[0001] Die Erfindung betrifft einen Ziegel-Rolladenkasten mit einem in wesentlichen U-förmigen,
nach unten offenen Querschnitt, bestehend aus mehreren, untereinander und mit in
Längsrichtung des Kastens angeordneten Bewehrungsstäben durch Mörtel verbundenen,
mit Hohlräumen versehenen Ziegelformsteinen, durch welche zwei parallele Seitenwände,
eine diese oben verbindende Decke und zwei stirnseitige, mit den Seitenwänden und
der Decke verbundene Stirnplatten des Kastens gebildet sind, wobei die Ziegelformsteine
zur Aufnahme der Bewehrungsstäbe in Längsrichtung des Kastens verlaufende Aussparungen,
einschließlich am unteren Rand jeder Seitenwand vorgesehenen, nach unten offenen U-förmigen
Aussparungen aufweisen und ihre Hohlräume mit Hartschaumstoff gefüllt sind.
[0002] Ein derartiger bekannter Ziegel-Rolladenkasten (DE-PS 25 36 086) besteht aus mehreren,
stirnseitig aneinandergestoßenen Ziegelformsteinen mit L-förmigem Querschnitt. Die
Ziegelformsteine sind spiegelbildlich zu einer vertikalen Längsmittelebene des Rolladenkastens
angeordnet, wobei ihre kürzeren L-Schenkel oben liegen und deren freie Enden einander
zugekehrt sind. Zwischen den freien Enden der kürzeren L-Schenkel ist eine breitere
Fuge vorhanden, die mit Mörtel gefüllt ist. Die beiden kürzeren L-Schenkel bilden
jeweils einen Teil der Decke, während die nach unten gerichteten längeren L-Schenkel
jedes Ziegelformsteines einen Teil der Seitenwand bilden. An ihren einander zugekehrten
Stoßflächen sind die Ziegelformsteine ebenfalls durch Mörtel miteinander verbunden.
Die Ziegelformsteine sind nach Art von Langlochziegeln mit Hohlräumen versehen, die
mit Hartschaumstoff ausgeschäumt sein sollen. In der Praxis wird jedoch dieses Ausschäumen
nicht durchgeführt, da es offensichtlich zu teuer ist. Die Ziegelformsteine sind nämlich
verhältnismäßig kurz und weisen außerdem eine Vielzahl von Langlöchern auf. Das Ausschäumen
dieser Vielzahl von Langlöchern würde einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeuten. Da
in der Praxis die Hohlräume also nicht ausgeschäumt sind, weist der bekannte Rolladenkasten
eine geringe Wärmedämmung auf. Diese geringe Wärmedämmung ist auch dadurch bedingt,
daß an den quer zur Achse des Rolladenkastens verlaufenden Stoßflächen der Ziegel
eine verhältnismäßig breite Fuge vorhanden ist, die mit Mörtel gefüllt ist. Der verwendete
Zementmörtel bildet,ebenso wie die an den Stirnseiten des Rolladenkastens verwendete
Stirnplatte aus Massiv-Ziegel, eine Kältebrücke. Damit die Ziegelformsteine beim Trocknen
und anschließenden Brennen einigermaßen ihre Form behalten und damit der Rolladenkasten
nach dem Zusammenfügen der einzelnen Ziegelformsteine die erforderliche Festigkeit
aufweist, haben die Ziegelformsteine quer zur Längsachse des Rolladenkastens verhältnismäßig
große Abmessungen. Bei einer vorgegebenen Aussenbreite und Aussenhöhe sind infolgedessen
die lichten Innenabmessungen des Rolladenkastens im sogenannten Rollraum verhältnismäßig
klein. Der Rollraum wird auch noch dadurch verkleinert, daß wegen der schlechten Wärmedämmung
der Ziegelformsteine im Rollraum noch eine Schicht aus Hartschaumstoff vorgesehen
ist. Wegen des tatsächlich zur Verfügung stehenden kleinen Rollraumes müssen für den
Rolladen besonders platzsparende teuere Miniprofile verwendet werden. Hinzu kommt
noch, daß man bei der Herstellung des Rolladenkastens jeweils Mörtel auf die aneinanderstoßenden,
quer zur Längsachse des Rolladenkastens verlaufenden Stoßflächen der Ziegelformsteine
auftragen muß. Da dieses Auftragen und das Zusammensetzen des Rolladenkastens verhältnismäßig
lange Zeit in Anspruch nimmt und außerdem auch verhältnismäßig viel Mörtel erfordert,
kann man nur langsam abbindenden Zementmörtel verwenden. Wegen der langen Abbindezeit
des Betons ergeben sich lange Fertigungszeiten und daher auch ein Bedarf an verhältnismäßig
großen Produktionsstätten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ziegel-Rollladenkasten der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, der eine gute Wärmedämmung und bei gleichen Aussenabmessungen
trotzdem einen verhältnismäßig großen Rollraum aufweist. Darüber hinaus soll die
Fertigung des Rolladenkastens vereinfacht und damit die Herstellungskosten gesenkt
werden. Außerdem soll auch ein Verfahren aufgezeigt werden, welches eine rationelle
Fertigung des Ziegel-Rolladenkastens ermöglicht.
[0004] Der Rolladenkasten nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände,
die Decke und gegebenenfalls die Stirnplatten aus im wesentlichen ebenen Ziegelplatten
bestehen, die nach Art von Stegplatten, je bestehend aus einer ebenen Außenwand, einer
mit Abstand von dieser angeordneten ebenen Innenwand und mehreren dazwischen vorgesehenen,
senkrecht zu diesen verlaufenden Stegen ausgebildet sind, und daß am oberen Rand die
Seitenwandplatten jeweils im wesentlichen rechtwinklige, nach oben und zu den Deckenplatten
hin offene Aussparungen (Falze) vorgesehen sind, in die die Enden der Deckenplatten
eingreifen, in die die Bewehrungsstäbe eingelegt sind und die mit Mörtel gefüllt
sind, wobei die Hohlräume jeweils durch die Außenwand, die Innenwand und die Stege
gebildet sind.
[0005] Die für die Herstellung des Rolladenkastens verwendeten Ziegel-Stegplatten können
mit verhältnismäßig geringer Dicke von 27 bis 35 mm und trotzdem verhältnismäßig grosser
Breite und Längen von über einem Meter maßhaltig und formgenau hergestellt werden.
Wegen der verhältnismäßig geringen Dicke der Ziegel-Stegplatten kann der Rollraum
verhältnismäßig große lichte Abmessungen aufweisen,und es können deshalb Rolladen
ohne die Verwendung von teueren Miniprofilen in den Rolladenkasten montiert werden.
Bei einer Außenbreite von beispielsweise 30 cm beträgt die Rollraumbreite 23 cm. Da
diese Rollraumbreite mehr als ausreichend ist, kann man sogar an der Innenseite der
einen Seitenwandplatte noch eine Platte aus Hartschaumstoff anordnen und damit die
Wärmedämmung noch verbessern. Auch ohne diese zusätzliche Hartschaumplatte hat der
neue Ziegel-Rolladenkasten eine ausgezeichnete Wärmedämmung. Die zwischen der Außenwand
und der Innenwand sowie den Stegen der Ziegel-Stegplatten gebildeten Hohlräume sind
verhältnismäßig groß und können deshalb leicht mit Hartschaumstoff gefüllt werden,
wobei auch die gegenüber den herkömmlichen Ziegelformsteinen größeren Längen und Breiten
der verwendeten Ziegel-Stegplatten das Füllen der Hohlräume mit Hartschaumstoff begünstigen.
Außerdem zeichnet sich der neue Rolladenkasten durch ein verhältnismäßig geringes
Gewicht und eine hohe Steifigkeit aus.
[0006] Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Rolladenkastens
besteht darin, daß in die rechtwinkligen Aussparungen der lotrecht angeordneten Seitenwandplatten
die Deckenplatten und die Bewehrungsstäbe von oben her eingelegt werden, dann die
zwischen den Enden der Deckenplatten und den Aussparungen vorhandenen Fugen mit Mörtel
ausgegossen werden, nach dem Abbinden des Mörtels der Rollladenkasten um 180° gedreht,
in die nunmehr nach oben gerichteten U-förmigen Aussparungen die Bewehrungsstäbe
eingelegt und anschließend die U-förmigen Aussparungen ausgegossen werden.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung ist in folgendem anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Querschnitt des Rolladenkastens nach der Linie I-I der Fig.
