt zwangsweise
zu Überhöhungen in der Dicke führt. Diese Überhöhungen erzeugen auf den geschliffenen
Werkstücken Schattierungen, sogenannte Rattermarken. Derartige Schliffbilder werden
heute meißt nur noch im Vorschliff akzeptiert. Für den Endschliff werden verbesserte
Verbindungsstellen benötigt. Zur Vermeidung von Rattermarken wurde es daher bei Lapperverschlüssen
schon bald üblich, die Verschlußzone ganz oder teilweise kornfrei zu machen, um das
Ausmaß der Überhöhung zu reduzieren. Dennoch zeigen solche kornfreien Verschlüsse
meist noch Markierungen, insbesondere dann, wenn die kornfreie Zone eine bestimmte
Breite überschreitet. Ein weiterer Nachteil ist sehr oft, daß die Verschlußzonen sich
beim Schleifen durchscheuern, wodurch das Schleifband zerstört wird. Kornfreie Lappverschlüsse
lassen auch nur im groben und mittleren Kornbereich Verbesserungen erwarten. Für den
Feinkornbereich sind sie nicht geeignet. Ein anderes Mittel zur Lösung des Problems
ist der sogenannte Stoßverschluß. Die Schleifbandzuschnitte werden hierbei an den
Enden nicht mehr angeschrägt, sondern sie werden druckseitig mit einem Verbindungsstreifen
verklebt, der die Stoßfuge überbrückt.
[0004] Aber auch so hergestellte Schleifbänder zeigen im Verschlußbereich eine Überhöhung,
die der Stärke des Verbindungsstreifens entspricht. Man hat daher versucht, als Verbindungsstreifen
dünne, aber hochfeste Materialien einzusetzen, um die Erhöhung möglichst gering zu
halten. Ein weiterer Schritt in dieser Richtung ist die Maßnahme, druckseitig etwas
Material abzutragen, soweit dies ohne Schädigung der Unterlagen möglich ist. Aber
auch die besten bekannten Stoßverschlüsse zeigen meist im Verbindungsstellenbereich
eine störende Versteifung.
[0005] Zur Verbesserung der Maßtoleranz hat man dann bei Schleifmitteln auf Papier-Gewebe-Kombination
Verbindungsstellen mit eingelegtem Verbindungsstreifen hergestellt, die so konstruiert
sind, daß die Papierlage beidseitig der Verbindungsstelle in einer Breite von ca.
10 mm entfernt wird und durch eine Verbindungsfolie ersetzt wird, die die Stoßfuge
überbrückt. Man kann auf diese Weise Bandverschlüsse mit einer Maßgenauigkeit von
±0 mm oder sogar mit Untermaß herstellen. Dennoch zeigen derartige Verschlüsse bei
empfindlichen Werkstücken noch Markierungen auf der geschliffenen Oberfläche.
[0006] Markierungen sind generell bei Geradschnitt-Stoßverschlüssen erkennbar, wenn sie
bei empfindlichen Werkstücken eingesetzt werden. Um die Knickbewegung in der Verbindungsstelle,
welche unter anderem für die unerwünschten Markierungen verantwortlich gemacht wird,
zu vermeiden, hat man Stoßverschlüsse mit Wellenschnitt angefertigt. Diese Verschlüsse
zeigen zwar gegenüber dem Geradschnittverschluß eine gewisse Verbesserung, haben jedoch
andere Nachteile:
- es werden teure, nur schwer herzustellende und verschleißanfällige Schneidwerkzeuge
benötigt, - die Verschlußzone wird zwangsläufig breiter, - Versteifung des Schleifbandes
tritt in einem größeren Bereich auf.
[0007] Es wurde nun gefunden, daß man das Schliffbild bei Geradschnitt-Stoßverschlüssen
entscheidend verbessern kann, wenn man im Verschlußbereich kornseitig eine schmale
kornarme oder kornfreie Zone schafft, die beidseitig der Stoßfuge mindestens 2 mm
beträgt. Beim Entfernen des Schleifkorns kann sowohl ein stufenförmiger Übergang von
der Schleifkornschicht zur Stoßfuge geschaffen werden, bevorzugt wird jedoch ein abgeschrägter
Übergang. Die kornfreie oder -arme. Zone ist vorzugsweise schmaler als der Verbindungsstreifen,
und zwar 1/3 bis 1/4 von dessen Breite.
[0008] Schleifbänder mit dieser Verbindungsstelle zeigen bei empfindlichen Schleifoperationen,
zum Beispiel beim Schleifen von Spanplatten, einen markierungsfreien einwandfreien
Schliff. Die mit neuen Verschlüssen hergestellten Schleifbänder zeigen auch ein insgesamt
ruhiges Laufverhalten. Dadurch wird auch die Oszillation der Schleifbänder weniger
gestört, was die hierdurch bewirkte Ausbildung von unerwünschten Längsstreifen verzögert.
Die Haltbarkeit der Verschlüsse ist erhöht.
[0009] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des neuheitsgemäßen Schleifbandes dargestellt.
Gleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0010] Die Enden 1a, 1b des endlos gemachten Schleifbandes 1 (Fig.1) bilden gemäß der Ausschnittsvergrößerung
in den Fig. 2 bis 5 die Stoßfuge 2 und sind über einen aufgelegten (Fig. 2 und 3)
oder eingelegten (Fig. 4 und 5) Streifen 3 miteinander verbunden. Druckseitig ist
das Schleifband 1 mit einer Schleifkornschicht 4 versehen. Diese verläuft zur Stoßfuge
2 hin entweder stufenförmig (Fig.2 und 4) oder bevorzugt abgeschrägt (Fig. 3 und 5).
1. Schleifband, welches auf mindestens einer Seite mit Schleifkorn beschichtet und
mit einem geradgeschnittenen Stoßverschluß mit druckseitig auf- oder eingelegtem Verbindungsstreifen
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits der Stoßfuge (2) im Verschlußstellenbereich auf einer Breite von
mindestens 2 mm eine schleifkornfreie oder -verdünnte Zone vorgesehen ist.
2. Schleifband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die schleifkornfreie oder -verdünnte Zone eine Breite von einem Viertel bis zu
einem Drittel der Breite des Verbindungsstreifens (3) aufweist.
3. Schleifband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifkornschicht (4) zur Stoßfuge (2) hin abgeschrägt ist (Fig. 3 und 5).