(19)
(11) EP 0 293 626 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.12.1988  Patentblatt  1988/49

(21) Anmeldenummer: 88107263.1

(22) Anmeldetag:  06.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F26B 25/00, F26B 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 04.06.1987 DE 8707912 U

(71) Anmelder: HANS PESCH GMBH & CO. KG
D-4154 Tönisvorst 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Dohren, Hans
    D-4050 Mönchengladbach 1 (DE)
  • Sturm, Horst-Ernst
    D-4150 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. 
Moerser Strasse 140
47803 Krefeld
47803 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trocknungseinrichtung für Schüttgut


    (57) Die Erfindung betrifft eine Trocknungseinrichtung für Schüttgut mit einer von einem Heißgas durchströmten Trocknungstrommel (4), die eine Naßgutaufgabe (5) an einem Ende und einen in einen Ausfallbehälter (7) mündenden Trockengutaustrag (6) am anderen Ende aufweist, und mit einem Entstauber (11) für das die Trocknungstrommel (4) ver­lassende Heißgas, wobei vom Entstauber (11) eine Leitung (17) zu einem Kamin (21) und eine Brüdenrückführleitung (15) ausgeht, die in eine zur Trocknungstrommel führende Heißgaslei­tung (2) mündet. Damit auch Feinstäube aus den über den Kamin (21) abgeführten Brüden entfernt werden können, soll in der zum Kamin führenden Leitung (17) ein Feuchtig­keitsinjektor (18) und in Strömungsrichtung folgend ein weiterer Entstauber (19) angeordnet sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Trockungseinrichtung für Schüttgut mit einer von einem Heißgas durchströmten Trocknungstrommel, die eine Naßgutaufgabe an einem Ende und einen in einen Ausfallbehälter mündenden Trockgutaustrag am anderen Ende aufweist, und mit einem Entstauber für das die Trocknungstrommel ver­lassende Heißgas, wobei vom Entstauber eine Leitung zu einem Kamin und eine Brüdenrückführleitung ausgeht, die in eine zur Trocknungstrommel führende Heißgas­leitung mündet.

    [0002] Trocknungseinrichtungen dieser Art werden unter anderem in der Spanplattenindustrie, der chemischen Industrie, der Futtermittelindustrie und Lebensmittelindustrie eingesetzt.

    [0003] Eine bekannte Trocknungseinrichtung dieser Gattung (DE-GM 86 19 568) zeichnet sich durch geringen Raumbedarf und geringen Energieaufwand aus. Das wird erreicht ^ durch eine spezielle Gestaltung der Trocknungstrommel, die über einen Teil ihrer Länge als Kontakttrockner und über den Rest ihrer Länge als Konvektionstrockner ausgelegt ist. Die Entstaubung der die Trocknungstrommel verlassenden Heißgase ist unkritisch, solange bestimmte Feinheitsgrade der von den Heißgasen mitgeführten Feststoffpartikel nicht unterschritten werden. In der Regel gelingt es, mit einem oder mehreren Zyklonent­staubern Staubpartikel, die größer sind als 40 my, zuverlässig aus dem Heißgas auszuscheiden. Werden allerdings beim Trocknen des Schüttguts Feinstäube freigesetzt und vom Heißgas mitgeführt, die kleiner sind, dann können sich Probleme ergeben.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trocknungseinrichtung der eingangs beschriebenen Gattung so zu verbessern, daß auch Feinstäube aus den über den Kamin abgeführten Brüden entfernt werden können.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der zum Kamin führenden Leitung ein Feuchtigkeitsinjektor und in Strömungsrichtung folgend ein weiterer Entstauber angeordnet sind.

    [0006] Dabei wird den im ersten Entstauber vorgereinigten Brüden, die immer noch eine Temperatur von 110 bis 120° C haben, Feuchtigkeit bzw. Wasser zugesetzt, wodurch einerseits die Gastemperatur gesenkt wird und andererseits die Feinstäube, die im Rahmen des Trocknungsprozesses sehr stark ausgetrocknet sind, mit Wasserdampf benetzt werden, so daß sie stärker zur Agglomeration neigen. Diese dann größeren bzw. schwereren Partikel können dann im folgenden Entstauber abgeschieden werden. Es empfiehlt sich, die Zugabe von Feuchtigkeit bzw. Wasser so einzurichten, daß der Taupunkt der Gase nicht unterschritten wird und ein Auscheiden bzw. Kondensieren der Feuchtigkeit unterbleibt. Vorteilhaft ist es, wenn der Feuchtigkeits­injektor zur Injektion von mit Wasser angereicherter Luft ausgelegt ist. Die Luft kann auch gekühlt sein.

    [0007] Insbesondere kann der weitere Entstauber wenigstens einen Zyklonentstauber aufweisen. Je nach Bedarf können auch mehrere Zyklonentstauber vorgesehen werden.

    [0008] Um den Abscheideeffekt dieses Zyklonentstaubers zu verbessern, kann das untere (konische) Ende des Zyklon­entstaubers an eine Unterdruckquelle angeschlossen sein, mit deren Hilfe zumindest ein Teil der in diesem Zyklonentstauber eingeleiteten Brüden abgesaugt und dadurch im konischen Teil des Zyklonentstaubers eine Druckreduzierung erreicht wird. Das wirkt sich derart aus, daß die Geschwindigkeit der den Zyklonentstauber in Richtung Kamin verlassenden Gase vermindert und die Abscheidung der mitgeführten Feinstäube gefördert wird.

    [0009] Die Unterdruckquelle kann ein Gebläse aufweisen, dessen Druckleitung in die Brüdenrückführleitung mündet, so daß die abgeschiedenen Feinstäube auf diese Weise dem Prozeß wieder zugeführt werden.

    [0010] Da die dem Zyklonentstauber zusammen mit den vorge­reinigten Brüden zugeführten Feinstäube aufgrund des zugeführten Wassers zumindest feucht sind, neigen sie dazu, an den Wandungen des Zyklonentstaubers zu haften. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn in den Zyklonent­stauber eine Spülleitung für Reinigungswasser mündet und wenn vor der Unterdruckquelle ein Auslaß für das Reinigungswasser vorgesehen ist. Dann kann der Zyklonent­stauber von Zeit zu Zeit gespült und von anhaftenden Stäuben befreit werden. Das Reinigungswasser verläßt den Zyklonentstauber durch den konischen Teil sowie den dafür vorgesehenen Auslaß noch vor der Unlerdruck­quelle.

    [0011] Dort wo eine starke Wärmestrahlung im Bereich des Entstaubers für die vorgereinigten Brüden zu erwarten ist, kann der Zyklonentstauber einen von Kühlluft durchströmten Kühlmantel aufweisen.

    [0012] Zyklonentstauber weisen in der Regel ein Tauchrohr auf, durch welches die tangential in den Zyklonentstauber eingeleiteten Gase den Zyklonentstauber nach Abscheidung der mitgeführten Feststoffe wieder verlassen. Werden, wie bei der beschriebenen Trocknungseinrichtung, die im ersten Entstauber vorgereinigten Brüden teils zum Kamin und teils durch die Brüdenrückführleitung ge­schickt, dann ist eine einfache Trennung der Teilströme derart möglich, daß die zum Kamin geleiteten vorge­reinigten Brüden weniger Feststoffe mitführen als die in die Brüdenrückführleitung geschickten. Dazu kann der das Heißgas aus der Trockentrommel aufnehmende Entstauber wenigstens einen Zyklonentstauber mit einem Tauchrohr aufweisen, wobei das Tauchrohr einen Abschnitt mit größerem Durchmesser aufweist, der in den Zyklon­entstauber eintaucht und an den die Brüdenrückführ­leitung anschließt sowie einen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser, an den die zum Kamin führende Leitung anschließt. Bei dieser Anordnung wird ausgenutzt, daß der von unten in das Tauchrohr eintretene Heißgas­strom jedenfalls im Bereich der Tauchrohrwandung immer noch einen verhältnismäßig großen Drall besitzt, der zur Mittelachse des Tauchrohres hin abnimmt. Wenn daher die zum Kamin führende Leitung an den Abschnitt mit kleinerem Durchmesser des Tauchrohres anschließt, ist der Reinheitsgrad dieses Teilstroms größer als der Reinheitsgrad des im Bereich der Außenwand des Abschnitts mit größerem Durchmesser entnommenen und in die Brüdenrückführleitung geschickten Teilstroms.

    [0013] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Trocknungs­einrichtung für Schüttgut.

    [0014] Zu der dargestellten Trocknungseinrichtung gehört ein Heißgaserzeuger 1, von dem eine Heißgasleitung 2 über eine Mischkammer zu einer Trocknungstrommel 4 führt. Die Trocknungstrommel 4 weist bei 5 eine Naßgutaufgabe und am anderen Ende einen Trockengutaus­trag 6 auf, dem ein Ausfallbehälter 7 nachgeschaltet ist. An den Ausfallbehälter 7 schließt eine Förder­leitung 8 für das getrocknete Gut an.

    [0015] Vom oberen Bereich des Ausfallbehälters 7 geht eine Brüdenleitung 9 mit einem Gebläse 10 aus, die zu einer Reihe von im Ausführungsbeispiel vier Zyklonentstaubern 11 führt, die parallel geschaltet sind. Die unteren konischen Teile der Zyklonentstauber 11 sind an eine Sammelleitung 12 angeschlossen, die zur Förderleitung 8 führt, so daß in den Zyklonentstaubern 11 abgeschiedene Feingut dem Trockengut zugeführt und zusammen mit diesem verarbeitet werden kann.

    [0016] Zu jedem Zyklonentstauber gehört ein Tauchrohr, welches mit einem Abschnitt 13 größeren Durchmessers in den zugeordneten Zyklonentstauber 11 eintaucht. An das obere Ende dieses Abschnitts 13 schließt koaxial ein Abschnitt 14 mit kleinerem Durchmesser an. Die Ab­schnitte 13 mit größerem Durchmesser sind an eine gemeinsame Brüdenrückführleitung 15 angeschlossen, die zur Mischkammer 3 führt. Die rückgeführten Brüden werden in der Mischkammer 3 mit dem Heißgas auf die jeweils benötigte oder gewünschte Trockentemperatur gemischt. Die Mischkammer 3 ist so ausgelegt, daß vom Heißgas oder von den Brüden mitgeführte Feststoffe oder Stäube abgeschieden und über einen Feststoffaustrag 16 abgezogen werden können.

    [0017] Die Abschnitte 14 mit kleinerem Durchmesser des Tauch­rohrs münden in eine Brüdenleitung 17. Da die Abschnitte 14 mit kleinerem Durchmesser koaxial zu den Abschnitten 13 mit größerem Durchmesser angeordnet sind, gelangen nur weitgehend gereinigte Brüden in die Brüdenleitung 17. Alle Partikel, die größer sind als 40 my, wurden bereits in den Zyklonentstaubern 11 abgeschieden.

    [0018] In der Brüdenleitung 17 befindet sich ein Injektor 18, über den den vorgereinigten Brüden, die noch eine Temperatur von 110 bis 120° C besitzen, mit Wasser angereicherte Kühlluft zugeführt wird. Die damit er­reichte Temperaturabsenkung wird so eingerichtet, daß die Temperaturen noch oberhalb der Taupunktgrenze der Brüden bleiben und eine Ausscheidung bzw. Konden­sation des Wassers unterbleibt. Gleichzeitig werden aber die von den vorgereinigten Brüden mitgeführten feinen Staubteilchen, die kleiner als 40 my sind, und die im Rahmen des Trocknungsprozesses sehr stark ausgetrocknet sind, mit Feuchtigkeit oder Wasser benetzt, so daß sie stärker agglomerieren. In diesem Zustand werden die vorgereinigten, befeuchteten und gegebenen­falls gekühlten Brüden einem weiteren Entstauber zu­geführt, der bei der dargestellten Ausführung aus drei parallel zueinander geschalteten Zyklonentstaubern 19 besteht. Diese Zyklonentstauber 19 weisen einfache Tauchrohre 20 auf, die in eine zum Kamin 21 führende Reingasleitung 22 münden.

    [0019] Um die Abscheidung der agglomerierten Stäube in den Zyklonentstauber 19 zu fördern, sind die unteren, konischen Abschnitte der Zyklonentstauber 19 an eine Kammer 23 angeschlossen, die mit der Saugseite eines Gebläses 24 verbunden ist. Unter der Wirkung des Ge­bläses 24 wird der Druck im unteren konischen Teil der Zyklonentstauber 19 abgesenkt und die Geschwindig­keit der in die Tauchrohre 20 eintretenden Gase ver­ringert. Damit verbunden ist eine Verbesserung des Abscheideeffektes. Abgeschiedene Stäube fallen in die Kammer 23 und werden vom Gebläse 24, dessen Druck­seite über eine Leitung 25 an die Brüdenrückführleitung 15 angeschlossen ist, in den Prozeß zurückgeführt.

    [0020] Da die feinen Stäube, die wie oben beschrieben kon­ditioniert worden sind, dazu neigen, sich an den Innen­seiten der Zyklonentstauber 19 festzusetzen, mündet in den oberen Teil jedes Zyklonentstaubers 19 eine Spülleitung 26 für Reinigungswasser. Im Bedarfsfalle oder intermittierend kann durch Zuführung von Reini­gungswasser jeder Zyklonentstauber 26 gespült und von Staubresten befreit werden. Das Reinigungswasser fließt durch den unteren konischen Teil des Zyklon­entstaubers 19 in die Kammer 23 und von dort durch einen Spülwasserauslauf 27 ab. Gegebenenfalls kann am Spülwasserauslauf 27 eine Sperrvorrichtung, z. B. eine Zellenradschleuse vorgesehen werden.


    Ansprüche

    1. Trocknungseinrichtung für Schüttgut mit einer von einem Heißgas durchströmten Trocknungstrommel, die eine Naßgutaufgabe an einem Ende und einen in einen Ausfallbehälter mündenden Trockengutaustrag am anderen Ende aufweist und mit einem Entstauber für das die Trocknungstrommel verlassende Heißgas, wobei vom Entstauber eine Leitung zu einem Kamin und eine Brüdenrückführleitung ausgeht, die in eine zur Trocknungstrommel führende Heißgasleitung mündet, dadurch gekennzeichnet, daß in der zum Kamin (21) führenden Leitung (17) ein Feuchtigkeits­injektor (18) und in Strömungsrichtung folgend ein weiterer Entstauber (19) angeordnet sind.
     
    2. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsinjektor (18) zur Injektion von mit Wasser angereicherter Luft ausgelegt ist.
     
    3. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Entstauber wenigstens einen Zyklonentstauber (19) aufweist.
     
    4. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Zyklonentstaubers (19) an eine Unterdruck­ quelle (24) angeschlossen ist.
     
    5. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unter­druckquelle ein Gebläse (24) aufweist, dessen Druck­leitung (25) in die Brüdenrückführleitung (15) mündet.
     
    6. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zy­klonentstauber (19) eine Spülleitung (2) für Rei­nigungswasser mündet und daß vor der Unterdruck­quelle (24) ein Auslaß (27) für das Reinigungswasser vorgesehen ist.
     
    7. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zyklon­entstauber (19) einen von Kühlluft durchströmten Kühlmantel aufweist.
     
    8. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der das Heiß­gas aus der Trocknungstrommel (4) aufnehmende Ent­stauber wenigstens einen Zyklonentstauber (11) mit einem Tauchrohr (13, 14) aufweist, wobei das Tauchrohr einen Abschnitt (13) mit größerem Durch­messer aufweist, der in den Zyklonentstauber (11) eintaucht und an den die Brüdenrückführleitung (15) anschließt, sowie einen Abschnitt (14) mit kleinerem Durchmesser, an den die zum Kamin (21) führende Leitung (17) anschließt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht