[0001] Die Erfindung betrifft einen Ventilator mit reversibler Drehrichtung zur Förderrichtungsänderung,
insbesondere zur Luftumwälzung in Holztrocknungsanlagen, mit an der Ventilatorwelle
befestigten Flügeln, von denen jeder Flügel zumindest zwei sich im wesentlichen radial
erstreckende Flügelträger besitzt, die gemeinsam eine Flügelfläche tragen.
[0002] Zur Bewegung von großen Luftmengen bei geringem Luftwiderstand werden Axialventilatoren
verwendet, welche einen Durchmesser von 10 cm bis zu 4 m aufweisen. Diese Ventilatoren
weisen Flügel aus Blech oder Profilschaufeln auf; Vollprofile werden z.B. ab einer
gewissen Leistung, die von der Reynolds-Zahl abhängt, eingesetzt, z.B. wenn höhere
Luftleistungen bei größerem Widerstand und höhere Umfangsgeschwindigkeiten erreicht
werden sollen.
[0003] Aus der DE-OS 2 821 142, GB-PS 581 956, GB-PS 15 113 (A.D. 1908), GB-PS 8 777 (A.D.
1908), US-PS 511 442 und GB-PS 1 509 903 sind Ventilatoren verschiedenen Aufbaus
bekannt, die für einen Betrieb mit reversibler Drehrichtung bei gleichzeitiger Förderrichtungsänderung
nicht bzw. nicht mit einem vertretbaren Wirkungsgrad einsetzbar sind.
[0004] Es gibt verschiedene Verfahren, bei welchen dieselben Axialventilatoren in entgegengesetzte
Richtungen Luftmengen fördern sollen. Derartige Verfahren, bei denen die Luftförderung
durch Ventilatoren in entgegengesetzte Richtungen erforderlich ist, sind z.B. Trockenverfahren
für verschiedenste Güter, um eine gleichmäßige Abtrocknung von in Stapeln angeordneten
oder aufgeschütteten Gütern zu erreichen.
[0005] Das Problem des Einsatzes von Ventilatoren, die in entgegengesetzte Richtungen fördern
sollen, ist auf verschiedene Arten lösbar. So können z.B. reversierbare Ventilatoren
eingesetzt werden, für die eine gerade oder beidseitig gleich profilierte Schaufel
verwendet wird, so daß es egal ist, in welche Richtung der Ventilator dreht. Die Luftleistung
ist jedoch in beiden Drehrichtungen schlecht, da die in beide Richtungen gleich profilierten
Ventilatorflügel keinen guten Wirkungsgrad besitzen. Ferner können Ventilatoren in
ihren oder mit ihren Aufhängungen um eine außeraxiale Lagerung verdreht werden, um
so in die eine oder in die entgegengesetzte Richtung verschwenkt werden zu können.
Ferner kann durch einen Wendemechanismus in Ventilatoren die Anstellung der Flügel
in die entgegengesetzte Richtung verstellt werden. Diese Lösungen sind jedoch nicht
befriedigend, da derartige Konstruktionen aufwendig und relativ teuer sind und das
Verhältnis Aufwand - Wirkungsgrad nicht optimal ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Erstellung eines Ventilators, der im reversiblen Betrieb
verwendbar ist und weitgehend optimalen Wirkungsgrad in beiden Drehrichtungen besitzt.
Dies wird bei einem Ventilator der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß zur Anpassung der Flügelflächen an ein ideales Luftleit- bzw. Flügelprofil
die Breite der biegsamen Flügelfläche größer ist als der jeweilige Innenabstand zwischen
den Flügelträgern oder die elastisch dehnbaren Flügelflächen während der Drehung
durch den Luftdruck bogenförmig ausbauchbar sind, sodaß die Flügelfläche entsprechend
den Drehrichtungen von einer Seite zur anderen Seite einer von den beiden Flügelträgern
aufgespannten Ebene ungehindert beweglich bzw. ausbauchbar ist. Der Ventilatorflügel
besitzt die Flügelflächen tragende Flügelträger, welche Flügelflächen aus dünnen Platten
bzw. Folien aus Blech oder kunststoff oder eine Bespannung aus Textil- oder Kunststoffgewebe
tragen. Bei Drehung des Ventilators nehmen die Flügelflächen nahezu vollständig ein
ideales Luftleit- bzw. Flügelprofil an. Dadurch, daß die Breite der Flügelfläche größer
als der jeweilige Abstand zwischen den Flügelträgern ist, kann sich die Flügelfläche
in eine Richtung entgegengesetzt zur Förderrichtung des Ventilators im Betrieb ausbauchen
und ein Flügelprofil annehmen, das einem idealen Luftleitbild angepaßt ist.
