[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosenpresse für das Zusammenpressen von leeren Dosen,
insbesondere Getränkedosen, Konservendosen, Lackdosen, Öldosen, Einwegbüchsen, die
einen Arbeitszylinder mit wenigstens einer Öffnung für die Zuführung und Entnahme
einer Dose und einen mit dem Arbeitszylinder verbundenen Führungszylinder besitzt,
und die einen Arbeitskolben und einen daran anschließenden und damit verbundenen Führungskolben
besitzt, wobei der Arbeitszylinder und der Arbeitskolben über wenigstens ein Betätigungsorgan
in axialer Richtung relativ zueinander bewegbar sind.
[0002] Aus dem DE-GM 86 01 415.3 ist eine Dosenpresse der genannten Art bekannt. Bei dieser
ist das Betätigungsorgan ein Elektromotor, der über eine Kurbelscheibe und eine Pleuelstange
auf eine den Arbeitskolben an ihrem Ende tragende, als Kolbenstange ausgebildete Führungskolben
wirkt und der die Axialbewegung erzeugt.Weiterhin weist die bekannte Presse ein rohrförmiges
Aufnahmeelement für eine zusammenzupressende Dose auf, welches zur Einführung der
Dose aus seiner zum Arbeitskolben koaxialen Lage in eine Schräglage verkippbar ist,
in welcher eine endseitige Einführöffnung freigegeben ist. Diese Presse ist mechanisch
sehr aufwendig und damit teuer und außerdem voluminös und schwer.
[0003] Eine weitere Dosenpresse der eingangs genannten Art ist aus dem DE-9M 86 12 401.3
bekannt. Diese Presse weist einen ortsfesten, liegenden Arbeitszylinder mit Beschickungs-
und Entnahmeöffnung sowie zwei gegensinnig bewegbare, als Preßbacken dienende Arbeitskolben
auf, die von beiden Enden des Arbeitszylinders her zu betätigen sind. Jedem Arbeitskolben
ist hier ein eigener Betätigungshebel zugeordnet, der über einen Preßexzenter und
eine am Arbeitskolben befestigten Führungskolben auf diesen wirkt, wobei der Führungskolben
als Kolbenstange ausgebildet ist. Die Presse erfordert eine zweihändige Betätigung,
was deren Handhabung relativ umständlich und wenig benutzerfreundlich macht. Zudem
ist auch hier der mechanische Aufwand durch das Vorhandensein zweier Arbeitskolben
mit den jeweils doppelt erforderlichen zugehörigen Betätigungselementen relativ hoch.
[0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Dosenpresse der eingangs genannten Art zu
schaffen, die die aufgeführten Nachteile vermeidet und die insbesondere einen geringeren
mechanischen Aufwand erfordert, die einfach zu bedienen, die kompakt und leicht ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch eine Dosenpresse der eingangs
genannten Art, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß wenigstens ein Seil oder eine
Kette kraftschlüssig mit einer über eine Achse verdrehbaren Halterung verbunden ist,
wobei die Halterung über ein Betätigungsorgan antreibbar ist, und daß die Achse der
Halterung an dem Führungskolben abgestützt und das freie Seil bzw.Kettenende an dem
Arbeitszylinder befestigt ist oder die Achse der Halterung an dem Führungszylinder
abgestützt und das freie Seil- bzw. Kettenende an dem Führungskolben befestigt ist.
[0006] Vorteilhaft wird bei dieser Dosenpresse die Betätigungskraft in Form einer Zugkraft
übertragen, die den Arbeits kolben und den Arbeitszylinder bei Betätigung der Presse
aufeinander zubewegt, so daß hierfür ein Seil, eine Kette oder ein ähnliches flexibles
Kraftübertragungsorgan verwendet werden kann. Ein derartiges Kraftübertragungsorgan
ist konstruktiv sehr einfach, raumsparend und leicht. Das Volumen und das Gewicht
der Presse werden damit ebenso wie der mechanische Aufwand deutlich vermindert.
[0007] Vorteilhafterweise kann das Verhältnis zwischen Arbeitszylinder und Führungszylinder
so sein, daß der Durchmesser des Arbeitszylinders gleich oder größer als der Durchmesser
des Führungszylinders ist' wobei der Arbeitskolben und der Führungskolben entsprechend
der Ausmaße der Zylinder ausgebildet sind. Dabei kann der Führungskolben als Führungsstange
oder derart dimensioniert ausfallen, daß er denselben Durchmesser wie der Arbeitskolben
besitzt. Je größer das Verhältnis zwischen Hub und Durchmesser des Führungskolbens
ist, um so erfolgreicher wird ein Verkanten des Führungskolbens im Führungszylinder
vermieden.
[0008] Vorteilhafterweise kann die Halterung als eine Seilscheibe oder eine Kettenscheibe
ausgebildet sein, über deren Scheibenzylinderwand das Seil oder die Kette führbar
ist. Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die Seil- bzw. Kettenscheibe exzentrisch gelagert
ist. Hierdurch ist es möglich, daß die auf dem Seil oder der Kette lastende Kraft
bei der Drehung der Seil- oder Kettenscheibe während der Drehbewegung unterschiedlich
stark ausfällt. Durch eine variierende Hebellänge und eine daraus resultierende Kraftwirkung
ist es möglich, zu Beginn der Bewegung eine geringe Kraft und einen großen Hub zu
wählen, um am Schluß der kompression einen geringen Hub, aber eine sehr hohe Kraft
aufwenden zu können. Hierdurch wird auch das erfinderische Prinzip verdeutlicht.
