[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein derartiges Relais ist aus der DE-A1 30 02 079 bekannt. Dabei wird ein Kontaktträger
mittels einer Schraubverbindung an einem freien Schenkel des Rückschlußbügels befestigt.
[0003] Nachteil dieser bekannten Ausführungsform ist, daß durch die Schraubverbindung zwischen
Kontaktträger und freiem Schenkel des Rückschlußbügels ein erhöhter Fertigungs- und
Montageaufwand erforderlich ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Relais der eingangs genannten Art so auszuführen,
daß die Verbindung zwischen Kontaktträger und dem freien Schenkel des Rückschlußbügels
bei geringem Montageaufwand exakt positioniert werden kann und einen festen Sitz aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Dadurch
ist erreicht, daß durch den Rastmechanismus eine schnelle Montage des einstückig
herstellbaren Kontaktträgers am freien Ende des Rückschlußbügels möglich ist. Auf
eine Befestigungsbohrung des Kontaktträgers und das Schneiden eines Gewindes im freien
Schenkel des Rückschlußbügels sowie das Eindrehen einer mit einer Sicherung gegen
Herausfallen versehenen Schraube kann verzichtet werden. Insgesamt wird dadurch eine
kostengünstigere Fertigung und eine vereinfachte Montage möglich. Durch den Wegfall
der Schraube steht im Kontaktträger auch mehr Platz für die Kontakte selbst zur Verfügung.
Außerdem wird die Spannungsfestigkeit der Anordnung im Bereich der Kontakte erhöht.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der FIG 1 bis 5 beschrieben.
Dabei zeigen:
FIG 1 ein Relais mit Kontaktträger und zwei Schaltkontakten in perspektivischer Darstellung,
FIG 2 den u-förmigen Rückschlußbügel des Relaisankers und des Haltebügels in perspektivischer
Darstellung,
FIG 3 den Kontaktträger ohne Schaltkontakte in perspektivischer Darstellung,
FIG 4 die Betätigungsplatte zum Betätigen der Schaltkontakte,
FIG 5 das Relais im montierten Zustand in perspektivischer Darstellung.
[0008] Das in FIG 1 perspektivisch dargestellte Relais hat zwei Schaltkontakte 6 und besteht
im wesentlichen aus einem Rückschlußbügel 1, einer Erregerspule 2, einem Anker 3 und
einem Kontaktträger 7.
[0009] Ein u-förmig ausgebildeter Rückschlußbügel 1 mit rechteckigem Querschnitt bildet
mit einem ersten Schenkel 1a den Kern der Erregerspule 2, ein zweiter freier Schenkel
1b des Rückschlußbügels 1 verläuft parallel zum ersten Schenkel 1a und ist über einen
Steg 1c, der senkrecht zu beiden Schenkeln 1a, 1b angeordnet ist, mit diesem verbunden.
Die endseitige Außenkante des freien Schenkels 1b des Rückschlußbügels 1 dient als
Lagerschneide 1d für den winklig ausgebildeten Anker 3.
[0010] Ein Schenkel 3a des in FIG 2 im Detail dargestellten Ankers 3 ist in etwa parallel
zum Steg 1c des Rückschlußbügels 1 angeordnet und führt von der Lagerschneide 1d
am freien Schenkel 1b zum Schenkel 1a des Rückschlußbügels 1. Ein zweiter Schenkel
3b des Ankers 3 verläuft im wesentlichen parallel zum freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels
1 und hat eine zur Längsachse verlaufende Aussparung, so daß der Schenkel 3b des Ankers
3 zwei Ankerschenkel 3c bildet. Bei Erregung der Erregerspule 2 wird der Schenkel
3a des Ankers 3 vom Schenkel 1a des als Kern der Erregerspule dienenden Rückschlußbügels
1 angezogen, so daß sich der zweite Schenkel 3b des Ankers 3 vom freien Schenkel 1b
des Rückschlußbügels 1 entfernt. Die Ankerschenkel 3c sind am oberen freien Ende mit
Aussparungen 3d versehen, in die Vorsprünge 5b einer in FIG 4 dargestellten Betätigungsplatte
5 formschlüssig eingreifen.