[0007] Der Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Ventilators ist gegenüber den herkömmlichen
Axialventilatoren, deren Flügelprofil optimal ausgewählt ist und deren Flügel aus
Blech oder Hohlprofilen bestehen, nicht völlig gleichwertig, er kommt jedoch bis
auf 90 - 95 % an den Wirkungsgrad dieser nur in eine Richtung fördernden Ventilatoren
heran, so daß auf Grund der Einfachheit des Aufbaues des erfindungsgemäßen reversible
Drehrichtung besitzenden Ventilators dieser Nachteil des um geringes verringerten
Wirkungsgrades nicht ins Gewicht fällt.
[0008] Vorteilhaft ist es,wenn die Enden der Blechplatte bzw. Folie um die Flügelträger,
gegebenenfalls zurück auf die Blechplatte, umgeschlagen bzw. umgebogen sind, wobei
jedes umgeschlagene Ende in der Ebene der Flügelfläche Spiel für eine Verschiebung
und/oder Verschwenkung in bezug auf den Längsträger besitzt oder wenn Flügelflächen
aus Segeltuch, Stoff, Kunststoffgewebe od.dgl. mit ihren seitlichen Enden bzw. Flanken,
z.B. in Form von Schlaufen, vorzugsweise fest, mit den Flügelträgern verbunden sind.
Ein guter Wirkungsgrad ergibt sich, wenn die Durchbiegung der Flügelfläche zur Breite
der Flügelfläche bzw. zum Innenabstand der die Flügelfläche begrenzenden Flügelträger
in einem Verhältnis von 1 : 5 bis 1 : 20, vorzugsweise von etwa 1 : 10, steht bzw.
wenn im Betrieb die Drehrichtung bzw. Drehebene eine Tangente an das voreilende Ende
der Flügelfläche bildet.
[0009] Bisher sind Ventilatoren für die Belüftung von Holz-Trockenräumen bzw. -Trockenkammern
so angeordnet worden, daß die Luftströmung nur in einer Raumebene bzw. Richtung durch
die Holzstapel erfolgen konnte.
[0010] Mit dem eingangs näher bezeichneten Ventilator kann nun die Strömungsrichtung der
Luft auf einfache Weise durch Drehrichtungsumkehr des Ventilators verändert werden.
Durch besondere Strömungskanäle ist es dabei auch möglich, daß ein horizontaler und
vertikaler Luftaustausch stattfinden kann, jedoch ist dieser hinsichtlich Luftmenge
und Luftgeschwindigkeit nicht variabel.
[0011] Moderne und insbesondere sehr große Trockenkammern, die sehr unterschiedliche Holzanfangsbedingungen,
wie Holzfeuchte und Holzstruktur verarbeiten sollen, müssen individueller ausgerüstet
sein.
[0012] Dieses Ziel wird unter Verwendung des eingangs näher bezeichneten Ventilators erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß zumindest vier solcher Ventilatoren in einer, eine Holztrocknungskammer
unterteilenden oder abschließenden Wand in einer quadratischen Ventilator-Anordnung
vorgesehen sind, so daß je nach Laufrichtung der einzelnen Ventilatoren eine horizontale,
vertikale oder diagonale Luftströmung bzw. -umwälzung in der Trocknungskammer erzielbar
ist. Dadurch ergibt sich eine Trockenkammer, bei der jede Strömungsrichtung der Luft
in beiden Achsrichtungen und auch diagonal möglich ist. Die Ventilatoren sind entweder
seitlich der Holzstapel oder mittig derselben angeordnet und können elektrisch so
gesteuert werden, daß entweder
a) alle Ventilatoren mit gleicher Drehrichtung laufen, wodurch sich eine horizontale
Luftbewegung ergibt;
b) die oberen Ventilatoren mit einer Drehrichtung und die unteren Ventilatoren mit
der entgegengesetzten Drehrichtung laufen, wodurch sich eine vertikale Luftbewegung
ergibt;
c) nur jeweils ein oberer und ein unterer Ventilator (der 4er-Gruppe) mit entgegengesetzten
Drehrichtungen laufen, wodurch sich eine diagonale Luftströmung ergibt.
[0013] Die Drehrichtungen der Ventilatoren können z.B. auch periodisch umgekehrt werden,
so daß die generelle räumliche Strömungsbahn der Luft im System zwar gleich bleibt,
die Strömungsrichtung aber um 180° gewechselt wird.
[0014] Es sind somit auf einfache Weise individuelle Anpassungen der Strömungsrichtung
an die jeweiligen Erfordernisse des Trocknungsgutes möglich.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn vorzugsweise
jedem Ventilator in an sich bekannter Weise eine Heizeinrichtung zugeordnet ist.
Diese kann durch einen Regler gesteuert sein, wobei vorzugsweise jedem Ventilator
bzw. dessen Luftstrom ein Thermoelement zur individuellen Erfassung und Regelung der
Heizleistung der Heizeinrichtung dieses Ventilators zugeordnet ist. Es kann dadurch
in direktem Bezug auf die Wasserabgabe der Holzstapel die Wärme spezifisch richtig
zugeführt werden, wodurch sich ein geringerer Wärmeverbrauch ergibt.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise
jedem Ventilator bzw. dessen Luftstrom eine Luftgeschwindigkeitsmeßsonde zugeordnet
ist, so daß die Luftgeschwindigkeit individuell regelbar ist. Dabei werden die Ventilatoren
in ihrer Drehzahl von den Luftgeschwindigkeitsmeßsonden so geregelt, daß bei unterschiedlicher
Holzstärke, insbesondere bei unterschiedlichen Stapellatten und verschieden genau
gelegten Brettern eine dem Programm entsprechende L uftgeschwindigkeit nachgeregelt
werden kann.
[0017] Weiters kann es zweckmäßig sein, wenn vorzugsweise jeder Ventilator in seiner Drehzahl
sprunghaft änderbar ist, um den Luftstrom durch Volumenimpulse sprunghaft zu verändern.
Dabei kann durch Anordnung von Frequenzumformern bzw. Hydraulikmotoren oder anderen
mechanischen Drehzahlveränderungs-Mitteln der Luftstrom dem Trockenprozeß durch Volumenimpulse
angepaßt werden. Diese Impulse haben die Aufgabe, das laminare Grenzklima an der
Holzoberfläche durch eine turbulente Strömung abzulösen.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Ventilatorflügels,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Ventilatorflügel in Ruhestellung längs Linie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Ventilatorflügel im Betrieb,
Fig. 4 einen Schnitt durch einen mit einem Gewebe bespannten Ventilatorflügel,
Fig. 5 einen Schnitt durch einen Ventilatorflügel im Betrieb,
Fig. 6 die erfindungsgemäße Grundeinheit von vier quadratisch angeordneten Ventilatoren
mit horizontaler Strömungsrichtung,
Fig. 7 dieselbe Grundeinheit mit vertikaler Strömungsrichtung,
Fig. 8 dieselbe Grundeinheit mit diagonaler (von rechts unten nach links oben) Strömungsrichtung,
Fig. 9 dieselbe Grundeinheit mit einer anderen diagonalen (von links unten nach rechts
oben) Strömungsrichtung,
Fig. 10 A eine Aufriß-Ansicht einer Mehrfachanordnung der Grundeinheit in einer ersten
Betriebsweise und
Fig. 10 B die zugehörige Grundriß-Schnittdarstellung,
Fig. 11 A eine weitere Aufriß-Ansicht einer Mehrfachanordnung der Grundeinheit in
einer zweiten Betriebsweise und
Fig. 11 B die zugehörige Grundriß-Schnittdarstellung,
Fig. 12 A eine weitere Aufriß-Ansicht einer Mehrfachanordnung der Grundeinheit in
einer dritten Betriebsweise und
Fig. 12 B die zugehörige Grundriß-Schnittdarstellung,
Fig. 13 A eine weitere Aufriß-Ansicht einer Mehrfachanordnung der Grundeinheit in
einer vierten Betriebsweise und
Fig. 13 B die zugehörige Grundriß-Schnittdarstellung.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Welle 1 eines Ventilators, auf der eine Rahmenkonstruktion 2 eines
in Bezug auf die Welle angestellten Ventilatorflügels 3 befestigt ist. Die Rahmenkonstruktion
2 besitzt von der Welle 1 im wesentlichen radial ausgehende Flügelträger 4, die außen
durch einen Steg 5, vorzugsweise einstückig, verbunden sind. Im Bereich der Welle
1 können die Flügelträger 4 mittels eines Quersteges 6 verbunden sein.