Einerseits bedingt das Arbeiten mit einem Seilzug, daß auf komplizierte Gestänge und
starre, gewichtsaufwen dige Konstruktionen verzichtet werden kann. Andererseits ermöglicht
die exzentrische Lagerung und der exzentrische Ansatzpunkt des Seiles oder der Kette,
daß Hub und Kraft entsprechend den Bedürfnissen unterschiedlich während der gesamten
linearen Bewegung eingesetzt werden kann. So gibt es zwei Punkte beim Zusammenpressen
von Dosen, bei dem hohe Kräfte aufgewandt werden müssen. So bei der Zerstörung der
Statik ganz zu Anfang und zum zweiten bei dem letztendlichen Zusammenpressen der Dose
zu ihrem minimalen Volumen. Die Statik der unbeschädigten Dose läßt sich jedoch auch
sehr einfach durch ein Eindrücken z. B. mit dem Daumen zerstören. Diese von außen
aufgezwungene Beule reicht aus, damit in sehr einfacher Art und Weise und ohne hohen
Kraftaufwand die Dose zusammengepreßt werden kann. Weiterhin ist von Vorteil, daß
der Durchmesser der Ketten- oder Seilscheibe entsprechend dem Arbeitshub oder dem
gewünschten Hebelweg gewählt werden kann.
[0009] In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Dosenpresse so gestaltet sein, daß
die Halterung parabel- oder halbellipsenförmig ausgebildet ist, wobei das Seil oder
die Kette über die von den Tangenten gebildeten Wandungen führbar ist, und wobei die
Lagerung außerhalb der Hauptachse angeordnet ist.
[0010] Um unabhängig von Energiequellen zu sein, ist es vorteilhaft, daß das Betätigungsorgan
ein von der Halterung in radialer Richtung abgehender, mit der Halterung fest verbundener
Handbetätigungshebel ist. Hierdurch ist dieses Gerät an verschiedenen Stellen zu benutzen,
ohne daß zugleich eine Stromzuführung erforderlich ist.
[0011] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Achse der Halterung und der Betätigungshebel
einstückig aus einer/einem im wesentlichen rechtwinklig abgebogenen Stange bzw. Rohr
bestehen, daß die Halterung unverdrehbar auf ihrer Achse befestigt ist ünd daß die
äußeren Enden der Achse drehbar in zwei Bohrungen oder Lagerbüchsen oder in einer
einseitigen Lagerung im Führungskolben gelagert sind. Bei den Lagern kann es sich
aüch um Wälz- oder Gleitlager handeln.
[0012] In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Dosenpresse derart gestaltet sein,
daß die Halterung eine drehbar exzentrisch gelagerte Befestigung, nämlich ein Haltebolzen,
ist. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Befestigung, der Haltebolzen, sich zwischen
zwei drehbaren Scheiben befindet, die pro Kompression eine gesamte Umdrehung durchführen.
Bei dem maximalen Volumen des Arbeitszylinders befindet sich der Befestigungspunkt
an der Stelle der Scheibe, die dem Arbeitskolben am nächsten ist. Nach dem Einführen
der zu pressenden Dose in den Arbeitszylinder wird die Halterung gedreht. Zu Beginn
ist die dabei aufgewandte Kraft sehr hoch, so daß auch eine sehr stabile Statik problemlos
zerstört werden kann. Am Ende der Kompression ist ebenfalls die aufgewandte Kraft
sehr hoch, so daß die maximale Kompression der Dose erzielt werden kann. Um wieder
den Arbeitszylinder beschicken zu können, ist es erforderlich, daß der Arbeitszylinder
in seine ursprüngliche Position wieder zurückgeführt wird. Dieses geschieht, indem
die Scheiben um eine weitere halbe Drehung gedreht werden. Denkbar ist auch, daß die
Scheibe um eine halbe Drehung zurückgedreht wird.
[0013] Es ist vorteilhaft, wenn das Betätigungsorgan ein über ein Getriebe mit der Ealterung
verbundener Motor ist. Da bei größeren Dosen die aufzuwendende Muskelkraft nicht mehr
ausreicht, ist die Verwendung des Motors im mehr professionellen Bereich angebracht.
Die Anlenkung des Motors mit Hilfe eines Getriebes ist dem bisherigen Stand der Technik
zu entnehmen. Dabei sind verschiedene Arten von Getrieben zu verwenden, deren Aufgabe
darin besteht, als Untersetzungsgetriebe zu arbeiten, um eine hohe Kraftentwicklung
zu ermöglichen.
[0014] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Dosenpresse derart gestaltet, daß sie
zwei einander gegenüberliegende, in Längsrichtung durch den unteren Teil des Führungskolbens
verlaufende Schlitze besitzt und wenigstens einen mit dem Führungszylinder fest verbundenen,
quer durch diesen, die Schlitze und das Führungskolbeninnere verlaufenden Bolzen
aufweist, an welchem das freie Seil bzw. Kettenende im wesentlichen mittig im Führungskolbeninneren
befestigt ist.
[0015] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Dosenpresse aus zwei inneren zylindrischen
Rohrstücken besteht, nämlich einem kurzen Arbeitskolben und einem langen Führungskolben,
wobie der Arbeitskolben mit einem Kolbenboden abschließt und die Achse der Halterung
an dem mit dem Arbeitskolben verbundenen Führungskolben an seinem dem Arbeitskolben
entgegengesetzten Ende gelagert ist, und die Dosenpresse zwei ebenfalls röhrenförmige
Außenzylinder besitzt, nämlich einen Arbeitszylinder und einen damit verbundenen
Führungszylinder, wobei der Arbeitszylinder an dem der Halterung entgegengesetzten
Ende durch eine Bodenplatte verschlossen ist und wobei an dem Führungszylinder das
freie Seil- bzw. Kettenende befestigt ist. Der Führungszylinder übernimmt dabei die
Aufgabe einer Kolbenstange, um die Bewegung des Führungskolbens und des Arbeitskolbens
zu justieren.Weiterhin trägt er die Ansatzstelle für die entsprechende Halterung,
mit der über einen Seilzug oder einen Kettenzug der Außenzylinder gegenüber dem Kolbenzylinder
bewegt wird.