[0011] Die Betätigungsplatte nach FIG 4 ist mit mindestens einer Aussparung 5a und einem
Betätigungsvorsprung 5c versehen, über den mindestens ein Schaltkontakt 6 betätigt
werden kann. Durch die Bewegung des Ankers 3 bei Erregung der Erregerspule 2 werden
die Schaltkontakte 6 über die Ankerschenkel 3c und die Betätigungsplatte 5 geschaltet.
[0012] FIG 2 zeigt den Anker 3, der durch ein blattfederartiges Halteelement 4 auf der
Lagerschneide 1d des Rückschlußbügels 1 gehalten wird. Das Halteelement 4 ist zwischen
den Ankerschenkeln 3c auf dem freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 angeordnet.
Zwei Haltearme 4a des Halteelementes 4 verlaufen parallel zueinander und sind an
ihren Enden um etwa 135° angewinkelt. Die dadurch gebildeten Krallen 4b greifen in
Ausnehmungen 3e im Bereich der Krümmungszone 3f des Ankers 3. Die beiden Haltearme
4a sind durch einen u-förmig ausgebildeten Steg 4c, der ein Langloch umschließt,
miteinander verbunden. Die Haltearme 4a sind an der den Krallen 4b gegenüberliegenden
Seite mit einem Steg 4d verbunden, der mittig eine in Richtung der Krallen 4b abgewinkelte
Haltenase 4e aufweist. Die Haltenase 4e greift in eine Aussparung 1e des freien Schenkels
1b des Rückschlußbügels 1. Somit wird eine erste Fixierung des Ankers 3 auf dem freien
Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 erreicht.
[0013] Die bisher beschriebenen Merkmale stimmen mit der in der DE-A1 30 02 079 beschriebenen
Ausführungsform überein. Im Gegensatz zu dieser wird der Kontaktträger 7 jedoch nicht
am freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 festgeschraubt, sondern, wie im folgenden
näher erläutert, auf diesen aufgeschnappt.
[0014] FIG 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kontaktträgers 7 in einer
perspektivischen Darstellung. Der Kontaktträger 7 weist einen Tragsteg 7a mit rechteckförmigen
Querschnitt auf, in den nach FIG 1 die Schaltkontakte 6 annähernd parallel zur Erregerspule
2 eingelassen sind. Im montierten Zustand befindet sich der Tragsteg 7a in etwa in
Höhe des Spulenflansches 2a nach FIG 1, der sich auf der dem Steg 1c gegenüberliegenden
Seite des Rückschlußbügels 1 befindet und steht senkrecht zur Achse der Erregerspule
2 am freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1. Seine Querabmessung entspricht in
etwa der der Erregerspule 2. Am Tragsteg 7a sind seitlich parallel verlaufend, senkrecht
zum Tragsteg 7a angeordnet, Stützarme 7b vorgesehen, die in Richtung zur Erregerspule
2 zeigen und im montierten Zustand den freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 umschließen.
Endseitig sind diese Stützarme 7b in Richtung zur Erregerspule 2 mit Rastnasen 7c
versehen, die parallel zum freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 verlaufen. Im
montierten Zustand rasten diese Rastnasen 7c am freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels
1 ein. Die beiden Stützarme 7b sind durch einen Quersteg 7d miteinander verbunden.
Der Quersteg 7d ist parallel zum freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 angeordnet
und steht senkrecht auf dem Tragsteg 7a. Der Quersteg 7d ist aber nicht direkt mit
dem Tragsteg 7a verbunden, sondern nur mit den seitlichen Stützarmen 7b, damit der
Quersteg 7d zur Erzeugung eines Spanneffektes frei federn kann. Mittig und in Achse
der Erregerspule verlaufend ist der Quersteg 7d mit einer Abstützung 7e versehen.
[0015] Die Abstützung 7e weist einen in Richtung zur Erregerspule 2 zeigenden Zapfen 7f
auf, der im montierten Zustand des Kontaktträgers 7 in eine Bohrung 1f (FIG 2) des
freien Schenkels 1b des Rückschlußbügels 1 greift und damit zur Zentrierung des Kontaktträgers
7 am freien Schenkel 1b dient.
[0016] FIG 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Verbindung zwischen Kontaktträger 7 und
dem Magnetsystem eines Relais, wobei in diesem Fall nur ein Schaltkontakt 6 vorgesehen
ist. Die Rastnasen 7c der Stützarme 7b des Kontaktträgers 7 sind am freien Schenkel
1b des Rückschlußbügels 1 eingerastet. Dabei greifen die seitlichen Stützarme 7b
unter den Spulenflansch 2a, der dem Steg 1c des Rückschlußbügels 1 zugewandt ist und
fixieren die Erregerspule 2 an dem den Kern der Erregerspule 2 bildenden Schenkel
1a des Rückschlußbügels 1. Der Quersteg 7d stützt sich dabei über die Abstützung 7e
zwischen den Ankerschenkeln 3c am freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 ab und
fixiert dabei das Halteelement 4 im Bereich des u-förmig ausgebildeten Querstegs 4c
(FIG 2) am freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1. Dadurch wird die Haltekraft
des Halteelementes 4 erhöht. Die Zentrierung des Kontaktträgers 7 am freien Schenkel
1b des Rückschlußbügels 1 erfolgt durch den Zapfen 7f des Kontaktträgers 7, der in
eine Bohrung 1f des freien Schenkels 1b des Rückschlußbügels 1 eingreift. Durch den
Quersteg 7d, der als Federelement dient, und die Rastnasen 7c wird der feste Sitz
des Kontaktträgers 7 am freien Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 gewährleistet.
[0017] Gleichwirkend wäre eine Anordnung, bei der die seitlichen Stützarme 7b den freien
Schenkel 1b des Rückschlußbügels 1 nicht umgreifen, sondern auf diesem aufliegen und
eine Rastnase in der Mitte des Quersteges 7d in eine Öffnung im freien Schenkel 1b
des Rückschlußbügels 1 einrastet.
1. Elektromagnetisches Relais, bestehend aus einer Erregerspule (2), einem u-förmigen
Rückschlußbügel (1), dessen einer Schenkel (1a) als Kern der Erregerspule (2) dient
und aus einem Anker (3) zur Betätigung mindestens eines Schaltkontaktes (6) eines
Kontaktträgers (7), der einen annähernd senkrecht zur Achse der Erregerspule (2) verlaufenden
Tragsteg (7a) zur Befestigung der Kontaktfinger jedes Schaltkontaktes (6) aufweist,
wobei der Kontaktträger (7) am freien Schenkel (1b) des Rückschlußbügels (1) befestigt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger (7) seitliche Stützarme (7b) mit Rastnasen (7c) zum Einrasten
am freien Schenkel (1b) des Rückschlußbügels (1) aufweist,
daß ein die seitlichen Stützarme (7b) verbindender Quersteg (7d) zur Abstützung am
freien Schenkel (1b) des Rückschlußbügels (1) dient und als Federelement eine Kraft
auf den Kontaktträger (7) ausübt zum festen Sitz am freien Schenkel (1b) des Rückschlußbügels
(1) und
daß ein Zapfen (7f) am Quersteg (7d) derart angeordnet ist, daß er in eine Bohrung
am freien Schenkel (1b) des Rückschlußbügels (1) zum Zentrieren des Kontaktträgers
(7) am freien Schenkel (1b) des Rückschlußbügels (1) eingreift.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Stützarme (7b) den am Steg (1c) des Rückschlußbügels (1) anliegenden
Spulenflansch (2a) der Erregerspule (2) untergreifen, um damit die Erregerspule (2)
an dem den Kern der Erregerspule (2) bildenden Schenkel (1a) des Rückschlußbügels
(1) zu fixieren.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger (7) aus einem Stück gebildet ist.