[0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplung, insbesondere zum Koppeln schienengebundener
Fahrzeuge, mit einer in einem Gelenklager gelagerten, mit einer einen Stoßdämpfer
aufnehmenden Rohrverlängerung gleitbeweglich in einem Außenrohr geführten Gelenkstange.
[0002] Eine Kupplung dieser Art ist aus der PCT-Veröffentlichung WO 86/00053 bekannt. Damit
sich die beim Kuppeln, Anfahren und Bremsen von z.B. Eisenbahn-Triebwagen und/oder
Waggons auftretenden sehr großen Zug- und Stoßkräfte aufnehmen lassen sowie ein möglichst
geräuschfreier Betrieb erreichen läßt, weist diese bekannte Kupplung Energieverzehrelemente
auf, wie Ringfedern und/oder gashydraulische Stoßdämpfer. Das die Gelenkstange der
Kupplung bzw. einer Kupplungshälfte aufnehmende, Pendelbewegungen erlaubende Gelenklager
ist zudem mit Gummi-Bauteilen Versehen, d.h. elastisch nachgiebig ausgebildet. Die
Gummi-Bauteile erfordern allerdings große Volumina, um die erheblichen Druck- und
Zugkräfte ohne bleibende Formänderung aufnehmen zu können; außerdem läßt sich nicht
ausschließen, daß die Gummi-Bauteile Eigenschwingungen der angekuppelten Wagen begünstigen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Ausschöpfung der Vorteile einer
Kupplung der eingangs genannten Art insbesondere Schwingungen begünstigende Bewegungen
innerhalb der Kupplung auszuschalten.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Lager aus Stahl besteht.
Es hat sich herausgestellt, daß bei einer Kupplung, die aus einem vorzugsweise mit
einem gashydraulischen Stoßdämpfer kombinierten Stahlgelenklager besteht, der zum
Aufnehmen von sowohl Druck- als auch Zugkräften vorteilhaft doppeltwirkende Stoßdämpfer
eine ausreichende Energieaufnahme gewährleistet. Somit bedarf es keiner Sonderkonstruktion
des Gelenklagers mit Gummi-Bauteilen; außerdem treten bei dem Stahlgelenklager keine
von Formänderungen bewirkten Bewegungen und damit keine Eigenschwingungen eines angekoppelten
Wagens oder Eisenbahn-Waggons auf. Die durch das Stahlgelenklager geringfügig höheren
Klopfgeräusche fallen gegenüber diesen Vorteilen nicht ins Gewicht.
[0005] Es empfiehlt sich, den Stoßdämpfer spielfrei in der Rohrverlängerung anzuordnen,
wozu er vorzugsweise zwischen einer die Rohrverlängerung abschließenden Mutter und
einem das Außenrohr und die Rohrverlängerung durchdringenden, in einander fluchtend
gegenüberliegenden Axialnuten des Außenrohres und der Rohrverlängerung geführten
Querbolzen angeordnet sein kann. Der spielfreie Einbau, wobei der Stoßdämpfer mit
wenigen Millimeter Vorspannweg zwischen der Mutter und dem Querbolzen sitzt, schließt
ein Klappern aus und reduziert folglich den Geräuschpegel.
[0006] Der Querbolzen läßt sich vorteilhaft mit einer vorzugsweise in seinem Mittelteil
eingearbeiteten Abflachung versehen, gegen die sich der Kopf des Stoßdämpferstößels
legt. Dadurch, daß der Stößel, der sowohl bei Zug- als auch bei Druckkraft stets
an der Abflachung des Querbolzens anliegt, in den Querbolzen eingreift, läßt sich
ein Herausfallen des Bolzens und damit eine Entkupplung verhindern; denn der Stößel
sichert insbesondere auch die Einbaulage des die Rohre durchdringenden Bolzens. Zwar
werden Außenrohr und Rohrverlängerung im Bereich des Querbolzens von einer Manschette
umschlossen, die den Bolzen in seiner Lage hält, jedoch in erster Linie ein Eindringen
von Schmutz in die Rohrverbindung verhindern soll. Es ist nicht auszuschließen, daß
die Manschette bzw. der Mantel während des häufig jahrelangen Betriebes verschleiß-
oder korrosionsbedingt vom Außenrohr herunterfällt; insbesondere in diesem Fall gewährleistet
der in die Abflachung eingreifende Stößel die Sicherung der Lage des Querbolzens.
[0007] Die bei Zug- und Druckkräften gegenüber dem Außenrohr relativ bewegliche Rohrverlängerung
läßt sich vorteilhaft in schmierungsfreien Gleitbuchsen des Außenrohres lagern; damit
lassen sich der Verschleiß sowie die Wartung reduzieren.
[0008] Den verschleißfreien und wartungsarmen Betrieb unterstützt eine Rohrverlängerung
mit einer abriebfesten, vorzugsweise verchromten Oberfläche.
[0009] Vorteilhaft kann eine gashydraulisch gedämpfte Kupplungshälfte mit einer als starres
Rohr ausgebildeten Kupplungshälfte verbunden sein und damit der Fertigungs- und Kostenaufwand
für die Kupplung verringert werden.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Kupplungshälfte einer erfindungsgemäß in einem Stahlgelenklager angelenkten,
einen integrierten Stoßdämpfer aufweisenden Kupplung, im Längsschnitt dargestellt,
Fig. 2 eine als starres Rohr ausgebildete, in einem erfindungsgemäßen Stahlgelenklager
angelenkte Kupplungshälfte, und
Fig. 3 eine vergrößerte Einzelteil-Zeichnung der Kupplungshälfte gemäß Fig. 1 entlang der
Längsachse eines Querbolzens geschnitten dargestellt, der ein Außenrohr und eine darin
gleitbeweglich geführte Rohrverlängerung der Gelenkstange durchdringt.
[0011] Eine Kupplungshälfte 1, z.B. einer sogenannten Kurzkupplung, d.h. manuell mit einer
zweiten Kupplungshälfte zu verbindenden Kupplung, oder einer automatischen Kupplung,
lagert mit einer Gelenkstange 2 in einem Stahlgelenklager 3, wozu die Gelenkstange
2 mit einem Lagerauge 4 zwischen Lagerschalen 5 eingreift; eine durch die Lagerschalen
5 und das Lagerauge 4 gesteckte Gelenkachse 6 hält den Lagerverbund zusammen. Die
Lagerschalen 5 sind über einen Flansch 7 gekoppelt; die Lagerschalen 5 und der Flansch
7 bilden einen Lagerbock, mit dem das Stahlgelenklager 3 an einen nicht dargestellten
Triebwagen oder Waggon befestigt, beispielsweise angeschraubt wird.
[0012] Die Gelenkstange 2 ragt mit einer Rohrverlängerung 8 in ein Außenrohr 9; an dem dem
Stahlgelenklager 3 abgewandten Ende der Kupplunghälfte 1 schließt sich dem Außenrohr
9 ein Kupplungsrohr 10 an. Eine Stirnwand 11 schließt das Kupplungsrohr 10 ab und
stellt die Verbindungsstelle mit einer zweiten Kupplungshälfte dar; wie in Fig. 2
dargestellt, kann diese Kupplungshälfte als starres Rohr 12 mit Stahlgelenklager
3 ausgebildet und an dem nicht dargestellten, anzukuppelnden Fahrzeug befestigt sein.
Die sich bei Zug- oder Druckkräften relativ zum Außenrohr 9 verschiebende Rohrverlängerung
8 der Gelenkstange 2 ist mit einer verchromten Oberfläche 13 versehen und lagert
in schmierungsfreien Gleitbuchsen 14 des Außenrohres 9. Ein mittels Schlauchschellen
15 sowohl an den Lagerschalen 5 des Stahlgelenklagers 3 als auch am Außenrohr 9 festgelegter
Faltenbalg 16 paßt sich einerseits selbsttätig den bei Zug- oder Druckkräften bewirkten
Längenveränderungen an und verhindert andererseits ein Eindringen von Schmutz zwischen
die Rohr 8, 9 und in das Stahlgelenklager 3.
[0013] Im Inneren der Rohrverlängerung 8 der Kupplungshälfte 1 ist ein gashydraulischer
Stoßdämpfer 17 zwischen einer Abschlußmutter 18 der Rohrverlängerung 8 und einem
Querbolzen 19 spielfrei eingespannt; gegen den Bolzen 19 legt sich ein Stößel 20 des
Stoßdämpfers 17. Der Querbolzen 19 erstreckt sich in der in Fig. 1 dargestellten Einbaulage
der Kupplungshälfte 1 quer zur Gelenkachse 6 des Stahlgelenklagers 3, wobei er in
einander fluchtend gegenüberliegend angeordnete Axialnuten 21 sowohl des Außenrohres
9 als auch der Rohrverlängerung 8 eingesetzt ist (vgl. Fig. 3). Die Einbaulage des
Querbolzens 19 wird durch eine im Bereich der Axialnuten 21 das Außenrohr umschließende
Manschette in Form einer mittels Schrauben 22 (vgl. Fig. 1) festlegbaren Schlauchschelle
23 gesichert; die Manschette bzw. Schelle 23 verhindert außerdem, daß Schmutz über
die axialen Führungsnuten 21 in das Innere der Rohrverlängerung bzw. in den Spalt
zwischen Außenrohr 9 und Rohrverlängerung 8 gelangt.
[0014] Wie in Fig. 3 dargestellt, weist der Querbolzen 19 in seinem Mittelteil eine Abflachung
24 auf, in die der Stößel 20 des Stoßdämpfers 17 mit einem Stößelkopf 25 eingreift.
Die Abflachung 24 gewährleistet einerseits eine flächige Anlage zwischen dem Querbolzen
19 und dem Stößelkopf 25 und andererseits eine zusätzliche Sicherung der Einbaulage
des Querbolzens 19, denn selbst für den Fall, daß die Schlauchschelle 23 dem Querbolzen
19 keinen Halt mehr böte, beispielsweise durch Herunterrutschen vom Außenrohr 9 bei
sich lockernden Schrauben 22, könnte der Querbolzen 19 nicht zur Seite herausfallen;
es hielte dann nämlich der in die Abflachung 14 eingreifende Stößelkopf 25 den Querbolzen
in seiner Lage und verhinderte eine ungewollte Entkupplung, denn der Stößelkopf 25
des Stoßdämpferstößels 20 liegt der in den Mantel des Querbolzens eingekerbten Abflachung
24 sowohl bei Druck- als auch bei Zugkräften stets flächig an.
[0015] Zwei Fahrzeuge, wie beispielsweise ein Eisenbahn-Triebwagen und ein Waggon oder zwei
Eisenbahn-Waggons, die miteinander gekuppelt werden sollen, können entweder jeweils
mit der Kupplungshälfte 1 gemäß Fig. 1 bestückt sein, wobei die Kupplungshälften 1
im Bereich der Stirnwände 11 verbunden werden, oder das eine Fahrzeug kann mit der
Kupplungshälfte 1 und das andere Fahrzeug mit der als starres Rohr 12 ausgebildeten
Kupplungshälfte gemäß Fig. 2 ausgerüstet sein. Das starre Rohr 12 wird an der dem
Stahlgelenklager 3 abgewandten Seite von einer Stirnwand 26 begrenzt, in der ein Zentrierbolzen
27 zum Verbinden mit der Kupplungshälfte 1 angeordnet ist. Beim Ankuppeln auftretende
Druckkräfte setzen sich von dem Kupplungsrohr 10 über einen die Rohrverlängerung
8 vor dem Kupplungsrohr 10 abschließenden Zapfen 28 bis in den Stoßdämpfer 17 und
von dort über die Rohrverlängerung 8, das Stahlgelenklager 3 und die Achse 6 bis
in den mit dem Untergestell des Fahrzeugs verschraubten Flansch 7 (Lagerbock) fort,
d.h. die Druckkraft wird in das Fahrzeug-Untergestell eingeleitet. Hingegen nehmen
Zugkräfte den Kraftfluß über das Kupplungsrohr 10, einer das Außenrohr 9 umschließenden
Schalenmuffe 29, den Stoßdämpfer 17, die Rohrverlängerung 8, das Stahlgelenklager
3, die Achse 6 und den Flansch 7 (Lagerbock) bis in das Fahrzeug-Untergestell.
1. Kupplung, insbesondere zum Koppeln schienengebundener Fahrzeuge, mit einer in einem
Gelenklager gelagerten, mit einer einen Stoßdämpfer aufnehmenden Rohrverlängerung
gleitbeweglich in einem Außenrohr geführten Gelenkstange, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (3) aus Stahl besteht.
2. Kupplung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen gashydraulischen Stoßdämpfer (17).
3. Kupplung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen doppeltwirkenden Stoßdämpfer (17).
4. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoßdämpfer (17) spielfrei in der Rohrverlängerung (8) angeordnet ist.
5. Kupplung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoßdämpfer (17) zwischen einer Abschlußmutter (18) der Rohrverlängerung
(8) und einem das Außenrohr (9) und die Rohrverlängerung (8) durchdringenden, in einander
fluchtend gegenüberliegenden Axialnuten (21) des Außenrohres (9) und der Rohrverlängerung
(8) geführten Querbolzen (19) angeordnet ist.
6. Kupplung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querbolzen (19) eine Abflachung (24) besitzt, gegen die sich der Kopf (25)
des Stoßdämpferstößels (20) legt.
7. Kupplung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflachung (24) in den Mittelteil des Querbolzens (19) eingearbeitet ist.
8. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrverlängerung (8) in Gleitbuchsen (14) des Außenrohres (9) lagert.
9. Kupplung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch schmierungsfreie Gleitbuchsen (14).
10. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine abriebfeste Oberfläche (13) der Rohrverlängerung (8).
11. Kupplung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (13) der Rohrverlängerung (8) verchromt ist.
12. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine gashydraulisch gedämpfte Kupplungshälfte (1) mit einer als starres Rohr
(12) ausgebildeten Kupplungshälfte verbunden ist.