(19)
(11) EP 0 293 553 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.12.1988  Patentblatt  1988/49

(21) Anmeldenummer: 88101917.8

(22) Anmeldetag:  10.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A44C 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 30.05.1987 DE 3718256

(71) Anmelder:
  • Wittek, Margarete
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Maune, Heinrich
    D-8520 Erlangen (DE)

(72) Erfinder:
  • Aue, Alfred A., Dipl.-Ing.
    D-8500 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einschiessen von Ohrsteckern in Ohrläppchen


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Einschießen von Ohrsteckern in Ohrläppchen umfassend einen Lauf (4) mit einem Griff (3), wobei in dem Lauf (4) ein gegen eine durch einen Auslösehebel (24) auslösbare Feder spannbarer Bolzen (19) angeordnet ist, sowie Halteeinrichtungen (32, 33), an welchen vor dem Laufende ein Ohrstecker und im Abstand hiervon mit diesem fluchtend ein Verschlußteil angeordnet werden können, ist zur Erzielung einer einfach handhabbaren, hohen hygienischen Anforderungen gerecht werdenden Ausgestal­tung vorgesehen, daß die Halteeinrichtungen Befestigungs­einrichtungen für die lösbare Befestigung von den Steckern (36) bzw. das Verschlußteil (37) tragenden Halteteilen (32,33) aufweisen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Einschießen von Ohrsteckern in Ohrläppchen umfassend einen Lauf mit einem Griff, wobei in dem Lauf ein gegen eine durch einen Auslösehebel auslösebare Feder spannbarer Bolzen angeordnet ist, sowie Halteeinrich­tungen, an welchen vor dem Laufende ein Ohrstecker und im Abstand hiervon mit diesem fluchtend ein Ver­schlußteil angeordnet werden können, wobei die Halteein­richtungen Befestigungseinrichtungen für die lösbare Befestigung von den Stecker bzw. das Verschlußteil tragenden Halteteilen aufweisen.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist z.B. aus der US-PS 4 o2o 848 bekannt. Bei dieser wie auch bei anderen herkömmlicherweise benutzten Vorrichtungen sind die Halteeinrichtungen für den Ohrstecker und das Verschluß­teil integraler Bestandteil der Einschießvorrichtung. Ohrstecker und Verschlußteil werden dabei zwar teilweise auch jetzt schon steril verpackt, jedoch ist beim Entnehmen dieser Teile aus der Verpackung und beim Einsetzen in die Halteeinrichtungen an der Ein­schießvorrichtung eine intensive manuelle Manipulation erforderlich, was dazu führt, daß bereits zu diesem Zeitpunkt Bakterien auf den Ohrstecker und das Verschluß­teil übertragen werden können, welche dann naturgemäß unmittelbar in die offene Wunde des Ohrlochs gelangen und nicht selten zu Entzündungen, zuweilen sogar zu schwerwiegenden Erkrankungen führen.

    [0003] Eine noch weitaus größere Gefahr ist allerdings durch den Umstand bedingt, daß die Halteeinrichtungen dem Ohrläppchen, welches durchschossen werden soll, unmit­telbar anliegen, so daß sie auch mit beim Durchschießen gegebenenfalls austretendem Blut in direkten Kontakt gelangen. Auch dies ist unter bakteriologischen Gesichts­punkten im Hinblick auf die mögliche Übertragung von Hepatitiserregern und dgl. nicht wünschenswert. Vor allem aber ist hierin im Hinblick auf die neuesten Erkenntnisse betreffend die Übertragung der Immunschwä­chekrankheit Aids ein ganz erheblicher Risikofaktor zu sehen, da die bekannten Risikogruppen in besonderem Maße auch als Zielgruppe für die Anwendung von Vorrich­tungen der in Betracht stehenden Art in Betracht kommen.