[0016] Um zu vermeiden, daß das Seil bzw. die Kette einer erhöhten Abnutzung ausgesetzt
ist, ist es vorteilhaft, wenn wenigstens eine unterhalb der Halterung angeordnete,
das Seil bzw. die Fette in ihrem weiteren Verlauf im wesent lichen entlang der Mittelachse
der Kolben und der Zylinder führende Umlenkrolle vorhanden ist. Mit Hilfe dieser
Umlenkrolle kann def Durchmesser des Führungszylinders und des Führungskolbens sehr
gering gehalten werden, ohne daß es zu einem Blankreiben des Seiles oder der Kette
kommt.Weiterhin erlauben die Umlenkrollen, daß die Zugkraft in bezug auf den Führungs-
und Arbeitszylinder zentrisch wirkt.
[0017] Um eine derartige Dosenpresse problemlos beschicken zu können, ist es vorteilhaft,
daß die Zuführöffnung für eine zusammenzupressende Dose im Zylindermantel des Arbeitszylinders
angeordnet ist und daß ihre Höhe im wesentlichen gleich der Höhe einer ungepreßten,
aufrecht stehenden Dose ist.Wesentlich für die Kompression der Dosen ist, daß der
vorzunehmende Hub gewisse Grenzen nicht überschreitet, besonders lange Dosen sind
bezüglich ihrer Längsachse problematisch zusammenzupressen. Hierbei wäre es vorteilhafter,
sie seitlich zusammenzupressen.
[0018] Um die Dose in zusammengepreßter Form selektiv und problemlos aus dem Arbeitszylinder
entfernen zu können, ist es vorteilhaft, wenn ein der Zuführöffnung gegenüberliegender,
im Anschluß an die Bodenplatte in dem Zylindermantel angeordneten Auswurfschlitz
für eine zusammengepreßte Dose vorhanden ist. Durch das Trennen von Zuführöffnung
und Auswurf ist es möglich, mit dem Gerät zugleich auch einen Abfallbehälter zu kombinieren,
in den nach dem Preßvorgang die Dosen befördert werden. Mittels dieser einfachen Anordnung
von Zuführöffnung und Auswurfschlitz wird bei dem Einführen einer neuen Dose die
zuvor zusammengepreßte Dose aus dem Arbeitszylinder durch den Auswurfschlitz herausgeschoben.
[0019] Zwar sorgt beim normalem Betrieb die Schwerkraft dafür, daß nach dem Preßvorgang
Arbeitszylinder und Arbeitskolben wieder in den ursprünglichen Zustand übergehen,
bei dem der Arbeitszylinder das größte Volumen aufweist; jedoch kann es erforderlich
sein, daß eine Rückstellfeder den Zylinder und den Kolben nach Betätigung in ihre
Grundstellung zurückbewegen muß. Dieses ist besonders dann der Fall, wenn mit Hilfe
einer motorangetriebenen Dosenpresse gearbeitet wird.
[0020] Um den Ausstoß der zusammengepreßten Dose automatisch vornehmen zu lassen, ist es
vorteilhaft, wenn der Kolben samt Zylinder schräg angeordnet oder die Dosenpresse
schräg montiert ist, vorzugsweise in einem Winkel von 45°. Jedoch sind auch andere
Winkelstellungen denkbar. Nach dem Preßvorgang fällt somit durch den Auswurfschlitz
die Dose in eine darunter befindliche Auffangvorrichtung. Wegen der Schräglage der
Dosenpresse reicht die Schwerkraft nicht mehr allein dazu aus, Zylinder und Kolben
in die zu beschickende ursprüngliche Position zurückzuführen. Vielmehr ist es erforderlich,
eine Rückstellkraft mit Hilfe einer Feder zu erzielen.
[0021] Um die schräg angeordnete Dosenpresse problemlos beschicken zu können, ist es vorteilhaft,
wenn die Öffnung einen außerhalb des Arbeitszylinder angeordneten Trichter besitzt.
Dadurch kann die Dose einfach in den Trichter geworfen werden, sie orientiert sich
räumlich am Ende des Trichters und wird in der für die Zusammenpressung erforderlichen
Position in den Arbeitszylinder eingeführt. Gerade bei elektrisch betriebenen Geräten
ist es sehr einfach möglich, mit Hilfe von Lichtschranken und Sensoren die Dosenpresse
sich automatisch betätigen zu lassen, wenn eine zu pressende Dose in den Arbeitszylinder
gelangt.
[0022] Als Befestigung der Dosenpresse ist ein rückseitiger Wandbefestigungsrahmen vorteilhaft.
[0023] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand dreier Zeichnungen
näher erläutert. Die Figuren der Zeichnungen zeigen im einzelnen:
Figur 1 die Dosenpresse im Vertikalschnitt entlang einer ersten Schnittebene, teils
in Frontalansicht, in ihrer Grundstellung,
Figur 2a die Presse aus Figur 1 im Vertikalschnitt entlang einer zweiten, rechtwinklig
zur ersten Schnittebene verlaufenden Schnittebene, teils in Seitenansicht, ebenfalls
in Grundstellung,
Figur 2b die Presse aus Figur 1 und 2 a ebenfalls im Vertikalschnitt entlang der zweiten
Schnittebene, teils in Seitenansicht, in ihrer Preßstellung,
Figur 3 ein anderes Ausführungsbeispiel einer Dosenpresse für die Bearbeitung liegender
Dosen, wobei die Dosenpresse im Vertikalschnitt mit einer parallel zur Achse der Halterung
verlaufenden Schnittebene, teils in Frontalansicht, in ihrer Grundstellung gezeigt
wird,
Figur 4 die Dosenpresse der Figur 3 im Vertikalschnitt entlang einer zweiten, rechtwinklig
zur ersten Schnittebene verlaufenden Schnittebene, teils in Seitenansicht in ihrer
Preßstellung,
Figur 4a eine Dosenpresse ähnlich der Figur 4 als Ausschnitt, wobei die Seilscheibe
durch eine Halbellipse ersetzt ist,
Figur 5a ein weiteres Ausführungsbeispiel einer elektrisch angetriebenen Dosenpresse,
teils in einem senkrecht zur Achse der Halterung und zugleich zu der vertikalen Achse
des Arbeits- und Füh rungskolbens verlaufender Vertikalschnitt, teils in Seitenansicht,
wobei die Grundstellung eingenommen wird,
Figur 5b Vertikalschnitt einer in Pigmr 5a dargestellten Dosenpresse, jedoch in Preßstellung.
[0024] Wie die Figur 1 der Zeichnungen zeigt, besteht das dargestellte Ausführungsbeispiel
der Dosenpresse 1 im wesentlichen aus einem mit einem Arbeitskolben 2˝ verbundenen
Führungskolben 2′, der in einem Führungszylinder 3′ geführt ist, welcher in einen
Arbeitszylinder 3˝ übergeht. Weiterhin besitzt die Dosenpresse 1 ein Betätigungsorgan
4, mittels dessen die Kolben 2′ und 2˝ und die Zylinder 3′ und 3˝ relativ zueinander
bewegbar sind. Der Führungskolben 2′ geht in den Arbeitskolben 2˝ ohne äußerlich
sichtbaren Übergang über. Während der Führungskolben 2′ seitlich durch das Rohrstück
21 begrenzt ist, wird der Arbeitskolben 2˝ durch den Kolbenboden 23 abgeschlossen.
Der Führungskolben 2′ ist von dem ebenfalls rohrförmigen Führungszylinder 3′ umgeben.
Der Innendurchmesser des Führungszylinders 3′ und der Au&endurchmesser des Führungskolbens
2′ sind dabei so gewählt, daß eine klemmfreie Verschiebung des Führungskolbens 2′
im Führungszylinder 3′ gewährleistet ist. Der Führungszylinder 3′ geht nahtlos in
den Arbeitszylinder 3˝ über, der an seinem unteren Ende durch eine Bodenplatte 33
verschlossen ist.
[0025] In seiner unteren Hälfte weist der Führungskolben 2′ in seiner Wandung 21 zwei einander
gegenüberliegende, in Kolbenlängsrichtung verlaufende Schlitze 22 und 22′ auf. Durch
diese Schlitze 22 und 22′ verläuft ein quer durch den Führungskolben 2′ und den Führungszylinder
3′ geführter Bolzen 35, der mit seinen äußeren Enden fest mit dem Zylindermantel
31 des Führungszylinders 3′ verbunden ist. Durch das Zusammenwirken des Bolzens 35
mit den Schlitzen 22 und 22′ wird zum einen eine Führung und zum anderen eine Bewegungsbegrenzung
in axialer Richtung des Führungskolbens 2′ relativ zum Führungsylinder 3′ erreicht.
Weiterhin ist an dem Bolzen 35 etwa in dessen Mitte das untere Ende 47 eines Seils
45, vorzugsweise eines Stahlseils, mittels einer Klemmverschraubung 48 fixiert. Das
Seil 45 führt durch das Innere 20 des Führungskolbens 2′ nach oben und gelangt über
eine von einer Achse 26 getragenen Umlenkrolle 25 auf eine im oberen Teil des Führungskolbens
2′ gelagerte Seilscheibe 41. An dieser Seilscheibe 41 ist das andere Ende des Seils
45 mittels einer Fixierung 46 festgelegt, so daß eine kraftschlüssige Verbindung
in Zugrichtung des Seils 45 zwischen diesem und der Scheibe 41 besteht. Die Seilscheibe
41 ist fest auf eine den oberen Teil des Führungskolbens 2′ durchquerende Achse 42
gesetzt, die ihrerseits in zwei Lagerbüchsen 24 und 24′ in der Wandung 21 des Kolbens
2′ drehbar gelagert ist. An das rechte Ende der Achse 42 schließt sich ein etwa rechtwinklig
zur Achse 42 verlaufender Handbetätigungshebel 43 mit einem Handgriff 44 an.
[0026] Bei Betätigung des Hebels 43 im Sinne des Bewegungspfeils 51 werden das Seil 45 sowie
der Bolzen 35 in Richtung des Bewegungspfeils 45 nach oben bewegt. Infolge der so
ausgeübten Zugkraft werden die Kolben 2′ und 2˝ gegenüber den Zylindern 3′ und 3˝
bewegt. Dies bedeutet, daß sich der Folbenboden 23 des Arbeitskolbens 2˝ und die Bodenplatte
33 des Arbeitszylinders 3˝ aufeinander zubewegen. Dieser Preßvorgang wird im folgenden
anhand der Figuren 2 a und 2 b noch näher erläutert.
[0027] Zur Zuführung einer zusammenzupressenden Dose, z. B. einer leeren Getränkedose aus
Weißblech oder Aluminiumblech, besitzt der Arbeitszylinder 3˝ eine Zuführöffnung
32, die durch einen entsprechend großen Ausschnitt im Arbeitszylindermantel, hier
in dessen Vordergeite, gebildet ist. Durch diese Öffnung 32 kann demnach eine Dose
in das Innere 30 des Arbeitszylinder 3˝ eingesetzt werden. Zum Auswurf einer bereits
zusammengepreßten Dose dient ein Auswurfschlitz 34, der im unteren Teil des Arbeitszylinders
3˝ im unmittelbaren Anschluß an dessen Bodenplatte 33 in dem rückwärtigen Teil des
Arbeitszylindermantels ausgespart ist.
[0028] Figur 2a der Zeichnung zeigt die Dosenpresse 1 aus Figur 1 ebenfalls im Längsschnitt,
jedoch in einer um etwa 90° gegenüber der Schnittebene der Figur 1 verdrehten Schnittebene.
Die Vorderseite der Presse 1 liegt in der Figur 2a demnach rechts, während die Rückseite
der Presse 1 in der Figur 2a links liegt.
[0029] Auch in dieser Figur 2a sind wieder die Kolben 2′ und 2˝ sowie die entsprechend umgebenden
Zylinder 3′ und 3˝ erkennbar. Im oberen Teil der Figur 2a ist das Betätigungsorgan
4, genauer der Betätigungshebel 43 sowie die zugehörige Seilscheibe 41 in Seitenansicht
erkennbar. Aus dieser Darstellung wird deutlich, daß die Seilscheibe 41 eine kreisrunde
Form aufweist und exzentrisch, d. h. außerhalb ihres Mittelpunktes, um die Achse 42
drehbar gelagert ist. Das Seil 45 läuft in der in Figur 2a dargestellten Grundstellung
der Presse 1 über einen relativ geringen Teil des Umfangs der Seilscheibe 41 und ist
mittels der Fixierung 46 fest mit dieser verbunden. Unterhalb der Seilscheibe 41
ist die Umlenkrolle 25 erkennbar, die dafür sorgt, daß das Seil 45 in seinem weiteren
Verlauf bis zum dem Bolzen 35 im wesentlichen entlang der Mittelachse des Führungskolbens
2′ in dessen Innerem verläuft. Hinter dem Seil 45 ist in dessen unterem Teil der eine
Schlitz 22 der beiden Führungsschlitze in dem Führungskolben 2′ erkennbar. Der Bolzen
35, der mit seinen äußeren Enden mit dem Führungszylinder 3′ verbunden ist, befindet
sich in dem in Figur 2a dargestellten Zustand der Presse am unteren Ende des Schlitzes
22, das hier die Funktion eines Anschlages hat. Der Kolbenboden 23 befindet sich hier
in seiner höchsten Position bzw. befindet sich die Bodenplatte 33 des Arbeitszylinders
3˝ in ihrer tiefsten Position. In dieser Funktionsstellung der Presse 1 ist die Höhe
des Arbeitszylinderinneren 30 so groß, daß eine zusammenzupressende Blechdose 10 im
Sinne des Bewegungspfeils 52 in das Innere 30 des Arbeitszylinders 3˝ eingesetzt
werden kann. Schließlich ist in der Figur 2a noch im linken unteren Teil des Zylinders
3 der Ausfwurfschlitz 34 erkennbar, dessen Höhe so gewählt ist, daß eine zusammengepreßte
Blechdose durch diesen hindurch ausgeworfen werden kann, wie anhand der noch zu beschreibenden
Figur 2b erläutert werden wird.
[0030] Wie bereits erwähnt, ist die Seilscheibe 41 exzentrisch gelagert. Hierbei ist die
Exzentrizität der Lagerung so gewählt, daß die Länge des Hebelarms zwischen der Achse
42 und dem Auftreffpunkt des Seils 45 auf der Seilscheibe 41 zu Beginn des Preßvorganges,
wie er in Figur 2a dargestellt ist, am größten ist. Dies bedeutet, daß bei einem
Verdrehen des Betätigungshebels 43 im Sinne des Bewegungspfeils 51 zu Beginn dieser
Bewegung die Bewegung des Seils 45 relativ groß ist, die ausgeübte Kraft jedoch relativ
gering ist. Dies ist deshalb sinnvoll, weil zunächst die Verformung der Blechdose
10 einen relativ geringen Kraftaufwand erfordert.
[0031] Figur 2b zeigt die Presse 1 in ihrem Funktionszustand am Ende eines Preßvorganges.
Der Führungskolben 2˝ und der Arbeitszylinder 3˝ sind nunmehr soweit ineinander bewegt,
daß der Boden des Arbeitskolben 2˝ und die Bodenplatte 33 des Arbeitsylinders 3˝
nur noch einen relativ geringen Abstand voneinander haben. Die zusammengepreßte Blechdose
11 hat nur noch eine Höhe von einem Bruchteil der Ursprungshöhe der ungepreßten Blechdose
10.
[0032] Der als Betätigungsorgan 4 dienende Betätigungshebel 43 befindet sich nunmehr in
einer im wesentlichen horizontalen Position, die um einen Winkel von etwa 110° gegenüber
der Ausgangsposition, wie sie in Figur 2a gezeigt wurde, im Uhrzeigersinn verdreht
ist. Der größte Teil des Seils 45 ist nunmehr auf die Seilscheibe 41 aufgewickelt,
auf der es mittels der Fixierung 46 befestigt ist. Der Abstand zwischen der Achse
42 der Seilscheibe 41 und dem Auftreffpunkt des Seils 45 auf die Scheibe 41 ist nunmehr
wesentlich kleiner als er zu Beginn des Preßvorganges war. Dies bedeutet, daß die
Bewegung des Seils 45 relativ langsam ist, daß jedoch die ausgeübte Kraft relativ
groß ist. Dies hat den Vorteil, daß der für die Endphase des Zusammenpressens der
Dose 10 bzw 11 erforderliche erhöhte Kraftaufwand mühelos aufgebracht werden kann.
[0033] Weiter ist in der Figur 2b die Umlenkrolle 25 erkennbar, die im oberen Teil des Kolbens
2 angeordnet ist. Der Bolzen 35 ist nunmehr am oberen Ende des Schlitzes 22 angelangt,
das dort wiederum einen Anschlag für die Bewegung von Führungskolben 2′ und Führungszylinder
3′ bildet. Die Zuführöffnung 32 im Arbeitszylinder 3˝ ist nunmehr zum größten Teil
durch den Arbeitskolben 2˝ verschlossen. Die zusammengepreßte Blechdose 11 kann nach
einem Zurückfahren des Arbeitskolbens 2˝ nunmehr im Sinne des Bewegungspfeils 53
durch den Auswurfschlitz 43 ausgeworfen werden. Zweckmäßig ist hinter bzw. unter dem
Auswurfschlitz 34 ein Auffanggefäß, z. B. eine Sammeltonne, angeordnet.
[0034] Bei einer Ausführung der Presse 1 mit einem feststehenden Arbeitskolben und Führungskolben
2 und einem relativ zu diesem axial verschiebbaren Arbeitsylinder und Führungszylinder
3 gelangt die Presse 1 allein durch das Eigengewicht der Zylinder 3′ und 3˝ wieder
in ihre Ausgangsposition zurück. Bei einer geänderten Ausführung der Presse 1, bei
der der Arbeitszylinder 3˝ feststehend und der Arbeitskolben 2˝ samt Führungskolben
2′ mit Betätigungsorgan 4 verschiebbar ausgeführt ist, ist zweckmäßig zwischen dem
Führungszylinder 3′ und dem Führungskolben 2′ eine diese in ihre Grundstellung bringende
Rückstellfeder vorzusehen.
[0035] Als Ausgangsmaterial für den Arbeitskolben 2′ und den damit verbundenen Führungskolben
2˝ und dem Führungszylinder 3′ werden vorzugsweise Rohrstücke verwendet, es können
jedoch auch vier- odef mehrkantige Preßblechteile verwendet werden.Weiterhin kann
die Seilscheibe 41 auch als Scheibensegment ausgeführt sein, da lediglich ein Teil
ihres Umfanges für die Betätigung der Presse 1 benötigt wird. Bei praktischen Versuchen
mit einer Presse gemäß vorliegender Neuerung hat sich gezeigt, daß beispielsweise
eine Blechdose mit einer Ursprungshöhe von 115 mm auf ca.13 - 14 mm, d. h.1/8 ihrer
Ursprungshöhe zusammenpreßbar ist.
[0036] Das in der Figur 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht bis auf wenige
Unterschiede der zuvor beschriebenen Ausführung. Die Differenz besteht in einer anderen
Ausbildung des Arbeitszylinders 3˝ und des Arbeitskolbens 2˝.
[0037] Um nicht nur mit Normlänge versehene Dosen in aufrecht stehender Position zusammenzupressen,
sondern auch die Langform der Dosen in liegender Stellung zu bearbeiten, weist bei
dem Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 der Arbeitszylinder 3˝ und der darin befindliche
Arbeitskolben 2˝ einen Querschnitt auf, der von oben betrachtet rechteckig ist. Dadurch
besitzt der Arbeitszylinder 3˝ zwei parallele Längsseiten 36 und 36˝ die an ihren
Enden durch Querseiten 37 und 37′ begrenzt werden.Während die Längsseiten 36 und 36′
etwa die Länge einer längsliegenden Lang-Dose aufweisen, beträgt der Abstand der
beiden Querseiten 37 und 37′ dem Durchmesser des Führungskolben 2˝ der größer ist
als der Durchmesser der Normdosen. An einer der Querseiten 37 befindet sich die Zuführöffnung
32, wogegen an der gegenüberliegenden Querseite 37′ der Auswurfschlitz 34 angeordnet
ist.
[0038] Durch die unterschiedlichen Ausmaße setzen sich Arbeitszylinder 3˝ und Arbeitskolben
2˝ deutlich von Führungszylinder 3′ und Führungskolben 2′ ab. Dieses war bei dem
vorherigen Ausführungsbeispiel nicht so klar zu ersehen, da die Zylinder und die Kolben
ohne gegeneinander abgesetzt zu sein ineinander übergegangen sind.
[0039] Die Beschickung der Dosenpresse geschieht dadurch, daß entweder eine normale Dose
in aufrechter Stellung oder eine Lang-Dose in liegender Position in den Arbeitszylinder
3˝, der dabei eine maximal abgesenkte Bodenplatte 33 aufweist, eingeschoben wird.
Nach der Drehung des Betätigungshebels 43 bis zur vollständigen Verpressung der Dose
nimmt die gepreßte Dose 11 eine Höhe ein, die kleiner als die Höhe des Auswurfschlitzes
34 ist. Nach der Rückdrehung des Betätigungshebels 43 wird durch die Schwerkraft der
Arbeitszylinder 3˝ und somit der Führungszylinder 3′ in seine ursprüngliche Position
zurückgeführt, in der der Innenraum 20 des Arbeitszylinders 3˝ in Verbindung mit
dem Führungskolben 2˝ sein maximales Volumen einnimmt. Durch Einschieben einer neuen,
ungepreßten Dose 10 durch die Zuführöffnung 32 wird die zusammengepreßte Dose 11
durch den Auswurfschlitz 34 geschoben und fällt dabei in eine nicht weiter aufgeführte
Auffangvorrichtung.
[0040] Der Vorteil der zuvor geschilderten Ausführung besteht darin, daß neben den normal
dimensionierten Dosen ebenfalls auch die Dosen in Langformat verpreßt werden können.
Diese Dosen in aufrechter Stellung zu komprimieren ist nicht mehr möglich, da aufgrund
des langen Hubes eine für die Verpressung erforderliche Kraft nicht mehr in der Leichtigkeit
zu erzielen ist, wie es mit einer Dosenpresse mit relativ geringem Hub möglich ist.
[0041] In der Figur 4a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Dabei ist im Gegensatz
zu der Figur 4 die Hal terung nicht als Scheibe sondern als Halbellipsenscheibe 41′
ausgebildet, die durch einen Schnitt längs der Nebenachse durch eine Vollellipse
entsteht. Die Fixierung 46 ist an dem Schnittpunkt det Ellipsenlinie und der Hauptachse
angeordnet. Die Lagerung der Halbellipsenscheibe 41′ erfolgt durch die Achse 42 nicht
zentrisch, vielmehr geht die Achse durch den Ellipsenrand etwa auf Höhe der Nebenachse.
