[0001] Die Erfindung betrifft einen Becher aus tiefgezogenem Kunststoff mit mindestens
zwei Kammern für einerseits trockenes und andererseits pastöses Füllgut und einem
sich in der Kammeröffnungsebene erstreckenden Siegelrandflansch, der auch zwischen
den beiden Kammeröffnungen verläuft, die mit einer Deckfolie verschlossen sind.
[0002] Becher dieser Art, die auch als Doppelkammerbecher bezeichnet werden, sind bekannt,
bspw. nach den DE-A -26 53 906, 27 28 940 und nach dem DE-U - 83 29 744. Derartige
Becher werden benutzt, um unterschiedliche Füllgüter in einer Packung unterbringen
und mit einer Packung zum gemeinsamen Verbrauch anbieten zu können, wobei die unterschiedlichen
Füllgüter, wie bspw. Joghurt einerseits und Trockenmüslizubereitungen erst im Moment
des Verbrauches, d.h. nach Öffnung der Verpackung zusammengebracht werden, um dann
gemeinsam verzehrt werden zu können. Trotz aller Bemühungen, den Füllvorgang derartiger
Verpackungen so steril wie möglich mit bekannten Maßnahmen durchzuführen, geligt dies
bei derartigen Verpackungen nicht zufriedenstellend, da einerseits das Trockengut
der bspw. genannten Art nie ganz keimfrei vorliegt und andererseits der Einfüllvorgang
des Trockengutes nie ganz ohne Staubentwicklung durchgeführt werden kann, wobei es
keine Rolle spielt, ob das pastöse Füllgut vor oder nach der Einfüllung des Trockengutes
eingebracht worden ist, d.h., Staub- und damit Keimniederschläge im Bereich der anderen
Kammer für das pastöse Füllgut, das in der Regel für eine Keimvermehrung besonders
geeignet ist, sind praktisch unvermeidbar. Längere Lagerzeiten für derartig in einer
Doppelkammer verpacktes Füllgut können nicht in Betracht gezogen werden.
[0003] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, Becher der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß eine Keimbelastung des feucht-pastösen Füllgutes
mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Becher der eingangs genannten Art nach der Erfindung
durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich nach den Unteransprüchen. Der Füllvorgang einer derartigen
Packung wird unter Beachtung allgemein üblicher Sterilitätsbedingungen wie folgt
durchgeführt und zwar unabhängig davon, ob die tiefgezogenen Becher einzeln oder am
Strang durch die Füllstation geführt werden: Zunächst wird das pastöse Füllgut in
die eine Kammer unter Sterilbedingungen eingebracht, dann wird die Zwischenfolie
aufgebracht und angesiegelt und zwar aus Zweckmäßigkeitsgründen über beide Kammern
und dann erst wird das Trockenfüllgut durch die dünne Zwischenfolie hindurch in die
Trockengutkammer eingebracht. Dafür ist die Zwischenfolie entweder entsprechend vorgelocht
oder die ungelocht aufgebrachte und versiegelte Zwischenfolie wird einfach mit dem
Füllrohr für das Trockengut durchstoßen. Soweit es sich um eine vorgelochte Zwischenfolie
handelt, ist das vorgestanzte Loch genau an den Querschnitt des Füllrohres angepaßt,
so daß sich eine möglichst dichte Umfassung des Füllrohres beim Durchgreifen der Zwischenfolie
ergibt. Diese dichte Umfassung ist jedoch keine zwingende Bedingung, da ja die andere
Kammer mit dem pastösen Füllgut bereits vollständig und steril verschlossen ist und
somit in diese keine Keime gelangen können.
[0005] Da die Zwischenfolie fest auf dem Siegelrandflansch aufgesiegelt ist, kann ggf.
sogar auf eine Ansiegelung der Deckfolie verzichtet werden, d.h., auf aufwendigere,
im Takt arbeitende Siegelwerkzeuge an der betreffenden Verpackungsmaschine könnte
in diesem Falle verzichtet werden. Die gleichzeitige Mitabdeckung der Trockengutkammer
beim Aufbringen der Zwischenfolie ist nicht zwingend, aber aus Gründen möglichst
einfacher Herstellung einer solchen Verpackung zweckmäßig, da man sonst beim Durchlauf
derartiger Becher mehrere Streifen von Zwischenfolien vorsehen müßte, was den apparativen
Aufwand an der betreffenden Verpackungsmaschine vergrößerte und ferner muß nicht
beachtet werden, daß der die beiden Kammern voneinander trennende Siegelrandflanschbereich
sich in Durchlaufrichtung erstrecken muß. Grundsätzlich ist also die gestellte Aufgabe
auch damit zu lösen, daß man lediglich die Kammer für das pastöse Füllgut nach Füllung
mit der Zwischenfolie abdeckt und die Trockengutkammer einfach offen läßt, d.h. die
Lockung der Zwischenfolie für die Einbringung des Trockengutes wird dann einfach durch
den in diesem Bereich weggelassenen Teil der Zwischenfolie repräsentiert. Das erfindungsgemäße
Prinzip ist selbstverständlich nicht auf zwei Kammerausbildungen derartiger Becher
beschränkt, sondern kann auch ohne weiteres zur Anwendung kommen, wenn am Becher mehr
als zwei Kammern vorgesehen sind.
[0006] Der erfindungsgemäße Becher wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
näher erläutert.
[0007] Es zeigt schematisch
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen offenen Doppelkammerbecher;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Becher gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Doppelkammerbecher gemäß Fig. 1 mit aufgebrachter und
gelochter Zwischenfolie;
Fig. 4 einen Schnitt durch den Becher gemäß Fig. 3 mit aufgebrachter Deckfolie;
Fig. 5 einen Schnitt durch den Becher gemäß Fig. 3 beim Einfüllen des Trockengutes;
Fig. 6 eine Teildraufsicht auf eine für den Füllvorgang durchstoßene Zwischenfolie
und
Fig. 7 im Querschnitt einen Doppelkammerbecher in besonderer Ausführungsform.
[0008] Wie aus den Fig. 1 bis 7 erkennbar, handelt es sich um einen Becher aus tiefgezogenem
Kunststoff mit mindestens zwei Kammern 4, 4′ für einerseits trockenes und andererseits
pastöses Füllgut und einen sich in der Kammeröffnungsebene 9 erstreckenden Siegelrandflansch
2, der auch zwischen den beiden Kammeröffnungen verläuft, die mit einer Deckfolie
1 verschlossen sind. Zwischen der Deckfolie 1 und dem Siegelrandflansch 2 ist eine
dünne Zwischenfolie 3 aus geeignetem Folienmaterial angeordnet, die über der Trockengutkammer
4 gelocht ist. Wie vorerwähnt, kann diese Lochung entweder von vornherein in der
aufzubringenden Zwischenfolie 3 als Stanzloch 5 vorgesehen sein oder diese Lockung
wird gemäß Fig. 5 mittels eines geeignet ausgebildeten Füllrohres 10 , wie dargestellt,
für den Füllvorgang einfach durchstoßen, wobei die ausgestoßene Lochfläche 6 der Zwischenfolie
3 gemäß Fig. 6 mit dieser durch einen stehenbleibenden Verbindungssteg 7 in Verbindung
bleibt, damit die Lochfläche 6 nicht in das Trockengut gelangt und bei Abzug der Zwischenfolie
zum Öffnen der Packung mit entfernt werden kann. Da es beim Ganzen lediglich wesentlich
ist, vor dem Einfüllen des Trockengutes die Kammer 4′ für das pastöse Füllgut und
nach dessen Einfüllung keimsicher abzudecken, würde es auch genügen, lediglich die
Kammer 4′ mit der Zwischenfolie abzudecken und keimsicher zu versiegeln. Aus den erwähnten
Gründen werden jedoch beide Kammern 4, 4′ mit der Zwischenfolie 3 abgedeckt. Insbesondere
bei Abdeckung beider Kammern 4, 4′ mit der Zwischenfolie 3 kann in Betracht gezogen
werden, die Deckfolie 1 auf der angesiegelten Zwischenfolie 3 lediglich mit einer
Klebeschicht 8 zu fixieren.
1. Becher aus tiefgezogenem Kunststoff mit mindestens zwei Kammern für einerseits
trockenes und andererseits pastöses Füllgut und einem sich in der Kammeröffnungsebene
erstreckenden Siegelrandflansch, der auch zwischen den beiden Kammeröffnungen verläuft,
die mit einer Deckfolie verschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Deckfolie (1) und dem Siegelrandflansch (2) mindestens über der Kammer
(4′) für pastöses Füllgut eine dünne Zwischenfolie (3) und bei deren Anordnung auch
über der Trockengutkammer (4) diese dort mit einer Lochung versehen ist.
2. Becher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenfolie (3) über der Trockengutkammer (4) mit einem Stanzloch (5) versehen
ist.
3. Becher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgeschnittene Lochfläche (6) der Zwischenfolie (3) mit dieser mit einem
Verbindungssteg (7) verbunden ist.
4. Becher nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckfolie (1) auf der angesiegelten Zwischenfolie (3) mit einer Klebeschicht
(8) angeordnet ist.
5. Becher nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenfolie (3) als transparente Folie ausgebildet ist.