(19) |
|
|
(11) |
EP 0 197 958 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
07.12.1988 Patentblatt 1988/49 |
(22) |
Anmeldetag: 30.09.1985 |
|
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/CH8500/140 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 8602/398 (24.04.1986 Gazette 1986/09) |
|
(54) |
HOLZSKELETT-BAUTEIL-SYSTEM
WOODEN FRAMEWORK BUILDING SYSTEM
SYSTEME DE CONSTRUCTION D'OSSATURES EN BOIS
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT CH DE FR GB IT LI |
(30) |
Priorität: |
11.10.1984 DE 8429902 U
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
22.10.1986 Patentblatt 1986/43 |
(73) |
Patentinhaber: KAISER, Karl |
|
CH-3612 Steffisburg (CH) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- KAISER, Karl
CH-3612 Steffisburg (CH)
|
(74) |
Vertreter: Gauger, Hans-Peter, Dipl.-Ing. |
|
Müller, Schupfner & Gauger
Postfach 10 11 61 80085 München 80085 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 063 662 FR-A- 2 122 749
|
DE-A- 2 204 731 GB-A- 686 450
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz zur Errichtung einer Wandkonstruktion
aus brettschichtverleimten stabförmigen Holzbauteilen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei einem aus der DE-A-22 04731 bekannten Bausatz dieser Art sind die für jede Verbindung
zwischen zwei Holzbauteilen vorgesehenen Zapfen und Zapfenlöcher rechteckig ausgebildet.
Durch diese rechteckige Ausbildung wird für die Holzbauteile eine drehfeste Verbindung
erhalten. Bei dem bekannten Bausatz weisen die Zapfen im übrigen eine mit einer mittleren
Schicht der Holzbauteile einstückige Ausbildung auf, und die Zapfenlöcher sind damit
ausgebildet, dass diese mittlere Schicht der Holzbauteile aus einzelnen auf Abstand
zueinander angeordneten Brettern besteht, wobei der Abstand so gewählt ist, dass im
Verbund mit den Aussenschichten der Holzbauteile Durchgangslöcher erhalten werden,
welche das Einführen der über die Stabenden vorstehenden Zapfen von anderen Holzbauteilen
erlauben.
[0003] Die durch den Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung löst die Aufgabe, einen
Bausatz zur Errichtung einer Wandkonstruktion der eingangs genannten Art derart auszubilden,
dass für jede an einer Baustelle auszuführende Verbindung zwischen zwei dafür industriell
vorgefertigten Holzbauteilen eine geometrisch völlig eindeutige Positionierung gewährleistet
und gleichzeitig eine im Vergleich zu der Verbindung, die für die Holzbauteile bei
dem bekannten Bausatz erreicht werden kann, verbesserte Torsionssteifigkeit erzielbar
ist.
[0004] Die bei dem erfindungsgemässen Bausatz für jede Verbindung zwischen zwei Holzbauteilen
vorgesehene Dübelsteckverbindung ergibt zunächst auf der Herstellungsseite für die
Holzbauteile den Vorteil, dass sowohl die an den Stabenden für das Einsetzen der Dübel
paarweise auszubildenden Bohrungen-ebenso wie die Bohrungen, die längs der Stabachse
als Zapfenlöcher paarweise ausgebildet werden, unter Verwendung von geeigneten Bohrlehren
äusserst einfach und zur Einhaltung jedes vorbestimmten Baumoduls gleichzeitig äusserst
präzise vorgenommen werden können. Die Vornahme-dem Bohrungen an den Holzbauteilen
kann dabei von deren eigentlicher Herstellung abgetrennt werden, so dass also die
Holzbauteile erst einmal als entsprechende Halbfertigteile massgetreu hergestellt
werden können, ehe in einem davon unabhängigen Arbeitsgang die Bohrungen entsprechend
den individuellen Forderungen einer jeweils zu errichtenden Wandkonstruktion ebenfalls
äusserst massgenau vorgenommen werden. Weil somit bei der eigentlichen Herstellung
der Holzbauteile einerseits und bei der Vornahme der Bohrungen andererseits jeweils
optimal massgetreue Vorstellungen erfüllbar sind, die auch für den Herstellungsprozess
der Dübel, welche in die Bohrungen an den Stirnseiten der Stabenden eingesetzt werden,
einhaltbar sind, ist damit auch eine entsprechend präzise Positionierung jeder Verbindung
zwischen zwei Holzbauteilen gewährleistet ebenso wie eine grosse Torsionssteifigkeit
jeder Verbindung, womit eine entsprechend formstabile Ausbildung der jeweiligen Gesamtheit
einer Wandkonstruktion erhalten werden kann.
[0005] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausbildungen des Bausatzes nach Anspruch
1.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Bausatzes wird nachfolgend anhand
der Zeichnung für verschiedene Ausführungsformen einer Wandkonstruktion näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die Zuordnung von verschiedenen Holzbauteilen eines zur Errichtung einer Wandkonstruktion
vorgesehenen Bausatzes, wobei für die einzelnen Bauteile auch jeweils der Querschnitt
gezeigt ist,
Fig. 2 eine mit den Bauteilen gemäss Fig. 1 gebildete Konstruktion in Draufsicht,
Fig. 3 eine Vorderansicht der in Fig. 2 gezeigten Konstruktion,
Fig. 4 eine zu der Konstruktion gemäss Fig. 2 abgewandelte Ausführungsform in Draufsicht
und
Fig. 5 eine Perspektivansicht der in den Fig. 2 und 3 gezeigten Konstruktion.
[0007] In Fig. 1 sind die jweils als brettschichtverleimte stabförmige Holzbauteile ausgeführten
Hauptteile eines Bausatzes gezeigt, der beispielsweise zur Erstellung einer Wandkonstion
der in den Fig. 2, 3 und 5 gezeigten Ausführungsform vorgesehen sein kann. Die für
eine Wandkonstruktion dieser Ausführungsform verwendeten Hauptteile sind eine Schwelle
1, die einen Rechteckquerschnitt 1' aufweist; ein Rähm 2 mit einem übereinstimmenden
Rechteckquerschnitt 2' und mehrere Ständer 3, deren entsprechender Rechteckquerschnitt
3' ein mit den Rechteckquerschnitten 1' und 2' gleiches Kantenmass der jeweils längeren
Kante aufweist. Die Schwelle 1 und der Rähm 2 "- sowie weiterhin vorgesehene Riegel
4, die eien mit den Ständern 3 übereinstimmenden Rechteckquerschnitt 4' aufweisen,
bilden die bei der Wandkonstruktion für eine horizontal verlaufende Anordnung vorgesehenen
Holzbauteile des BauSatzes, bei dem andererseits die Ständer 3 die bei - der Wandkonstruktion
vertikal verlaufenden Holzbauteile bilden. Die jeweilige Länge aller Holzbauteile
ergibt sich nach den Abmessungen der damit zu errichtenden Wandkonstruktion.
[0008] Zur Verbindung der einzelnen Holzbauteile untereinander in den beiden Koordinatenrichtungen
sind die Ständer 3 an ihren beiden Stirnseiten 5 5' mit jeweils zwei Bohrugen versehen,
in weiche zylindrische Dübel 6, 6' und 7, 7' auf Bohrtiefe eingeschlagen sind. Weiterhin
weisen die Ständer 3 ebenfalls paarweise und längs der Stabachse auf Abstand zueinander
vorgesehene Querbohrungen 8 auf, die zur Aufnahme von entsprechenden Dübeln 9 vorgesehen
sind, die wie die Dübel der Ständer 3 an den Stirnseiten der Riegel 4 vorgesehen sind.
Auch die Riegel 4 sind mit paarweise und längs der Stabachse auf Abstand zueinander
vorgesehenen Querbohrungen 10 versehen, die somit der Aufnahme der Dübel von weiteren,
unterschiedlich langen Ständern dienen können.
[0009] Auch die Schwelle 1 und der Rähm 2 sind mit paarweise und längs der Stabachse auf
Abstand zueinander vorgesehenen Querbohrungen 11,11' versehen, wobei der mit dem Doppelpfeil
12 vermasste Abstand der Bohrungspaare 11 und 11' das für den Bausatz massgebliche
Baumass des Baumoduls ergibt. Die Querbohrungen 11,11' der Schwelle 1 dienen der Aufnahme
der Dübel 6 an den unteren Stabenden der Ständer 3, deren an den oberen Stabenden
vorgesehene Dübel 7 andererseits in die entsprechenden Querbohrungen des Rähms 2 eingesteckt
werden können. Die Schwelle 1 und der Rähm 2 sind ausserdem an den beiden jeweiligen
Stabenden mit Überplattungen 13, 13' versehen, die zur Herstellung von biegesteifen
Eckverbindungen mit jeweils einer Bohrung 14, 14' im Schnittpunkt der Stabachsen versehen
sind, wobei diese Bohrungen entsprechend der Darstellung in Fig. 2, welche in einer
Draufsicht die Eckverbindungen zwischen drei Schwellen 20, 21 und 22 zeigen, der Aufnahme
eines die jeweilige Eckverbindung fixierenden Dübels 15 dienen, dessen Durchmesser
vorzugsweise grösser gewählt wird als der Durchmesser der anderen Dübel. Für die Darstellung
der Fig. 2 kann dabei noch darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den Eckverbindungen
zwischen den Schwellen 20, 21 und 22 um eine Wandeckverbindung 23 und um eine Zwischenwandverbindung
24 handelt, wobei für beide Ausbildungen noch nichttragende Eckständerbauteile 25
und 25' vorgesehen sind, die bei der in Fig. 5 gezeigten Perspektivansicht dieser
Ausführungsform einer Wandkonstruktion mit einer gestrichelten Darstellung gezeigt
sind. In Fig. 2 ist dann noch gezeigt, dass diese Wandkonstruktion noch mit Deckenbalken
26 und 27 vervollständigt werden kann, die dabei dann mit dem Rähm 2 über eine entsprechende
Dübelverbindung winkelgerecht und kraftschlüssig zusammengefügt werden können.
[0010] In Fig. 4 ist für eine zu der Konstruktion gemäss Fig. 2 abgewandelte Ausführungsform
gezeigt, dass die Eckverbindungen zwischen den horizontal verlaufenden Holzbauteilen
auch nichtrechtwinklig ausgebildet werden können. Für solche unterschiedlich ausgebildeten
Eckverbindungen werden dann zweckmässig entsprechend unterschiedlich ausgebildete,
nichttragende Eckständerbauteile 40 und 41 verwendet. Schliesslich ist in Fig. 5 noch
gezeigt, dass die Wandkonstruktion vervollständigt wird durch Beplankungen 50, Isolierungen
51 und Elektro- sowie Sanitär- und Heizungsinstallationen, die eine Verlegung mittels
Rohren 52 erfahren können, die zweckmässig durch die Bohrungen der Ständer geführt
werden.
1. Bausatz zur Errichtung einer Wandkonstruktion aus brettschichtverleimten stabförmigen
Holzbauteilen (1 bis 4), die für eine horizontal (Schwelle (1), Rahm (2), Riegel (4))
und vertikal (Ständer (3)) verlaufende Anordnung mit in den beiden Koordinatenrichtungen
voneinander unabhängig variablen Baumodulen (Achsabständen) durch zusammenwirkende
Zapfen und Zapfenlöcher miteinander winkeltreu, formschlüssig und Kräfte übertragend
verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Verbindung zwischen zwei Holzbauteilen
zwei zylindrische, identisch, ausgebildete Dübel (6,6', 7,7', 9) als Zapfen und paarweise
angeordnete Bohrungen (8, 10, 11, 11') als Zapfenlöcher vorgesehen sind.
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzbauteile (1 bis 4)
untereinander nicht mehr als zwei verschieden grosse Rechteckquerschnitte (1' bis
4') mit einem gleichen Kantenmass aufweisen.
3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnflächen der
Holzbauteile (1 bis 4) durch ein maschinelles Ablängen plan und rechtwinklig zu der
jeweiligen Stabachse ausgebildet sind.
4. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die für
eine horizontal verlaufende Anordnung vorgesehenen Holzbauteile (1, 2) für unter einem
beliebigen Winkel ausgeführte Eckverbindungen mit Uberplattungen (13,13') an den Stabenden
versehen sind, die im Schnittpunkt der Stabachsen an jeder Eckverbindung durch einen
in eine Bohrung (14, 14') der Überplattungen eingefügten zylindrischen Dübel (15,15')
winkelgerecht fixiert werden.
5. Bausatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Eckverbindung einer
Wandkonstruktion mit den Bauteilen vernagelbare nichttragende Eckständerbauteile (25,
25', 40, 41) vorgesehen sind.
1. A construction set for erecting a wall construction of glued laminated, bar-shaped
structural timber members (1 to 4) which are connected to each other in a conformal,
positive and loadtrans- mitting manner by cooperating mortices and tenons for a horizontally
(sill (1), purlin (2), ledge (4)) and vertically (post (3)) extending arrangement
with structural modules (center-to-center distances) which are independently variable
of each other in the two directions of the coordinates, characterized in that for
each connection between two structural timber members two identically formed cylindrical
dowels (6, 6', 7, 7', 9) are provided as mortices, and holes (8,10,11,11'), which
are arranged in pairs, are provided as tenons.
2. The construction set according to claim 1, characterized in that, when being compared
with each other, the structural timber members (1 to 4) have not more than two, differently
dimensioned rectangular cross-sections (1' to 4') with an identical edge measurement.
3. The construction set according to claim 1 or 2, characterized in that the faces
of the structural timber members (1 to 4) are made even and rectangular with regard
to the respective bar axis by machine cutting same to length.
4. The construction set according to any of claims 1 to 3, characterized in that the
structural timber members (1, 2) that are intended for a horizontally extending arrangement
are provided with flattenings (13, 13') at the bar ends for corner connections made
under any angle, said flattenings being conformally fixed in the point of intersection
of the bar axes at each corner connection by a cylindrical dowel (15,15') inserted
into a hole (14,14') of the flattenings.
5. The construction set according to claim 4, characterized in that non-load bearing
structural corner post members (25, 25', 40, 41) which are adapted to be nailed to
the structural members are provided for each corner connection of a wall construction.
1. Ensemble de construction pour le montage d'une construction murale d'éléments préfabriqués
(1 à 4) sous forme de barre, en planches laminées collées, qui sont conjoints l'un
avec l'autre conformément pour un blocage géometrique et pour transmettre des forces,
en formant un système horizontal [sablière (1), sablière supérieure (2), entretoise
(4)] et vertical [montant (3)] avec des modules de construction (entraxes) variables
indépendamment l'un de l'autre dans les deux directions des coordonnées, au moyen
des tenons et mortaises coopérants, caractérisé en ce que deux tourillons (6,6', 7,7',
9) cylindriques, en forme identique, sont pourvus comme tenons, et que des alésages
(9, 10, 11, 11') sont pourvus par paires comme mortaises pour chaque raccord entre
deux éléments préfabriqués en bois.
2. Ensemble de construction selon la Revendication 1, caractérisé en ce que lesdits
éléments préfabriqués en bois (1 à 4) ne présentent plus que deux sections rectangulaires
des dimensions différentes (1' à 4') à mesure d'arête identique.
3. Ensemble de construction selon la Revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les
surfaces frontales desdits éléments préfabriqués (1 à 4) sont tronçonnés mécaniquement
en forme plan et rectangulaire relativement à l'axe de barre respective.
4. Ensemble de construction selon quelconque des Revendications 1 à 3, caractérisé
en ce que lesdits éléments préfabriqués en bois (1, 2), destinés à une disposition
horizontale, sont pourvus des assemblages angulaires à mi-bois (13, 13') aux extrémités
des barres, formés à un angle quelconque, lesdits assemblages à mi-bois étant fixés
à l'équerre au point d'intersection des axes de barre à chaqun des assemblages angulaires,
au moyen d'un tourillon cylindrique (15, 15') inséré dans un alésage (14, 14') desdits
assemblages à mi-bois.
5. Ensemble de construction selon la Revendication 4, caractérisé en ce que des éléments
non- porteurs de poteau d'angle (25, 25', 40, 41 qui ne se peuvent fixer auxdits éléments
préfabriqués par clouage, sont pourvus pour chaque assemblage angulaire d'une construction
murale.