(19)
(11) EP 0 230 904 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
07.12.1988  Patentblatt  1988/49

(21) Anmeldenummer: 87100378.6

(22) Anmeldetag:  14.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F17C 1/12, F17C 13/12

(54)

Flaschenbündel

Bottle bundle

Faisceau de bouteilles


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR LI NL

(30) Priorität: 23.01.1986 DE 3601886

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.08.1987  Patentblatt  1987/32

(73) Patentinhaber: Linde Aktiengesellschaft
65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Hetzer, Friedrich, Dipl.-Ing.
    D-8023 Pullach (DE)

(74) Vertreter: Schaefer, Gerhard, Dr. 
Linde Aktiengesellschaft Zentrale Patentabteilung
82049 Höllriegelskreuth
82049 Höllriegelskreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
US-A- 2 327 628
US-A- 2 650 206
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Flaschenbündel zur Lagerung und zum Transport von Gasen mit mindestens zwei gastechnische Einrichtungen und Gasbehälter aufweisenden Flaschen und einer Abdeckung, die die gastechnischen Einrichtungen von den Gasbehältern trennt.

    [0002] Gemäss der DE-A-3 042 944 ist es bekannt, Gasflaschen, zusammengefasst in Bündeln, so in eine Kapsel einzubauen, dass sich im Inneren der Kapsel ausschliesslich gasdichte Teile der Gasflaschen befinden, während die Gasentnahmevorrichtungen und Gasfüllstellen ausserhalb der Kapsel angeordnet sind. Zweck dieser Kapsel ist, die Flaschen mit geringerem Energiekostenaufwand auf einer bestimmten Temperatur zu halten, jedoch bietet eine derartige Kapsel mit einem Flaschenbündel im Falle einer Überhitzung im Bereich der gastechnischen Einrichtungen keinen ausreichenden Schutz für die Gasbehälter gegen Hitzeeinwirkung von aussen.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Flaschenbündel anzugeben, bei dem die Flaschen in hohem Masse gegen Hitzeeinwirkungen von aussen geschützt sind.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Abdeckung zumindest teilweise aus einem Wärmeschutzmaterial besteht, das sich unter Wärmeeinfluss aufbläht und schlecht wärmeleitend wird.

    [0005] Erfindungsgemäss wird das Flaschenbündel, das aus Gasflaschen besteht, die mit brennbaren Gasen oder mit Gasen, die sich unter Hitzeeinwirkung leicht zersetzen können, gefüllt sind, so mit einer Abdekkung ausgerüstet, dass im Falle einer Überhitzung die Flaschen durch sich aufblähendes Wärmeschutzmaterial von der Hitzequelle abgeschirmt sind. Im Brandfall zeigt besonders die Verwendung von sogenanntem intumeszentem Material für die Abdeckung den Vorteil, dass sich das Abdeckungsmaterial aufbläht und somit einen Hitzeschild bildet. Intumeszenzmaterial entwickelt bei hohen Temperaturen einen Schaumstoff. Dieser Intumeszenzschaum ist gegenüber Flammen besonders widerstandsfähig. Der gefährliche und gefüchtete Zerknall von Gasflaschen bzw. die Zerstörung von zersetzbaren Gasen durch hohe Temperaturen kann praktisch ausgeschlossen werden.

    [0006] Vorteilhaft ist insbesondere die Verwendung von intumeszentem Material deswegen, weil es so geformt und angeordnet werden kann, dass einzelne Formstücke über jede Flasche durch entsprechende Bohrungen über ein Flaschenbündel gestülpt werden können und sich nur im Brandfall aufblähen. Das Intumeszenzmaterial hat den Vorteil, dass es leicht zu bearbeiten ist, was bei der Montage bei Flaschenbündeln eine Rolle spielt. Die Abdeckung ist entsprechend der Anordnung und Form der Flaschenbündel so zu installieren, dass die gastechnischen Einrichtungen sich gerade noch ausserhalb der Abdeckung befinden. Somit sind auch die Bedienung und die Montage der gastechnischen Ausrüstung bei der Gasfüllung und -entleerung nicht behindert.

    [0007] Im Gegensatz zu den herkömmlichen Methoden der Verwendung von wärmeisolierten Blechen bietet das intumeszente Material den Vorteil, dass das durch das beschichtete Blech zusätzlich auftretende Gewicht minimalisiert werden kann. Ein Trägermaterial und die damit verbundene Erhöhung des Bündelgewichtes entfällt.

    [0008] In einer vorteilhaften Variante der Vorrichtung kann sich das Wärmeschutzmaterial auch zwischen den einzelnen Flaschen des Bündels, vorzugsweise in deren Schulterbereich, befinden. Diese Ausgestatlung des Erfindungsgedankens findet besonders bei Trailer-Bündeln und beim Transport von Einzelbündeln Anwendung. Der Vorteil ist in dem niedrigeren Gewicht des Wärmeschutzmaterials bei gleichzeitig optimalem Schutz vor Hitzeeinwirkung von aussen zu sehen.

    [0009] Erfindungsgemäss ist es auch möglich, dass die Abdeckung des Flaschenbündels aus einem Trägerblech mit einer Beschichtung aus Wärmeschutzmaterial besteht. Diese Variante findet Anwendung in den Fällen, wo auf höhere Stabilität des Flaschenbündels und der Abdeckung zu achten ist.

    [0010] Im folgenden soll anhand schematischer Skizzen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Vorrichtung beschrieben werden.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 ein Schnittbild von zwei möglichen Anordnungen der erfindungsgemässen Vorrichtung,

    Fig. 2 eine Draufsicht von zwei möglichen Anordnungen der erfindungsgemässen Vorrichtung.



    [0012] In Figur 1 sind vier Flaschen 1 bis 4 dargestellt. Die Flaschen sind zu einem Flaschenbündel zusammengefasst.

    [0013] In den Figuren 1 und 2 sind zwei der möglichen Anordnungen der aus Wärmeschutzmaterial bestehenden Abdeckung gezeigt. Die Flaschenabdeckungen zu den Flaschen 1 und 2 in Figur 1, sowie den Flaschen 9 in Figur 2 sind massiv, was bedeutet, dass das Wärmeschutzmaterial innen an die Flaschenform angepasst ist, aber nach aussen lückenlos mit den benachbarten Flaschenabdeckungen in Berührung steht. Somit ist der Zwischenraum zwischen den einzelnen Flaschen ab dem Schulterbereich der Flaschen aufwärts, aber nur bis zur Höhe der Ankoppelung der gastechnischen Einrichtungen 6, 7, 8 an die Flaschen mit Wärmeschutzmaterial vollständig ausgefüllt. Die Abdeckung 5 ist so montiert, dass lediglich die Flaschenkörper 1 und 2 abgedeckt sind, während die jeweiligen gastechnischen Einrichtungen, bestehend aus Flaschenventil 6 und Schläuche 7 sowie die gesamte Verrohrung 8 ausserhalb der Abdeckung angeordnet sind. Von oben gesehen, kann die Abdeckung, wie die Anordnung 9 in Figur 2 zeigt, eine quadratische Aussenform haben.

    [0014] Die zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung wird in Figur 1 anhand der Flaschen 3 und 4 und in Figur 2 durch die Flaschen 10 dargestellt. Die Abdeckung 11 aus Wärmeschutzmaterial bildet eine Art Haube mit überall gleicher Dicke um den oberen Bereich der Flaschen, also zwischen Schulterbereich und der Verbindungstelle mit den gastechnischen Einrichtungen 6, 7, 8. Aus der Draufsicht auf das Flaschenbündel 10 in Figur 2 erkennt man, dass es in diesem Fall noch kleine Lücken zwischen den Flaschenabdeckungen gibt.

    [0015] Im Falle eines Brandes im Bereich der gastechnischen Ausrüstungen bläht sich die aus Intumeszenzmaterial bestehende Abdeckung auf und verhindert eine Erwärmung des Flaschenkörpers und somit des Gases, indem es erstens die Flaschen von den Flammen abschirmt, da es keine Zwischenräume zwischen den einzelnen Flaschen gibt, und zweitens, weil der Intumeszenzschaum resistent gegen Feuer ist.


    Ansprüche

    1. Flaschenbündel zur Lagerung und zum Transport von Gasen mit mindestens zwei gastechnische Einrichtungen und Gasbehälter aufweisenden Flaschen und einer Abdeckung, die die gastechnischen Einrichtungen von den Gasbehältern trennt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung zumindest teilweise aus einem Wärmeschutzmaterial besteht, das sich unter Wärmeeinfluss aufbläht und schlecht wärmeleitend wird.
     
    2. Flaschenbündel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung entsprechend der Anordnung und Form der Gasbehälter und der gastechnischen Einrichtungen so geformt und angeordnet ist, dass sich die Gasentnahme- und Gasfüllstellen gerade noch oberhalb der Abdeckung befinden.
     
    3. Flaschenbündel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Wärmeschutzmaterial in den Zwischenräumen zwischen den einzelnen Flaschen, zumindest jedoch im Schulterbereich der Flaschen, befindet.
     
    4. Flaschenbündel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung ein mit dem Wärmeschutzmaterial beschichtetes Trägerblech ist.
     


    Claims

    1. An assembly of bottles for the storage and transportation of gases comprising at least two bottles having gas-engineering devices and gas containers, and a covering which separates the gas-engineering devices from the gas containers characterised in that the covering at least partially comprises a lagging material which becomes inflated under the influence of heat and becomes a poor conductor of heat.
     
    2. An assembly of bottles according to claim 1, characterised in that the covering is so shaped and arranged, corresponding to the arrangement and shape of the gas containers and the gas-engineering devices, that the gas discharge and gas filling means are disposed just above the covering.
     
    3. An assembly of bottles according to claim 1 or 2, characterised in that the lagging material is disposed in the spaces between the individual bottles, but at least in the shoulder region of the bottles.
     
    4. An assembly of bottles according to one of claims 1 to 3, characterised in that the covering is a carrier plate covered with the lagging material.
     


    Revendications

    1. Cadre de bouteilles pour le stockage et le transport de gaz avec au moins deux bouteilles comportant des dispositifs de technique gazière et des conteneurs de gaz, et avec un recouvrement qui sépare les dispositifs de technique gazière des conteneurs de gaz, cadre de bouteilles caractérisé en ce que le recouvrement est constitué, tout au moins en partie, par un matériau calorifuge qui gonfle sous l'action de la chaleur et devient mauvais conducteur de celle-ci.
     
    2. Cadre de bouteilles selon la revendication 1, caractérisé en ce que le recouvrement est façonné et disposé de façon correspondante à la forme et à la disposition des conteneurs de gaz et des dispositifs de technique gazière, de sorte que les emplacements de prélèvement de gaz et de remplissage en gaz se trouvent nettement au-dessus du recouvrement.
     
    3. Cadre de bouteilles selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le matériau calorifuge se trouve dans l'espace intermédiaire entre les différentes bouteilles, toutefois au moins dans la zone d'épaulement des bouteilles.
     
    4. Cadre de bouteilles selon une des revendication 1 à 3, caractérisé en ce que le recouvrement est une tôle porteuse revêtue du matériau calorifuge.
     




    Zeichnung