(19)
(11) EP 0 286 827 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.10.1988  Patentblatt  1988/42

(21) Anmeldenummer: 88103605.7

(22) Anmeldetag:  08.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04B 15/78
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES GB IT

(30) Priorität: 14.04.1987 DE 3712673

(71) Anmelder: SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH
D-72461 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Schindler, Hartmut, Dipl.-Ing.
    D-7470 Albstadt 2-Tailfingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrsystemige Rundstrickmaschine mit elektromagnetischer Nadelauswahl


    (57) Bei einer mehrsystemigen Rundstrickmaschine mit elektro­magnetischer Nadelauswahl sind zur Erhöhung der Betriebs­sicherheit der Nadelauswahleinrichtungen die Auswahlmag­nete (25) leicht auswechselbar, nachjustierbar und wärme­dehnungskompensiert angeordnet, und die Auswahlplatinen werden über zwei gegeneinander versetzt angeordnete und nacheinander wirksam werdende Druckschloßteile mit einer Ankerfläche den Auswahlmagneten (25) angeboten, wodurch negative Auswirkungen von Verschleiß an den Auswahlplati­nen (22) vermindert werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine mehrsystemige Rundstrick­maschine mit elektromagnetischer Nadelauswahl, wobei den Nadeln zugeordnete, längsverstellbare und verschwenkbare Auswahlplatinen an jeder Auswahlstelle gegen die Kraft einer Rückstellfeder durch ein Druckschloßteil einem Aus­wahlmagneten angeboten werden.
    Bei Rundstrickmaschinen mit elektromagnetischer Nadelaus­wahl ergeben sich mit der Erhöhung der Maschinendrehzahlen auch Probleme bezüglich der sicheren Funktion der Nadel­auswahleinrichtung. Hierbei haben sich Betriebsverschleiß­erscheinungen an den Auswahlplatinen und Auswahlschloß­teilen als Störgefahrquelle herausgestellt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Rundstrickmaschinen der ein­gangs genannten Art so auszubilden, daß Verschleißerschei­nungen der Auswahlplatinen, welche die Funktionsfähigkeit der elektromagnetischen Nadelauswahleinrichtung beein­flussen könnten, vermindert und ihr negativer Einfluß ver­ringert wird.

    [0002] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nadelschlösser und die Platinenschlösser aller Systeme übereinander auf einem gemeinsamen Tragring an­geordnet sind, der über einzelne Rippen auf einer Schloß­trägerplatte des Maschinengestelles ruht, daß die Auswahl­magnete durch den zwischen den Rippen gebildeten Freiraum zwischen dem Tragring und der Schloßträgerplatte in einen radial innerhalb der Auswahlplatinen liegenden Bereich einsetzbar sind und der Magnethalter am Tragring veranker­bar ist und daß die Platinenschlösser für jede Nadelaus­wahlstelle zwei auf die Auswahlplatinen einwirkende, in Axialrichtung der Maschine gegeneinander versetzte Druck­schloßteile zum Anbieten aufweisen.

    [0003] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine können die Auswahlmagnete ohne Abbau der zugehörigen Systemschlösser eingesetzt, ausgewechselt und vor allen Dingen nachjustiert werden. Von den beiden Druckschloß­teilen bewirkt eines die Hauptverschwenkbewegung der Aus­wahlplatinen in Richtung auf den Auswahlmagneten. Der zweite Nocken, der zweckmäßig feineinstellbar angeordnet ist, bewirkt dann das genaue Anbieten durch Andrücken der Auswahlplatine an den Auswahlmagneten, wobei vorteil­hafterweise ein leichtes Überdrücken erfolgen kann, so daß ein elastisches Durchbiegen der an ihrem Schwenkpunkt am Nutgrund und an ihrem freien Ende am Auswahlmagneten ab­gestützten Auswahlplatinen erfolgt. Vorteilhafterweise wirkt das erste Druckschloßteil auf den geradlinigen End­bereich des Schaftes der Auswahlplatine ein, die auf der entgegengesetzten Seite im Endbereich die Magnetankerflä­che aufweist. Dabei kann die gleichzeitig als Nadelstößer dienende Auswahlplatine während ihrer durch das erste Druckschloßteil ausgelösten Schwenkbewegung ungehindert auch eine Längsbewegung ausführen. Das zweite Druckschloß­teil wirkt dann vorteilhafterweise auf den mit Abstand vom Auswahlplatinenende angeordneten Austriebsfuß der Auswahl­platine ein, wodurch das elastische Durchbiegen der Aus­wahlplatine beim leichten Überdrücken stattfinden kann.