2,
Fig. 2 einen vertikalen Teilschnitt des Rolladenkastens nach der Linie II-II der Fig.
1,
Fig. 3 einen horizontalen Längsschnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
[0008] Wie man aus Fig. 1 erkennen kann, weist der Ziegel-Rolladenkasten einen im wesentlichen
U-förmigen, nach unten offenen Querschnitt auf. Die Seitenwände, die Decke und die
Stirnplatten bestehen aus hohlen Ziegelplatten 2, 3, 4, die nach Art von Stegplatten
ausgebildet sind. Wie man aus der Zeichnung erkennen kann, besteht jede dieser Ziegelplatten
aus einer Aussenwand 2a, 3a, 4a, einer mit Abstand von der Aussenwand angeordneten
Innenwand 2b, 3b, 4b und dazwischen angeordneten, senkrecht zu den beiden Wänden 2a,
3a, 4a bzw. 2b, 3b, 4b verlaufenden Stegen 2c, 3c, 4c. Derartige Ziegel-Stegplatten
können mit entsprechenden Mundstücken im Strangpressverfahren hergestellt werden.
Zwischen der Aussenwand 2a, 3a, 4a, der Innenwand 2b, 3b, 4b und den Stegen 2c, 3c,
4c sind verhältnismäßig große Hohlräume 2d, 3d, 4d von rechteckigem Querschnitt vorhanden.
Diese Hohlräume sind mit Hartschaumstoff 5 gefüllt. Das Füllen erfolgt zweckmäßig
so, daß aus einer Hartschaumstoffplatte entsprechender Dicke Streifen geschnitten
werden, die in die Hohlräume eingesteckt werden. Es ist auch denkbar, die Hohlräume
gegebenenfalls mit flüssigem Hartschaumstoff auszuschäumen. Dank des Hartschaumstoffes
5 haben die Ziegel-Stegplatten eine hohe Wärmedämmung. Außerdem verleihen die Ziegel-Stegplatten
dem fertigen Rolladenkasten ein geringes Gewicht.
[0009] Am oberen Rand der Seitenwandplatten 2 ist jeweils eine im wesentlichen rechteckige
Aussparung 6, die auch als Falz bezeichnet werden kann, vorgesehen. Ebenso ist die
Stirnplatte 4 mit einer gleichartigen Aussparung 7 versehen. Die Höhe h der rechteckigen
Aussparungen 6, 7 entspricht etwa der Dicke d der Deckenplatten 3. Die Deckenplatten
3 greifen mit ihren Enden 3′ in die Aussparungen 6 der Seitenwandplatten 2 ein. Ebenso
greift der Rand 3˝ der an die Stirnplatte 4 angrenzenden Deckenplatte in die Aussparung
7 derselben ein. Zweckmäßig ist dabei an dem der Innenseite der Seitenwandplatten
2 zugekehrten Ende der Ausparungen 6 ein nach oben ragender Absatz 8 vorgesehen, auf
welchem das Ende 3′ der Deckenplatte 3 aufliegt. Ein gleichartiger Absatz 9 ist auch
bei der Aussparung 7 der Stirnplatte 4 vorgesehen. Dank dieser Absätze 8,9 kann der
in die Ausparungen 6, 7 eingefüllte Mörtel auch an einen Teil der Unterseite der Deckenplatten
3 gelangen, so daß die Verbindungsfläche zwischen dem Mörtel und der Deckenplatte
vergrößert und die Stabilität des Rolladenkastens verbessert wird.
[0010] In die Aussparungen 6 der Seitenwandplatten 2 sind ferner Bewehrungsstäbe 11 aus
sogenanntem Rippenstahl eingelegt, die sich über die gesamte Länge des Rolladenkastens
erstrecken. Diese Bewehrungsstäbe 11 sind von dem Mörtel 10 ummantelt. Die Breite
b der rechtwinkligen Aussparungen 6 ist etwas größer als die Länge 1 des jeweils in
die Aussparungen 6 eingreifenden Endes 3′ der Deckenplatten 3 zuzüglich dem Durchmesser
des Bewehrungsstabes 11. Die Länge 1 sollte dabei etwa der halben Dicke d1 der Seitenwandplatten
entsprechen.
[0011] Die Seitenwandplatten 2 sind an ihren unteren Rändern mit im wesentlichen U-förmigen,
nach unten hin offenen Aussparungen 12 versehen. In diesen Aussparungen 12 sind Bewehrungsstäbe
13 angeordnet und außerdem können in diese Aussparungen auch die Halteschenkel von
Aluminium-Abschlußprofilen 14, 15 eingreifen. Auch die U-förmigen Aussparungen 12
sind mit Mörtel gefüllt, der die Bewehrungstäbe 13 ummantelt.
[0012] Die Deckenplatten 3 sind gegenüber den Seitenwandplatten 2 zweckmäßig so angeordnet,
daß die Stege 3c der Deckenplatten senkrecht zu den Seitenwandplatten 2 verlaufen.
Die Stege 3c verleihen nämlich den Ziegel-Stegplatten in der Richtung in der sie verlaufen,
eine höhere Festigkeit, als in einer Richtung quer zu den Stegen. Auf diese Weise
erhält der Rolladenkasten eine optimale Festigkeit. Die Breite B der Deckenplatten
3 entspricht zweckmäßig dem üblichen Ziegel-Normmaß von 25 cm. Durch Anordnung einer
mehr oder weniger großen Anzahl von Deckenplatten nebeneinander, können somit Rolladenkästen
in Längenabstufungen von 25 cm hergestellt werden. Um den Rolladenkasten in den gängigsten
Mauerwerksdicken herstellen zu können, werden die Deckenplatten 3 und die Stirnplatten
4 von Ziegel-Stegplatten größerer Länge abgeschnitten. Die Aussparungen 6, 7 und 12
können dank der in den Ziegel-Stegplatten vorhandenen Hohlräume durch entsprechende
Sägeschnitte in einfacher Weise hergestellt werden.
[0013] Ziegel-Stegplatten können in Längen von über einem Meter hergestellt werden. Aus
diesem Grund ist es zweckmäßig, die Seitenwandplatten so anzuordnen, daß ihre Stege
2c in Längsrichtung des Rolladenkastens verlaufen. Jede Seitenwand des Rolladenkastens
kann infolgedessen aus verhältnismäßig wenigen Seitenwandplatten 2 bestehen. Es ergeben
sich zwischen zwei benachbarten Seitenwandplatten deshalb auch nur verhältnismäßig
wenige Stoßstellen. Diese Stoßstellen sollten genauso wie die Stoßstellen zwischen
den Rändern 3˝ zweier benachbarter Deckenplatten nicht mit Mörtel gefüllt sein, um
Kältebrücken zu vermeiden. Ziegel-Stegplatten können mit so großer Genauigkeit hergestellt
bzw. geschnitten werden, daß zwischen benachbarten Deckenplatten 3 bzw. Seitenplatten
2 nur Fugen minimaler Breite vorhanden sind.
[0014] Die Stirnplatten 4 weisen an ihren senkrechten Rändern zweckmäßig ebenfalls rechtwinklige
Aussparungen 16 auf, in welche die Enden 2′ der Seitenwandplatten 2 eingreifen. Die
zwischen den Enden 2′ und den Aussparungen 16 verbleibenden Fugen sind ebenfalls mit
Mörtel 10 gefüllt.
[0015] Der Mörtel 10 besteht zweckmäßig aus einem Zwei-Komponenten-Kunstharz und Quarzsand.
Dieser Mörtel kann nach dem Zusammensetzen des Rolladenkastens nachträglich in die
Aussparungen 6, 7, 12 und 16 eingespritzt werden. Er bindet innerhalb einer verhältnismäßig
kurzen Zeit von ca. einer halben Stunde ab, wodurch die Herstellung sehr beschleunigt
wird und der Bedarf an Produktionsflächen verringert wird. Außerdem verleiht der aus
Zwei-Komponenten-Kunstharz und Quarzsand bestehende Mörtel dem Rolladenkasten eine
hohe Festigkeit und Biegesteifigkeit.
