[0001] Die Erfindung betrifft eine Sandstrahlkabine, vorzugsweise für den Einsatz zum Strahlen
von Inschriften und plastischen Verzierungen auf Werkstücke, insbesondere aus Stein,
Glas und Holz mit einer maschinell gesteuerten, angetriebenen bewegten höhenverstellbaren
Blasedüse,die in eine X-Y-Führung über zu bearbeitende Werkstückoberflächen geführt
ist.
[0002] Die bekannten automastischen Strahlanlagen für die Steinindustrie weisen die Eigenschaften
auf, daß diese ein rechteckiges Feld, das durch mehrere Endschalter begrenzt ist,
abfahren und dabei den Strahlvorgang ausführen.
[0003] Hierbei repitieren diese Anlagen beliebig oft und müssen dann von Hand abgestellt
werden, wenn eine genügende Tiefe der gewünschten Inschrift oder Verzierung im Werkstück
erzielt ist.
[0004] Auch der Einsatz von Zeitrelais oder negativarbeitenden Zählern,bei der sich die
Anlage nach einer entsprechenden Anzahl von Feldreversierungen und bei Erreichen der
zuvor eingestellten Tiefe automatisch abschaltet , ist bekannt.
[0005] Diese Anlagen weisen alle den Nachteil auf, daß sie nur ein rechteckiges Feld bearbeiten
können und unabhängig der Größe des Zwischenraumes zwischen den einzelnen zu strahlenden
Zeilen und Ornamenten,die ganze Fläche des Werkstückes bearbeiten.
[0006] Durch diese Arbeitsweise tritt ein hoher Preßluftbedarf und Strahlmittelverbrauch
auf, da sich die Strahlzeit unnötig vervielfacht.
[0007] Desweiteren sind keine Sandstrahlanlagen bekannt, bei denen sich die Schalldämmung
unter Berücksichtigung des Luftstromes in der Kabine, ausreichend und den Gesetzgebungen
befriedigen ausgeführt sind.
Vorwiegend bei Handbetrieb können die vorgeschriebenen Werte von den bekannten Anlagen
aufgrund ihrer konstruktiven Merkmale nicht eingehalten werden.
[0008] Diese Anlagen ermöglichen auch nicht ein Verfahren des Strahlrohres ohne daß hierbei
eine Öffnung oder ein Spalt in den Gummiabdichtungen entsteht, aus denen Schall und
Strahlmittel austritt. Es sind auch keine Sandstrahlkabinen auf dem Markt, die eine
doppelt gefertigte Profilrahmenkonstruktion aufweisen, die mit Schallschluckmittel
ausgekleidet sind.
[0009] Auch die Strahlmittelrückförderung, wenn überhaupt vorhanden, entspricht bei den
bekannten Anlagen nicht den wirtschaftlichen Erfordernissen. Alle Bauarten bisheriger
Art weisen einen hohen Verschleiß auf, da sehr große Reibungskräfte zwischen den Bauteilen
auftreten. Ebenfalls als nachteilig haben sich die eingesetzten Entstaubungssysteme
erwiesen.
Es wurde bisher nicht nur noch verwendungsfähiges Strahlmaterial abgezogen sondern
auch die Sicht der bedienenden Person wurde erheblich durch umherwirbelnde Partikel
beeinträchtigt. Dies schlägt sich folglicherweise auf die Arbeitsqualität nieder.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sandstrahlkabine
bereitzustellen, die ein Strahlen von Werkstoff unter optimalen Schallbedingungen
bei Hand - oder Automatikbetrieb gewährleistet, deren Steuerung eine Mehrfeldbearbeitung
ohne Totzeiten zuläßt und bei der die Entstaubung so durchgeführt wird, daß die Arbeitssicht
nicht beeinträchtigt wird. Desweiteren wird die Strahlmittelrückförderung bauteilverschleißfrei
durchgeführt und die Anlage weist neben einem separaten Schaltpult auch ein separat
stehendes Sandstrahlgebläse und separate Entstaubungsanlage auf.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die schallgedämpfte Sandstrahlkabine
eine schallschluckende Kabinenkonstruktion und einen schallundurchlässigen Rollenvorhang
aufweist, in dem ein automatisch nach dem Mehrfeldsystem gesteuertes Strahlrohr schallgedämpft
und staubfrei abgedichtet, vertikal und horizontal verfahrbar ist, wobei die Strahlkabine
einen diagonalen Luftwechsel mit Steigungssichter sowie einen zur Strahlmaterialrückgewinnung
dienender fundamentlosen Schwingförderboden mit Pendelschieber und Förderrinne aufweist,
daß der Rollenvorhang senkrecht verfahrbar ist und eine horizontal von links nach
rechts verfahrbare, in den mit Sichtfenster versehenen Rollvorhang eingearbeitete
Automatikabdichtung aufweist, durch die das Strahlrohr schalldicht und staubfrei in
einer eigens hierfür vorgesehenen Führung in die Strahlkabine einragt,
daß die mittels Seilzug und Federausgleich geführte Automatikabdichtung in der Mitte
teilbar und nach links und rechts aufrollbar angeordnet ist,daß sichhinter dem Rollvorhang
an der zum Strahlraum hinweisenden Seite eine zweiteilige, sich überlappende fest
eingebaute Gummiabdichtung,befindet, hinter der sich das Strahlmittel in die Kabine
rückführende Ablaufkanäle befinden, daß bei händischer Arbeitsweise eine Bürstenabdichtung
im Bereich der zur Seite aufgerollten Automatikabdichtung abnehmbar und aufsetzbar
angeordnet ist.
[0012] Eine weitere besondere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabine aus einer doppelt gefertigten mit Schallschluckmaterial und mit Distanzstücken
versehenen doppelten Prallschutzgummi ausgekleideten Profilrahmenkonstruktion besteht,
daß die Strahlmaterialrückförderung als Schwingförderboden ausgebildet ist, der aus
einem mit hintereinander angeordneter Pendelschieber versehenen Förderrahmen besteht,
der sich vorzugsweise mittels Pneumatikzylinder oder Motor aktivierten Seilzug vorwärts
und rückwärts bewegt, wobei die die Pendelschieber über den Seilzug kongruent mit
der Förderrahmenbewegung in eine Arbeits- und Ruhestellung geklappt werden,
daß sich die Seilzugumlenkungen außerhalb des Strahlraumes befinden,
daß der Förderrahmen verschleißfrei arbeitend, nur seitlich geführt an Aufhängungen
in der Kabine pendelnd angeordnet ist,
daß die Diagonalentstaubung darin besteht, daß ein über der Arbeits- und Sichtfläche,
vorzugsweise auf der Kabine außerhalb befindlicher Lufteinlaßkanal und ein in der
Kabine, die Luft nach unten ansaugenden, über der Förderrinne sitzenden Steigungssichter
angeordnet sind.
[0013] Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß diese eine separate Entstaubungsanlage und Sandstrahlgebläse mit Silo und Abscheider
aufweist,
daß der Lufteinlaßkanal mit "Schikanen" ausgestattet ist, daß die zu bearbeitenden
Werkstücke über eine quer durch die Kabine angeordnete Rollenbahn in den Strahlraum
einbringbar sind,
daß der Strahlraum mit einem Strahlmittel durchlässigen Material, vorzugsweise Gitterrost
ausgelegt ist, daß eine Steuereinrichtung zur Vorgabe einer Mehrzahl mit der Blasdüse
abzuarbeitender rechteckiger Felder von einstellbarer Größe angeordnet ist,
daß sich wenigstens ein Teil der Felder, insbesondere in Kreuzkonfiguration darstellen
läßt,
daß die Steuereinrichtung je ein sich in X- und Y-Richtung erstreckendes Steuerfeld
aufweist, an dem Feldgrenzen bestimmende Reiter, Nocken o.ä. mit variabler Position
festlegbar sind,
daß die Reiter, Nocke o.ä. eine Anschlagfunktion für die X-Y-Führung der Blasdüse
aben, wobei sie insbesondere mit Endschaltern der X-Y-Führung zusammenwirken können.
[0014] Weitere besondere Ausführungsformen sind dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Steuerfeld eine Mehrzahl paralleler Spuren hat, auf denen zumindest je ein
Paar von Reitern, Nocken o.ä. anordenbar ist,
daß die Zahl der Hauptspuren der der Strahlfelder entspricht.
daß die Felder nicht nur rechteckig, sondern auch in Kreuzform sind und daß zumindest
in einem Feld wechselnde Breiten fahrbar sind, wobei hier dann mehrere Reiter oder
Nocken benötigt werden,
daß zu der Steuereinrichtung eine oder mehrere Eingabeeinheit(en) gehört (gehören),
an der die Anzahl der abzuarbeitenden Felder und/oder die frei wählbare Anzahl der
Reversierungen pro Feld vorgebbar ist,
daß die Steuereinrichtung eine der Maximalzahl vorgebbarer Felder entsprechende Anzahl
von Zählern enthält, wobei ein jeder Zähler die über einem zugeordneten Feld vorgenommenen
Reversierungen zählt,
daß die Steuereinrichtung die Blasdüse nach Erreichen der vorgegebenen Anzahl von
Reversierungen von dem entsprechenden Feld zum nächsten Feld und vom letzten Feld
vorzugsweise in die Startposition zurück steuert.
[0015] Anhand der beigefügten Zeichnungen, die ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigen, wird diese nun näher erläutert.
[0016] Dabei zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht der Sandstrahlkabine;
Figur 2 einen Querschnitt durch die Sandstrahlkabine;
Figur 3 eine Ansicht der Sandstrahlkabine von vorn;
Figur 4 die Strahlschlitzabdichtung;
Figur 5 die Strahlschlitzabdichtung bei Handbetrieb;
Figur 6 einen Querschnitt der doppelt gefertigten Profilrahmenkonstruktion
Figur 6a eine perspektivische Darstellung der doppelt gefertigten Profilrahmenkonstruktion;
Figur 7 die Steuerfelder einer Steuereinrichtung der Sandstrahlvorrichtung, an deren
vorgesehene Reiter oder Nocken die Grenzen mehrerer rechteckiger, mit einem Blaskopf
überstrichener Felder auf dem Werkstück markieren;
Figur 8 die Steuerfelder zusammen mit einem fertigen Werkstück.
[0017] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht der Sandstrahlkabine 1. Die Automatik 29 mit dem
Strahlrohr 3 werden durch die Sandsäulen 30 geführt, nach oben und unten verschoben.
Dies kann manuell oder automatisch geschehen. Das Sichtfenster 24 ermöglicht dabei
das Einblicken des Bedienungspersonals in den Strahlraum.
[0018] Oberhalb der Strahlkabine 1 ist ein Lufteinlaßkanal 20 angeordnet, über dessen System
später näher eingegangen wird.
Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht in dem separaten Schallschrank 31. Über
die Rollenbahn 27 wird das Werkstück in die Strahlkabine 1 eingefahren. Die Tür 32
ist mit einer Türverriegelung und Sicherheitsschaltung ausgestattet.
[0019] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die Strahlkabine 1, in die das Werkstück 26
über die Rollenbahn 27 eingefahren ist. Der Lufteintritt ist mit Schikanen 25 versehen,
die das Austreten von Strahlmaterial verhindern. Die Entstaubung wird über den Steigungssichter
4 durchgeführt. Die Luftabführung geschieht in Pfeilrichtung. Daß heißt, die Luft
wird durch den Steigungssichter von den Schikanen 25 aus nach unten abgesaugt. Mit
dieser Ansaugung wird auch der Staub nach unten abgezogen, so daß die Sicht des Bedienungspersonals
nicht mehr beeinträchtigt wird.
Ein besonderes Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß sich der Steigungssichter
4 über der Förderrinne 7 befindet. Der Steigungssichter 4 setzt die Luftgeschwindigkeit
herab, wobei das noch verwendungsfähige Strahlmittel nach unten in die Förderrinne
7 fällt.
[0020] Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt im konstruktiven Aufbau der Strahlmittelrückförderung
durch einen Schwingförderboden 5. Der mit hintereinander gereihten Pendelschiebern
6 versehene Förderrahmen 15 ist an Seilen 18 abgehängt und ist nur seitlich geführt,
so daß dieser verschleißfrei arbeitet. Die Bewegung des Schwingförderbodens 5 nach
h und v wird durch einen permanent arbeitenden Zylinder über Seilzug 16 vorgenommen.
Ebenfalls über einen Seilzug werden bei dieser Oszilation, bei der Bewegung nach
v alle Pendelschieber 6 in eine Schräglage (gestrichelte Linie) gesetzt, so daß sie
sich in einer Art Ruhestellung befinden.