[0020] Nach den Fig. 1, 2 und 3 ist als Flügelfläche 7 eine biegsame, dünne Metall- oder
Kunststoffplatte bzw. -folie vorgesehen; Fig. 2 zeigt, wie bereits erwähnt, einen
Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1. Man erkennt, daß die Flügelfläche 7 mit
ihren Flanken bzw. seitlichen Enden die Längsträger 4 umgibt und auf bzw. zu sich
selbst zurückgebogen ist, wobei die Flanken bzw. seitlichen Enden der Flügelfläche
bei 8 an der Flügelfläche 7 selbst durch Nieten, Kleben, Schweißen, Punktschweißen
od.dgl. befestigt sind. Die Flanken bzw. seitlichen Enden der Flügelfläche 7 sind
derart um die Flügelträger 4 unter Bildung von Schlaufen 9 herumgebogen, daß ein freier
Raum bzw. Kanal 9ʹ gebildet wird, der eine Verschiebung des umgeschlagenen Bereiches
der Flügelfläche bzw. der Schlaufen 9 quer zu den Flügelträgern 4 ermöglicht. Auf
Grund des vorhandenen Spiels zwischen den Flügelträgern 4 und den Schlaufen 9 ist
außerdem eine Verschwenkung der Flügelflanken um die Flügelträger 4 möglich. Im Betrieb
ergibt sich nun, wie im Schnitt in Fig. 3 dargestellt ist, durch den Widerstand der
zu fördernden Luft eine Durchbiegung d der Flügelfläche 7, so daß diese dem idealen
Flügelprofil eines Ventilators ziemlich nahekommt.
[0021] In Abhängigkeit von der Größe bzw. Länge der Schlaufen 9 kann die Größe der Durchbiegung
d in Längsrichtung der Flügelfläche 7 verändert werden.
[0022] Da die Flügelträger 4 von der Welle 1 zum Steg 5 hin bevorzugterweise sich allmählich
nähern bzw. der Abstand der Flügelträger 4 nahe der Welle 1 größer ist als beim Steg
5, wird die Durchbiegung d im wellennahen Bereich größer gewählt als im Bereich des
äußeren Steges 5. Dies kann durch entsprechende Wahl der Größe der Schlaufen 9 längs
der Längsträger 4 erreicht werden.
[0023] Um einem idealen Flügelprofil noch näher zu kommen, kann die Durchbiegung d bedingt
durch die den Abstand zwischen den Flügelträgern 4 übersteigende Breite der Flügelfläche
7 in Längsrichtung der Flügelträger 4 kontinuierlich oder diskontinuierlich verändert
werden.
[0024] Fig. 4 zeigt im wesentlichen denselben Aufbau des Flügels wie die Fig. 1 bis 3, jedoch
ist als Flügelfläche 7 ein Segeltuch, ein Gewebe, z.B. ein Kunststoffgewebe od.dgl.
vorgesehen. Hiebei sind die seitlichen Enden bzw. Flanken der Flügelfläche 7 ohne
bzw. mit nur geringem Spiel auf den Flügelträgern 4 befestigt, z.B. geklebt, eingeklemmt,
oder durch Umschlagen in Form einer engen Schlaufe 9 und/oder Nähen befestigt, insbesondere
um ein Flattern des Stoffes bzw. Gewebes bei Änderungen der Drehrichtung zu vermeiden.
[0025] Wenn die Flügelfläche von einem Stoff oder Gewebe gebildet wird, kann eine Befestigungseinrichtung
10, z.B. eine Schlaufe, wie in Fig. 1 strichpunktiert eingezeichnet, vorgesehen sein,
die am innenliegenden unteren Ende der Flügelfläche 7 befestigt ist und um den Quersteg
6 verläuft, so daß eine radiale Bewegung der weichen Flügelfläche 7 nach außen verhindert
wird.
[0026] Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch einen Ventilatorflügel 3 im Betrieb. Zur Erzielung
eines guten Wirkungsgrades ist vorgesehen, daß beim in Drehrichtung voreilenden Flügelträger
4 durch Wahl der Durchbiegung d die Flügelfläche 7 einen derartigen Verlauf nimmt,
daß eine Gerade parallel zur Drehrichtung 11 des Ventilators bzw. des Ventilatorflügels
3 als Tangente 13 an die Flügelfläche 7 anlegbar ist.
[0027] Es ist auch möglich, als Flügelfläche 7 ein Gummituch oder sonstiges weiches, elastisches
Material zu verwenden, das durch den Luftwiderstand elastisch ausgebaucht wird und
so eine optimale Flächenform annimmt. Es ist auch möglich, Kunststoff- bzw. Metallplatten
zu verwenden, die von Haus aus eine Wölbung bzw. Durchbiegung besitzen und deren
seitliche Enden bzw. Flanken an den Flügelträgern 4 befestigt sind; diese Platten
springen sozusagen bei Umkehrung der Drehrichtung des Ventilators durch den auftretenden
Luftdruck um und die Durchbiegung ist bleibend bis zur nächsten Umschaltung der Drehrichtung
verstellt. Auch in diesem Fall umfassen die Flanken bzw. seitlichen Enden der Flügel
vorteilhaft die Flügelträger 4 unter Bildung von Kanälen bzw. Schlaufen 9 unter
Spiel.
[0028] Günstig ist es, wenn die von den in Bezug auf die Drehrichtung angestellten Flügelträgern
4 aufgespannte Ebene einen Winkel α von etwa 15 bis 20° mit der Drehrichtung bzw.
Drehebene einschließt.
[0029] Zweckmäßig ist es, wenn die Durchbiegung der Flügelfläche 7 zur Breite der Flügelfläche
bzw. zum Innenabstand der die Flügelfläche begrenzenden Flügelträger 4 in einem Verhältnis
zon 1 : 5 bis 1 : 20, vorzugsweise von etwa 1 : 10, steht.
[0030] Unter der Breite der Flügelfläche 7 wird deren Breite im nichtmontierten bzw. ebenen
Zustand verstanden. Diese Breite muß immer größer sein als der Zwischenraum zwischen
den Flügelträgern 4, andernfalls könnte - außer bei einem elastischen dehnbaren Material
- keine Ausbauchung bzw. Durchbiegung der Flügelfläche 7 erfolgen. Nicht mitzurechnen
bei Festlegung der Breite sind solche Teile der Flügelfläche 7, die fest mit den Flügelträgern
4 verbunden sind (z.B. die Umhüllungen der Flügelträger 4 gemäß Fig. 4) und nicht
zum Ausbauchen der Flügelfläche beitragen können.
[0031] Wie aus Fig. 2, 3 und 4 ersichtlich, verdrehen sich die Schlaufen 9 um die Flügelträger
4, wenn die Drehrichtung der Flügelfläche 7 geändert wird und durch den Luftdruck
die Durchbiegung d auf die andere Seite der Flügelebene wechselt.
[0032] In den Fig. 6 - 9 ist die aus vier quadratisch angeordneten Ventilatoren 1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ
mit reversibler Drehrichtung gebildete Grundeinheit in vier verschiedenen Betriebszuständen
dargestellt. Die Ventilatoren 1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ sind in einer die Trockenkammer K (siehe
Fig. 10-13) unterteilenden oder abschließenden Wand W angeordnet. Mit dem Bezugszeichen
R ist die Strömungsbahn bzw. die durch Pfeile angedeutete Strömungsrichtung der Luft
bezeichnet. Es sei angenommen, daß bei Rechtslauf des Ventilators 1ʹ eine auf den
Betrachter der Fig. 6 gerichtete Luftströmung erzeugt wird, somit dieser Ventilator
in bezug auf den Betrachter als Druckventilator (Bezugszeichen D) wirkt. Beim Ventilator
3ʹ sind diese Verhältnisse umgekehrt angenommen, er befindet sich im Linkslauf, erzeugt
eine vom Betrachter weg gerichtete Luftströmung und arbeitet somit als Saugventilator
(Bezugszeichen S). Natürlich lassen sich durch Umkehr der Drehrichtung der Ventilatoren
1ʹ und 3ʹ (sowie aller anderer Ventilatoren) diese Verhältnisse beliebig ändern.
