[0001] Aufgrund gesetzgeberischer Maßnahmen ist es in vielen Ländern erforderlich, den
Gehalt an Phosphaten in Waschmitteln stark herabzusetzen bzw. phosphatfreie Waschmittel
anzubieten. Reduziert man jedoch den Gehalt an Phosphaten in Waschmitteln, so wird
dadurch die Waschwirkung der Produkte verschlechtert. Phosphate wirken nicht nur als
Sequestriermittel für Erdalkali-Ionen, sondern auch als Inkrustierungs- und Vergrauungsinhibitoren.
Während man das Problem der Inkrustierung, d.h. der Ablagerungen mineralischer Herkunft
auf dem Waschgut durch Ersatz der Phosphate in Waschmitteln durch andere Stoffe in
den Griff bekommen kann, ist dies bei dem Problem der Vergrauung, d.h. des Wiederanschmutzens
der Wäsche mit Schmutzteilchen und Fetten beim Waschen noch verbesserungsbedürftig.
Das Problem der Vergrauung tritt vor allem bei Synthesefasern enthaltendem Gewebe
auf, insbesondere bei Polyester enthaltenden Textilien.
[0002] Aus der US-PS 4,444,561 ist bekannt, Copolymerisate, die als charakterische Monomere
a) 50 bis 90 Gew.% mindestens eines Vinylesters von C₁- bis C₄- aliphatischen Carbonsäuren,
b) 5 bis 35 Gew.% mindestens eines N-Vinyllactams,
c) 1 bis 20 Gew.% mindestens eines basische Gruppen enthaltenden Monomeren oder dessen
Salze oder Quaternierungsprodukte und
d) 0 bis 20 Gew.% mindestens eines mit den Monomeren a), b) und c) copolymerisierbaren
sonstigen von Carboxylgruppen und basischen Gruppen freien Monomeren einpolymerisiert
enthalten,
als Vergrauungsinhibitoren beim Waschen und Nachbehandeln von synthetische Fasern
enthaltendem Textilgut zu verwenden.
[0003] Aus der nicht vorveröffentlichten DE-Patentanmeldung P 35 36 530.7 ist bekannt, Propfpolymerisate,
die erhältlich sind durch Propfen von
a) Polyalkylenoxiden eines Molekulargewichts (nach dem Zahlenmittel) von 2 000 bis
100 000 auf Basis von Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid mit
b) Vinylacetat im Gewichtsverhältnis a):b) von 1:0,2 bis 1:10 und deren Acetatgruppen
gegebenenfalls bis zu 15% verseift sein können,
als Vergrauungsinhibitoren beim Waschen und Nachbehandeln von Synthesefasern enthaltendem
Textilgut zu verwenden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, andere Vergrauungsinhibitoren
für Waschmittel und Vergrauungsinhibitoren zum Nachbehandeln von Synthesefasern enthaltendem
Textilgut zur Verfügung zu stellen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, wenn man als Vergrauungsinhibitoren beim
Waschen und Nachbehandeln von Synthesefasern enthaltendem Textilgut Propfpolymerisate
einsetzt, die erhältlich sind durch Propfen von
a) mindestens einseitig endgruppenverschlossenen Polyalkylenoxiden eines Molekulargewichts
(nach dem Zahlenmittel) von 300 bis 100 000 auf Basis von Ethylenoxid, Propylenoxid
und/oder Butylenoxid mit
b) mindestens einem Vinylester, der sich von einer gesättigten 1 bis 6 C-Atome enthaltenden
Monocarbonsäure ableitet und/oder einem Methyl- oder Ethylester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure im Gewichtsverhält nis a):b) von 1:0,2 bis 1:10 und deren aufgepropfte
Monomere b) gegebenenfalls bis zu 15 Mol% hydrolysiert sein können.
