(19)
(11) EP 0 293 581 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.12.1988  Patentblatt  1988/49

(21) Anmeldenummer: 88106037.0

(22) Anmeldetag:  15.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05D 7/085, E05D 7/086
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI

(30) Priorität: 30.05.1987 DE 8707746 U

(71) Anmelder: Gretsch-Unitas GmbH Baubeschläge
D-71254 Ditzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Renz, Walter, Ing. grad.
    D-7257 Ditzingen (DE)
  • Engler, Hans
    D-7015 Korntal-Münchingen 2 (DE)

(74) Vertreter: Schmid, Berthold, Dipl.-Ing. et al
Kohler Schmid + Partner Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
D-70565 Stuttgart
D-70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwingflügellager


    (57) Damit ein mit Hilfe zweier Schwingflügellager (3 u. 4) an einem Blendrahmen (1) nacheinander um zwei zueinander parallele hori­zontale Drehachsen drehbarer Flügel (2) beim Drehen um die zweite Drehachse (7) und vorzeitigem Loslassen keine unkontrollierte Drehbewegung ausführt und auch ein zu schnelles Drehen vermieden wird, ist zwischen das Flügellagerteil (9) und das Lagerzwischen­teil (10) eine Bremvorrichtung (13), insbesondere eine Lamellen­bremse geschaltet. Die besondere Ausbildung des Lagers bzw. die­ser Bremsvorrichtung (13) und insbesondere seiner Bremslamellen sowie der letztere umfassenden Teile ermöglicht eine verdeckte Aushängemöglichkeit des Flügels.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schwingflügellager für Fen­ster, mit einem Ramenlagerteil, einem Flügellagerteil sowie einem Lagerzwischenteil, das am Rahmenlagerteil um eine erste Drehachse und am Flügellagerteil um eine dazu parallele zweite Drehachse gelagert ist. Die beiden Schwingflügellager sind den vertikalen Holmen von Flügeln und Blendrahmen zugeordnet, d.h. die Drehach­sen verlaufen etwa in horizontaler Richtung durch die Fenstermit­te. Zunächst wird der Flügel um die erste Drehachse gedreht, wo­bei der Drehwinkel auf beispielsweise 60° begrenzt ist. Das La­ gerzwischenteil wird dabei gegenüber dem Flügellagerteil nicht bewegt. Zwischen dem Rahmenlagerteil und dem Flügellagerteil ist normalerweise eine Bremse, welche ein zu schnelles Drehen des Flügels um die normalerweise untere erste Drehachse verhindert.

    [0002] Wenn man ausgehend von dieser Drehstellung des Flügels letzteren um die zweite Drehachse weiterdreht, so behält das Lagerzwischen­teil seine Relativlage gegenüber dem Rahmenlagerteil bei, und deshalb findet eine Relativdrehung zwischen dem Flügellagerteil und dem Lagerzwischenteil statt. Der Flügel kann dabei so stark gedreht werden, daß er eine gegenüber seiner Schließstellung pa­rallele Lage einnimmt. Dies ermöglicht ein Reinigen der Außen­fläche vom Rauminnern her.

    [0003] Beim Drehen um die zweite Drehachse hängt es gewissermaßen vom Lagerspiel ab, wie leicht- oder schwergängig diese Drehbewegung ausfällt. Andererseits kann ein relativ großes Restmoment auftre­ten, wenn der Flügel nach teilweiser Drehung um die zweite Dreh­achse losgelassen wird. Dies kann dann zu Schäden an Fenster und/oder Lagern führen.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, die Si­cherheit beim Drehen des Schwingflügels um die zweite Drehachse zu erhöhen und insbesondere eine Anpassung an das Flügelgewicht bzw. die Flügelgröße zu ermöglichen.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Schwingflügellager nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ent­sprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Nachdem nunmehr auch zwischen das Flügellagerteil und das Lagerzwischenteil eine Bremsvorrichtung geschaltet ist, kann sich beim Loslassen des teilweise um seine zweite Drehachse gedrehten Flügels das Restmoment nicht mehr in dem Sinne nachteilig auswir­ken, daß der Flügel die restliche Drehbewegung ungebremst ausfüh­ren kann. Je nach Bremskraft bleibt er entweder stehen oder be­wegt sich allenfalls mit geringer Drehgeschwindigkeit. Die Brems­vorrichtung kann von verhältnismäßig einfacher Bauart sein, so daß sie vom Raumbedarf her ohne weiteres in das bekannte Schwing­flügellager integriert werden kann.