[0033] Wenn nun, wie in Fig. 6 dargestellt, die beiden oberen Ventilatoren 1ʹ und 3ʹ als
Druck- bzw. Saugventilatoren arbeiten und ebenso die beiden unteren Ventilatoren 2ʹ
und 4ʹ als D- und S-Ventilatoren, ergibt sich die dargestellte horizontale, von links
nach rechts gerichtete Luftströmung R.
[0034] Wenn, wie in Fig. 7 dargestellt, die beiden oberen Ventilatoren 1ʹ und 3ʹ beide als
S-Ventilatoren und die beiden unteren Ventilatoren 2ʹ und 4ʹ beide als D-Ventilatoren
arbeiten, ergibt sich die dargestellte, von unten nach oben verlaufende vertikale
Luftströmung R.
[0035] Beim Betriebsfall gemäß Fig. 8, bei welchem die Ventilatoren 2ʹ und 3ʹ stillstehen
und der Ventilator 1ʹ als S-Ventilator sowie der Ventilator 4ʹ als D-Ventilator läuft,
ergibt sich die dargestellte diagonale Lufströmung R von rechts unten nach links oben.
[0036] Beim Betriebsfall gemäß Fig. 9, bei welchem die Ventilatoren 1ʹ und 4ʹ stillstehen
und der Ventilator 3ʹ als S-Ventilator sowie der Ventilator 2ʹ als D-Ventilator läuft,
ergibt sich die dargestellte diagonale Luftströmung R von links unten nach rechts
oben.
[0037] Die Fig. 10 A und 10 B zeigen im Aufriß bzw. Schnitt-Grundriß eine Mehrfachanordnung
der in den Fig. 6 - 9 dargestellten Grundeinheit, d.h. von insgesamt vier solcher
Grundeinheiten, in einer aufrechtstehenden Trennwand W der Trockenkammer K angeordnet.
Dabei zeigt Fig. 10 B die untere Hälfte von Fig. 10 A. Die einzelnen Ventilatoren
sind mit den Bezugszeichen 1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ; 1.1,2.1,3.1,4.1; 1.2,2.2,3.2,4.2; 1.3,2.3,3.3,4.3
versehen und laufen in der dargestellten Weise als S- bzw. D-Ventilatoren. Es ergibt
sich somit, wie mit den Pfeilen R der Luftströmung angedeutet ist, eine quasi "gegensinnige"
(d.h. eine solche mit im Grundriß jeweils abwechselnder, gegensinniger Umlaufrichtung)
horizontale Strömung.
[0038] Die Fig. 11 A und 11 B zeigen in gleicher Weise und mit den gleichen Bezugszeichen
bzw. der gleichen Symbolik wie die Fig. 10 A und 10 B eine quasi "gleichsinnige" horizontale
Strömung.
[0039] Die Fig. 12 A und 12 B zeigen in gleicher Weise und mit den gleichen Bezugszeichen
bzw. der gleichen Symbolik wie die Fig. 10 A und 10 B eine "gegensinnige" vertikale
Strömung.
[0040] Die Fig. 13 A und 13 B zeigen in gleicher Weise und mit den gleichen Bezugszeichen
bzw. der gleichen Symbolik wie die Fig. 10 A und 10 B eine "gleichsinnige" vertikale
Strömung.
[0041] Dabei ist ersichtlich, daß der Begriff "vertikal" bei den Fig. 12 und 13 nur für
die im Grundriß neben der Ventilatorwand W angeordneten Trockenkammern K gilt, wogegen
die Strömung im Bereich der Ventilatorwand W horizontal verläuft.
1. Ventilator mit reversibler Drehrichtung zur Förderrichtungsänderung, insbesondere
zur Luftumwälzung in Holztrocknungsanlagen, mit an der Ventilatorwelle befestigten
Flügeln, von denen jeder Flügel zumindest zwei sich im wesentlichen radial erstreckende
Flügelträger besitzt, die gemeinsam eine Flügelfläche tragen, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anpassung der Flügelflächen an ein ideales Luftleit- bzw. Flügelprofil die
Breite der biegsamen Flügelfläche(7) größer ist als der jeweilige Innenabstand zwischen
den Flügelträgern (4) oder die elastisch dehnbaren Flügelflächen (7) während der
Drehung durch den Luftdruck bogenförmig ausbauchbar sind, sodaß die Flügelfläche (7)
entsprechend den Drehrichtungen von einer Seite zur anderen Seite einer von den beiden
Flügelträgern (4) aufgespannten Ebene ungehindert beweglich bzw. ausbauchbar ist.