[0006] Die gemäß Erfindung zu verwendenden Produkte sind beispielsweise aus der GB-PS 922
457 bekannt. Als Propfgrundlage dienen die oben unter a) angegebenen mindestens einseitig
endgruppenverschlossenen Polyalkylenoxide eines Molekulargewichts (Zahlenmittel) von
300 bis 100 000 auf Basis von Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid. Vorzugsweise
verwendet man mindestens einseitig endgruppenverschlossene Homopolymerisate des Ethylenoxids
oder Ethylenoxidcopolymerisate mit einem Ethylenoxidanteil von 40 bis 99 Mol%. Für
die bevorzugt einzusetzenden Ethylenoxidpolymerisate beträgt somit der Anteil an einpolymerisiertem
Ethylenoxid 40 bis 100 Mol%. Als Comonomer für diese Copolymerisate kommen Propylenoxid,
n-Butylenoxid und/oder Isobutylenoxid in Betracht. Geeignet sind beispielsweise
Copolymerisate aus Ethylenoxid und Propylenoxid, Copolymerisate aus Ethylenoxid und
Butylenoxid, sowie Copolymerisate aus Ethylenoxid, Propylenoxid und mindestens einem
Butylenoxid. Der Ethylenoxidanteil der Copolymerisate beträgt vorzugsweise 40 bis
99 Mol%, der Propylenoxidanteil 1 bis 60 Mol% und der Anteil an Butylenoxid in den
Copolymerisaten 1 bis 30 Mol%. Neben geradkettigen können auch verzweigte Homo- oder
Copolymerisate, die mindestens einseitig endgruppenverschlossen sind, als Propfgrundlage
verwendet werden. Verzweigte Copolymerisate werden hergestellt, indem man beispielsweise
an mehrwertige niedrigmolekulare Alkohole, z.B. Trimethylolpropan, Glycerin, Pentosen
oder Hexosen, Ethylenoxid und gegebenenfalls noch Propylenoxid und/oder Butylenoxide
anlagert. Die Alkylenoxid-Einheiten können im Polymerisat statistisch verteilt sein
oder in Form von Blöcken vorliegen. Mindestens eine endständige OH-Gruppe der Polyalkylenoxide
ist endgruppenverschlossen. Darunter soll verstanden werden, daß sie z.B. verethert,
verestert, aminiert oder durch Umsetzung mit einem Isocyanat modifiziert ist.
[0007] Für die Veretherung kommen als Substituenten der endständigen H-Atome der Hydroxylgruppen
der Polyalkylenoxide Alkylgruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, substituierte Alkylgruppen,
wie die Benzylgruppe, oder auch Phenylgruppen in Betracht. Polyalkylenoxide, deren
Endgruppen verestert sind, werden beispielsweise durch Veresterung der oben beschriebenen
Polyalkylenoxide mit Carbonsäuren mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen erhalten, z.B. durch
Umsetzung mit Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Malonsäure, Bernsteinsäure,
Stearinsäure, Maleinsäure, Terephthalsäure und Phthalsäure. Sofern Carbonsäureanhydride
zur Verfügung stehen, kann der Endgruppenverschluß der Polyalkylenoxide auch durch
Umsetzung mit den entsprechenden Anhydriden durchgeführt werden, z.B. durch Umsetzung
mit Maleinsäureanhydrid. Die Polyalkylenoxide können auch mindestens einseitig durch
Umsetzung mit Isocyananten, z.B. Phenylisocyanat, Naphthylisocyanat, Methyl-, Ethyl-
und Stearylisocyanat modifiziert werden.
[0008] Aminierte Produkte werden durch Autoklavenreaktion des entsprechenden Alkylenoxids
mit Aminen, z.B. C₁- bis C₁₈-Alkylaminen erhalten.
[0009] Als Komponente (b) werden Vinylester eingesetzt, die sich von einer gesättigten
1 bis 6 C-Atome enthaltenden Monocarbonsäure ableiten, sowie Acrylsäuremethylester,
Acrylsäureethylester, Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäureethylester und Mischungen
der vorstehend genannten Monomeren. Geeignete Vinylester sind beispielsweise Vinylformiat,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Valeransäurevinylester, i-Valeransäurevinylester
und Capronsäurevinylester. Von den Monomeren der Gruppe (b) verwendet man vorzugsweise
Vinylacetat, Vinylpropionat, Methylacrylat, Methylmethacrylat oder Mischungen der
genannten Monomeren. Die Herstellung der Propfcopolymerisate erfolgt nach bekannten
Verfahren, indem man beispielsweise die in Betracht kommenden mindestens einseitig
endgruppenverschlossenen Polyalkylenoxide der Komponente (a) mit den Monomeren der
Komponente (b) in Gegenwart von Radikale bildenden Initiatoren oder durch Einwirkung
energiereicher Strahlung, worunter auch die Einwirkung energiereicher Elektronen verstanden
werden soll, pfropft. Hierbei kann man so vorgehen, daß man die Komponente (a) in
mindestens einem Monomer der Gruppe (b) löst und nach Zugabe eines Polymerisationsinitiators
die Mischung auspolymerisiert. Die Propfcopolymerisation kann auch halbkontinuierlich
durchgeführt werden, indem man zunächst einen Teil, z.B. 10% des zu polymerisierenden
Gemisches aus endgruppenverschlossenem Polyalkylenoxid, mindestens einem Monomeren
der Gruppe (b) und Initiator vorlegt, auf Polymerisationstemperatur erhitzt und nach
dem Anspringen der Polymerisation den Rest der zu polymerisierenden Mischung nach
Fortschritt der Polymerisation zugibt. Die Propfcopolymerisate können auch dadurch
erhalten werden, daß man die endgruppenverschlossenen Polyalkylenoxide der Gruppe
(a) in einem Reaktor vorlegt, auf die Polymerisationstemperatur erwärmt und mindestens
ein Monomer der Gruppe (b) und Polymerisationsinitiator entweder auf einmal, absatzweise
oder vorzugsweise kontinuierlich zufügt und auspolymerisiert. Das Gewichtsverhältnis
der Komponenten (a):(b) beträgt 1:0,2 bis 1:10, vorzugsweise 1:0,5 bis 1:6.
[0010] Als Polymerisationsinitiatoren eignen sich vor allem organische Peroxide, wie Diacetylperoxid,
Dibenzoylperoxid, Succinylperoxid, Di-tertiär-butylperoxid, Tertiär-butylperbenzoat,
Tertiär-butylperpivalat, Tertiär-butylpermaleinat, Cumolhydroperoxid, Diisopropylperoxidicarbamat,
Bis-(o-toluoyl)-peroxid, Didecanoylperoxid, Dioctanoylperoxid, Dilauroylperoxid,
Tertiärbutyl-perisobutyrat, Tertiär-butylperacetat, Di-tertiär-amylperoxid, Tertiär-butylhydroperoxid
sowie Mischungen der genannten Initiatoren, Redox-Initiatoren und Azostarter.
[0011] Die Propfpolymerisation erfolgt in dem Temperaturbereich von 50 bis 200, vorzugsweise
70 bis 140°C. Sie wird üblicherweise unter atmosphärischem Druck durchgeführt, kann
jedoch auch unter vermindertem oder erhöhtem Druck ablaufen. Falls gewünscht, kann
die oben beschriebene Propfcopolymerisation auch in einem Lösemittel durchgeführt
werden. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise Alkohole, z.B. Methanol, Ethanol,
n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, sekundär-Butanol, tertiär-Butanol, n-Hexanol und
Cyclohexanol sowie Glykole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol und Butylenglykol sowie
die Methyl- oder Ethyläther der zweiwertigen Alkohole, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Glycerin und Dioxan. Die Propfpolymerisation kann außerdem auch in Wasser als Lösemittel
durchgeführt werden. In diesem Fall liegt zunächst eine Lösung vor, die in Abhängigkeit
von der Menge der zugegebenen Monomeren der Komponente (b) in Wasser mehr oder weniger
gut löslich ist und dispersen Charakter annehmen kann. Um wasserunlösliche Produkte,
die während der Polymerisation entstehen können, in Lösung zu überführen, kann man
beispielsweise organische Lösemittel zuset zen, beispielsweise einwertige Alkohole
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Aceton oder Dimethylformamid. Man kann jedoch auch
bei der Propfpolymerisation in Wasser so verfahren, daß man die wasserunlöslichen
Propfpolymerisate durch Zugabe üblicher Emulgatoren oder Schutzkolloide, z.B. Polyvinylalkohol,
in eine feinteilige Dispersion überführt. Als Emulgatoren verwendet man beispielsweise
ionische oder nichtionische Tenside, deren HLB-Wert im Bereich von 3 bis 13 liegt.
Zur Definition des HLB-Werts wird auf die Veröffentlichung von W.C. Griffin, J. Suc.
Cosmetic Chem., Bd. 5, 249 (1954) hingewiesen. Die Menge an Tensiden, bezogen auf
das Propfpolymerisat, beträgt 0,1 bis 5 Gew.%. Bei Verwendung von Wasser als Lösemittel
erhält man Lösungen bzw. Dispersionen der Propfpolymerisate. Sofern man Lösungen des
Propfpolymerisates in einem organischen Lösemittel herstellt bzw. in Mischungen aus
einem organischen Lösemittel und Wasser, so verwendet man pro 100 Gewichtsteile des
Propfpolymerisates 5 bis 200, vorzugsweise 10 bis 100 Gewichtsteile des organischen
Lösemittels oder des Lösemittelgemisches.
[0012] Die Propfpolymerisate haben einen K-Wert von 5 bis 200, vorzugsweise 5 bis 50 (bestimmt
nach H. Fikentscher in Dimethylformamid bei 25°C und einer Polymerkonzentration von
2 Gew.%). Nach der Propfpolymerisation kann das Propfpolymerisat gegebenenfalls einer
partiellen Hydrolyse unterworfen werden, bei der bis zu 15 Mol% der aufgepfropften
Monomeren der Komponente (b) hydrolysiert werden. So wird beispielsweise die Hydrolyse
von Propfpolymerisaten, zu deren Herstellung als bevorzugtes Monomer der Gruppe (b)
Vinylacetat verwendet wurde, zu Vinylalkohol-Einheiten enthaltenden Propfpolymerisaten.
Die Hydrolyse kann beispielsweise durch Zugabe einer Base, wie Natronlauge, Kalilauge,
Ammoniak oder Aminen, wie Triethanolamin, Morpholin oder Triethylamin, oder auch
durch Zugabe von Säuren, z.B. HCl, und gegebenenfalls Erwärmen der Mischung vorgenommen
werden.
[0013] Die oben beschriebenen Pfropfpolymerisate werden erfindungsgemäß in Waschmitteln
mit reduziertem Phosphatgehalt (darunter soll ein Phosphatgehalt von weniger als 25
Gew.% Natriumtriphosphat verstanden werden) oder in phosphatfreien Waschmitteln verwendet.
Zur Vergrauungsinhibierung beim Waschen werden die oben beschriebenen Pfropfpolymerisate
handelsüblichen Waschmittelformulierungen in einer Menge von 0,1 bis 5, vorzugsweise
0,3 bis 3 Gew.%, bezogen auf die Waschmittelmischung, zugesetzt. Die Pfropfpolymerisate
können dabei in Form eines Granulats, einer Paste, einer hochviskosen Masse, als Dispersion
oder als Lösung in einem Lösemittel der Waschmittelformulierung zugegeben werden.
Die Pfropfpolymerisate können auch an der Oberfläche von Stellmitteln, z.B. Natriumsulfat
oder Gerüststoffen (Zeolithen) sowie anderen festen Hilfsstoffen der Waschmittelformulierung
adsorbiert werden.
[0014] Handelsübliche, pulverförmige Waschmittel, deren Phosphatgehalt unter 25 Gew.% liegt
bzw. Waschmittel, die überhaupt phosphatfrei sind, enthalten als einen wesentlichen
Bestandteil Tenside, z.B. C₈- bis C₁₂-Alkylphenolethoxylate, C₁₂- bis C₂₀-Alkanolethoxylate,
sowie Blockcopolymerisate des Ethylenoxids und Propylenoxids. Die Polyalkylenoxide
sind bei Raumtemperatur bis zu Temperaturen von 70°C feste Stoffe und gut in Wasser
löslich bzw. dispergierbar. Es handelt sich hierbei um lineare oder verzweigte Umsetzungsprodukte
von Ethylenoxid mit Propylenoxid und/oder Isobutylenoxid, die eine Blockstruktur
besitzen oder die auch statistisch aufgebaut sein können. Die Endgruppen der Polyalkylenoxide
können gegebenenfalls verschlossen sein. Hierunter soll verstanden werden, daß die
freien OH-Gruppen der Polyalkylenoxide verethert und/oder verestert und/oder aminiert
und/oder mit Isocyanaten umgesetzt sein können.
[0015] Als Bestandteil pulverförmiger Waschmittel eignen sich auch anionische Tenside, wie
C₈- bis C₁₂-Alkylbenzolsulfonate, C₁₂- bis C₁₆-Alkansulfonate, C₁₂- bis C₁₆-Alkylsulfate,
C₁₂- bis C₁₆-Alkylsulfosuccinate und sulfatierte ethoxylierte C₁₂- bis C₁₆-Alkanole.
Pulverförmige Waschmittel enthalten üblicherweise 5 bis 20 Gew.% eines Tensids oder
einer Mischung von Tensiden. Der Tensidgehalt von Flüssigwaschmitteln liegt in dem
Bereich von 15 bis 50 Gew.%.
[0016] Die pulverförmigen Waschmittel können außerdem gegebenenfalls Polycarbonsäuren bzw.
deren Salze enthalten, beispielsweise Weinsäure und Zitronensäure.
[0017] Ein weiterer wichtiger Bestandteil in Waschmittelformulierungen sind Inkrustierungsinhibitoren.
Bei diesen Stoffen handelt es sich beispielsweise um Homopolymerisate der Acrylsäure,
Methacrylsäure und Maleinsäure bzw. um Copolymerisate, z.B. Copolymerisate aus Maleinsäure
und Acrylsäure, Copolymerisate aus Maleinsäure und Methacrylsäure bzw. aus Copolymerisaten
von a) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit b) Acrylsäureestern, Methacrylsäureestern,
Vinylestern, Allylestern, Itaconsäureestern, Itaconsäure, Methylenmalonsäure, Methylenmalonsäureester,
Crotonsäure und Crotonsäureester. Außerdem kommen Copolymere aus Olefinen und C₁-
bis C₄-Alkylvinylethern in Betracht. Das Molekulargewicht der Homo- und Copolymerisate
beträgt 1.000 bis 100.000. Die Inkrustationsinhibitoren werden in einer Menge von
0,5 bis 10 Gew.% in Waschmitteln verwendet, wobei sie in nicht neutralisierter Form,
als Alkali- oder Ammoniumsalz sowie in partiell neutralisierter Form, z.B. Neutralisation
von 40 bis 60% der Carboxylgruppen, eingesetzt werden.
[0018] Weitere Mischungsbestandteile von Waschmitteln können auch Korrosionsinhibitoren,
monomere, oligomere und polymere Phosphonate, Ethersulfonate auf der Basis von ungesättigten
Fettalkoholen, z.B. Oleylalkoholethoxylatbutylether und deren Alkalisalze sein. Diese
Stoffe können z.B. mit Hilfe der Formel RO(CH₂CH₂O)
n-C₄H₈-SO₃Na, in der n = 5 bis 40 und R = Oleyl ist, charakterisiert werden. Pulverförmige
Waschmittel können gegebenenfalls auch Zeolithe enthalten, z.B. in einer Menge von
5 bis 30 Gew.%. Die Waschmittelformulierungen können gegebenenfalls auch Bleichmittel
enthalten. Sofern Bleichmittel eingesetzt werden, betragen die üblicherweise angewendeten
Mengen 3 bis 25 Gew.%. Als Bleichmittel kommt beispielsweise Natriumperborat in Betracht.
Außerdem können die Waschmittelformulierungen gegebenenfalls noch Bleichaktivatoren,
Weichmacher, Entschäumer, Parfum, optische Aufheller und Enzyme enthalten. Stellmittel,
wie z.B. Natriumsulfat, können gegebenenfalls in einer Menge von 10 bis 30 Gew.%
in Waschmitteln enthalten sein.
[0019] Die oben beschriebenen Pfropfpolymerisate können auch als Zusatz zu Flüssigwaschmitteln
verwendet werden. Die Flüssigwaschmittel enthalten als Abmischkomponente flüssige
oder auch feste Tenside, die in der Waschmittelformulierung löslich oder zumindest
dispergierbar sind. Als Tenside kommen hierfür die Produkte in Betracht, die auch
in pulverförmigen Waschmitteln eingesetzt werden sowie flüssige Polyalkylenoxide bzw.
polyalkoxylierte Verbindungen. Falls die Pfropfpolymerisate mit den übrigen Bestandteilen
des Flüssigwaschmittels nicht direkt mischbar sind, kann man mit Hilfe geringer Menge
an Lösungsvermittlern, z.B. Wasser oder eines mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels,
z.B. Isopropanol, Methanol, Ethanol, Glykol, Diethylenglykol oder Triethylenglykol,
eine homogene Mischung herstellen.
[0020] Die Pfropfpolymerisate eignen sich außerdem als Zusatz beim Nachbehandeln von synthetische
Fasern enthaltendem Textilgut. Sie werden zu diesem Zweck dem letzten Spülbad eines
Waschmaschinenzyklus zugesetzt, wobei der Zusatz entweder zusammen mit einem an dieser
Stelle üblicherweise angewendeten Wäscheweichspüler erfolgen kann oder - falls ein
Weichspüler nicht erwünscht ist - allein anstelle des Weichspülers. Die Einsatzmengen
betragen 0,01 bis 0,3 g/l Waschflotte. Die Verwendung der Pfropfpolymerisate im letzten
Spülbad eines Waschmaschinenzyklus hat den Vorteil, daß die Wäsche beim nächsten Waschzyklus
weit weniger von abgelösten Schmutzteilchen, die in der Waschflotte vorhanden sind,
angeschmutzt wird als ohne den Zusatz des Vergrauungsinhibitors bei der vorausgegangenen
Wäsche.
[0021] Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gew.-Teile, die Angaben in Prozent beziehen
sich auf das Gewicht der Stoffe. Die K-Werte der Pfropfpolymerisate wurden nach H.
Fikentscher, Cellulosechemie, Band 13, 58-64 und 71-74 (1932) in Dimethylformamid
bei einer Temperatur von 25°C und einer Polymerkonzentration von 2 Gew.% gemessen;
dabei bedeute K = k·10³.
[0022] Die Molekulargewichte (Zahlenmittel) der eingesetzten Polyalkylenoxide a) wurden
aus der OH-Zahl errechnet.
[0023] Folgende Produkte wurden verwendet:
Propfpolymerisate 1 bis 21
[0024] Die Propfpolymerisate wurden nach dem aus der GB-PS 922 457 bekannten Verfahren
durch Aufpfropfen der in Tabelle 1 angegebenen Monomeren (b) (auf jeweils 100 Teile
eines Polyalkylenoxids mit dem ebenfalls in Tabelle 1 angegebenen Molekulargewichts
(Zahlenmittel)) hergestellt. Die Polymeren 1, 3 bis 10 und 18 bis 20 waren verethert,
bei den Polymeren 2, 11 und 12 war eine endständige OH-Gruppe des Polyalkylenoxids
verestert, bei Polymer 15 war eine endständige OH-Gruppe mit einem C₁₀-Amin aminiert,
bei den Polymeren 16 und 17 waren jeweils beide endständigen OH-Gruppen des Polyalkylenoxids
mit Maleinsäure verestert und bei Polymer 19 war eine Endgruppe des Polyalkylenoxids
mit einer C₁₀-Alkylgruppe verethert, während die andere mit Maleinsäure verestert
war.

[0025] Die vergrauungsinhibierende Wirkung der oben angegebenen Pfropfpolymerisate wurde
folgendermaßen geprüft: Polyesterprüfgewebe und Polyester/Baumwoll-Mischgewebe wurden
zusammen mit einem Standard-Schmutzgewebe einer Reihe von 3 Wäschen unterzogen. Das
Schmutzgewebe wird nach jeder Wäsche erneuert, wobei das Testgewebe nach jeder Wäsche
stärker anschmutzt. Der Weißgrad des Testgewebes nach der 3. Wäsche dient zur Beurteilung
des Anschmutzungsgrades. Die Werte werden durch mehrfache Wiederholung und Mittelwertbildung
gesichert. Die photometrische Messung der Remission in % wurde im vorliegenden Fall
am Elrepho 2000 (Datacolor) bei der Wellenlänge 460 nm gemessen (Barium-Primärweißstandard
nach DIN 5033.
Prüfbedingungen:
[0026] Prüfgerät: Launder-O-meter
Wasserhärte: 3,5 mmol Ca/l, Ca: Mg = 3:2
Flottenmenge: 250 ml
Flottenverhältnis: 1:10
Versuchstemperatur: 35 bis 60°C
Versuchsdauer: 30 Minuten (mit Aufheizzeit)
Waschmittelkonzentration: 8 g/l
[0027] In den Beispielen wurde der Vergrauungsinhibitor jeweils in einer Menge von 0,5 %,
bezogen auf das Testwaschmittel zugesetzt. Die Prüfgefäße enthielten jeweils 15 g
Testgewebe (5 g Polyester-, 5 g Polyester-Baumwollmisch- und 5 g Baumwollgewebe)
und 10 g Schmutzgewebe. Als Schmutzgewebe diente Baumwollschmutzgewebe der Wäschereiforschungsanstalt
Krefeld, und zwar WFK 10D.
[0028] Das verwendete Testwaschmittel hatte folgende Zusammensetzung:
C₁₂-Alkylbenzolsulfonat 6,25 %
Talgfettalkohol umgesetzt mit 11 Ethylenoxid 4,7 %
Seife 2,8 %
Na-triphosphat (90 % Erhaltungsgrad) 20 %
Na-perborat (Tetrahydrat) 20 %
Na₂SO₄ 24 %
Natriumdisilikat 6 %
Mg Silikat 1,25 %
Carboxymethylcellulose (CMC), Na-Salz 0,6 %
Tetranatriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure 0,2 %
Rest Wasser auf 100 %.
[0029] Es handelt sich also um ein phosphatreduziertes Waschmittel, wie es nach Inkrafttreten
der 2. Stufe der Phosphathöchstmengenverordnung zum deutschen Waschmittelgesetz seit
Januar 1984 im Handel anzutreffen ist.
[0030] Tabelle 2 zeigt die Erhöhung der Remission von Polyester- und Polyester/Baumwollmischgewebe
nach Zusatz von 0,5 % der erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte, bezogen auf das
Gewicht des eingesetzten Testwaschmittels. In Tabelle 2 sind außerdem die Ergebnisse
von Vergleichsbeispielen angegeben.

1. Verwendung von Polymerisaten in Waschmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Vergrauungsinhibitoren beim Waschen und Nachbehandeln von Synthesefasern enthaltendem
Textilgut Propfpolymerisate einsetzt, die erhältlich sind durch Propfen von
(a) mindestens einseitig endgruppenverschlossenen Polyalkylenoxiden eines Molekulargewichts
(nach dem Zahlenmittel) von 300 bis 100 000 auf Basis von Ethylenoxid, Propylenoxid
und/oder Butylenoxid mit
(b) mindestens einem Vinylester, der sich von einer gesättigten 1 bis 6 C-Atome enthaltenden
Monocarbonsäure ableitet, und/oder einem Methyl- oder Ethylester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure
im Gewichtsverhältnis (a):(b) von 1:0,2 bis 1:10 und deren aufgepfropfte Monomere
(b) gegebenenfalls bis zu 15 Mol% hydrolysiert sein können.
2. Verwendung von Propfpolymerisaten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Komponente (a) mindestens einseitig endgruppenverschlossene Polyalkylenoxide
eines Molekulargewichts (nach dem Zahlenmittel) von 1 000 bis 50 000 und einem Ethylenoxidanteil
von 40 bis 100 Mol% eingesetzt werden.
3. Verwendung von Propfpolymerisaten nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie erhältlich sind durch Propfen von
(a) ein- oder beidseitig verschlossenem Polyethylenoxid eines Molekulargewichts (nach
dem Zahlenmittel) von 1 000 bis 50 000 mit
(b) Vinylacetat
im Gewichtsverhältnis (a):(b) von 1:0,5 bis 1:6 und die einen K-Wert von 5 bis 200
(bestimmt nach H. Fikentscher in Dimethylformamid bei 25°C und einer Polymerkonzentration
von 2 Gew.%) haben.
4. Waschmittel auf der Basis von Tensiden, Gerüststoffen und gegebenenfalls anderen
üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,1 bis 5 Gew.% an Propfpolymerisaten
aufweisen, die erhältlich sind durch Propfen von
(a) mindestens einseitig endgruppenverschlossenen Polyalkylenoxiden eines Molekulargewichts
(nach dem Zahlenmittel) von 300 bis 100 000 auf Basis von Ethylenoxid, Propylenoxid
und/oder Butylenoxid mit
(b) mindestens einem Vinylester, der sich von einer gesättigten 1 bis 6 C-Atome enthaltenden
Monocarbonsäure ableitet, und/oder einem Methyl- oder Ethylester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure
im Gewichtsverhältnis (a):(b) von 1:0,2 bis 1:10 und deren aufgepfropfte Monomere
(b) gegebenenfalls bis zu 15 Mol% hydrolysiert sind.