(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine flüssige Zusammensetzung zum Korrigieren
von Kratzern in den Nichtbildstellen von Druckplatten mit einem Metallträger, der
vorzugsweise aus Aluminium besteht, enthaltend
a) 0,25 bis 10,0 % Natrium-, Kalium- oder Lithiumtriphosphat,
b) 0,25 bis 5,0 % Natriummetasilikat,
c) 0,10 bis 5,0 % Arylphenolethoxylat,
d) 80,0 bis 99,4 % Wasser.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Gemisch und ein Verfahren für die Oberflächenkorrektur
einer bei der Handhabung verkratzten Flachdruckplatte mit Metallträger, vorzugsweise
aus Aluminium.
[0002] Im Flachdrucksystem nutzt man die Tatsache, daß sich Wasser und Fette von Natur aus
gegenseitig abstoßen. Die Oberfläche einer Flachdruckplatte besteht aus Bereichen,
die Wasser annehmen und fette Druckfarbe abstoßen und solchen, die Wasser abstoßen
und fette Druckfarbe annehmen. Die erstgenannten Bereiche bilden die Nichtbildstellen,
die anderen die Bildstellen. Wenn daher die Oberflächeneigenschaften in diesen beiden
Bereichen gestört sind, z. B. wenn die hydrophilen Nichtbildstellen beim Arbeiten
mit der Platte verkratzt werden, neigen die Druckfarben dazu, sich in solchen verkratzten
Bereichen, die verminderte Hydrophilie aufweisen, abzusetzen, was zum Tonen des Hintergrundes
führt. Die Kratzer füllen sich in den Nichtbildstellen also mit Druckfarbe und werden
allmählich oleophil, so daß es zum "Schmieren" kommt.
[0003] Ein Verfahren zur Hydrophilierung einer Metalloberfläche, insbesondere einer Aluminiumoberfläche,
besteht darin, daß die Oberfläche mit einer wäßrigen Alkalisilikatlösung, z. B. einer
Lösung von Natrium- oder Ka liummetasilikat, behandelt wird. Mit solchen Lösungen
werden auch verschmierte Stellen gereinigt und Kratzer und schwache Fehlstellen, wie
z. B. oberflächliche Kratzer, von bebilderten und entwickelten Druckplatten entfernt.
Zusätzlich zu Alkalisilikaten werden auch andere alkalische Salze einer starken Base
und einer schwachen Säure in solchen Lösungen verwendet, wie es z. B. in der US-A
3 394 653 beschrieben ist.
[0004] Die US-A 4 028 281 beschreibt eine Behandlungslösung für Metallplatten, die sich
aus einem Alkalisilikat , einem Tensid und dem Eisenchelat der Ethylendiamintetraessigsäure
zusammensetzt und als Lösung zum Reinigen und Entfernen von Kratzern auf bebilderten
und entwickelten Flachdruckplatten eingesetzt wird. Mit diesen Lösungen werden die
Kratzer oft erst nach längerer Einwirkzeit korrigiert bzw. ergeben sich beim Drucken
immer noch geringe Hintergrundschleier.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, eine schnell wirkende Korrekturflüssigkeit
mit sehr guter Korrekturwirkung zu entwickeln.
[0006] Gelöst wird die vorstehend genannte Aufgabe durch ein Gemisch, bestehend aus 0,25
bis 10,0 % Trinatrium-, Trilithium- oder Trikaliumphosphat, 0,25 bis 5,0 % Natriummetasilikat,
0,10 bis 5,0 % eines Arylphenolethoxylats als anionischem Tensid und 80,0 bis 99,4
% Wasser.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Korrektur von Kratzern in den
Nichtbildstellen einer Flachdruckplatte mit Metallträger, bei dem in einer bildmäßig
belichteten und entwickelten Flachdruckplatte mit hydrophilen Nichtbildstellen und
oleophilen Bildstellen, die mindestens einen Kratzer in einer Nichtbildstelle aufweist,
auf den oder die Kratzer ein Gemisch aufgebracht wird, das aus 0,25 bis 10,0 % Trinatrium-,
Trilithium- oder Trikaliumphosphat, 0,25 bis 5,0 % Natriummetasilikat, 0,10 bis 5,0
% eines Arylphenolethoxylats als anionischem Tensid und 80,0 bis 99,4 % Wasser besteht.
[0008] Die Phosphatkomponente ist in einem Anteil von vorzugsweise 0,5 bis 5,0 % und insbesondere
1,0 bis 3,0 % in dem Gemisch enthalten. In ganz besonders bevorzugter Ausführung wird
Trinatriumphosphat verwendet. Der Gehalt an Natriummetasilikat beträgt vorzugsweise
0,5 bis 3,0 % und insbesondere 1,0 bis 2,5 %. Das anionische Tensid ist ein Arylphenolalkoxylat
und in der bevorzugten Ausführungsform ein Kaliumsalz von phosphatiertem, alkoxyliertem
Arylphenol. Diese Komponente setzt die Oberflächenspannung herab und erleichtert ein
leichteres Eindringen der anderen Komponenten in die zu korrigierende Oberfläche.
Der Tensidgehalt beträgt vorzugsweise 0,2 bis 3,0 % und insbesondere 0,3 bis 2,0
%. Der Wassergehalt beträgt vorzugsweise 89,0 bis 98,8 % und insbesondere 92,5 bis
97,7 %. Die Prozentangaben sind jeweils auf das Gewicht des Gemisches bezogen.
[0009] Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele näher erläutert, jedoch nicht darauf
beschränkt sein.
Beispiel 1
[0010] 22,5 g Natriummetasilikat x 5H₂O, 30,0 g Trinatriumphosphat und 10,0 g einer Mischung
aus anionischem Arylphenolalkoxylat und Lösemitteln (
(R)Synfac 8337, Hersteller: Milliken Chemicals) werden in 1937,5 g entmineralisiertem
Wasser gelöst. Das Gemisch wird 10 Minuten gerührt und ergibt eine klare, homogene
Lösung.
[0011] Für die Bewertung der so hergestellten Lösung werden negativ arbeitende Flachdruckplatten
(Typ N-250, Hersteller: Enco Printing Products Division of Hoechst Celanese Corporation)
verwendet. Die Platte N-250 wird belichtet, entwickelt und in einer Bogendruckmaschine
(Marke Heidelberg SORK) eingesetzt, wobei sie Drucke in annehmbarer Qualität liefert.
Die Maschine wird angehalten und die Platte an vier Stellen quer über die Nichtbildstellen
mit Kratzern versehen. Damit sollen Bedingungen simuliert werden, wie sie bei der
Handhabung von Druckplatten in den Maschinenräumen häufig vorkommen. Beim Weiterdrucken
zeigt sich, daß die Platte an den verkratzten Stellen Druckfarbe annimmt und auch
auf dem Druckbogen wiedergibt. Nach erneutem Anhalten der Maschine wird wie folgt
verfahren: Eine verkratzte Stelle bleibt unbehandelt, der zweite Kratzer wird mit
der in diesem Beispiel hergestellten Lösung behandelt, der dritte wird mit einer
Waschlösung für Offsettücher, bestehend aus einer Mi schung aus Kohlenwasserstoffen
(
(R)Varn-120) gereinigt und anschließend mit der Lösung aus diesem Beispiel behandelt,
und der vierte wird zunächst mit einer Schutz-, Konservierungs- und Reinigungslösung
(
(R)FPC, einer Emulsion aus einer wäßrigen Phase mit einer hydrophilen, hochmolekularen
Verbindung und einer Ölphase mit organischen Lösemitteln, Hersteller: Enco Printing
Products Division of Hoechst Celanese Corporation) und danach mit der Lösung aus
diesem Beispiel behandelt. Dann wird weitergedruckt. Bei dem unbehandelten Bereich
druckt die Kratzstelle weiter. Die drei behandelten Bereiche drucken ohne Anzeichen
einer verkratzten Oberfläche. Nach 5000 Drucken zeigt der mit der Lösung aus diesem
Beispiel behandelte Bereich eine sehr geringe Farbannahme. Die beiden anderen behandelten
Bereiche drucken bis zum Ende der Auflage von 230.000 Drucken einwandfrei.
[0012] Eine Prüfung ergibt, daß bei nur mit der Waschlösung für Offsettücher
(R)Varn-120 und/oder mit
(R)FPC behandelten Kratzstellen auf dem Plattenhintergrund die Wiedergabe dieser Kratzstellen
auf dem Druckbogen nicht verhindert wird.
Beispiel 2
[0013] Ein als Korrekturmittel für Kratzer bekanntes Produkt (
(R)Plate Fix, Hersteller: Allied Photo Supply Corp., Hollywood, Fla.) wird wie in Beispiel
1 beschrieben geprüft. Die Ergebnisse der Prüfung zeigen, daß die unbehandelte verkratzte
Stelle in unannehmbarer Weise druckt. Auch der nur mit
(R)Plate Fix behandelte Bereich liefert schlechte Druckergebnisse. Die zunächst gereinigte
(
(R)Varn-120) dann behandelte (
(R)Plate Fix) Stelle druckt anfangs eine geringe Menge und mit fortschreitender Druckauflage
immer mehr Druckfarbe ab. Die mit
(R)FPC und anschließend mit
(R)Plate Fix behandelte Stelle ergibt einwandfreie Drucke. Nach Herstellung von weiteren
5000 Bögen beginnt der verkratzte Bereich jedoch zu drucken.
1. Flüssige Zusammensetzung zum Korrigieren von Kratzern in den Nichtbildstellen von
Druckplatten mit einem Metallträger, insbesondere Aluminium, bestehend aus
a) 0,25 bis 10,0 % Natrium-, Kalium- oder Lithiumtriphosphat,
b) 0,25 bis 5,0 % Natriummetasilikat,
c) 0,10 bis 5,0 % Arylphenolethoxylat,
d) 80,0 bis 99,4 % Wasser.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente a)
Trinatriumphosphat ist.
3. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponente a) in einer Menge von 0,5 bis 5,0 vorhanden ist.
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente b) in einer Menge von 0,5 bis 5,0 % vorhanden ist.
5. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente c) ein Kaliumsalz eines phosphatierten alkoxylierten Arylphenols ist.
6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente c) in einer Menge von 0,2 bis 3,0 vorhanden ist.
7. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente d) in einer Menge von 89,0 bis 98,8 vorhanden ist.
8. Verfahren zum Korrigieren von Kratzern in den Nichtbildstellen von Druckplatten
mit Metallträgern, dadurch gekennzeichnet, daß man die entwickelte, in den Nichtbildstellen
Kratzer aufweisende Platte mit einer flüssigen Zusammensetzung gemäß den Ansprüchen
1 bis 7 behandelt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Platte vor der Behandlung
mit der flüssigen Zusammensetzung mit einer an sich bekannten Reinigungslösung behandelt.