    [0004] Aus der gattungsgemäßen US-PS 5 o3o 5o7 ist es bekannt, Ohrstecker und Verschlußteil in getrennten Halteeinrich­tungen unterzubringen, welche jeweils gesondert aus der Verpackung entnommen und in die Schießvorrichtung eingesetzt werden. Hierbei besteht eine ganz erhebliche Gefahr, daß die dem Ohrläppchen zugewandten Abschnitte dieser Teil mit den Fingern berührt werden. Außerdem können die danach verwendeten Halteteile mehrfach verwendet werden, so daß bei nicht sachgerechter Handhabung Ohrstecker ohne vorhergehende sterile Aufbewahrung und Handhabung eingeschossen werden können. Letztendlich muß bei der vorbekannten Vorrichtung zur Durchführung der Einschußbewegung das die Ohrstecker­teile tragende Teil der Vorrichtung am Ohrläppchen angesetzt und dann ein relativ hierzu verschiebbares Teil manuell relativ dazu linear bewegt werden, um den Ohrstecker in das Ohrläppchen einzudrücken. Auf diese Weise ein exaktes und genaues Zielen nicht möglich und eine derartige Prozedur wird sowohl von der Person, welcher der Ohrstecker eingesetzt werden soll als auch von der Bedienungsperson als unangenehm empfunden.

    [0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei einfacher und problem­loser Handhabbarkeit eine auch strengen hygienischen Anforderungen gerecht werdende Ausgestaltung erzielt wird, wobei zudem ein sehr gezieltes, schmerzfreies Einschießen ermöglicht werden soll.

    [0006] Diese Aufgabewird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verschlußteil und der Ohrstecker jeweils auf derart ineinander steckbaren, gegeneinander ver­schiebbaren halteteilen angeordnet, daß die dem Ohrläpp­chen zugewandten Flächen von Verschlußteil und Ohrstecker von außen bei der Entnahme aus der Verpackung und beim Positionieren in der Vorrichtung einen so geringen Abstand zueinander aufweisen, daß diese Flächen nicht berührt werden können, daß die Halteteile aber nach dem Einsetzen in die Vorrichtung auf einen wählbaren Abstand entsprechend der Dicke des jeweiligen Ohrläpp­chens einstellbar sind.

    [0007] Diese Konzeption ermöglicht es, die einsetzbaren Halteteile als Wegwerfartikel auszugestalten, so daß absolut sichergestellt ist, daß mit dem zu durch­stechenden Ohrläppchen in Berührung kommende Teile nur einmal verwendet werden. Auf diese Weise wird erreicht, daß auch dann, wenn die Vorrichtung von medizinisch nicht geschultem Hilfspersonal, wie z.B. in Juweliergeschäften, gehandhabt wird, absolut hygie­nische Verhältnisse gewährleistet sind, ohne daß es besondere Vorkehrungen bedarf. Die in Betracht stehenden Halteteile können als Teile der für Ohr­stecker und Verschlußteil ohnehin erforderlichen Verpackung ausgebildet sein, so daß es dementspre­chend möglich ist, diese aus der Verpackung zu nehmen, ohne daß sie von der handhabenden Person auch nur geringfügig berührt würden. Neben den auf der Hand liegenden bakteriologischen Vorteilen wird hierdurch aus das mühsame Plazieren dieser Teile in bekannten Halteeinrichtungen vermieden.

    [0008] Insbesondere wird erreicht, daß die dem Ohrläppchen zugewandten Flächen der Ohrsteckerteile bzw. des Verschlußteils beim Einsetzen dieser steril verpackten Teile nicht berührt werden, weil diese in einem engen Abstand zueinander stehen. Erst nach dem erfolgten Einsetzen in die Vorrichtung werden die Halteteile auseinandergezogen und der Abstand von Verschlußteil und Ohrstecker wird der Dicke des zu durchstechenden Ohrläppchens angepaßt.

    [0009] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß der Abstand des einen Halteteils relativ zu dem anderen Halteteil mittels eines Griffteils in Form eines durch eine Feder beaufschlagten Abzugbügels veränderbar ist.

    [0010] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß zum Spannen ein Griffteil und ein Laufteil relativ zu dem Griff und dem Lauf verschiebbar gelagert sind. Hierdurch steht zum Spannen das relativ großflächige Griffteil zur Verfügung, so daß der Spannvorgang auch von Frauen leicht durchgeführt werden kann.

    [0011] Das längsverschiebbare Laufteil ermöglicht es, daß die Befestigungseinrichtung für das Halteteil des Verschlußteils an dem Laufteil angeordnet ist. Hierdurch steht zum Aufstecken der Halteteile ein relativ großer wechselseitiger Abstand zur Verfügung, so daß eine ungehinderte, bequeme Handhabung möglich ist.

    [0012] Günstigerweise kann das Halteteil für den Stecker eine seitliche Nut zur axialen Fixierung in Längsrich­tung des Laufes aufweisen, welche in eine korrespondie­rende Hinterschneidung am Laufende eingreift.

    [0013] Mit Vorteil ist weiterhin vorgesehen, daß das Halteteil des Steckers federelastische, an diesem anliegende Halteschenkel derart aufweist, daß diese den Stecker während der Lagerung, des Transports und beim Positio­nieren festhalten, beim Ausdrücken des Steckers aber über die Elastizitätsgrenze deformiert und abgebrochen werden. Hierdurch wird gewährleistet, daß der Stecker eine exakt definierte Abschußposition einnimmt und trotzdem leicht und definiert aus dem Halteteil gelöst werden kann. Andererseits wird hierdurch auch erreicht, daß eine inkorrekte, den hygienischen Anforderungen nicht gerecht werdende Mehrfachverwendung der Halteteile unterbunden wird.

    [0014] Mit besonderem Vorteil sind die Halteteile für Stecker und/oder Verschlußteil aus Kunststoff, insbesondere Zelluloseacetat, hergestellt. Dementsprechend lassen sich diese Teile als kostengünstige Wegwerfartikel ausbilden. Durch die Verwendung von transparentem Material wird außerdem eine exakte Positionierung vor dem Abschießen ermöglicht.

    [0015] Das Vorderende des Bolzens kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung gummiartig ausgebildet sein. Diese gummiartige Vorderteil greift in das Halteteil für den Stecker ein und drückt diesen präzise heraus.

    [0016] Der Bolzen kann eine erste Ringschulter zum Eingriff eines mit dem verschiebbaren Griff- bzw. Laufteil verbundenen, federbeaufschlagten Spannbolzens aufweisen.

    [0017] Weiterhin kann der Bolzen eine zweite Ringschulter zum Eingriff eines griffseitigen Sperrbolzens tragen. Der Spannbolzen nimmt den Bolzen beim Zurückschieben des Griff- bzw. Laufteils mit, wobei in der Endstellung dann der Sperrbolzen einrastet. In dieser Stellung ist der Bolzen doppelt gesichert, indem an ihm sowohl der Sperr- als auch der Spannbolzen angreifen.

    [0018] Vorteilhafterweise ist an dem Griff oder Lauf ein Auslösehebel angeordnet, der in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung des Laufes betätigbar ist. Hierdurch ist es möglich, mit der einen Hand die Vorrichtung am Griff zu halten und mit der anderen Hand den Auslöse­hebel derart zu betätigen, daß ein Verrutschen durch den Auslösevorgang oder während desselben vermieden wird. Hierdurch ist also eine sehr hohe Treffgenauigkeit erreichbar.

    [0019] Günstigerweise ist beidseitig an der Vorrichtung ein Auslösehebel angeordnet. Damit kann sie von Links- und Rechtshändern gleichermaßen bequem gehandhabt werden.

    [0020] Der Auslösehebel kann auf einen den Sperrbolzen und den Spannbolzen mitnehmenden Schwenkhebel wirken, wodurch beide gleichzeitig in Außereingriffstellung gebracht werden und der eigentliche Schieß-Bolzen freigegeben wird.

    [0021] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfin­dung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Dabei zeigen

    Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt der Vorrichtung,

    Fig. 2 einen Schnitt durch das Halteteil für den Ohrstecker,

    Fig. 3 teilweise geschnitten, teilweise perspektivisch die Zuordnung des Verschlußteils zu einem in seinem Halteteil befindlichen Stecker,

    Fig. 4 teilweise in Seitenansicht, teilweise geschnitten ein Verschlußteil auf dem zugehörigen Halteteil,

    Fig. 5a bzw. b bzw. c eine Stirnansicht bzw. Seitenansicht bzw. Aufsicht des Halteteils für den Ohrstecker, und

    Fig. 6a bzw. b bzw. c eine Seitenansicht bzw. Stirnansicht bzw. Aufsicht des Halteteils für das Verschluß­teil.



    [0022] Eine in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung umfaßt zwei Gehäuseschalten 1, welche durch eine Schraube 2 miteinander verbunden sind und einen Griffe 3 sowie einen Lauf 4 ausbilden. In einer Ausnehmung 5 ist ein Griffteil 6 mit einem parallel zum Lauf verlaufenden Laufteil 7 in Richtung des Pfeils 8 verschiebbar gelagert, wobei die in Fig. 1 rechte Endlage dort strichpunktiert eingezeichnet ist.

    [0023] Im Lauf 4 ist ein Schießbolzen 9 mittels einer Führung 1o geführt. An der Rückseite des Bolzens 9 liegt eine Schraubenfeder 11 einerseits an einer Innenwand 12 des Laufs 4 und andererseits an einer Ringschulter 13 eines hülsenartigen Abschnitts 14 mit größerem Durch­messer des Bolzens 9 an.

    [0024] Am Vorderende des Hülsenabschnitts 14 ist ebenfalls eine Ringschulter 15 ausgebildet, welche als Anschlag für einen Sperrbolzen 16 dient, welcher an dem Bolzen 9 zwischen dem Hülsenabschnitt 14 und einem zweiten Hülsenabschnitt 17 mit vergrößertem Durchmesser anliegt. An der Vorderseite des zweiten Hülsenabschnitts 17 ist eine Ringschulter 18 ausgebildet, welche als Anschlag für einen Spannbolzen 19 dient. Der Sperr­bolzen 16 und der Spannbolzen 19 sind jeweils an Ausnehmungen 2o bzw. 21 geführt und werden durch Schraubenfeder 22 bzw. 23, welche sich gegen den Boden dieser Ausnehmungen 2ο, 21 abstützen, nach oben gegen den Bolzen 9 gedrückt.

    [0025] Am Übergangsbereich zwischen Griff 3 und Lauf 4 ist beiderseits des Laufes 4 ein Auslösehebel 24 angeordnet, welcher in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung des Laufs 4 - wie durch den Pfeil 25 angegeben - betätigbar ist. Hierdurch wird ein Schwenkhebel 26 betätigt, welcher um eine Schwenkachse 27 verschwenkbar gelagert ist und - wie im einzelnen nicht dargestellt - den Sperrbolzen 16 und den Spannbolzen 19 nach unten drückt und auf diese Weise den Bolzen 9 freigibt. An der Vorderseite des Bolzens 9 ist ein gummiartiger Abschnitt 28 ausgebildet, der im Falle des Auslösens durch eine Art Mündungsöffnung 29 im Lauf 4 austritt.

    [0026] Zum Spannen wird das Griffteil 6 in Richtung des Pfeils 8 gegen die Kraft einer Schraubenfeder 30, welche auf das Griffteil 6 wirkt und parallel zu der Schraubenfeder 11 liegt, bewegt, wobei der Bolzen 9 über den Spannbolzen 19 und die Ringschulter 18 des Hülsenabschnitts 17 mitgenommen wird bis der Sperr­bolzen 16 vom dem Hülsenabschnitt 14 abgleitet und vor der Ringschulter 15 einrastet.

    [0027] Vor der Mündungsöffnung 29 ist ein Halteteil 32 für einen Ohrstecker 36 aufgesteckt. Dabei greift eine Nut 35 bzw. ein durch dieser ausgebildeter Abschnitt 50 in eine Hinterschneidung 45 im Bereich der Mündungs­öffnung 29 ein, so daß das Halteteil 32 auch axial festgelegt ist.

    [0028] Ein Halteteil 33 für das Verschlußteil 37 wird mittels an seiner Unterseite angebrachter Zapfen 34 in eine Schiene 31 eingesetzt, welche in Richtung des Pfeiles 8 über das Griffteil 6 hin und herbeweglich ist.

    [0029] In Fig. 3 ist zu der Darstellung in Fig. 1 veranschau­licht, wie ein Stecker 36 in dem zugehörigen Halteteil 32 relativ zu einem Verschlußteil 37 gehalten ist.

    [0030] Dabei wird insbesondere auch in Verbindung mit Fig. 2 deutlich, daß das Halteteil 32 elastische Schenkel 38 aufweist, welche den Stecker einerseits definiert und zentriert halten, andererseits aber auch ein sauberes, zielgerichtetes Austreten des Steckers 36 in Richtung auf die Bohrung 39 des Verschlußteils 37 ermöglichen, wenn der gummiartige Abschnitt 28 auf den Kopf 4o in die Ausnehmung 41 des Halteteils 32 eintretend trifft.

    [0031] In Fig. 4 ist veranschaulicht, wie das Verschlußteil 37 auf seinem zugehörigen Halteteil 33 angeordnet ist.

    [0032] Aus dem Vorstehenden wird auch deutlich, daß die Halteteile 33 und 32 zusammen mit dem Verschlußteil 37 une dem Stecker 36 in einer sterilisierten Verpackung untergebracht werden können und zusammen mit den Halteteilen auf die Vorrichtung aufsetzbar sind, ohne daß es zu irgendwelchen direkten Berührungen durch die Bedienungsperson kommt, wobei der gesamte Vorgang mühelos abläuft. Die Halteteile werden nach dem Gebrauch weggeworfen, wobei beim Anlegen der Vorrichtung an das Ohrläppchen ausschließlich diese Teile mit diesem in Kontakt gelangen.

    [0033] Aus den Detaildarstellungen in den Fig. 5 und 6 in Verbindung mit Fig. 1 wird insbesondere deutlich, daß die Halteteile 32 und 33 ineinandergesteckt vorrätig gehalten und verpackt werden können, so daß der Abstand der dem Ohrläppchen zugewandten Stirnflächen 51 und 52 der Halteteile 32 bzw. 33 (Abstand d) so klein gehalten werden kann, daß ein Berühren der verpackten Ohrsteckerteile während des Einsetzens der Halteteile 32, 33 in die Vorrichtung nicht möglich ist. In diesem Zustand ist das sich längserstreckende Fußteil 53 des Halteteils 33, welches im Querschnitt schwalben­schwanzförmig ausgebildet ist, in eine korrespondierend schwalbenschwanzförmig ausgestaltete Ausnehmung 54 des Halteteils 32 für den Ohrstecker 36 eingeschoben. Es wird hierdurch eine problemlose Handhabung der gesamten Anordnung möglich. Beim Einsetzen dieser Anordnung wird das Griffteil 6 gegen die Wirkung der Feder 3o gespannt, so daß einerseits das Teil 5o in die Hinterschneidung 45 im Bereich der Mündung 29 eingesetzt und andererseits die Vorsprünge 34 in die entsprechenden Ausnehmungen in der Schiene 31 eingesetzt werden können. Wird nun das Griffteil 6 losgelassen, wird zwar das Halteteil 32 für den Ohr­stecker 36 im Bereich der Mündungsöffnung 29 festegehal­ten, andererseits wird aber das Halteteil 33 für das Verschlußteil 37 zusammen mit der Schiene 31, welche mit dem Griffteil 6 verbunden ist, in Fig. 1 nach rechts geschoben, bis nun ein so großer Abstand D erreicht ist, welcher das Ansetzen der Pistole an einem Orläppchen ermöglicht, wobei der Abstand D sehr exakt auf die Dicke des jeweiligen Ohrläppchens eingestellt werden kann. Aufgrund der Transparenz der Halteteile 32 und 33 ist trotzdem ein sehr exaktes Positionieren möglich. Die einmal eingestellte Schießpo­sition wird dann auch nicht mehr beim Schießen unabsicht­lich verändert, weil der Bolzen 9 durch eine Bewegung der Auslösehebel 24 in Richtung des Pfeils 25 ruckfrei und ohne Kraftaufwand ausgelöst werden kann.

    [0034] Aus Fig. 2 und 3 wird deutlich, daß nach dem erfolgten Einschießen des Ohrsteckers 36 die den Ohrstecker 36 in der Verpackung und beim Positionieren haltenden Federschenkel 38 des Halteteils 32 weit zurückgebogen werden, wobei aufgrund einer Einkerbung 56 dafür gesorgt ist, daß bei der abrupten Ausstoßbewegung des Ohrsteckers 38 diese federelastischen Schenkel 32 abbrechen, so daß in ein nicht mehr hygienisches Halteteil 32 danach nicht mehr erneut ein Ohrstecker eingesetzt werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einschießen von Ohrsteckern in Ohrläppchen umfassend einen Lauf mit einem Griff, wobei in dem Lauf ein gegen eine durch einen Auslöse­hebel auslösbare Feder spannbarer Bolzen angeordnet ist, sowie Halteeinrichtungen, an welchen vor dem Laufende ein Ohrstecker und im Abstand hiervon mit diesem fluchtend ein Verschlußteil angeordnet werden können, wobei die Halteeinrichtungen Befestigungseinrich­tungen für die lösbare Befestigung von den Stecker bzw. das Verschlußteil tragenden Halteteilen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (37) und der Ohrstecker (36) jeweils auf derart ineinander­steckbaren, gegeneinander verschiebbaren Halteteilen (32, 33) angeordnet sind, daß die dem Ohrläppchen zugewandten Flächen von Verschlußteil (37) und Ohrstecker (36) von außen bei der Entnahme aus der Verpackung und beim Positionieren in der Vorrichtung einen so geringen Abstand (d) zueinander aufweisen, daß diese Flächen nicht berührt werden können, daß die Halteteile (32,33) aber nach dem Einsetzen in die Vorrichtung auf einen wählbaren Abstand (D) entsprechend der Dicke des jeweiligen Ohrläppchens einstellbar sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (D) des einen Halteteils (32) relativ zu dem anderen Halteteil (33) mittels eines Griffteils (6) in Form eines durch eine Feder (3o) beaufschlagten Abzugbügels veränderbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß zum Spannen ein Griffteil (6) und ein Laufteil (7) relativ zu dem Griff (3) bzw. dem Lauf (4) verschiebbar gelagert sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung für das Halteteil (33) des Verschlußteils (37) an dem Laufteil (7) angeordnet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (32) für den Stecker (36) eine seitliche Nut (35) zur axialen Festlegung an einer Hinterschneidung (45) am Lauf (4) aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (32) des Steckers (36) federelastische, an diesem anliegende Halteschenkel (38) derart aufweist, daß diese den Stecker (36) während der Lagerung, des Transports und beim Positionieren festhalten, beim Ausdrücken des Steckers (36) aber über die Elastizitätsgrenze deformiert und abgebrochen werden.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteteile (32, 33) für den Stecker (36) und/oder das Verschlußteil (37) aus Kunststoff, insbesondere transparentem Zellulose­acetat, hergestellt sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderende des Bolzens (9) gummiartig ausgebildet ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (9) eine erste Ringschulter (18) zum Eingriff eines mit dem verschieb­baren Griff- bzw. Laufteil (6 bzw. 7) verbundenen, federbeaufschalgten Spannbolzens (19) aufweist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (9) eine zweite Ringschulter (15) zum Eingriff eines griffseitigen Sperrbolzens (16) aufweist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1o, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Griff (3) oder Lauf (4) ein Auslösehebel (24) angeordnet ist, der in eine Richtung (25) senkrecht zur Längsrichtung des Laufes betätigbar ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichn­et, daß beidseitig ein Auslösehebel (24) angeordnet ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­net, daß der Auslösehebel (24) auf einen den Sperr­bolzen (16) und den Spannbolzen (19) mitnehmenden Schwenkhebel (26) wirkt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht