[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockungseinrichtung für Schüttgut mit einer von einem
Heißgas durchströmten Trocknungstrommel, die eine Naßgutaufgabe an einem Ende und
einen in einen Ausfallbehälter mündenden Trockgutaustrag am anderen Ende aufweist,
und mit einem Entstauber für das die Trocknungstrommel verlassende Heißgas, wobei
vom Entstauber eine Leitung zu einem Kamin und eine Brüdenrückführleitung ausgeht,
die in eine zur Trocknungstrommel führende Heißgasleitung mündet.
[0002] Trocknungseinrichtungen dieser Art werden unter anderem in der Spanplattenindustrie,
der chemischen Industrie, der Futtermittelindustrie und Lebensmittelindustrie eingesetzt.
[0003] Eine bekannte Trocknungseinrichtung dieser Gattung (DE-GM 86 19 568) zeichnet sich
durch geringen Raumbedarf und geringen Energieaufwand aus. Das wird erreicht ^ durch
eine spezielle Gestaltung der Trocknungstrommel, die über einen Teil ihrer Länge als
Kontakttrockner und über den Rest ihrer Länge als Konvektionstrockner ausgelegt ist.
Die Entstaubung der die Trocknungstrommel verlassenden Heißgase ist unkritisch, solange
bestimmte Feinheitsgrade der von den Heißgasen mitgeführten Feststoffpartikel nicht
unterschritten werden. In der Regel gelingt es, mit einem oder mehreren Zyklonentstaubern
Staubpartikel, die größer sind als 40 my, zuverlässig aus dem Heißgas auszuscheiden.
Werden allerdings beim Trocknen des Schüttguts Feinstäube freigesetzt und vom Heißgas
mitgeführt, die kleiner sind, dann können sich Probleme ergeben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trocknungseinrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung so zu verbessern, daß auch Feinstäube aus den über den Kamin abgeführten Brüden
entfernt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der zum Kamin führenden Leitung ein Feuchtigkeitsinjektor
und in Strömungsrichtung folgend ein weiterer Entstauber angeordnet sind.
[0006] Dabei wird den im ersten Entstauber vorgereinigten Brüden, die immer noch eine Temperatur
von 110 bis 120° C haben, Feuchtigkeit bzw. Wasser zugesetzt, wodurch einerseits die
Gastemperatur gesenkt wird und andererseits die Feinstäube, die im Rahmen des Trocknungsprozesses
sehr stark ausgetrocknet sind, mit Wasserdampf benetzt werden, so daß sie stärker
zur Agglomeration neigen. Diese dann größeren bzw. schwereren Partikel können dann
im folgenden Entstauber abgeschieden werden. Es empfiehlt sich, die Zugabe von Feuchtigkeit
bzw. Wasser so einzurichten, daß der Taupunkt der Gase nicht unterschritten wird und
ein Auscheiden bzw. Kondensieren der Feuchtigkeit unterbleibt. Vorteilhaft ist es,
wenn der Feuchtigkeitsinjektor zur Injektion von mit Wasser angereicherter Luft ausgelegt
ist. Die Luft kann auch gekühlt sein.
[0007] Insbesondere kann der weitere Entstauber wenigstens einen Zyklonentstauber aufweisen.
Je nach Bedarf können auch mehrere Zyklonentstauber vorgesehen werden.
[0008] Um den Abscheideeffekt dieses Zyklonentstaubers zu verbessern, kann das untere (konische)
Ende des Zyklonentstaubers an eine Unterdruckquelle angeschlossen sein, mit deren
Hilfe zumindest ein Teil der in diesem Zyklonentstauber eingeleiteten Brüden abgesaugt
und dadurch im konischen Teil des Zyklonentstaubers eine Druckreduzierung erreicht
wird. Das wirkt sich derart aus, daß die Geschwindigkeit der den Zyklonentstauber
in Richtung Kamin verlassenden Gase vermindert und die Abscheidung der mitgeführten
Feinstäube gefördert wird.
[0009] Die Unterdruckquelle kann ein Gebläse aufweisen, dessen Druckleitung in die Brüdenrückführleitung
mündet, so daß die abgeschiedenen Feinstäube auf diese Weise dem Prozeß wieder zugeführt
werden.
[0010] Da die dem Zyklonentstauber zusammen mit den vorgereinigten Brüden zugeführten Feinstäube
aufgrund des zugeführten Wassers zumindest feucht sind, neigen sie dazu, an den Wandungen
des Zyklonentstaubers zu haften. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn in den Zyklonentstauber
eine Spülleitung für Reinigungswasser mündet und wenn vor der Unterdruckquelle ein
Auslaß für das Reinigungswasser vorgesehen ist. Dann kann der Zyklonentstauber von
Zeit zu Zeit gespült und von anhaftenden Stäuben befreit werden. Das Reinigungswasser
verläßt den Zyklonentstauber durch den konischen Teil sowie den dafür vorgesehenen
Auslaß noch vor der Unlerdruckquelle.