    [0006] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Bremsvorrich­tung als Lamellenbremse ausgebildet ist, wobei wenigstens eine Bremslamelle gegenüber dem Flügellagerteil und mindestens eine andere gegenüber dem Lagerzwischenteil drehfest gehalten ist. Die Materialpaarungen können in der bei Lamellenbremsen allgemein be­kannten Weise gewählt werden. Es ist jedoch auf die Größe der auftretenden Kräfte und Momente Rücksicht zu nehmen, wobei das Gewicht des Flügels eine entscheidende Rolle spielt.

    [0007] Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die Bremsvorrichtung mit einer Bremskraftein­stellvorrichtung ausgestattet ist, so daß man die Bremskraft bei­spielsweise in Abhängigkeit vom Flügelgewicht einstellen und ggf. auch nachregulieren kann.

    [0008] Die Bremsvorrichtung ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf die zweite Drehachse aufgesetzt, insbesondere sind die Brems­lamellen von der Drehachse vorzugsweise zentrisch durchsetzt, wo­bei mindestens eine Bremslamelle an der zweiten Drehachse und we­nigstens einer andere am Lagerzwischenteil drehfest gehalten ist. In der Regel wird man allerdings mehr als jeweils eine Bremsla­melle vorsehen.

    [0009] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist da­durch gekennzeichnet, daß sich die Bremslamellen in einer ta­schenartigen Aufnahme des Lagerzwischenteils befinden, in welche die zweite, am Flügellagerteil gehaltene Drehachse in Querrich­tung eingreift, und daß die Taschenöffnung von einem Halteteil übergriffen ist, an welchem die lagerzwischenteilfesten Bremsla­mellen oder -lamelle drehfest gehalten sind. Eine derartige ta­schenartige Aufnahme des Lagerzwischenteils ist dem Prinzip nach bekannt. Sie ist in Einbaulage des Schwingflügellagers nach oben hin offen. Auch nach der Seite hin ist sie offen, damit in ihrem unteren Bereich die zweite Drehachse eintreten kann. Bei letzte­rer handelt es sich vorzugsweise um einen Lagerbolzen des Flügel­ lagerteils. Die beiden Taschenwandungen können parallel oder auch leicht geneigt zueinander verlaufen und zwar derart, daß sich die Ta­sche von außen nach innen verengt. Ebene Taschenwände ermöglichen die Ausbildung einer Führung bei der Montage des Halteteils und eine rüt­telfeste Aufnahme des Halteteils nach dem Einschieben.

    [0010] Eine sehr wichtige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekenn­zeichnet, daß zumindest die flügellagerteilfesten Bremslamellen gleichzeitig Lagerelemente zur Lagerung des Flügels in der taschenar­tigen Aufnahme des Lagerzwischenteils bilden, wobei das untere Ta­schenende als nach oben offene Lagerschale gestaltet ist. Hierdurch wird trotz des Einbaus einer Bremsvorrichtung an der zweiten Drehachse eine Aushängemöglichkeit des Flügels in der bisher bekannten Weise er­möglicht. Die flügellagerteilfesten bzw. die, gegenüber der zweiten Drehachse undrehbaren Bremslamellen müssen relativ zum Lagerzwischen­teil drehbar sein. Andererseits muß das Flügelgewicht in der taschen­artigen Aufnahme sicher abgestützt werden, und schließlich ist ein Aushängen des Flügels nach oben hin, also ein Ausheben aus der bzw. den beiden taschenartigen Aufnahmen nur möglich, wenn die flügellager­teilfesten Bremslamellen in der geschilderten Weise eine Doppel­funktion als Bremslamellen und als Lagerelemente übernehmen.

