[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Ätzdrucken
auf synthetischem Textilmaterial, wobei man das Textilmaterial mit einem Thiophenazofarbstoff
und alkalisch wirkender Druckpaste in beliebiger Reihenfolge behandelt und das so
behandelte Textilmaterial anschließend dämpft und wäscht.
[0002] Die Herstellung von Ätzdrucken auf synthetischem Textilmaterial mittels alkalischen
Verbindungen ist an sich bekannt und beispielsweise in der GB-A-1 543 724 oder GB-A-2
071 707 beschrieben. Die bei diesem Verfahren verwendeten ätzbaren Dispersionsfarbstoffe
weisen allerdings häufig Mängel auf.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein neues Verfahren zur Herstellung von
Ätzdrucken bereitzustellen, mittels dessen die Ätzdrucke in vorteilhafter Weise erhalten
werden.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung von Ätzdrucken auf synthetischem Textilmaterial
durch Behandlung des Textilmaterials mit Farbstoff und alkalisch wirkender Druckpaste
in beliebiger Reihenfolge und anschließendem Dämpfen und Waschen des behandelten Textilmaterials
vorteilhaft gelingt, wenn man das Textilmaterial mit Thiophenazofarbstoffen der Formel
I
behandelt, in der
X Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkanoyl, Benzoyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl,
Y Halogen, Hydroxy, Mercapto, gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C₁-C₆-Alkoxy,
C₅-C₇-Cycloalkoxy, gegebenenfalls substituiertes Phenoxy, gegebenenfalls durch Phenyl
substituiertes C₁-C₆-Alkylthio, C₅-C₇-Cycloalkylthio, gegebenenfalls substituiertes
Phenylthio, C₁-C₆-Alkylsulfonyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenylsulfonyl,
Z C₁-C₄-Alkyl, Chlor, Brom, Nitro, Cyano, C₁-C₄-Alkanoyl, Benzoyl, C₁-C₄-Alkylsulfonyl,
Phenylsulfonyl oder eine Gruppe der Formel -CH=CB¹B² oder -CH=N-B³, wobei B¹ und B²
gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander jeweils für Cyano, C₁-C₆-Alkoxycarbonyl,
dessen Alkylkette gegebenenfalls durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen
ist, oder C₃-C₆-Alkenyloxycarbonyl oder ein Rest B¹ oder B² für Cyano und der andere
für C₁-C₄-Alkylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertes Phenyl, Benzoyl, Phenylsulfonyl
oder Carbamoyl und B³ für Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy oder Phenylamino stehen,
R¹ den Rest A-COOB⁴, wobei A für C₁-C₄-Alkylen und B⁴ für C₁-C₆-Alkyl, das gegebenenfalls
durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen und/oder durch Phenyl substituiert
ist, C₅-C₇-Cycloalkyl oder Phenyl stehen,
R² den Rest R¹, Wasserstoff, gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C₁-C₆-Alkyl,
C₅-C₇-Cycloalkyl oder C₂-C₄-Alkyl, das durch Hydroxy, C₁-C₄-Alkanoyloxy, gegebenenfalls
substituiertes Benzoyl, C₁-C₄-Alkoxycarbonyloxy, C₁-C₄-Mono-oder Dialkylaminocarbonyloxy
oder gegebenenfalls substituiertes Phenylaminocarbonyloxy substituiert ist,
R³ Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Chlor, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₆-Alkanoylamino
oder Benzoylamino und
R⁴ Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Ethoxy bedeuten.
[0005] Alle in den obigen Resten auftretenden Alkyl- und Alkenylgruppen können sowohl geradekettig
als auch verzweigt sein.
[0006] Für den Fall, daß in der obengenannten Formel I substituierte Phenylreste auftreten,
kommen als Substituenten z. B. C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Halogen, insbesondere
Chlor oder Brom, in Betracht.
[0007] Für den Fall, daß in der obengenannten Formel I Alkylreste auftreten, die durch ein
oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen sind, sind solche Reste bevorzugt, die durch
ein bis drei, insbesondere ein oder zwei Sauerstoffatome unterbrochen sind.
[0008] X und Z stehen beispielsweise für Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl oder Isobutyryl.
[0009] Z steht weiterhin beispielsweise für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl
oder sec-Butyl.
[0010] X steht weiterhin, ebenso wie B¹ und B², beispielsweise für Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl, Butoxycarbonyl oder Isobutoxycarbonyl.
B¹ und B² stehen weiterhin z. B. für Pentyloxycarbonyl, Isopentyloxycarbonyl, sec-Pentyloxycarbonyl,
Hexyloxycarbonyl,2-Methoxyethoxycarbonyl, 2-Ethoxyethoxycarbonyl, 2-Butoxyethoxycarbonyl,
Allyloxycarbonyl, Methallyloxycarbonyl, Ethylallyloxycarbonyl, 4-Methylphenyl, 2-Ethoxyphenyl,
4-Chlorphenyl oder 2,4-Dichlorphenyl.
[0011] B¹ und B² stehen weiterhin, ebenso wie Y und Z, beispielsweise für Methylsulfonyl,
Ethylsulfonyl, Propylsulfonyl, Isopropylsulfonyl, oder Butylsulfonyl.
[0012] Y steht weiterhin für Fluor, Chlor, Brom, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy,
Isobutoxy, sec-Butoxy, Pentyloxy, Isopentyloxy, sec-Pentyloxy, tert-Pentyloxy, Hexyloxy,
Benzyloxy, 1- oder 2-Phenylethoxy, Cyclopentyloxy, Cyclohexyloxy, Cycloheptyloxy,
4-Methylphenoxy, 4-Isopropylphenoxy, 4-Methoxyphenoxy, 4-Bromphenoxy, Methylthio,
Ethylthio, Isopropylthio, Benzylthio, 2-Phenylethylthio, Cyclohexylthio, 4-Chlorphenylthio,
Pentylsulfonyl, Isopentylsulfonyl, Hexylsulfonyl oder 4-Methylphenylsulfonyl.
[0013] B³ steht beispielsweise für Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy
oder sec-Butoxy.
[0014] R² steht beispielsweise für Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, Pentyl, Isopentyl, sec-Pentyl, tert-Pentyl, Hexyl, Benzyl, 1- oder 2-Phenylethyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, 2-Methylcyclohexyl, Cycloheptyl, C₂H₄OH, CH₂-CHOH-CH₃, CH₂-CHOH-C₂H₅,
CH(CH₃)-CH₂OH, CH₂CH₂-CH₂OH, CH(C₂H₅)-CH₂OH, C₂H₄OCOCH₃, C₂H₄OCOC₂H₅, C₂H₄OCOC₆H₅,
C₂H₄OCOOCH₃, C₂H₄OCOOC₂H₅, C₂H₄OCOOC₃H₇, C₂H₄OCOOC₄H₉, C₂H₄OCONH-C₃H₇, C₂H₄OCONHC₄H₉,
C₂H₄OCONHC₆H₅, CH₂-CH(CH₃)OCOCH₃, CH₂CH(CH₃)OCOC₂H₅, CH₂CH(C₂H₅)OCOCH₃, CH₂CH(C₂H₅)OCOC₂H₅,
CH(CH₃)CH₂OCOCH₃, CH(CH₃)CH₂OCOC₂H₅, CH(C₂H₅)CH₂OCOCH₃ oder CH(C₂H₅)CH₂OCOC₂H₅.
R¹ steht, ebenso wie R², beispielsweise für
CH₂-COOCH₃, CH₂-COOC₂H₅, CH₂COOC₃H₇, CH₂COOC₄H₉(n), CH₂COOCH₂-CH(CH₃)₂, C₂H₄COOCH₃,
C₂H₄COOC₂H₅, C₂H₄COOC₃H₇, C₂H₄COOCH(CH₃)₂, C₂H₄COOC₄H₉(n), C₂H₄COOCH₂CH(CH₃)₂, C₂H₄COOC₆H₁₃,
C₂H₄COOC₆H₅, C₂H₄COOC₆H₁₁, C₂H₄COOCH₂C₆H₅, C₂H₄COOC₂H₄C₆H₅, C₂H₄COOC₂H₄OC₆H₅, C₂H₄COOC₂H₄OCH₃,
C₂H₄COOC₂H₄OC₂H₅, C₂H₄COOC₂H₄OC₄H₉, CH(CH₃)CH₂COOCH₃, CH(CH₃)CH₂COOC₂H₅, CH(CH₃)CH₂COOC₄H₉
oder CH(CH₃)CH₂COOC₂H₄OC₂H₅.