In Grundstellung verläuft die Hauptachse der Halbellipsenscheibe 41′ etwa horizontal,
in der Endstellung bei maximaler Pressung wird eine im wesentlichen vertikale Stellung
eingenommen.
[0042] In einem letzten Ausführungsbeispiel, das in der Figur 5a und 5b abgebildet ist,
wird die Dosenpresse 1 durch einen Motor 61 angetrieben. Dabei ist das Seil 45 einerseits
an dem Querbolzen 35 und andererseits an einem Haltebolzen befestigt, der zwei Exzenterscheiben
62 und 62′ miteinander verbindet. Die zwei parallel angeordneten und über den Haltebolzen
67 miteinander verbundenen Exzenterscheiben 62 und 62′ drehen sich um eine gemeinsame
Exzenterachse 63, die jedoch in dem Raum zwischen den Scheiben ausgespart ist. Die
Exzenterachse 63 ist in zwei Lagerhaltungen 64 und 64′ drehbar gelagert, die am oberen
Rand des Führungskolbens 2′ angeordnet sind. Damit das Seil auf den Querbolzen 35
stets eine Zugkraft ausübt, die parallel zur Achse des Führungskolbens 2′ verläuft,
sind zwei nebeneinander befindliche Umlenkrollen 25 und 25′ in dem Führungskolben
2′ angeordnet, wobei die Rollen 25 und 25′ über Achsen 26 und 26′ gelagert und mit
dem Führungskolben dadurch verbunden sind.
[0043] Die Exzenterscheiben 62 und 62′ sind mit dem Motor 61 indirekt über ein Schneckengetriebe
65 verbunden das in ein Zahnrad 66 eingreift, welches auf der selben Achse wie die
Exzenterscheibe 62 liegt und mit dieser kraftschlüssig verbunden ist. Um möglichst
Platz zu sparen, ist die Motorachse parallel zur Achse des Führungszylin ders 2′
ausgerichtet und direkt an den Führungszylinder 2′ befestigt. Die für die Kompression
erforderliche hohe Kraft wird durch eine entsprechende Unterzetzung erzielt, so daß
ein Motor mit kleinen Abmessungen und hoher Drehzahl verwandt werden kann.
[0044] Werden Dosen, bei denen es sich auch um stabile und große Ausführungen (z. B.Weißblechdosen,
Lackdosen,...) handeln kann, durch die Zuführöffung 32 in den Arbeitszylinder 3˝
eingeführt, so ist es erforderlich, daß der Arbeitszylinder 3˝ in Verbindung mit
dem Führungskolben 2˝ seinen größten Innenraum aufweist. Dieses ist dann der Fall,
wenn der Haltebolzen 67 die Position einnimmt, bei der er am nächsten zu den Umlenkrollen
26 und 26′ zu liegen kommt. In dieser Position nimmt der Haltebolzen 67 auch seine
tiefste Stellung ein.
[0045] Durch eine handelsübliche Einschaltvorrichtung (nicht abgebildet), z. B. eine Lichtschranke,
wird der Motor 61 eingeschaltet, so daß die Exzenterscheiben 62 und 62′ über das Schneckengetriebe
65 um die Exzenterachse 63 gedreht werden. Da der Haltebolzen 67 und der Querbolzen
35 durch das Seil 45 kraftschlüssig verbunden sind, wird der Querbolzen 35 gegenüber
dem Führungszylinder 3′ bewegt und somit auch der Arbeitszylinder 3˝ gegenüber dem
Arbeitskolben 2˝.
[0046] Aus Sicherheitsgründen sollte ein Einschalten des Motores erst dann möglich sein,
wenn die Hand der Bedienungsperson nicht mehr in den Kompressionsbereich des Arbeitszylinders
3˝ ragt, um eine mögliche Unfallgefahr zu vermeiden.
[0047] Beim Starten des Motors 61 wird auf das Seil 45 eine große Kraft bei kleinem Hub
ausgeübt. Dieses ist sinnvoll, um die erste Verformung der Dose 10 zu erreichen.
Handelsübliche Dosen weisen bei einem unbeschädigten Dosenzylinder eine hohe Stabilität
auf, die jedoch nur so lange vorhält, wie der Dosenzylinder in seiner Struktur unverletzt
ist. Nach der Herbeiführung der ersten Verformung reicht eine geringe Kraft aus,
um die Dose weiter zusammenzudrücken. Nach der anfänglich hohen Kraft bewirkt die
Dosenpresse 1 nun einen großen Hub bei geringerer Kraftaufwendung. Erst vor der maximalen
Kompression ist ein weiterer, hoher Kraftaufwand notwendig. Dieses wird dann erreicht,
wenn der Haltebolzen 67 seinen höchsten Punkt einnimmt, wobei der Hub klein,die Kraft
jedoch an dem Seil 65 sehr hoch ist.
[0048] Nach der abgeschlossenen Kompression werden die Exzenterscheiben 62 und 62′ um eine
halbe Drehung weitergedreht, wobei der Arbeitszylinder wieder maximal abgesenkt wird
und seine ursprüngliche Position einnimmt. Eine automatische Endabschaltung des Motors
61 nach einer erfolgten ganzen Umdrehung ist durch bekannte und handelsübliche Vorrichtungen
zu gewährleisten.
[0049] Damit der Arbeitszylinder seine Grundstellung jederzeit einnehmen kann, wird die
hierfür erforderliche Rückstellkraft einerseits durch die Schwerkraft und andererseits
durch eine Feder 68 hervorgerufen. Um dem gesamten Gerät an einem Standort Stabilität
zu verleihen, wird die Dosenpresse, wie nicht in der Figur gezeigt wird, an seinem
Führungszylinder über eine Wandbefestigungsvorrichtung an einer Wand oder dergleichen
aufgehängt.