[0021] Erst nach Bewegung des Schwingförderbodens 5 nach h werden die Pendelschieber 6 wieder
in Arbeitsstellung gesetzt, so daß das Strahlmittel mit kleinem Hub immer etwa 30
cm gegen die Förderrinne transportiert wird. Dieser Transport wird stafettenförmig
durchgeführt, d.h. jeder Pendelschieber fördert das Strahlmaterial etwa um 30 cm bis
hin zur Förderrinne 7.
[0022] In der pneumatischen Förderrinne 7 wird das Strahlmaterial abgezogen und in das danebenstehende
Silo 22 oberhalb des Sandstrahlgebläses 21 (Figur 3) gefördert, wobei die Förderung
mit der normalen Entstaubung durchgeführt wird und kein gesondertes Gerät benötigt
wird.
[0023] Die Seilzugumlenkungen 17 befinden sich ebenfalls außerhalb der eigentlichen Kabine,
so daß auch hier wiederum kein Verschleiß auftritt. Der Bodenbereich der Kabine ist
mit Gitterrost 28 ausgelegt.
[0024] Figur 3 zeigt die Forderansicht der Strahlkabine 1, in der der Rollenvorhang 2 erkennbar
ist.
Hierbei wird ersichtlich, daß die Automatikabdichtung 8 in den Rollenvorhang 2 eingearbeitet
ist und das Strahlrohr 3 ohne Einführspalt in die Kabine 1 ragt.
[0025] Soll nun von Hand gearbeitet werden, so besteht die Möglichkeit die Automatikabdichtung
8 in der Mitte, im Bereich des Strahlrohres 3, zu teilen und jeweils die Dichtungsteile
nach links bzw. nach rechts aufzurollen, so daß die in Figur 5 geschilderte Bürstenabdichtung
19 eingesetzt werden kann.
In den Rollenvorhang 2 ist ein Sichtfenster 24 eingearbeitet und Halogenfluter 33
in speziellem Winkel zum Beleuchten des Strahlobjekts befestigt. Besonderes Merkmal
der Erfindung sind die separaten Abscheider 23 mit Silo 22, Sandstrahlgebläse 21 und
Schaltschrank 31.
[0026] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch den Rollenvorhang 2, bei dem die Anordnung
der Automatikabdichtung 8 und der zweiteiligen Gummiabdichtung 10 erkennbar ist. Deutlich
wird in dieser Darstellung, daß der Einlaß der Strahlrohrführung 9 in die Kabine keinen
Spalt frei gibt und sich somit schalldämmend auslegt.
[0027] Figur 5 zeigt einen weiteren Querschnitt, bei dem die Automatikabdichtung aufgerollt
ist und die Bürstenabdichtung 19 eingesetzt ist. Auch in diesem Ausführungsbeispiel
zeigt sich eine ausreichende Abdichtung zum Strahlraum.
[0028] Figur 6 zeigt einen Querschnitt der doppelt gefertigten Profilrahmenkonstruktion
12. Die äußerst günstigen Schalldämmungsverhältnisse werden durch das Zusammenspiel
zwischen dem Schallschluckmaterial 11 und der mit Stahlblech 52 doppelt verkleideten
doppelwandigen Profilrahmenkonstruktion 12, wobei zwischen dem Schallschluckmaterial
11 ein Luftraum 53 gebildet wird, und dem mit Distanzstücken 14 versehenen doppelten
Prallschutzmaterial 13 erzielt.
[0029] Figur 6a zeigt eine perspektivische Darstellung der Profilrahmenkonstruktion.
[0030] Nachstehend wird anhand der Figuren 7 und 8 die Funktion der Steuerung erläutert.
[0031] Bezugnehmend auf Figur 7, ermöglichen es die Steuerfelder 34, 35, mehrere rechteckige
Felder auf dem Werkstück 26 zu bestimmen, die mit der Blasdüse 3 nacheinander abgearbeitet
werden. Die Anzahl der Felder entspricht der der Spuren Ix, IIx, IIIx, IVx bzw. Iy,
IIy, IIIy, IVy. Die Felder können sich zum Teil auch überschneiden, wobei die Spuren
IIIx und IIIy jeweils Hilfsspuren zu den Spuren IVx und IVy sind. Mittels dieser Hilfsspuren
ist es möglich, ein Strahlfeld, bestehend aus mehreren sich überlappenden geometrischen
Rechtecken zu erhalten. Die Reiter 36, 37, 38, 39 sind auf denjenigen Spuren Ix, Iy
angeordnet, die auf der dem Werkstück 26 gegenüberliegenden Innenseite der Steuerfelder
34, 35 liegt. Die Position dieser Reiter 36, 37, 38, 39 bestimmt die Grenzen eines
rechteckigen Feldes A. auf dem Werkstück 26. Auf der nächst äußeren Spur IIx des
Steuerfeldes 34 erkennt man Reiter 40, 41, und auf der nächst äußeren Spur IIy des
Steuerfelds 35 sind Reiter 42, 43 angeordnet. Diese vier Reiter 40, 41, 42, 43 legen
die Grenzen eines weiteren rechteckigen Feldes B auf dem Werkstück fest. Auf den nächst
äußeren Spuren IIIx, IIIy befindliche Reiter 44, 45, 46, 47 markieren die Grenzen
eines rechteckigen Feldes C, und auf den äußersten Spuren IVx und IVy befindliche
Reiter 48, 49, 50,51 bestimmen ein rechteckiges Feld D, wobei die letztgenannten Felder
C /D eine Kreuzform mit wechselnden Breiten bilden. Die Breite des Kreuzlängsbalkens
wird so durch die Reiter 48, 49 und seine Länge durch die Reiter 50, 51 vorgegeben,
während die Länge des Querbalkens mit den Reitern 44, 45 und seine Breite mit den
Reitern 46, 47 eingestellt wird. Es versteht sich, daß Position und Größe aller Felder,
und damit auch Lage, Größe und Form des Kreuzes in weiten Grenzen variabel vorgebbar
sind. Die Zuordnung der Reiter zu den einzelnen Feldern A, B, und C/D gemäß einer
auf beiden Steuerfeldern 34, 35 übereinstimmenden Spurfolge schafft sehr übersichtliche
Verhältnisse für eine Bedienungsperson, und es ist ein schnelles Einrichten der erfindungsgemäßen
Sandstrahlvorrichtung möglich.
[0032] Auf den Feldern A, B können Inschriften gestrahlt werden, während die einander überkreuzenden
Felder C/D, die eine Einheit bilden und zum Strahlen eines Kreuzornaments vorgesehen
sind. Inschriften bzw. Kreuzornamente liegen dabei jeweils innerhalb der Feldgrenzen,
die mit den Reitern markiert sind. Innerhalb dieser Felder wird in herkömmlicher Sandstrahltechnik
gearbeitet, insbesondere durch teilweise Abdeckung der Felder A,B,und C/D unter Freilassung
von zu bearbeitenden Parteien bzw. unter Verwendung von Schrift- und Ornamentschablonen.
Das Ergebnis einer solchen Bearbeitung ist in Figur 8 dargestellt, wobei die zugehörigen
Reiterpositionen ausgewiesen sind. Nach Vorbereitung des Werkstücks wird an einer
Eingabeeinheit der Sandstrahlvorrichtung die pro Feld A,B und C/D durchzuführende
Zahl von Reversierungen einge geben. Diese Zahl kann von Feld zu Feld verschieden
sein, wenn man unterschiedliche Gravurtiefen erreichen will. Danach kann die Vorrichtung
gestartet werden, worauf sie Feld für Feld hintereinander weg automatisch abarbeitet.
Bei den Feldern C/ D erfolgt die Steuerung derart, daß das Kreuz zeilenweise und unter
spaltenweisen Vorschub mit dem Blaskopf überstrichen wird; es erfolgt also auch im
Kreuzungsbereich der Felder C/D nur eine einfach Bearbeitung. Die laufende Zahl von
Reversierungen wird vorzugsweise gezählt. Bei Erreichen der vorgegebenen Endzahl erfolgt
ein automatischer Wechsel zum nächsten Feld, das dann in entsprechender Weise abgearbeitet
wird. Nach Vollendung des letzten Felds fährt die Blasdüse vorzugsweise in ihre Ausgangsposition
zurück. Das ist vor allem bei Sandstrahlvorrichtungen mit einem kombinierten Blas-Saugkopf
von Vorteil, der unter Abdichtung über das Werkstück 26 geführt ist. Die Ausgangsposition
muß sich hier in jedem Fall auf dem Werkstück 26 befinden, und der Blas-Saugkopf darauf
aufliegen, damit es bei der Inbetriebnahme nicht zu Schwierigkeiten kommt. Es empfiehlt
sich, auch für eine entsprechende Endpostion des Blas-Saugkopfes zu sorgen, damit
bei einer möglichen Nachbearbeitung o.ä. entsprechend wohldefinierte Verhältnisse
herrschen. Dies ist auf einfach Weise gewährleistet, wenn der Blas-Saugkopf nach
erfolgter Abarbeitung des letzten Felds in seine anfängliche Ausgangsposition zurückfährt.
Bei Verwendung einer Strahlkabine besteht geringere Notwendigkeit, eine vorgebbare
und abschließend wieder reproduzierte Ausgangsposition für den Blaskopf vorzusehen.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf die in dem Ausführungsbeispiel gezeigte Zahl von vier
Spurpaaren und Feldern beschränkt. Man wird allerdings mit einer Anordnung von drei
bis fünf Spuren auf beiden Steuerfeldern 34, 35 und einer entsprechenden Zahl von
zu bearbeitenden rechteckigen Feldern den Bedürfnissen der Praxis in aller Regel
gerecht.
Bezugszeichenliste
[0034] 1 Sandstrahlkabine
2 Rollenvorhang
3 Strahlrohr / Blasdüse
4 Steigungssichter
5 Schwingförderboden
6 Pendelschieber
7 Förderrinne
8 Automatikabdichtung
9 Strahlrohrführung
10 zweiteilige Gummiabdichtung
11 Schallschluckmaterial
12 doppelte Profilrahmenkonstruktion
13 doppelte Prallschutzgummiabdichtung
14 Distanzstücke
15 Förderrahmen
16 Seilzug
17 Seilzugsumlenkungen
18 Aufhängung des Förderrahmens
19 Bürstenabdichtung
20 Lufteinlaßkanal
21 Sandstrahlgebläse
22 Silo
23 Abscheider
24 Sichtfenster
25 Schikanen
26 Werkstück
27 Rollenbahn
28 Gitterrose
29 Automatik
30 Standsäulen
31 Schaltschrank
32 Tür
33 Halogenfulter
34 Steuerfeld
35 Steuerfeld
36 bis 51 Reiter
52 Stahlblech
53 Luftraum
1. Sandstrahlkabine, vorzugsweise für den Einsatz zum Strahlen von Inschriften und
plastischen Verzierungen auf Werkstücke, insbesondere aus Stein, Glas und Holz, mit
einer maschinell gesteuerten, angetriebenen bewegten höhenverstellbaren Blasdüse,
die in einer X-Y-Führung über eine zu bearbeitende Werkstückoberfläche geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schallgedämpfte Sandstrahlkabine (1) eine schallschluckende Kabinenkonstruktion
und einen schallundurchlässigen Rollenvorhang (2) aufweist, in dem ein automatisch
nach dem Mehrfeldsystem gesteuertes Strahlrohr (3) schallgedämpft und staubfrei abgedichtet,
vertikal und horizontal verfahrbar ist, wobei die Strahlkabine (1) einen diagonalen
Luftwechsel mit Steigungssichter(4) sowie einen zur Strahlmaterialrückgewinnung dienender
fundamentlosen Schwingförderboden (5) mit Pendelschieber (6) und Förderrinne (7),
aufweist.
2. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rollenvorhang (2) senkrecht verfahrbar ist und eine horizontal von links nach
rechts verfahrbare, in den mit Sichtfenster (24) versehenen Rollvorhang (2) eingearbeitete
Automatikabdichtung (8) aufweist, durch die das Strahlrohr (3) schalldicht und staubfrei
in einer eigens hierfür vorgesehenen Führung (9) in die Strahlkabine (1) einragt.
3. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittels Seilzug und Federausgleich geführte Automatikabdichtung (8) in der
Mitte teilbar und nach links und rechts aufrollbar angeordnet ist.
4. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß hinter dem Rollvorhang an der zum Strahlraum hinweisenden Seite eine zweiteilige,
sich überlappende fest eingebaute Gummiabdichtung (10) befindet, hinter der sich das
Strahlmittel in die Kabine rückführende Ablaufkanäle befinden.
5. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bürstenabdichtung (19) im Bereich der zur Seite aufgerollten Automatikabdichtung
abnehmbar und aufsetzbar angeordnet ist.
6. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese aus einer doppelt gefertigten mit Schallschluckmaterial (11) und mit Distanzstücken
(14)versehenen doppelten Prallschutzgummi (13) ausgekleideten Profilrahmenkonstruktion
(12) besteht.
7. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlmaterialrückförderung als Schwingförderboden (5) ausgebildet ist, der
aus einem mit hintereinander angeordneter Pendelschieber (6) versehenen Förderrahmen
(15) besteht, der sich vorzugsweise mittels Pneumatikzylinder oder Motor aktivierten
Seilzug (16) vorwärts und rückwärts bewegt, wobei die die Pendelschieber ( 6 ) über
den Seilzug (16) kongruent mit der Förderrahmenbewegung in eine Arbeits- und Ruhestellung
geklappt werden.
8. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Seilzugumlenkungen (17) außerhalb des Strahlraumes befinden.
9. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Förderrahmen (15) verschleißfrei arbeitend, nur seitlich geführt an Aufhängungen
(18) in der Kabine (1) pendelnd angeordnet ist.
10. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diagonalentstaubung darin besteht, daß ein über der Arbeits- und Sichtfläche,
vorzugsweise auf der Kabine (1) außerhalb befindlicher Lufteinlaßkanal (20) und ein
in der Kabine (1), die Luft nach unten ansaugenden, über der Förderrinne (7) sitzenden
Steigungssichter (4) angeordnet sind.
11. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese eine separate Entstaubungsanlage und Sandstrahlgebläse (21) mit Silo (22)
und Abscheider (23) aufweist.
12. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lufteinlaßkanal (20) mit "Schikanen" (25) ausgestattet ist.
13. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu bearbeitende Werkstücke (26) über eine quer durch die Kabine (1) angeordnete
Rollenbahn (27) in den Strahlraum einbringbar sind.
14. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahlraum mit einem Strahlmittel durchlässigen Material, vorzugsweise Gitterrost
(28) ausgelegt ist.
15. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuereinrichtung zur Vorgabe einer Mehrzahl mit der Blasdüse abzuarbeitender
rechteckiger Felder von einstellbarer Größe angeordnet ist.
16. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich wenigstens ein Teil der Felder insbesondere in Kreuzkonfiguration darstellen
läßt.
17. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung je ein sich in X- und Y-Richtung erstreckendes Steuerfeld
aufweist, an dem Feldgrenzen bestimmende Reiter, Nocken o. ä. mit variabler Position
festlegbar sind.
18. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reiter, Nocken
o. ä. eine Anschlagfunktion für die X-Y-Führung der Blasdüse haben, wobei sie insbesondere
mit Endschaltern der X-Y-Führung zusammenwirken können.
19. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 18,
dadurch gekennzeichnet
daß jedes Steuerfeld eine Mehrzahl paralleler Spuren hat, auf denen zumindest je ein
Paar von Reitern, Nocken anordenbar ist.
20. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 19
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahl der Hauptspuren der der Strahlfelder entspricht.
21. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Felder nicht nur rechteckig, sondern auch in Kreuzform sind und daß zumindest
in einem Feld wechselnde Breiten fahrbar sind, wobei hier dann mehrere Reiter oder
Nocken benötigt werden.
22. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu der Steuereinrichtung eine oder mehrere Eingabeeinheit(en) gehört (gehören),
an der die Anzahl der abzuarbeitenden Felder und/oder die frei wählbare Anzahl der
Reversierungen pro Feld vorgebbar ist.
23. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung eine der Maximalzahl vorgeb barer Felder entsprechende
Anzahl von Zahlern enthält, wobei ein jeder Zähler die über einem zugeordneten Feld
vorgenommenen Reversierungen zählt.
24. Sandstrahlkabine nach Anspruch 1 - 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung die Blasdüse nach Erreichen der vorgegebenen Anzahl von
Reversierungen von dem entsprechenden Feld zum nächsten Feld und vom letzten Feld
vorzugsweise in die Startposition zurück steuert.