[0001] Fluorierte Vinylether der Formel R₁-O-CF=CF₂ (I) sind wichtige Comonomere zur Herstellung
fluorierter Harze, die besondere Eigenschaften haben. So ist das Copolymere von Tetrafluorethylen
mit Perfluorpropylvinylether (wobei R₁ = CF₃ - CF₂ - CF₂- ist) im Gegensatz zum reinen
Polytetrafluorethylen thermoplastisch verarbeitbar(US-PS 3132123). Perfluorpropylvinylether
wird hergestellt durch Dimerisierung von Hexafluorpropenoxid und Pyrolyse des entstandenen
Säurefluorids. Andere fluorierte Vinylether werden analog hergestellt (Angewandte
Chemie, Internat. Ed. Engl. 24 (1985), 161-179).
[0002] Mit Hilfe anderer Vinylether der Formel (I) mit
wobei n = 2, 3 und m = 0, 1 ist, können perfluorierte Ionenaustauschermembranen erhalten
werden. Der Einsatz von Monohydroperfluoralkylvinylethern der Formel (I) mit
wobei n = 2-8 und m = 0-2 ist oder mit
wobei m = 0-2 ist, eröffnet ebenfalls die Möglichkeit, perfluorierte Ionenaustauscherharze
herzustellen. (R.E. Banks: Organofluorine Chemicals and their Industrial Applications,
Ellis Horwood Ltd., 1979) S.235-247. Bromhaltige Vinylether der Formel (I) mit R₁
= BrCF₂-CF₂- sind zur Synthese fluorierter Harze geeignet, die nachträglich vernetzt
werden können (EP-A1-79555).
[0003] Zur Reinigung von Vinylethern der Formel (I) ist es häufig von Vorteil, die Vinylethergruppe
mit Hilfe von Chlor oder Brom zu Verbindungen der Formel (II) zu halogenieren:
(II) R₁-O-CFR₂-CF₂R₃ mit R₂, R₃ = Cl, Br.
[0004] Die Addition des Halogens bewirkt eine Erhöhung des Siedepunktes, so daß Verunreinigungen
destillativ abgetrennt werden können.
[0005] Zur Wiedergewinnung der Verbindungen der Formel (I) muß aus den Verbindungen der
Formel (II) nach der Reinigung das Halogen wieder abgespalten werden. Dies wird im
allgemeinen mit Hilfe von Zink oder anderen Metallen durdhgeführt, was jedoch mit
einem Zwangsanfall von Zinkoder anderen Metallsalzen verbunden ist.
[0006] Es ergab sich daher die Aufgabe, die Halogenabspaltung aus Verbindungen der Formel
(II) in einem technisch realisierbaren und wirtschaftlichen Verfahren durchzuführen,
das nicht mit dem Zwangsfall von Metallsalzen belastet ist. Diese Aufgabe löst die
vorliegende Erfindung. Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel
(I) R₁-O-CF=CF₂
durch Abspaltung von Halogenatomen aus Verbindungen der Formel
worin
ist, mit
R₄ = F, Cl, Perfluoralkyl mit 1-3 C-Atomen
R₅ = F, Perfluoralkyl mit 1-3 C-Atomen
X = F, Cl, Br, J, H, -O-Alkyl, -COO-Alkyl, -SO₂F
Y = F, Cl,
n = 0-10
m = 0-5
R₂ = Cl, Br
R₃ = Cl, Br ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindungen der Formel (II) in einer ungeteilten
oder geteilten Elektrolysezelle in einer organischen Flüssigkeit, die auch Wasser
enthalten kann, bei einer Temperatur von -20°C bis zur Siedetemperatur des Elektrolyten
oder Katholyten bei einer Stromdichte von 1-500 mA/cm² an einer Kathode aus Blei,
Cadmium, Zink, Kupfer, Zinn, Zirkon, Quecksilber, Legierungen dieser Metalle oder
Kohlenstoff elektrolysiert.
[0007] Vorzugsweise ist n = 0-8, insbesondere 0-6; m ist vorzugsweise 0-3, insbesondere
0-2.
[0008] Als Ausgangssubstanzen geeignet sind insbesondere die Dichloride oder Dibromide folgender
Vinylether:
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren wird in geteilten oder ungeteilten Zellen durchgeführt.
Zur Teilung der Zellen in Anoden- und Kathodenraum werden die üblichen, im Elektrolyten
stabilen Diaphragmen aus Polymeren, vorzugsweise perfluorierten Polymeren, oder anderen
organischen oder anorganischen Werkstoffen, wie biespielsweise Glas oder Keramik verwendet.
Vorzugsweise verwendet man Ionenaustauschermembranen, insbesondere Kationenaustauschermembranen
aus Polymeren, vorzugsweise perfluorierten Polymeren mit Carboxyl- und/oder Sulfonsäuregruppen.
Die Verwendung von stabilen Anionenaustauschermembranen ist ebenfalls möglich.
[0010] Die Elektrolyse kann in allen üblichen Elektrolysezellen, wie beispielsweise in Becherglas-
oder Platten- und Rahmenzellen oder Zellen mit Festbett- oder Fließbettelektroden,
durchgeführt werden. Es ist sowohl die monopolare als auch die bipolare Schaltung
der Elektroden anwendbar.
[0011] Es ist möglich, die Elektrolyse sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich
durchzuführen.
[0012] Die Elektrolyse kann an allen im Elektrolyten stabilen Kathoden durchgeführt werden.
In Frage kommen insbesondere Materialien mit einer mittleren bis hohen Wasserstoffüberspannung,
wie beispielsweise Kohlenstoff, Pb, Cd, Zn, Cu, Sn, Zr, Hg und Legierungen der genannten
Metalle, wie die Amalgame des Kupfers oder Bleis, aber auch Legierungen wie Blei-Zinn
oder Zink-Cadmium. Bevorzugt ist die Verwendung von Kohlenstoffkathoden, insbesondere
bei der Elektrolyse in saurem Elektrolyten. Als Kohlenstoffkathoden kommen im Prinzip
alle möglichen Kohle-Elektrodenmaterialien in Frage, wie z.B. Elektrodengraphite,
imprägnierte Graphitwerkstoffe, Kohlefilze und auch glasartiger Kohlenstoff.
[0013] Als Anodenmaterial können alle Materialien verwendet werden, an denen die korrespondierenden
Anodenreaktionen ablaufen. Beispielsweise sind Blei, Bleidioxid auf Blei oder anderen
Trägern, Platin, mit Edelmetalloxiden (wie Platinoxid) dotiertes Titandioxid auf Titan
für die Sauerstoffentwicklung aus verdünnter Schwefelsäure geeignet. Kohlenstoff oder
mit Edelmetalloxiden dotiertes Titandioxid auf Titan sind beispielsweise zur Entwicklung
von Chlor aus wäßrigen Alkalichlorid- oder wäßrigen oder alkoholischen Chlorwasserstoff-Lösungen
geeignet.
[0014] Bevorzugte Anolytflüssigkeiten sind wäßrige Mineralsäuren oder Lösungen ihrer Salze,
wie beispielsweise verdünnte Schwefelsäure, konzentrierte Salzsäure, Natriumsulfat-
oder Natriumchloridlösungen oder Lösungen von Chlorwasserstoff in Alkohol.
[0015] Der Elektrolyt in der ungeteilten oder der Katholyt in der geteilten Zelle enthält
die eingesetzte Verbindung der Formel (II) und ein oder mehrere organische Lösungsmittel
und kann zusätzlich Wasser enthalten. Beispiele für geeignete organische Lösungsmittel
sind kurzkettige aliphatische Alkohole wie Methanol, Ethanol, Propanol oder Butanol;
Diole wie Ethylenglykol, Propandiol, aber auch Polyethylenglykole und deren Ether;
Ether wie Tetrahydrofuran, Dioxan; Amide wie N,N-Dimethylformamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid,
N-Methyl-2-pyrrolidon; Nitrile wie Acetonitril, Propionitril; Ketone wie Aceton; sowie
Sulfolan. Auch die Verwendung organischer Säuren, wie beispielsweise Essigsäure ist
möglich.
[0016] Der Elektrolyt kann aber auch aus Wasser oder aus Wasser und einem nicht wasserlöslichen
organischen Lösungsmittel wie t-Butylmethylether oder Methylenchlorid in Verbindung
mit einem Phasentransferkatalysator bestehen.