    [0004] Der Hauptverschleiß an der Auswahlplatine findet am Schaftbereich der Auswahlplatine statt, wo das erste Druckschloßteil angreift. Dagegen bleibt der Verschleiß am Austriebsfuß und an dem dort einwirkenden zweiten Nocken gering, also an den Teilen, welche letztlich die Andrück­stellung der Auswahlplatine bestimmen.

    [0005] Die Führungsstege des Nadelzylinders können auf der Höhe des ersten Druckschloßteiles der Nadelauswahlstellen auf ihrer Außenseite eine Aussparung aufweisen, in welche das erste Druckschloßteil eintauchen kann. Somit besteht an dieser Stelle noch keine Belastung des Platinenfußes, die Auswahlplatinen können zwischen den Stegen seitlich nicht verkanten und sie sind zwischen den Stegen voll geführt. Trifft der Platinenfuß auf das zweite Druckschloßteil, ist er bereits teilweise zwischen die Stege eingetaucht. Auch bei feinen Maschinenteilungen und dünnen Platinenstegen muß kein seitliches Wegbiegen der Auswahlplatinen befürch­tet werden. Auch entsteht durch die Ausbildung der beiden Druckschloßteile eine Platzeinsparung am Umfang der Systeme, weil sich das Verschwenken und die Längsverschie­bung der Auswahlplatinen teilweise überlappen lassen. Die Betriebssicherheit der Nadelauswahl bei der erfin- dungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine kann zusätz­lich dadurch erhöht werden, daß der von den radial inner­halb der Auswahlplatinenenden angeordneten Auswahlmagneten eingenommene Umfangsbereich der Maschine nach innen durch einen am Nadelzylinder befestigten Ringmantel aus magne­tisch nichtleitendem Material abgeschlossen wird. Dadurch werden magnetische Rückschlußnebenkreise über den Nadel­zylinder vermieden, und die gesamte Magnetenergie steht an den Magnetpolen zur Einwirkung auf die Auswahlplatinen zur Verfügung.

    [0006] Bei der Magnetanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, die durch die unvermeidliche Erwär­mung der Maschine während des Betriebes auftretenden Ab­messungsveränderungen im Bereich der wichtigen und ein­justierten Nadelauswahlstellen zu kompensieren. Hierzu kann erfindungsgemäß der am Tragring verankerbare Magnet­halter aus einem, insbesondere auf einer Justierplatte radialverstellbar und kippbar angeordneten Steg bestehen, auf dessen inneres Ende ein magnetisch nichtleitendes Teil mit dem Auswahlmagneten aufgesetzt ist, der radial nach außen gerichtete Weicheisen-Polschuhe aufweist. Die Wärme­ausdehnung, die der am Tragring verankerte Steg erfährt und die radial nach innen erfolgt, wird durch die Wärme­dehnung, welche die Weicheisen-Polschuhe in entgegenge­setzter Richtung radial nach außen erfahren, praktisch aufgehoben.

    [0007] Nachfolgend werden die wesentlichen Teile einer erfin­dungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

    [0008] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 einen radialen Querschnitt durch den Nadelzylinder, den Schloßmantel und die zugehörigen Trägerteile einer Rund­strickmaschine im Bereich einer Nadel­auswahlstelle;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Schloßteile von zwei jeweils mit einer Nadelauswahl­stelle versehenen Systemen der Maschine in der in Fig. 1 durch einen Pfeil II bezeichneten Ebene und zusammen mit einer Nadel und einer Auswahlplatine;

    Fig. 3 eine vergrößerte Teildarstellung des Bereiches III in Fig. 2;

    Fig. 4 eine Ansicht der in Fig. 3 dargestell­ten Maschinenteile in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 3;

    Fig. 5 - 8 gegenüber Fig. 1 vergrößerte Radial­teilschnitte an vier unterschiedlichen, in den Fig. 3 und 4 bezeichneten Um­fangsstellen V-VIII eines mit einer Nadelauswahlstelle versehenen Systems;

    Fig. 9 eine schematische Seitenansicht eines Auswahlmagneten mit dem Magnetträger.



    [0009] Der Radialschnitt nach Fig. 1 zeigt von einer Rundstrick­maschine den Nadelzylinder 10 mit einem umlaufenden Zylin­dertragring 11 mit äußerem Antriebszahnkranz 12 und ein Maschinengestellteil 13 mit aufgesetzter stationärer Schloßplatte 14, über welcher sich mit Abstand ein Trag­ring 15 befindet, der über in Abständen angeordnete Rippen 16 mit der Schloßplatte 14 verbunden ist. Auf dem Tragring 15 sind für jedes System der Rundstrickmaschine ein unte­rer Platinenschloßträger 17 und ein oberer Nadelschloß­träger 18 befestigt, die einzeln abgenommen werden können. Beide Schloßträger können aber auch zu einer einzelnen Baueinheit zusammengefaßt sein. Der Nadelschloßträger 18 ist mittels einer Befestigungsschraube 19 am Platinen­schloßträger 17 befestigt, während der Platinenschloßträ­ger 17 über eine Befestigungsschraube 20 am Tragring 15 verankert ist.

    [0010] Im Nadelzylinder 10 sind zwischen eingesetzten Stegen 23 Nadeln 21 und als Nadelstößer wirkende Auswahlplatinen 22 geführt, die in Fig. 2 vergrößert dargestellt sind. Der Nadelzylinder 10 endet unten auf der Höhe des Tragringes 15, wo im umlaufenden Maschinenteil radial innerhalb der durch die Führungsstege 23 gebildeten Führungsnuten für die Nadeln 21 und die Auswahlplatinen 22 befindlicher Freiraum 24 geschaffen ist, der über die zwischen den Rippen 16 befindlichen Freiräume zugänglich ist und in welchem die Auswahlmagnete 25 der Nadelauswahlstellen an­geordnet sind. Der Freiraum 24 ist nach innen durch einen Ringmantel 26 aus magnetisch nichtleitendem Material begrenzt, der zwischen dem Nadelzylinder 10 und dem Zylin­dertragring 11 befestigt ist und der ein magnetisches Kurzschließen der Auswahlmagnete 25 über den Nadelzylinder ausschließt. Die Auswahlmagnete 25 sind am Ende eines stegartigen Magnethalters 27 angeordnet der über eine Justierplatte 28 auf der Unterseite des stationären Trag­ringes 15 mittels zweier Stellschrauben 29.1 und 29.2 in Radialrichtung einstellbar und kippbar und mittels einer Klemmschraube 30 feststellbar angeordnet ist, wobei die beiden Stellschrauben 29.1, 29.2 in einer am Tragring 15 befestigten Halteplatte 31 gelagert sind.

    [0011] Fig. 2 zeigt die Schloßteile des Platinenschloßträgers 17 und des Nadelschloßträgers 18 von zwei benachbarten Syste­men der Rundstrickmaschine. Am Platinenschloßträger 17 ist in einer Ringnut ein Platinensicherungsring 32 angeordnet, der beim Abnehmen des Platinenschloßträgers 17 ein Heraus­fallen der Auswahlplatinen 22 aus ihren Führungsnuten im Nadelzylinder 10 verhindert. Das Nadelschloß weist in be­kannter Weise ein Kulierschloßteil 33 mit einem Gegen­schloßteil 34 auf, die gemeinsam über eine aus Fig. 1 er­sichtliche Stellscheibe 35 verstellbar sind. Die Nadel­schloßteile wirken auf einen Fuß 21.1 der Nadeln 21 ein. Die als Nadelstößer wirkenden Auswahlplatinen 22 sind mit einem Kopf 22.1, einem Austriebsfuß 22.2, einem Schwenk­punkt 22.3 und mit einer Rückstellfeder 35 versehen. Am unteren Ende der Auswahlplatine 22 ist auf der Rückseite eine Ankerfläche 22.4 und auf der entgegengesetzten Vorderseite eine geradlinige Auflauffläche 22.5 am Schaft der Auswahlplatine 22 ausgebildet, die eine gleichzeitige Längs- und Schwenkbewegung der Auswahlplatine 22 erlaubt. Am Austriebsfuß 22.2 befindet sich eine zweite Auflauf­fläche 22.6.

    [0012] Der Platinenschloßträger 17 weist ein Austriebsschloßteil 36 für den Austriebsfuß 22.2 und zwei gegeneinander ver­setzte Druckschloßteile, nämlich ein erstes Druckschloß­teil 37 und ein zweites Druckschloßteil 38 auf, deren Wir­kung nachfolgend in Verbindung mit den Fig. 3 - 8 näher erläutert wird. Die beiden Druckschloßteile 37 und 38 be­finden sich in der durch einen Pfeil 39 angezeigten Durch­laufrichtung der Auswahlplatinen 22 jeweils vor dem Aus­wahlbereich A des Auswahlmagneten 25 der dem betreffenden System zugeordneten Nadelauswahlstelle. Weitere Schloßtei­le 40 und 41 dienen zur Einwirkung auf den Platinenkopf 22.1 oder zur Sicherung des Platinenschaftes im Bereich seines Schwenkpunktes 22.3. Die Schloßteile 40 geben den Weg für eine Austriebsbewegung der Auswahlplatinen 22 nach oben frei und führen sie am Platinenkopf 22.1 wieder nach unten in den Durchlaufkanal 40.1, auf dessen Höhe an den Nadelauswahlstellen die Nadelauswahl stattfindet. Zwi­schen dem Schloßteil 41 und dem Schaft der Auswahlplatinen 22 besteht ein bestimmtes Spiel. Das Schloßteil 41 wirkt also nicht als Druckschloßteil.

    [0013] In der vergrößerten Darstellung nach Fig. 3 und 4 des Platinenaustriebsschloßteiles 36 mit seiner Austriebskante 36.1 für den Austriebsfuß 22.2 der Auswahlplatinen 22 ist dieser Austriebsfuß 22.2 in mehreren Durchlaufstellungen im Bereich des ersten Druckschloßteiles 37 und des zweiten Druckschloßteiles 38 gezeigt. Vier der Durchlaufstellungen sind mit den Ziffern V, VI, VII, VIII bezeichnet. In Fig. 4 ist zusätzlich zu den Platinenschloßteilen noch der Endabschnitt einer Auswahlplatine 22 dargestellt. Aus Fig. 4 ist gut erkennbar, daß die Auswahlplatinen 22 in der Durchlaufrichtung 39 zunächst mit ihrer Auflauffläche 22.5 auf das relativ flach ansteigende erste Druckschloßteil 37 auftreffen und durch dieses Druckschloßteil 37 verschwenkt werden, bis in der Stellung VII der Austriebsfuß 22.2 mit seiner Auflauffläche 22.6 auf das zweite Druckschloßteil 38 trifft, das durch ein Zwischenstück 42 in seiner Lage genau justierbar ist und das weitere Verschwenken der Aus­wahlplatine 22 bis zum Anbieten an einen Auswahlmagneten 25 besorgt. Das zweite Druckschloßteil 38 endet in Durch­laufrichtung in einer Abwurfkante 38.1, die ein Rückver­schwenken der vom Auswahlmagneten 25 losgelassenen Plati­nen 22 unter der Rückstellwirkung ihrer Feder 35 erlaubt. Aus Fig. 3 ist noch eine Ausnehmung 43 im Austriebsschloß­teil 36 ersichtlich, in welche die Austriebsfüße 22.2 von in Rundlaufstellung befindlichen, also nicht auf die Aus­triebskante 36.1 des Austriebsschloßteiles 36 auflaufenden Auswahlplatinen 22 einschwenken können, so daß ihre Schäf­te frühzeitig vom ersten Druckschloßteil 37 erfaßt werden.

    [0014] Fig. 5 zeigt eine Gesamtansicht einer Auswahlplatine 22 in der Stellung V nach Fig. 3 und 4, die als an einer vorher­gehenden Nadelauswahlstelle ausgewählte Platine mit ihrem Austriebsfuß 22.2 auf die Austriebskante 36.1 des Aus­triebsschloßteiles 36 aufgelaufen ist und die zugeordnete Nadel 21 in ihre Strickstellung gebracht hat. Der Schaft­endbereich befindet sich kurz vor dem Auflaufen auf das erste Druckschloßteil 37. Die Fig. 5 - 8 zeigen, daß die Führungsstege 23 auf der Höhe der ersten Druckschloßteile 37 eine Aussparung 44 aufweisen, in welche das Druck­schloßteil 37 eintauchen kann. Das untere Ende 23.1 der Führungsstege 23 ragt über den unteren Rand des Nadel­zylinders 10 hinaus in den von den Auswahlmagneten 25 ein­genommenen Freiraum 24. Das überstehende Ende 23.1 der Führungsstege 23 ist auf der Rückseite radial einwärts mit einer Abschrägung 45 versehen, so daß die Auswahlmagnete 25 nicht über die Führungsstege kurzgeschlossen werden.

    [0015] Fig. 6 zeigt eine in Rundlaufstellung verbliebene Auswahl­platine 22 in der Position VI nach Fig. 3 und 4. Ihr Aus­triebsfuß 22.2 verläßt die Ausnehmung 43 des Austriebs­schloßteiles 36 und ihre Auflauffläche 22.5 beginnt, auf das erste Druckschloßteil 37 aufzulaufen.

    [0016] Fig. 7 zeigt eine Auswahlplatine 22 in der Stellung VII nach Fig. 3 und 4. Sie ist mit ihrer Auflauffläche 22.5 auf das erste Druckschloßteil 37 bereits eine Strecke weit aufgelaufen und entsprechend um ihren Schwenkpunkt 22.3 verschwenkt worden, und sie hat jetzt die Stelle erreicht, wo ihr Austriebsfuß 22.2 mit seiner Auflauffläche 22.6 auf das zweite Druckschloßteil 38 trifft. Der höchste Punkt des ersten Druckschloßteiles 37 ist erreicht, und die weitere Schwenkbewegung der Auswahlplatine 22 wird durch das zweite Druckschloßteil 38 über den Austriebsfuß 22.2 bewirkt.

    [0017] Fig. 8 zeigt die Platine 22 in der Stellung VIII nach Fig. 3 und 4. Der Austriebsfuß 22.2 hat die höchste Stelle des zweiten Druckschloßteiles 38 erreicht. In dieser maxi­malen Schwenklage ist das Platinenende mit seiner Anker­fläche 22.4 gegen den Auswahlmagnet 25 gedrückt, wobei zweckmäßig ein leichtes Überdrücken und damit ein leichtes Durchbiegen des Platinenschaftes zwischen seinem Schwenk­punkt 22.3 und seiner anliegenden Ankerfläche 22.4 er­folgt, um Fertigungstoleranzen und Verschleiß auszuglei­chen. Die Platine 22 wird über die aus Fig. 4 ersichtliche Abwurfkante 38.1 des zweiten Druckschloßteiles 38 hinaus­ bewegt und dort entweder vom Elektromagneten 25 in dieser Stellung gehalten, was im nächsten System der Maschine die Einnahme einer Rundlaufstellung bedeutet, oder aber vom Elektromagneten 25 losgelassen und dadurch durch ihre Feder 35 in eine Stellung zurückverschwenkt, in welcher sie am nächstfolgenden System mit ihrem Austriebsfuß 22.2 vom Austriebsschloßteil 36 erfaßt wird.

    [0018] Fig. 9 zeigt den Aufbau der Auswahlmagnete 25. Sie weisen in bekannter Weise zwei Weicheisen-Polschenkel 46 und 47 auf, zwischen deren einen und in einem magnetisch nicht­leitenden Teil 48 verankerten Enden ein Permanentmagnet 49 angeordnet ist, während zwischen den beiden anderen und freien Enden der Weicheisen-Polschuhe 46 und 47 eine als Gleitleiste dienende Saphirleiste 50 angeordnet ist, gegen welche die Ankerfläche 22.4 der Auswahlplatinen 22 zur Anlage gelangt. Auf den Weicheisen-Polschuhen 46 und 47 ist eine Abwurfwicklung 51, 51.1 angeordnet, die Strom­impulse erhält, welche die vom Permanentmagneten 49 aus­geübte Anziehungskraft aufheben und durch eine Magnetfeld­umpolung ein Loslassen des Endabschnitts der Platinen 22 bewirkt. Das magnetisch nichtleitende Teil 48 ist auf einem Magnethalter 27 befestigt, der am Tragring 15 ver­ankert ist, wie bereits in Verbindung mit Fig. 1 beschrie­ben worden ist. Sowohl der Magnethalter 27 als auch die Polschuhe 46, 47 sind radialgerichtet. Die bei einer Er­wärmung des Magnethalters 27 erfolgende Längenausdehnung in Richtung des eingezeichneten Pfeiles 53 wird durch eine entgegengesetzte Ausdehnungsbewegung der Weicheisen-Pol­schuhe in Richtung des eingezeichneten Pfeiles 52 kompen­siert, so daß die einjustierte Stellung des Auswahlmagne­ten 25 zur Umlaufbahn der Auswahlplatinen 22 konstant gehalten bleibt. Ansonsten erlaubt der Maschinenaufbau jederzeit eine Nachjustierung der Auswahlmagnete 25 oder das Auswechseln einzelner Magnete ohne den vorherigen Abbau der Schloßträger eines Systems.


    Ansprüche

    1. Mehrsystemige Rundstrickmaschine mit elektromagneti­scher Nadelauswahl, wobei den Nadeln zugeordnete, längsverstellbare und verschwenkbare Auswahlplatinen an jeder Auswahlstelle gegen die Kraft einer Rück­stellfeder durch ein Druckschloßteil einem Auswahl­mägneten angeboten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadelschlösser und die Platinenschlösser aller Systeme übereinander auf einem gemeinsamen Tragring (15) angeordnet sind, der über einzelne Rippen (16) auf einer Schloßträgerplatte (14) des Maschinenge­stells (13) ruht,
    daß die Auswahlmagnete (25) durch den zwischen den Rippen (16) gebildeten Freiraum zwischen dem Tragring (15) und der Schloßträgerplatte (14) in einen radial innerhalb der Auswahlplatinen (22) liegenden Freiraum (24) einsetzbar sind und der Magnethalter (27) am Tragring (15) verankerbar ist und daß die Platinen­schlösser für jede Nadelauswahlstelle zwei auf die Auswahlplatinen (22) einwirkende, in Axialrichtung der Maschine gegeneinander versetzte Druckschloßteile (37, 38) zum Anbieten aufweisen.
     
    2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die beiden Druckschloßteile (37, 38) auch in Umfangsrichtung des Platinenschlosses zuein­ander versetzt angeordnet sind, dergestalt, daß zuerst das erste Druckschloßteil (37) und anschließend das zweite und vom Auswahlmagneten (25) weiter entfernte Druckschloßteil (38) auf die Auswahlplatinen (22) ein­wirken.
     
    3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Auswahlplatinen (22) gleichzei­tig als Nadelstößer dienen und mit einem Austriebsfuß (22.2) versehen sind, daß das der zugeordneten Nadel (21) abgewandte freie Platinenende auf seiner einen Seite eine Magnetankerfläche (22.4) und auf seiner anderen Seite eine geradlinige Auflauffläche (22.5) für das erste der beiden Druckschloßteile (37) bildet, während die Auflauffläche (22.6) für das zweite Druck­schloßteil (38) am Austriebsfuß (22.2) ausgebildet ist.
     
    4. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahlplatinen (22) durch das zweite Druckschloßteil (38) beim Anbieten an den Auswahlmagneten (25) leicht überdrückt werden, dergestalt, daß ein elastisches Durchbiegen der an ihrem Schwenkpunkt (22.3) am Nadelzylinder (10) und an ihren freien Ende am Auswahlmagneten (25) abgestützten Auswahlplatinen (22) erfolgt.
     
    5. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der von den radial inner­halb der Auswahlplatinenenden angeordneten Auswahl­magneten (25) eingenommene Umfangsbereich (24) der Maschine nach innen durch einen am Nadelzylinder (10) befestigten Ringmantel (26) aus magnetisch nichtlei­tendem Material abgeschlossen ist.
     
    6. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der am Tragring (15) ver­ankerbare Magnethalter (27) aus einem radialverstell­bar angeordneten Steg besteht, auf dessen inneres Ende ein magnetisch nichtleitendes Teil (48) mit dem Aus­wahlmagneten (25) aufgesetzt ist, und der Auswahl­magnet (25) radial nach außen gerichtete Weicheisen-­Polschuhe (46, 47) aufweist.
     
    7. Rundstrickmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß zwischen den Anlageenden der Weicheisen-­Polschuhe (46, 47) in bekannter Weise eine Saphir­leiste (50) angeordnet ist.
     
    8. Rundstrickmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dädurch gekennzeichnet, daß der Magnethalter (27) auf einer Justierplatte (28) mittels Justierschrauben (29.1, 29.2) radialverschiebbar und kippbar angeordnet ist.
     
    9. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welcher die Nadeln und Auswahlplatinen zwischen in den Nadelzylinder eingesetzten Stegen geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Enden (23.1) der Stege (23) über den Nadelzylinder (10) hinaus in den für die Auswahlmagnete (25) geschaffenen Freiraum (24) ragen und dort zur auch seitlichen Freilegung der den Auswahlmagneten (25) angebotenen Ankerfläche (22.4) der Auswahlplatinen (22) radial einwärts ab­geschrägt (45) sind.
     
    10. Rundstrickmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Führungsstege (23) auf der Höhe des ersten Druckschloßteiles (37) der Nadelauswahlstellen auf ihrer Außenseite eine Aussparung (44) aufweisen, in welche das erste Druckschloßteil (37) eintauchen kann.
     
    11. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Platinenschloßträger (17) in einer Ringnut ein Platinensicherungsring 32 angeordnet ist.
     




    Zeichnung