[0015] Für den Fall, daß R³ für substituiertes C₁-C₆-Alkanoylamino steht, kommen als Substituenten
z. B. Chlor, Cyano, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl in Betracht.
[0016] Reste R³ sind im einzelnen neben den bereits genannten, beispielsweise NHCOCH₃, NHCOC₂H₅,
NHCOC₃H₇, NHCOCH₂OCH₃, NHCOCH₂OC₂H₅, NHCOCH₂OC₆H₅, NHCOCH₂OH, NHCOCH₂OCOCH₃, NHCOCH₂Cl,
NHCOCH₂CN oder NHCOC₂H₄OCH₃.
[0017] Bevorzugt ist eine Verfahrensweise, in der man das Textilmaterial mit Thiophenazofarbstoffen
der Formel I behandelt, in der
X Cyano oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl
Y Chlor, Brom, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy, C₁-C₄-Alkylthio, Phenylthio oder Phenylsulfonyl,
Z Formyl, Cyano, Nitro oder eine Gruppe der Formel -CH=CB¹B², wobei B¹ und B²
gleich oder verschieden sind und jeweils unabhängig voneinander für Cyano oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl
stehen,
R¹ C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl und
R² C₂-C₄-Hydroxyalkyl, C₁-C₄-Alkanoyloxy-C₂-C₄-alkyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl
bedeuten und
R³ und R⁴ jeweils die obengenannte Bedeutung besitzen.
[0018] Insbesondere bevorzugt ist eine Verfahrensweise, in der man das Textilmaterial mit
Thiophenazofarbstoffen der Formel I behandelt, in der
X Cyano oder C₁-C₂-Alkoxycarbonyl,
Y Chlor, Brom, Ethoxy, Phenylthio oder Phenylsulfonyl, insbesondere Chlor,
Z Formyl oder Cyano, insbesondere Formyl,
R¹ C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl,
R² C₂-C₄-Hydroxyalkyl, C₁-C₄-Alkanoyloxy-C₂-C₄-alkyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl,
insbesondere C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl,
R³ Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Chlor, Acetylamino oder Benzoylamino
R⁴ Wasserstoff, Methoxy oder Ethoxy bedeuten.
[0019] Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Farbstoffe sind an sich bekannt und
beispielsweise in der EP-A-201 896 oder der DE-A-3 535 133 beschrieben.
[0020] Als synthetisches Textilmaterial dient solches auf Basis von Polyacrylnitril, Polyamid
oder Polyester, wobei Textilmaterial auf Basis von Polyester bevorzugt ist.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen so durchgeführt, daß das Textilmaterial
entweder zunächst mit dem Thiophenazofarbstoff der Formel I und dann mit alkalisch
wirkender Druckpaste oder zunächst mit der alkalisch wirkenden Druckpaste und dann
mit dem Thiophenazofarbstoff der Formel I behandelt wird.
[0022] Die Behandlung des Textilmaterials mit dem Farbstoff erfolgt dabei immer über die
gesamte Oberfläche, während die alkalisch wirkende Druckpaste, zweckmäßig mit Hilfe
einer Schablone, nur auf diejenigen Stellen des Textilmaterials aufgebracht wird,
die am Ende frei von Thiophenazofarbstoff sein sollen.
[0023] Für den Fall, daß zunächst der Farbstoff auf das Textilgut aufgebracht wird, geschieht
dies zweckmäßig durch Aufklotzen und anschließendem Trocknen (z.B. 60 bis 90 sec)
bei einer Temperatur von beispielsweise 80 bis 100°C. Danach erfolgt das Aufdrucken
der alkalisch wirkenden Druckpaste mit anschließendem Trocknen bei einer Temperatur
von beispielsweise 80 bis 100°C.
[0024] Für den Fall, daß zunächst die alkalisch wirkende Druckpaste auf das Textilgut aufgedruckt
wird, wird direkt anschließend der Farbstoff, zweckmäßig ebenfalls in Form einer Druckpaste,
der sogenannten Fonddruckpaste, aufgedruckt. Danach erfolgt ein schnelles Trocknen
(z.B. 60 bis 120 sec) bei einer Temperatur von beispielsweise 90 bis 120°C.
[0025] Die alkalisch wirkende Druckpaste enthält im allgemeinen neben Wasser alkalische
Mittel, Verdickungsmittel, Lösungsvermittler, Glycerin sowie gegebenenfalls weitere
Hilfsmittel, z.B. Netz- oder Dispergiermittel.
[0026] Als alkalische Mittel dienen z. B. Alkalihydroxide, Alkalicarbonate oder Alkalihydrogencarbonate.
Insbesondere sind dabei die Lithium-, Natrium-oder Kaliumsalze zu nennen. Auch Tetraalkylammoniumhydroxide,
wie Tetraethylammoniumhydroxid, sind als alkalische Mittel geeignet.
[0027] Verdickungsmittel sind meist solche auf Polysaccharidbasis, z. B. Galactomannane,
Alginate, Xanthane oder carboxymethylierte Polysaccharide, oder auch auf Basis von
Polyacrylsäurederivaten.
[0028] Als Lösungsvermittler dient überwiegend Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 200 bis 600.
[0029] Für den Fall daß der Farbstoff ebenfalls in Form einer Druckpaste aufgedruckt wird,
enthält diese neben dem Farbstoff und Wasser ebenfalls die bereits genannten Verdickungsmittel
sowie einen Säurespender (üblicherweise Zitronensäure) und gegebenenfalls weitere
Hilfsmittel, z.B. Netz- oder Dispergiermittel.
[0030] Nachdem das zu bedruckende Textilgut sowohl mit Farbstoff als auch mit alkalisch
wirkender Druckpaste behandelt ist, erfolgt der Dämpfprozess. Dabei wird das Textilgut
bei einer Temperatur von ca. 160 bis 190°C mit Heißdampf behandelt. Diese Behandlung
erstreckt sich üblicherweise über einen Zeitraum von 5 bis 10 Minuten.
[0031] Während des Dämpfprozesses wird an denjenigen Stellen, die sowohl Farbstoff als auch
alkalisch wirkende Druckpaste aufweisen, der vorliegende Thiophenazofarbstoff durch
den Einfluß des alkalischen Mittels in eine wasserlösliche Verbindung übergeführt,
die beim anschließenden Waschprozeß, der üblicherweise eine reduktive Reinigung enthält,
vom Textilmaterial entfernt wird.
[0032] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Beispiel 1
[0033] 50 g des Farbstoffs der Formel
wurden in feinverteilter Form in eine Klotzflotte gegeben, die 925 ml Wasser, 8 g
Mononatriumphosphat, 7 g Natriumchlorat und 10 g eines Polymerisationsproduktes auf
Basis von Acrylsäure als Antimigrationsmittel enthielt. Man klotzte auf einem Zweiwalzenfoulard
bei einer Flottenaufnahme von 70 %. Nach dem Zwischentrocknen wurde mit einer Druckpaste,
die 275 g einer 10 gew.%igen Stärkeetherverdickung, 275 g einer 10 gew.%igen Alginatverdickung,
80 g Pottasche, 75 g Polyethylenglykol (Molgewicht 300), 75 g Glycerin und 220 ml
Wasser enthielt, überdruckt. Nach dem Trocknen bei 90-100°C wurde 7 Minuten bei 175°C
mit überhitztem Dampf fixiert, anschließend reduktiv gereinigt, gespült und getrocknet.
[0034] Es resultierte ein blauer Druck mit guten Echtheiten und mit einem an den geätzten
Stellen sehr guten Weißfond mit scharfen Konturen.
Beispiel 2
[0035] Man bedruckte ein Polyestergewebe mit einer Druckpaste, die 300 g einer 10 gew.%igen
Stärkeetherverdickung, 300 g einer 10 gew.%igen Kernmehletherverdickung, 80 g Soda,
80 g Polyethylenglykol (Molgewicht 400) und 240 ml Wasser enthielt mit einer gemusterten
Flachfilmdruckschablone. Im gleichen Arbeitsgang wurde mit einer zweiten Schablone,
die vollflächig offen ist, mit einer Druckpaste überdruckt, die 50 g des Farbstoffs
der Formel
in dispergierter Form, 2 g Zitronensäure, 550 g einer 10 gew.%igen Alginatverdickung
und 398 ml Wasser enthielt.
[0036] Nach einer Zwischentrocknung bei 80°C wurde 6 Minuten bei 180°C mit überhitztem Dampf
fixiert, danach reduktiv gereinigt, gespült und getrocknet.
[0037] Man erhielt einen marineblauen Druck mit guten Echtheiten, der an den mit der sodahaltigen
Druckpaste vorgedruckten Stellen weiße Muster mit scharfem Stand aufweist.
1. Verfahren zur Herstellung von Ätzdrucken auf synthetischem Textilmaterial durch
Behandlung des Textilmaterials mit Farbstoff und alkalisch wirkender Druckpaste in
beliebiger Reihenfolge und anschließendem Dämpfen und Waschen des behandelten Textilmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilmaterial mit Thiophenazofarbstoffen der
Formel I
behandelt, in der
X Cyano, Nitro, C₁-C₄-Alkanoyl, Benzoyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl,
Y Halogen, Hydroxy, Mercapto, gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C₁-C₆-Alkoxy,
C₅-C₇-Cycloalkoxy, gegebenenfalls substituiertes Phenoxy, gegebenenfalls durch Phenyl
substituiertes C₁-C₆-Alkylthio, C₅-C₇-Cycloalkylthio, gegebenenfalls substituiertes
Phenylthio, C₁-C₆-Alkylsulfonyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenylsulfonyl,
Z C₁-C₄-Alkyl, Chlor, Brom, Nitro, Cyano, C₁-C₄-Alkanoyl, Benzoyl, C₁-C₄-Alkylsulfonyl,
Phenylsulfonyl oder eine Gruppe der Formel -CH=CB¹B² oder -CH=N-B³, wobei B¹ und B²
gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander jeweils für Cyano, C₁-C₆-Alkoxycarbonyl,
dessen Alkylkette gegebenenfalls durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen
ist, oder C₃-C₆-Alkenyloxycarbonyl oder ein Rest B¹ oder B² für Cyano und der andere
für C₁-C₄-Alkylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertes Phenyl, Benzoyl, Phenylsulfonyl
oder Carbamoyl und B³ für Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy oder Phenylamino stehen,
R¹ den Rest A-COOB⁴, wobei A für C₁-C₄-Alkylen und B⁴ für C₁-C₆-Alkyl, das gegebenenfalls
durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen und/oder durch Phenyl substituiert
ist, C₅-C₇-Cycloalkyl oder Phenyl stehen,
R² den Rest R¹, Wasserstoff, gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C₁-C₆-Alkyl,
C₅-C₇-Cycloalkyl oder C₂-C₄-Alkyl, das durch Hydroxy, C₁-C₄-Alkanoyloxy gegebenenfalls
substituiertes Benzoyloxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonyloxy, C₁-C₄-Mono-oder Dialkylaminocarbonyloxy
oder gegebenenfalls substituiertes Phenylaminocarbonyloxy substituiert ist,
R³ Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Chlor, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₆-Alkanoylamino
oder Benzoylamino und
R⁴ Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Ethoxy bedeuten.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilmaterial
mit Thiophenazofarbstoffen der Formel I behandelt, in der
X Cyano oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl
Y Chlor, Brom, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy, C₁-C₄-Alkylthio, Phenylthio oder Phenylsulfonyl,
Z Formyl, Cyano, Nitro oder eine Gruppe der Formel -CH=CB¹B², wobei B¹ und B²
gleich oder verschieden sind und jeweils unabhängig voneinander für Cyano oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl
stehen,
R¹ C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl und
R² C₂-C₄-Hydroxyalkyl, C₁-C₄-Alkanoyloxy-C₂-C₄-alkyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl
bedeuten und
R³ und R⁴ jeweils die in Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilmaterial
mit Thiophenazofarbstoffen der Formel I behandelt, in der
X Cyano oder C₁-C₂-Alkoxycarbonyl
Y Chlor, Brom, Ethoxy, Phenylthio oder Phenylsulfonyl,
Z Formyl oder Cyano
R¹ C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl,
R² C₂-C₄-Hydroxyalkyl, C₁-C₄-Alkanoyloxy-C₂-C₄-alkyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonylethyl,
R³ Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Chlor, Acetylamino oder Benzoylamino und
R⁴ Wasserstoff, Methoxy oder Ethoxy bedeuten.