[0011] Dort wo eine starke Wärmestrahlung im Bereich des Entstaubers für die vorgereinigten
Brüden zu erwarten ist, kann der Zyklonentstauber einen von Kühlluft durchströmten
Kühlmantel aufweisen.
[0012] Zyklonentstauber weisen in der Regel ein Tauchrohr auf, durch welches die tangential
in den Zyklonentstauber eingeleiteten Gase den Zyklonentstauber nach Abscheidung der
mitgeführten Feststoffe wieder verlassen. Werden, wie bei der beschriebenen Trocknungseinrichtung,
die im ersten Entstauber vorgereinigten Brüden teils zum Kamin und teils durch die
Brüdenrückführleitung geschickt, dann ist eine einfache Trennung der Teilströme derart
möglich, daß die zum Kamin geleiteten vorgereinigten Brüden weniger Feststoffe mitführen
als die in die Brüdenrückführleitung geschickten. Dazu kann der das Heißgas aus der
Trockentrommel aufnehmende Entstauber wenigstens einen Zyklonentstauber mit einem
Tauchrohr aufweisen, wobei das Tauchrohr einen Abschnitt mit größerem Durchmesser
aufweist, der in den Zyklonentstauber eintaucht und an den die Brüdenrückführleitung
anschließt sowie einen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser, an den die zum Kamin führende
Leitung anschließt. Bei dieser Anordnung wird ausgenutzt, daß der von unten in das
Tauchrohr eintretene Heißgasstrom jedenfalls im Bereich der Tauchrohrwandung immer
noch einen verhältnismäßig großen Drall besitzt, der zur Mittelachse des Tauchrohres
hin abnimmt. Wenn daher die zum Kamin führende Leitung an den Abschnitt mit kleinerem
Durchmesser des Tauchrohres anschließt, ist der Reinheitsgrad dieses Teilstroms größer
als der Reinheitsgrad des im Bereich der Außenwand des Abschnitts mit größerem Durchmesser
entnommenen und in die Brüdenrückführleitung geschickten Teilstroms.
[0013] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Trocknungseinrichtung
für Schüttgut.
[0014] Zu der dargestellten Trocknungseinrichtung gehört ein Heißgaserzeuger 1, von dem
eine Heißgasleitung 2 über eine Mischkammer zu einer Trocknungstrommel 4 führt. Die
Trocknungstrommel 4 weist bei 5 eine Naßgutaufgabe und am anderen Ende einen Trockengutaustrag
6 auf, dem ein Ausfallbehälter 7 nachgeschaltet ist. An den Ausfallbehälter 7 schließt
eine Förderleitung 8 für das getrocknete Gut an.
[0015] Vom oberen Bereich des Ausfallbehälters 7 geht eine Brüdenleitung 9 mit einem Gebläse
10 aus, die zu einer Reihe von im Ausführungsbeispiel vier Zyklonentstaubern 11 führt,
die parallel geschaltet sind. Die unteren konischen Teile der Zyklonentstauber 11
sind an eine Sammelleitung 12 angeschlossen, die zur Förderleitung 8 führt, so daß
in den Zyklonentstaubern 11 abgeschiedene Feingut dem Trockengut zugeführt und zusammen
mit diesem verarbeitet werden kann.
[0016] Zu jedem Zyklonentstauber gehört ein Tauchrohr, welches mit einem Abschnitt 13 größeren
Durchmessers in den zugeordneten Zyklonentstauber 11 eintaucht. An das obere Ende
dieses Abschnitts 13 schließt koaxial ein Abschnitt 14 mit kleinerem Durchmesser an.
Die Abschnitte 13 mit größerem Durchmesser sind an eine gemeinsame Brüdenrückführleitung
15 angeschlossen, die zur Mischkammer 3 führt. Die rückgeführten Brüden werden in
der Mischkammer 3 mit dem Heißgas auf die jeweils benötigte oder gewünschte Trockentemperatur
gemischt. Die Mischkammer 3 ist so ausgelegt, daß vom Heißgas oder von den Brüden
mitgeführte Feststoffe oder Stäube abgeschieden und über einen Feststoffaustrag 16
abgezogen werden können.
[0017] Die Abschnitte 14 mit kleinerem Durchmesser des Tauchrohrs münden in eine Brüdenleitung
17. Da die Abschnitte 14 mit kleinerem Durchmesser koaxial zu den Abschnitten 13 mit
größerem Durchmesser angeordnet sind, gelangen nur weitgehend gereinigte Brüden in
die Brüdenleitung 17. Alle Partikel, die größer sind als 40 my, wurden bereits in
den Zyklonentstaubern 11 abgeschieden.
[0018] In der Brüdenleitung 17 befindet sich ein Injektor 18, über den den vorgereinigten
Brüden, die noch eine Temperatur von 110 bis 120° C besitzen, mit Wasser angereicherte
Kühlluft zugeführt wird. Die damit erreichte Temperaturabsenkung wird so eingerichtet,
daß die Temperaturen noch oberhalb der Taupunktgrenze der Brüden bleiben und eine
Ausscheidung bzw. Kondensation des Wassers unterbleibt. Gleichzeitig werden aber
die von den vorgereinigten Brüden mitgeführten feinen Staubteilchen, die kleiner als
40 my sind, und die im Rahmen des Trocknungsprozesses sehr stark ausgetrocknet sind,
mit Feuchtigkeit oder Wasser benetzt, so daß sie stärker agglomerieren. In diesem
Zustand werden die vorgereinigten, befeuchteten und gegebenenfalls gekühlten Brüden
einem weiteren Entstauber zugeführt, der bei der dargestellten Ausführung aus drei
parallel zueinander geschalteten Zyklonentstaubern 19 besteht. Diese Zyklonentstauber
19 weisen einfache Tauchrohre 20 auf, die in eine zum Kamin 21 führende Reingasleitung
22 münden.
[0019] Um die Abscheidung der agglomerierten Stäube in den Zyklonentstauber 19 zu fördern,
sind die unteren, konischen Abschnitte der Zyklonentstauber 19 an eine Kammer 23 angeschlossen,
die mit der Saugseite eines Gebläses 24 verbunden ist. Unter der Wirkung des Gebläses
24 wird der Druck im unteren konischen Teil der Zyklonentstauber 19 abgesenkt und
die Geschwindigkeit der in die Tauchrohre 20 eintretenden Gase verringert. Damit
verbunden ist eine Verbesserung des Abscheideeffektes. Abgeschiedene Stäube fallen
in die Kammer 23 und werden vom Gebläse 24, dessen Druckseite über eine Leitung 25
an die Brüdenrückführleitung 15 angeschlossen ist, in den Prozeß zurückgeführt.
[0020] Da die feinen Stäube, die wie oben beschrieben konditioniert worden sind, dazu neigen,
sich an den Innenseiten der Zyklonentstauber 19 festzusetzen, mündet in den oberen
Teil jedes Zyklonentstaubers 19 eine Spülleitung 26 für Reinigungswasser. Im Bedarfsfalle
oder intermittierend kann durch Zuführung von Reinigungswasser jeder Zyklonentstauber
26 gespült und von Staubresten befreit werden. Das Reinigungswasser fließt durch den
unteren konischen Teil des Zyklonentstaubers 19 in die Kammer 23 und von dort durch
einen Spülwasserauslauf 27 ab. Gegebenenfalls kann am Spülwasserauslauf 27 eine Sperrvorrichtung,
z. B. eine Zellenradschleuse vorgesehen werden.
1. Trocknungseinrichtung für Schüttgut mit einer von einem Heißgas durchströmten Trocknungstrommel,
die eine Naßgutaufgabe an einem Ende und einen in einen Ausfallbehälter mündenden
Trockengutaustrag am anderen Ende aufweist und mit einem Entstauber für das die Trocknungstrommel
verlassende Heißgas, wobei vom Entstauber eine Leitung zu einem Kamin und eine Brüdenrückführleitung
ausgeht, die in eine zur Trocknungstrommel führende Heißgasleitung mündet, dadurch
gekennzeichnet, daß in der zum Kamin (21) führenden Leitung (17) ein Feuchtigkeitsinjektor
(18) und in Strömungsrichtung folgend ein weiterer Entstauber (19) angeordnet sind.
2. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsinjektor
(18) zur Injektion von mit Wasser angereicherter Luft ausgelegt ist.
3. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere
Entstauber wenigstens einen Zyklonentstauber (19) aufweist.
4. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende des Zyklonentstaubers (19) an eine Unterdruck quelle (24) angeschlossen
ist.
5. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterdruckquelle ein Gebläse (24) aufweist, dessen Druckleitung (25) in
die Brüdenrückführleitung (15) mündet.
6. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Zyklonentstauber (19) eine Spülleitung (2) für Reinigungswasser mündet
und daß vor der Unterdruckquelle (24) ein Auslaß (27) für das Reinigungswasser vorgesehen
ist.
7. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zyklonentstauber (19) einen von Kühlluft durchströmten Kühlmantel aufweist.
8. Trocknungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der das Heißgas aus der Trocknungstrommel (4) aufnehmende Entstauber wenigstens
einen Zyklonentstauber (11) mit einem Tauchrohr (13, 14) aufweist, wobei das Tauchrohr
einen Abschnitt (13) mit größerem Durchmesser aufweist, der in den Zyklonentstauber
(11) eintaucht und an den die Brüdenrückführleitung (15) anschließt, sowie einen Abschnitt
(14) mit kleinerem Durchmesser, an den die zum Kamin (21) führende Leitung (17) anschließt.