[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Behandeln der Strickgarne und/oder eines Trennfadens längs mindestens eines Randes
eines Gestrickstückes und/oder am Übergang von einem Gestrickstück zum nächsten während
deren Herstellung mittels einer Flachstrickmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 bzw. dem des Anspruchs 15.
[0002] Bei der Herstellung von bspw. mehrfarbigen Gestrickstücken mittels einer Flachstrickmaschine
werden gemäß einem bekannten Verfahren bzw. Einrichtung die Strickgarne in Verbindung
mit dem zugeordneten Fadenführer, der während des Nichtstrickens dieser bestimmten
Farbe abgestellt bleibt, während des Verarbeitens von Strickgarnen anderer Farbe belassen
und bei Beginn des betreffenden Rapports wieder verstrickt. Dies bedeutet, daß innerhalb
eines Gestrickes die jeweiligen Strickgarne sich in Form von langen Schlaufen von
Rapportbereich zu Rapportbereich längs eines oder beider Ränder des Gestrickstückes
erstrecken. Dies hat erhebliche Nachteile bei der Weiterverarbeitung bzw. Konfektionierung
der Gestrickstücke, da diese Garnschlaufen dabei nicht nur hinderlich sind, sondern
auch insoweit besonders nachteilig sind, weil sich dann, wenn an den Fadenschlaufen,
weil man unabsichtlich hängen geblieben ist, gezogen wird, sich mehrere Maschen innerhalb
des Gestrickes irreparabel zusammenziehen. Es bleibt dann nichts anderes übrig, als
dieses Gestrick entweder als Ausschuß zu bewerten oder zu einer kleineren Größe zu
konfektionieren. Im allgemeinen werden auf Flachstrickmaschinen darüber hinaus eine
Vielzahl von gleichen Gestricken hintereinander gefertigt, wobei die Gestrickstücke
jeweils mittels eines Trennfadens verbunden werden. Dies bedeutet sowohl für die Strickgarne
als auch für den Trennfaden, daß sie sich zwischen zwei benachbarten Gestrickstücken
erstrecken, so daß sie nach dem Herstellen durchgeschnitten werden müssen, um die
Gestrickstücke trennen zu können. Dies ist zeitaufwendig und bringt außerdem die Gefahr
von Fehlern mit sich. Bei Trennfäden wird zwar teilweise ein solcher verwendet, der
thermisch auflösbar ist, so daß sich die Trennung zweier Gestrickstücke durch eine
Wärmebehandlung lösen läßt, jedoch gilt dies naturgemäß nicht für die Strickgarne.
[0003] Bei einem bekannten Verfahren bzw. Einrichtung der eingangs genannten Art werden
zwar die Strickgarne und/oder der Trennfaden innerhalb eines Gestrickstückes oder
am Übergang von einem zum anderen Gestrickstück abgeschnitten, jedoch muß dies in
aufwendiger Weise erfolgen. Das Abschneiden des Strickgarnes wird dabei an dem einen
und/oder anderen Ende des betreffenden Gestrickstückbereiches bei der Bewegung des
Fadenführers vom Nadelraum weg vorgenommen. Dabei muß das Strickgarn, das mit einer
bestimmten Fadenspannung zugeführt wird, vor dem Abschneiden mit Hilfe einer Klemmvorrichtung
geklemmt werden, damit das abgeschnittene Fadenende nicht durch den Fadenführer rutschen
kann. Bei einer Einrichtung nach der JP-U-59/33 787 sind zu beiden Seiten und außerhalb
des Nadelraumes jeweils eine Schneidvorrichtung und eine Klemmvorrichtung vorgesehen,
die das vom Fadenführer kommende abgeschnittene Ende solange hält, bis dieser Faden
wieder verstrickt bzw. der Fadenführer wieder in Tätigkeit gebracht 0ird. Auf diese
Weise ist es jedoch lediglich möglich, zwei Strickgarne gleichzeitig festzuhalten
und abzuschneiden. Werden dagegen mehr Strickgarne und damit Fadenführer verwendet,
so müssen die Klemmvorrichtungen im Bereich des Fadenführers angeordnet werden. Soll
dann wieder mit einem dieser Strickgarne gestrickt werden, so muß das vom Fadenführer
bzw. von der Klemmvorrichtung herabhängende Fadenende mittels einer weiteren Vorrichtung
wieder gefangen und festgehalten werden, und zwar solange, bis eine bestimmte Länge
des Strickgarnes verstrickt ist. Hierbei werden also zwei Klemmvorrichtungen benötigt,
nämlich eine im Bereich des Fadenführers zum Klemmen vor dem Abschneiden des Strickgarnes
und eine unter dem Nadelraum, um beim Wiederverstricken das Garnende festhalten zu
können. Dies bedeutet einen erhebliche Konstruktionsaufwand und darüber hinaus ein
Platzproblem für diese Klemmvorrichtungen. Darüber hinaus ist das Fangen bzw. Fassen
des Strickgarnendes unterhalb der ersten Klemmvorrichtung relativ problematisch, da
dieses Ende nicht nur nach unten herabhängen, sondern auch seitlich abstehen kann.
[0004] Zur Vermeidung solcher Klemmvorrichtungen ist es zwar aus der DE-PS 723 362 bekannt,
das aus dem Fadenführer heraushängende Fadenende mittels eines durch eine Luftströmung
erzeugten Saugzuges gestrafft zu halten. Diese bekannte Maßnahme ist, abgesehen davon,
daß sie in dieser Form im praktischen Einsat nicht funktioniert, ebenfalls konstruktionsaufwendig
und stellt auch hier den Konstrukteur vor das Problem des benötigten Platzes am Fadenführer,
wenn man berücksichtigt, mit wieviel Strickgarnen und damit Fadenführern Flachstrickmaschinen
heute arbeiten.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Einrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der die für das Abschneiden der Strickgarne
und/oder Trennfäden innerhalb eines Getrickstückes und/oder am Übergang von einem
zum anderen Gestrickstück, erforderlichen verfahrensmäßigen und konstruktiven Maßnahmen
wesentlich vereinfacht sind und einen erheblich geringeren Platzbedarf erfordern.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem Verfahren bzw. einer Einrichtung der eingangs
genannten Art die im Kennzeichen des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 15 angegebenen
Merkmale vorgesehen.
[0007] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es möglich, die eingangs genannten Hilfsmittel,
die den Platzbedarf im Bereich des Fadenführers erheblich vergrößern, zu vermeiden.
Während die bekannten Vorrichtungen ggf. jedem Fadenführer zuzuordnen sind, ist erfindungsgemäß
das Zurückhalten des jeweiligen Strickgarnes bzw. Trennfadens an einem oder beiden
Randbereichen des Gestrickes durch allen Strickgarnen bzw. Fadenführern gemeinsame
Maßnahmen möglich, die darüber hinaus in platzsparender Weise untergebracht werden
können. Auch der verfahrensmäßige Aufwand und damit der Ansteuerungsaufwand is erheblich
reduziert, da es nicht notwendig ist, das betreffende Garnende in irgendeiner Weise
erneut zu fassen. Das abzuschneidende Strickgarn bzw. Trennfaden bleibt dabei i vorteilhafter
Weise so lange unter entsprechender Zugspannung bis bei der Bewegung des betreffenden
Fadenführers zum Nadelraum hin bzw. in den Nadelraum hinein das Strickgarn bzw der
Trennfaden selbsttätig im Gestrick bzw. in den ersten Maschen der betreffenden Maschenreihe
ausreichend gehalten ist.
[0008] Das Zurückhalten des Strickgarnes bzw. Trennfadens kann entweder gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 2 bzw. 16 oder entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 3 bzw. 17 erfolgen.
Im ersteren Falle ist lediglich an einer oder an beiden Seite des Strickstückes ein
einziges Fingerelement notwendig, während im zweiten Falle ein nur kurzes Hilfsgestrickstück
in üblicher und leicht anzusteuernder Weise hergestellt wird.
[0009] Aus der DE-PS 1 240 616 ist es zwar bei einer sogenannten Cotton-Maschine, also einer
flachen Kulierwirkmaschine bekannt, einen Ablenkfinger für das zu verarbeitende Garn
zu verwenden, jedoch wird dort der Ablenkfinger dazu benutzt, da Garn, das vom abgesprengten
vorhergehenden Warenstück zum Fadenführer läuft, in eine Stellung senkrecht zur Nadel
zu bringen, damit der Faden zum Herstellen eines neuen Warenstücks zwischen die Nadeln
gelegt werden kann. Um dies zu erreichen, muß dabei der Ablenkfinger zusätzlich eine
Schwenkbewegung ausführen. Dieser Ablenkfinger, der erst dann in Tätigkeit tritt,
wenn das vorhergehende Warenstück den Nadelraum verlassen hat und abgesprengt ist,
besitzt somit eine andere Funktion.
[0010] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung entsprechend der
Ansprüche 4 bzw. 18 ist die Schneidvorrichtung im Bereich des Fingerelements angeordnet
oder als Teil dieses ausgebildet, so daß die aus dem Gestrickrand herausragenden Garn-
bzw. Fadenenden kurz gehalten werden können.
[0011] Das Fingerelement kann gemäß Anspruch 21 an einem oder beiden Randbereichen des Nadelbettes
ortsfest angeordnet sein, was in konstruktiv einfacher und platzsparender Weise zu
verwirklichen ist.
[0012] Gemäß Anspruch 5 bzw. 22 kann das Fingerelement durch seine Verfahrbarkeit entsprechend
der gewählten Gestrickbreite angeordnet werden, was die zu verfahrenden Wege für die
Fadenführer verringert und die abgeschnittenen, aus dem Gestrick herausragenden Garn
bzw. Fadenenden verkürzt.
[0013] Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 6 bzw. 24 bleiben die abgestellten Fadenführer
solange mit ihrem zugeordneten Strickgarn bzw. Trenfaden verbunden, bis das betreffende
Garn wieder verstrickt bzw. in einer neuen Maschenreihe eines neu zu beginnenden Gestrickstückbereiches
gehalten ist. Dabei können die Strickgarne zu Beginn jedes Rapportbereiches, in denen
sie verwendet werden, abgeschnitten werden, so daß sich keine Schlaufen von einem
Rapportbereich zum anderen ergeben.
[0014] Will man jedoch die sich hierbei ergebenden ungleich langen abgeschnittenen Garn-
bzw. Fadenenden vermeiden, so ist es gemäß den Merkmalen des Anspruchs 7 bzw. 25 zweckmäßig,
die betreffenden Garne bzw. Fäden in den zugewandten Rand des Gestrickstückes mit
einzubinden, so daß sich im wesentlichen überall gleich lange Garn- bzw. Fadenenden
ergeben. Dabei ergeben sich zwar von Rapport- zu Rapportbereich kleine Garn- bzw.
Fadenschlaufen, jedoch sind diese so kurz bzw. klein, daß sie bei der Konfektionierung
praktisch nicht stören. Dadurch ist es auch möglich, wie dies beim Ausführungsbeispiel
des Anspruchs 8 bzw. 27 verwirklicht ist, den Abschneidvorgang nur jeweils am Ende
eines Gestrickstückes, also vor Beginn des nächsten mittels des Trennfadens anhängenden
Gestrickstückes vorzunehmen. Dieses Einbinden hat darüber hinaus den Vorteil, daß
das unbeabsichtigte Ziehen an einer derartigen Garnschlaufe praktisch keine nachteiligen
Auswirkungen auf das Gestrickstück hat.
[0015] Sollen die an dem bzw. den Rändern des Gestrickstückes heraushängende Garn- bzw.
Fadenenden etwa gleich lang sein und will man gleichzeitig die erwähnten kleinen bzw.
kurzen Garn- bzw. Fadenschlaufen vermeiden, ist es zweckmäßig, die vorliegende Erfindung
in Form des Ausführungsbeispieles nach Anspruch 9 bzw. 28 auszuführen. Mit Hilfe des
dadurch ausgebildeten Hilfsgestrickstückes, das bei Farbwechsel und Gestrickstückwechsel
jeweils aus zwei Maschenreihen besteht, kann das Strickgarn bzw. der Trennfaden nach
Verstricken im Hilfsgestrickstück bereits nach der Bewegung des Fadenführers aus dem
Nadelraum des eigentlichen Gestrickstückes heraus abgeschnitten werden. Gemäß dem
vorerwähnten Anspruch 3 bzw. 17 erfolgt ein zweites Abschneiden des Strickgarnes bzw.
Trennfadens nach erneutem Verstricken im Hilfsgestrickstück, Legen einer Flottung
und anfängliches Verstricken in der neu zu bildenden Maschenreihe des neuen Gestrickstückbereichs
derselben Farbe. Somit ist das als Abfall zu betrachtende Hilfsgestrickstück sogleich
wieder vom eigentlichen Gestrickstück getrennt.
[0016] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung gemäß dem
Anspruch 10 bzw. 30 oder einem der jeweils nachfolgenden Ansprüche ist das Fingerelement
in vorteilhafter Weise in das Nadelbett integriert, so daß hierfür kein zusätzlicher
Platzbedarf an anderen Stellen der Maschine notwendig ist. Bspw. wird für das Fingerelement
eine an einer bestimmten Stelle des Nadelbetts eingebrachte Schneidnadel verwendet,
die mit einer im gegenüberliegenden Nadelbett angeordneten Schneidplatine zur Bildung
der Schneidvorrichtung zusammenwirken kann. Es ist aber auch möglich, als Fingerelement
eine übliche Stricknadel zu verwenden, was den Vorteil hat, daß jede beliebige Nadel
innerhalb des Nadelbetts verwendbar und damit eine Einstellung auf die Gestrickbreite
ohne weiteres möglich ist. Dabei kann dann die Schneidvorrichtung am Schloßschlitten
vorgesehen sein, wobei es für ein einfaches Abschneiden zweckmäßig sein kann, zusätzlich
zur Umlenkstricknadel eine Stabilisierungsstricknadel auszutreiben, zwischen welchen
beiden Stricknadeln dann geschitten wird.
[0017] Bei einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung gemäß dem
Anspruch 13 bzw. 35 sind an einer oder an beiden Seiten des Gestrickstückes jeweils
zwei Fingerelemente vorgesehen, und zwar in Form einer Stricknadel im vorderen Nadelbett
und einer zugewandten Stricknadel im hinteren Nadelbett. Da das Strickgarn bzw. der
Trennfaden um beide Stricknadeln gelegt wird, besteht zwischen diesen beiden Umlenknadeln
ein kurzer und gespannter Garnabschnitt, in welchem in sehr günstiger Weise und gezielt
geschnitten werden kann. Weitere Maßnahmen zur Verhinderung des Nachgebens des zu
schneidenden Fadens sind nicht notwendig, da erstens der betreffende Fadenabschnitt
von den beiden Umlenknadeln sicher und stramm gehalten ist und da darüber hinaus in
vorteilhafter Weise senkrecht von oben geschnitten wird. Desweiteren taucht auf diese
Weise die Schneidvorrichtung in den ohnehin vorhandenen Raum zwischen den Nadelbettkämmen
ein. Dabei ist es gemäß einer Variante des Anspruch 37 zweckmäßig, mit Hilfe des Spreiz-
bzw. Separierungskeiles die in diesem Raum vorhandenen anderen Strickgarne bzw. Trennfäden
aus der Bahn der Schneidvorrichtung zu drängen.
[0018] In vorteilhafter Weise kann dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch
38 auch dort verwendet werden, wo die Schlittenanordnung mit mehreren hintereinander
angeordneten und zur Wirkung kommenden Schlößern versehen ist.
[0019] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung gemäß den Anspruch
14 bzw. 39 wird der als Schlaufe ausgebildete Strickgarn- bzw. Trennfadenabschnitt
zwischen der Umlenknadel und dem Gestrickstück mit Hilfe einer Saugvorrichtung in
den Bereich der Schneidvorrichtung gebracht nachdem die Schlaufe von der Umlenknadel
abgeworfen worden ist. Das Schlaufenende wird dann abgeschnitten und mittels der Saugvorrichtung
abgesaugt. Da dies unterhalb der Nadelbettanordnung geschieht, ist ein Verschmutzen
der Maschine durch abgetrennte Fäden vermieden.
[0020] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigt:
Figur 1A und 1B in schematischer Darstellung eine teilweise abgebrochene Seitenansicht
einer Flachstrickmaschine während des Herstellens von Gestrickstücken mit einer Einrichtung
zum Behandeln der Strickgarne und des Trennfadens längs eines Randes der Gestrickstücke
gemäß zweier Varianten eines ersten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Figur 2 eine Darstellung ähnlich der der Fig. 1, jedoch gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung,
Figur 2A einen Schnitt längs der Linie IIA-IIA der Fig. 2,
Figur 3 eine Darstellung ähnlich der der Fig. 1A bzw. 1B, jedoch gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Figuren 4A bis C in schematischer Darstellung Seitenansichten eines Nadelbettes mit
einer Einrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
wobei in den Teilfiguren die einzelnen Schritte dargestellt sind,
Figuren 5A und B einen Schnitt längs der Linie VA-VA der Fig. 4B bzw. längs der Linie
VB-VB der Fig. 4C,
Figuren 6A und 6B Ansichten ähnlich denen der Fig. 4A bzw. 4C, jedoch gemäß einem
fünften Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Figur 6C in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt gemäß Kreis VIC der Fig. 6B,
Figur 7A in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine Nadelbettanordnung
mit einer Einrichtung gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Figuren 7B und 7C einen Schnitt längs der Linie VIIB-VIIB der Fig. 7A bzw. eine Ansicht
der Schneidvorrichtung gemäß Pfeil VIIC der Fig. 7B,
Figur 7D eine schematische Darstellung ähnlich der der Fig. 7A, jedoch gemäß einer
Variante bei einem Mehrschloßsystem, und
Figuren 8a und 8B in schematischer Darstellung eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht
einer Nadelbettanordnung mit einer Einrichtung gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung.
[0021] In der Zeichnung ist von einer Flachstrickmaschine 10 im wesentlichen lediglich das
vordere Nadelbett 12 und teilweise das hintere Nadelbett 13 einer V-förmig angeordneten
Nadelbettanordnung 14 dargestellt. In den Nadelbetten 12, 13 sind in entsprechender
Teilung Stricknadeln 16 längsverschiebbar angeordnet, die mittels einer ebenfalls
nur teilweise dargestellten Schlittenanordnung 17 zum Arbeiten entsprechend ausgetrieben
werden können. Zwischen den beiden Nadelbetten 12 und 13 erfolgt in üblicher Weise
der Warenabzug, d.h. der Abzug des hergestellten Gestrickes 19. Ebenso wie die Schlittenanordnung
17 können längs der Nadelbettanordnung 14 auch eine Vielzahl von Fadenführer 21 bis
25 hin und her verfahren werden, die den Stricknadeln 16 das betreffende Garn 26 bis
29 bzw. einen Trennfaden 30 zuführen. Die Fadenführer 21-25 sind längs einer Schiene
31 in üblicherweise verfahrbar.
[0022] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der an der Flachstrickmaschine 10 erfindungsgemäß
vorgesehenen Einrichtung 11 ist es möglich, die Strickgarne 26-29 und/oder den Trennfaden
30 längs eines oder beider Ränder der Gestrickstücke 32, 33 und/oder am Übergang von
einem Gestrickstück 32 zum nächsten 33, wobei die Gestrickstücke 32, 33 aus verschiedenen
Garnarten und/oder Garnfarben hergestellt sind, während des Strickens derart zu behandeln,
daß am Übergang von einem Gestrickstück zum anderen und/oder längs jedes Gestrickstückes
die durch die Fadenführer laufenden Strickgarne bzw. Trennfäden im Wechsel von einer
Garnart und/oder Farbe zur andern und/oder beim Übergang zum folgenden Gestrickstück
abgeschnitten werden, ohne daß es hierzu besondere Vorrichtungen zum Klemmen, Wiederfangen
und nochmals Klemmen der Strickgarne bzw. Trennfäden bedarf.
[0023] Gemäß den Fig. 1A und B besitzt die Einrichtung 11 einen Umlenkfinger 36, der an
einer Seite der Nadelbettanordnung 14 der äußersten Nadel 16 benachbart, jedoch außerhalb
des Nadelraumes unverschiebbar angeordnet ist. Der Umlenkfinger 36 ist im Bereich
zwischen dem vorderen und hinteren Nadelbett 12, 13 derart angeordnet, daß er etwa
in Höhe des Kammes der Nadelbetten 12, 13 schräg von oben oder unten in den Weg des
vom Fadenführer einzulegenden Garnes ständig vorsteht und quer zum Fadenlauf bewegbar
ist oder durch eine entsprechende kombinierte Bewegung dorthin bewegbar und wieder
zurückziehbar ist. Es versteht sich, daß auch am anderen Ende der Nadelbettanordnung
14 ein entsprechender Umlenkfinger vorgesehen sein kann.
[0024] Beim Herstellen eines Gestrickstückes 32 bzw. eines daran anschließenden folgenden
Gestrickstückes 33 sind im wesentlichen soviele Fadenführer 21 bis vorgesehen, wie
verschiedenene Garne (Strickgarne 26 bis 29, Trennfaden 30) vorhanden sind. Der Einsatz
der einzelnen Fadenführer erfolgt in der Weise, daß am Ende eines Gestrickstückbereiches
41 bis 45 bestimmter Farbe der betreffende Fadenführer 21 bis 24 abgestellt wird und
erst dann wieder in Tätigkeit gebracht wird, wenn in einem späteren Gestrickstückbereich
desselben gestrickstückes 32 oder eines folgenden 33 dieselbe Farbe wieder verwendet
wird. Entsprechendes gilt für den Fadenführer 25, der den Trennfaden 30 verstrickt,
der einmal am Übergang von einem Gestrickstück 32 zum folgenden Gestrickstück 33 in
tätigkeit ist und dann solange abgestellt bleibt, bis das zweite Gestrickstück 33
beendet und ein drittes Gestrickstück begonnen werden soll. Das Abstellen der Fadenführer
21-24 erfolgt an einem Ende der Nadelbettanordnung 14 jenseits des Umlenkfingers 36.
[0025] Wie aus Fig. 1A ersichtlich ist, ist die grundsätzliche Funktionsweise folgende:
Zum Ende eines Gestrickstückbereiches 41-44 bestimmter Farbe wird, wie erwähnt der
betreffende Fadenführer 21-24 auf derjenigen Seite des Umlenkfingers 36 abgestellt,
die dem Gestrickstück 32, 33 abgewandt ist. Dieser Fadenführer 21 - 24 bleibt solange
stehen, bis ein Gestrickstückbereich 41-44 mit dieser Farbe wieder begonnen werden
soll, wobei das Garn dieser Farbe stets mit sowohl dem Ende des betreffenden Gestrickstückbereiches
41-44 als auch mit dem Fadenführer 21-24 verbunden bleibt (siehe oberes Gestrickstück
33). Bei Wiederbeginn eines Gestrickstückbereiches 41-44 mit dieser Farbe kommt der
Umlenkfinger 36 in Tätigkeit. Dies erfolgt entweder in der Weise, daß der betr. Fadenführer
21-24 während seines Gestrickstückbereiches 41-44 zwischen letzter Nadel und dem Umlenkfinger
anhält und umkehrt, und am Ende der letzten Maschenreihe dieses Gestrickstückbereiches
bis über den stets vorstehenden und sich nach Vorbeifahren des Fadenführers in die
Bahn des Garnes schwenkenden Umlenkfinger hinausfährt, oder in der Weise, daß der
betr. Fadenführer immer, d.h. am Ende jeder Maschenreihe eines Bereichs 41-44 bis
zum letzt genannten Punkt fährt und der Umlenkfinger 36 erst am Ende der letzten Maschenreihe
derart bewegt wird, daß er in die Bahn des Garnes des Fadenführers 21-24 verschoben
wird. Somit legt sich dann, wenn der Fadenführer sich wieder zum Gestrick hin bewegt,
das Strickgarn 26-29 dieser Farbe um den Umlenkfinger 36. Der Umlenkfinger 36 ist
an einer Stelle seines Umfanges mit einer Schneidvorrichtung 37 versehen, die bspw.
ein zuschaltbarer Glühfaden oder ein ausfahrbares Messer sein kann. Diese Schneidvorrichtung
37 tritt dann in Tätigkeit, wenn das Strickgarn in dieser ersten Maschenreihe des
neuen Gestrickbereiches 41-44 dieser Farbe über eine bestimmte Anzahl von Maschen
verstrickt worden ist. Dann wird dieses Garn 26-29 mit Hilfe der Schneidvorrichtung
37 abgeschnitten (siehe unteres Gestrickstück 32). Die Anzahl der Maschen, über die
das Strickgarn 26-29 verstrickt werden muß, bevor die Schneidvorrichtung 37 das Strickgarn
abschneidet, hängt davon ab, wieviele Maschen benötigt werden, damit das Strickgarn
von der üblichen im Gestrick wirkenden Garnspannung nicht herausgezogen werden kann.
Mit dem Abschneiden des Strickgarnes 26-29 ergibt sich zu Beginn des neuen Gestrickstückbereiches
41-44 ein kurzer Fadenschwanz 34, dessen Länge dem Abstand der ersten Masche zur Schneidvorrichtung
37 entspricht. Dem gegenüber ergibt sich am Ende des vorhergehenden Gestrickstückbereiches
dieser Farbe ein längerer Fadenschwanz 35, dessen Länge im wesentlichen von der Rapportlänge
abhängig ist. Auf diese Weise können alle Strickgarne jeder Farbe dann abgeschnitten
werden, wenn mit dieser Farbe ein neuer Gestrickstückbereich angefangen worden ist.
Entsprechendes gilt für den Trennfaden 30, der dann abgeschnitten wird, wenn er vom
Übergang vom bspw. ersten zum zweiten Gestrickstück 32, 33 kommend am Übergang vom
zweiten zum dritten Gestrickstück wieder verwendet wird. Je nach der Länge des Gestrickstückes
kann sich für den Fadenschwanz 35 des Trennfadens 30 vom vorhergehenden Gestrickstück
33 eine recht erhebliche Länge ergeben. In der Fig. 1A läuft der zugeordnete Fadenführer
25 während des Verstrickens des Trennfadens 30 zu einem Trenn- bzw. Übergangsbereich
45 gerade nach rechts und der Trennfaden 30 ist gerade abgeschnitten worden.
[0026] Will man derartige lange Fadenschwänze 35 an den Enden jedes Gestrickstückbereiches
41-44 bzw. am Trennbereich 45 zweier Gestrickstücke 32,33 vermeiden, so ist es zweckmäßig,
das Behandeln der Strickgarne 26-29 und Trennfäden 30 in der aus der Fig. 1B ersichtlichen
Weise vorzunehmen. Hier tritt der Umlenkfinger 36 und die Schneidvorrichtung 37 lediglich
am Ende eines ganzen Gestrickstücks 32 bzw. 33 in Tätigkeit. Zuvor werden alle Strickgarne
26-29 und der Trennfaden 30 nach dem Ende ihres jeweiligen Gestrickstückbereiches
41-44, 45 vor dem Ende des folgenden Gestrickstückbereiches 41-44 anderer Farbe in
dessen Rand kurz eingebunden. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß bspw. am ersten
Gestrickstück 32 der Trennfaden 30 am Ende des folgenden Gestrickstückbereiches 41
bestimmter Farbe über zwei Maschenreihen jeweils über zwei oder drei Nadeln in den
Rand dieses Gestrickstückbereiches 41 mit eingestrickt wird. Entsprechendes gilt für
das Strickgarn 26 dieses Gestrickstückbereiches 41, das am Ende des folgenden Gestrickstückbereiches
42 anderer Farbe zusammen mit dem Trennfaden 30 eingebunden bzw. kurz eingestrickt
wird. Dies wird mit allen Strickgarnen 26-29 und dem Trennfaden 30 über die gesamte
Länge des Gestrickstücks 32 vorgenommen. Am Ende des letzten Gestrickstückbereiches
44 dieses Gestrickstückes 32, in dessen letzten Maschenreihen randseitig sämtliche
Strickgarne 26-29 und der Trennfaden 30 eingebunden sind, kommt der Umlenkfinger 36
in Tätigkeit. Mit Beginn des neuen Gestrickstückes 33 wird zunächst der Trennfaden
30 verstrickt und nach einer bestimmten Anzahl von verstrickten Maschen abgetrennt.
Das Abtrennen erfolgt zunächst allein am Trennfaden 30, da dieser der einzige ist,
der den Umlenkfinger 36 um etwa 180° umschlingt und damit mit der Schneidvorrichtung
37 in Berührung kommt. Zu Beginn des ersten Gestrickstückbereiches 41 bestimmter Farbe
dieses zweiten Gestrickstückes 33 wird das betreffende Strickgarn 26 nach dem Verstricken
über einige Maschen in der ersten Maschenreihe durch die Schneidvorrichtung 37 abgetrennt.
Während des Strickens des ersten Gestrickstückbereiches 41 bestimmter Farbe werden
nacheinander die einzelnen Strickgarne 42-44 unterschiedlicher Farbe vom vorhergehenden
Gestrickstück 32 jeweils randseitig eingebunden, wobei bspw. pro Maschenreihe jeweils
ein Strickgarn vom vorhergehenden Gestrickstück randseitig eingebunden werden kann.
Mit jedem Einbinden eines derartigen Strickgarnes 42-44 bestimmter Farbe wird dieses,
da es den Umlenkfinger 36 um etwa 180° umschlingt, von der Schneidvorrichtung 37 abgeschnitten,
so daß das betreffende Strickgarn in dem eingebundenen Zustand gehalten ist und mit
dem Fadenführer verbunden bleibt. Darauf wird das Garn 27 verstrickt und die Garne
28 und 29 in den folgenden Bereich 42 eingestrickt, usw. Das Einbinden erfolgt in
der Weise, daß der betreffende Fadenführer 21-25 mit nach rechts in das Gestrick um
3 bis 4 Nadeln oder dgl. hineinverschoben und dann wieder zurückgeführt wird. Wie
beim ersten Gestrickstück 32 werden die Strickgarne vom fertigen Bereich nacheinander,
je nach dem welcher Gestrickstückbereich drankommt, verstrickt, während die übrigen
Strickgarne in den jeweiligen Gestrickstückbereich am Ende und randseitig mit eingebunden
werden.
[0027] Auf diese Weise ergeben sich am Übergang von einem Gestrickstück zum folgenden im
Bereich des einen Randes gleich kurze Fadenschwänze 34′ aller Strickgarne 26-29 bzw.
des Trennfadens 30. Darüber hinaus sind längs des Randes der Gestrickstücke kurze
bzw. schmale Schlaufen der Strickgarne und des Trennfadens durch das Einbinden gebildet.
[0028] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, dessen Unterschiede zum Ausführungsbeispiel
der Fig. 1B darin liegen, daß erstens längs beider Ränder eines Gestrickstückes 132,
133 Umlenkfinger 136, 138 zusammen mit Schneidvorrichtungen 137, 139 vorgesehen sind.
Die in einer Einheit zusammengefassten Umlenkfinger und Schneidvorrichtungen 136,
137 bzw. 138, 139 sind außerdem längs der Nadelbettanordnung 14 verfahrbar, so daß
sie auf die Gestrickbreite an jeder beliebigen Stelle der Nadelbettanordnung 14 eingestellt
werden können. Die Einheit aus Schneidvorrichtung 137, 139 und Umlenkfinger 136, 138
kann bei sich ändernder Gestrickbreite auch nachgefahren werden. Dabei bleibt die
prinzipielle Funktionsweise entsprechend der in Fig. 1B beschriebenen Funktion:
Die einzelnen Strickgarne 126-129 bzw. der Trennfaden 130 werden je nach dem, ob das
Ende des betreffenden Gestrickstückbereiches 41-44 links oder rechts des Gestrickstückes
132, 133 vorgesehen ist, längs jeweils eines Gestrickstückes 132, 133 an dem einen
oder anderen Rand mit hochgezogen und eingebunden, wenn sie nicht verstrickt werden,
und am Ende des betreffenden Gestrickstückes 132 bzw. 133 in entsprechender Weise
nacheinander abgeschnitten. Dies kann entsprechend der Darstellung in Fig. 1B erfolgen,
so daß sich sowohl am Ende des einen Gestrickstückes 132 als auch am Anfang des folgenden
Gestrickstückes 133 gleich kurze Enden bzw. Schwänze der Strickgarne 126 und des Trennfadens
130 ergeben. Gemäß Fig. 2 werden die Strickgarne 126-129 am Ende eines Gestrickstückes
132, 133 erst dann abgeschnitten, wenn das betr. Garn wieder verstrickt wird, ohne
daß es vorher eingebunden worden ist. Dann ergeben sich am Ende des ersten Gestrickstücks
132 verschieden lange Fadenschwänze 135 und am Anfang jedes Gestrickstückbereiches
141-144 des zweiten Gestrickstückes 133 gleich kurze Fadenschwänze 134. In beiden
Fällen sind innerhalb des jeweiligen Randes des betreffenden Gestrickstückes 132,
133 kurze bzw. schmale Schlaufen aus dem Strickgarn 126-129 bzw. dem Trennfaden 130
vorgesehen.
[0029] Zu erwähnen ist noch, daß in Fig. 2 strichpunktiert der Weg des Trennfaden-Fadenführers
125 zusätzlich gezeichnet ist, wobei dessen Umlenkpunkt zwischen der letzten Nadel
und der Einheit 138, 139 liegen kann, bevorzugt jedoch jenseits dieser Einheit liegt.
[0030] Es versteht sich, daß es auch hierbei möglich ist, statt der kurzen Schlaufen längs
der jeweiligen Ränder des betreffenden Gestrickes stets bei Beginn eines neuen Gestrickstückbereiches
das betreffende Strickgarn aufzuschneiden. Die Wahl, ob man unterschiedlich lange
Strickgarnenden bzw. Trennfadenenden und/oder diese schmalen bzw. kurzen Schlaufen
in Kauf nimmt, ist auch eine Frage der Rapportlänge und der Frage, ob unterschiedlich
lange Fadenschwänze bei der Konfektionierung als störend empfunden werden oder nicht.
[0031] Figur 2A zeigt ein Beispiel einer Anordnung einer Einheit aus Umlenkfinger und Schneidvorrichtung,
welche Einheiten 136, 137 138, 139 bspw. an einer Barre 46 vorgesehen sind, die von
oben her in Richtung des Doppelpfeiles A auf und ab bewegbar angeordnet ist und auf
diese Weise diese Einheiten in bzw. außer Tätigkeit bringt. Es versteht sich, daß
stattdessen eine derartig Barre auch unterhalb der Nadelbettanordnung 14 vorgesehen
sein kann, so daß die Einheit 136, 137 bzw. 138, 139 aus Umlenkfinger und Schneidvorrichtung
statt von oben von unten her in die Bahn der Fadenführer gebracht werden kann.
[0032] Sollen sowohl ungleich lange Strickgarnenden bzw. Trennfadenenden als auch die längs
des bzw. der Ränder eines Gestrickstückes vorgesehenen kurzen Schlaufen vermieden
werden, so ist es zweckmäßig, gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 die Strickgarne
226-229 bzw. den Trennfaden 230 zu behandeln. Dabei sind beiden Einheiten aus Haltefinger
236 und Schneidvorrichtung 237 bzw. 238 und 239 an einem Bereich der Nadelanordnung
14 entweder stationär angeordnet oder längs der Nadelbettanordnung 14 verfahrbar,
so daß eine Einstellung auf unterschiedliche Gestrickbreiten möglich ist. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird zusätzlich zu dem Gestrickstück 232 bzw. 233 zu beiden Seiten
von deren Ränder jeweils ein Hilfsgestrickstück 51 bzw. 52 verstrickt. Die Funktionsweise
ist dabei folgende:
Am Ende jedes Gestrickstückbereiches 241-244 bzw. Trennbereiches 245 wird das betreffende
Strickgarn nach einer Flottung 53 über einige Nadeln, innerhalb welchen Bereiches
die Einheit 236, 237 bzw. 238, 239 aus Haltefinger und Schneidvorrichtung angeordnet
ist, zu einer Maschenreihe des Hilfsstrickstückes 51 bzw. 52 verstrickt und dann wird
der Fadenführer 221-225 mit dem Strickgarn der betreffenden Farbe bzw. dem Trennfaden
abgestellt. Sobald mit dem betr. Garn bzw. Trennfaden die eine Maschenreihe des Hilfsgestrickstückes
51, 52 gestrickt ist, wird mit Hilfe der Schneidvorrichtung 237 bzw. 239 dieses Strickgarn
abgeschnitten. Mit bzw. vor Beginn der ersten Maschenreihe des folgenden Gestrickstückbereiches
241-244 anderer Farbe wird dieses Strickgarn 226-229 durch Bewegen des betreffenden
Fadenführers 221-224 zum Gestrickstück 232,233 hin wiederum über eine kurze Maschenreihe
im Hilfsgestrickstück 51 bzw. 52 verstrickt und dann längs einer Flottung 54 über
den Haltefinger 236 und die Schneidvorrichtung 237 gelegt. Sobald das Strickgarn dieser
Farbe im Hauptgestrickstück 232 bzw. 233 dieses neuen Gestrickstückbereiches 241-244
längs einiger Maschen verstrickt ist, tritt die Schneidvorrichtung 237 in Tätigkeit
und schneidet dieses Strickgarn 226-229 ab. Am Ende des Gestrickstückbereiches 241-244
dieser Farbe erfolgt wiederum über eine Flottung 53 das Verstricken im Hilfsgestrickstück
über einige Maschen, das Abschneiden zwischen Hilfsgestrickstück und Hauptgestrickstück
und das Stehenlassen des Fadenführers mit dem Strickgarn dieser Farbe jenseits des
Hilfsgestrickstückes. Das Verstricken der nächsten Farbe erfolgt in entsprechender
Weise. Gleiches gilt dann, wenn der Trennfaden 230 verstrickt wird. Es versteht sich,
daß bei diesem Ausführungsbeispiel die Haltefinger 236, 238 entbehrlich sind.
[0033] Auf diese Weise ergeben sich längs beider Ränder der Gestrickstücke 232 und 233 und
auch im Bereich des Überganges des einen zum folgenden Gestrickstück 232, 233 gleich
kurze Enden 234 der Strickgarne 226 bis 229 bzw. des Trennfadens 230 sowohl zu Beginn
als auch am Ende eines Gestrickstückbereiches 241 bis 245. Das Hilfsgestrickstück
51, 52, das als Abfall zu bewerten ist, ergibt sich in körperlicher Trennung vom (Haupt-)
Gestrickstück 232, 233 und besitzt wesentlich weniger Maschenreihen als das Hauptgestrickstück,
da es pro Rapport bzw. Gestrickstückbereich 241 bis 244 zwei Maschenreihen besitzt,
wobei gemäß Fig. 3 zu beiden Seiten des Gestrickstückes jeweils ein Hilfsgestrickstück
vorhanden ist und damit die Gestrickstückbereiche 241 bis 244 abwechselnd im linken
bzw. rechten Hilfsgestricktück in Form von zwei Maschenreihen in Erscheinung treten.
Entgegen der schematischen und bezüglich der Hilfsgestrickstücke der besseren Übersicht
wegen auseinandergezogenen Darstellung, in der die jeweiligen Maschenreihen der Hilfsgestrickstücke
einzeln und unzusammenhängend dargestellt sind, besteht jedes Hilfsgestrickstück 51,
52 aus Maschenreihen, die wie das Hauptgestrickstück miteinander verstrickt sind,
wobei jede Maschenreihe der Hilfsgestrickstücke 51, 52 zum Hauptgestrickstück hin
ein offenes Fadenende besitzt, während am dem Hauptgestrickstück abgewandten Ende
entsprechend der Darstellung der Fig. 3 Maschenreihen derselben Farbe von Rapport
zu Rapport miteinander verbunden sind.
Es versteht sich, daß es auch möglich ist, die Anordnung so vorzusehen, daß entsprechend
Fig. 1 die Fadenführer jeweils auf nur einer Seite des Gestrickstückes 232, 233 abgestellt
und daher nur auf einer Seite ein einziges Hilfsgestrickstück vorgesehen wird.
[0034] Die Figuren 4 bis 8 zeigen Ausführungsbeispiele, bei denen die Fingerelemente, die
bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 bis 3 als separate Umlenk bzw. Haltefinger
ausgebildet sind, durch entsprechende Nadeln in der Nadelbettanordnung 14 gebildet
sind.
[0035] Gemäß den Fig. 4 und 5 ist im einen, bspw. vorderen Nadelbett 312 an einer der Gestrickseiten
oder an beiden Gestrickseiten je eine ein Umlenkfingerelement 236 bildende Schneidnadel
56 vorgesehen, während im anderen, bspw. hinteren Nadelbett 313 je eine Schneidplatine
58 angeordnet und der jeweiligen Schneidnadel 56 zugeordnet ist. Jeweils randseitig
des herzustellenden Gestricks ist also eine Schneidnadel 56 im einen Nadelbett und
eine um eine halbe Nadelteilung demgegenüber versetzte Schneidplatine 58 im anderen
Nadelbett in den üblichen Nadelkanälen hin und her bewegbar vorgesehen. Schneidnadel
56 und Schneidplatine 58, die zusammen eine Schneidvorrichtung 237 bilden, sind wie
die benachbarten Stricknadeln 16 in üblicher Weise mit Hilfe von Schlößern an der
nicht dargestellten Schlittenanordnung austreibbar und zurückziehbar. Schneidnadel
und Schneidplatine 56, 58 besitzen einen bestimmten Abstand von dem betreffenden Gestrickrand
bzw. der äußersten arbeitenden Stricknadeln 16, wobei der Abstand mehrere Nadeln beträgt.
Die Schneidnadel 56 ist wie die anderen Stricknadeln 16 mit einem hakenförmig gebogenen
Kopf 61 versehen, wobei jedoch die Nadelzunge weggelassen sein kann. Das vordere Ende
des Schaftes 62 der Schneidnadel 56 besitzt eine Schneidkante 63, während die Schneidplatine
58 an der Unterseite an ihrer Nase 64 eine Gegenschneidkante 66 besitzt. Soll in einer
der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Weise ein Strickgarn 326 (oder der Trennfaden)
um das Umlenkfingerelement (Schneidnadel 56) mit Hilfe des betreffenden Fadenführers
gelegt werden, wenn das Strickgarn 326 des Gestrickstückbereich 341 nach dem anschließenden
Gestrickstückbereich 342 wieder verstrickt werden soll, dann läuft folgendes ab: In
einer Bewegungsrichtung der Schloßschlittenanordnung wird die Schneidnadel 56 gemäß
Fig. 4B bzw. 5A in Fangstellung oder RR-Stellung ausgetrieben und in der Rückbewegung
legt der bisher abgestellte Fadenführer 321 das Strickgarn 326 um den Kopf 61 des
Schneidnadel 56; nachdem gemäß Fig. 4C das Strickgarn 326 in der ersten Reihe des
folgenden Gestrickstückbereiches über einige Nadeln 316 verstrickt ist, wird bei einer
Mehrschloßmaschine mit einem dem ersten Schloßsystem nachfolgenden Schloßsystem die
Schneidnadel 56 nochmal ausgetrieben und die Schneidplatine 58 ebenfalls ausgetrieben,
wobei gleichzeitig die beiden Nadelbetten 312, 313 zueinander derart versetzt werden,
daß sich die einander zugewandten Seitenflächen von Schneidnadel 56 und Schneidplatine
58 berühren. Mit dem Austreiben dieser beiden Elemente 56 und 58 gelangt das abzuschneidende
Strickgarn 326 zwischen die beiden Schneidenkanten 63 und 66 von Schneidnadel 56 und
Schneidplatine 58 und wird dadurch abgeschert. Mit dem Zurückziehen von Schneidnadel
56 und Schneidplatine 58 wird auch der Versatz der beiden Nadelbetten 312, 313 zueinander
wieder aufgehoben.
[0036] Bei diesem Ausführungsbeispiel können die Schneidnadeln 56 und Schneidplatinen 58
in beliebiger Weise längs der Nadelbettanordnung 314 bestimmte Stricknadeln 316 ersetzen
bzw. statt diesen in das betreffende Nadelbett 312, 313 eingelegt werden.
[0037] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 6A bis C ist als Umlenkfingerelement 436 eine der
Stricknadeln 416 verwendet. Auch hier hat diese Umlenknadel 436 einen bestimmten Abstand
von der randseitig arbeitenden Stricknadel 416. Desweiteren ist dieser Umlenknadel
436 eine weitere Stricknadel 416′ als Stabilisierung des abzutrennenden Strickgarns
vorgesehen. Je nach der Größe der Nadelteilung ist zwischen den beiden Nadeln 436
und 416′ bspw. eine nicht arbeitende Stricknadel 416 angeordnet, oder die beiden Nadeln
436 und 416′ sind einander benachbart.
[0038] Die Schneidvorrichtung 437 ist in nur schematisch in Fig. 6C dargestellter Weise
am betreffenden Schlitten 18 der Schlittenanordnung 17 vorgesehen, wobei diese bspw.
als Glühfaden, als einschießendes Messer, als Lasertrennvorrichtung oder dgl. ausgebildet
sein kann.
[0039] Die Funktion dieses Ausführungsbeispiels beim Wiederverstricken des im Gestrickstückbereich
441 verstrickten Strickgarnes 426 in einem neuen Gestrickstückbereich, nachdem das
Strickgarn 427 anderer Farbe zum Gestrickstückbereich 442 verstrickt worden ist, ist
folgende:
Mit der Hinbewegung (Pfeil B in Fig. 6A) des Schlittens 18 und des betreffenden Fadenführers
422 wird die letzte Maschenreihe des Gestrickstückbereiches 442 gestrickt und der
Fadenführer 422 dann abgestellt. In der Rückbewegung (Pfeil C in Fig. 6B) wird der
bisher abgestellte Fadenführer 421 des nun zu verstrickenden Strickgarnes 426 von
einem einem Strickschloß zugeordneten Fadenführer-Mitnehmerbolzen 67 (Fig. 6B) mitgenommen.
Das dem Fadenführer-Mitnehmerbolzen (67) zugeordnete Schloß (nicht dargestellt) treibt
zuerst die Umlenknadel 436 und anschließend die Stabilisierungsnadel 416′ aus. In
der Rückzugsbewegung der Nadeln 436 und 416′ legt der Fadenführer 421 das Strickgarn
426 in die Umlenknadel 436 und die Stabilisierungsnadel 416′ ein (siehe Fig. 6C).
Sobald dieses Strickgarn 426 in der ersten Maschenreihe des neuen Gestrickstückbereiches
während einiger Maschen verstrickt ist, tritt bspw. während eines kurzzeitigen Halts
der Schlittenanordnung 17 die betreffende Schneidvorrichtung 437 in Tätigkeit, die
dieses Strickgarn 426 zwischen den beiden Nadeln 436 und 416′ abschneidet. Hierdurch
kann das Abschneiden der Strickgarne bzw. der Trennfäden an beliebigen Stellen der
Nadelbetten erfolgen, so daß eine Anpassung an unterschiedliche und auch an sich während
der Herstellung ändernde Gestrickbereiten möglich ist.
[0040] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 7A bis 7D sind zwei Umlenkfingerelemente
536 und 536′ verwendet, und zwar in Form jeweils einer der Stricknadeln 516 im vorderen
und hinteren Nadelbett 512 bzw. 513. Die beiden als Umlenkfinger verwendeten Stricknadeln
in den beiden Nadelbetten 512, 513 sind einander gegenüberliegend bzw. um eine halbe
Nadelteilung zueinander versetzt angeordnet. Eine Schneidvorrichtung 537 ist entweder
an der nicht dargestellten Schlittenanordnung am vorderen und/oder hinteren Ende befestigt
oder sie ist über eine ebenfalls nicht dargestellte Mechanik in anderer Weise längs
des Nadelraumes bzw. der Nadelbettanordnung 514 verschiebbar. Die Schneidvorrichtung
537 besitzt einen Schaft 71, an dessen vorderem der Nadelbettanordnung 514 zugewandten
Ende ein Separierungskeil 72 angeordnet ist und der an einer Seitenfläche mit einer
vorstehenden Klinge 73 versehen ist. Die Schneidvorrichtung 537 ist bspw. gemäß Fig.
7B von oberhalb der Nadelbettanordnung 514 in senkrechter Richtung bewegbar, sie kann
aber auch entsprechend schwenkbar ausgebildet sein.
[0041] Die Funktion dieses Ausführungsbeispiels beim Wiederverstricken des im Gestrickstückbereich
541 verstrickten Strickgarnes in einem neuen Gestrickstückbereich, nachdem das Strickgarn
527 anderer Farbe zum Gestrickstückbereich 542 verstrickt wordem ist, ist folgende:
Nachdem der Fadenführer 522 nach dem Stricken der letzten Maschenreihe des Gestrickstückbereiches
542 abgestellt worden ist, kommt der bisher abgestellte Fadenführer 521 wieder in
Tätigkeit. Sobald eines der nicht dargestellten Schlößer der ebenfalls nicht dargestellten
Schlittenanordnung über das vordere und hintere Nadelbett 512, 513 sich bewegt, werden
die beiden Umlenknadeln 536 und 536′ die einen bestimmten Abstand von der letzten
arbeitenden Stricknadel in beiden Nadelbetten besitzen, in Fangstellung oder RR-Stellung
nacheinander ausgetrieben. Dabei legt der Fadenführer 521 das Strickgarn 526 zuerst
um und in die Umlenknadel 536 bspw. im vorderen Nadelbett 512 und dann um und in die
Umlenknadel 436′ im hinteren Nadelbett 413, wie dies aus Fig. 7A ersichtlich ist.
Nach einer Flottfadenstrecke 553 wird die erste Maschenreihe des neuen Gestrickstückbereiches
begonnen. Wie bei den anderen Ausführungsbeispielen kommt nach einer mehrmaschigen
Einbindung dieser ersten Maschenreihe in den vorhergehenden Gestrickstückbereich 542
die Schneidvorrichtung 537 in Tätigkeit. Mit dem Absenken der Schneidvorrichtung 537
wird der Separierungskeil 72 zunächst diejenigen Fäden 527-530 der anderen Fadenführer
nach links und rechts zur Seite drängen, bevor die Schneidklinge 73 zwischen den beiden
Umlenknadeln 536 und 536′ das Strickgarn 526 durchtrennt. Da zwischen diesen beiden
Umlenknadeln das Strickgarn 526 gespannt ist und die Schneidvorrichtung 537 von oben
kommt, ist ein einfaches Trennen des Strickgarnes möglich. Die Schneidvorrichtung
537 taucht dabei in den Raum zwischen den beiden Umlenknadeln 536 und 536′ bzw. den
Schlitz zwischen den beiden Nadelbettkämmen ein. Die Schneidvorrichtung 537 kommt
dabei während eines kurzen Halts der Schlittenanordnung in Tätigkeit.
[0042] Bei einer Schlittenanordnung mit mehreren, bspw. vier Schloßsystemen (51 bis 54)
wird üblicherweise jedem Schloßsystem ein Faden und damit ein Fadenführer zugeordnet,
so daß für jede zu verstrickende Farbe vier Strickgarne 526/1-4 mit vier Fadenführer
vorhanden sind. Bei Wiederbeginn eines Rapports werden deshalb die vier Fadenführer
für die betreffende Farbe nacheinander in Tätigkeit gebracht und die zugehörigen Strickgarne
526/1-4 werden über verschieden, jedoch benachbarte Paare von Umlenknadeln 536 /1-4
und 536′/1-4 gelegt, wie dies Fig. 7D zeigt. Dann werden diese vier Strickgarne 526
nacheinander durch ein und dieselbe Schneidvorrichtung durchgetrennt, sobald die Fäden
über einige Maschen verstrickt sind.
[0043] Auch bei dieser Ausführungsvariante kann über den gesamten Nadelraum variabel gearbeitet
werden, da die Umlenknadeln gewöhnliche Stricknadeln sind, wie sie über den gesamten
Nadelraum verteilt sind.
[0044] Gleiches gilt für das in den Fig. 8A und 8B dargestellte Ausführungsbeispiel. Hier
wird wiederum lediglich ein Umlenkfingerelement 636 in Form einer üblichen Stricknadel
616 im vorderen oder hinteren Nadelbett 612, 613 verwendet. Unterhalb der Stricknadeln
616 bzw. der Nadelbettanordnung 614 ist eine Schneidvorichtung 637 enthaltende Saugvorrichtung
76 angeordnet, deren topfförmiges Gehäuse 77 an der Unterseite mit einem Absaugrohr
78 verbunden ist. Innerhalb des Gehäuses 77 ist eine mit einer Schrägfläche 79 versehene
Saugdüse 81 vorgesehen. Am Ende der Schrägfläche 79 ist das Absaugrohr 78 angeordnet.
Oberhalb des Absaugrohrs 78 ist die Schneidvorrichtung 637 vorgesehen, die ein Schneidmesser
82 aufweist, weches in horizontaler Richtung hin und her bewegbar und in einer Bahn
83 im Gehäuse 77 geführt ist. Diese Führungsbahn 83 verläuft oberhalb des Ansaugrohrs
78 und unterhalb des Schrägfläche 79 der Saugdüse 81. Die Saugvorichtung 76 und die
Schneidvorrichtung 637 sind zusammen längs der Nadelbettanordnung 614 verfahrbar und
vorzugsweise zu beiden Seiten der Schlittenanordnung vorgesehen.
[0045] Die Funktion dieses Ausführungsbeispiels ist folgende: Wird der bisher abgestellte
Fadenführer 621 für den Neubeginn eines neuen Gestrickstückbereiches wieder in Tätigkeit
gesetzt bzw. in Richtung des Pfeiles C bewegt, legt er sein Strickgarn 626 in die
Umlenknadel 636, die vom vorlaufenden Schloß in Fangstellung bzw. RR-Stellung gebracht
worden ist. Das um die Umlenknadel 636 gelegte Strickgarn 626 wird dann nach einer
Flottung 653 zur ersten Maschenreihe des neuen Gestrickstückbereiches verstrickt.
Die nach dem Fangen des Strickgarn 626 wieder zurückgezogene Umlenknadel 636 wird
mittels eines der nächsten bzw. folgenden Schlösser wieder ausgetrieben und läßt dabei,
da sie wie eine übliche Stricknadel arbeitet, das Strickgarn 626 fallen. Dies erfolgt
zu einem Zeitpunkt, zu dem in jedem Fall dieses Strickgarn 626 über einige bzw. eine
ausreichend große Menge an Maschen in den vorhergehenden Gestrickstückbereich 642
eingebunden ist. Wie Fig. 8B strickpunktiert zeigt, fällt der Flottungsbereich 653
einschließlich der Schlaufe 84, die von der Umlenknadel 636 freigekommen ist, unter
der Wirkung der Saugdüse 81 nach unten und liegt auf der Schrägfläche 79 auf bzw.
ragt, was die Schlaufe 84 betrifft, in die Führungsbahn 83 der Schneidvorrichtung
637. Daraufhin wird das Schneidmesser 82 in Tätigkeit gebracht und schneidet die Schlaufe
84 ab; das abgeschnittene Stück wird in das Ansaugrohr 78 eingesaugt und abgesaugt.
Dadurch ist das Strickgarn 626 aufgetrennt, so daß sich die bei allen vorhergehenden
Ausführungsbeispielen erwähnten Fadenschwänze ergeben.
[0046] Auch bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 4 bis 8 ist ein randseitiges Einbinden
der Strickgarne und Trennfäden gemäß den Fig. 1 und 2 das Herstellen eines Hilfsgestrickes
gemäß Fig. 3 möglich.
1. Verfahren zum Behandeln der Strickgarne und/oder eines Trennfadens längs mindestens
eines Randes eines Gestrickstückes und/oder am übergang von einem Gestrickstück zum
nächsten während der Herstellung des bzw. der Gestrickstücke aus verschiedenen Garnarten
und/oder -farben mittels einer Flachstrickmaschine, wobei das bzw. die durch Fadenführer
laufenden Strickgarne bzw. Trennfäden beim Wechseln von einer Garnart und/oder -farbe
zur anderen und/oder beim Übergang zum folgenden Gestrickstück abgeschnitten wird
bzw. werden,dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn bzw. der Trennfaden, das bzw. der vom Ende der letzten Maschenreihe
eines Gestrickbereiches bzw. Gestrickstückes mittelbar oder unmittelbar zum seitlich
abgestellten Fadenführer führt, bei Wiederbeginn eines zu dem vorhergehenden im Abstand
nachfolgenden Gestrickbereiches bzw. Gestrickstückes vor der ersten Maschenreihe in
deren Ebene zurückgehalten wird und daß, nachdem vorzugsweise mehrere Maschen dieser
ersten Maschenreihe gestrickt worden sind, das Strickgarn bzw. der Trennfaden in geringem
Abstand vor dieser ersten Maschenreihe abgeschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn bzw. der
Trennfaden dadurch zurückgehalten wird, daß es bzw. er mit Hilfe des Fadenführers
um oder an mindestens ein Fingerelement gelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn bzw. der
Trennfaden dadurch zurückgehalten wird, daß es bzw. er in einem Abstand vom Gestrickrand
zu einer wenige Maschen breiten Reihe eines Hilfsgestricks verstrickt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn bzw. der
Trennfaden im Bereich des Fingerelementes abgeschnitten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fingerelement
längs des Nadelbettes verfahren und durch Einfahren in den Nadelraum in Tätigkeit
gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Strickgarn bzw. der Trennfaden, das bzw. der vom Ende der letzten Maschenreihe eines
Strickbereiches bzw. Gestrickstückes unmittelbar zum seitlich abgestellten Fadenführer
führt, mit diesem verbunden bleibt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn bzw. der
Trennfaden in dem oder den Gestrickstückbereichen, in denen es bzw. er nicht verstrickt
bzw. verarbeitet wird, in den Rand des Gestrickstückes mit eingebunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß alle Strickgarne und der
Trennfaden längs des gesamten Gestrickstückes in dem oder den Rändern mit eingebunden
und am Ende des Gestrickstückes abgeschnitten werden, sobald die Strickgarne bzw.
der Trennfaden im folgenden Gestrickstück verstrickt oder eingebunden worden sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn bzw.
der Trennfaden, das bzw. der vom Ende der letzten Maschenreihe eines Gestrickbereiches
mittelbar zum seitlich abgestellten Fadenführer führt, über eine Reihe des Hilfsgestrickes
verstrickt und dann zwischen dem Gestrickrand und dem Hilfsgestrick abgeschnitten
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Fingerelement
eine Nadel im Nadelbett verwendet wird, die durch übliches Austreiben in Tätigkeit
gebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Fingernadel im einen
Nadelbett eine Schneidplatine im anderen Nadelbett zugeordnet wird und daß das Strickgarn
bzw. der Trennfaden zwischen der Fingernadel und der Platine dadurch abgeschert wird,
daß die Nadelbetten so zueinander gestellt werden, daß sich die ausfahrende Platine
und die ausfahrende Fingernadel seitlich berühren.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fingernadel zusammen
mit einer weiteren Stricknadel im selben Nadelbett bei Wiederbeginn eines neuen Gestrickbereiches
ausgetrieben wird und daß mittels einer Schneidvorrichtung am Schloßschlitten zwischen
den beiden Nadeln das Strickgarn bzw. der Trennfaden abgeschnitten wird.
13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Fingerelemente verwendet
werden, nämlich eine Nadel im einen Nadelbett und eine im wesentlichen gegenüberliegende
Nadel im anderen Nadelbett, die bei Wiederbeginn eines neuen Gestrickbereiches ausgetrieben
werden, daß das Strickgarn bzw. der Trennfaden um beide Fingernadeln gelegt wird und
daß mittels einer Schneidvorrichtung am Schloßschlitten zwischen den beiden Fingernadeln
geschnitten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 2 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn
bzw. der Trennfaden, nachdem es bzw. er zur ersten Maschenreihe eines neuen Gestrickbereiches
bzw. Gestrickstückes teilweise verstrickt worden ist, vom Fingerelement abgestreift
wird, und mit einer Saugdüse unterhalb der Nadelbettanordnung gebracht wird und dann
aufgeschnitten wird und daß dann der abgeschnittene Schlaufenteil abgesaugt wird.
15. Einrichtung zum Behandeln der Strickgarne und/oder eines Trennfadens längs mindestens
eines Randes eines Gestrickstückes und/oder am Übergang von einem Gestrickstück zum
folgenden während der Herstellung des bzw. der Gestrickstücke mittels einer Flachstrickmaschine,
wobei das bzw. die durch Fadenführer laufenden Strickgarne bzw. Trennfäden beim Wechseln
von einer Gestrickart und/oder -farbe zur anderen und/oder beim Übergang zum folgenden
Gestrickstück mittels mindestens einer Schneidvorrichtung abschneidbar ist bzw. sind,dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn
(26-29;126-129;226-229;326;426,427;526;626) bzw. der Trennfaden (30,130,230), das
bzw. der vom Ende der letzten Maschenreihe eines Gestrickbereiches
(41-45;141-145;241-245;341,342;441,442;541,542;641,642) bzw. Gestrickstückes (32,33;132,133;232,233)
mittelbar oder unmittelbar zum seitlich abgestellten Fadenführer (21-25;121-125;221-225;321;421,422;521,522;621,622)
geführt, bei Wiederbeginn eines dem vorhergehenden im Abstand nachfolgenden Gestrickbereiches
bzw. Gestrickstückes vor der ersten Maschenreihe in deren Ebene zurückgehalten ist,
und daß nach dem Stricken von vorzugsweise mehreren Maschen dieser ersten Maschenreihe
das Strickgarn (26-29;126-129;226-229; 326;426,427) bzw. der Trennfaden (30,130,230)
durch die in geringem Abstand von dieser ersten Maschenreihe angeordnete oder positionierbare
Schneidvorrichtung
(37,137,139;237, 239;337;437;537,637) abschneidbar ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn (26-29;126-129;326;426,427;526;626)
bzw. der Trennfaden (30,130) dadurch zurückgehalten ist, daß es bzw. er mit Hilfe
des Fadenführers
(21-25;121-125;321;421,422;521,522;621,622) um oder an mindestens ein Fingerelement
(36,136,138;336;436;536,536′;636) legbar ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn (226-229)
bzw. der Trennfaden (230) dadurch zurückgehalten ist, daß es bzw. er in einem Abstand
vom Rand des Gestrickstückes über einige Nadeln ein- oder beidseitig zu einem Hilfsgestrick
(51,52) verarbeitbar ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(37,137,139;237,239;337) ein Teil des Fingerelementes (436) ist.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 15-17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(437;537;637) längs der Nadelbettanordnung verfahrbar ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(437;537;637) an einer oder beiden Seitenbereichen des Schloßschlittens angeordnet
ist.
21. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Fingerelement (136,138;236,238;336;436)
an einem oder beiden Randbereichen des Nadelbettes (112,113;212,213,312,313,412,413)
angeordnet ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Fingerelement (136,138;236,238)
längs des Nadelbettes (112,113;212,213) verfahrbar angeordnet ist.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16, 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fingerelement (36;136,138;236,238) von oberhalb oder unterhalb der Nadelbettanordnung
(14,114,214) in den Nadelraum bewegbar ist.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 15, 16 oder 18 - 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fadenführer (21-25;121-125;321;421,422;521,522;621,622) am Ende eines Gestrickbereiches
bis zum Wiederbeginn eines neuen Gestrickbereiches derselben Garnart und/oder -farbe
unmittelbar neben dem Fingerelement (36;136,138;336;436;536;636) abstellbar ist und
daß das Strickgarn bzw. der Trennfaden mit dem Fadenführer verbunden bleibt.
25. Einrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenführer
(21-25;121-125;321;421,422;521,522;621,622) in dem oder den Gestrickbereichen, in
denen sein Strickgarn bzw. der Trennfaden nicht verstrickt bzw. verarbeitet werden
soll, zum Einbinden seines Strickgarns bzw. Trennfadens in den Gestrickrand über wenigen
Nadeln hin und her bewegbar ist.
26. Einrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(37,137,139;56,58;437;537;637) während des Beginns jedes Gestrickbereiches in Tätigkeit
bringbar ist.
27. Einrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(37;137,139;56,58,437;537;637) nur während des Beginns eines neuen Gestrickstückes
in Tätigkeit bringbar ist.
28. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn (226-229)
bzw. der Trennfaden (230) am Ende eines Gestrickbereiches (241-245) über eine Reihe
des Hilfsgestrickes (51,52) verarbeitbar ist, daß der betreffende Fadenführer (221-225)
dem dem Gestrickbereich abgewandten Ende des Hilfgestricks benachbart abgestellt ist
und daß die Schneidvorrichtung (237,239) zwischen Gestrickstück und Hilfsgestrick
angeordnet ist, wobei das Strickgarn bzw. der Trennfaden nach Herstellen des Hilfsgestricks
abschneidbar ist.
29. Einrichtung nach Anspruch 17 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Hilfsgestrick
(51,52) und Gestrickbereich (241-245) bzw. -stück (232,233) das Strickgarn (226-229)
bzw. der Trennfaden (230) mittels einer Flottung an der Schneidvorrichtung (237,239)
vorbei legbar ist.
30. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fingerelement durch eine Nadel (56;436;536;636) im Nadelbett gebildet ist,
die durch übliches Austreiben in Tätigkeit bringbar ist.
31. Einrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(337) durch zwei Schneidplatinen (56,58) in den gegenüberliegenden Nadelbetten gebildet
ist und daß mit dem Austreiben der beiden Schneidplatinen (56,58) nach einer seitlichen
Relativbewegung der beiden Nadelbetten (312,313) zueinander das Strickgarn (326-329)
bzw. der Trennfaden (330) abscherbar ist.
32. Einrichtung nach den Ansprüchen 30 und 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Fingernadel
und die eine Schneidplatine dasselbe Bauteil (56) sind.
33. Einrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Fingernadel (436)
durch eine übliche Stricknadel (416) gebildet ist.
34. Einrichtung nach den Ansprüchen 30 und 33, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Abstand zur Fingernadel (436) eine weitere Nadel (416′) im selben Nadelbett (412)
mit dieser austreibbar ist.
35. Einrichtung nach Anspruch 16 und 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Fingerelemente vorgesehen sind, nämlich eine Nadel (536) im einen Nadelbett (512)
und eine Nadel (536′) im anderen Nadelbett (513), die durch übliches Austreiben in
Tätigkeit bringbar sind und um die das Strickgarn (526) bzw. der Trennfaden nacheinander
legbar ist, welches bzw. welcher zwischen den beiden Fingernadeln (536,536′) mittels
einer Schneidvorrichtung (537) abschneidbar ist.
36. Einrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(537) in einer Richtung senkrecht von oben oder in einer Schwenkbewegung auf das Strickgarn
(536) bzw. den Trennfaden bewegbar ist.
37. Einrichtung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(537) mit einem zwischen die Fingernadeln (536,536′) bzw. die Nadelbettkämme eintauchenden
Spreizkeil (72) versehen ist, oberhalb von dem eine Klinge (73) angeordnet ist.
38. Einrichtung nach einem der Ansprüche 35 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Mehrschloßsystem mehrere Paare von Fingernadeln (536,536′) nebeneinander angeordnet
vorgesehen sind, von denen jedes Paar jeweils einem durch das betreffende Schloßteil
verarbeitbaren Strickgarn bzw. Trennfaden zugeordnet ist.
39. Einrichtung nach Anspruch 16 oder 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Strickgarn
(626) bzw. der Trennfaden von der Fingernadel (636) abstreifbar und in eine Schneidvorrichtung
(637) unter der Einwirkung einer Saugvorrichtung (76) bringbar ist und daß das Schlaufenende
in der Schneidvorrichtung (637) aufgeschnitten und durch die Saugvorrichtung (76)
abgesaugt ist.
40. Einrichtung nach Anspruch 39,, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugvorrichtung
(81) eine Schrägfläche (79) aufweist, an die das Strickgarn (626) bzw. der Trennfaden
anziehbar ist, und daß das Schlaufenende (84) in die Führungsbahn (83) einer Schneide
(82) der Schneidvorrichtung (637) ragt, welche Führungsbahn (83) oberhalb eines Absaugkanales
(78) angeordnet ist.