    [0011] In dieser Richtung zielt auch eine Weiterbildung der Erfindung, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß das Innere, mit einem größeren Durch­messer versehene Ende der zweiten Drehachse ein weiteres, mit der La­gerschale zusammenwirkendes Lagerelement bildet, wobei sein Außen­ durchmesser demjenigen der flügellagerteilfesten Bremslamellen oder -lamelle entspricht. Über dieses innere, dem Flügellagerteil zugekehrte Ende der zweiten Drehachse erreicht man eine zusätzli­che, je nach Lamellenzahl nicht unerhebliche Abstützfläche für das Flügelgewicht auf der Lagerschale und damit eine Reduzierung der Flächenpressung.

    [0012] Das Halteteil weist in Weiterbildung der Erfindung eine schlitz-förmi­ge, vorzugsweise am drehachsfernen Ende verschlossene Aufnahme für ei­nen seitlichen Halteansatz jeder lagerzwischenteilfesten Bremslamelle auf. Eine vorteilhafterweise oben verschlossene Aufnahme schützt die Bremsvorrichtung vor Verschmutzung. Zumindest die lagerzwischenteilfe­ste Bremslamelle oder -lamellen ist bzw. sind im wesentlichen ringför­mig, wobei dann der Halteansatz radial, tangential oder in einer ver­gleichbaren Weise seitlich absteht.

    [0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeich­net, daß die zweite Drehachse mit mindestens einer, vorzugsweise aber mit zwei, an um 180° versetzten Stellen ihres Umfanges ange­brachten Abflachungen versehen ist und jede flügellagerteilfeste Bremslamelle einen den Querschnitt der Drehachse an dieser Stelle entsprechenden zentrischen Durchbruch aufweist, während das Mit­tenloch jeder lagerzwischenteilfesten Bremslamelle kreisrund ist. Im letzteren Falle entspricht der Durchmesser unter Berücksichti­gung eines erforderlichen Spiels etwa dem vollen Durchmesser des Drehachszapfens der zweiten Drehachse. Aufgrund des unrunden Querschnitts bzw. der Abflachung oder Abflachungen und des ent­sprechenden Lochquerschnitts der drehachsfesten Bremslamellen er­reicht man deren drehfeste aber in Längsrichtung der Drehachse verschiebbare Lagerung. Das ermöglicht auch die axiale Anpressung der Bremslamellen aneinander mit Hilfe der Bremskrafteinstellvor­richtung vorzunehmen.

    [0014] Weitere Ausgestaltungen und hieraus resultierende Wirkungsweisen sowie Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.

    [0015] Die Zeichnung zeicht ein solches Ausführungsbeispiel. Hierbei stellen dar:

    Fig. 1 eine Vorderansicht eines mit zwei Schwingflügellagern ausgestatteten, an einem festen Rahmen drehbaren Fensters,

    Fig. 2 in vergrößertem Maßstab das Schwingflügellager in der sogenannten Putzstellung des Flügels,

    Fig. 3 einen Schnitt durch das Schwingflügellager im Bereich der Bremsvorrichtung,

    Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV der Fig. 3.



    [0016] In einem festen Rahmen oder Blendrahmen 1 ist ein Flügel 2 mit Hilfe zweier Schwingflügellager 3 und 4 drehbar gelagert. Ein Verschluß 5 bekannter Bauart sichert den Flügel in seiner ge­schlossenen Stellung. Der Flügel kann nacheinander in zwei zu­einander parallele Achsen gedreht werden. Zunächst erfolgt eine begrenzte Drehung um eine erste Drehachse 6 und nachfolgend kann der Flügel nochmals um eine zweite Drehachse 7 in gleichem Dreh­sinne weitergedreht werden, wodurch dann seine Außenseite ins Rauminnere weist und er eine gegenüber dem Blendrahmen 1 etwa parallele Endstellung einnimmt. Wie man Fig. 1 der Zeichnung entnimmt befinden sich die Schwingflügellager 3 und 4 in bekann­ter Weise etwa in der Mitte der vertikalen Holme des Blendrahmens und Flügels.

    [0017] Wesentliche Bestandteile jedes Schwingflügellagers sind außer den beiden Drehachsen 6 und 7 das Rahmenlagerteil 8, das Flügellager­teil 9 sowie ein Lagerzwischenteil 10. Das Rahmenlagerteil ist, wie seine Bezeichnung sagt, fest mit dem Blendrahmen 1 verbunden, während das Flügellagerteil 9 gemäß seiner Bezeichnung am Flügel befestigt wird. Das Lagerzwischenteil ist in der Art eines Kipp­hebels ausgebildet und es verbindet die beiden Lagerteile 8 und 9 über die Drehachsen 6 und 7 miteinander. Es kann, wie beispiels­weise Fig. 2 der Zeichnung zeigt, um die erste Drehachse 6 ge­kippt werden, wobei der Kipp- oder Schwenkwinkel in Pfeilrichtung 11 in der Größenordnung von 60° liegt. Diese Drehbewegung kann zum Beispiel dadurch beendet werden, daß das untere Ende des La­ gerzwischenteils 10 an einer Anschlagfläche 12 des Rahmenlager­teils auftrifft.

    [0018] Der spezielle Mechanismus, welcher sicherstellt, daß die Drehung um die zweite Drehachse erst nach vollendeter Drehung um die er­ste Drehachse erfolgen kann und die Drehung um die erste Drehach­se gebremst wird, ist bereits bekannter Stand der Technik und muß deshalb nicht näher erläutert werden.

    [0019] Damit der teilweise um die zweite Drehachse gedrehte Flügel 2 beim Loslassen keine unkontrollierte Drehbewegung ausführen kann, ist zwischen das Rahmenlagerteil 8 und das Lagerzwischenteil 10 eine Bremsvorrichtung 13 geschaltet. In bevorzugter Weise handelt es sich um eine Lamellenbremse. Beim Ausführungsbeispiel hat letztere zwei lagerzwischenteilfeste Bremslamellen 14 und 15 so­wie zwei flügellagerteilfeste Bremslamellen 16 und 17. "Flügella­gerteilfest" besagt, daß diese Bremslamelle gegenüber dem Flügel­lagerteil 9 keine Drehbewegung ausführen kann, während "lagerzwi­schenteilfest" dementsprechend die Undrehbarkeit dieser Bremsla­mellen 14 und 15 gegenüber dem Lagerzwischenteil 10 bedeutet. Wenn also eine Relativdrehung zwischen dem Lagerzwischenteil 10 und dem Flügellagerteil 9 stattfindet, so reiben diese Bremsla­mellen aneinander und bewirken dadurch die gebremste Drehbewe­gung. Vorteilhafterweise bestehen die Bremslamellen 14 bis 17 aus Metall, insbesondere aus Stahl. Deshalb ist zwischen benachbarte Bremslamellen jeweils eine aus verschleißfestem Kunststoff gefer­ tigte Bremsscheibe 18,19, 20 geschaltet. Auch zwischen dem inne­ren Ende 22 der im wesentlichen bolzen- oder zapfenförmigen zwei­ten Drehachse 7 und der benachbarten Bremsscheibe 15 befindet sich eine Bremscheibe 21.

    [0020] Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Bremsvorrichtung gewis­sermaßen auf die zweite Drehachse 7 aufgesetzt ist und diese Drehachse die Bremslamellen 10 bis 17, vorzugsweise zentrisch, durchsetzt. Der sich an das im Querschnitt kreisförmige innere Ende 22 der zweiten Drehachse 7 anschließende freie Drehachsteil mit verringertem Durchmesser ist beidseits mit je einer Abfla­chung 23 bzw. 24 (Fig. 3) ausgestattet. Die flügellagerteilfesten Bremslamellen 16 und 17 haben einen zentrischen Durchbruch der dem Querschnitt des abgeflachten Teils der zweiten Drehachse 7 entspricht. Infolgedessen werden diese beiden Bremslamellen dreh­fest auf der zweiten Drehachse 7 und damit auch drehfest gegen­über dem Flügellagerteil 9 gehalten. Demgegenüber haben die bei­den anderen Bremslamellen 14 und 15 eine zentrische Bohrung 25, deren Durchmesser demjenigen der zweiten Drehachse 7 an der be­treffenden Stelle entspricht. Sie können sich deshalb gegenüber der zweiten Drehachse drehen. Gegenüber dem Lagerzwischenteil wird eine Drehung dadurch verhindert, daß sich an jeder lagerzwi­schenteilfesten Bremslamelle 14,15 ein zungenförmiger, etwa ra­dial oder tangential abstehender Halteansatz 26 befindet, der in eine Aufnahme 27 eines Halteteils 28 eingreift, welches fest mit dem Lagerzwischenteil 10 verbunden werden kann. Das Halteteil 28 verschließt die nach oben hin offene taschenartige Aufnahme 29 des Lagerzwischenteils 10.

    [0021] Die Aufnahme 29 ist gemäß Fig. 3 auch senkecht zur Bildebene hin offen, jedoch wird sie an ihrem unteren, im Querschnitt U-förmi­gen Ende durch das innere, im Querschnitt kreisförmige Ende 22 der zweiten Drehachse 7 verschlossen. Darüber befindet sich das innere, bogenförmig gestaltete Ende des Halteteils 28, welches das innere Ende 22 der zweiten Drehachse 7 sowie die Lamellen­bremse von oben her übergreift.

    [0022] Die flügellagerteilfesten Bremslamellen 16 und 17 bilden zugleich Lagerelemente zur Lagerung des Flügels 2 in der taschenartigen Aufnahme 29 des Lagerzwischenteils 10. Das untere Taschenende ist infolgedessen als nach oben offene Lagerschale bzw. Lager-Halb­schale gestaltet. Die obere Lager-Halbschale ist gewissermaßen am inneren Ende des Halteteils 28 angeformt. Sie übergreift je­doch nicht nur die beiden genannten Bremslamellen 16 und 17, son­dern auch das innere Ende 22 der zweiten Drehachse 7, wobei die­ser Durchmesser demjenigen der flügellagerteilfesten Bremslamel­len 16 und 17 entspricht. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist es erstmals möglich, den Flügel bei Verwendung von Schwinflügella­gern in der bekannten Weise Ein- und Aushängen zu können, wobei die Verdeckte Aushängemöglichkeit des Flügels voll erhalten bleibt. Wie nachstehend noch näher beschrieben wird, ist der Flü­gel trotzdem sicher am Lagerzwischenteil fixiert und sowohl in axialer als auch in radialer Richtung mit dem jeweils erforderli­chen Spiel gehalten. Die beiden Wände der taschenartigen Aufnahme und damit auch das darin eingreifende innere Ende des Halteteils 28 verlaufen vorzugsweise parallel.

    [0023] Zwischen eine Wand 31 des Lagerzwischenteils 10 und die vom ver­dickten inneren Ende 22 der zweiten Drehachse 7 am weitesten ent­fernte Lamelle 16 greift eine seitlich am einen Ende angeformte Wand 30 des Halteteils 28. In eine Bohrung 32 der Wand 30 ragt das freie Ende eines Kopfe 33 einer Schraube 34 hinein. Sie durchsetzt diese Bohrung vorzugsweise nicht ganz, um das Aushän­gen des Flügels nicht zu beeinträchtigen. Das Halteteil 28 wird mittels wenigstens einer Schraube 36, die seinen Flansch 37 ge­gen das zugeordnete freie obere Ende des Lagerzwischenteils 10 preßt, gehalten. Diese Schraube ist unverlierbar. Man erreicht dies beispielsweise durch bleibende Verformungen 38 am freien En­de der Aufnahmebohrung 39.

    [0024] Wenn das Halteteil 28 mit Hilfe der Schraube 36 am Lagerzwischen­teil 10 befestigt ist, so fixiert seine Wand 30 über den in deren Bohrung 32 eingreifenden Kopf 33 der Schraube 34 das Flügellager­teil 9 in radialer Richtung des Kopfes 33, insbesondere aber in Richtung des Pfeils 35 (Fig. 3), d. h. in Ausheberichtung. Neben dieser radialenn Sicherung des Halteteils 28 erfolgt dessen Si­cherung in axialer Richtung dadurch, daß die Dicke seiner Wand 30, in axialer Richtung der zweiten Drehachse gemessen, so dimen­ sioniert ist, daß sie bei entsprechendem und notwendigem axialem Spiel gerade zwischen die Wand 31 des Lagerzwischenteils 10 und die dieser Wand am nächsten liegende Lamelle 16 passt. Das axiale Spiel ist allerdings vergleichsweise gering.

    [0025] Das Aushängen des Flügels erfolgt demnach nach vorherigem Lösen der Schraube 36 in der in Fig. 2 gezeigten Stellung. Der Flügel wird dann zusammen mit seinen beiden Flügellagerteilen 9 aus den beiden, nunmehr schrägstehenden, taschenartigen Aufnahmen 29 her­ausgezogen. Über die am Flügellagerteil 9 befestigte zweite Dreh­achse 7 wird auch die gesamte Bremsvorrichtung 13 samt dem Halte­teil 29 und der Schraube 36 vom Lagerzwischenteil 10 entnommen. Das Montieren des Flügels erfolgt in umgekehrter Richtung und die Sicherung durch Festziehen der Schraube 36.

    [0026] Der Kopf 33 der Schraube 34 kann in eine Bohrungserweiterung der Lamelle 16 eingreifen. Er bewirkt beim Festziehen der Schraube das axiale Zusammenpressen des Lamellenpakets einschließlich der Bremsscheiben. Er kann beispielsweise mit einem Innensechskant versehen sein. Damit die Schraube über diesen Innensechskant ge­dreht werden kann, befindet sich an der Wand 31 eine korrespon­dierende Bohrung 40 für ein Drehwerkzeug, insbesondere einen so­genannten Inbusschlüssel.

    [0027] Die Einstellung der Bremskraft erfolgt nach der ersten Flügel­drehung, also in der Lüftungsstellung des Flügels 2. Beim Einhän­ gen des Flügels zentriert sich das Halteteil 28 mit seinen Füh­rungskanten 41 und 42 in den im passenden Abstand angebrachten Wandungen der taschenartigen Aufnahme 29. Ein großer Vorteil die­ses Schwingflügellagers ist die Möglichkeit, die Bremskraft bei eingehängtem Flügel 2 regulieren zu können.


    Ansprüche

    1. Schwingflügellager für Fenster,mit einem Rahmenlagerteil (8) einem Flügellagerteil (9) sowie einem Lagerzwischenteil (10), das am Rahmenlagerteil um eine erste Drehachse (6) und am Flügel­lagerteil (9) um eine dazu parallele zweite Drehachse (7) gela­gert ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Flügellager­teil (9) und das Lagerzwischenteil (10) eine Bremsvorrichtung (13) geschaltet ist.
     
    2. Lager nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung (13) als Lamellenbremse ausgebildet ist, wobei wenigstens eine Bremslamelle (16,17) gegenüber dem Flügellager­teil (9) und mindestens eine andere (14,15) gegenüber dem Lager­zwischenteil (10) drehfest gehalten ist.
     
    3. Lager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung (13) mit einer Bremskrafteinstellvorrichtung (14) ausgestattet ist.
     
    4. Lager nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung (13) auf die zweite Drehachse (7) aufgesetzt ist, insbesondere die Bremslamel­ len (14 bis 17) von der zweiten Drehachse (7), vorzugsweise zen­trisch, durchsetzt sind, wobei mindestens eine Bremslamelle (16, 17) an der zweiten Drehachse (7) und wenigstens eine andere (14, 15) am Lagerzwischenteil (10) drehfest gehalten ist.
     
    5. Lager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Bremslamellen (14 bis 17) in einer taschenartigen Aufnahme (29) des Lagerzwischenteils (10) befinden, in welche die zweite, am Flügellagerteil (9) gehaltene Drehachse (7) in Querrichtung ein­greift, und daß die Taschenöffnung von einem Halteteil (28) über­griffen ist, an welchem die lagerzwischenteilfesten Bremslamellen (14,15) oder -lamelle drehfest gehalten sind.
     
    6. Lager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die flügellagerfesten Bremslamellen (16,17) gleichzeitig Lagerelemente zur Lagerung des Flügels (2) in der taschenartigen Aufnahme (29) des Lagerzwischenteils (10) bilden, wobei das untere Taschenende als nach oben offene Lagerschale gestaltet ist.
     
    7. Lager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daR das innere, mit einem größeren Durchmesser versehene Ende (22) der zweiten Dreh­achse (7) ein weiteres, mit der Lagerschale zusammenwirkendes Lager­element bildet, wobei sein Außendurchmesser demjenigen der flügella­gerteilfesten Bremslamellen (16,17) oder -lamelle entspricht.
     
    8. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (28) eine schlitzförmige, vor­zugsweise am drehachsfernen Ende verschlossene, Aufnahme (27) für einen seitlichen Halteansatz (26) jeder lagerzwischenteilfesten Bremslamelle (14,15) aufweist.
     
    9. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Drehachse (7) mit mindestens einer, vorzugsweise aber mit zwei an um 180° versetzten Stellen ihes Umfanges angebrachten Abflachungen (23, 24) versehen ist und jede flügellagerteilfeste Bremslamelle (16,17) einen dem Querschnitt der Drehachse an dieser Stelle entsprechenden zentrischen Durchbruch aufweist, während das Mittenloch (25) jeder lagerzwischenteilfesten Bremslamelle (14,15) kreisrund ist.
     
    10. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskrafteinstellvorrichtung eine zen­trisch in die zweite Drehachse (7) eingedrehte Schraube (34) ist, deren Schraubenkopf (33) an der zugeordneten Bremslamelle (16) anpressbar ist.
     
    11. Lager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenig­stens ein Teil des Kopfes (33) der Bremsschraube (34) in eine Bohrungserweiterung der zugeordneten Bremslamelle (16) eingelas­sen ist.
     
    12. Lager nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das freie Ende des Kopfes (33) der Bremsschraube (34) in eine Bohrung an einer Wand (30) des Halteteils (28) eingreift, die sich zwischen der am Kopf (33) der Bremsschraube (34) anlie­genden Bremslamelle (16) und einer dazu parallelen, sich quer zu den Drehachsen (6, 7) erstreckenden Wand (31) des Lagerzwischen­teils (10) befindet, wobei die Wand (30) den Zwischenraum zwi­schen der Bremslamelle (16) und der Wand (31) in Achsrichtung mit axialem Spiel ausfällt.
     
    13. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (28) mittels wenigstens einer, vorzugsweise unverlierbaren Schraube (36) od. dgl. Befestigungs­element am Lagerzwischenteil (10) befestigt ist.
     
    14. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremslamellen (14 bis 17) aus Metall ge­fertigt sind und sich zumindest zwischen benachbarten Bremslamel­len je eine Bremsscheibe (18 bis 21) aus verschleißfestem Kunst­stoff befindet.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht