[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schwingflügellager für Fenster, mit einem Ramenlagerteil,
einem Flügellagerteil sowie einem Lagerzwischenteil, das am Rahmenlagerteil um eine
erste Drehachse und am Flügellagerteil um eine dazu parallele zweite Drehachse gelagert
ist. Die beiden Schwingflügellager sind den vertikalen Holmen von Flügeln und Blendrahmen
zugeordnet, d.h. die Drehachsen verlaufen etwa in horizontaler Richtung durch die
Fenstermitte. Zunächst wird der Flügel um die erste Drehachse gedreht, wobei der
Drehwinkel auf beispielsweise 60° begrenzt ist. Das La gerzwischenteil wird dabei
gegenüber dem Flügellagerteil nicht bewegt. Zwischen dem Rahmenlagerteil und dem Flügellagerteil
ist normalerweise eine Bremse, welche ein zu schnelles Drehen des Flügels um die normalerweise
untere erste Drehachse verhindert.
[0002] Wenn man ausgehend von dieser Drehstellung des Flügels letzteren um die zweite Drehachse
weiterdreht, so behält das Lagerzwischenteil seine Relativlage gegenüber dem Rahmenlagerteil
bei, und deshalb findet eine Relativdrehung zwischen dem Flügellagerteil und dem Lagerzwischenteil
statt. Der Flügel kann dabei so stark gedreht werden, daß er eine gegenüber seiner
Schließstellung parallele Lage einnimmt. Dies ermöglicht ein Reinigen der Außenfläche
vom Rauminnern her.
[0003] Beim Drehen um die zweite Drehachse hängt es gewissermaßen vom Lagerspiel ab, wie
leicht- oder schwergängig diese Drehbewegung ausfällt. Andererseits kann ein relativ
großes Restmoment auftreten, wenn der Flügel nach teilweiser Drehung um die zweite
Drehachse losgelassen wird. Dies kann dann zu Schäden an Fenster und/oder Lagern
führen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, die Sicherheit beim Drehen
des Schwingflügels um die zweite Drehachse zu erhöhen und insbesondere eine Anpassung
an das Flügelgewicht bzw. die Flügelgröße zu ermöglichen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Schwingflügellager
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses
Anspruchs ausgebildet ist. Nachdem nunmehr auch zwischen das Flügellagerteil und das
Lagerzwischenteil eine Bremsvorrichtung geschaltet ist, kann sich beim Loslassen des
teilweise um seine zweite Drehachse gedrehten Flügels das Restmoment nicht mehr in
dem Sinne nachteilig auswirken, daß der Flügel die restliche Drehbewegung ungebremst
ausführen kann. Je nach Bremskraft bleibt er entweder stehen oder bewegt sich allenfalls
mit geringer Drehgeschwindigkeit. Die Bremsvorrichtung kann von verhältnismäßig einfacher
Bauart sein, so daß sie vom Raumbedarf her ohne weiteres in das bekannte Schwingflügellager
integriert werden kann.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Bremsvorrichtung als Lamellenbremse
ausgebildet ist, wobei wenigstens eine Bremslamelle gegenüber dem Flügellagerteil
und mindestens eine andere gegenüber dem Lagerzwischenteil drehfest gehalten ist.
Die Materialpaarungen können in der bei Lamellenbremsen allgemein bekannten Weise
gewählt werden. Es ist jedoch auf die Größe der auftretenden Kräfte und Momente Rücksicht
zu nehmen, wobei das Gewicht des Flügels eine entscheidende Rolle spielt.
[0007] Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die
Bremsvorrichtung mit einer Bremskrafteinstellvorrichtung ausgestattet ist, so daß
man die Bremskraft beispielsweise in Abhängigkeit vom Flügelgewicht einstellen und
ggf. auch nachregulieren kann.
[0008] Die Bremsvorrichtung ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf die zweite Drehachse
aufgesetzt, insbesondere sind die Bremslamellen von der Drehachse vorzugsweise zentrisch
durchsetzt, wobei mindestens eine Bremslamelle an der zweiten Drehachse und wenigstens
einer andere am Lagerzwischenteil drehfest gehalten ist. In der Regel wird man allerdings
mehr als jeweils eine Bremslamelle vorsehen.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Bremslamellen in einer taschenartigen Aufnahme des Lagerzwischenteils
befinden, in welche die zweite, am Flügellagerteil gehaltene Drehachse in Querrichtung
eingreift, und daß die Taschenöffnung von einem Halteteil übergriffen ist, an welchem
die lagerzwischenteilfesten Bremslamellen oder -lamelle drehfest gehalten sind. Eine
derartige taschenartige Aufnahme des Lagerzwischenteils ist dem Prinzip nach bekannt.
Sie ist in Einbaulage des Schwingflügellagers nach oben hin offen. Auch nach der Seite
hin ist sie offen, damit in ihrem unteren Bereich die zweite Drehachse eintreten kann.
Bei letzterer handelt es sich vorzugsweise um einen Lagerbolzen des Flügel lagerteils.
Die beiden Taschenwandungen können parallel oder auch leicht geneigt zueinander verlaufen
und zwar derart, daß sich die Tasche von außen nach innen verengt. Ebene Taschenwände
ermöglichen die Ausbildung einer Führung bei der Montage des Halteteils und eine rüttelfeste
Aufnahme des Halteteils nach dem Einschieben.
[0010] Eine sehr wichtige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die flügellagerteilfesten Bremslamellen gleichzeitig Lagerelemente zur Lagerung des
Flügels in der taschenartigen Aufnahme des Lagerzwischenteils bilden, wobei das untere
Taschenende als nach oben offene Lagerschale gestaltet ist. Hierdurch wird trotz
des Einbaus einer Bremsvorrichtung an der zweiten Drehachse eine Aushängemöglichkeit
des Flügels in der bisher bekannten Weise ermöglicht. Die flügellagerteilfesten bzw.
die, gegenüber der zweiten Drehachse undrehbaren Bremslamellen müssen relativ zum
Lagerzwischenteil drehbar sein. Andererseits muß das Flügelgewicht in der taschenartigen
Aufnahme sicher abgestützt werden, und schließlich ist ein Aushängen des Flügels nach
oben hin, also ein Ausheben aus der bzw. den beiden taschenartigen Aufnahmen nur möglich,
wenn die flügellagerteilfesten Bremslamellen in der geschilderten Weise eine Doppelfunktion
als Bremslamellen und als Lagerelemente übernehmen.
[0011] In dieser Richtung zielt auch eine Weiterbildung der Erfindung, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Innere, mit einem größeren Durchmesser versehene Ende der zweiten Drehachse
ein weiteres, mit der Lagerschale zusammenwirkendes Lagerelement bildet, wobei sein
Außen durchmesser demjenigen der flügellagerteilfesten Bremslamellen oder -lamelle
entspricht. Über dieses innere, dem Flügellagerteil zugekehrte Ende der zweiten Drehachse
erreicht man eine zusätzliche, je nach Lamellenzahl nicht unerhebliche Abstützfläche
für das Flügelgewicht auf der Lagerschale und damit eine Reduzierung der Flächenpressung.
[0012] Das Halteteil weist in Weiterbildung der Erfindung eine schlitz-förmige, vorzugsweise
am drehachsfernen Ende verschlossene Aufnahme für einen seitlichen Halteansatz jeder
lagerzwischenteilfesten Bremslamelle auf. Eine vorteilhafterweise oben verschlossene
Aufnahme schützt die Bremsvorrichtung vor Verschmutzung. Zumindest die lagerzwischenteilfeste
Bremslamelle oder -lamellen ist bzw. sind im wesentlichen ringförmig, wobei dann
der Halteansatz radial, tangential oder in einer vergleichbaren Weise seitlich absteht.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Drehachse mit mindestens einer, vorzugsweise aber mit zwei, an um 180° versetzten
Stellen ihres Umfanges angebrachten Abflachungen versehen ist und jede flügellagerteilfeste
Bremslamelle einen den Querschnitt der Drehachse an dieser Stelle entsprechenden zentrischen
Durchbruch aufweist, während das Mittenloch jeder lagerzwischenteilfesten Bremslamelle
kreisrund ist. Im letzteren Falle entspricht der Durchmesser unter Berücksichtigung
eines erforderlichen Spiels etwa dem vollen Durchmesser des Drehachszapfens der zweiten
Drehachse. Aufgrund des unrunden Querschnitts bzw. der Abflachung oder Abflachungen
und des entsprechenden Lochquerschnitts der drehachsfesten Bremslamellen erreicht
man deren drehfeste aber in Längsrichtung der Drehachse verschiebbare Lagerung. Das
ermöglicht auch die axiale Anpressung der Bremslamellen aneinander mit Hilfe der Bremskrafteinstellvorrichtung
vorzunehmen.
[0014] Weitere Ausgestaltungen und hieraus resultierende Wirkungsweisen sowie Vorteile ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
[0015] Die Zeichnung zeicht ein solches Ausführungsbeispiel. Hierbei stellen dar:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines mit zwei Schwingflügellagern ausgestatteten, an einem
festen Rahmen drehbaren Fensters,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab das Schwingflügellager in der sogenannten Putzstellung
des Flügels,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Schwingflügellager im Bereich der Bremsvorrichtung,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV der Fig. 3.
[0016] In einem festen Rahmen oder Blendrahmen 1 ist ein Flügel 2 mit Hilfe zweier Schwingflügellager
3 und 4 drehbar gelagert. Ein Verschluß 5 bekannter Bauart sichert den Flügel in seiner
geschlossenen Stellung. Der Flügel kann nacheinander in zwei zueinander parallele
Achsen gedreht werden. Zunächst erfolgt eine begrenzte Drehung um eine erste Drehachse
6 und nachfolgend kann der Flügel nochmals um eine zweite Drehachse 7 in gleichem
Drehsinne weitergedreht werden, wodurch dann seine Außenseite ins Rauminnere weist
und er eine gegenüber dem Blendrahmen 1 etwa parallele Endstellung einnimmt. Wie man
Fig. 1 der Zeichnung entnimmt befinden sich die Schwingflügellager 3 und 4 in bekannter
Weise etwa in der Mitte der vertikalen Holme des Blendrahmens und Flügels.
[0017] Wesentliche Bestandteile jedes Schwingflügellagers sind außer den beiden Drehachsen
6 und 7 das Rahmenlagerteil 8, das Flügellagerteil 9 sowie ein Lagerzwischenteil
10. Das Rahmenlagerteil ist, wie seine Bezeichnung sagt, fest mit dem Blendrahmen
1 verbunden, während das Flügellagerteil 9 gemäß seiner Bezeichnung am Flügel befestigt
wird. Das Lagerzwischenteil ist in der Art eines Kipphebels ausgebildet und es verbindet
die beiden Lagerteile 8 und 9 über die Drehachsen 6 und 7 miteinander. Es kann, wie
beispielsweise Fig. 2 der Zeichnung zeigt, um die erste Drehachse 6 gekippt werden,
wobei der Kipp- oder Schwenkwinkel in Pfeilrichtung 11 in der Größenordnung von 60°
liegt. Diese Drehbewegung kann zum Beispiel dadurch beendet werden, daß das untere
Ende des La gerzwischenteils 10 an einer Anschlagfläche 12 des Rahmenlagerteils
auftrifft.
[0018] Der spezielle Mechanismus, welcher sicherstellt, daß die Drehung um die zweite Drehachse
erst nach vollendeter Drehung um die erste Drehachse erfolgen kann und die Drehung
um die erste Drehachse gebremst wird, ist bereits bekannter Stand der Technik und
muß deshalb nicht näher erläutert werden.
[0019] Damit der teilweise um die zweite Drehachse gedrehte Flügel 2 beim Loslassen keine
unkontrollierte Drehbewegung ausführen kann, ist zwischen das Rahmenlagerteil 8 und
das Lagerzwischenteil 10 eine Bremsvorrichtung 13 geschaltet. In bevorzugter Weise
handelt es sich um eine Lamellenbremse. Beim Ausführungsbeispiel hat letztere zwei
lagerzwischenteilfeste Bremslamellen 14 und 15 sowie zwei flügellagerteilfeste Bremslamellen
16 und 17. "Flügellagerteilfest" besagt, daß diese Bremslamelle gegenüber dem Flügellagerteil
9 keine Drehbewegung ausführen kann, während "lagerzwischenteilfest" dementsprechend
die Undrehbarkeit dieser Bremslamellen 14 und 15 gegenüber dem Lagerzwischenteil
10 bedeutet. Wenn also eine Relativdrehung zwischen dem Lagerzwischenteil 10 und dem
Flügellagerteil 9 stattfindet, so reiben diese Bremslamellen aneinander und bewirken
dadurch die gebremste Drehbewegung. Vorteilhafterweise bestehen die Bremslamellen
14 bis 17 aus Metall, insbesondere aus Stahl. Deshalb ist zwischen benachbarte Bremslamellen
jeweils eine aus verschleißfestem Kunststoff gefer tigte Bremsscheibe 18,19, 20 geschaltet.
Auch zwischen dem inneren Ende 22 der im wesentlichen bolzen- oder zapfenförmigen
zweiten Drehachse 7 und der benachbarten Bremsscheibe 15 befindet sich eine Bremscheibe
21.
[0020] Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Bremsvorrichtung gewissermaßen auf die
zweite Drehachse 7 aufgesetzt ist und diese Drehachse die Bremslamellen 10 bis 17,
vorzugsweise zentrisch, durchsetzt. Der sich an das im Querschnitt kreisförmige innere
Ende 22 der zweiten Drehachse 7 anschließende freie Drehachsteil mit verringertem
Durchmesser ist beidseits mit je einer Abflachung 23 bzw. 24 (Fig. 3) ausgestattet.
Die flügellagerteilfesten Bremslamellen 16 und 17 haben einen zentrischen Durchbruch
der dem Querschnitt des abgeflachten Teils der zweiten Drehachse 7 entspricht. Infolgedessen
werden diese beiden Bremslamellen drehfest auf der zweiten Drehachse 7 und damit
auch drehfest gegenüber dem Flügellagerteil 9 gehalten. Demgegenüber haben die beiden
anderen Bremslamellen 14 und 15 eine zentrische Bohrung 25, deren Durchmesser demjenigen
der zweiten Drehachse 7 an der betreffenden Stelle entspricht. Sie können sich deshalb
gegenüber der zweiten Drehachse drehen. Gegenüber dem Lagerzwischenteil wird eine
Drehung dadurch verhindert, daß sich an jeder lagerzwischenteilfesten Bremslamelle
14,15 ein zungenförmiger, etwa radial oder tangential abstehender Halteansatz 26
befindet, der in eine Aufnahme 27 eines Halteteils 28 eingreift, welches fest mit
dem Lagerzwischenteil 10 verbunden werden kann. Das Halteteil 28 verschließt die nach
oben hin offene taschenartige Aufnahme 29 des Lagerzwischenteils 10.
[0021] Die Aufnahme 29 ist gemäß Fig. 3 auch senkecht zur Bildebene hin offen, jedoch wird
sie an ihrem unteren, im Querschnitt U-förmigen Ende durch das innere, im Querschnitt
kreisförmige Ende 22 der zweiten Drehachse 7 verschlossen. Darüber befindet sich das
innere, bogenförmig gestaltete Ende des Halteteils 28, welches das innere Ende 22
der zweiten Drehachse 7 sowie die Lamellenbremse von oben her übergreift.
[0022] Die flügellagerteilfesten Bremslamellen 16 und 17 bilden zugleich Lagerelemente zur
Lagerung des Flügels 2 in der taschenartigen Aufnahme 29 des Lagerzwischenteils 10.
Das untere Taschenende ist infolgedessen als nach oben offene Lagerschale bzw. Lager-Halbschale
gestaltet. Die obere Lager-Halbschale ist gewissermaßen am inneren Ende des Halteteils
28 angeformt. Sie übergreift jedoch nicht nur die beiden genannten Bremslamellen
16 und 17, sondern auch das innere Ende 22 der zweiten Drehachse 7, wobei dieser
Durchmesser demjenigen der flügellagerteilfesten Bremslamellen 16 und 17 entspricht.
Aufgrund dieser Ausgestaltung ist es erstmals möglich, den Flügel bei Verwendung von
Schwinflügellagern in der bekannten Weise Ein- und Aushängen zu können, wobei die
Verdeckte Aushängemöglichkeit des Flügels voll erhalten bleibt. Wie nachstehend noch
näher beschrieben wird, ist der Flügel trotzdem sicher am Lagerzwischenteil fixiert
und sowohl in axialer als auch in radialer Richtung mit dem jeweils erforderlichen
Spiel gehalten. Die beiden Wände der taschenartigen Aufnahme und damit auch das darin
eingreifende innere Ende des Halteteils 28 verlaufen vorzugsweise parallel.
[0023] Zwischen eine Wand 31 des Lagerzwischenteils 10 und die vom verdickten inneren Ende
22 der zweiten Drehachse 7 am weitesten entfernte Lamelle 16 greift eine seitlich
am einen Ende angeformte Wand 30 des Halteteils 28. In eine Bohrung 32 der Wand 30
ragt das freie Ende eines Kopfe 33 einer Schraube 34 hinein. Sie durchsetzt diese
Bohrung vorzugsweise nicht ganz, um das Aushängen des Flügels nicht zu beeinträchtigen.
Das Halteteil 28 wird mittels wenigstens einer Schraube 36, die seinen Flansch 37
gegen das zugeordnete freie obere Ende des Lagerzwischenteils 10 preßt, gehalten.
Diese Schraube ist unverlierbar. Man erreicht dies beispielsweise durch bleibende
Verformungen 38 am freien Ende der Aufnahmebohrung 39.
[0024] Wenn das Halteteil 28 mit Hilfe der Schraube 36 am Lagerzwischenteil 10 befestigt
ist, so fixiert seine Wand 30 über den in deren Bohrung 32 eingreifenden Kopf 33 der
Schraube 34 das Flügellagerteil 9 in radialer Richtung des Kopfes 33, insbesondere
aber in Richtung des Pfeils 35 (Fig. 3), d. h. in Ausheberichtung. Neben dieser radialenn
Sicherung des Halteteils 28 erfolgt dessen Sicherung in axialer Richtung dadurch,
daß die Dicke seiner Wand 30, in axialer Richtung der zweiten Drehachse gemessen,
so dimen sioniert ist, daß sie bei entsprechendem und notwendigem axialem Spiel gerade
zwischen die Wand 31 des Lagerzwischenteils 10 und die dieser Wand am nächsten liegende
Lamelle 16 passt. Das axiale Spiel ist allerdings vergleichsweise gering.
[0025] Das Aushängen des Flügels erfolgt demnach nach vorherigem Lösen der Schraube 36 in
der in Fig. 2 gezeigten Stellung. Der Flügel wird dann zusammen mit seinen beiden
Flügellagerteilen 9 aus den beiden, nunmehr schrägstehenden, taschenartigen Aufnahmen
29 herausgezogen. Über die am Flügellagerteil 9 befestigte zweite Drehachse 7 wird
auch die gesamte Bremsvorrichtung 13 samt dem Halteteil 29 und der Schraube 36 vom
Lagerzwischenteil 10 entnommen. Das Montieren des Flügels erfolgt in umgekehrter Richtung
und die Sicherung durch Festziehen der Schraube 36.
[0026] Der Kopf 33 der Schraube 34 kann in eine Bohrungserweiterung der Lamelle 16 eingreifen.
Er bewirkt beim Festziehen der Schraube das axiale Zusammenpressen des Lamellenpakets
einschließlich der Bremsscheiben. Er kann beispielsweise mit einem Innensechskant
versehen sein. Damit die Schraube über diesen Innensechskant gedreht werden kann,
befindet sich an der Wand 31 eine korrespondierende Bohrung 40 für ein Drehwerkzeug,
insbesondere einen sogenannten Inbusschlüssel.
[0027] Die Einstellung der Bremskraft erfolgt nach der ersten Flügeldrehung, also in der
Lüftungsstellung des Flügels 2. Beim Einhän gen des Flügels zentriert sich das Halteteil
28 mit seinen Führungskanten 41 und 42 in den im passenden Abstand angebrachten Wandungen
der taschenartigen Aufnahme 29. Ein großer Vorteil dieses Schwingflügellagers ist
die Möglichkeit, die Bremskraft bei eingehängtem Flügel 2 regulieren zu können.
1. Schwingflügellager für Fenster,mit einem Rahmenlagerteil (8) einem Flügellagerteil
(9) sowie einem Lagerzwischenteil (10), das am Rahmenlagerteil um eine erste Drehachse
(6) und am Flügellagerteil (9) um eine dazu parallele zweite Drehachse (7) gelagert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Flügellagerteil (9) und das Lagerzwischenteil
(10) eine Bremsvorrichtung (13) geschaltet ist.
2. Lager nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung (13) als
Lamellenbremse ausgebildet ist, wobei wenigstens eine Bremslamelle (16,17) gegenüber
dem Flügellagerteil (9) und mindestens eine andere (14,15) gegenüber dem Lagerzwischenteil
(10) drehfest gehalten ist.
3. Lager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung
(13) mit einer Bremskrafteinstellvorrichtung (14) ausgestattet ist.
4. Lager nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsvorrichtung (13) auf die zweite Drehachse (7) aufgesetzt ist, insbesondere
die Bremslamel len (14 bis 17) von der zweiten Drehachse (7), vorzugsweise zentrisch,
durchsetzt sind, wobei mindestens eine Bremslamelle (16, 17) an der zweiten Drehachse
(7) und wenigstens eine andere (14, 15) am Lagerzwischenteil (10) drehfest gehalten
ist.
5. Lager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Bremslamellen (14 bis
17) in einer taschenartigen Aufnahme (29) des Lagerzwischenteils (10) befinden, in
welche die zweite, am Flügellagerteil (9) gehaltene Drehachse (7) in Querrichtung
eingreift, und daß die Taschenöffnung von einem Halteteil (28) übergriffen ist,
an welchem die lagerzwischenteilfesten Bremslamellen (14,15) oder -lamelle drehfest
gehalten sind.
6. Lager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die flügellagerfesten
Bremslamellen (16,17) gleichzeitig Lagerelemente zur Lagerung des Flügels (2) in der
taschenartigen Aufnahme (29) des Lagerzwischenteils (10) bilden, wobei das untere
Taschenende als nach oben offene Lagerschale gestaltet ist.
7. Lager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daR das innere, mit einem größeren
Durchmesser versehene Ende (22) der zweiten Drehachse (7) ein weiteres, mit der Lagerschale
zusammenwirkendes Lagerelement bildet, wobei sein Außendurchmesser demjenigen der
flügellagerteilfesten Bremslamellen (16,17) oder -lamelle entspricht.
8. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Halteteil (28) eine schlitzförmige, vorzugsweise am drehachsfernen Ende verschlossene,
Aufnahme (27) für einen seitlichen Halteansatz (26) jeder lagerzwischenteilfesten
Bremslamelle (14,15) aufweist.
9. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Drehachse (7) mit mindestens einer, vorzugsweise aber mit zwei an um 180°
versetzten Stellen ihes Umfanges angebrachten Abflachungen (23, 24) versehen ist und
jede flügellagerteilfeste Bremslamelle (16,17) einen dem Querschnitt der Drehachse
an dieser Stelle entsprechenden zentrischen Durchbruch aufweist, während das Mittenloch
(25) jeder lagerzwischenteilfesten Bremslamelle (14,15) kreisrund ist.
10. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremskrafteinstellvorrichtung eine zentrisch in die zweite Drehachse (7) eingedrehte
Schraube (34) ist, deren Schraubenkopf (33) an der zugeordneten Bremslamelle (16)
anpressbar ist.
11. Lager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des Kopfes
(33) der Bremsschraube (34) in eine Bohrungserweiterung der zugeordneten Bremslamelle
(16) eingelassen ist.
12. Lager nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das freie
Ende des Kopfes (33) der Bremsschraube (34) in eine Bohrung an einer Wand (30) des
Halteteils (28) eingreift, die sich zwischen der am Kopf (33) der Bremsschraube (34)
anliegenden Bremslamelle (16) und einer dazu parallelen, sich quer zu den Drehachsen
(6, 7) erstreckenden Wand (31) des Lagerzwischenteils (10) befindet, wobei die Wand
(30) den Zwischenraum zwischen der Bremslamelle (16) und der Wand (31) in Achsrichtung
mit axialem Spiel ausfällt.
13. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Halteteil (28) mittels wenigstens einer, vorzugsweise unverlierbaren Schraube
(36) od. dgl. Befestigungselement am Lagerzwischenteil (10) befestigt ist.
14. Lager nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bremslamellen (14 bis 17) aus Metall gefertigt sind und sich zumindest zwischen
benachbarten Bremslamellen je eine Bremsscheibe (18 bis 21) aus verschleißfestem
Kunststoff befindet.