[0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine Walze für Druckmaschinen, Kopierer, Film- und
Fotoentwicklungsmaschinen oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In Druckmaschinen, Kopierern oder dergleichen werden Walzen für vielfältige Zwecke
eingesetzt, so auch mit dem Ziel, Feuchtigkeit zu fördern. Dies geschieht beispielsweise
bei Waschwalzen in Druckmaschinen. Sie bringen eine benzinöse Waschflüssigkeit auf
das Drucktuch. Eine andere Einsatzweise sind die Feuchtwerke bei Offsetmaschinen.
Während bei Waschwalzen reines Gummi- oder gummiartiges Material verwendet wird,
werden Feuchtwalzen normalerweise mit einem feuch tigkeitsaufsaugenden Stoff oder
Kunststoffüberzug versehen.
[0003] In beiden Fällen weisen die feuchtigkeitsfördernden Walzen nicht unerhebliche Nachteile
auf. Bei Waschwalzen besteht die Gefahr, daß zu viel Waschflüssigkeit mitgenommen
wird und das Drucktuch zu feucht wird. Außerdem besteht die Gefahr, daß Waschflüssigkeit
in die Umgebung verspritzt wird. Bei Feuchtwalzen in Offsetdruckmaschinen besteht
die Gefahr, daß sich Farbe am Überzug aufbaut, so daß eine unregelmäßige Wasserführung
die Folge ist. Ein Farbaufbau macht den Austausch des textilen Überzugs notwendig.
Die entsprechenden Montagearbeiten sind aufwendig und bedingen den Stillstand der
Maschine.
[0004] Der Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Walze für Druckmaschinen, Kopierer,
Film- und Fotoentwicklungsmaschinen oder dergleichen zu schaffen, die eine definierte
Flüssigkeitsführung gestattet und gegebenenfalls leicht gereinigt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Bei der neuerungsgemäßen Walze wird in üblicher Weise eine geeignete Gummimischung
verwendet, wobei die Zusammensetzung bzw. ihre physikalischen Eigenschaften vom Einsatz
zweck abhängen. Eine Waschwalze wird aus hoch abriebfestem relativ hartem Material
geformt, während eine Feuchtwalze aus weitaus weicherem Material hergestellt wird.
Dem elastomeren Material wird eine vorgegebene Menge an unbehandelten kurzen feinen
Kunststoffasern zugemischt. Der Anteil der Fasern beträgt nach einer Ausgestaltung
der Neuerung an der Gesamtmenge einer Mischung 2 bis 25 %. Bei Waschwalzen wird der
Anteil der Fasern im unteren Bereich und bei Feuchtwalzen im oberen Bereich liegen.
Die Fasern geben der Oberfläche einer Walze eine Struktur, die der Feuchtigkeitsführung
dienlich ist. Die Fasern sind relativ fein. Nach einer Ausgestaltung der Neuerung
beträgt ihr Durchmesser etwa zwischen 15 bis 30µ Dadurch wird ein kratzender Effekt
vermieden. Sie sind auch verhältnismäßig kurz, etwa im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm,
vorzugsweise im Bereich von 0,5 mm Länge. Dadurch stehen sie nur eine begrenzte Länge
aus der Walzenoberfläche vor und können ebenfalls keine nachteiligen Wirkungen verursachen.
[0007] Die beschriebene Faserzumischung hat eine feine bürstenartige Walzenoberfläche zur
Folge, die einerseits keine nachteiligen Wirkungen auf das Druckverfahren hat, andererseits
jedoch die gewünschte Flüssigkeitsführung gewährleistet. Der Grad der Flüssigkeitsführung
läßt sich im übrigen einstellen durch den Anteil der zugemischten Fasern.
[0008] Die neuerungsgemäße Walze hat auch noch den Vorteil, daß sie gereinigt werden kann.
Kommt es in einer Offsetdruckmaschine zu einer Farbabgabe auf die Feuchtwalze, kann
der Bedienungsmann die Farbe ohne weiteres entfernen, ohne daß ein Ausbau der Walze
erforderlich ist. Selbst der Ausbau der Walze läßt sich jedoch innerhalb relativ
kurzer Zeit bewerkstelligen, so daß nur eine minimale Unterbrechungszeit in der Produktion
entsteht. Die neuerungsgemäße Walze kann auch abgearbeitet werden, beispielsweise
durch Schleifen oder dergleichen, ohne daß sich an der Eigenschaft ihrer wasserführenden
Oberfläche etwas ändert. Dies liegt daran, daß die Fasern insgesamt der Mischung für
die Walze zugesetzt und nicht etwa nur der Walzenoberfläche zugeordnet sind.
[0009] Als Fasern werden geeignete Kunststoffasern verwendet, die völlig unpräpariert sein
können. Damit jedoch eine wirksame Verbindung mit dem elastomeren Material der Walze
erfolgt, wird der Mischung ein Harz oder eine harzähnliche Substanz zugefügt. In besonders
vorteilhafter Weise sind die Fasern aus Polyamid.
[0010] Es ist an sich bekannt, Gummimischungen für Schläuche, Transportbänder oder dergleichen
Kunststoffasern zuzumischen. Dies geschieht in der Absicht, die Festigkeit des Materials
zu verbessern.
[0011] Die Neuerung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Offsetdruckmaschine.
Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf eine Feuchtwalze der Maschine nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt vergrößert einen Teilschnitt der Feuchtwalze nach Fig. 2.
[0012] Die Offsetdruckmaschine nach Fig. 1 weist in bekannter Weise einen Formzylinder 10,
einen mit einem Gummituch bespannten Übertragungszylinder 11, einen Druckzylinder
12, Farbwalzen 13 sowie Feuchtwalzen 14 auf. Zu bedruckendes Papier 15 wird zwischen
Übertragungszylinder und Druckzylinder geführt.
[0013] In Fig. 2 ist eine Feuchtwalze 14 zu erkennen. Sie besteht aus einer Gummimischung
aus natürlichem oder Nitrilkautschuk vorgegebener Härte. Dieser Gummimischung sind
Polyamidfasern einer Länge von etwa0,5 mm und einem Durchmesser von 15 bis 30 µ zugemischt.
Ihr Anteil an der Gesamtmaterialmenge beträgt etwa 15 %. Die Fasern sind in Fig.
2 bei 16 angedeutet. Sie stehen etwas über die Oberfläche vor, wie sich au Fig. 3
ergibt. Das Herausstehen wird naturgemäß durch ihre Länge begrenzt. Die Feuchtwalzen
des beschriebenen Aufbaus gewährleisten eine optimale Flüssigkeitsführung, wobei
diese abhängt vom Anteil der zugemischten Fasern. Kommt es gegebenenfalls zu einem
Farbauftrag auf den Feuchtwalzen 14, können diese relativ einfach und rasch gereinigt
werden.
[0014] Die beschriebene Walze ist nicht beschränkt auf ihren Einsatz in Druckmaschinen
oder dergleichen, sondern kann überall dort verwendet werden, wo Feuchtigkeit bzw.
Flüssigkeit mit Hilfe einer Walze auf einen anderen Gegenstand übertragen werden
soll.
1. Walze für Druckmaschinen, Kopierer, Film- und Fotoentwicklungsmaschinen oder dergleichen
zur Führung einer Flüssigkeit, die aus einer vulkanisierbaren Mischung eines elastomeren
Materials aufgebaut ist und deren Mantelfläche gegebenenfalls mit einer besonderen
Flüssigkeit führenden Struktur versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Material
kurze feine unbehandelte Kunststoffasern (16) und als Kupplungsmedium ein Harz oder
eine harzähnliche Substanz zugemischt ist.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Fasern an der
Gesamtmenge einer Mischung 2 bis 25 % beträgt.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (16) einen
Durchmesser von etwa 15 bis 30 µ aufweisen.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern
eine Länge von 0,2 bis 0,8 mm, vorzugsweise von etwa 0,5 mm aufweisen.
5. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern
(16) aus Polyamid sind.