1. Dosenpresse für das Zusammenpressen von leeren Dosen, insbesondere Getränkedosen,
Konservendosen, Lackdosen, Öldosen, Einwegbüchsen, die einen Arbeitszylinder mit
wenigstens einer Öffnung für die Zuführung und Entnahme einer Dose und einen mit
dem Arbeitszylinder verbundenen Führungszylinder besitzt, und die einen Arbeitskolben
und einen daran anschließenden und damit verbundenen Führungskolben besitzt, wobei
der Arbeitszylinder und der Arbeitskolben über wenigstens ein Betätigungsorgan in
axialer Richtung relativ zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Seil oder eine Kette (45) kraftschlüssig mit einer über eine Achse
(42) verdrehbaren Halterung verbunden ist, wobei die Halterung über ein Betätigungsorgan
(4) antreibbar ist, und daß die Achse (42) der Ealterung an dem Führungskolben (2′)
abgestützt und das freie Seil bzw. Kettenende (47) an dem Arbeitszylinder (3˝) befestigt
ist oder die Achse (42) der Halterung an dem Führungszylinder (3′) abgestützt und
das freie Seil- bzw. Kettenende (47) an dem Führungskolben (2′) befestigt ist.
2. Dosenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Arbeitszylinders
(3˝) gleich oder größer als der Durchmesser des Führungszylinders (3′) ist, wobei
der Arbeitskolben (2˝) und der Führungskolben (2′) entsprechend der Ausmaße der Zylinder
ausgebildet sind.
3. Dosenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung
als eine Seilscheibe oder eine Kettenscheibe (41) ausgebildet ist, über deren Scheibenzylinderwand
das Seil (45) oder die Kette führbar ist.
4. Dosenpresse nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine exzentrische Lagerung der
Seil- bzw. Kettenscheibe (41).
5. Dosenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß daß die Halterung
parabel- oder halbellipsenförmig ausgebildet ist, wobei das Seil oder die Kette über
die von den Tangenten gebildeten Wandungen führbar ist, und wobei die Lagerung außerhalb
der Hauptachse angeordnet ist.
6. Dosenpresse nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan
(4) ein von der Halterung (41) in radialer Richtung abgehender, mit der Halterung
(41) fest verbundener Handbetätigungshebel (43) ist.
7. Dosenpresse nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (42)
der Halterung (41) und der Betätigungshebel (43) einstückig aus einer/einem im wesentlichen
rechtwinklig abgebogenen Stange bzw. Rohr bestehen, daß die Halterung (41) unverdrehbar
auf ihrer Achse (42) befestigt ist und daß die äußeren Enden der Achse drehbar in
zwei Bohrungen oder Lagerbüchsen (24, 24′) oder in einer einseitigen Lagerung im Führungskolben
(2′) gelagert sind.
8. Dosenpresse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung eine drehbar exzentrisch gelagerte Befestigung, nämlich ein Haltebolzen
(67), ist.
9. Dosenpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (4)
ein über ein Getriebe (65) mit der Halterung verbundener Motor (61) ist.
10. Dosenpresse nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei einander
gegenüberliegende, in Längsrichtung durch den unteren Teil des Führungskolbens (2′)
verlaufende Schlitze (22, 22′) und durch wenigstens einen mit dem Führungszylinder
fest verbundenen, quer durch diesen, die Schlitze (22, 22′) und das Führungskolbeninnere
(20) verlaufenden Bolzen (35), an welchem das freie Seil bzw. Kettenende (47) im
wesentlichen mittig im Führungskolbeninneren (20) befestigt ist.
11. Dosenpresse nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dosenpresse (1) aus zwei inneren zylindrischen Rohrstücken besteht, nämlich einem
kurzen Arbeitskolben (2˝) und einem langen Führungskolben (2′), wobie der Arbeitskolben
(2˝) mit einem Kolbenboden (23) abschließt und die Achse (42) der Halterung an dem
mit dem Arbeitskolben (2˝) verbundenen Führungskolben (2′) an seinem dem Arbeitskolben
(2˝) entgegengesetzten Ende gelagert ist, und daß die Dosenpresse (1) zwei ebenfalls
röhrenförmige Außenzylinder (3′, 3˝) besitzt nämlich einen Arbeitszylinder (3˝) und
einen damit verbundenen Führungszylinder (3′), wobei der Arbeitszylinder (3˝) an
dem der Halterung entgegengesetzten Ende durch eine Bodenplatte (33) verschlossen
ist und wobei an dem Führungszylinder (3′) das freie Seil- bzw. Kettenende befestigt
ist.
12. Dosenpresse nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens
eine unterhalb der Halterung angeordnete, das Seil bzw. die Kette (45) in ihrem weiteren
Verlauf im wesentlichen entlang der Mittelachse der Kolben (2′, 2˝) und der Zylinder
(3′, 3˝) führende Umlenkrolle (25, 25′).
13. Dosenpresse nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführöffnung für eine zusammenzupressende Dose (10) im Zylindermantel des Arbeitszylinders
(3˝) angeordnet ist und daß ihre Höhe im wesentlichen gleich der Höhe einer ungepreßten
Dose (10) ist.
14. Dosenpresse nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen der
Zuführöffnung (32) gegenüberliegenden, im Anschluß an die Bodenplatte (33) in dem
Zylindermantel (31) angeordneten Auswurfschlitz (34) für eine zusammengepreßte Dose
(11).
15. Dosenpresse nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zylinder
(3′, 3˝) und Kolben (2′, 2˝) nach Betätigung in ihre Grundstellung zurückbewegende
Rückstellfeder (68).
16. Dosenpresse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben schräg angeordnet
ist, vorzugsweise in einem Winkel von 45°.
17. Dosenpresse nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung einen außerhalb
des Arbeitszylinder (3˝) angeordneten Trichter besitzt.
18. Dosenpresse nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen rückseitigen
Wandbefestigungsrahmen.