[0017] Vorzugsweise werden dem Elektrolyten in der ungeteilten Zelle oder dem Katholyten
in der geteilten Zelle Salze von Metallen mit einer Wasserstoffüberspannung von mindestens
0,25 V (bezogen auf eine Stromdichte von 300 mA/cm²) und/oder enthalogenierenden Eigenschaftern
zugesetzt. Als derartige Salze kommen hauptsächlich infrage die löslichen Salze von
Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Hg, Sn, Pb, Tl, Ti, Zr, Bi, V, Ta, Cr, Ce, Co oder Ni, vorzugsweise
die löslichen Salze von Pb, Sn, Ag, Zn, Cd und Cr. Die bevorzugten Anionen dieser
Salze sind Cl⁻, SO
⁻, NO
, und CH₃COO⁻.
[0018] Die Salze können direkt zugesetzt oder auch, z.B. durch Zugabe von Oxiden, Carbonaten
- in einigen Fällen auch der Metalle selbst (sofern löslich) - in der Lösung erzeugt
werden. Die Salzkonzentration im Elektrolyten der ungeteilten Zelle bzw. im Katholyten
der geteilten Zelle wird zweckmäßig auf etwa 10⁻⁵ bis 25 Gew.-%, vorzugsweise auf
etwa 10⁻³ bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten oder
Katholyten, eingestellt.
[0019] Man elektrolysiert bei einer Stromdichte von 1 bis 500 mA/cm², bevorzugt bei 10 bis
400 mA/cm².
[0020] Die Elektrolysetemperatur liegt im Bereich von -20°C bis zur Siedetemperatur des
Elektrolyten bzw. Katholyten, vorzugsweise bei 10° bis 90°C, insbesondere bei 10°
bis 80°C.
[0021] Zur Einstellung des für die Elektrolyse günstigsten pH-Wertes von 0 bis 9, vorzugsweise
von 0,5 bis 8, und zur Erhöhung der Leitfähigkeit können dem Katholyten in der geteilten
Zelle oder dem Elektrolyten in der ungeteilten Zelle anorganische oder organische
Säuren zugesetzt werden, vorzugsweise Säuren wie Salz-, Bor-, Phosphor-, Schwefel-
oder Tetrafluoroborsäure oder Ameisen-, Essig- oder Citronensäure oder deren Salze.
[0022] Auch die Zugabe organischer Basen kann zur Einstellung des für die Elektrolyse günstigen
pH-Wertes nützlich sein oder den Verlauf der Elektrolyse günstig beeinflussen. Geeignet
sind primäre, sekundäre oder tertiäre C₂-C₁₂-Alkyl- oder Cycloalkylamine, aromatische
oder aliphatisch-aromatische Amine oder deren Salze, anorganische Basen wie Alkali-
oder Erdalkalihydroxyde wie beispielsweise Li-, Na-, K-, Cs-, Mg-, Ca-, Ba-hydroxyd,
quartäre Ammoniumsalze wie die Fluoride, Chloride, Bromide, Jodide, Acetate, Sulfate,
Hydrogensulfate, Tetrafluoroborate, Phosphate oder Hydroxyde des C₁-C₁₂-Tetraalkylammoniums,
C₁-C₁₂-Trialkylarylammoniums oder C₁-C₁₂-Trialkylalkylarylammoniums, aber auch anionaktive
oder kationaktive Emulgatoren, in Mengen von 0,01 bis 25 Gewichtsprozenten, vorzugsweise
0,03 bis 20 Gewichtsprozenten, bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten oder Katholyten.
[0023] Bei der Elektrolyse in ungeteilter Zelle können dem Elektrolyten Verbindungen zugesetzt
werden, die bei einem negativeren Potential oxidiert werden als die freigesetzten
Halogenionen, um das Entstehen des freien Halogens zu vermeiden. Geeignet sind beispielsweise
die Salze der Oxalsäure, der Methoxyessigsäure, der Glyoxylsäure, der Ameisensäure
und/oder der Stickstoffwasserstoffsäure.
[0024] Die Aufarbeitung des Elektrolyseprodukts erfolgt auf bekannte Weise, z.B. durch Extraktion
oder Abdestillieren des Lösungsmittels. Die dem Katholyten zugesetzten Verbindungen
können so dem Prozeß wieder zugeführt werden.
Beispiele
[0025] Die Beispiele wurden in wie folgt definierten Elektrolysezellen durchgeführt:
Elektrolysezelle 1: Ummantelte Glastopfzelle mit einem Volumen von 350 ml; Anode:
Platinnetz, Graphit- oder Bleiplatte (20 cm²); Kathodenfläche: 12 cm²; Elektrodenabstand:
1,5 cm; Anolyt: verdünnte wäßrige Schwefelsäure oder methanolische Salzsäure; Kationenaustauschermembran:
Zweischichtenmembran aus einem Copolymerisat aus einem Perfluorsulfonylethoxy-vinylether
und Tetrafluorethylen; Stofftransport: durch Magnetrührer.
Elektrolysezelle 2: wie Elektrolysezelle 1, bis auf folgende Abweichungen: Ummantelte
Glastopfumlaufzelle mit einem Volumen von 450 ml; Elektrodenabstand: 1 cm; Durchfluß:
360 l/h.
Beispiel 1
[0026] Es wurde in Elektrolysezelle 2 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 250 ml
Methanol, 10 g Na(OOC-CH₃), 0,4 g Pb(OOC-CH₃)₂ und 100 g
An einer Kathode aus Elektrodengraphit wurde bei einer Stromdichte von 166 mA/cm²,
einer Klemmenspannung von 32-16V, einer Temperatur von 34-36°C, einem Stromverbrauch
von 12.66 Ah und einem pH-Wert von 7.85 bis unter 0 elektrolysiert.
Elektrolyseergebnis: 62.75 g (84 %)
nach Extraktion mit Pentan und Abdestillation des Pentans.
Beispiel 2
[0027] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 100 ml
Methanol, 1 ml konz. Salzsäure und 20 g
An einer Kathode aus imprägniertem Graphit wurde bei einer Stromdichte von 83-42
mA/cm², einer Klemmenspannung von 20-8 V, einer Temperature von 30° und einem Stromverbrauch
von 3.15 Ah elektrolysiert.
Elektrolyseergebnis: 11.2 g (77 %)
nach Extraktion mit Pentan und Abdestillation des Pentans.
Beispiel 3
[0028] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 100 ml
Methanol, 0.6 g CrCl₃, 2 ml konz. Salzsäure und 20 g CF₃-CF₂-CF₂-O-
-CF₂Br .
An einer Kathode aus imprägniertem Graphit wurde bei einer Stromdichte von 42 mA/cm²,
einer Klemmenspannung von 6.5 V, einer Temperatur von 30-40° und einem Stromverbrauch
von 4 Ah elektrolysiert.
Das Reaktionsprodukt CF₃-CF₂-CF₂-O-CF=CF₂ wurde während der Elektrolyse kontinuierlich
abdestilliert. Nach erneuter Destillation erhielt man 6.7 g (54 %) CF₃-CF₂-CF₂-O-CF=CF₂
(Kp. 36°C)
Beispiel 4
[0029] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 100 ml
Ethanol, 0.5 g Pb(OOCCH₃)₂, 5g Na(OOCCH₃), 2 g (CH₃)₄N⁺Cl⁻ und 17,4 g H-CF₂-CF₂-O-CFBr-CF₂Br
. An einer Kathode aus imprägniertem Graphit wurde bei einer Stromdichte von 83 mA/cm²,
einer Klemmenspannung von 15-9 V, einer Temperatur von 40-46°C und einem Stromverbrauch
von 7.2 Ah elektrolysiert.
Elektrolyseergebnis: 6.95 g HCF₂-CF₂-O-CF=CF₂ (78.1 %), Kp. 32°C.
Beispiel 5
[0030] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 250 ml
Methanol, 10 g Na(OOCCH₃), 0.4 g Pb(OOCCH₃)₂ und 100 g
An einer Kathode aus imprägniertem Graphit wurde bei einer Stromdichte von 166 mA/cm²,
einer Klemmenspannung von 37-15 V, einer Temperatur von 32°, einem Stromverbrauch
von 16 Ah und einem pH-Wert von 7.65-0.2 elektrolysiert. Elektrolyseergebnis: 46.4
g (76.4 %) H-(CF₂)₃-O-CF=CF₂ nach Extraktion mit CF₂Cl-CFCl₂ und Abdestillation des
Lösungsmittels.
Beispiel 6
[0031] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 200 ml
Methanol, 5 g Na(OOCCH₃), 0.5 g AgNO₃ und 20 g
An einer Kathode aus imprägniertem Graphit wurde bei einer Stromdichte von 83.3 mA/cm²,
einer Klemmenspannung von 11-8.5 und einer Temperatur von 30° elektrolysiert. Der
pH-Wert war zu Beginn 8.0; im Verlauf der Elektrolyse wurde durch Zugabe von 3 g NaOCH₃
der pH-Wert im Bereich von 6.7 und 4.4 gehalten. Der Stromverbrauch betrug 13.12 Ah.
Elektrolyseergebnis: 0.48 g
0.62 g (4,3 %) CH₃O-CO-CF₂-CF₂-OCF=CF₂ nach Extraktion mit Pentan und Abdestillation
des Lösungsmittels. Die verbleibende methanolische Lösung wurde mit H₂SO₄/H₂O auf
pH 1 angesäuert und mit Diethylether extrahiert. Nach Abdestillation des Lösungsmittels
erhielt man
4.06 g
7.02 g (61.7 %) HOCO-CF₂CF₂-O-CF=CF₂.
Beispiel 7
[0032] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 200 ml
DMF, 5 g (CH₃)₄N O₃SOCH₃ und 20 g
An einer Kathode aus Bleiblech wurde bei einer Stromdichte von 88 mA/cm², einer Klemmenspannung
von 29-18 V, einer Temperatur von 32°C und einem Stromverbrauch von 1.76 Ah elektrolysiert.
Elektrolyseergebnis:
8.84 g (64.1 %)
1.81 g
Beispiel 8
[0033] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 100 ml
DMF, 0,5 g Ag NO₃, 3 g (CH₃)₄N O₃SOCH₃ und 20 g
An einer Kathode aus imprägniertem Graphit wurde bei einer Stromdichte von 88 mA/cm²,
einer Klemmenspannung von 28-17 V, einer Temperatur von 30° und einem Stromverbrauch
von 1.76 Ah elektrolysiert.
Elektrolyseergebnis: 1.8 g
11.7 g (87,6 %)
Beispiel 9
[0034] Es wurde in Elektrolysezelle 1 gearbeitet. Der Ausgangselektrolyt enthielt 100 ml
Methanol, 5 g CH₃COONa, 0.5 g (CH₃COO)₂ Pb und 10 g CCl₃-CF₂-O-CFBr-CF₂Br. An einer
Kathode aus imprägniertem Graphit wurde bei einer Stromdichte von 88 mA/cm², einer
Klemmenspannung von 28-13 V, einer Temperatur von 32° und einem Stromverbrauch von
1.26 Ah elektrolysiert.
Elektrolyseergebnis:
Cl₃C-CF₂-O-CF=CF₂ 2.795 g (50%)
Cl₂CH-CF₂-O-CF=CF₂ 0.545 g (9 %)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel
(I) R₁-O-CF=CF₂
durch Abspaltung von Halogenatomen aus Verbindungen der Formel
worin
ist, mit
R₄ = F, Cl, Perfluoralkyl mit 1-3 C-Atomen
R₅ = F, Perfluoralkyl mit 1-3 C-Atomen
X = F, Cl, Br, J, H, -O-Alkyl, -COO-Alkyl, -SO₂F
Y = F, Cl,
n = 0-10
m = 0-5
R₂ = Cl, Br
R₃ = Cl, Br ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindungen der Formel (II) in einer ungeteilten
oder geteilten Elektrolysezelle in einer organischen Flüssigkeit, die auch Wasser
enthalten kann, bei einer Temperatur von -20°C bis zur Siedetemperatur des Elektrolyten
oder Katholyten bei einer Stromdichte von 1-500 mA/cm² an einer Kathode aus Blei,
Cadmium, Zink, Kupfer, Zinn, Zirkon, Quecksilber, Legierungen dieser Metalle oder
Kohlenstoff elektrolysiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse bei
einem pH-Wert von 0 bis 9 im Elektrolyten in der ungeteilten Zelle oder im Katholyten
in der geteilten Zelle durchführt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Dichloride oder Dibromide folgender Vinylether:
elektrolysiert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Elektrolyse bei einer Temperatur von 10 bis 90°C durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Elektrolyse bei einer Stromdichte von 10 bis 400 mA/cm² durchführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Elektrolyse unter Verwendung einer Kohlenstoffkathode durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Elektrolyten in der ungeteilten Zelle oder dem Katholyten in der geteilten Zelle ein
lösliches Salz von Kupfer, Silber, Gold, Zink, Cadmium, Quecksilber, Zinn, Blei, Thallium,
Titan, Zirkon, Wismut, Vanadium, Tantal, Chrom, Cer, Kobalt oder Nickel in einer Konzentration
von 10⁻³ bis 10 Gew.-% zusetzt.