[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Laufschienenzentrierung für Hub- und
Senkstationen bei Elektrohängebahnen.
[0002] Hierbei sind bisher einerseits Verriegelungs- und Zentriervorrichtungen für gegeneinander
quer bewegliche Hängefahrbahnen, Z.B. aus DE-AS 23 19 614, bekannt.
[0003] Andererseits sind für die Zentrierung von vertikal bewegbaren Laufschienen folgende
Lösungen bekannt:
a) Zentrierung durch Überhub, Verdrehung des Aufsetzbolzens und Aufsetzen auf die
Zentrierlager;
b) Zentrierung durch Überhub, Ausfahren des Aufsetzbolzens in Laufschienenrichtung
uind Aufsetzen auf die Zentrierlager;
c) Zentrierung durch Ausfahren der kegelförmigen Zentrierbolzen in Laufschienenrichtung.
[0004] Die Nachteile dieser Lösungen liegen darin, daß bei den Ausfuhrungen a) und b) ein
Überhub notwendig ist. Dieser erfordert eine wesentlich aufwendigere Steuerung und
benötigt mehr Zeit.
[0005] Ausführung c) führt zu starken Horizontalkräften beim Ausfahren der kegelförmigen
Zentrierbolzen in Laufschienenrichtung, wenn ein Höhenversatz ausgeglichen werden
muß. Um diese Horizontalkräfte aufnehmen zu können, sind aufwendige Versteifungen
für die Aufhängungen der Zentrierklötze sowie ein verstärkter Stahlbau erforderlich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Zentriervorrichtung zu schaffen, die eine
schnelle Zentrierung bei einfacher Steuerung ohne das Auftreten von Horizontalkräften
in Laufschienenrichtung ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 eine Vorderansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zentriervorrichtung;
Figur 2 den Schnitt A-B der Figur 1 in einer ersten Arbeitsposition;
Figur 3 den Schnitt A-B der Figur 1 in einer zweiten Arbeitsposition.
[0009] Im folgenden soll eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Figuren
1 bis 3 beschrieben werden.
[0010] Die Hängebahn fährt auf Laufschienen 1a, 1b, welche an einem Stahlbau 2a, 2b mittels
Bügeln 3a, 3b befestigt sind. Im vorliegenden Aufbau sind diese Laufschienen in einer
aufrecht stehenden Doppel-T-Form ausgebildet, wie in Figur 2 und 3 erkennbar. Aber
auch andere Formen der Laufschienen können verwendet werden.
[0011] Ein Problem solcher Hängebahnen entsteht, wenn ein senkrechter Anstieg überwunden
werden muß, wenn also z. B. in einem anderen Stockwerk weitergefahren werden soll,
ohne daß ausreichend Platz für eine Steigungsrampe, z. B. in Form einer Schleife,
zur Verfügung steht.
[0012] In diesem Falle verwendet man eine Hub- und Senkstation gemäß Figur 1. Diese ist
folgendermaßen aufgebaut: Ein Laufschienenstuck 9 ist an einem Liftschlitten 4 befestigt.
Dieser Liftschlitten 4 kann senkrecht bewegt werden. Die Vorrichtungen zur Erzielung
dieser Bewegung sind in Figur 1 nicht dargestellt. Durch dieses senkrecht bewegbare
Laufschienenstück 9 kann ein Hängebahnfahrzeug, das auf dieses Laufschienenstück 9
gefahren wurde, senkrecht zwischen verschiedenen Stockwerken transportiert werden.
[0013] Das Auf- und Abfahren des Hängebahnfahrzeuges auf das bewegliche Laufschienenstuck
9 erfolgt von an jedem Stockwerk offen endenden Laufschienen 1a, 1b aus. Dabei stellt
sich das Problem, daß das bewegbare Laufschienenstuck 9 senkrecht und quer zur Laufschienenrichtung
der Laufschienen 1a, 1b exakt zu diesen positioniert sein muß, um ein störungsfreies
und sicheres Überfahren des Hängebahnfahrzeuges zu gewährleisten.
[0014] In Figur 1 sind die weiteren Laufschienenenden weggelassen, um die Zeichnung nicht
unnötig zu komplizieren.
[0015] In dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an den Bügeln 3a, 3b auf
der dem bewegbaren Laufschienenstück 9 zugewandten Seite jeweils ein Zentrierklotz
5a, 5b in einem passenden Abstand zu dem bewegbaren Laufschienenstück 9 befestigt.