[0016] Gegebenenfalls wäre es auch denkbar, anstelle des beschriebenen Mörtels auch einen
sogenannten Kunstharz-Mörtel zu verwenden, der aus Zement, Ein-Komponenten-Kunstharz,
wie z. B. Polyvinylacetat, Wasser und Quarzsand besteht. Der eingangs beschriebene
Mörtel mit Zwei-Komponenten-Kunstharz ist jedoch wegen der rascheren Abbindezeit und
seinem höheren Haftvermögen an den verhältnismäßig glatten Schnittstellen und Oberflächen
der Ziegel-Stegplatten vorzuziehen.
[0017] Weiterhin ist es zweckmäßig, in der Nähe der beiden Stirnplatten 4 des Rolladenkastens
1 je ein, die zugehörige Deckenplatte 3 überspannendes Trageband 17 vorzusehen. Die
Enden 17′ dieses Tragebandes sind in die rechtwinkligen Aussparungen 6 der Seitenwandplatten
2 eingesteckt und um die Bewehrungsstäbe 11 geschlungen. Hierdurch wird beim anschließenden
Ausgießen der Aussparungen 6 mit dem Mörtel 10 auch eine feste Verbindung der Enden
17′ des Tragebandes 17 mit dem Rolladenkasten 1 erreicht.
[0018] In den Stirnplatten 4 sind zweckmäßig Bohrungen 18 für Schrauben 19 vorgesehen, deren
Schraubenköpfe 19a in den Hohlräumen 4d der Stirnplatten 4 angeordnet sind. Der die
Schraubenköpfe 19a umgebende Teil der Hohlräume 4d ist mit Mörtel 10 ausgefüllt, so
daß die Schrauben 19 in den Bohrungen 18 gehalten und gegen Drehung gesichert sind.
Die an der Innenseite der Stirnplatten 4 vorstehenden Schrauben, dienen, ähnlich wie
Stehbolzen, zur Befestigung einer nicht dargestellten Konsole, welche zur Lagerung
der Achse des Rolladens dient.
[0019] Die Herstellung des Rolladenkastens erfolgt zweckmäßig wie folgt:
[0020] An den Ziegel-Stegplatten werden zunächst die Aussparungen 6, 7 und 12 gesägt, dann
werden die Stegplatten durch Sägen auf die passenden Längen geschnitten. An den Stirnplatten
4 werden außerdem die Aussparungen 16 gesägt. Die Seitenwandplatten 2 werden dann
in lotrechter Stellung, die sie auch beim fertigen Rolladen einnehmen, beispielsweise
in einer Schablone aufgestellt. Ebenso können die Stirnplatten 4 lotrecht aufgestellt
werden. In die nach oben offenen Aussparungen 6 der Seitenwandplatten 2 werden dann
die Deckenplatten 3 eingelegt, wobei sie sich auf den Absätzen 8 bzw. 9 abstützen.
In die Aussparungen 6 werden dann außerdem die Bewehrungstäbe 11 eingelegt. Anschließend
werden die Aussparungen 6, 7 und 16 mit Mörtel ausgespritzt. Naach dem Abbinden des
kunstharzgebundenen Mörtels kann man nach ca. einer halben Stunde den Rolladenkasten
um seine Längsachse um 180° drehen, so daß nunmehr die beim fertigen Rolladenkasten
unten liegenden U-förmigen Aussparungen nach oben gerichtet und nach oben offen sind.
In diese U-förmigen Aussparungen 12 wird der Mörtel 10 eingespritzt und dann werden
die Bewehrungsstäbe 13 eingedrückt. Die Abschlußleisten (Putzschienen) 14 und 15 werden
anschließend mit ihren Halteschenkeln in den noch plastischen Mörtel 10 eingedrückt.
[0021] Da die zur Herstellung des Ziegel-Rolladenkastens 1 verwendeten Ziegel-Stegplatten
eine verhältnismäßig geringe Wanddicke d von 27 mm bzw. d1 von 35 mm aufweisen, ergibt
sich im Innern des Rolladenkastens 1 ein verhältnismäßig großer Rollraum, der zur
Aufnahme von Rolläden mit üblichen Lamellenprofilen geeignet ist. Dar Rollraum ist
sogar so groß, daß zusätzlich noch eine Platte 20 aus Hartschaumstoff an der Innenseite
der einen Seitenwandplatte 2 angeordnet sein kann. Hierdurch kann der an sich schon
niedrige k-Wert des Rolladenkastens noch weiter gesenkt werden.
[0022] Gegebenenfalls könnten die Stirnplatten auch aus Ziegel-Formteilen bestehen. In
diesem Fall würden die rechtwinkligen Aussparungen 7, 16 beim Pressen des Tones unmittelbar
geformt werden. Anstelle von Hohlräumen würde die Stirnplatte nach innen vorstehende
Rippen aufweisen, zwischen die zur Verbesserung der Wärmedämmung Hartschaumstoffstreifen
eingelegt werden könnten.
[0023] Weiterhin ist es auch möglich, die Deckenplatten so anzuordnen, daß ihre Stege in
Längsrichtung des Rolladenkastens verlaufen. Dies ist besonders bei Rolladenkästen
größerer Länge von Vorteil.
[0024] Man könnte auch zunächst einen Kasten herstellen, der nur aus den Seitenwandplatten
und Deckenplatten besteht und eine Länge von beispielsweise 6m aufweist. Von diesem
Kasten können dann Abschnitte in der Länge des jeweils bestellten Rolladenkastens
abgesägt werden. Diese Abschnitte werden nach dem Absägen mit Stirnplatten versehen.
Die 6 m langen Kästen könnten auch an Rolladenhersteller geliefert werden, die dann
selbst Abschnitte in der jeweils gewünschten Länge abschneiden und mit Stirnplatten
versehen. Auf diese Weise braucht ein Rolladenhersteller nicht verschiedene Längen
von Rolladenkästen auf Lager zu halten.
1. Ziegel-Rolladenkasten mit einem im wesentlichen U-förmigen, nach unten offenen
Querschnitt, bestehend aus mehreren untereinander und mit in Längsrichtung des Kastens
(1) angeordneten Bewehrungsstäben (11, 13) durch Mörtel (10) verbundenen, mit Hohlräumen
(2d, 3d, 4d) versehenen Ziegelformsteinen (2, 3, 4), durch welche zwei zueinander
parallele Seitenwände (2), eine diese oben verbindende Decke (3) und zwei stirnseitige,
mit den Seitenwänden (2) und der Decke (3) verbundene Stirnplatten (4) des Kastens
(1) gebildet sind, wobei die Ziegelformsteine zur Aufnahme der Bewehrungsstäbe (11,
13) in Längsrichtung des Kastens (1) verlaufende Aussparungen (6, 12) einschließlich
am unteren Rand jeder Seitenwand vorgesehenen, nach unten offenen Aussparungen (12)
aufweisen und ihre Hohlräume mit Hartschaumstoff (5) gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände, die Decke und gegebenenfalls die Stirnplatten aus im wesentlichen
ebenen Ziegelplatten (2, 3, 4) bestehen, die nach Art von Stegplatten, je bestehend
aus einer ebenen Außenwand (2a, 3a, 4a), einer mit Abstand von dieser angeordneten
ebenen Innenwand (2b, 3b, 4b) und mehreren dazwischen vorgesehenen,senkrecht zu diesen
verlaufenden Stegen (2c, 3c, 4c), ausgebildet sind, und daß am oberen Rand der Seitenwandplatten
(2) jeweils im wesentlichen rechtwinklige, nach oben und zu den Deckenplatten (3)
hin offene Aussparungen (Falze) (6) vorgesehen sind, in die die Enden (3′) der Deckenplatten
(3) eingreifen, in die die Bewehrungsstäbe (11) eingelegt sind und die mit Mörtel
(10) gefüllt sind, wobei die Hohlräume (2d, 3d, 4d) jeweils durch die Außenwand (2a,
3a, 4a), die Innenwand (2b, 3b, 4b) und die Stege (2c, 3c, 4c) gebildet sind.
2. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnplatten (4)
an ihrem oberen Rand ebenfalls je mit einer rechtwinkligen Aussparung (7) versehen
sind, in welche die jeweils angrenzende Deckenplatte (3) mit ihrem Rand (3˝) eingreift
und in welche Mörtel (10) eingebracht ist.
3. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenplatten (3)
so gegenüber den Seitenwandplatten (2) angeordnet sind, daß die Stege (3c) der Deckkenplatten
(3) senkrecht zu den Seitenwandplatten (2) verlaufen.
4. Rolladenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnplatten
(4) so gegenüber den Seitenwandplatten (2) angeordnet sind, daß die Stege (4c) der
Stirnplatten (4) senkrecht zu den Seitenwandplatten (2) verlaufen.
5. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (2c) der
Seitenwandplatten (2) in Längsrichtung des Rolladenkastens (1) angeordnet sind.
6. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (2d,
3d, 4d) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und Streifen aus Hartschaumstoff
(5) in die Hohlräume eingeschoben sind.
7. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Aussparungen
(6, 7, 12, 16) eingebrachte Mörtel (10) als Bindemittel Kunstharz enthält.
8. Rolladenkasten nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel (10)
aus einem Zwei-Komponenten-Kunstharz und Quarzsand besteht.
9. Rolladenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (h)
der rechtwinkligen Aussparungen (6, 7) etwa der Dicke (d) der Deckenplatten (3) entspricht.
10. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) der
rechtwinkligen Aussparungen (6) etwas größer ist als die Länge des jeweils in die
Aus sparungen (6) eingreifenden Endes (3′) der Deckenplatten (3) zuzüglich dem Durchmesser
des Bewehrungsstabes (11).
11. Rolladenkasten nach Anspruch 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
des jeweils in die Aussparungen (6) eingreifenden Endes (3′) der Deckenplatten (3)
etwa der halben Dicke (d1) der Seitenwandplatten (2) entspricht.
12. Rolladenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der
Innenseite der Seitwandplatten (2) bzw. der Stirnplatten (4) zugekehrten Ende der
Aussparungen (6, 7) ein nach oben ragender Absatz (8, 9) vorgesehen ist, auf welchem
das Ende (3′) bzw. der Rand (3˝) der Deckenplatte aufliegt.
13. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der beiden
Stirnplatten (4) des Rolladenkastens (1) je ein die zugehörige Deckenplatte (3) überspannendes
Trageband (17) vorgesehen ist, dessen Enden (17′) in die rechtwinkligen Aussparungen
(6) der Seitenwandplatten (2) eingreifen und um die in den Aussparungen (6) angeordneten
Bewehrungsstäbe (11) geschlungen und mit diesen in den Mörtel (10) eingegossen sind.
14. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stirnplatten
(4) Bohrungen (18) für Schraubenbolzen (19) vorgesehen sind, deren Schraubenköpfe
(19a) in den Hohlräumen (4d) der Stirnplatten (4) angeordnet und mit Mörtel (10)
ummantelt sind.
15. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Deckenplatten
(3) bzw. zwei benachbarte Seitenwandplatten (2) an ihren quer zur Längsrichtung
des Rolladenkastens verlaufenden Rändern (3˝) jeweils ohne Zwischenschaltung von Mörtel
direkt aneinander stoßen.
16. Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege der Deckenplatten
in Längsrichtung des Rolladenkastens angeordnet sind.
17. Verfahren zur Herstellung eines Rolladenkastens nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die rechtwinkligen Aussparungen der lotrecht
angeordneten Seitenwandplatten die Deckenplatten und die Bewehrungsstäbe von oben
her eingelegt werden, dann die zwischen den Enden der Deckenplatten und den Aussparungen
vorhandenen Fugen mit Mörtel ausgegossen werden, nach dem Abbinden des Mörtels der
Rolladenkasten um 180° gedreht, in die nunmehr nach oben gerichteten U-förmigen
Aussparungen die Bewehrungsstäbe eingelegt und anschließend die U-förmigen Aussparungen
ausgegossen werden.