2. Ventilator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelfläche (7) von
einer dünnen biegsamen Platte bzw. Folie aus Blech, z.B. aus Aluminiumblech oder aus
Kunststoff, gebildet ist, deren seitlichen Enden bzw. Flanken an den Flügelträgern
(4) befestigt sind.
3. Ventilator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Blechplatte
bzw. Folie um die Flügelträger (4), gegebenenfalls zurück auf die Blechplatte, umgeschlagen
bzw. umgebogen sind, wobei jedes umgeschlagene Ende in der Ebene der Flügelfläche
(7) Spiel (9ʹ) für eine Verschiebung und/oder Verschwenkung in bezug auf den Längsträger
(4) besitzt.
4. Ventilator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Flügelflächen (7)
aus Segeltuch, Stoff, Kunststoffgewebe od.dgl. mit ihren seitlichen Enden bzw. Flanken,
z.B. in Form von Schlaufen (9), vorzugsweise fest, mit den Flügelträgern (4) verbunden
sind.
5. Ventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbiegung
(d) der Flügelfläche (7) zur Breite der Flügelfläche (7) bzw. zum Innenabstand der
die Flügelfläche (7) begrenzenden Flügelträger (4) in einem Verhältnis von 1 : 5 bis
1 : 20, vorzugsweise von etwa 1 : 10, steht.
6. Ventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die von
den Flügelträgern (4) aufgespannte Ebene im Winkel (α) von etwa 15 bis 20° zur Drehrichtung
(11) angestellt ist.
7. Ventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige
Abstand der beiden eine Flügelfläche (7) tragenden Flügelträger (4) von der Welle
(1) nach außen zu abnimmt.
8. Ventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Betrieb
die Drehrichtung (11) bzw. Drehebene eine Tangente an das voreilende Ende der Flügelfläche
(7) bildet.
9. Ventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
vier solcher Ventilatoren (1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ; 1.1,2.1,3.1,4.1; 1.2, 2.2,3.2,4.2; 1.3,2.3,3.3,4.3)
in einer, eine Holztrocknungskammer (K) unterteilenden oder abschließenden Wand (W)
in einer quadratischen Ventilator-Anordnung vorgesehen sind, so daß je nach Laufrichtung
der einzelnen Ventilatoren (1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ; 1.1,2.1,3.1,4.1; 1.2,2.2,3.2,4.2; 1.3,2.3,3.3,4.3)
eine horizontale, vertikale oder diagonale Luftströmung bzw. -umwälzung in der Trocknungskammer
(K) erzielbar ist.
10. Ventilator nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise jedem Ventilator
(1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ; 1.1,2.1,3.1,4.1; 1.2,2.2,3.2,4.2; 1.3,2.3,3.3,4.3) in an sich bekannter
Weise eine Heizeinrichtung zugeordnet ist.
11. Ventilator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise jedem Ventilator
(1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ; 1.1,2.1,3.1,4.1; 1.2,2.2,3.2,4.2; 1.3,2.3,3.3,4.3) bzw. dessen Luftstrom
ein Thermoelement zur individuellen Erfassung und Regelung der Heizleistung der Heizeinrichtung
dieses Ventilators zugeordnet ist.
12. Ventilator nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise
jedem Ventilator (1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ; 1.1,2.1,3.1,4.1; 1.2,2.2,3.2,4.2; 1.3,2.3,3.3,4.3)
bzw. dessen Luftstrom eine Luftgeschwindigkeitsmeßsonde zugeordnet ist, so daß die
Luftgeschwindigkeit individuell regelbar ist.
13. Ventilator nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise
jeder Ventilator (1ʹ,2ʹ,3ʹ,4ʹ; 1.1,2.1,3.1,4.1; 1.2,2.2,3.2,4.2; 1.3,2.3,3.3,4.3)
in seiner Drehzahl sprunghaft änderbar ist, um den Lufstrom durch Volumenimpulse sprunghaft
zu verändern.