Jeder dieser Zentrierklötze 5a, 5b weist auf der dem bewegbaren Laufschienenstück
9 zugewandten Seite eine von oben nach unten durchlaufende Nut 6 mit zwei Erweiterungen
7, 8 auf. Diese Nut 6 ist an ihren Enden abgeschrägt. Die seitlichen Erweiterungen
7, 8 liegen einander gegenüber, sind aber in der Höhe gegeneinander versetzt, so daß
die Erweiterung 8 auf der Seite der Laufschiene 1a tiefer liegt als die Erweiterung
7 auf der der Laufschiene 1a abgewandten Seite. Die beiden Erweiterungen 7, 8 überlappen
in der Höhe. Sie weisen ebene Sohlen und abgerundete Schultern auf. Der Zentrierklotz
5a kann aus einem Stück bestehen, wobei die Nut 6 und ihre Erweiterungen 7, 8 dann
z. B. ausgefräst oder funkenerodiert werden können. Fertigungstechnisch sinnvoller
ist es jedoch, den Zentrierklotz 5a aus zwei Einzelteilen aufzubauen, die im richtigen
Abstand am Bügel 3a befestigt, z. B. angeschraubt oder angeschweißt werden. Dies
hat den weiteren Vorteil, daß die beiden Einzelteile die gleiche Form aufweisen können,
da der Zentrierklotz 5a punktsymmetrisch aufgebaut sein kann.
[0016] Für den Aufbau des Zentrierklotzes 5b gilt dasselbe, er muß lediglich spiegelbildlich
aufgebildet sein, d. h., auch bei ihm muß die Erweiterung auf der Laufschienenseite
tiefer liegen als die Erweiterung auf der der Laufschiene 1b abgewandten Seite.
[0017] Der Aufbau der Zentrierklötze 5a, 5b aus zwei Einzelteilen bringt den zusätzlichen
Vorteil, daß beide Zentrierklötze 5a, 5b aus gleichgeformten Einzelteilen zusammengesetzt
werden können.
[0018] Wir wenden uns nun dem am Liftschlitten 4 befindlichen Teil der Zentriervorrichtung
zu. Dieser besteht aus einer parallel zu dem bewegbaren Laufschienenstück 9 verlaufenden,
drehbar gelagerten Welle 11. Sie ist auf der Vorderseite des bewegbaren Laufschienenstücks
9 angebracht.
[0019] Die Welle 11 wird von einem Elektromotor 12 mit Untersetzungsgetriebe angetrieben,
der am Liftschlitten 4 befestigt ist. Selbstverständlich können auch andere Antriebsvorrichtungen
verwendet werden.
[0020] An den beiden Enden der Welle ist jeweils ein Zentrierstück 10 angeflanscht. Das
Zentrierstück 10 ist in den Figuren 2 und 3 jeweils im Querschnitt gezeigt. Es weist
eine länglich-runde Form mit ebenen Längsseiten und runden Schmalseiten auf.
[0021] Die Zentrierstücke 10 können durch die Welle 11 um ihre Mittelachse gedreht werden.
Sie weisen eine solche Länge auf und sind so angebracht, daß sie im eingefahrenen
Zustand (wie in Figur 1 dargestellt) in die jeweiligen Zentrierklötze hineinragen.
[0022] Die oben beschriebene Zentriervorrichtung arbeitet folgendermaßen. Im zentrierten
Zustand, wie er in den Figuren 1 und 3 dargestellt ist, liegen die Zentrierstucke
10 mit ihren Schmalseiten auf den Sohlen der Erweiterungen 7, 8 an, wodurch eine exakte
Positionierung waagerecht quer zur Laufschienenrichtung erzielt wird, und gleichzeitig
liegt das Zentrierstuck 10 jeweils mit einem entgegengesetzten Teil seiner gegenüberliegenden
Längsseiten an den jeweiligen Schultern der Erweiterungen 7, 8 an, wodurch eine exakte
Positionierung in senkrechter Richtung gewährleistet wird. Dies ist in Figur 3 besonders
gut erkennbar.
[0023] Wenn der Liftschlitten 4 in ein anderes Stockwerk gefahren werden soll, muß die Zentrierung
gelöst werden. Dazu wird das Zentrierstuck 10 aus der in Figur 3 dargestellten Position
durch Drehung um 90° im Uhrzeigersinn in die in Figur 2 dargestellte Position gebracht.
Nun steht das Zentrierstück senkrecht, und der Liftschlitten 4 kann beliebig nach
oben oder unten bewegt werden, da das Zentrierstuck 10 jetzt in der durchlaufenden
Nut 6 senkrecht frei beweglich ist. Der Liftschlitten 4 wird jetzt in ein anderes
Stockwerk gefahren. Dort trifft das immer noch senkrecht stehende Zentrierstück 10
in die Nut 6 des dortigen Zentrierklotzes. Die Abschrägungen an den Enden der Nut
6 erlauben den Ausgleich eines eventuellen Versatzes in waagerechter Richtung quer
zu der Laufschienenrichtung. Der Liftschlitten 4 wird nun annähernd in seiner neuen
Position angehalten. Das Zentrierstück 10 ragt nun wieder, wie in Figur 2 dargestellt,
in einen Zentrierklotz. Um die genaue Zentrierung zu erzielen, wird das Zentrierstück
um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Damit kommt das Zentrierstück 10 wieder
mit seinen Schmalseiten auf den Sohlen der Erweiterungen 7, 8 in Anlage, und gleichzeitig
kommt es mit einem jeweils entgegengesetzten Teil seiner gegenüberliegenden Längsseiten
an den jeweiligen Schultern der Erweiterungen 7, 8 in Anlage. Der Liftschlitten ist
damit wieder, wie in Figur 1 und 3 gezeigt, positioniert. Mit dieser Vorgehensweise
kann ein Positionierfehler von etlichen mm ausgeglichen werden.
[0024] Aus diesem Bewegungsablauf ergibt sich auch die Vorschrift für die Abmessung der
Erweiterungen 7, 8. Sie müssen um die Breite der Schmalseiten des Zentrierstucks 10
überlappen, der Abstand der Sohlen der beiden Erweiterungen 7, 8 muß der Breite der
Längsseiten des Zentrierstucks 10 entsprechen, und die Länge der Erweiterungen 7,
8 muß mindestens so groß sein, daß das Zentrierstuck 10 auch bei dem größtzulässigen
Versatz gedreht werden kann.
[0025] Am anderen Ende des bewegbaren Laufschienenabschnittes 9 erfolgt gleichzeitig auf
die gleiche Weise eine Zentrierung in dem Zentrierklotz 5b.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Zentrierstück 10 statt durch
eine Nut 6 durch seitliches Ausfahren in den Zentrierklotz 5a eingebracht.
[0027] Sofern nur eine Positionierung im Hinblick auf eine Achse gewünscht wird, können
die Aussparungen in den Zentrierklötzen anders und einfacher gestaltet werden.
[0028] Es kann genügen, nur an einem Ende des bewegbaren Laufschienenabschnitts 9 eine
Zentriervorrichtung vorzusehen.
[0029] Die Zentrierklötze können an dem bewegbaren Laufschienenabschnitt 9 angebracht werden,
und dafür müssen die drehbaren Zentrierstücke an den feststehenden Laufschienen 1a,
1b angebracht sein.
[0030] Das Positionierverfahren kann naturlich auch bei einer Verschiebestation mit horizontal
bewegbaren Liftschlitten angewendet werden
1. Vorrichtung zur Zentrierung eines bewegbaren Laufschienenabschnitts relativ zu
einem stationären Laufschienenabschnitt einer Hängebahn, insbesondere in einer Hub-
und Senkstation, mit mindestens einem am stationären oder bewegbaren Laufschienenabschnitt
befestigten Zentrierklotz mit einer Ausnehmung und einem am bewegbaren bzw. stationären
Laufschienenabschnitt gelagerten und in die Ausnehmung bewegbaren Zentrierstück,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrierstück (10) innerhalb der Ausnehmung (6) um eine in Laufschienenrichtung
verlaufende Achse drehbar ist und dadurch in Anlage an mindestens einer Wand der
Ausnehmung bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierklotz (5a)
eine Nut (6) aufweist, durch die das Zentrierstück durch die Bewegung des bewegbaren
Laufschienenabschnitts (9) in die Ausnehmung eingebracht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (6) durchlaufend
ausgeführt ist, so daß das Zentrierstück (10) von beiden Seiten eingebracht werden
kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrierstück (10)
eine länglich-runde Form aufweist und mittig drehbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung gegeneinander
versetzte, überlappende, seitliche Erweiterungen (7, 8) aufweist, deren Größe so
gewählt ist, daß das Zentrierstück (10) beim Verdrehen mit seinen Schmalseiten genau
an den beiden Seitenwänden der Erweiterungen (7, 8) anliegt, während es gleichzeitig
mit seinen Längsseiten an den beiden Schultern, die durch die Erweiterungen (7, 8)
gebildet werden, anliegt und somit horizontal und vertikal formschlüssig in Anlage
kommt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem bewegbaren Laufschienenabschnitt
(9) an jedem Ende ein Zentrierstück (10) vorgesehen ist und beide Zentrierstücke durch
eine gemeinsame Welle (11) drehbar sind.